The Day that I die von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Kuss sagt mehr als tausend Worte ------------------------------------------- Vor langer Zeit hat einmal jemand zu mir gesagt, dass man alles was man sich in den Kopf setzt auch schaffen kann. Ich weiß nicht wie Zorro es geschafft hat, aber er hat in mir etwas geweckt, von dem ich dachte ich hätte es verloren. Als er mich festhielt war es irgendwie, als wäre ich in Sicherheit. Dieses Gefühl war stark und es war schön. Aber jetzt ist nicht die Zeit über sowas nachzudenken. Ich koche gerade und da ist sowas nur hinderlich. Also weiter... jetzt kommen die Gewürze und die Zwiebeln und dann... was war das denn? War da jemand am Fenster? Ich gehe hinüber und schaue hinaus, aber da ist niemand. Was ist hier nur los? Zorro kommt zur Tür herein und geht zu mir. Was will er nur? "Hallo Sanji, wie geht's dir?" fragt er und lächelt dabei. Er sieht süß aus wenn er lächelt. "Besser als gestern, danke." Antworte ich etwas verwirrt und gehe zurück zum Herd. "Willst du etwas bestimmtes?" "Eigentlich schon." Zorro wirkt nervös, sogar ein bisschen verlegen, schon seltsam. "Na dann sag schon, ich bin ganz Ohr." "Ich wollte dich fragen, ob du heute Nachmittag Zeit hast..." "Ich? Zeit? Wieso denn?" Nun bin ich wirklich etwas verwirrt. "Naja... ich wollte eben mal mit dir reden, in Ruhe." Ich überlege eine Weile, aber eigentlich weiß ich die Antwort sofort. "Nagut, wenn du willst. Nach dem Essen kannst du mir Abwaschen helfen, dann geht es." Ich versuche so freundlich zu lächeln wie es mir nur möglich ist, aber irgendwie sieht es eher ein bisschen schüchtern aus... zumindest denke ich das, denn Zorro wirkt verlegen. "Sag den anderen Bescheid, dass das Essen in fünf Minuten fertig ist." rufe ich ihm hinterher als er zur Tür geht. Das Essen ist mir mal wieder so richtig gut gelungen. Nun hilft mir Zorro wieder beim Abwaschen. Er ist richtig lieb. Wenn ich ihm einen Teller zum abtrocknen gebe berühren sich unsere Hände jedes Mal. Sie sind so weich, fast wie Seide. Ich hätte nie gedacht, dass ein Schwertkämpfer so weiche Haut hat, wie macht er das bloß? Langsam halte es nicht mehr aus, ich muss wissen wo er später hingehen will. "Sag mal Zorro, wo willst du nachher eigentlich mit mir hingehen?" "Naja, wir liegen doch schon seit ein paar Tagen hier vor Anker, eigentlich wollte ich ein bisschen auf der Insel herumwandern und dich fragen ob du mitkommst." Stimmt, das hatte ich ja total vergessen... Wir liegen ja bei einer Insel vor Anker! Das ist eine tolle Idee, echt, der Kerl ist gar nicht so dumm. Ich wollte die Insel schon lange erkunden. "Achso, na dann sollten wir uns beeilen." Mit dem Abwaschen sind wir fast fertig, aber irgendwie trocknet Zorro nicht mehr ab, er starrt die ganze Zeit nur vor sich hin und wird rot, wenn ich ihn anschaue. Endlich mit dem blöden Abwasch fertig... und nun geht's ab auf die Insel. "Hey Zorro! Komm schon, oder willst du hierbleiben?" rufe ich ihm entgegen. "Bin ja schon da!" sagt er etwas entnervt und springt vom Schiff. Wir sind lange einfach so nebeneinander hergelaufen ohne ein Wort zu sagen. Irgendwann blieb Zorro stehen und hielt mich am Ärmel meiner Jacke fest. "Was ist los Zorro? Ist was passiert?" fragte ich ihn ungläubig. In seinen Augen lag ein Schleier, ich konnte ihn so nicht ansehen. "Ich... ich..." plötzlich fiel Zorro um. Was war passiert? Ist er in Ohnmacht gefallen?? "Zorro! Zorro!!" rief ich fast schon hysterisch. Er bewegte sich nicht. "Zorro, bitte mach die Augen auf, was ist passiert??" Verdammt, ich musste ihn hier wegschaffen. Aufs Schiff war zu weit, also schleifte ich ihn zum nächsten Baum. Ich nahm ihm die Armbinde ab und tauchte sie in den kleinen Bach, der dort floss. Langsam aber sicher machte ich mir Sorgen um Zorro, was war nur los? Ich durfte nicht um Hilfe schrien, hier konnten Kopfgeldjäger sein und auf Zorro ist immerhin ein stattliches Sümmchen ausgesetzt. Plötzlich bewegte sich Zorro. Er schien etwas sagen zu wollen. "Sanji... Sanji wo bist du?" flüsterte er. "Ich bin hier Zorro, was ist los? Was ist denn nur passiert?" "Das will ich dich fragen..." sagte er nach einer langen Pause. Er klang sehr schwach. "Ich weiß es nicht, du bist einfach umgefallen." "Oh... na macht nichts... mir geht es wieder etwas besser..." "Steh noch nicht auf! Bleib lieber noch etwas sitzen..." Ich setzte mich zu Zorro an den Baum. Es schien ihm wirklich etwas besser zu gehen, aber ich wollte einfach nichts riskieren. Irgendwie war er niedergeschlagen. Außerhalb meiner Gedanken legte ich den Kopf auf seinen Schoß. Er schien nicht recht zu begreifen was ich tat, aber irgendwann legte er mir die Hand auf den Kopf. Sie war warm und weich, einfach toll. Nach einer Weile sagte er endlich etwas. "Sanji... wieso machst du das?" "Was meinst du?" "Wieso legst du deinen Kopf auf meinen Schoß?" "Weil ich es gemütlich finde..." sagte ich und lächelte ihn an. Er sah fröhlicher aus. "Ich auch..." "Wieso wolltest du eigentlich, dass ich mit dir komme?" "Ich wollte einfach, dass wir mal ein bisschen alleine sind..." "Alleine? Was bringt dir das denn?" "Zum Beispiel eine Situation wie diese..." Er begann langsam meine Haare zu zerzausen, normalerweise hätte ich ihm dafür eine geknallt, aber ich konnte es nicht. "Weißt du Zorro... als du das Gedicht gelesen hast... ich wollte dich davon abhalten, aber ich habe es nicht geschafft mich zu bewegen. In diesem Moment habe ich mir gewünscht ich würde einfach nur sterben..." "Wieso wolltest du sterben? Weil ich dieses wunderschöne Gedicht gelesen habe?" "Nein... weil du es einfach so gelesen hast..." "Das tut mir Leid, ich hätte dich fragen sollen... aber ich fand es wirklich klasse." "Ist schon in Ordnung... ich habe übertrieben reagiert." Zorro zog mich nach oben und setzte mich neben sich. Er war ganz schön stark, auch wenn er saß. Er schaute mir lange in die Augen, sie waren so wunderschön. "Zorro... was ist?" "Das wollte ich vorhin schon machen, aber ich konnte nicht. Deswegen tue ich es jetzt." Vorsichtig zog er mich zu sich und umarmte mich. Er fuhr mit der Hand durch meine Haare. Zorro war sehr lieb zu mir und irgendwie schien es ihm zu gefallen. Dann stieß er mich ein Stückchen zurück und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Danke, dass du dich um mich gekümmert hast, du bist wirklich lieb." Er stand auf, zog mich nach oben und ging los. Ich stand immernoch wie angewurzelt da und versuchte zu begreifen was gerade geschehen war. Irgendwann ging ich hinter ihm her und holte ihn kurz vor dem Schiff ein. Und nun liege ich hier und denke über diese paar Stunden nach, in denen Zorro irgendwie so... so... so lieb zu mir war. Meine Stirn fühlt noch jetzt diesen Kuss, er war wirklich schön. Aber wieso empfinde ich ein freundschaftliches Küsschen als etwas so besonderes? Manchmal, wenn ich an Zorro denke, oder wenn ich ihn ansehe, dann durchschleicht mich so ein wohliges Gefühl, ich bin irgendwie froh. Jetzt liegt Zorro neben mir in seinem Bett und ich schaue ihn an. Er lächelt im Schlaf. Ein wirklich süßes Lächeln, kaum zu glauben, dass es wirklich Zorro gehört. Nanu, hatte er gerade die Augen geöffnet? Nein... unmöglich... oder DOCH möglich! Jetzt waren sie offen, ganz sicher! "Zorro, tu nicht so und sieh mich an!" schreie ich. Was nimmt der sich heraus mich so zu belauschen?? "Los, hoch mit dir du Ekel!" Zorro öffnet ein Auge und schaut mich an, er hat etwas animalisches im Blick. "Du hast es gemerkt? Tut mir Leid, aber du hast so.. naja..." "Naja was?" frage ich ihn und ziehe dabei meine verdeckte Augenbraue hoch. "Du hast so süß ausgesehen..." Zorro streckt die Zunge etwas heraus und kratzt sich am Kopf. Schon irgendwie seltsam, sowas wie süß sagt er doch sonst nicht. "Ach, ich sehe also süß aus wenn ich nachdenke, ja?" "Sicher tust du das." "Kann ich dich was fragen Zorro? Jetzt wo du ja eh schon wach bist?" frage ich nach einer Weile. "Sicher, du kannst mich alles fragen." "In Ordnung. Also, wieso hast du mich vorhin geküsst?" "Naja... ich hab es einfach getan. Es war angebracht, denke ich." "Wieso war es angebracht?" "Du warst so nett zu mir und hast dir Sorgen um mich gemacht... das fand ich süß." Schon wieder dieses Wort! Süß! "Aha. Und, würdest du es wieder tun?" "Wieso fragst du sowas blödes?" "Naja, würdest du es wieder tun, wenn ich dich zum Beispiel darum bitten würde?" "Ich glaube schon." "Wieso tust du es dann nicht einfach?" Habe ich ihn das grade wirklich gefragt? Oh Gott, er beugt sich wirklich zu mir rüber, will er mich etwa wirklich küssen? Er tut es, er tut es tatsächlich. Er küsst mich auf die Lippen! Großer Gott, es fühlt sich so gut an! Es ist seltsam... irgendwie glaube ich nicht, dass es passiert, aber es passiert! Oh Zorro... Huch, er löst sich von mir? "Siehst du, du bittest mich darum und ich tue es." Wieder grinst er so niedlich. "Ich verstehe aber immernoch nicht, WIESO du mich geküsst hast. Was bringt es dir?" "Es gefällt mir... ich hab keine Ahnung wieso, aber es gefällt mir." "Es gefällt dir mich zu küssen?" frage ich ihn, selbst verwundert über so eine dumme Frage. "Ja, sag bloß dir nicht?" grinst er mich an. Gleich schmelze ich dahin... er ist so süß... "Irgendwie schon..." "Gut, mehr wollte ich nicht wissen... bist du müde?" "Sehr... ich wollte mich eh gleich schlafen legen, also, gute Nacht." Was ist nur mit mir los? Wieso sage ich, dass es mir gefällt? Es stimmt zwar, aber wieso? "Gute Nacht, kleiner..." sagt Zorro und beugt sich wieder zu mir rüber. Das tut er nicht nochmal, oder? "Aua...." Nein, war ja klar, er schlägt mir auf die Nase und grinst. Was für ein Ekel! Naja, ich leg mich schlafen, soll er doch sehen, wo er bleibt, der alte Schwertheini... Toll... wieder liege ich seit Stunden wach und denke über Zorro nach. Es gefällt ihm mich zu küssen, es gefällt ihm... Wenn ich ihm nur sagen könnte wie sehr es auch mir gefällt. Er ist komisch, aber irgendwie glaube ich, dass dieser Kuss nicht wirklich ernst gemeint war. Aber vielleicht sollte ich wirklich langsam schlafen, ich bin schon total übermüdet. Zorro ist für mich kein guter Freund, ich fühle irgendwas für ihn. Ich mag ihn wirklich sehr, aber ich würde nicht sagen, dass ich ihn liebe... ich kann niemanden lieben. Oder kann ich es doch? Es wäre so schön, wenn ich Zorro lieben könnte, aber es ist zu gefährlich jemanden zu lieben. Ich muss etwas in das Buch schreiben, sofort. My behavior made a mimicry of laughter, Even when I remember your voice. The scene of the night when we walked around together It's just an orange-colored photograph. You forgave the lies that fell from the darkness and my selfishness, but your tears, even now... Without saying a word, time flows on; The sky is extinguished by the light of the morning that's coming soon, Like it melts away. On that last night, no matter where it is, Only the moon looks at my deserted heart even now. (Lyricauszug des Songs ,In the Moonlight' aus Gravitation) Er ist wirklich merkwürdig... als er mich geküsst hat schlug sein Herz wie wild. Selbst ich konnte es hören, es war so seltsam. Ich habe mir wirklich Sorgen um ihn gemacht als er plötzlich umfiel... was mit ihm los gewesen ist weiß ich immernoch nicht... ich fühlte mich wirklich hilflos als er dort saß und ich nichts für ihn tun konnte außer bei ihm zu sein... aber langsam sollte ich schlafen, sonst ist morgen der schlimmste Tag aller Zeiten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)