Der Gedanke an meine Freunde von abgemeldet (Wenn Ron alleine ist) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Gedanke an meine Freunde Wenn Ron alleine ist Ich sitze auf meinem Bett, warte, warte, daß es Essen gibt oder auch nur daß die Ferien endlich vorbei sind. Die Ferien, sie wirken auf mich wie eine unendliche Befreiung, eine Zeit zum Verschnaufen, Zeit zum allein sein. Doch die Einsamkeit ist ,wie etwas, daß ich gesucht habe und doch gar nicht finden wollte. In der Einsamkeit schleichen sich Gedanken in meinen Kopf, die ich vermeiden wollte, die ich ignoriert hatte, schon Tagelang, Monatelang, Jahrelang. Meine Hände, sie zittern, wenn ich daran denke ,wer ich bin, was ich bin. Nur ein Schatten, des großen Harry Potter, nur ein unbedeutender Freund der allwissenden Hermine. Unwichtig, bedeutungslos, ja fast erbärmlich, komme ich mir selbst vor. Ich wage nicht daran zu denken, was die Menschen, die Zauberer von mir halten, was sie über mich sagen, wenn ich nicht zu höre, nicht da bin, wenn sie hinter meinem Rücken über mich herziehen, als wäre ich ein Nichts. Ein Nichts, ja so komme ich mir vor, so fühle ich mich. Niemanden interessiert es, wie ich mich fühle, was ich denke, was ich will. Schleiche ich nicht dem bedeutsamen, heldenhaften Harry Potter hinterher, so bin ich scheinbar unsichtbar. Gedemütigt reihe ich mich zu den anderen Unsichtbaren auf der Welt, den Menschen, den Zauberern, die niemanden haben, der sich um sie sogt, der für sie da ist, der um sie weinen würde, wenn etwas geschieht. Ron, was hast du nur getan, denke ich, sage ich zu mir selbst, denn ich weiß nicht mehr wer ich bin. Ich habe scheinbar vergessen, was es heißt mehr als nur ein Anhängsel, ein unliebsames Etwas zu sein. Vergessen habe ich, wie ich war, bevor Harry, bevor Hermine in mein Leben getreten sind. Man kann so schnell vergessen, so schnell ein Leben hinter sich lassen, als wäre es nur ein hoffnungsloser Traum gewesen, der für eine Weile wahr geworden war und dann platzte wie eine Seifenblase. Und nichts bleibt, außer die schemenhafte Erinnerung. Und ich frage mich wo ich stehe, welchen Platz ich in der Welt einnehme, welche Rolle ich zu spielen habe? Inständig hoffe ich, daß mir eine Rolle zu gedacht ist, wie jeder Mensch im Laufe seines Lebens in ein Muster fällt, in ein Schema paßt und sich alles ,wie ein riesiges Puzzle zusammenfügt. Harry hat seine Rolle schon gefunden, er der große Held, der Junge der überlebt hat, der uns alle retten wird. Er erscheint mir manchmal, wie der furchtlose Seefahrer, der sich den monströsen Wellen entgegenstellt, dessen Augen im Augenblick der Wahrheit leuchten, wie Opale in der Nacht, voll Mut, voll Tatandrang. Doch meine Augen verschließen sich schon, beim seichten Aufschwappen des Wassers, bei der kleinsten Gefahr. Ich spüre noch jetzt das Pochen meines Herzens, als die Tentakel der Gehirne auf mich zu kamen, fühle die Angst in mir, die sich ausbreitet, wie ein tödlicher Virus. Ich merke immer noch, wie mein Blut fast erfriert bei dem Gedanken daran, wie sich mein ganzer Körper verkrampft, so feige, so ängstlich. Noch immer sehe ich Hermines leblosen Körper vor mir und ich konnte ihr nicht helfen, egal wie sehr ich es gewollt habe. Machtlos war ich in dem Augenblick in dem Hermine mich vielleicht ein mal gebraucht hätte, doch auf meine Hilfe hätte sie sicher gerne verzichtet. Auf die Hilfe eines feigen, ängstlichen Jungen. Sie kann nicht wissen, wie weh sie mir tut, wenn sie mich anschaut, als wäre ich ein kleiner, dummer Junge, wenn sie mir versucht alles einfach zu erkläre, weil sie denkt ich bin nicht in der Lage, daß zu verstehen was sie sagt. Doch sie ist wie die meisten Menschen, ein Wesen, daß weiß was es ist und sich nicht mit Etwas abgeben will, das schlechter ist als sie. In ihren Augen sehe ich die Verachtung, die sie mir entgegen bringt, die sie mir mit ungeheurer Wucht entgegenschleudert, wie ein Wurfgeschoß, eine Waffe. Doch dahinter verbirgt sich etwas, daß mich zwingt zu glauben, daß es nur der Stolz ist, der sich vor sie stellt, wie eine unsichtbare Wand, wie Schutz. Mein Herz klopft schmerzhaft schnell, wenn ich an Hermine denke, trommelt gegen mein Brustkorb, durchschlägt zeitweilig meinen Atem. Ich hasse es an sie zu denken, ich hasse es ihr Bild vor meinem inneren Augen zu sehen, ihr süßlicher Geruch liegt in meiner Nase, ihr Lächeln schwebt vor mir, wie eine Seifenblase. Ich versuche die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen, sie in die hinterste Ecke zu drängen, einfach an Nichts zu denken, doch, wie kann ich etwas vergessen, daß scheinbar meinen gesamten Kopf eingenommen hat. Ich hasse diese Gedanken, diese Gefühle, die sie mit sich bringen, doch wie kann ich den Gedanken an meine besten Freunde hassen, was für ein Freund bin ich, wenn ich neidisch auf sie bin, wenn ich es nicht mal wage an sie zu denken. Wenn ich wüßte, daß ich mehr bin, als nur ein unliebsamer Schatten, der bedeutungslos hinter ihnen her schleicht, der weder schlau, noch mutig ist, weder besonders sportlich, noch besonders hübsch, wenn ich wüßte ich wäre ein Jemand und nicht nur ein Nichts, dann wäre der Gedanke an meine Freunde gar nicht so schlimm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)