Pharao's Thief von Fellfie ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- Anmerkung: Ich weiß natürlich, dass es in Ägypten üblich war, dass sich die Pharaonen eine feste Ehefrau gesucht haben und dass nur das Kind dieser Frau das Recht hatte, die Thronfolge anzutreten, aber ich ignoriere diese Tatsache der Einfachheit halber, okay? Pharaoh's Thief Kapitel 2 Er war gerne Pharao. Wirklich. Und er kümmerte sich auch gerne um sein Volk, denn das war seine Aufgabe. Er musste dafür sorgen, dass es den Menschen gut ging oder ihr Leben zumindest erträglich war und dazu gehörte es natürlich auch, Bittsteller zu empfangen. Aber, bei Ra, glaubten diese Leute denn, er hatte irgendwo einen Gold spuckenden Weißen Drachen Mit Eiskaltem Blick versteckt? Wenn er ihnen jeden Wunsch gewähren würde, wäre Ägypten bald pleite und er könnte sich in die Schlange der Bittsteller in einem anderen Land einreihen. Natürlich verstanden die einfachen Leute nicht, dass auch seine Mittel begrenzt waren und das Ablehnen einer Bitte führte jedes Mal zu übler Nachrede. Der Pharao sei grausam, ließe sein Volk hungern, während er in einem Palast aus Gold lebte. Zugegeben, der Palast war wirklich eindrucksvoll, aber als Kind des Sonnengottes hatte er doch auch nicht weniger verdient, oder? Und natürlich hatte er einen Harem, um den ihn Normalsterbliche heftig beneideten und beinahe jeden Tag kamen neue Frauen hinzu, die sich freiwillig gemeldet hatten. Aber war das ein Grund, ihn leichtlebig zu nennen? Himmel, er schlief doch nicht mit allen seinen Frauen. Da würde er a nicht mehr zu seinen Aufgaben als Herrscher kommen. Genaugenommen bevorzugte er es sogar, seine Nächte alleine in seinem Bett zu verbringen. Am Anfang hatte er sich ein paar Mal eine der Haremsdamen zu sich geholt und aus einigen Nächten waren auch zwei oder drei Kinder hervor gegangen, die die Thronfolge sicherten und zusammen mit ihren Müttern behandelt wurden, wie Könige. War er deshalb ein schlechter Mensch? Die Gewöhnlichen wussten doch gar nicht, wovon sie redeten, dachte Yami ärgerlich. Sie plapperten einfach nach, was sie irgendwo aufgeschnappt hatten. Es war so einfach Gerüchte über Mächtige in die Welt zu setzen. Man erfinde eine Geschichte, je wilder und absonderlicher, desto besser, nehme einen Dummen, der mehr redete, als gut für ihn war, und erzähle ihm diese ausgedachte Geschichte. Und binnen einer Woche wusste ganz Ägypten davon. Natürlich ohne, dass sich jemand fragte, wie viel Wahrheit wohl an dem Erzählten war. Und natürlich war das Original bis ins Unendliche ausgeschmückt worden. Und das Ärgerliche daran war, dass man dem Verursacher dieses Gerüchtes niemals habhaft werden konnte. Plötzlich wurde die Tür zu seinem Thronsaal aufgestoßen, eine der Wachen eilte hinein und kniete hastig vor seinem Thron nieder. "Mein Pharao, es ist ein Eindringling im Gemach der Frauen." "Was?!", donnerte Yami zornig und sprang auf, um seinem Harem zur Hilfe zu eilen. Die Wachen durften die Frauengemächer nicht betreten (taten sie es doch, drohte ihnen die Entmannung), zum Schutz der Damen, und waren somit nicht in der Lage, sie vor Übergriffen zu schützen. Aber wie zum Teufel war der Eindringling dort hingelangt? Die Gemächer lagen oben in dem höchsten Turm des Schlosses, um die Frauen vor neugierigen Blicken und Überfällen zu schützen. War dieser Kerl ein Fassadenkletterer, oder was? Nun, wie dem auch sei. Es gab keinen Ausweg für ihn. Schwungvoll öffnete Yami die Tür zu dem Frauengemach und sah sich aufmerksam um. Anscheinend waren seine Frauen unversehrt. Einige schienen sogar sehr erheitert und kicherten mädchenhaft hinter vorgehaltener Hand. "Wie sah er aus?", verlangte der Pharao zu wissen und die Frauen, die seine Anwesenheit erst jetzt zu bemerken schienen, knieten ehrfürchtig nieder. Eine von ihnen erwiderte: "Er war keine wirkliche Gefahr, mein Pharao. Kaum mehr als ein Junge. Er war schlank, hatte langes weißes Haar und braune Augen. Mehr konnten wir leider nicht erkennen." - Bakura!- Jetzt war ihm klar, wie der Eindringling die Spitze des Turmes erreichen konnte. Mit einem Drachen war das natürlich kein Problem. "Hat er eine von euch unsittlich berührt?" Wieder kicherten einige. "Nein, mein Pharao. Er hat sich nur umgesehen, hat ein paar unserer Ketten mitgenommen und ist dann aus dem Fenster entschwunden." Yami lächelte wissend. "Aber mit euch geflirtet hat er schon, nicht wahr?" Wie sollte er das einem der beiden Parteien auch übel nehmen? Seine Frauen waren bildschön und konnten so manchem gestandenen Mann den Kopf verdrehen und sie sehnten sich nach Aufmerksamkeit, die er ihnen nicht geben konnte. Die Frau, die zu ihm gesprochen hatte, senkte den Blick. "Nehmt es ihm nicht übel. In der Jugend ist mancher etwas ungestüm." Nachdem ihm ein Blick aus dem Fenster bewiesen hatte, dass von Bakura weit und breit nichts mehr zu sehen war, verließ er das Frauen-Gemach wieder und ignorierte die enttäuschten Seufzer. "Durchsucht den Palast", befahl er seinen Wachen. "Solltet ihr auf einen weißhaarigen Jungen treffen, bringt ihn zu mir. Lebend!" "Sehr wohl!" Und schon hatten sich die Männer zu Suchtrupps zusammengefunden, um den Palast gründlich zu durchsuchen. Befriedigt nickte Yami, auch wenn er bezweifelte, dass sich Bakura hier noch irgendwo aufhielt. Dazu war der Dieb sicherlich viel zu gewieft. Ihm musste klar sein, dass der Palast nach seinem Eindringen auf den Kopf gestellt werden würde. Ein Blick aus dem Fenster verriet den jungen Herrscher, dass Ra sich bereits zur Nachtruhe begab und die sinkende Sonne wiederum war ein Zeichen, dass nun eigentlich ein Treffen mit seinen Beratern anstand. Aber gerade jetzt verspürte er keine Lust darauf. Er schickte einen Diener, um den Männer abzusagen, denn er würde sich sowieso nicht auf das Gespräch konzentrieren können. Stattdessen nahm er im an sein Gemach angrenzenden Badezimmer ein ausgiebiges Bad. Das Wasser war von Dienern teilweise mit Milch versetzt worden, um seine Haut zu pflegen. Warum durfte nicht auch ein Mann Wert auf schöne Haut legen? Entspannt lehnte Yami den Kopf an den Rand des Beckens. Wie lange war seine erste und bisher letzte Begegnung mit Bakura jetzt her? Sechs Monate? Vielleicht sogar sieben? Nach diesem Treffen war sein Leben wieder in die gewohnten langweiligen Bahnen zurückgekehrt. Und mehr denn je sehnte sich Yami nach Abwechslung. Es gab viele Menschen, die gerne mit ihm tauschen würden, aber sie hatten ja keine Ahnung, wie stumpfsinnig ein Leben als Pharao war. Und durch den überraschend frühen Tod seines Vaters war Yami nicht einmal eine vernünftige Kindheit vergönnt gewesen. Sicher, die Kinder der ärmeren Bevölkerungsschichten mussten von klein auf mit anpacken, aber das war doch nicht zu vergleichen mit der Last, ein Reich zu regieren, die man dem damals Dreizehnjährigen aufgebürdet hatte. Träge streckte sich der Pharao und blinzelte hinauf zur Decke des Badezimmers. Seinen Schmuck hatte er inzwischen wieder. Er hatte schon vermutet, dass Bakura ihn so schnell wie möglich verkaufen würde und die Schmuckstücke waren nicht gerade unauffällig. Yami hatte einen Tag gewartet und dann den Befehl gegeben, ihm die Erbstücke wiederzubeschaffen. Es hatte nicht einmal eine Woche gedauert, doch der Mann, bei dem sie gefunden wurden, konnte keine Angaben zu deren Herkunft machen. Denn er hatte sie von einem Händler, der sie bei einem anderen gekauft hatte, der wiederum auch nur ein Käufer gewesen war, von jemandem, der ebenfalls keinen direkten Kontakt zum Dieb oder zum Erstabnehmer gehabt hatte. Diese Spur zu Bakura verlief also im Sand. Yami seufzte und stand auf, um sich abzutrocknen. Heute war der Dieb praktisch zum Greifen nahe gewesen und wieder war er ihm durch die Finger geglitten. Yami bedauerte es wirklich, dass Bakura so schnell wieder verschwunden war. Er hätte ihn gerne wiedergesehen. Er schlang das feuchte Handtuch um seine Hüfte und betrat dann sein Gemach, um verblüfft mitten im Schritt zu verharren. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete die Gestalt, die in seinem Zimmer umherhuschte und die Goldgegenstände in einem großen Stoffsack verschwinden ließ. "So sieht man sich wieder", sagte Yami ruhig und Bakura wirbelte zu Tode erschocken zu ihm herum. "Verrätst du mir, was du hier zu suchen hast, bevor ich dich verhaften und in den Kerker werfen lasse?" Bakura, der sich inzwischen wieder im Griff hatte, musterte ihn mit einem abschätzenden Blick und erwiderte. "Ich räume auf." Dann wanderten seine Augen zu Yamis freiem Oberkörper und verweilten dort eine ganze Weile, bevor sie tiefer glitten, abschätzend den handtuchbedeckten Bereich begutachteten und schließlich bei den langen Beinen ankamen. "Ich habe auch ein Gesicht, weißt du", informierte der Pharao seinen Gegenüber und musste sich ein Schmunzeln verkneifen, als sich Bakuras Blick augenblicklich und beinahe erschrocken auf sein Gesicht richtete. "Du findest es hier also unordentlich?" erkundigte sich Yami, der immer viel Wert auf Ordnung legte. Bakura sah sich um und zuckte mit den Schultern. "Bei allen Mächtigen ist es unordentlich. Sie haben so viel Gold, das sie nicht mehr brauchen, von dem sie sich aber auch nicht trennen können. Leute wie ich helfen ihnen da gerne." Und wie zum Beweis ließ er einen goldenen Becher in seinem Sack fallen. Fasziniert und erstaunt über so viel außergewöhnliche Frechheit starrte Yami ihn an und fragte schließlich: "Und was hast du bei meinen Frauen zu suchen gehabt?" "Oh, das", erwiderte Bakura leichthin. "Kleiner Navigationsfehler meinerseits. Eigentlich hatte ich hierher gewollt, aber wenn dieser verdammte Palast so groß ist..." Prüfend betrachtete er ein kleines, goldenen Amulett, zuckte dann erneut mit den Schultern und steckte es auch ein. Dabei betrachtete den jungen Herrscher aufmerksam aus den Augenwinkeln. - Warum ruft er seine Wachen nicht?- "Du weißt, dass es mit dem Tode bestraft wird, die Frauen des Pharaos zu belästigen?" Braune Augen bohrten sich in dunkelrote. "Genauso wie es bei Todesstrafe verboten ist, den Pharao anzusehen." *Und trotzdem lebe ich noch* schienen die Augen des jungen Diebes hinzuzufügen. Yami erwiderte nichts. Ein Blick in die Runde zeigte Bakura, dass er nun beinahe alles Wertvolle mitgenommen hatte und er sollte sein Glück nicht überstrapazieren. Dass er bis jetzt noch nicht in Ketten lag, grenzte an ein kleines Wunder. Welches Spiel spielte der Pharao mit ihm? Einen Augenblick ruhten seine Augen begehrlich auf Yamis Millenniumspuzzle, doch Bakura entschied, dass das das Fass wohl zum Überlaufen bringen würde. Es war wohl an der Zeit einen eleganten Abgang zu machen. Doch kaum hatte er sich zu der Balkontür umgewandt, durch die er sich Zutritt zu diesem Gemach verschafft hatte, stand der Pharao wie aus dem Boden gewachsen vor ihm. "Du willst schon gehen?" Bakura zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen und zuckte mit den Schultern. "Meine Frau wartet mit dem Essen auf mich und meine Kinder wollen sicherlich noch ein wenig mit mir spielen, bevor sie zu Bett müssen." Er machte sich nicht die Mühe, überzeugend zu lügen, weil er wusste, dass sein Gegenüber es ihm sowieso nicht abkaufen würde. Doch anstatt zornig zu werden, tat Yami etwas, dass Bakura maßlos erstaunte. Er lächelte. "Ist das so?" Der junge Dieb schluckte hart und unwillkürlich musste er beim Anblick dieses Lächelns an eines dieser himmlischen Wesen denken, von denen man in letzter Zeit öfter sprach. Wie hießen sie doch gleich? Ach ja, Engel. Tja, wenn es wirklich Engel gab, dann stand er wohl gerade einem gegenüber. Yamis Blick wanderte von dem Gesicht seines Besuchers hinab, um dessen Körper zu studieren, doch kam bereits bei dessen Brust zu einem abrupten Halt. Er sah verblüfft ein zweites Mal hin, um jeden Irrtum auszuschließen, aber es gab keinen Zweifel. Das Schmuckstück, das Bakura um den Hals trug, war einer der sieben Millenniumsgegenstände. Um genau zu sein, war es der Millenniumsring. Aber das würde bedeuten... "Wem hast du das gestohlen?", fragte der Pharao und deutete auf den goldenen Ring. Bakura trat misstrauisch einen Schritt zurück, um seinen wertvollsten Besitz vor eventuellen Übergriffen zu schützen. "Ob Ihr es glaubt oder nicht, dieser Ring ist wahrscheinlich das Einzige an mir, dass ich nicht gestohlen habe. Ich habe ihn von meiner Mutter bekommen, als ich noch sehr jung war. Und nein, meine Mutter war keine Diebin. Sie war eine ehrbare Frau." Dann ließ er den Millenniumsring unter seinem Gewand verschwinden. Sicher war sicher. Nur die sieben Auserwählten durften im Besitz der Millenniumsgegenstände sein, so wollte es die Prophezeiung. Die Menschen, die irgendwann in der Zukunft über das Schicksal der Erde entscheiden würden. Ob sie der Vernichtung anheim fiel oder ob sie weiter existierte. Die Gegenstände suchten sich ihre Besitzer und würden nicht bei Unwürdigen verweilen. Also war Bakura, genau wie der Pharao und der Hohenpriester, einer der sieben Schicksalsboten. "Geht Ihr mir nun aus dem Weg?", knurrte Bakura, der langsam die Nase voll hatte. Diese Situation war ihm nicht geheuer. Er war in den Palast und, schlimmer noch, in die Gemächer des Pharaos eingedrungen und sollte dafür eigentlich in eben dieser Sekunde zum Tode verurteilt werden. Stattdessen stand er immer noch aufrecht auf seinen Füßen und plauschte mit dem mächtigsten Mann- oder besser: Jungen- in Ägypten, der noch dazu völlig schutzlos war, denn bis auf ein Handtuch, das gerade das Nötigest bedeckte, trug er nichts und Waffen schienen auch nicht griffbereit in der Nähe zu liegen. "Nein." "Lass mich endlich durch, du Spinner!" Vergessen war alle Förmlichkeit. "Bring mich doch dazu." Bakura starrte den Kleineren ungläubig an. Er könnte sonst was unter seinem Gewand versteckt haben. Tödliche Dolche, vergiftete Messer oder weiß Ra was sonst noch und der Pharao besaß tatsächlich die Frechheit, ihn zu provozieren? Mutig. "Ich könnte dir einfach dein Handtuch klauen", schlug er mit einem Grinsen vor. - Ich flirte doch nicht etwa mit ihm?? - "Das könntest du. Aber was bringt es dir? Ich meine, außer, dass der Herrscher Ägyptens dann nackt wie am Tage seiner Geburt vor dir steht?" Für einen Augenblick war Yami, als hätten sich Bakuras Augen für einen Moment verdunkelt. Er erschauderte. Mit einem einzigen schnellen Schritt schloss Bakura die Lücke zwischen ihnen, legte seinen Hände auf Yamis Hüfte und zog den kleineren Körper an sich. Dann drückte er seine Lippen auf die des Pharaos. - Mal sehen, was er dazu sagt... - Yami war für einige Augenblicke ehrlich überrascht, doch dann schlang er seine Arme um Bakuras Nacken, ließ seine Augen zufallen und erwiderte den Kuss. Nun war es an dem jungen Dieb verblüfft zu sein. Probeweise strich er mit seiner Zunge vorsichtig an der Unterlippe seines kleineren Partners entlang und beinahe augenblicklich wurde ihm Einlass gewährt. Dachte er zumindest. Stattdessen sah er sich urplötzlich in einen leidenschaftlichen Kampf um die Dominanz verstrickt. - Bei Ra... ich... küsse... den Pharao... - Als sie sich schwer atmend voneinander lösten, brauchte Bakura einen Moment, um wieder klar denken zu können. Das erste, was er wieder bewusst wahrnahm, war der schlanke Körper, der sich immer noch an seinen schmiegte, Yamis interessant geröteten Wangen und das lustvolle Ziehen in seiner Lendengegend. - Oh nein, sag mir, dass das nicht wahr ist... - Beschämt über seine offensichtliche Erregung und verwirrt von seinen eigenen Gefühlen schob Bakura Yami grob beiseite, stolperte hastig an ihm vorbei und pfiff nach seinem Schwarzen Rotaugendrachen. Nur weg hier. So schnell wie möglich und so weit wie möglich. Bevor er jedoch aufsitzen konnte, schlangen sich zwei überraschend starke Arme um seine Körpermitte. Eine Hand legte sich auf die Stelle, wo sich der Milleniumsring befand. Yami streckte sich, um ihm ins Ohr zu flüstern: "Du bist auserwählt, Bakura. Genau wie ich. Unser Schicksal ist untrennbar miteinander verknüpft. Du kannst nicht auf ewig davonlaufen." Dann ließ er seinen nächtlichen Besucher los und trat einige Schritte zurück. Bakura hatte sich hart auf die Unterlippe gebissen und rang um seine Beherrschung, um sich nicht sofort auf den Pharao zu stürzen und sich zu nehmen, wonach sein Körper verlangte. Dann siegte seine Willenskraft und er stieg auf seinen Drachen und ließ sich von ihm davontragen, ohne dass er noch einen Blick zurückwarf. Dass er sein Diebesgut vergessen hatte, merkte er nicht und über die merkwürdigen Worte des Herrschers von Ägypten würde er später nachdenken, entschied Bakura. Lange nachdem der Dieb in die Nacht entschwunden war, sah Yami ihm nach. Was war das nur für ein Wirbelsturm an Gefühlen, der in ihm tobte? Wie konnte ein einziger Kuss ein solches Chaos auslösen? Sein Bedürfnis, Bakura zu folgen, ignorierend, ging Yami zurück in sein Gemach, verschloss die Balkontüren fest hinter sich und ließ sich auf sein überdimensionales Bett sinken, nachdem er das Handtuch abgelegt hatte. Als er schlafsuchend die Augen schloss, kuschelte er sich tief in seine Kissen, um die plötzliche Sehnsucht nach Bakuras warmen Körper wenigstens ein wenig zu kompensieren. Es war, als wäre durch diesen kurzen, aber intensiven Kontakt zwischen ihnen etwas in Yami geweckt worden, das bis dahin tief geschlummert hatte. Von dem der Pharao nicht einmal gewusst hatte, dass es da war, das sich aber definitiv seiner Kontrolle entzog. Vielleicht wäre es besser gewesen, diese starken Gefühle ruhen zu lassen. Es gab Dinge, die weckte man besser nicht..... Seine Mutter hatte ihm einst in seiner Kindheit von etwas erzählt, das sie "Zwillingsseele" nannte. Der Legende nach wurde jedem Menschen vor seiner Geburt ein Teil seiner Seele fortgenommen und einem anderen gegeben. Und fortan war jeder auf der Suche nach dem fehlenden Teil seiner Seele. Der Träger dieses Seelenteils wurde Zwillingsseele genannt. Derjenige, der den anderen zu einem vollständigen Wesen ergänzte. Yami wusste nicht genau, woher er die Gewissheit nahm, aber vielleicht hatte er seine Zwillingssseele ja bereits gefunden.... To be continued.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)