Erwärme mein Herz von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 38: Zurück ------------------ danke für eure schönen kommis! gut zu wissen, dass ich noch schreiben kann... manchmal glaub ich das selber nicht mehr... hier kommt auch schon das nächste kapitel, wenn auch sehr kurz geraten diesmal. (nicht beta-gelesen... mal wieder.) viel spaß beim lesen! ------------------------------------------- Kapitel 38: Zurück Zögerlich wagte Van es, doch noch einmal seine Augen zu öffnen, weil der plötzliche Druck um seinen ganzen Körper aufgehört hatte. War er bereits tot? Spürte er einfach nichts mehr, weil er bereits nicht mehr existierte, fühlte er sich so an, der Tod? Doch was er sah, war sicherlich nicht das Jenseits. Außer jenes Jenseits sah genauso aus wie der Ort, an dem man zuletzt gewesen war… Er sah kaum mehr als die Lichtsäule, die sich durch die Mitte der Kathedrale erstreckte. Da er auf dem Bauch lag, konnte er ein wenig mehr erkennen, als es sonst von seiner erhöhten Position möglich gewesen war, doch hinter dem Licht verschwamm jede Gestalt nur zu einem flüchtigen Schemen. Vorhin hatte er geglaubt, Hitomi gesehen zu haben, doch er konnte sich nicht sicher sein. Dennoch hatte er versucht, all seine Kraft und seine Gedanken zu ihr hinunter zu schicken. Wenn er schon sonst nichts tun konnte…. Auch jetzt konnte er Hitomi nur erahnen. Wenn er also nicht tot war, musste irgendetwas passiert sein. Er versuchte sich zu bewegen, stellte aber zu seinem Entsetzen fest, dass er wie gelähmt war. Er spürte seinen Körper, er spürte jeden Zentimeter davon. Trotzdem wollte er ihm nicht gehorchen. Augenblicklich schnürte ihm eine Welle der Panik die Kehle zu. Vielleicht war er wirklich zerquetscht worden, soweit, dass er zwar noch lebte, aber seine Glieder nicht mehr spürte… Nervös und völlig durcheinander, blickte er wieder nach unten. Irgendetwas stimmte nicht… Die Schemen bewegten sich nicht mehr, geschweige denn, dass sie Geräusche verursachten, wie noch vor 5 Sekunden. Dort unten tobte schließlich ein Kampf… Und der konnte nicht lautlos vonstatten gehen… Probeweise schloss er seine Augen noch einmal, öffnete sie wieder und dann, mit einem Ruck war wieder alles da: Der Kampf, die Geräusche und seine eigene Bewegungsfreiheit. So als hätte jemand den Fluss der Zeit unterbrochen und mit einem Schlag wieder angetrieben. Im Bruchteil einer Sekunde strömte alles auf ihn ein. Ohne weiter nachzudenken, drehte er sich um und versuchte sich wieder aufzurappeln. Es war noch etwas geschehen… Die riesigen Finger des Gymilefs, die ihn eben noch unbarmherzig gequetscht hatten standen nun in völlig unbrauchbare Winkel nach unten ab. Er starrte die beiden grünen Schlitze am Kopf der Maschine an, hinter denen sich wohl Kommandant Alexis befinden musste. Offenbar war dieser so schockiert vom Anblick der eigenen Hände, dass er eine weitere Sekunde brauchte, um zu realisieren, was passiert war. Erst dann kam wieder Bewegung in die Maschine… Van spürte die Vibration unter seinen Füssen und musste mit Schrecken sehen, dass die gebrochenen Finger begannen sich ganz langsam wieder zu einer zähflüssigen Masse zu verformen. Doch diesmal dauerte es wesentlich länger, so als müsste sich Alexis besonders anstrengen. Van musste von hier verschwinden, und zwar sofort. Er hatte keine Ahnung, welcher Macht er es zu verdanken hatte, dass der Zaibacher Gymilef dabei unterbrochen wurde ihn zu Pastete zu verwandeln, aber falls er es herausfinden sollte, würde er sich erkenntlich zeigen… Er presste seine Lippen zusammen, konzentrierte sich mit aller Kraft auf seinen Körper, bis seine lädierten Flügel aus dem Rücken hervor brachen… Er ließ es sich nicht nehmen, sich vor dem unbekannten Kommandanten neckisch zu verbeugen, der den Gymilef gerade komplett in Bewegung gesetzt hatte und versuchte, mit der linken Hand nach ihm zu schnappen, während die Rechte sich wieder materialisierte. Doch Van war schneller gewesen… Zweimal ließ er sich nicht fangen… Er ließ sich elegant nach hinten fallen und breitete seine Schwingen aber nur halb aus. Mit einer schnellen Kurve tauchte er unter den rotierenden Armen des Gymilefs hindurch und umrundete die Lichtsäule. Endlich nahmen die Schemen wieder Gestalt an: Er sah Merle und Nora, Allen, das Volk und ein paar vereinzelte Soldaten. Doch wo war… Er ließ seinen linken Flügel kurz einsacken, um die Lichtsäule noch einmal zu umkreisen, schwang sich wieder ein wenig höher hinauf und sah sie endlich. Sie stand am Fuß der Säule, fest im Griff von Dornfels und ohne dass er es verhindern konnte, zog der Präsident sie in das helle, warme Licht hinein. Hitomi resignierte. Es hatte keinen Sinn mehr, sich gegen Dornfels’ Griff zu wehren. Wenn sie mit etwas Erfahrung hatte, dann mit dieser Lichtsäule... Es gab kein Zurück… Vorerst nicht. In ihrem Kopf spann sie bereits mehr oder weniger gute Pläne, wie sie zurück auf der Erde Dornfels überrumpeln konnte und einfach durch das Licht zurückgehen würde. Wenn auch nur ein Funken Hoffnung bestand, dass Van sich retten konnte, musste sie es versuchen! Sie blickte ein letztes Mal nach unten, nahm nur noch in verzerrten Umrissen die Oberfläche des Siegels wahr. Alles andere war bereits im Licht verschwunden… Dann musste sie die Augen zusammenpressen, um nicht in Tränen auszubrechen. Wie konnte sie jetzt gehen? Wie konnte sie gehen, ohne Van gesagt zu haben, wie sehr sie ihn liebte? Dass er Vater wurde? Dass es nicht ging ohne ihn… Es fühlte sich bereits an, als wäre alles vorbei. Van überlegte nicht lange. Er schlug kräftiger mit den Flügeln, um wieder etwas an Höhe zu gewinnen. Seine gekrümmten Federn streiften die Kathedralenwand, als er den weitmöglichsten Bogen um die Lichtsäule herum zog. Dann stieß er in das Licht hinein. Er wusste, dass er Hitomi finden würde, dass er sie immer finden würde… Das Licht hatte ihn einst zu ihr geführt. Aber er würde sie sich diesmal nicht wieder nehmen lassen. Plötzlich spürte sie eine Erschütterung. Panisch öffnete Hitomi ihre Augen und nahm gerade noch die Veränderung der Lichtsäule war, so als hätte sie für einen kurzen Moment geflackert. Und dann, völlig unerwartet, prallte etwas gegen ihren Rücken und zwei starke Arme umschlossen ihre Taille. Automatisch wurde ihre Hand von Dornfels’ losgerissen und Van stieß mit ihr wieder aus dem Licht hinaus, ohne den Präsidenten auch nur noch einmal anzuschauen. Er tauchte ein in das Licht und sah sie sofort. Ihr schwebender Körper war direkte vor ihm und er konnte nicht anders, als innerlich zu jubeln. Dornfels war für ihn gar nicht mehr existent… Er war nur froh, seine Hitomi endlich wieder in die Arme schließen zu können. Hitomi vergaß Augenblicklich ihre trüben Gedanken und legte ihre Arme fest um Van’s. Er hatte sie gerettet! Er hatte sie zurückgeholt! Es kam ihr vor wie in einem Traum, so wie sie jetzt mit ihm zu Boden segelte. Sie hörte Van’s Flügel heftiger Schlagen, als er versuchte, die Landung so weich wie möglich zu machen. Sie stolperten ein oder zweit Meter dahin und Hitomi wäre sicherlich noch weiter gestolpert, hätte Van sie nicht festgehalten. Als sie endlich zum stehen kamen, drehte sich Hitomi sofort in Van’s Umarmung um, schlang ihre Arme um seinen Hals und presste sich erleichtert an ihn. „Van! Gott sei Dank…“ Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Beides gleichzeitig schien auch zu gehen… Die Tränen ließen sich nun nicht mehr halten und rannen ihr ungehindert die Wangen hinab. Gleichzeitig atmete sie erleichtert auf, lachte und küsste Van überglücklich. „Oh Hitomi… Endlich…“, seufzte er nur, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie ungestüm. Es tat so gut, ihn endlich wieder bei sich zu haben. Obwohl nur ein paar Tage vergangen waren, ihr kamen sie vor, wie ein paar Jahre… Van küsste sie noch einmal, dann drückte er sie sacht von sich… „Für eine Sekunde dachte ich, alles wäre vorbei…“, meinte er leise. Hitomi lächelte leicht und musste sich zwingen, nicht in seinen schönen, dunklen Augen verloren zu gehen. „Es ist auch noch nicht ganz vorbei…“, seufzte sie. „Wir müssen noch etwas tun…“ Sobald sie von Dornfels losgerissen ward, war ihr wieder etwas eingefallen, was dieser erst Stunden zuvor zu ihr gesagt hatte: Wir werden das echte Siegel dort installieren, es aktivieren und dann wird sich uns das Tor zur Erde öffnen, dauerhaft und ohne wieder zu verlöschen, außer jemand entfernt die aktivierende Kraft… „Was denn?“, fragte Van. „Jemand muss den Drachenherzstein wieder entfernen…“ Van nickte nur. „Dann komm…“ Seine Flügel strichen über ihr Haar und ihren Rücken, als er sie neben sich her zog. Seltsamerweise hatte der Kampf aufgehört. Merle saß neben dem Leichnam von Kagou, ihre kleine Tochter fest im Arm und die gleichen erleichterten Tränen in den Augen, wie Hitomi. Allen’s Männer hatten ein paar Soldaten eingekreist und starrten jetzt mit erhobenen Schwertern zu ihnen herüber. Allen selbst verharrte im Kampf mit einer Frau aus dem Volk und selbst Baijne hatte seinen Feldzug gegen seine eigene Schwester eingestellt. Alle Anwesenden starrten ehrfürchtig auf den Engel, der wieder unter ihnen wandelte, genauso wie schon eine halbe Stunde zuvor. Es war jedes mal wieder tief bewegend, den Anblick dieses fremden und doch irgendwie vertrauten Wesens zu sehen… Dem letzten seiner Art. Der Engel, ihr Engel, zog sie jetzt zum Licht, das immer noch summte und strahlte, völlig unbeeindruckt von dem, was um es herum geschehen war. „Es wird Zeit, Dornfels in seine Schranken zu weisen…“ Hitomi wusste nicht, was er damit meinte. Wie wollte er Dornfels jetzt noch schaden? Der Präsident war auf dem Weg zur Erde… Sobald er das obere Ende der Kathedrale passierte hatte, würde alles ganz schnell gehen… Das wusste sie aus eigener Erfahrung… Am Anfang stieg man noch langsam auf und dann nach 40 oder 50 Metern ging alles ganz schnell. Ehe man sich dann versah, stand man schon mit beiden Beinen wieder auf festem Boden. Van würden diese Informationen wohl auch nicht sonderlich interessieren, denn er ging Zielstrebig an die Lichtsäule, kniete sich davor nieder und schaute Hitomi mit diesen dunklen, mittlerweile so vertrauten Augen an. „Was hast du vor?“, fragte sie endlich. „Ich werde den Drachenherzstein entfernen… Wie du gesagt hast. Und Dornfels… Wird einfach verschwinden…“ „Verschwinden? Was meinst du damit? Und woher willst du das wissen?“ Van legte seinen Kopf kurz schräg, so als suchte er nach einer scharfsinnigen Antwort, doch er seufzte nur. „Ich weiß es einfach…“ „Woher?“, hackte Hitomi nach, die sich im Moment nichts Schlimmeres vorstellen konnte, als dass Dornfels wieder zurückkam. Das war immer noch logischer, als dass er einfach „verschwand“… Van lächelte matt. „Vertraust du mir?“ „Ja“, erwiderte sie. „Dann wird alles gut werden…“ Mit diesen Worten langte er in das Licht hinein, bis sein Arm vollständig eingetaucht war, bis es plötzlich verlosch. Die Lichtsäule war vollständig verschwunden. Fassungslos starrte sie auf Van, der den schimmernden, purpurnen Drachenherzstein in seiner Hand hielt und sich wieder vom Siegel aufrichtete, welches auf einmal irgendwie glanzlos und unscheinbar aussah. „Das war’s“, sagte Van. „Dornfels ist weg. Für immer.“ ------------------------------------------------ Nachwort: Also, nur ums eins klarzustellen, wenn in diesem und im letzten kapitel irgendwelche fragen eurer-seite auftauchen, ich verspreche, dass diese noch beantwortet werden. ansonsten gibts zu diesem kapitel nicht viel zu sagen... Van und Hitomi haben sich endlich wieder und ich habe versucht, alles so realistisch wie möglich zu schreiben, hitomis freude und sorge zugleich, der kurze augenblick der zweisamkeit... aber es ist noch nicht überstanden... das nächste und damit vorletzte kapitel dieser Geschichte folgt bald! ^^ lg, Chiyo-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)