Erwärme mein Herz von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 15: Harmonie -------------------- Hallo liebe Leute... Auf ein neues Kapitel! Diesmal hab ich mich doch wirklich beeilt, oder? ^---^ Ich hoffe, es ist kein Schund dabei rausgekommen... Auf jeden Fall ist es eines meiner schwächeren kapitel. Ich konnts schon mal besser. Spätestens kapitel 17 wird wieder klasse, weil das hab ich schon komplett im kopf... An dieser Stell nochmal danke, danke, danke an alle Kommi-Schreiber! Ohne euch wäre ich nichts! >_______< *schluchz* Und noch etwas: Ich weiß nicht ob ich das schon mal gesagt habe, aber wenn jemand von euch eine ens von mir kriegen will bei einem neune kapitel, bitte ich nochmal um ausdrückliche Bescheidgabe. irgendwie ist das bis jetzt ein bissl untergegangen. Kurz nochetwas zum letzten kap: Der Kuss von Hitomi und Van WAR NICHT REAL! DAs war nur ein Tagtraum von Hitomi. Ich hatte nur irgendwie das gefühl, dass das manche von euch falsch verstanden haben. Beim echten KUss wird das natürlich ausführlichst beschrieben... *höhö* ok. viel spaß beim lesen jetzt und bis zum nachwort! ------------------------------------------------- Kapitel 15: Harmonie Nach einer Woche Aufenthalt im Katzendorf war es endlich soweit, dass Van sich wieder soweit fit fühlte, nach Farnelia zurückkehren zu können. Seine Wunde war zwar noch nicht annähernd richtig verheilt, doch bestand Van darauf, wieder ins Schloss zurückzukehren. Auch Hitomi dachte sehnsüchtig an Farnelia zurück. Sie vermisste Tomu, welcher sich vermutlich schon die größten Sorgen machte, auch wenn er immerzu mit Miguel unterwegs war. Ebenso vermisste sie die kühlen Gemäuer des Schlosses, das frische Obst, das Brisaeye ihr jeden Morgen brachte und die Gespräche mit Brisaeye selbst. Zwar war es im Katzendorf sehr schön, aber sie konnte Van gut verstehen. Die Stimmung war einfach nicht mehr die selbe. Anfangs ließ es sich noch aushalten, aber als es Van immer besser ging, fand er leider auch wieder zu seiner altbewährten Laune zurück, was die Atmosphäre in Merles Haus nicht besser machte. Merle war so schlecht auf die beiden zu sprechen wie eh und je, und würde es Nouga nicht geben, hätte Van vermutlich jetzt noch ein paar mehr Verletzungen... Genauso war es nun bei ihrem letzten Frühstück im Gemeinschaftshaus. Nouga stand am Herd und goss den Tee auf, während Van miesgelaunt am Tisch saß und stumm seine Portion Reisbrei aß. Er rümpfte die Nase, als er die weiche Masse mit einem großen Holzlöffel zum Mund führte. Er war wieder ganz der eitle König, dem man nichts recht machen konnte und Hitomi schwor sich insgeheim ihn auf dem Heimritt an das barbarische Entengrillen zu erinnern. Auch Merle saß an der runden Tafel und half ihrer Tochter beim Zerteilen einer großen, roten Frucht. Die kleine Nora kam Hitomi immer noch ziemlich unwirklich vor. Als sie im Kindergarten die Identität des kleinen Katzenmädchens erkannt hatte, wollte sie ihren Augen gar nicht trauen. Aber es war unübersehbar, dass sie Merles und Nougas Tochter war. Merle hatte es absichtlich vermieden das Thema anzuschneiden, da war sie sich sicher. Als sie Nora nämlich am Abend mit zum Essen gebracht hatte, war sogar Van so verblüfft, dass er sich an seiner Suppe verschluckte. Das Thema Nora wurde einfach übergangen! Erst nachdem Hitomi selbst Nouga darauf ansprach, wurden sie dem Mädchen vorgestellt und Hitomi überkam erneut ein unheimlicher Schauer beim Anblick der kristallenen Augen des Mädchens und der roten Haare, die das Zeugnis ihrer Eltern waren. Jetzt wurde das Thema erst recht nicht mehr angesprochen und Hitomi führte das auf Merles Groll zurück. "Hier der Tee...", meinte Nouga und stellte einen hohen Tonbecher vor Hitomis Nase, was sie aus ihren Gedanken riss. "Danke...", murmelte sie und beobachtete erneut Mutter und Tochter auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Merle wirkte so liebevoll und fürsorglich, einfach völlig ausgewechselt. Das hatte sie noch nie an ihr gesehen und doch machte es den Eindruck, als könnte es gar nicht anders sein... Als Oberhaupt des Dorfes und Mutter hatte sie also ihr Glück gefunden, da war Hitomi sich ganz sicher. Deshalb konnte sie nun gar nicht mehr verstehen warum sie trotzdem so wütend und gekränkt war, wenn sie an die Vergangenheit dachte. Wieso konnte sie das nicht einfach vergessen, wo sie doch alles zu haben schien um glücklich zu sein? Für Hitomi war die Tatsache, dass Merle eine Tochter hatte, ein ausschlaggebender Grund sich über Merles Verhalten Gedanken zu machen. Allein ihre Verabscheuung für ihres und Vans Verhalten erschien ihr das ziemlich abwegig. Steckt da noch mehr dahinter, als irgendjemand zugeben wollte? Oder dachte Hitomi einfach zuviel darüber nach? Die ganze Situation kam ihr einfach immer seltsamer vor und sie hoffte, dass sie es irgendwie schaffen konnte, die alten Zeiten zumindest annähernd wiederzubeleben. "Wann wollt ihr aufbrechen?", fragte Nouga um die Stille etwas aufzulockern. Da Van keine Anstalten machte etwas zu erwidern, sprang Hitomi für ihn ein: "Ich denke, nach dem Frühstück..." "Gut...", sagte Merle dazu, worauf sie sich einen leicht verärgerten Blick von Nouga einfing. "Sie sind unsere Gäste Merle, sie können gehen wann sie wollen...", stellte er klipp und klar fest. Merle sah ihn nur mit einem kalten Blick an. "Das weiß ich... Aber wahrscheinlich können sie es gar nicht mehr erwarten nach Farnelia zurück zu kehren..." Das sagte sie so, als wären Hitomi und Van gar nicht mehr anwesend. Nougas Augen verengten sich zu Schlitzen und zum ersten Mal spürte Hitomi eine unglaubliche Kraft und Stärke bei ihm. "Merle, reiß dich wenigstens ein mal zusammen! Der unbeabsichtigte Besuch des Königs und Hitomi war überhaupt kein Problem für uns und müsste vielleicht selbst dir einmal wie ein Wink des Schicksals vorkommen...", meinte er kalt und starrte Merle wütend an. Seine Partnerin machte nur ein pfeifendes Geräusch und widmete sich wieder ganz ihrer Tochter. Nougas Aura legte sich wieder in den Normalzustand und er fragte Hitomi gelassen, ob er ihr noch mehr Reisbrei bringen solle. Hitomi aber lehnte ab und nippte stumm an ihrem heißen Tee. Auch Van hatte anscheinend kapiert, dass es jetzt unklug wäre, selbst noch seinen Senf dazu zu geben und so aßen alle still vor sich hin, was Hitomi mindestens genauso ärgerte. Sie sah Nora an und bemerkte zum ersten mal ihren traurigen Blick. Vielleicht hatte das kleine, rothaarige Mädchen schon mehrere dieser Situationen miterlebt? Nach dem Frühstück packte Hitomi ihre und Vans spärlichen Habseligkeiten zusammen und ging dann nach draußen, wo Van schon ungeduldig neben Kurò stand und wartete. Sein verletzter Arm war in eine Bandage gelegt worden und Hitomi beobachtete wie sein Gesicht von Schmerz verzogen war, als Kurò seinen Herrn leise schnaubend begrüßte, nur dabei eben gegen dessen Arm stieß. Hitomi machte sich sorgen, wie sie den Ritt nach Farnelia schaffen sollten. Sie mussten beide auf Kurò reiten, weil Merle nicht bereit war, eines ihrer 5 Pferde, die allgemein dem Dorf gehörten, herzugeben. Es würde ein langer Tag werden, wo es noch dazu sehr heiß werden würde. Hitomi spürte schon jetzt wie ihr die morgendliche Schwüle den Schweiß aus den Poren trieb... "Habt ihr alles?", fragte Nouga zur Sicherheit und überprüfte noch einmal selbst, ob die Satteltaschen an Kuròs Sattel auch wirklich festgezurrt waren. Dort befanden sich ein paar Früchte, Brote und Wasser, als Verpflegung für die Reise. "Ich denke schon...", meinte Hitomi und lächelte. Nouga war wirklich ein netter Kerl und sie war froh über seine Hilfe. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so hatte er doch ein wenig die Kontrolle über Merle und ihre Launen, das wusste sie. Sie betrachtete die hochgewachsene Matriarchin noch einmal, wie sie mit Nora an der Tür stand und scheinbar unbeteiligt wirkte. Hitomi war sich sicher, dass Merle in Wirklichkeit eine sehr warmherzige und gütige Person war, aber ihr Stolz und Ehrgefühl überwiegte, wenn sie auf sie und Van traf. Darin war sie dem König selbst unheimlich ähnlich... "Dann wünsche ich euch eine gute Heimreise...", sagte Nouga und verbeugte sich leicht vor dem König. Van nickte nur grimmig. Er wollte hier wegkommen. "Wir werden schon gut ankommen... Ich danke euch für eure Gastfreundschaft und für deine ärztliche Versorgung Nouga...", meinte Hitomi dann ehrlich und reichte Nouga zum Abschied die Hand. "Von mir aus seid ihr jederzeit wieder willkommen...", versicherte ihr Nouga und warf dabei einen prüfenden Blick zu Merle. Diese aber tat immer noch völlig unbeteiligt und kraulte ihrer Tochter abwesend den Kopf. Hitomi wusste, dass es absolut zwecklos war, sich jetzt noch irgendwie mir Merle gut zu sprechen, also ging sie auf Kurò zu und tätschelte sanft dessen Hals. Van machte Anstalten in den Sattel zu steigen, hatte dabei aber keinen Erfolg. Nouga war aber schon zu Stelle und half ihm hinauf. Kurò wieherte kurz auf und legte verärgert seine Ohren an. Sobald Van saß, versuchte Hitomi hinten aufzusitzen. Auch dabei half ihr Nouga und als sie die Zügel aufnahm, waren sie bereit zum Abritt. "Noch einmal danke für alles! Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen Merle, Nouga und Nora...", rief Hitomi ihnen zu, wobei sie vorsichtig ihre Fersen in Kuròs Leisten trieb, damit er wendete. "Auf Wiedersehen!", sagte auch Van und Nouga und Nora winkten ihnen hinterher. Nur Merle blieb wie versteinert an der Haustür stehen und starrte ihnen nach, bis sie im Wald verschwunden waren... Van und Hitomi ritten schon eine ganze Weile im Wald, wobei sie beide kein Wort sagten. Hitomi war nicht zu sprechen zumute. Sie musste ständig daran denken, dass eine Woche im Katzendorf kein bisschen dazu beigetragen hatte, die Differenzen mit Merle zu beseitigen... Das ärgerte sie und sie war sich sicher, dass Van sich auch ziemlich unwohl in seiner Haut fühlte. Sie wollte jetzt einfach gar nichts sagen... Jedoch war es Van, der den ersten Schritt machte. "Dass Kurò dich auf sich reiten lässt, finde ich einfach unglaublich...", meinte er leise. "Warum?" Hitomi wusste nicht, wie er jetzt darauf kam, also wartete sie erst einmal ab. "Normalerweise lässt er nämlich nur mich auf seinem Rücken sitzen und dass jemand fremdes wie du dazu fähig ist diese Tatsache zu brechen, ist wirklich erstaunlich..." Hitomi dachte kurz über eine passende Antwort nach. "Vielleicht spürt er diese besondere Situation, dass du in Gefahr warst und Hilfe brauchst. Vielleicht akzeptiert er mich nur deshalb... Pferde sind ja nicht dumm", sagte sie langsam. "Nein, das sind sie in der Tat nicht...", erwiderte Van knapp. Hitomi fand es seltsam, wie Van plötzlich redete. Er wirkte irgendwie melancholisch und in sich zurückgezogen, ganz anders noch als heute morgen. Beschäftigte ihn wirklich Kuròs Verhalten so sehr, oder war das noch etwas anderes? "Und denkst, dass es an etwas anderem liegt?", hackte sie dann nach. Van sagte lange nichts und seufzte dann. "Ich weiß es nicht, Hitomi..." Die Art und Weise, wie er ihren Namen aussprach, lies Hitomi eine Gänsehaut über den Arm laufen. Ihr wurde plötzlich bewusst, wie nah sie Van im Moment eigentlich war... Ihr linker Arm lag um seine Taille und ihre Brust war sanft an seinem starken Rücken gedrückt. Sein ungekämmtes Haar roch nach Schlaf und Reisbrei, wobei seine Haut einen intensiven Geruch aus Schweiß und Erde abgab. Hitomi wünschte sich nichts mehr, als dass sie bald Rast machen würden, denn sie befürchtete dass Van ihr klopfendes Herz bemerken würde... "Vielleicht ist es ein Zeichen, Van...", murmelte Hitomi dann, nur um sich von ihren Gefühlen abzulenken. "Vielleicht...", erwiderte er. Sie ritten lange Zeit ohne Pause und als sie schon kurz nach der Mittagszeit an den großen See kamen, merkte Hitomi erst, welche Umwege sie auf der Jagd genommen hatten. Sie mussten regelrecht im Zickzack geritten sein! Jedenfalls war Farnelias Hauptstadt nun nicht mehr fern. Kurò graste friedlich am Waldrand, während Van an der sanft-abfallenden Uferböschung saß und eines der Brote aß. Es war ein schattiges Plätzchen, umgeben von diesen zarten, lavendelfarbenen Blumen, wie sie sie schon zu Beginn der Jagd gesehen hatten und Hitomi musste bei Vans Gesichtsausdruck grinsen. Er sah schlichtweg zufrieden aus. Dieser Augenblick erinnerte sie an Früher, als sie mit ihm und Escaflowne allein im Wald saß, auf der Flucht vor den Zaibacher-Gymilefs. Zwar befanden sie sich eigentlich in einer Gefahrensituation, so waren sie doch beide schlichtweg zufrieden, weil sie zum ersten mal ein richtig ernstes Gespräch geführt hatten. "Tut es noch sehr weh?", wollte Hitomi wissen, als sie sanft Vans Narbe am Arm berührte, nachdem sie den Verband abgewickelt hatte. Wie jeden Mittag war es an der Zeit, die Wunde einzucremen. "Nicht mehr sehr...", meinte Van, biss sich dabei aber tapfer auf die Unterlippe. Hitomi betrachte eingehend die Verletzung durch den wilden Eber, konnte aber nur zufrieden mit den Kopf nicken. Es wurde immer besser. Die seltsamen Blasen verschwanden allmählich und die gereizte Haut im Umkreis der Narbe färbte sich allmählich wieder normal. Mit etwas Glück konnte Millerna schon in einer Woche die Fäden ziehen. Bis sie die Wunde aber Millernas ärztlichem Auge vorsetzen konnten, musste noch Nougas selbst-gemixte Tinktur herhalten. Hitomi nahm einen Finger voll aus dem Holzdöschen und strich die grüne Paste vorsichtig auf die Wunde. "Kobe wird gar nicht erfreut sein, wenn er das sieht...", meinte Van und lachte kurz bitter auf. "Hm, wahrscheinlich... Aber ich werde ihm sagen, dass du selbst keine Schuld daran trägst..." "Danke, aber das wird ihn nicht beruhigen. Er hasst es, wenn ich zur Jagd gehe, und jedes Mal warnt er mich erneut vor solchen Dingen...", gestand Van ihr. "Ach, mach dir keine Sorgen... Das wird schon werden...", meinte Hitomi und konzentrierte sich wieder mehr auf ihre Arbeit, schon allein um ihr trommelndes Herz ignorieren zu können. Sie legte ihm den Verband wieder vorsichtig an und arrangierte den Arm wieder in die Schlaufe. "Die scherst dir doch auch sonst nichts darum, was Kobe denkt, warum als jetzt?", sagte Hitomi eigentlich mehr im Spaß, wusste aber sofort, dass sie zu weit gegangen war. Van funkelte sie verärgert an und verzog seine Augenbrauen wieder in beunruhigende Tiefen. "Kobe schert sich ja auch nie darum, was ich eigentlich möchte. Für ihn zählen nur meine königlichen Pflichten und sonst nichts...", maulte er. "Ach komm schon Van! Das kannst du ihm ja wohl nicht übel nehmen! Es ist nun mal sein Job als erster königlicher Berater seiner König an seine Pflichten zu erinnern...", zischte Hitomi zurück. "Du hast doch keine Ahnung!", fauchte Van und stand abrupt auf, so abrupt es eben ging, mit nur einem gesunden Arm. Wie ein kleines Kind stampfe er hinunter zum See, schleuderte seine Stiefel weg und ging soweit ins Wasser, bis es ihm an den Oberschenkeln stand. Hitomi fühlte sich nun wieder mal in der Stimmung ihn zurecht zu rücken und zog daher ebenfalls ihre Stiefel aus. Dann folgte sie Van ins kühle Nass. "Wieso blockst du eigentlich immer ab, wenn es dir zuviel wird? Das hast du schon immer gemacht und es ist nicht gut, Van!", schrie sie ihm entgegen und stürmte in den türkisen See, dass es nur so spritzte. "Ach lass mich doch in Ruhe!", murrte er und ging zwei Schritte weiter in den See hinein. "Nein, warum auch! Wir haben jetzt eine Woche lang im selben Raum geschlafen und ich habe mich um dich gekümmert, obwohl du seit meiner Ankunft hier immer eklig zu mir warst! Ich mache mir Sorgen um dich und ich sehe gar nicht ein, dich im Ruhe zu lassen...!", protestierte Hitomi und folgte ihm unaufgefordert. Van riss geschockt seinen Mund auf. "Du bist wirklich dreist!", war das einzige was ihm einfiel. "Ich war nicht immer eklig zu dir!" "Ach, das müsste ich doch besser wissen!", schrie sie ihn an. "Ja?!", schrie er zurück. "JA!!!!" Hitomi baute sich vor ihm auf und merke, dass sie beide genauso schwer schnauften. "Es tut gut, dich mal wieder richtig anzuschreien...", meinte sie und lachte dann. Diese ganze Situation war so selten komisch, dass sie einfach lachen musste und nicht mehr aufhören konnte. Van wirkte erst verblüfft und er starrte sie an, als würde sie eine seltsame Krankheit haben, aber zu Hitomis Verwunderung stimmte er dann in das Gelächter mit ein. Er lachte, wie sie es noch nie gesehen hatte, lachte laut und ohne Hemmungen, bis sie beide vollkommen außer Puste waren und sich Hitomi auf ihre Oberschenkel stützen musste. "Aua...", maulte Van und einem letzten, verbliebenen Lacher. "Jetzt tut mir wieder der Arm weh..." "Oh, das wollte ich nicht!", entschuldigte sich Hitomi und betastete vorsichtig seinen Arm. "Geht schon...", versicherte er ihr und machte mit seinem gesunden linken Arm einen wegwerfende Handbewegung. Sie schnauften immer noch, sagten jedoch kein Wort mehr. Hitomi bespritzte ihr heißes Gesicht mit etwas Wasser und schaute dann zufrieden über den großen, blauen See hinweg. Trotz der schwülen Temperaturen war es ein schöner Tag, der Horizont war weit und der Himmel nur vereinzelt mit ein paar bauschigen Wolken versetzt. Der Bergkamm, um welchen sich der See herumlegte war klar vom Himmel abgezeichnet, verschwamm jedoch nach hinten immer weiter in violette Schattierungen. Es war ein wunderschöner Anblick! "Was empfindest du, wenn du dein Land so betrachtest?", fragte Hitomi, als sie merkte, dass auch Van sich von der Landschaft fesseln ließ. "Ich weiß nicht...", sagte er nur knapp. Hitomi lächelte und schloss die Augen. "Vielleicht ist es das, was Kobe beabsichtigt. Er möchte wahrscheinlich einfach nur, dass du das Land, über das du herrscht, lieben lernst. Die wunderbare Landschaft, sowie auch seine Bewohner..." "Hm....", machte Van und nickte zustimmend. Hitomi öffnete ihre Augen wieder und sah dafür Van an. "Findest du es nicht auch wunderschön? Findest du es nicht fantastisch, wie schnell die Male des Krieges von zarten Blumen und kräftigen Bäumen überwuchert wurden? Ist es nicht fantastisch, auf was wir da gerade nieder blicken?", fragte ihn Hitomi. Van zögerte kurz bevor er antwortete. "Es stimmt: Mein Land ist wirklich wunderschön... Irgendwie ist mir das noch nie so recht bewusst gewesen...", meinte er dann und sah Hitomi tief in die Augen. "Welch Ironie, dass du mich erst darauf hinweisen musstest..." Er schmunzelte und blickte erneut in die Ferne. Am späten Nachmittag passierten sie das Stadttor von Farnelia. Hitomi fühlte sich etwas komisch in ihrer Haut, wie sie so auf einem Pferd mit dem König durch die Stadt ritt. Das war bestimmt kein alltäglicher Anblick für die Leute, jedoch achtete Hitomi gar nicht darauf. Sie wollte nur schleunigst in den Palast kommen, Van an Millerna übergeben, falls sie denn noch hier war und dann in ihr Bett gehen. Als der Palast immer näher in Sicht kam, fiel Hitomi ein riesiger Stein vom Herzen. Sie hatte Van wieder gut nach Hause gebracht! Sowie sie endlich im Palasthof standen, rannte auch schon einer der Wachen in den Palast um Kobe zu benachrichtigen. Hitomi, die den verletzten König durch das Eingangsportal begleitete, fiel plötzlich ein, dass Kobe ja nicht einmal davon wusste, war passiert war! Was würde er wohl denken, wenn sie nun einfach aufkreuzten? Vielleicht hatte Van recht und diesmal würde es wirklich Ärger geben... Sie kamen in den Thronsaal, wo augenblicklich Kobe und Millerna, knapp gefolgt von Tomu, auf sie zustürzten und sie mit Fragen bombadierten. "Geht es dir gut Van?!", rief Millerna alarmiert aus begutachtete sofort den bandagierten Arm. "Kanzaki-san, geht es ihnen gut?!", fragte Tomu ein wenig erschüttert und fiel Hitomi in die Arme. "Ja, ja... Es ist alles ok mit uns...", versicherte Hitomi ihnen allen und befreite sich von Tomus heftiger Umarmung. Van sagte für den Moment erst mal gar nichts, sondern ließ sich willig von Millerna abführen, um sich verarzten zu lassen. "Schön, dass ihr wieder hier seid...", sagte Kobe dann erleichtert, sobald die erste Aufregung verflogen war. "Ja, wir freuen uns auch...", murmelte Hitomi und ließ sich erschöpft auf einen der umstehende Stühle fallen. Tomu setzte sich neben sie und starrte sie unbeirrt an, so als könne er nicht glauben, dass sie es wirklich war. "Wir haben uns solche Sorgen gemacht...", sagte er kleinlaut. Hitomi nickte mitleidig. "Ich weiß, und es tut uns leid, dass wir nicht daran gedacht haben einen Boten zu schicken... Das war wirklich unverantwortlich...", bemerkte Hitomi und sah Kobe entschuldigend an. Der erste königliche Berater wirkte etwas verdutzt. "Ähm... wir haben doch einen Boten bekommen...", meinte er leise. "Wirklich?" Hitomi dachte, dass er da vielleicht etwas missverstanden hatte und schaute skeptisch zu Van hinüber, der nur ratlos mit seiner linken Schulter zuckte. Millerna hatte inzwischen die Wunde abgewickelt und warf ein prüfendes Auge darauf. "Nouga scheint seinen Job gut gemacht zu haben...", meinte sie zufrieden und legte ein dickes Stück Stoff auf die Verletzung. "Komm mit in dein Zimmer Van, dort werde ich dich komplett verarzten...", befahl Millerna und Van erhob sich kompromisslos. Wahrscheinlich wollte auch nur mal seine Ruhe haben. Hitomi beobachtete wie sie durch die Tür zur großen Halle verschwanden, ehe sie sich wieder Kobe zuwandte um den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. "Also... ihr habt einen Boten bekommen, der euch gesagt hat, dass es Van und mir gut geht? Von wem?" Kobe lächelte ein wenig verschmitzt. "Dann wird sie es euch verschwiegen haben...", sagte er wie zu sich selbst. Er fixierte Hitomi mit seinen weisen, grauen Augen. "Merle hat einen Boten geschickt..." Hitomi riss vor Verblüffung ihren Mund auf. "Im Ernst? Merle hat den Boten geschickt?", stieß sie aus. Kobe nickte nur wissend ,drehte sich dann um und verließ langsam schlendernd den Thronsaal. "Dann ist ja alles noch mal gutgegangen...", seufzte Hitomi und fühlte sich nun endlich in der Verfassung Tomu ausgiebig zu drücken. Dann hatte Merle also tatsächlich den Boten geschickt... Vielleicht hatte sie sich doch in ihr getäuscht. Merle´s Hass auf sie war mit etwas Glück vielleicht nicht mehr so tief wie zuvor... Am Abend nahm Hitomi ein ausgiebiges Bad und zog sich anschließend ein seidenes Nachthemd über, um in ihr weiches, wartendes Bett zu hüpfen. Tomu lag schon in den Federn und beobachtete sie mit einem glücklichen Gesicht. "Ich bin froh, dass ihnen nichts passiert ist, Kanzaki-san...", murmelte er leise. Hitomi lächelte gütig und setzte sich kurz zu ihm an den Bettrand. "Ich hätte dich doch niemals alleine auf diesem schrecklichen Planeten gelassen...", scherzte sie und streichelte dem kleinen Junge über sein pechschwarzes Haar. Tomu verzog seine Mundwinkel leicht nach oben. "Ich finde es toll hier... Miguel ist jetzt mein bester Freund, und sonst sind auch alle sehr nett zu mir...", gestand er ihr. "Ich weiß, ich weiß... Das freut mich für dich...", erwiderte Hitomi sanft. "Schlaf jetzt Tomu, und freu dich auf Morgen, einen neunen, aufregenden Tag auf Gaia..." Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn und entfernte sich vom Bett. Tomus Unschuldigkeit war wirklich süß, dachte sich Hitomi, als sie gedankenverloren auf den Balkon hinaus trat, um vor dem Schlafen noch einmal Gaias nächtliche Luft einzuatmen. Sie ging bis ganz vorne zu Balustrade und ließ ihren Blick wie so oft zuvor über das Land schweifen. Sie sah den Mond hoch am Himmel stehen und daneben die Erde, ihre Heimat, die ihr im Moment soweit weg schien, als hätte sie nie dort gelebt. Überrascht stellte sie fest, dass sie keinerlei Heimweh-Gefühle verspürte. Was hatte sie schließlich verloren? Ein langweiliges Stadtleben, einen gewöhnlichen Job und ein paar wenige Freunde. Darunter war jedoch keiner, der ihr so viel bedeutete, um auf die Erde zurückkehren zu wollen. Es war schon komisch, aber sie wollte im Moment nicht weg aus Farnelia... Sie sog ein letztes Mal den Duft von Erde und Bäumen ein, ehe sie sich umdrehte um aufs Zimmer zurück zu kehren. "Auch noch wach?", fragte sie dann eine vertraute Stimme. Hitomi blickte instinktiv nach rechts, zum Balkon von Van, der etwas erhöht über ihrem lag. "Ja, die Luft ist so schön hier draußen...", meinte sie und lächelte zu Van hinauf. Er stand locker an der Balustrade gelehnt und sein verletzter Arm war erneut in eine etwas stabilere Bandage gelegt worden. "Was hat Millerna gesagt?", wollte Hitomi wissen und trat näher in Vans Richtung heran. "Oh, alles in Ordnung. Nouga hat die Wunde tatsächlich gut vernäht und mit ihrer Medizin wird das ganze schnell verheilen, meinte sie..." Hitomi sah, dass er ein wenig lächelte. "Es geht dir also gut?", hackt Hitomi zweifelnd nach. "So könnte man das sagen, ja...", meinte Van und schnaufte tief durch. "Dann bin ich ja beruhigt..." Hitomi lächelte und trat an ihre Balkontür heran. "Gute Nacht, eure Majestät... Ich wünsche euch einen geruhsamen Schlaf...", meinte Hitomi und machte einen ironischen Hofknicks. Van reagierte zum ersten mal nicht verärgert auf solche Anspielungen und lachte stattdessen kurz auf. "Gute Nacht, Hitomi...", sagte er warm und Hitomi ging schleunigst in ihr Zimmer, bevor Van ihre Unsicherheit bemerkte. Sie schloss die Tür und lehnt sich anschließend mit klopfendem Herzen gegen sie. So tragisch die Jagd auch geendet hatte und so seltsam diese Woche im Katzendorf auch verlaufen war, sie hatte doch etwas gutes gehabt: Van konnte wieder lachen. ---------------------------------------- Nachwort: Hm, das kapitel ist auch irgendwie nicht so lange geworden, fällt mir grad auf. Ich hoffe euch hats trotzdem gefallen, obwohl ja jetzt nichts dramatisches passiert ist. Aber Van kann wieder lachen und das ist schon wichtig, finde ich... Ich glaube, Van ist richtig sexy, wenn er loslacht... *schwärm* ok. aber reden wir nicht von gutaussehenden Männern, sondern von anderen dingen... *gg* viel gibts zu dem kapitel wirklich nicht zu sagen... hat schon jemand von euch rausgefunden, wer Allens mysteriöse geliebte ist? ich glaube nicht. naja, ich sage jetzt einfach mal bis zum nächsten kapitel... Da wirds dann wieder verschwörerisch... *zwinker* Ach ja, Leute, vergesst nicht, heute am 2. Juni findet bzw. fand Live8 statt. vielleicht hams manche von euch gekuckt oder warn sogar dort. Jedenfalls finde ich das wirklich ein wichtige und tolle aktion die den armen menschen in afrika helfen soll. Also geht auf www.live8live.com oder auf www.deine-stimme-gegen-armut.de und gebt eure stimme ab! Bis dann, Chiyo-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)