Engel blicken nie zurück von abgemeldet (Kagome & Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 16: *Teil 15* --------------------- * * * *Teil 15* "Hey Kagome! Geht es dir besser? Hab gehört was passiert ist", meinte Sango. Ihre Stimme klang jetzt etwas panisch. "Ja, es geht mir gut", sagte ich ruhig. Sie trat näher. "Aber du hast doch was...", vermutete sie und blieb vor mir stehen. Ich saß auf der Bettkante und überschlug meine Beine, starrte kurz entschlossen zu Inuyasha und dann zu Sango. "Nun ja, ich hab ein komisches Gefühl was den Ort betrifft... irgendetwas Böses ist hier verborgen!" "Und woher willst du das wissen? Besitzt du neuerdings telephatische Kräfte?" fragte Sango verwirrt. "Nein...trotzdem. Hier ist es seltsam, ich weiß nicht was...aber merkst du es denn nicht?" wollte ich wissen. Sango verdrehte die Augen, als ob sie nachdachte. "Nein!" sagte sie bestimmt und nach einer Weile, "Hier ist nichts, Kagome! Ehrlich, mach dir keine Sorgen." Ich konnte nicht antworten, wollte auch nicht antworten, denn Sango vom Gegenteil zu überzeugen, war nicht gerade leicht, wnen sie sich mal zu etwas entschlossen hatte. Ich schüttelte nur den Kopf. "Ich geh jetzt besser. Die Zeit vergeht wie im Flug. Es ist schon bald abends. Miroku und ich gehen jetzt schlafen. Morgen werden wir früh aufbrechen!" "Was? Wieder weg? Aber wohin...und Inuyasha, was wird aus ihm?" Sie sah mich erstaunt an, als ich mein Kopf immer wieder zwischen ihr und Inuyasha wand. "Er bleibt natürlich hier, bis er sich erholt hat." "Und wir? Wohin gehen wir?" "DU gehst niergendwo hin, Kagome! Du hast keine Waffe, die dir nützen könnte und mit der du dich im Notfall verteidigen könntest. Du bleibst bei Inuyasha!" Mit ausgestreckter Hand wies sie auf dem Halbdämon und nickte mir zu. "Ja, aber..." "Nichts aber", unterbrach sie mich, "wir müssen Kikyo folgen...", fuhr sie fort. Ich nickte. Doch mir war nicht zum Nicken zumute. So ein Schwächling war ich auch nicht, ich würde es Kikyo heimzahlen, was sie Inuyasha angetan hatte. Wenn ich ihr einst gegenüberstehen würde...würde ich sie ohne zu Zögern töten. Solch ein ,Alptraum' hatte es nicht verdient am Leben zu bleiben. "Geh jetzt schlafen", befahl sie mir in einem Ton, den sonst immer meine Mutter angeschlagen hatte, wenn ich mal unartig gewesen war. Sie ließ keine Widerrede zu. "Und wenn was ist...wir sind nebenan!" Sango lächelte mir noch mal freundlich zu, und verließ die Hütte. Na meinetwegen...dann versuche ich zu schlafen, obwohl es im Angesicht Inuyashas nicht gerade leicht würden würde am Schlafen überhaupt ein Gedanken zu verschwenden - denn lieber hätte ich ihn stundenlang nur angesehen. Trotzdem, Sango hatte ja Recht, auch wenn sie ein wenig gereizt wirkte, vielleicht verheimlichte sie mir was, aber irgendwann würde sie mir gegenüber sicherlich offener werden. Bis dahin, musste ich mich ihr fügen...und wirklich...irgendwie war ich schon müde. * Ich war müde...todmüde, doch ich hatte Angst vor dem Einschlafen. Angst, dass ich wieder solch einen Alptraum hatte. Bis jetzt waren es nur diese beiden Träume - und dabei war es bisher geblieben. Doch wer garantierte es mir, dass es so blieb? Und wenn ich wieder solch einen Alptraum hatte? - Ich glaube, dass überlebe ich nicht. Zwanghaft starrte ich an die Decke, versuchte mich abzulenken und meine Augen offen zuhalten und nicht einzuschlafen. Nicht einschlafen! Ich konzentrierte mich auf Inuyasha, wie er immer wieder einatmete. Doch meine Lider wurden immer schwerer und schwerer - und bald waren sie vollkommen geschlossen. Ich spürte schon diesen vertrauten Sog, der mich ins Land der Träume bringen würde, als... * Etwas raschelte, dann nahm er einen noch dunkleren Schatten neben sich in der Dämmerung wahr. Ein Gesicht - es kam ihm seltsam vertraut vor, aber er wusste nicht wieso - beugte sich über ihn, braune und sehr klare Augen blickten mit eindeutiger Sorge auf ihn hinab. "Kagome..." Mein Blick wanderte verwirrt zu Inuyasha. "Kagome?" Immer noch sprach er in diesem unglaublich sanften Ton mit mir - ich legte ihm eine Hand auf seine Stirn, um ihm das schweißnasse Haar aus seinem Gesicht zu streichen. Mit der anderen deckte ich ihn vorsichtig wieder zu, als ich das immer noch anhaltende Zittern, dass durch seinen Körper ging, bemerkte. Einen Moment lang blieb ich so neben ihm liegen und betrachtete sein mittlerweile entspanntes Gesicht. Seine Augen waren leicht geöffnet. "Du...du bist hier?" krächzte er. Die Wörter brannten wie Feuer in seiner Kehle. "Versuch nicht zu reden", sagte ich und ein Lächeln zierte mein Gesicht. Er versuchte sich zu bewegen. Doch es gelang ihm nicht. * "Ja, ich bin wieder hier", antwortete ich, "Ich bringe dir Wasser." Sie löste sich in der falschen Dämmerung auf, ohne sich wirklich zu bewegen, und schien im gleichen Moment schon wieder zu erscheinen, einen aus Holz geschnitzten Becher in der einen und ein sauberes Tuch in der anderen Hand. Inuyasha hätte sein Leben für einen einzigen Schluck aus diesem Becher gegeben, auch wenn ihm erst bei seinem Anblick überhaupt klar wurde, wie durstig er war, aber Kagome tauchte nur einen Zipfel des Tuches hinein, beugte sich wieder vor und betupfte seine Lippen. Sie waren so trocken, dass die Nässe im ersten Moment schmerzte, aber zugleich tat sie auch unglaublich gut. Dann wiederholte sie es noch einige Male, bis sie endlich den Becher ansetzte und Inuyasha gestatte, einige wenige Schlucke zu trinken. "Das genügt", sagte sie, während sie den Becher absetzte. "ich weiß, diese wenigen Schlucke reichen nicht um deinen Durst zu löschen, aber mehr wäre nicht gut, du würdest wahrscheinlich erbrechen." Inuyasha nickte und wusste, dass sie Recht hatte, aber das machte die Qual nicht geringer. Er versuchte zu sprechen, doch es gelang ihm erst, nachdem er zum vierten Mal dazu angesetzt hatte. "Kag...ome", entfuhr es ihm. Ich lächelte. "Ich werde lieber gehen...ruh dich aus. Jetzt schlaf." * Ich wollte mich gerade umdrehen, als er meine Hand mit letzter, aufgebrachter Kraft festhielt. "Bleib!" Mühsam drehte Inuyasha den Kopf. Ich schaute ihn an, seine Augen waren noch immer trüb - das Leuchten, was ich noch so gut in Erinnerung gehabt hatte, war erloschen. "In Ordnung!" Ich gehorchte und legte mich neben ihm. Wir blickten uns entgegen, sein Atem ging noch immer schwer und auf seiner Stirn glänzte Schweiß - aber er war wach! Er hatte das Schlimmste überstanden. Es war dunkel - sehr dunkel. Inuyasha lag auf dem Rücken auf einem harten Bett und es war sehr kalt. Er wollte etwas sagen, doch sein Kehlkopf war wie ausgedörrt und fühlte sich an wie heißer Wüstensand. Irgendwo neben ihm brannte eine Kerze auf einem kleinen Tisch, aber ihr Licht reichte nicht wirklich aus, um Einzelheiten zu erkennen, sondern verwandelte die Schwärze nur in ein mattes Glühen aus Gelb und verschiedenen Brauntönen. Inuyasha blickte wieder zu Kagome, die vor seinen Augen verschwomm. Doch ihre Stimme kannte er nur zu gut. Aber wieso war sie hier? Nach solanger Zeit? Er wollte sie soviel fragen, ihr sovieles sagen, was er solange schon verschwiegen hatte...von dieser Sache...diesem Geheimnis, zwischen Kikyo und ihm: Ob die anderen es Kagome schon gesagt hatten? Er schluckte. Seine Zunge fühlte sich pelzig an, wie hartes Fell. Niemals würde er es ihr sagen können...ihr würde es so weh tun.... Ach, Kagome! Warum bist du wieder hier...wieso? Weißt du was du in mir anrichtest? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)