Gedanken von Nessi-chan ================================================================================ Kapitel 43: Ein Quidditch-Spiel und seine Folgen ------------------------------------------------ Im Film wurde es uns vorenthalten, aber gerade deshalb könnte man sich fragen: Wie wurde Sev (für ein einziges Mal) zum Quidditch-Schiedsrichter (und das auch noch in einem Gryffindor-Spiel)? Hier meine Version... *g* Nessi-chan ********************* Ein Quidditch-Spiel und seine Folgen (Kapitel 43) Das tat er gleich am nächsten Tag, indem er bei seiner Kollegin Madam Tara Hooch auf der Matte stand und ihr ein Anliegen vortrug. "Sie wollen ein Quidditch-Spiel pfeifen?", fragte diese, nachdem Severus geendigt hatte. "Haben Sie das je schon mal gemacht?" "Nein," antwortete Severus ehrlich, "aber ich kenne das Regelwerk vorwärts und rückwärts auswendig. Ich streite mich oft genug mit Minerva über Spielmethoden." "Sind Sie denn sicher, dass Sie dazu auch objektiv genug sind?", fragte Madam Hooch mit hochgezogener Augenbraue und sah Severus scharf an. Doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. "Mir ist natürlich klar, Tara, dass Sie mich nicht in einem Spiel einsetzen können, an dem Slytherin beteiligt ist, aber alles weitere dürfte kein Problem sein." Als sie ihn skeptisch ansah, aber nichts einwandte, fuhr Severus fort: "Sie haben doch sowieso zwei Spiele für ein Wochenende angesetzt: Slytherin-Ravenclaw und Hufflepuff-Gryffindor." "Stimmt.", nickte Madam Hooch. "An dem folgenden Wochenende bin ich leider aus persönlichen Gründen verhindert, daher habe ich ein Spiel vorverlegt." "Sehen Sie und damit sie nicht solchen Stress haben, überlassen Sie mir das Spiel Hufflepuff-Gryffindor." "Unmöglich, Severus!", fuhr Madam Hooch auf. "Minerva reißt mir den Kopf ab." "Oh, sie ist sehr verständnisvoll und wenn sie jemandem den Kopf deswegen abreißt, dann doch wohl bevorzugt mir, obwohl ich ihr sicher keinen Grund geben werde." Geschlagen sackte Madam Hooch auf ihren Stuhl nieder. "Also gut, Severus, aber damit eines klar ist: Das hier ist eine Ausnahmesituation und Sie benehmen sich anständig!" "Selbstverständlich, Tara.", antwortete Severus, verbeugte sich leicht und rief ihr noch zu, während er das Büro verließ: "Sie werden es nicht bereuen." Der Tag des Spiels rückte näher und Severus hatte auch in den vorherigen Tagen peinlich darauf geachtet, wer sich in Harrys Nähe aufhielt. Doch seiner Feststellung zufolge hatte sich Quirrell wohl zurückgezogen. ,Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.', dachte sich Severus und außerdem hatte er es Madam Hooch quasi aufgedrängt, sodass er keinen Rückzieher mehr machen konnte. Während die Mannschaften sich wohl noch umzogen, beobachtete Severus die Ränge. Wieder einmal war die ganze Schule erschienen und dann fiel sein Blick auf Dumbledore. Der Direktor hatte normalerweise wichtigere Sachen zu tun, als sich Quidditch-Spiele anzusehen, aber heute war er hier. ,Vermutlich eine kleine Nebenwirkung meiner plötzlichen Quidditch-Begeisterung.', dachte Severus. Dem Direktor war wohl am besten bekannt, dass Severus kein begeisterter Quidditch-Fan war. Immer wieder hatte er sich beim Direktor über Unruhen beschwert, die auf Quidditch-Spiele zurückzuführen waren. Gerade hatte sich Severus' Laune durch Dumbledores Erscheinen etwas gehoben, als er in dessen Nähe Quirrell sitzen sah. Seine Miene verfinsterte sich und er funkelte immer noch böse in Quirrells Richtung, als die Mannschaften den Platz betraten. Langsam aber sicher wurde ihm übel zu Mute. Vielleicht hatte er sich diese Quidditch-Maßnahme doch einfacher vorgestellt, als sie eigentlich war. Doch jetzt gab es kein zurück mehr und das Spiel ging wie gewöhnlich los. Sie waren höchstens zwei Minuten in der Luft, als ein Hufflepuff-Jäger von einem Klatscher getroffen wurde, der von George Weasley kam. "Strafstoß Hufflepuff!", entschied Severus, was zwar von einem Fluchen George Weasleys kommentiert wurde, aber alles in allem eine doch korrekte Entscheidung war. Ein paar Minuten später sprach er Hufflepuff noch einen Strafstoß zu. Der war zwar in keiner Weise gerechtfertigt, doch Severus merkte, dass er für das, was er sich hier vorgenommen hatte, ein Auge zu wenig hatte. ,Verdammt!', dachte er. ,Ich kann nicht auf Harry, auf das Spiel und auf Quirrell gleichzeitig achten! Aber ich kann nicht ständig Strafwürfe geben, das fällt auf.' Er hatte die Blicke von McGonagall und Madam Hooch beim zweiten Strafstoß gesehen und die sprachen nicht gerade für ihn. ,Ich muss es ohne diese Unterbrechungen versuchen.', beschloss Severus, behielt Quirrell außen vor und konzentrierte sich nun voll auf das Spiel. Gerade hatte er es wieder einigermaßen im Griff, als plötzlich etwas Scharlachrotes auf ihn zu schoss. Geistesgegenwärtig riss Severus seinen Besen herum und erkannte in diesem Moment, dass dieses scharlachrote Etwas Harry war. Severus' Blick ging sofort zu Quirrell, doch der unterhielt sich mit Prof. Flitwick. Severus sah wieder zu Harry, welcher nun den Schnatz in der Hand hielt. ,Und dafür veranstaltet der so einen Zirkus.', dachte Severus fast wütend, da er mit einem Angriff gerechnet hatte, pfiff, eigentlich nur rein formal, da sowieso alles drunter und drüber ging, das Spiel ab und landete. Immer noch war er total angespannt, als er Dumbledore bei Harry erblickte. Was der Schulleiter genau sagte, konnte Severus durch den Lärm nicht verstehen, aber zwei Worte konnte er an den Lippen ablesen. "Gut gemacht." ,Was heißt gut gemacht?', dachte Severus und spuckte mit verbittertem Gesicht auf den Boden. ,Wenn du gleich gesagt hättest, dass du persönlich zum Spiel kommst, hätte ich mir das hier doch wahrscheinlich gar nicht zumuten müssen. Da macht man sich hier für nichts und wieder nichts zum Affen!' Ohne noch auf irgend jemanden zu achten, ging Severus sich umziehen und bekam auf dem Weg zur Kabine nur noch am Rande mit, dass Madam Hooch sagte: "Danke, dass Sie ihr Versprechen gehalten haben, Severus." Als er in seine normale Robe gehüllt wieder aus der Kabine kam, zog der Siegeszug der Gryffindors gerade Richtung Schloss. Mehr oder weniger jubelnd folgten den Gryffindors die anderen Häuser und die anwesenden Lehrer. Da erblickte Severus außerhalb der Menge Quirrell. ,Okay, Freundchen, dann klären wir das unter uns.' Damit ging er auf Quirrell zu und legte ihm die Hand auf die Schulter, wobei dieser erschrocken herumfuhr. "S-Severus! Ha-haben Sie mich jetzt erschr-schreckt." "Ich will Sie sprechen, Quirrell.", erklärte Severus kurz und mit eiskalter Stimme. "In einer Stunde im verbotenen Wald, allein." Dann ließ er den Kollegen stehen und verschwand auch Richtung Schloss. Nachdem er eine geschlagene Stunde in seinem Büro gesessen und gewartet hatte, schlich sich Severus vermummt mit seinem schwarzen Kapuzenmantel aus dem Schloss, darauf bedacht von keinem gesehen zu werden. ,Im Prinzip ist das hier eine ziemlich blöde Situation.', dachte sich Severus, weil er immer noch keine Ahnung hatte, welche Reaktion von Quirrell zu erwarten war. ,Die letzte, unerwartet heftige, war äußerst unangenehm.', ging es ihm durch den Kopf, als er an den Vorfall mit seinem Bein dachte. Auf der ersten Lichtung des verbotenen Waldes traf er dann auf Quirrell, welcher ihn ziemlich verängstigt ansah. Als Severus nur die Kapuze zurückzog und den Kollegen weiter nur musterte, wurde Quirrell fast panisch. "A-also, w-weiß nicht, warum Sie mich a-a-ausgerechnet hier treffen wollen, Severus..." "Oh, ich dachte, das bleibt unter uns.", wandte Severus mit eisiger Stimme ein. "Die Schüler sollen schließlich nichts vom Stein der Weisen erfahren." "W-wieso Stein der Weisen?", murmelte Quirrell ängstlich, doch Severus unterbrach ihn: "Haben Sie schon herausgefunden, wie Sie an diesem Untier von Hagrid vorbeikommen?" "A-a-ber, Severus, ich..." Quirrell sah panisch von einer Seite zur anderen. "Sie wollen mich doch nicht zum Feind haben, Quirrell." Dabei trat Severus drohend auf den Kollegen zu, der bei jedem Schritt kleiner wurde. "I-ich weiß nicht, w-was Sie..." "Sie wissen genau, was ich meine." Severus' Stimme hatte spätestens jetzt einen eindeutig drohenden Ton angenommen. "Ich habe Sie in letzter Zeit beobachtet, Quirrell, und ich muss sagen, selbst für Ihre Verhältnisse benehmen Sie sich, wie soll ich sagen, komisch?" Quirrell presste die Lippen zusammen und sah auf den Boden. Doch Severus fuhr ungehindert fort: "Und Ihre Aktion in Harry Potters erstem Spiel war ja wohl auch nicht die feine englische Art. Wollen Sie ihn beseitigen? Sie sind ja fast besessen." Das letzte Wort betonte Severus extra scharf und Quirrell starrte ihn nun entsetzt mit leichtem Zittern an. "Ihr kleines bisschen Hokuspokus.", höhnte Severus. "Ich warte." "A-aber i-ich..." "Sehr schön.", unterbrach Severus ihn erneut, da Quirrell am Ende seiner nervlich Belastung schien. "Wir sprechen uns bald wieder, wenn Sie Zeit hatten, sich die Dinge zu überlegen, und sich im Klaren sind, wem Sie verpflichtet sind." Damit zog er sich die Kapuze wieder über und verschwand in Richtung Schloss. Nur eines beschäftigte ihn noch. Eigentlich war es ihm nur so im Einschüchterungseifer herausgerutscht, aber warum hatte Quirrell so extrem auf das Wort besessen reagiert? Konnte es tatsächlich das sein, was Severus schon in einigen Momenten beschlichen hatte? Dieser unheilverkündende, eiskalte Schauer... 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