Gedanken von Nessi-chan ================================================================================ Kapitel 28: Die letzte Hoffnung ------------------------------- Ihr habt's ja sowieso schon fast alle erraten, aber ich hab es trotzdem nochmal als Kapitel aufgeschrieben. ;-) *darkundsusazuzwinker* eure Nessi-chan ************************** Die letzte Hoffnung (Kapitel 28) Es gab keinen Weg mehr daran vorbei. Severus war direkt von seiner Examensprüfung aufgebrochen, er musste mit Albus reden. Nun saß er seit etwa einer halben Stunde in Albus' Büro und wartete auf den einzigen Menschen, dem er sich jetzt noch anvertrauen konnte. Endlich ging hinter ihm die Tür auf. "Severus!", ertönte Dumbledores überraschte Stimme. "Was kann ich für dich tun?" Diese Frage ließ eine gewaltige Last von Severus' Schultern fallen. Sein einziger Vertrauter wollte nicht wissen, wo er herkam oder was passiert sei, sondern nur wie er ihm helfen könne. Dumbledore war nun an seinen zusammengesunkenen Schützling herangetreten und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Es tut mir so Leid.", flüsterte Severus. "Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll." "Severus, egal was es ist, ich werde dir helfen so gut ich kann." "Das darfst du nicht." Severus' Stimme klang immer verzweifelter. "Ich habe etwas Furchtbares getan, ich..." Er wusste einfach nicht, wie er es in Worte fassen sollte und so krempelte er seinen Ärmel hoch und zeigte dem Direktor das dunkle Mal auf seinem Arm. Dumbledore wich nicht zurück, in seiner Miene war keine Veränderung zu sehen. Er ging hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. "Seit wann, Severus?" "Seit Mitte der fünften Klasse." Immer noch war die Stimme des Jüngeren nicht mehr als ein Flüstern. "Lucius Malfoy hat mich überzeugt ihnen beizutreten." "Hat er dir gedroht?" "Ja, auch, aber sie haben mir auch Rache versprochen." "Rache für eure Eltern?", fragte Dumbledore. Severus nickte. "Ja, ich bin für die Morde an den Ministeriumsangehörigen verantwortlich. Der erste war eher Zufall, aber er hat zugegeben, dass sie die beiden mutwillig im Stich gelassen haben, sie absichtlich sich selbst überlassen haben! Ich wollte eigentlich nur Gerechtigkeit, aber..." Nun ließ ihn seine Stimme endgültig im Stich. "Aber irgendwann war die Rache vorbei, nicht wahr?" Severus nickte wieder. "Die Morde an diesen anderen Menschen," er schluckte, um seine Tränen zurückzuhalten, "die konnte ich nicht ertragen. Ich dachte, ich gewöhne mich daran, spalte es ab, habe es auch teilweise durchgeführt, aber dann sollte ich ein kleines Kind töten, kaum ein Jahr alt. Ich habe das Kind betäubt und versteckt. Ich konnte es einfach nicht!" Severus legte den Kopf in die Hände. "Es tut mir Leid." Dumbledore war wieder um den Tisch herumgekommen und stand nun direkt vor Severus. "Hör zu, allein dass du hier bist, beweist mehr als Mut. Ich kann deine Wut auf das Ministerium nachvollziehen. Auch wenn es sicher nicht der ideale Weg war, was war, können wir nicht ändern. Dieses Kind, das du verschont hast, ist der Beweis, dass dieses Böse nie wirklich in dir war. Dich herauszuholen ist selbst mir nicht möglich, aber ich sagte ja: Ich lasse dich nicht im Stich!" "Aber es gibt doch nichts mehr, was ich tun kann!", warf Severus verzweifelt ein. "Ich werde diese Verbrechen weiter begehen müssen ohne etwas tun zu können! Und ich kann nirgendwo mehr hin, damit!" Wieder deutete er auf das Mal. "Es gäbe da eine Möglichkeit.", erklärte Dumbledore. "Es wäre gefährlich für dich, aber du würdest uns damit sehr helfen." "Egal, ich mache alles." "Du könntest spionieren, uns taktische Informationen zukommen lassen. Natürlich müsste Voldemort von deiner Loyalität überzeugt sein." "In Ordnung." Severus nickte bedächtig. "Und übrigens, Severus," wandte sich Dumbledore mit einem Lächeln an den jungen Mann, "ich wollte mich sowieso bei dir melden. Ich brauche einen neuen Zaubertränkelehrer und ich will den Besten, den ich kriegen kann. Interesse?" Zum ersten Mal an diesem Tag erhellte sich Severus' Miene. "Wann soll ich anfangen?" "Gleich nachdem ich dir dein Meisterexamen ausgehändigt habe." Lächelnd überreichte Dumbledore Severus das Schriftstück. "Ein Kollege von der Universität meldete mir das herausragende Ergebnis eines Ex-Schülers von mir und nannte auch den Namen. Da ich sowieso mit dir sprechen wollte, ließ ich mir die Meisterarbeit und die Auszeichnung schicken." Dankbar sah Severus den alten Mann an. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll." "Ich schon." Dumbledore lächelte. "Willkommen zu Hause!" ------------------------------------ Ja, hier in Hogwarts war er wirklich zu Hause gewesen. Albus hatte Severus schon immer Schutz und Geborgenheit gegeben, aber nie war ihm das deutlicher gewesen als in dieser Situation. ,Wenn er mir damals dieses Angebot nicht gemacht hätte,' dachte Severus, ,dann hätte ich mich umgebracht.' Und das war auch eigentlich sein Plan gewesen. Doch Albus hatte ihm eine neue Aufgabe gegeben. ,Ich weiß, er hasst sich noch heute dafür, dass er mich in die Gefahr der Spionage geschickt hat. Obwohl er so gut wie ich weiß, dass es nötig war.' Severus hatte es dem Direktor nie übel genommen, weder damals noch heute, obwohl ihm die Gefahren sehr wohl bewusst waren. Er hatte sich schnell wieder in Hogwarts eingelebt, auch wenn es ihm erst noch Probleme bereitete die zum Großteil noch eigenen ehemaligen Lehrer mit Vornamen anzusprechen. Albus ließ ihn nicht sofort selber unterrichten. Er stand erstmal noch unter der Beobachtung seiner alten Mentorin Corsus, wobei er immer mehr den Unterricht übernahm. ,Schon damals hatten die Schüler nicht viel zu lachen.', dachte Severus beinahe ein bißchen genüsslich. Doch das langsame Herangehen an den Unterricht hatte natürlich noch einen zweiten, heimlichen Grund: Severus' Spionage forderte ihn gerade in dieser Zeit sehr und war auch nicht immer ungefährlich. ,Oh ja, als das Ministerium endlich reagiert hat, waren sie wirklich gut drauf.' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)