Bleib bei mir von das_Diddy (1. Teil der Trilogie) ================================================================================ Rette mich bevor ich sterbe --------------------------- Titel: Bleib bei mir Autor: das_Diddy Serie:Yugi-oh Warnings: violence, lemon, sad, romance, death (...mal gucken wer da stirbt....*fiesgrins*) Pairing: Atemu/Yugi Disclaimer: Die Charas sind net meine, also krieg ich auch kein Geld für... Notes: Die Story spielt vor 5000 Jahren. Im vorangegangenen Jahr haben die Priester versucht den Pharao zu stürzen und es gab einen großen Kampf zwischen Seth und Atemu. (Ihr wisst schon...der mit den Göttermonstern...) Die Priester leben nun immer noch im Palast, denn was ist schon ein ordentlicher Palast ohne Priester für irgendwelche Weihen und Zeremonien. Atemu ist natürlich der Pharao und Yugi ist ein unbedeutender Sklave... bis sich die beiden treffen. Enjoy the story! CU! das_Diddy - das_Diddy@web.de Bleib bei mir Rette mich bevor ich sterbe Yugi hatte sich über einen alten Tonkrug gebeugt und gab alles von sich, was sein Magen nicht mehr haben wollte. /Ich will hier raus! Ich krepier, wenn ich hier nicht weg komm! / dachte er verzweifelt. "Du kannst dich so sehr anstrengen wie du willst, aber du wirst es trotzdem nicht schaffen deine Seele auszukotzen!" drang eine grobe Stimme durch geschlossene Tür. /Dieses Arschloch! / Als er die Stimme des Mannes vor der Tür hörte, schüttelte es ihn erneut vor Übelkeit. /Nur wegen ihm bin ich immer noch hier./ Langsam schwand der Brechreiz und Yugi wagte es sich wieder aufzurichten. Er stand auf und ging hinüber zu einer großen Schüssel, die mit muffig riechendem Wasser gefüllt war. Für wenige Sekunden stand er dort und betrachtete in der Brühe sein Spiegelbild. Er sah einfach schrecklich aus. Seine Wangen waren eingefallen, weil er seit Wochen kaum noch etwas gegessen hatte. Aber bei dem, was ihn da draußen vor der Tür erwartetet, verging ihm jedes Gefühl von Hunger. Seine Augen hatten vom vielen Weinen ihren Glanz fast vollständig verloren. Er konnte in ihnen nur noch Abscheu und Wut erkennen. Warum rannte er nicht einfach weg? Weit weg. Wo ihn niemand kannte? Yugi wusste es selbst nicht genau. Er hatte Angst, dass Akar, der immer noch wartend vor der Tür stand, ihn finden würde. Er wollte nicht daran denken, mit dem kleinen Mädchen passiert war, dass das einmal versucht hatte... Sie hatte Glück gehabt, dass sie noch lebte. Akar hätte ihr fast alle Knochen im Leib gebrochen, als er sie wieder eingefangen hatte... Yugi wusch sich das Gesicht. Egal wie oft er sich waschen würde, er würde sich immer schmutzig fühlen. Nichts konnte die Zeit zurückholen, als er glücklich mit anderen Kindern auf der Straße gespielt hatte... "Bist du endlich fertig? Der Mann wartete schon!" rief Akar ungeduldig. "Ist ja gut! Ich komme doch schon!" Yugi ging missmutig zur Tür und öffnete sie. Vor dem 14-Jährigen stand ein fast 2 Meter großer Koloss, die Arme in die Seite gestemmt. "Na? Ist dein Magen wieder leer? Dann kann er ja was Neues aufnehmen." Sagte er grinsend. "Lass mich in Ruhe, ja?!!!" giftete Yugi zurück. Er wusste genau, dass es gefährlich war Akar zu verärgern, aber an so einem Tag wie dem heutigen war ihm alles egal... "Ja. Sehr schön. Wir werden viel Spaß miteinander haben. Nicht wahr, mein Kleiner?" Yugis Körper versteifte sich, als der Mann ihn auf die schmutzige Matratze drückte und sich über ihn beugte. Er schloss die Augen. /Ich flehe euch an, ihr Götter! Bitte holt mich hier raus!/ /Hoffentlich erkennt mich keiner..../ Eine vermummte Gestalt ging durch die Straßen. Scheinbar ohne etwas Bestimmtes zu suchen. Aus dem Hütten um ihn drang abwechselnd Stöhnen und Schreie. /Ist schon fast lächerlich wo ich mich rumtreiben muss. Und das nur damit ich mich ein wenig bewegen kann ohne, dass mich gleich jeder erkennt. Ausgerechnet im Viertel der Lustsklaven...wie peinlich./ Stolze violette Augen ließen ihren Blick über die schmutzige Straße streifen. Wie konnte man hier nur leben? Ein streunender Hund knurrte ihn gefährlich an, doch es interessierte den Jungen nicht. Plötzlich wurde die Tür einer Hütte, aus der bis eben noch markerschütternde Schreie gedrungen waren, aufgestoßen und eine kleine Gestalt wurde ins Freie gestoßen. Sie landete direkt vor dem Jungen im Staub und blieb liegen. "ICH HAB DIR TAUSEND MAL GESAGT, DU SOLLST DIE KUNDEN BEFRIEDIGEN UND NICHT BELEIDIGEN!!! WEIßT DU WIE VIEL GELD MIR WEGEN DIR WIEDER ENTGANGEN IST??? ICH WIRD JEDES EINZELNE GOLDSTÜCK AUS DIR RAUSPRÜGELN!" schrie ein bulliger großer Mann, der nun ebenfalls aus der Hütte trat. Zur Überraschung des jungen Unbekannten richtete sich die Gestalt, die sich als kleiner zierlicher Junge herausstellte, der einen hauchdünnen Lendenschurz trug, wieder auf und sah den Riesen mit festem Blick an. "ICH GEH DA NIE WIEDER REIN! ICH TU DAS NIE, NIE WIEDER!!!" schrie er wie aus Leibeskräften. Seine helle Stimme schallte in der schmalen Gasse umher. "DAS HAST DU NICHT ZU BESTIMMEN! DU VERGISST WOHL, DASS DU MIR GEHÖRST?!" Erst jetzt erkannte der Junge den Sklavenring, den der Kleine am Handgelenk trug. Der Riese musste dann wohl sein Herr sein. "Das ist mir egal...Ich hau ab...ich -" Weiter kam er nicht. Eine große Hand traf ihn hart im Gesicht du er ging zu Boden. "DU WILLST ABHAUEN? JA? ICH WERD DIR ZEIGEN, WAS PASSIERT, WENN DU DAS VERSUCHST!" brüllte der Riese und trat immer wieder auf den am Boden liegenden Jungen ein. Eigentlich hatte der Unbekannte weitergehen wollen, aber die Schmerzensschreie des Kleinen ließen ihn wie angewurzelt stehen bleiben. "Hören sie auf den Jungen zu misshandeln!" sagte er lauter Stimme, jedoch ohne zu schreien. Er wollte in dieser Gegend an und für sich nicht erkannt werden, aber er konnte nicht mitansehen wie dieser Riese den armen Jungen zu Tode quälte, selbst wenn er nur ein Sklave war. Tatsächlich hielt der Riese in seinem Tun inne und betrachtete den Unbekannten argwöhnisch. "Was willst du? Das ist mein Sklave und ich kann mit ihm machen, was ich will!" Um seine Worte zu verdeutlichen, zog er den Verletzten an den Haaren zu sich hoch. Der Kleine keuchte vor Schmerzen auf. "Wenn sie ihn umbringen, müssen sie trotzdem mit den Konsequenzen rechnen." Erwiderte der Junge scharf. Das Gesicht des Mannes verzog sich vor Wut, doch er sagte nichts. "Wenn der Junge ihnen Schwierigkeiten macht, warum verkaufen sie ihn dann nicht einfach oder lassen ihn frei?" "BIST DU NOCH GANZ DICHT???" Doch plötzlich schlug seine Stimmung um und er grinste den vermummten Jungen an. "Ich verkaufe ihn dir gern, wenn du willst. Nur 30 Goldstücke. Ein echtes Schnäppchen!" Der Unbekannte schwieg. /In was hab ich mich da nur wieder reingebracht...?/ "Na komm schon! So ein Typ wie du kann mit so einem kleinen süßen Lustsklaven doch bestimmt was anfangen." Er drückte mit der Hand die Beine des Kleinen auseinander und schob den Lendenschurz ein Stück nach oben, so dass der Unbekannte freien Blick auf dem Intimbereich des Jungen hatte. Der Kleine schluchzte leise auf. "Was ist? Er ist noch fast frisch. Ist erst seit 2 Monaten im Geschäft." Angewidert von dem Mann wand der Unbekannte den Blick ab. Er konnte jetzt nicht einfach gehen und den Kleinen seinem Schicksal überlassen. "In Ordnung. Hier hast du 30 Goldstücke." Er zog das Geld aus einem reich gefüllten Lederbeutel und reichte es dem Mann, der begierig nachzählte, während er den Kleinen mit dem Fuß zu Boden drückte. Der Unbekannte ging auf den Kleinen zu und reichte ihm die Hand zum Aufstehen. Doch anstatt sie anzunehmen, funkelte ihn der Kleine nur biestig an. "Fass mich nicht an, du perverses Arschloch!" BAMM! Sein, nun ehemaliger, Besitzer verpasste ihm eine kräftige Ohrfeige. "Wie sprichst du mit dem Herrn? Er ist dein neuer Besitzer, ist das klar??!!" "Schlagen sie den Jungen nicht!" Der Riese sah die vermummte Gestalt fragend an, doch dann lächelte er schleimig. "Wie sie meinen, mein Herr...aber bei dem kommen sie mit Sanftmut nicht weit. Hier!....So kriegen sie ihn wenigstens bis nach Hause ohne dass er ihnen abhaut." Er zog ein Stück Seil aus seiner Tasche und band dem Kleinen die Hände fest zusammen. Das überstehende Seil drückte er dem Unbekannten in die Hand. Diesem schien die ganze Situation gar nicht zu gefallen. /Soll ich etwa wie ein Tier durch die Straßen führen...?!/ "Los, komm schon! Steh endlich auf!" Der Riese zog den Kleinen mit Leichtigkeit auf die Füße. Noch immer funkelte er den Unbekannten wütend an. Als dieser ihn ansah, spukte er ihm einfach ins Gesicht. "Ich weiß ganz genau, was du willst, du Perverser! Aber das kannst du vergessen! Eher lass ich mich erschlagen eh ich mit dir schlafe!!!" Wortlos wischte sich der Junge den Speichel von der Wange. Der Mann lachte nur. "Ich hab's ihnen ja gesagt! Der Knirps braucht eine straffe Hand. Aber keine Sorge! Auch wenn er sich jetzt weigert, in ein paar Tagen haben sie ihn so sanft wie ein Lamm und so willig wie eine rollige Katze. Eine gehörige Tracht Prügel hat schon viele kuriert." "Ich werde ihn behandeln wie ich es für richtig halte." Auf einmal sah ihn der Mann sehr interessiert an. "Ich könnte schwören ,dass ich sie schon mal irgendwo gesehen hab...wenn ich nur wüsste wo..." Nervös zog der Fremde seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht. "Das glaube ich weniger. Ich bin nicht aus der Gegend. Auf Wiedersehen!" sagte er knapp und wand sich zum gehen, doch schon nach 2 Schritten musste er erneut anhalten. Sein neuer Sklave weigerte sich auch nur einen Schritt zu gehen. Der Riese war schon wieder in seiner Hütte verschwunden und hatte die Tür hinter sich verriegelt. "Was ist?" fragte er den Kleinen. "Denkst du etwa, dass ich freiwillig in das renne, was mich bei dir erwartet???" War die dreiste Antwort. "Nun gut. Wenn du nicht laufen willst..." Vollkommen ruhig ging er auf den Kleinen zu. "Wenn du mich anfasst, zerkratz ich dir das Gesicht!!!" drohte dieser. "Das wollen wir doch erst mal sehen!" Geschickt packte er den Kleinen und hob ihn hoch. "Was soll das? Was hast du vor?" Seine Stimme klang nun eher ängstlich, als wütend. "Ich trag dich bis zu mir nach Hause. Es ist zwar weit, aber du bist ja ziemlich leicht." Der kleine Junge auf seinen Armen schwieg verwirrt. Nach einer halben Stunde befanden sie sich in einem völlig anderen Teil der Stadt. Auf den Straßen tummelten sich Händler und Leute aus ganz Ägypten. Staunend sah der Kleine sich um. "Dort vorn!" "Was ist denn?" fragte der Unbekannte überrascht. "Das...das ist doch der Palast des Pharaos!....Ich hab ihn noch nie gesehen....er ist sehr schön...." "Findest du?" Erst jetzt bemerkte der Kleine, was er gesagt hatten und schwieg von nun ab wieder trotzig. Selbst als sie sich dem Palast immer mehr näherten, sagte er kein Wort, obwohl ihm tausend Fragen auf der Zunge brannten. Schließlich betraten sie sogar den Palast und den Kleine kriegte vor lauter Staunen den Mund gar nicht mehr zu. "Was machen wir hier?" fragte er nun doch. "Ich wohne hier." "HIER???" "Schrei nicht so rum!" mahnte der Unbekannte ihn eilig und sah sich nervös um ob sie jemand gehört hatte. "Von hier ab wirst du wohl doch laufen müssen." Vorsichtig setzte er den Kleinen ab. "Hier! Trag das. Deine Sachen sind nicht gerade passend für den Palast. Er zog seinen Umhang aus und legte ihm den Kleinen um, der ihn plötzlich mit großen Augen ansah. Vor ihm stand ein Junge von vielleicht 16, 17 Jahren, der ihm selbst überraschend ähnlich sah. Nur war der Junge viel größer und muskulöser als er und außerdem strahlte seine Gestalt eine unglaublich Stärke aus. Seine Kleidung war aus edlem Stoff, was den Kleinen nicht so sehr wunderte, schließlich schien der Fremde hier im Palast zu arbeiten. "Bitte beweg dich endlich und mach mir nicht solche Schwierigkeiten." /Ich will dich nicht zwingen müssen.../ Endlich schien der Kleine seine Fassung zurückgewonnen zu haben. "So ist das also! Hast 'nen Kleiner-Bruder-Komplex! Deshalb hast du mich von Akar abgekauft und dass wo der Schuft einen Wucherpreis für mich verlangt hat." "Bitte sei ruhig und geh." Sagte der Junge gelassen. /Irgendwie ist der Kerl komisch...bei Akar hätte ich mir schon längst eine Tracht Prügel eingehandelt. Aber ihn scheint es überhaupt nicht zu interessieren.../ Der Kleine nahm sich vor seinen neuen Besitzer gründlich unter die Lupe zu nehmen. Irgendwo hatte auch dieser Junge seine dunkle Seite. Da war der Kleine sich sicher. Ohne weitere Widerworte ließ er sich durch die scheinbar endlosen Gänge führen. Irgendwann standen sie vor einer von Soldaten bewachten Tür. Ohne anzuklopfen trat der Junge ein und zog den Kleinen mit sich. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, wurde dem Kleinen mulmig. Der Palast, dieser seltsame Junge, die Soldaten....wo war er hier nur gelandet und was wollte der Junge von ihm? Normalerweise wusste er die Antwort auf die Frage, aber dieser Junge war irgendwie ganz anders als die Männer, die der Kleine bis jetzt kennen gelernt hatte. Plötzlich nahm der Unbekannte ihm die Fesseln ab. "Setz dich doch." Sagte er freundlich. Etwas widerwillig folgte der Kleine der Aufforderung. "Wie heißt du eigentlich?" "Such dir einen Namen aus." "Ich möchte aber deinen richtigen Namen wissen." Sagte der Unbekannte lächelnd. "...Yugi... ich heiße Yugi... " "Ein schöner Name." Yugi sah ihn skeptisch an. "Findest du? ..." Er stand auf und ging hinaus auf die riesige Terrasse. "...ich habe ihn immer gehasst, wenn irgend so ein reicher Sack ihn ausgesprochen hat, wenn er..." Yugi schüttelte den Kopf. Er hatte die Worte nur flüsternd ausgesprochen, doch der Junge war ihm gefolgt und hatte es trotzdem gehört. Traurig betrachtete er den Kleinen. Dieser wandte sich plötzlich zu ihm um und sah ihn skeptisch an. "Und wer bist du? Ich möchte wenigstens wissen mit wem ich es hier zu tun habe." "Mein Name ist Atemu." "So heißt doch der Pharao..." Atemu lächelte verlegen. "Ja, der bin ich." Zuerst blickte Yugi ziemlich verdutzt drein, doch dann blickte er Yami spöttisch an. "Der Pharao? So? Ich hab ja schon viele Kerle mit Größenkomplexen gesehen, aber du bist bis jetzt der Verrückteste. Weißt du, der Bettler der immer vor dem Tempel der Göttin Isis sitzt, hat auch immer von sich behauptet, dass er ein Prinz wäre... Du arbeitest zwar wie es scheint hier im Palast, aber der Pharao bist du deshalb noch lange nicht!" Atemu blieb vollkommen ruhig. "Und warum sollte ich nicht der Pharao sein?" "Ganz einfach! Weil der Pharao sich nie im Lustsklavenviertel herumdrücken, geschweige denn, sich selbst einen kaufen würde." "Warum bist du dir da so sicher?" "Weil der Pharao sehr viel für die Sklaven getan hat. Er würde so etwas nie tun, also gib dich nicht als Pharao aus!" "Es wundert mich, dass du scheinbar vor einem Pharao Respekt hast, wo dir alle anderen Menschen völlig gleichgültig sind...-" "DAS IST NICHT WAHR!" Wütend stürmte Yugi an ihm vorbei. Zielstrebig ging er auf die Tür zu und wollte sie öffnen, als sie plötzlich hektisch aufgestoßen wurde. Yugi bekam die Tür an den Kopf und fiel hin. Der Mann, der hereinkam, ging direkt zu Atemu ohne Yugi auch nur eines Blickes zu würdigen. "Mein Pharao! Wo ward ihr nur? Ich konnte euch nirgendwo im Palast finden. Ihr solltet doch heute die alten Schriften studieren!" "Ist ja gut, Imar. Dann werde ich sie halt morgen lesen." Yugi stieß auf seinem Platz hinter der Tür einen kleinen Schrei aus. Mit großen Augen sah er den jungen Pharao und Imar, seinen Lehrer an. "Ach ja. Imar, das ist Yugi. Er ist ab heute mein neuer Gesellschafter." Yugi rappelte sich schnell auf und verbeugte sich. Imar betrachtete ihn mit nicht geringer Abschätzigkeit. "Dieser Armreif! Das ist doch ein-" "Bitte geh jetzt, Imar und schick mir sofort den Goldschmied her! Er soll sein Werkzeug mitbringen." unterbrach Atemu ihn. Der Lehrer für alte Schriften verneigte sich noch einmal kurz vor dem Pharao ehe er hinausging. Als Atemu seinen Blick wieder auf Yugi richtete, fand er diesen auf dem Boden kniend und sich vor ihm verneigend. "Was soll das denn?" fragte Atemu leicht verwirrt. "Bitte verzeiht mir, mein Pharao! Ich wollte euch nicht beleidigen. Schlagt mich ruhig. Ich habe es nicht anders verdient." Sagte Yugi mit zitternder Stimme und zu Boden gewandtem Gesicht. Atemu ging auf ihn zu und zog ihn hoch. Yugi konnte in seinem Blick erkennen, dass er sehr wütend war. Ängstlich kniff er die Augen zu. "Wie kommst du nur darauf, dass ich dich schlagen würde? Ich habe dich hierher gebracht, weil ich verhindern wollte, dass man dir weiterhin wehtut und weil mich deine Art beeindruckt hat. Du warst mir lieber, als du mir ins Gesicht gespuckt hast, als wenn du dich jetzt vor mir niederwirfst." Vorsichtig öffnete Yugi die Augen wieder. "Wie meint ihr das?" Der Pharao ließ Yugis Arm los. "Ich kenne noch nicht einmal unter den freien Menschen jemanden, der es gewagt hätte so mit jemanden zu reden, von dem sein Schicksal abhängt. Wie du mit deinem alten Besitzer geredet hast, war sehr mutig." Yugi senkte den Blick. "Es ist leicht mutig zu sein, wenn man nichts mehr zu verlieren hat..." "Aber du hast doch noch dein Leben." "Ja, aber das verdanke ich nur euch! Wenn ihr den Menschen nicht verboten hättet ihre Sklaven nach Belieben zu töten, wäre ich schon seit Wochen tot..." "Ist das der Grund, warum du scheinbar nur vor mir Respekt hast und das obwohl du mich bis heute gar nicht kanntest?" "...ja..." sagte Yugi mit gesenktem Blick. /Du bist gar nicht so kratzbürstig wie du immer tust, oder?/ dachte Atemu lächelnd. Sanft strich er dem Kleinen über die Wange. "Ich hoffe du bist jetzt nicht enttäuscht von mir, weil ich mich in dieser Gegend rumgetrieben habe. Ich wollte einfach nur irgendwo hin, wo mich keiner kennt und ich mich ein wenig freier bewegen kann. Und dich habe ich nicht mitgenommen, weil ich deinen Körper begehre, sondern weil ich nur selten jemanden mit so einem starken Wesen treffe. Außerdem tatst du mir Leid..." Eigentlich hatte Atemu den Kleinen mit diesen Worten ein wenig aufmuntern wollen, doch dieser schien nur noch trauriger. "Ich fürchte, ihr habt euch geirrt...ich bin nicht stark. Ich bin schwach, feige und verstecke mich hinter groben Worten..." "Ich halte dich nicht für feige." /Nur für verletzlich...aber das macht dich nur liebenswerter.../ Yugi sah den Pharao unsicher an. Es wunderte Atemu, dass der Kleine sich ihm gegenüber so offen verhielt. Er schien ihm voll und ganz zu vertrauen. Yugi wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klopfte. "Herein!" sagte Atemu mit lauter Stimme. Hereintrat ein älterer Mann, der eine große lederne Tasche bei sich trug. "Ihr habt nach mir verlangt, mein Pharao? Mein Name ist Miran. Ich bin der Goldschmied." "Ja, ich habe nach dir schicken lassen." Atemu nahm Yugis Handgelenke und deutete auf den Armreif, der so eng zusammengeschweißt war, dass Yugi ihn nicht abnehmen konnte. "Kannst du das entfernen?" "Natürlich, mein Pharao. Aber erlaubt mir eine Frage: warum wünscht ihr, dass ich dem Jungen den Sklavenring abnehme? Es bedeutet doch, dass er dann frei ist? Wollt ihr euren Besitz wirklich so einfach aufgeben?" "Dieser Junge wird von nun an mein Gesellschafter sein und nicht mehr ein Sklave. Das soll dir als Antwort reichen." Miran verbeugte sich und begann auf einem kleinen Tisch sein Werkzeug auszubreiten. Yugi setzte sich auf einen kleinen Hocker daneben und wartete. Mit ein paar kleinen Schnitten einer Stahlzange sprang der Ring entzwei. Yugi rieb sich das freie Handgelenk und sah den Pharao verwundert an. /Warum hat er das getan? Ich versteh das nicht.../ Atemu nahm einige Goldstücke aus seinem Lederbeutel und gab sie dem Goldschmied. "Das ist für deine Arbeit und dafür, dass du über den Sklavenring und alles was damit zu tun hat, schweigst. Du kannst gehen." "Vielen Dank, mein Pharao. Kein Wort wird über meine Lippen kommen." Miran verbeugte sich und verließ den Raum genauso leise, wie er gekommen war. Atemu setzte sich auf das riesige Bett und lächelte den immer noch verwirrten Yugi an. "Das wäre geschafft." Er streckte sich. "Unterhältst du mich ein wenig?" Yugi schien erst jetzt aus seinen Gedanken zu erwachen. Er sah den Pharao an, der auf seinem Bett saß und wartete. Yugi nickte stumm und ging auf ihn zu. Er setzte sich auf Atemus Schoß und verteilte sanfte Küsse an dessen Hals. Der Pharao sog überrascht Luft ein. Er drückte den Kleinen etwas von sich weg und sah ihn lächelnd an. "Ich meinte eigentlich, dass du mir etwas über dich erzählen sollst." "Oh!" Yugi schien überrascht und verlegen zugleich. Er rutschte von Atemus Schoß herunter und blickte ihn schüchtern an. "Verzeihung. Ich wollte euch nicht beleidigen oder gar bedrängen..." "Das hast du nicht. Aber du bist jetzt kein Sklave mehr und kannst tun, was du willst. Ich würde gern mehr über dich wissen. Du scheinst nämlich ein doch recht ungewöhnlicher Junge zu sein." Dass der Pharao nichts von ihm wollte, außer nur mit ihm zu reden, verwirrte Yugi noch mehr. Er überlegte kurz ehe er anfing zu sprechen. "Ich stamme aus einem kleinen Dorf vor den Toren der Stadt. Eltern habe ich keine mehr. Sie wurden auch als Sklaven verkauft. Ich habe bis vor 2 Monaten bei meinem Großvater gelebt, doch der wurde plötzlich schwer krank. Wir hatten nicht genügend Geld für Medizin und deshalb...naja...hab ich versucht sie zu stehlen. Ich wurde erwischt und wie jedem Dieb sollte mir die Hand abgeschnitten werden. Da tauchte Akar auf und hat mich freigekauft. Dafür musste ich dann für arbeiten..." Yugi hielt den Blick gesenkt und starrte auf seine Knie. Atemu konnte trotzdem in seinem Gesicht deutlich die Traurigkeit und Abscheu erkennen. "Wie geht es deinem Großvater jetzt? Wenn du möchtest, schicke ich einen Heiler zu ihm." Yugi hob den Kopf und sah Atemu mit große Augen an. Doch plötzlich brach er in Tränen aus. Der Pharao blickte ihn erschrocken an, strich ihm aber tröstend über den Rücken. "Mein...mein Großvater ist...er ist schon seit einem Monat tot...Ich habe Akar so oft angefleht ihm Medizin zu schicken...ich hätte das Geld auch abgearbeitet, aber...aber er hat nur gegrinst und gesagt, dass der Alte doch ruhig abkratzen soll...." Atemu nahm den Kleinen in den Arm. Er tat ihm Leid. Sein Leben war bis jetzt nicht gerade glücklich gewesen. Kein Wunder, dass er niemanden an sich heran ließ, doch umso mehr wunderte Atemu sich, dass er ihm gegenüber so offen war. Yugi strich sich die Tränen aus dem Gesicht. "Verzeiht...." "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen." Der Kleine sah ihn schüchtern an. "Ich möchte euch etwas fragen, mein Pharao. Warum habt ihr den Sklavenhaltern verboten ihre Sklaven zu töten?" "Das ist schon lange her...als ich klein war, begleitete ich meinen Vater in die Stadt. Vor einem Haus verprügelte ein Mann ein kleines Mädchen, dass vielleicht gerade mal so alt war wie ich damals. Mein Vater ging an ihm vorbei, ohne etwas zu sagen. Ich fragte ihn, warum er nicht eingriff, wo er doch der Pharao war. Er zeigte nur auf den Armreif, den die Kleine trug und sagte mir dass sie eine Sklavin sei und ihr Besitzer mit ihr machen dürfte, was er wollte. Ich hab ihm gesagt, dass wenn ich Pharao werden würde, ich den Menschen verbieten würde so mit den Sklaven umzugehen. Mein Vater hat nur gelacht...Nun bin ich Pharao, aber ich kann trotzdem nichts für die Sklaven tun..." "Das stimmt nicht! Ihr habt vielen das Leben gerettet!" "Aber sie werden immer noch schlechter behandelt als die Straßenköter. Schon viele Pharaonen vor mir haben zu früh das Zeitliche gesegnet, weil sie sich gegen die mächtigen Bürger gestellt haben. Wenn ich tot bin, kann ich niemandem mehr helfen, aber ich werde weiterhin versuchen das Leben der Sklaven und der Armen zu verbessern..." Yugi schwieg bedächtig. "Alle Sklaven sind euch zu tiefst dankbar, auch wenn nur die wenigsten von ihnen euch je gesehen haben. Nur...nur ihre Besitzer sind nicht so glücklich darüber..." "Ich weiß. Trotzdem wird mich das nicht daran hindern, weiterzumachen." Yugi fiel vor ihm auf die Knie. "Ihr seid sehr gütig und weise, mein Pharao." Atemu zog ihn wieder zu sich hoch. "Bitte lass das. Ich hatte mir von dir eine aufrechte Haltung erhofft und keine Unterwürfigkeit." "A-aber..." "Ich bitte dich mein Gesellschafter, mein Vertrauter zu werden." "Sehr gern, mein Pharao." Yugi lächelte ihn glücklich an. "...hübsch..." "Was?" fragte Yugi verwirrt. "Ist nicht so wichtig." Er besah sich Yugis Gesicht genau. "Daraus werden wohl noch ein paar schöne blaue Flecke werden..." meinte Atemu plötzlich und strich ihm vorsichtig über die Wange. "Soll ich einen Heiler kommen lassen?" "Ist nicht nötig. Danke. Ich hab schon ganz andere Sachen abgehalten..." Yugi sah gedankenverloren zum Fenster. Alte Erinnerungen drängten sich in seine Gedanken. "Na dann! Komm mit! Ich zeige dir dein Zimmer." Atemu stand auf. Yugi erwachte aus seiner Trance und folgte ihm. Der Pharao strich einen schweren Vorhang zur Seite und vor ihnen eröffnete sich ein schönes helles Zimmer mit vielen Kissen und einem großen Bett. "Hier wirst du schlafen." Yugis Kiefer klappte nach unten. "Hier???" "Gefällt es dir nicht?" "D-doch. Es ist toll." "Wenn irgendetwas ist, dann rufe einfach. Ich werde erst mal ein Bad nehmen. Deines ist hinter der dunklen Tür dort. Ich werde veranlassen, dass man dir in einer halben Stunde etwas zu Essen bringt. Es ist ja schon spät. Schlafe gut." Yugi war zu beeindruckt um auch nur ein Wort zu sagen. Er nickte nur stumm. Der Pharao verließ den Raum und ließ ihn allein. Yugi hatte eine Weile gebraucht ehe er sich getraut hatte in dem riesigen Zimmer umherzugehen. Es war größer als Akars ganze Hütte und auch das Bad war nicht viel kleiner. Nach einem entspannenden Bad ging er, nur mit einem Handtuch bekleidet, auf die Terrasse um sich den Sonnenuntergang anzusehen, den er noch nie so schön und deutlich gesehen hatte. Von Akars Hütte aus sah man nur die anderen Hütten des Viertels. Dort wuchs ja noch nicht mal Gras. Aber hier, im Garten des Palastes wuchsen riesige Palmen und überall blühten wunderschöne Blumen, die nur leider ihre Blüten schon geschlossen hatten. Plötzlich klopfte es an der Tür und ein Diener trat ein. "Guten Abend. Der Pharao schickt euch diese Kleidung und Essen." Sagte der Diener mit einer kleinen Verbeugung. "D-danke..." stotterte Yugi. Noch nie war er so höflich angesprochen worden. Es verwirrte ihn ein bisschen, obwohl er nicht umhin konnte, es ein wenig zu genießen. Der Diener stellte das Essen auf einen kleinen Tisch und legte die Sachen auf das Bett. Danach verbeugte er sich noch einmal und ging wieder. Erst jetzt bemerkte Yugi, dass er ziemlich großen Hunger hatte. Er beschloss zuerst zu essen und sich dann umzuziehen. Pappsatt und in frischen Sachen fiel er auf sein Bett und schlief sofort ein. Atemu saß noch bis spät in die Nacht an seinem Schreibtisch und studierte die alten Schriften. In ein paar Wochen war ein Fest zu Ehren des Gottes Horus bei dem er einige Zeilen aus diesen Aufzeichnungen an das Volk richten sollte. Es war so Tradition und Imar hatte keine Ruhe gegeben bis Yami ihm versprochen hatte sie heute noch zu lesen und auswendig zu lernen. Der junge Pharao rieb sich die Augen. Im düsteren Schein der Öllampe zu lesen, war sehr anstrengend. Auf einmal horchte er auf. Von irgendwoher hörte er ein leises Schluchzen. Er stand auf und ging in die Richtung aus der das Weinen kam. Es war Yugis Zimmer. Der Kleine lag auf dem Bett und zitterte. Obwohl er so bitterlich weinte, schien er dennoch zu schlafen. Atemu trat ein wenig näher zu ihm. Leise murmelte der Schlafende vor sich hin. "....nicht...bitte nicht....lassen sie mich los...nein...ich will nicht...." Traurig betrachtete der Pharao den Kleinen. Von was Yugi träumte, konnte er sich leider nur zu gut denken... Er setzte sich auf das Bett und strich dem Kleinen sanft über die Wange. Schlagartig riss dieser die Augen auf und sah Yami ängstlich an. "Hab keine Angst. Es wird dir nichts geschehen. Du bist hier im Palast sicher." Beruhigte er den Kleinen. Auf einmal warf Yugi sich schluchzend an den Hals des jungen Pharaos. Atemu strich ihm beruhigend über den Rücken. Er hielt ihn so lange im Arm bis der Kleine sich beruhigt hatte. "Yugi?" Als er keine Antwort bekam, sah er ihm ins Gesicht. Die Augen waren geschlossen und sein Gesicht wirkte entspannt. Als Atemu ihn wieder hinlegen wollte, klammerte Yugi sich tief schlafend an ihm fest. Keine Chance zu entkommen! Atemu seufzte. Er wollte den Kleinen nicht noch einmal aufwecken und außerdem war er sehr müde. /Was würde Imar wohl denken, wenn er mich morgen früh wohl neben mit ehemaligen Lustsklaven im Bett sehen würde?/ dachte Atemu grinsend, als er sich neben Yugi legte. Es war ihm eigentlich so ziemlich egal, was sein verstockter Hauslehrer denken würde, aber vielleicht könnte Atemu durch seine Anwesenheit die schlechten Träume aus Yugis Schlaf bannen. Der Kleine schlief jedenfalls ruhig und tief. Atemu genoss die Wärme des kleinen Körpers an seiner Seite. Ein lang verlorengeglaubtes Gefühl erfüllte sein Herz, während er langsam einschlief: Geborgenheit. tbc Die fremde Welt --------------- Die fremde Welt Langsam öffnete Yugi die Augen. Er fühlte sich unbekannt wohl heute Morgen. Die Wärme des kräftigen Körpers neben ihm ließ ihn wohlig schnurren...MOMENT MAL!!! KÖRPER? Mit einem Schlag saß Yugi senkrecht im Bett. Sein erster Gedanke war gewesen, dass es ein Freier war, doch die blieben nie über Nacht. Außerdem war er jetzt ja im Palast und Atemu hatte ihm die Freiheit geschenkt, also musste er so etwas nie wieder tun... Stark errötend erkannte er den jungen Pharao, der neben ihm lag und immer noch tief zu schlafen schien. /Was macht er nur hier?/ Fragte Yugi sich verwirrt. Nur langsam kam die Erinnerung von letzter Nacht zurück. Diese Alpträume. Atemu, der ihn getröstete hatte.... /Er ist die ganze Nacht bei mir geblieben.../ Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Es war das erste Mal, dass er froh war mit jemandem das Bett zu teilen. Etwas verträumt betrachtete er den schlafenden Pharao, der nun auch begann sich zu räkeln. Der Blick der dunklen violetten Augen ließ Yugi noch mehr erröten. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“ fragte Atemu lächelnd. Yugi brachte keinen Ton raus. Nun wurde es ihm langsam peinlich nur spärlich bekleidet hier rumzusitzen. Schließlich war Atemu nicht irgendwer, sondern der Pharao. Atemu setzte sich auf. „Weißt du eigentlich, dass du mich davon abgehalten hast die alten Schriften für das Fest des Horus zu lernen?“ „Verzeiht mir bitte, mein Pharao. Ich wollte Euch nicht von Eurer Arbeit abhalten.“ „Quatsch! Ich bin eigentlich ganz froh darüber. Nur Imar wird damit nicht ganz glücklich sein. Aber er wird sicher verstehen, dass ich nicht arbeiten kann, wenn du dich an mir festklammerst.“ Yugi wurde noch röter, als er sowieso schon war. /Oh Gott! Was hab ich nur wieder angestellt..../ Atemu streckte sich und stand auf. „Ich werde jetzt ein Bad nehmen. Bitte komm in einer halben Stunde in mein Zimmer. Ich möchte noch kurz mit dir reden.“ Yugi verneigte sich so gut wie es nun mal geht, wenn man auf einem Bett sitzt. Atemu lächelte ehe er hinausging. /Irgendwie ist er niedlich...fast wie ein kleines Kind.../ Yugi entschied sich ebenfalls ein Bad zu nehmen. Als er sein Zimmer wieder betrat, sah er, dass das Bett gemacht worden war und wieder frische Sachen bereitlagen. Es war ein sehr langes einfaches weißes Hemd, das ihm bis zu den Knien ging und ein leuchtend roter Gürtel, der mir kleinen Rubinen besetzt war. Dazu standen noch ein paar lederne Sandalen neben dem Bett. Vorsichtig schlüpfte Yugi hinein. Es war ein ungewohntes Gefühl. Zum ersten mal in seinem Leben trug Yugi Schuhe. Sein Großvater war viel zu arm gewesen um ihm welche zu kaufen und Sklaven war es sowieso verboten Schuhe zu tragen, schließlich waren die teuer. Unsicher ging er in das Zimmer des Pharaos und setzte sich dort auf einen der vielen kleinen Hocker, die im Raum verteilt waren. Endlich betrat auch Atemu den Raum. Er war schon angezogen. Der Pharao trug ein ähnliches Hemd wie Yugi. Nur war seines aus feinsten Leinen und hatte einen goldbestickten Saum. Sein Gürtel war violett und viele kleine Diamanten funkelten darauf. Um seine Schultern hatte er einen dunkelroten Umhang gelegt. Ansonsten trug er keinen Schmuck. „Du bist sehr pünktlich.“ Sagte Atemu lächelnd. Yugi wollte sich vor ihm verbeugen, doch Atemu zog ihn gleich wieder hoch. „Das Volk verneigt sich vor mir und sogar die reichen Händler, aber du als mein Vertrauter musst es nicht.“ „Ich möchte nicht unhöflich wirken...“ „Das tust du nicht, weil ich dir erlaube aufrecht stehen zu bleiben.“ Yugi sah den Pharao verwundert an. /Gestern war ich noch ein wertloser Lustsklave und heute...heute bin ich der Vertraute des Pharaos und muss mich noch nicht einmal vor ihm verbeugen.../ „Mein Pharao?“ Atemu war zu einer kleinen Kommode gegangen und drehte sich nun zu Yugi um. „Ja?“ „Dürfte ich Euch etwas fragen?“ „Natürlich.“ „Warum habt Ihr ausgerechnet mich hierher gebracht und warum schenkt Ihr mir einfach so die Freiheit und ernennt mich zu Eurem Gesellschafter?“ „Weil ich finde, dass du etwas Besonderes bist. Das habe ich mir schon gedacht, als ich dich auf der Straße gesehen habe. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber du hast etwas an dir, was man nirgendwo hier im Palast findet. Deshalb möchte ich dich gern in meiner Nähe haben.“ Yugi wurde aus den Worte des Pharaos nicht schlau. Dieser hatte sich wieder der Kommode zugewandt und holte eine kleine Truhe aus einem Fach. Er öffnete sie und nahm seine Ohrringe, Hals- und Armreife heraus und legte sie an. „Komm bitte her, Yugi.“ Der Angesprochene folgte der Aufforderung sofort. „Hier. Bitte trage das. Diese Kette trägt das Symbol des Pharaos. Es zeigt, dass du unter meinem Schutz stehst und mein Vertrauter bist.“ Er legte dem Kleinen die lange schwere Goldkette um. Yugi betrachtete den Anhänger. Es sah dem ägyptischen Lebenssymbol sehr ähnlich und auf der Rückseite war das Auge des Horus zu erkennen, das Zeichen des Pharaos. Nun nahm Atemu aus der Truhe noch eine lederne Kette mit einem großen pyramidenförmigen Anhänger aus Gold. Auch dieser trug das Auge des Horus. Yugi sah die Kette mit einem seltsamen Gefühl im Bauch an. Irgendetwas daran beunruhigte ihn. Eine seltsame Macht schien davon auszugehen. „Wie ich sehe, interessierst du dich für das Millenniumspuzzle.“ Sagte Atemu sichtlich amüsiert über Yugis verwirrten Blick. „Millenniumspuzzle?“ „Ja. Erinnerst du dich an die großen Kriege letztes Jahr? Fast die ganze Stadt wäre niedergebrannt worden. Das lag an den Priestern, die versucht haben mich mithilfe der heiligen Monster aus den Steinplatten zu stürzen. Aber jetzt sind sie keine Gefahr mehr für mich und das Volk. Ihre Macht, oder besser gesagt, ein Teil davon ist nun in diesem Millenniumspuzzle eingeschlossen.“ „Und was ist mit ihrer restlichen Macht. Können sie Euch nicht wieder gefährlich werden?“ „Nein, sie besitzen keine Macht mehr. Sie ist in 7 solcher Gegenstände verteilt. Jeder meiner engsten Leute besitzt einen. Der Anhänger den ich dir gegeben habe, ist der Millenniumsschlüssel. Er verleiht seinem Träger eine gewisse Magie.“ „D-das kann ich doch nicht annehmen!“ „Doch, das kannst du! Ich hätte ihn dir nicht anvertraut, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du mit ihm umgehen kannst.“ Yugi hielt den Schlüssel in der Hand, als wäre er das Wertvollste, was er je gesehen hätte. Um genau zu sein, war er das für Yugi wirklich. /Magie? Hoffentlich kann ich darauf aufpassen.../ „So. Das wäre geklärt. Ich möchte dir nun noch etwas Wichtiges sagen. Als mein Vertrauter besitzt du nach mir den höchsten Status im Palast. Trotzdem möchte ich, dass du dich den anderen gegenüber höflich verhältst. Lass dir von niemandem Befehle erteilen, außer von mir und halte dich aufrecht. Du bist mein persönlicher Gesellschafter und niemand darf es wagen dich zu beleidigen oder gar zu bedrohen. Wenn wir im Palast umhergehen, bleibe immer an meiner Seite. Wenn ich dich wegschicke, dann geh auch, aber du hast auch das Recht dich zu entfernen wann immer es dir beliebt. Imar wird dir die nötigen Benimmregeln beibringen. Es ist zwar langweilig, aber notwendig, denn ich erwarte noch heute Abend einen Händler, der ein guter Freund meines Vaters war. Hast du soweit alles verstanden?“ Yugi nickte eifrig. Auch wenn er aus ärmlichen Verhältnissen stammte, würde er dem Pharao trotzdem keine Schande bereiten. „Komm bitte mit. Ich möchte dich einigen wichtigen Leuten im Palast vorstellen. Ach ja! Noch eines: sprich mit niemandem über die Millenniumsgegenstände! Kaum einer weiß von ihnen und ich möchte, dass se auch so bleibt...und über deine Vergangenheit schweigst du besser auch. Mir macht es zwar nichts aus, aber ich möchte, dass auch andere dir ohne Vorurteile entgegentreten.“ „Wie Ihr wünscht, mein Pharao.“ Sagte Yugi lächelnd. Atemu war sehr nett und Yugi hatte ihn schon an noch nicht mal einem Tag lieb gewonnen. Dem Pharao erging es ähnlich. Yugi hatte nicht gewusst wie viele Menschen im Palast lebten. Sie besuchten die höchsten Generäle, Schatzmeister uns sogar die Priester. Einer von denen, ein junger Mann mit hellbraunem Haar und strahlend blauen Augen, hatte Yugi so ernst angesehen, dass dieser ziemlich froh war, als sie weitergingen. Nachdem Atemu dem Kleinen seine erste Frau vorgestellt hatte, (sein Harem bestand nur aus 7 Frauen) stellte Yugi die Frage, die ihm schon lange auf der Zunge brannte. „Warum leben die Priester immer noch im Palast, mein Pharao? Ich meine, schließlich haben sie versucht Euch zu stürzen.“ „Der Pharao gilt als Vertreter der Götter. Wenn ich die Priester einsperren oder sie hinauswerfen würde, sähe das Volk das als Bruch mit den Göttern. Außerdem haben sie keine Macht mehr. Sie könnten nichts gegen mich ausrichten.“ Das war selbst Yugi einleuchtend. Der Vormittag war sehr schön gewesen und Yugi hatte es genossen mit Atemu durch den Palast zu laufen. Er konnte noch immer nicht ganz glauben, wo er war. Er, Yugi, war der Vertaute des Pharaos....es hörte sich für ihn an wie ein Traum. Leider ging dieser Spaziergang zu schnell vorbei und Atemu schickte ihn zurück in sein Zimmer damit er von Imar alles über das Benehmen am Hof lernte. Der Pharao selbst musste noch einiges für die Ankunft seines Gastes organisieren und so war Yugi ganz allein mit dem Hauslehrer. Zu seiner Überraschung behandelte dieser ihn heute aber wie ein einen kleinen Prinzen und nicht von oben herab. Mit einer Engelsgeduld brachte er Yugi alles bei, was er ihm in 4 Stunden nur Erdenkliches lehren konnte. Nach dieser Tortur rauchte Yugi der Kopf und er war froh ein kühles Bad nehmen zu können und sich danach frische Sachen anziehen zu können. Diesmal war seine Kleidung reicher verziert. In den dunkelblauen Stoff seines Gewandes war mit Goldfäden das prächtige Antlitz des Gottes Ra gestickt und Atemu persönlich legte ihm noch einige goldene Armreife an. Der Pharao war komplett in weiß gekleidet, was die Bräune seines Körpers noch mehr betonte. Yugi selbst war eher blass. Kein Wunder, denn schließlich war er in den letzten 2 Monaten kaum an die Luft gekommen. Doch seine Augen hatten wieder ihren alten Glanz zurückgewonnen. Beim Empfang des Gastes saß Yugi auf einem kleinen Hocker neben dem Thron. Doch als der Erwartete eintrat, wich jegliche Farbe aus Yugis Gesicht. /Er?.../ Er kannte diesen Mann. Genau dieser hatte ihm vor zwei Monaten brutal die Unschuld geraubt. Atemu bemerkte Yugis Nervosität, doch er hatte keine Zeit mehr ihn deswegen zu fragen. „Ich heiße Euch willkommen, Izkar. Schon lange habe ich mich auf Eure Ankunft gefreut. Wo ward Ihr nur so lange?“ „Ich danke Euch für die Einladung, mein Pharao. Ich habe mich zwar hier in der Nähe aufgehalten, doch ich wollte nicht unangemeldet hier hereinplatzen.“ „Ihr tatet gut daran Euch anzukündigen. Wie lange gedenkt Ihr diesmal in der Stadt zu bleiben?“ „Nur etwa eine Woche. Danach zwingen meine Geschäfte mich nach Arabien zu reisen.“ „So lange sollt Ihr im Palast wohnen. Ihr werdet sehen, dass ich alten Freunden meines Vaters gegenüber nicht unhöflich bin.“ „Vielen Dank, mein Pharao.“ Izkar verneigte sich erneut. „Ich bin mir sicher, dass sich viel verändert hat seit ich das letzte Mal hier war. Besonders nach Eurem Sieg über die Priester.“ „Ihr liegt mit Eurer Annahme richtig. Ich habe mein Bestes getan um das Leben des Volkes zu verbessern.“ „Euer Vater wäre stolz auf Euch.“ „Das wäre er...sicher...“ Atemus Gesichtsausdruck war ein wenig ernst geworden, doch schnell erlangte er seine gewohnte Fröhlichkeit zurück. „Ich möchte Euch Yugi vorstellen. Er ist mein Vertrauter.“ Jetzt erst fiel Izkars Blick auf den Kleinen. Er zeigte kein Anzeichen von Verwunderung. „Ich grüße Euch, mein Herr.“ Sagte er freundlich. Yugi betrachtete ihn kalt und schwieg. /Kann dieses Arschloch sich noch nicht mal daran erinnern, was er getan hat?!/ dachte er verbittert. „Wir wollen nun etwas essen. Die Palastköche haben ein hervorragendes Festmahl angerichtet.“ Atemu stand auf und ging in den Raum nebenan. Eigentlich wollte Yugi ihm etwas über diesen Mann sagen, doch Izkar blieb die ganze Zeit an Atemus Seite und ließ Yugi keine Chance an den Pharao heranzukommen. Yugi trat in den von Fackeln erleuchteten Gang hinaus und atmete erst mal tief durch. Dieser Izkar hatte sich den ganzen Abend mit Atemu unterhalten. Der Pharao schien ihn wirklich zu mögen und deshalb hatte Yugi beschlossen über den Vorfall von vor 2 Monaten zu schweigen. Izkar schien sich sowieso nicht an ihn zu erinnern... Yugi war froh die Anwesenheit dieses Mannes nicht weiter ertragen zu müssen und wollte in sein Zimmer gehen, als sich hinter ihm die Tür erneut geöffnet wurde. Dem Kleinen blieb fast das Herz stehen, als er Izkar erkannte, der ihn anlächelte. „Verzeiht mir, aber ich weiß nicht wo mein Zimmer ist. Der Pharao hat gesagt, ich soll Euch fragen.“ „Ich kenne mich noch nicht so gut im Palast aus. Fragt doch einen der Diener.“ Antwortete Yugi kurz angebunden. Doch Izkar gab so leicht nicht auf. „Das würde ich ja, aber die Diener sind alle damit beschäftigt den Tisch abzuräumen.“ Yugi seufzte genervt auf. /Was soll’s...Er kann sich doch eh nicht an mich erinnern!/ „Folgt mir!“ Gemeinsam gingen sie durch die langen Flure des Palastes. Der Pharao hatte Yugi am Vormittag gezeigt wo sich die Gästezimmer befanden, also vermutete er, dass dort auch Izkars Zimmer war. Etwas unsicher öffnete er eine Tür und trat ein. In diesem Raum war es dunkel und Yugi schloss daraus, dass er sich geirrt hatte. Er wollte sich gerade umdrehen, als er eine raue Hand an seiner Taille spürte. „Was soll das???“ fragte er scharf und versuchte die Panik aus seiner Stimme zu bannen. Er spürte den nach Alkohol stinkenden Atem des Mannes an seinem Ohr und wie er ihn immer näher an sich drückte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich hier wiedersehen würde, mein Kleiner.“ Yugis Knie begannen zu zittern, doch er wehrte sich, er würde das alles nicht noch mal durchmachen. „Lasst mich los oder ich rufe den Pharao!“ „Oh, der Pharao weiß es. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich...von früher kenne und da hat er mir eine kostenlose Nacht mit dir versprochen. Dieses Angebot werde ich natürlich gleich nutzen.“ „Das hat er nicht...Atemu würde so etwas nie tun....“ Yugi versuchte sich zu wehren, als Izkar ihn zu Boden drückte. Schreien konnte er nicht, weil die grobe Hand des Mannes ihn daran hinderte. Nichts nützte... Er schluchzte leise, doch Izkar ließ sich nicht beirren. Er versuchte Yugi das Gewand vom Körper zu reißen, als das nichts nutzte, schob dem Kleinen seine freie Hand unter darunter und drückte seine Beine auseinander. /NICHT!...bitte nicht....ATEMU!/ Plötzlich wurde Izkar hochgerissen. Yugi sah mit tränenverschwommenen Blick auf und erkannte Atemu, der Izkar am Kragen gepackt hatte und ihn festhielt. „SO NUTZT IHR MEINE GASTFREUNDLICHKEIT AUS??? VERSUCHT MEINEN GESELLSCHAFTER ZU MISSBRAUCHEN?!“ Er war rasend und funkelte wütend Izkar an. Dieser wagte nicht, auch nur irgendetwas zu sagen. „Verschwindet aus dem Palast und lasst Euch hier nie wieder blicken. Ansonsten werde ich den Wachen den Befehl geben Euch unverzüglich zu töten!“ Er stieß Izkar zu Boden, der sich so schnell er konnte aufrappelte und davonrannte. Nun wandte der Pharao sich Yugi zu. „Wie geht es dir? Hat er dir wehgetan?“ fragte er den Kleinen besorgt. Dieser wurde erst mal rot und versuchte mit den Resten seiner Kleidung seine Blöße so gut wie möglich zu verdecken. Atemu kam auf ihn zu und legte ihm seinen Umhang um die Schultern. „Es tut mir Leid...hätte ich gewusst, was das für ein Mensch ist, hätte ich ihn niemals empfangen...“ Atemu schien sichtlich bedrückt, doch zu seiner Verwunderung lächelte Yugi ihn an. „Ich hab gewusst, dass er lügt...“ sagte er glücklich, trotzdem rannen ihm die Tränen die Wangen hinab. Der junge Pharao sah ihn verwirrt an. Doch statt einer Erklärung fiel Yugi ihm um den Hals und verbarg sein Gesicht schluchzend an seiner Schulter. Atemu wartete erst einmal bis der Kleine sich beruhigt hatte. „Was meinst du damit, dass er gelogen hat?“ fragte er während er Yugi die Tränen wegwischte. „Nun ja...Izkar...er war der Erste mit dem ich schlafen musste...Ich hatte gedacht, dass er das vergessen hätte...war wohl doch nicht so. Und eben hat er behauptet, dass er Euch das erzählt hätte und Ihr ihm eine Nacht mit mir versprochen hättet...“ „Niemals! So was würde ich nie tun! Wenn ich-“ Yugi legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn somit zum Schweigen. „Das weiß ich und ich habe nie daran gezweifelt.“ Yugi lehnte seinen Kopf an Atemus Schulter. Sicherlich wäre das vielen respektlos erschienen, schließlich war Atemu der Pharao, doch dieser legte nur seine Arme um Yugis Taille und drückte ihn ein wenig an sich. Es vergingen einige Minuten ehe Yugi den Blick hob und Atemu verlegen ansah. „Verzeiht...“ Atemu schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin derjenige, der um Verzeihung bitten sollte, weil ich nicht mit dir geredet habe, obwohl ich bemerkt habe, dass du nervös geworden bist, als Izkar aufgetaucht ist.“ „Ihr habt mich gerettet. Ich bin Euch sehr dankbar, nur...wie habt Ihr mich gefunden?“ „Der Millenniumsschlüssel hat mich gerufen. Er reagiert auf alle emotionalen Veränderungen seines Besitzers.“ Nun war Yugi doch glücklich, dass er diesen Schlüssel besaß. Plötzlich stand der Pharao auf und hob Yugi hoch. „Jetzt bringe ich dich höchstpersönlich in dein Zimmer. So kann ich wenigstens sicher sein, dass du dort auch sicher ankommst.“ Yugi war sichtlich damit beschäftigt seinen Körper mit Atemus Umhang zu bedecken, denn leider wollte dieser nicht da bleiben, wo Yugi ihn hinrückte. Es war seltsam gewesen von Atemu durch die Gänge getragen zu werden. Die Diener betrachteten Yugi etwas schief, als sie vorbeigegangen waren und aus Imars Gesichtsausdruck konnte man deutlich lesen, dass er nicht gerade erfreut war, dass der Pharao einen nur halb bekleideten, ehemaligen Lustsklaven in sein Zimmer trug. Yugi rutschte in Atemus Armen immer mehr zusammen und natürlich bemerkte auch dieser die Blicke, doch er ließ sich nichts anmerken. /Sollen sie doch denken, was sie wollen!/ dachte er ein wenig grimmig. In Yugis Zimmer angekommen, setzte Atemu den Kleinen auf sein Bett und kniete sich vor ihn. Yugi wurde etwas nervös, als er aufblickte und in Atemus dunkle Augen sah, die ihn etwas traurig betrachteten. „Was habt Ihr, mein Pharao?“ fragte er unsicher, doch Atemu schüttelte nur den Kopf und richtete sich auf. „Ich wünsche dir eine gute Nacht, Yugi.“ „Vielen Dank, mein Pharao. Auch ich wünsche Euch einen erholsamen Schlaf.“ Nach diesen Worten verließ Atemu den Raum und Yugi sah wenige Minuten später im Nachbarzimmer das Licht ausgehen. Er striff Atemus Umhang von seinen Schultern. Doch anstatt ihn wegzulegen, hielt er ihn einige Minuten lang in den Händen. Atemu hatte ihn gerettet und ihn dann hierher getragen... der Blick des Pharaos ging Yugi nicht aus dem Kopf. Er hatte sich um ihn wirklich Sorgen gemacht. Yugis Herz fing ein wenig an zu klopfen. Nie hätte er gedacht, dass der Pharao so freundlich sein würde... ‚Weil ich finde, dass du etwas Besonderes bist. Das habe ich mir schon gedacht, als ich dich auf der Straße gesehen habe. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber du hast etwas an dir, was man nirgendwo hier im Palast findet. Deshalb möchte ich dich gern in meiner Nähe haben.’ Das Seltsame an Atemus Worten war, dass es Yugi ähnlich erging. Irgendetwas an dem jungen Pharao schien Yugi zu brauchen. Er schien sich danach zu sehnen ohne zu wissen, was es war... Mit dem Umhang in den Armen rollte der Kleine sich auf dem Bett zusammen und schlief nun endlich ein. Er wusste nicht warum, aber Yugi war sich sicher, dass er in dieser Nacht ruhiger schlafen würde... Einem anderen erging es nicht so gut. Atemu stand auf der riesigen Terrasse und betrachtete den Sternenhimmel. Seine Gedanken kreisten um die Ereignisse des vergangenen Tages. Er hatte einfach so einem jungen Lustsklaven die Freiheit geschenkt und ihn sogar zu seinem Vertrauten ernannt. Außerdem musste er sich eingestehen, dass ihm der Kleine sehr viel bedeutete, obgleich er ihn erst seit noch nicht mal 2 Tagen kannte. Yugi schien der Schlüssel zu etwas zu sein, dass Atemu schmerzlich vermisste. Das war ihm klar geworden, als er am Morgen neben dem Jungen aufgewacht war. Diese Geborgenheit hatte er noch nie zuvor so empfunden. Noch nicht einmal seine Eltern hatten ihm dieses Gefühl vermitteln können... Atemu seufzte. /Oh bitte, ihr Götter! Lasst es nicht das sein, was ich befürchte...wovor ich mich fürchte, weil sonst werde ich mein Versprechen brechen müssen.../ Langsam wand er sich um und ging wieder hinein. Eigentlich wollte er sich hinlegen, doch ein inneres Verlangen ließ ihn einen Blick in Yugis Zimmer werfen. Der Kleine lag zu zusammengerollt da und hielt Atemus Umhang immer noch fest umklammert. Der Pharao war beruhigt, dass Yugi diese Nacht keine Alpträume zu haben schien. Er deckte ihn vorsichtig zu um ihn nicht aufzuwecken. Einen Augenblick lang betrachtete er den Kleinen. /...so friedlich.../ Er wollte sich aufrichten und in sein Zimmer gehen, doch aus wie aus einem Reflex heraus, beugte er sich zu Yugi herunter du küsste ihn sanft auf den Mund. Schlagartig zuckte Atemu zurück und rannte aus dem Zimmer. In seinem Eigenen angekommen, warf er sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in den Kissen. Also doch... Atemu hatte es bereits befürchtet, doch nun war er sich sicher: er hatte sich in den Kleinen verliebt. Wäre es nur das, würde es für ihn kein Problem darstellen. Dem Volk war egal, was ihr Pharao tat solange er wenigstens einen Erben für den Thron hervorbrachte, doch Atemu hatte andere Sorgen. Er wollte das Yugi nicht antun. Nachdem der Junge gezwungen worden war mit Männern zu schlafen, sollte er nun nicht das Gleiche im Palast durchmachen. Atemu war sich sicher, dass Yugi ihn nicht abweisen würde. Der Kleine hatte zu viel Respekt vor dem Pharao um sich gegen ihn zu wehren. Doch genau das war es, was Atemu nicht wollte! Er wollte nicht, dass der Kleine ihm nur aus Pflichtgefühl seinen Wunsch erfüllte. Atemu erschien es sehr unwahrscheinlich, dass Yugi, nach dem, was er durchgemacht hatte, sich überhaupt für Männer interessieren würde. Also würde er seine Gefühle sicher nicht erwidern... Atemus Augen brannten und er kniff sie noch fester zu. Nein! Er konnte es ihm nicht sagen...wenn er nicht der Pharao wäre....dann vielleicht, aber in dieser Situation schien ihm das unmöglich... Als die Sonne sich langsam über den Horizont schob und die Wüste in ein leuchtendes Rot tauchte, stand Atemu wieder in Yugis Zimmer. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und fühlte sich furchtbar schwach und eine unendliche Traurigkeit füllte jeden Winkel seines Herzens aus. Er hatte beschlossen seine Gefühle für sich zu behalten. Irgendwann würde auch dieser Schmerz vergehen...da war er sich sicher...irgendwann... tbc Sprich mit mir -------------- Sprich mit mir Als die Sonne sich langsam über den Horizont schob und die Wüste in ein leuchtendes Rot tauchte, stand Atemu wieder in Yugis Zimmer. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und fühlte sich furchtbar schwach und eine unendliche Traurigkeit füllte jeden Winkel seines Herzens aus. Er hatte beschlossen seine Gefühle für sich zu behalten. Irgendwann würde auch dieser Schmerz vergehen...da war er sich sicher...irgendwann... Yugi schlug die Augen auf und sofort blendete ihn das helle Licht der Mittagssonne. „Schon so spät...?“ murmelte er vor sich hin. /Wieso hat mich keiner geweckt?/ Er tapste ins Bad um sich erst einmal zu waschen. Nach dem Frühstück würde er Atemu besuchen und ihn fragen ob er ihm den Rest des Palastes zeigen könnte. Das Gebäude war riesig und es würde bestimmt den halben Tag dauern alles darin zu erkunden. In frischen Sachen und satt betrat er das Zimmer des Pharaos und fand diesen an seinem Schreibtisch sitzend und arbeitend. „Guten Morgen, mein Pharao. Ich hoffe Ihr habt gut geschlafen.“ „Guten Morgen.“ Sagte Atemu knapp ohne aufzublicken. „Wie ich sehe, habt Ihr viel zu tun...“ „Ja, und du auch. Imar wird heute mit dem Unterricht für dich fortfahren. Du sollst lesen und schreiben lernen.“ Yugi freute sich zwar darüber, dass er so wichtige Sachen lernen sollte, doch die Art wie Atemu mit ihm sprach, rief in ihm ein Gefühl hervor, als hätte er irgendetwas Schlimmes getan und Atemu wäre nun sauer auf ihn. „Mein Pharao?“ „Was ist noch?“ fragte Atemu kurz angebunden. Er blickte von der Schriftrolle auf und sah Yugi kühl an. „....nichts....ist nicht so wichtig....“ „Gut. Dann geh jetzt. Du und ich haben heute noch viel zu tun. Bitte störe mich nicht weiter beim Arbeiten. Ich muss diese Schriften bis zum Fest des Horus auswendig lernen. Imar erwartet dich in einer viertel Stunde im Garten. Du solltest jetzt gehen, wenn du nicht zu spät kommen willst.“ Damit wandte Atemu sich wieder den Schriftrollen zu und beachtete Yugi nicht weiter. Leise verließ Yugi das Zimmer. Als der Kleine verschwunden war, stützte Atemu sein Gesicht in die Hände. Es war nicht gerade nett von ihm gewesen Yugi so abzuspeisen, doch nun da er sich über seine Gefühle im Klaren war, konnte er die Anwesenheit des Kleinen einfach nicht ertragen. /Vielleicht kann ich ihm schon in ein paar Tagen wieder unbeschwerter gegenüber treten.../ Yugi ging etwas bedrückt in den Garten. Was war nur mit dem Pharao los? Gestern war er noch total nett zu Yugi gewesen und heute schickte er ihn einfach weg... /Naja...wegen mir hat er viel Zeit verloren, die er eigentlich zum Lernen gebraucht hätte. Ist doch logisch, dass er das aufholen muss.../ Yugi gab sich mit dieser Erklärung zufrieden und setzte sich auf den Rand eines reich verzierten Brunnens. Er brauchte nicht lange zu warten bis Imar erschien. Lesen und Schreiben zu lernen, hatte Yugi sich doch wesentlich einfacher vorgestellt. Langsam wurde ihm auch klar, warum nur Priester und Gelehrte dies erlernten. Sie übten bis spät am Abend und auch wenn Yugi unglaublich schnell lernte, so schien es ihm doch, als könnte er sich nichts merken. Die Fackeln an den Wänden waren schon entzündet worden, als Yugi in sein Zimmer ging. Ein schwacher Lichtschein, der durch den Vorhang, welcher sein Zimmer von dem des Pharaos trennte, hindurchfiel, zeigte Yugi, dass Atemu immer noch arbeitete. Schweigend aß er ein wenig von dem bereitgestellten Essen und legte sich dann nieder. Das Leben im Palast hatte er sich irgendwie anders vorgestellt und überhaupt verstand er nicht, warum er der Gesellschafter des Pharaos war, wenn dieser ihn gar nicht bei sich haben wollte. Ein wenig traurig schlief Yugi schließlich ein. Die nächsten 3 Tage verliefen nicht anders. Atemu arbeitete den ganzen Tag und Yugi lernte fleißig Lesen und Schreiben. Das Einzigste, was den Kleinen aufmunterte, war wie Imar sich über seine Fortschritte freute. Gern hätte er Atemu davon erzählt, doch der Pharao wollte nicht gestört werden. Überhaupt sahen sie sich kaum noch, bis Yugi eines Abends etwas früher zurückkam und Atemu auf dem Gang mit einem seiner Generäle sprechen sah. Zuerst freute er sich und wollte auf ihn zugehen, doch dann schnappte er einen Teil des Gespräches auf und deshalb er zog es vor stehen zu bleiben. „Ich kenne die Gerüchte, Osman. Wenn Ihr es wissen wollt: ja, es stimmt. Yugi war ein Lustsklave, aber nun ist er mein Gesellschafter.“ „Mein Pharao. Ich möchte Euch nicht zu Nahe treten, doch bedenkt Euren Ruf. Es könnte schlimme Folgen haben, wenn Ihr und dieser Lustsklave-“ „Wie ich gerade eben sagte, ist Yugi kein Lustsklave mehr! Aber Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Was sollte mir an ihm denn so sehr gefallen, dass ich, wie Ihr sagt, meinen Ruf riskiere?! Der Kleine bedeutet mir nichts weiter.“ Mehr brauchte Yugi nicht zu wissen. So schnell er konnte, rannte er in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Natürlich hätte das nicht viel Sinn, da Atemu sein Zimmer ja immer noch durch den Vorhang betreten konnte, aber im Moment dachte Yugi nicht daran. Er ließ sich auf sein Bett fallen und ein leises Schluchzen entrang sich seiner Kehle. /Und ich Dummkopf hab wirklich gedacht, dass er mich mag.../ ‚Weil ich finde, dass du etwas Besonderes bist.’ Wieder irrten ihm Atemus Worte durch den Kopf. /Lüge! Ich kann lesen und schreiben lernen, der Vertraute des Pharaos und frei sein, aber ich werde trotzdem immer nur ein kleiner unbedeutender Lustsklave bleiben...ganz egal, was ich tue.../ Dieser Gedanke brachte ihn erneut zum Schluchzen. Unaufhaltsam bahnten seine Tränen sich ihren Weg über Yugis blasse Wangen. /Warum hat er dann das alles getan? Er hätte mich bei Akar lassen sollen, wenn ich ihm sowieso nichts bedeute./ Er presste sein tränennasses Gesicht in die weichen Kissen. Das letzte Mal hatte er sich vor 2 Monaten so schrecklich gefühlt... /Wenigstens weiß ich jetzt, warum er nichts mit mir zu tun haben will.../ Aufatmend schloss Atemu die Tür hinter sich. Diesen Osman loszuwerden war wirklich nicht so einfach. Er fragte sich nur, wer diese Gerüchte verstreut hatte. Imar konnte es nicht gewesen sein. Atemu vertraute seinem Lehrer und außerdem mochte dieser Yugi zu sehr um ihn in dieser Weise zu schaden. Erst vor wenigen Minuten hatte er ihm noch schnell erzählt was für wunderbare Fortschritte der Kleine machte, aber auch, dass er nicht besonders glücklich schien. Atemu konnte sich vorstellen, warum Yugi so betrübt war. Es war offensichtlich, dass er sehr an dem Pharao hing, doch Atemu hatte ihn nun seit 4 Tagen kaum gesehen. /Ich bin manchmal ein richtiger Idiot.../ Er wollte zu seinem Schreibtisch gehen und sich wieder den Schriftrollen zuwenden, als er aus dem Nachbarzimmer ein bitterliches Weinen hörte. /Ob er wieder Alpträume hat...?/ Auch wenn Atemu versuchte sich von dem Kleinen fernzuhalten, konnte er ihn nicht einfach diesen dunklen Träumen überlassen. Leise ging er in Yugis Zimmer und setzte sich neben den Jungen auf dessen Bett. „Yugi?“ Nein, der Kleine schlief nicht, also waren es auch keine Alpträume, die ihn quälten. Sanft berührte Atemu ihn an der Schulter und zog ihn herum, so dass er ihm ins Gesicht sehen konnte. Als Yugi den Pharao über sich erkannte, wandte er den Blick sofort ab. „Was ist los, Yugi? Hat dir irgendjemand wehgetan oder dich beleidigt?“ Yugi biss sich auf die Lippen. Es tat weh. Es tat so furchtbar weh seit Tagen von Atemu missachtet zu werden und nun zu erfahren, dass er ihm überhaupt nichts bedeutete. Trotzdem sollte keine Silbe davon über seine Lippen kommen. Wie albern würde es klingen, wenn ein ehemaliger Lustsklave sich darüber beklagte, dass er von einem mächtigen Pharao nicht beachtet wurde... „Bitte sag mir was passiert ist...Ich kann dir doch sonst nicht helfen...“ Yugi hörte die Sorge aus Atemus Stimme, doch er verwarf diese Vorstellung gleich wieder. Warum sollte der Pharao sich um ihn Gedanken machen?! Atemu wollte den Kleinen dazu bringen ihn anzusehen, doch dieser schob dessen Hand zur Seite und richtete sich auf. Stur sah er an Atemu vorbei auf die Wand. Wieder flossen Tränen seine Wangen hinab. Es ging nicht anders. Yugi hatte das Gefühl, es würde ihn innerlich zerreißen, wenn er nicht aussprach, was ihn quälte. „Ich...ich hab Euer Gespräch mit General Osman zufälligerweise gehört.....naja...jetzt weiß ich wenigstens, warum Ihr mir aus dem Weg geht....“ sagte er schluchzend. Atemu fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Er hatte nicht ernst gemeint, was er gesagt hatte und es tat ihm Leid, dass der Kleine nun wegen ihm weinte. Auch wenn ihn diese Nähe fast zum Verzweifeln brachte, konnte er den Jungen nicht einfach so sitzen lassen, auch wenn das bedeutete, dass er ihm sagen musste wie er für ihn fühlte... „Bitte verzeih mir, Yugi...“ Er strich Yugi die Tränen aus dem Gesicht. „Was ich gesagt habe, war gelogen. Ich habe Osman etwas vorgemacht....oder besser gesagt, mir selbst....“ Nun sah Yugi ihn doch an. In dem Gesicht des Pharaos konnte er deutlich eine unglaubliche Verzweiflung erkennen. Was bedrückte ihn nur so? „Aber warum seid Ihr mir dann seit 4 Tagen aus dem Weg gegangen?“ Erneut wandte er den Blick ab, damit Atemu seine Verlegenheit nicht sehen konnte. „...ich hab Euch vermisst...“ fügte er leise hinzu. Atemu sah ihn überrascht an, doch dann blickte er wieder zu Boden. „Ich habe dich auch vermisst....aber ich konnte deine Gegenwart einfach nicht ertragen...“ Yugi war etwas verwirrt. „Aber warum?“ „Verzeih mir, Yugi...“ Die Stimme des Pharaos erzitterte unter einem unterdrückten Schluchzen. /Er wird mich hassen...aber ich halte das einfach nicht mehr aus.../ „Ich habe dir die Freiheit geschenkt und dich im Palast aufgenommen, damit dir nie wieder jemand wehtut und jetzt......ich habe mich in dich verliebt, Yugi....bitte verzeih mir....“ Eine einzelne Träne rollte Atemus Kinn hinab und fiel auf seine Hand, die er in das Laken gekrallt hatte. Yugi saß wie versteinert da. Sein Herz drohte zu zerspringen, wenn es weiterhin so schnell schlagen würde. „Warum entschuldigt Ihr Euch für Eure Gefühle?“ fragte er überraschend ruhig. „Weil...nach all dem, was du durchgemacht hast....ich will dir nicht dasselbe antun....“ Yugi schüttelte den Kopf. „Aber Ihr habt mir doch die Freiheit gegeben selbst über mein Leben zu entscheiden.“ Sanft hob er Atemus Kinn an und sah ihm fest in die Augen. Selbst wenn Atemu es gewollt hätte, so wäre es ihm doch unmöglich gewesen seinen Blick von diesen hübschem, zartem Gesicht abzuwenden. Für einen kurzen Moment schloss Yugi die Augen und lauschte seinem Herzschlag. Vor ihm saß ein Mensch, dem er wirklich etwas bedeutete...der ihn liebte... Sein Herz schlug wie wild. Als er wieder aufblickte, sahen ihn ein paar wunderschöne violette Augen unsicher an. „Ich bin mir nicht sicher ob ich Euch auch so liebe-“ Atemu senkte den Blick. „Ich weiß...“ „...aber ich mag Euch sehr gern. Ich weiß nicht, was Liebe ist...nicht wirklich, doch ich weiß, dass mir noch nie ein Mensch so viel bedeutet hat, wie Ihr.“ Er trocknete dem Pharao die nassen, geröteten Wangen und lächelte ihn an. „Ich würde gern wissen ob das, was ich für Euch empfinde Liebe ist...“ sagte er leise. Auch sein Gesicht war nun gerötet und nur zögerlich beugte er sich zu dem Pharao hinüber. Atemu schloss die Augen und küsste den Kleinen zärtlich. Yugi schlang seine Arme um den Hals des Pharaos um ihren Kuss noch vertiefen zu können. Bereitwillig öffnete er den Mund und gab Atemus Zunge Einlass. Das Kribbeln im Bauch sagte ich im, dass er sich nicht geirrt hatte. Der Pharao bedeutete ihm wirklich mehr als nur ein Freund und dieses angenehme Gefühl von Geborgenheit bestätigte ihn noch zusätzlich. Er hatte sich in Atemu verliebt ohne dass es ihm wirklich aufgefallen war... Der junge Pharao zog Yugi so nah zu sich wie es nur ging. Dieser Kuss ließ keine Zweifel mehr, dass der Kleine ihn liebte und es erschien ihm, als wäre er noch nie in seinem Leben so glücklich gewesen. Ohne es zu bemerken, waren sie zurück in die Kissen gesunken und erst als sie sich voneinander lösten, wurden sie sich ihrer Lage bewusst. Augenblicklich wurde Yugi rot. Atemu hatte sich ungewollt zwischen Yugis Beine geschoben und lag nun auf ihm. Seine Hände lagen sicher an Yugis Taille. „Mein Pharao...ich...ich liebe Euch, aber....“ sagte Yugi mit leicht zitternder Stimme. Plötzlich wurde ihm ziemlich unwohl. Er wollte Atemu nicht verärgern, doch es ging ihm alles ein wenig zu schnell und erinnerte ihn irgendwie an die Freier, die Akar immer angeschleppt hatte. Die hatten sich auch immer keine Zeit gelassen... Doch Atemu setzte sich einfach neben ihn und strich ihm sanft durch sein strubbeliges Haar. „Du brauchst keine Angst haben. Ich würde nie etwas tun, was dich verletzen könnte. Deshalb werde ich dich auch nicht zwingen. Ich bin schon glücklich, dass du meine Gefühle erwiderst.“ Sagte er lächelnd. Yugi erwiderte das Lächeln und schmiegte sich eng an Atemu. Dieser hielt den Kleinen so lange im Arm bis sie beide eingeschlafen waren... tbc So lass die Nacht unseren Schutz sein ------------------------------------- So lass die Nacht unseren Schutz sein Atemu war der Erste, der am nächsten Morgen erwachte. Zunächst wusste er nicht genau wo er war, doch als er den schlafenden Yugi neben sich erblickte, fielen ihm die Geschehnisse der letzten Nacht wieder ein. Glücklich kuschelte er sich an den Kleinen und schloss noch einmal die Augen um diesen Moment voll und ganz zu genießen. Doch schon wenige Minuten später begann auch Yugi sich zu regen. Als er sich bewusst wurde wo er war, überzog erst einmal eine leichte Röte sein Gesicht. Atemu bemerkte, dass der Kleine wach war und gab einen sanften Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen. Wie hast du geschlafen?“ fragte er fröhlich wie immer. „Gut. Und Ihr, mein Pharao?“ Statt einer Antwort bekam Yugi nun einen leicht beleidigten Blick zugeworfen. „Bitte nenn mich einfach Atemu.“ „Aber-“ Atemu legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Sonst komm ich mir so vor, als würde ich meine Macht und deine Zuneigung zu mir nur ausnutzen.“ Yugi verstand zwar nicht ganz, was der Pharao damit meinte, doch er wollte ihm diesen Wunsch nicht verweigern. Noch während er über Atemus Worte nachdachte, spürte er weiche Hände, die ihm den Nacken kraulten. Unweigerlich begann er ein wenig zu schnurren und er schmiegte sich so nah wie möglich an seinen Freund. Atemu war froh, dass der Kleine nicht mehr traurig war. Überhaupt schien nun alles perfekt. Doch schon überflog er in Gedanken den Tagesablauf. Nun gut. Einige Leute im Palast würden damit zwar nicht sonderlich zufrieden sein, aber das interessierte Atemu wenig. Schließlich war er der Pharao und er bezweifelte, dass ihn jemand wegen Yugi zur Rede stellen würde. Als er aufhörte Yugi zu kraulen, hörte er von diesem ein leises Murren. Lächelnd beugte er sich über den Kleinen. „Ich würde ja auch lieber den ganzen Tag mit dir hier liegen bleiben, aber leider bin ich mit den Schriftrollen noch nicht ganz fertig und du musst zu deinem Unterricht.“ Yugi wurde etwas traurig. Gestern noch war er überglücklich gewesen und hatte gehofft, dass der Pharao nun mehr Zeit mit ihm verbringen würde, doch scheinbar hatte sich nun doch nichts an der bestehenden Situation geändert. „Nun schau nicht so! Heute Nachmittag werde ich dir endlich den ganzen Palast zeigen. So weit ich mich erinnere, hast du dich sehr dafür interessiert und wir waren ja noch nicht ganz damit fertig.“ „Wirklich?“ „Natürlich. Wenn du willst-“ „Und ob!“ Doch schon wurde Yugi wieder rot. „Verzeiht. Ich...“ „Du brauchst dich doch nicht dafür zu entschuldigen, dass du dich freust und du brauchst mich auch nicht mehr zu siezen.“ Er gab dem Kleinen noch schnell einen Kuss auf die Wange ehe er aufstand und in sein Zimmer ging. „Ich hol dich später vom Unterricht ab.“ Sagte er noch eilig und schon war er weg. Yugi ließ sich noch einmal zurück in die Kissen fallen und ein befreiender Seufzer kam ihm über die Lippen. Heute würde bestimmt ein wunderbarer Tag werden. Auch Imar war Yugis Veränderung aufgefallen und es freute ihn, dass der Kleine nicht mehr so deprimiert war. An diesem Vormittag lernte Yugi besonders eifrig und irgendwie fiel es ihm heute sehr leicht. Doch als die Sonne ihren höchsten Stand am Mittag verlassen hatte und sich langsam wieder senkte, wurde er ein wenig ungeduldig. Imar musste ihn immer wieder zur Räson rufen, weil er andauernd zum Eingang des Palastes hinübersah. Es wurde später und später und Yugi war sich nicht mehr so sicher ob Atemu ihn noch abholen würde. Vielleicht hatte der Pharao doch zuviel zu tun. Die Schatten der Bäume waren schon ziemlich lang geworden, als der Pharao endlich auftauchte. „Tut mir Leid, dass du warten musstest, aber jetzt bin ich mit den Schriftrollen durch.“ „Ah! Mein Pharao! Ihr kennt sie nun auswendig? Sehr schön, sehr schön.“ Imar klappte der Kiefer runter, weil Atemu nun zu dem Kleinen ging und ihm einen zärtlichen Kuss gab. Lächelnd wandte der junge Pharao sich an einen Lehrer. „Ist irgendetwas, Imar? Ihr seht so blass aus?“ Es dauerte einen kurzen Moment eh Imar sich wieder gefangen hatte, doch dann lächelte auch er. „Es freut mich, dass Ihr Euer Lächeln zurückgewonnen habt....Nur Eure erste Frau wird darüber nicht so sehr erfreut sein. Schließlich soll sie Euch einen Erben gebären.“ Yugi verkrampfte sich ein wenig in Atemus Armen. Er fühlte sich nicht besonders wohl bei dem Gedanken wie eine von Atemus Liebschaften aus dem Harem behandelt zu werden. „Warum sollte das nötig sein? Ich dachte sie wäre schon in froher Erwartung.“ „Ach so? Dann wollen wir hoffen, dass es ein Junge wird, denn unser junger Herr scheint nicht gerade erfreut über den Gedanken Euch teilen zu müssen.“ Sagte Imar grinsend. Yugi wurde schlagartig rot. Er hatte nicht bemerkt, dass Imar ihn beobachtet hatte. Atemu lachte und zog Yugi noch näher an sich. „Keine Angst, mein Kleiner. Für diese Arbeit gibt es noch genügend andere Leute.“ Der Junge sah ihn verwundert an. „Wie meinst du das?“ „Erklär ich dir später. Lass uns gehen.“ Er nahm Yugis Hand und zog ihn mit sich. Im Palast waren die Reaktionen auf Yugi und den Pharao, die Hand in Hand durch die Gänge wandelten, ziemlich unterschiedlich. Manche lächelten, andere kicherten leise und wiederum andere warfen Yugi böse Blicke zu. Einer der Letzteren war der junge Priester, der Yugi schon bei seinem ersten Besuch ernst angesehen hatte. Yugi klammerte sich ein wenig unsicher an Atemu, doch dieser lächelte ihn ermutigend an. In Atemus Nähe fühlte Yugi sich ziemlich sicher, doch er wollte nicht daran denken, was wäre, wenn er allein durch die Flure laufen würde. Trotzdem war dieser Spaziergang sehr schön und so dauerte es bis zum späten Abend bis sie jeden Raum besichtigt hatten, denn Atemu wusste über jedes Zimmer eine Geschichte zu erzählen. Sehr müde, aber doch zufrieden betraten sie schließlich Atemus Zimmer. Als Yugi sich verabschiedete und in sein Zimmer gehen wollte, hielt Atemu ihn am Handgelenk fest. „Wäre es zuviel verlangt, wenn ich dich bitte heute Nacht bei mir zu bleiben?“ Yugi sah den Pharao etwas unsicher an. „Ich möchte dich einfach nur in meiner Nähe haben. Nichts weiter.“ Nun lächelte Yugi wieder und willigte ein. Nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatten, ließ Atemu sich auf sein Bett fallen und zog Yugi mit sich. Ehe der Kleine etwas sagen konnte, hatte der Pharao schon seine Arme um ihn geschlungen und drückte ihn ein wenig an sich. Yugi seufzte wohlig auf. Doch dann löste er sich ein bisschen aus der Umarmung und sah Atemu ernst an. „Ich möchte dich etwas fragen.“ „Dann tu es doch!“ „Was hast du heute Nachmittag damit gemeint, als du gesagt hast, dafür gäbe es noch andere Leute?“ Atemu musste einen Augenblick überlegen, was der Kleine überhaupt meinte, doch dann fiel es ihm wieder ein. „Nun ja...es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Pharaonen nicht wirklich die Söhne ihrer Väter sind.“ „Aber wer sind dann ihre Väter?“ „Diener, Sklaven oder manchmal auch die Geliebten der Damen, die sie hatten bevor sie in den Harem kamen und den Pharao heirateten. Ich bin ja auch nicht der richtige Nachfolger des alten Pharaos.“ „Oh. Und wer ist dann dein Vater?“ „Dass weiß ich leider nicht...meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben und sie hat es niemandem gesagt.“ „Woher weißt du dann, dass der ehemalige Pharao nicht dein Vater ist?“ „Imar hat es mir gesagt. Er wusste, dass meine Mutter nur zu Festlichkeiten mit dem Pharao gesehen wurde. Der Pharao war...wie soll ich es sagen...nicht in der Lage seiner Frau einen Sohn zu schenken. Alle Mittelchen der Heiler konnten da auch nichts dran ändern.“ Sagte Atemu leicht grinsend. Yugi hingegen fand das nicht so lustig. „Aber dann wirst du wahrscheinlich nie erfahren, wer dein wirklicher Vater ist...“ Nun verschwand das Grinsen von Atemus Gesicht und er blickte sehr nachdenklich drein. „Das ist wahr...Der Pharao wusste, dass ich nicht sein Sohn bin, doch er hat mich immer so behandelt, als wäre ich es. Deshalb bezeichne ich ihn trotzdem als meinen Vater.“ Plötzlich fiel Yugi etwas ein. „Bei dem Fest, das du für Izkar gegeben hast, hatte er dich auf deinen Vater angesprochen. Warst du deshalb so ernst?“ „Ja. Es war erst einige Monate her, dass ich es wusste. So lange mein Vater noch lebte, verbot er allen, die es wussten mir zu sagen, dass er nicht mein leiblicher Vater ist.“ Yugi wurde ein wenig traurig. „Ich weiß eigentlich auch nicht mehr wer meine Eltern sind...“ Atemu sah ihn fragend an. „Wie meinst du das?“ „Ach...naja....Als ich noch ganz klein war, sind sie auf den Markt gegangen und dort hatte ein Händler plötzlich behauptet sie hätten ihn bestohlen. Diebe gelten als Gesetzlose und deshalb nahm dieser Händler gleich die Gelegenheit wahr und verkaufte sie als Sklaven an einen ausländischen Herren...Ich hab sie nie wieder gesehen. Mein Großvater hat mich dann großgezogen...“ Yugis Augen brannten ein wenig und er kuschelte sich eng an Atemu. „Warum hast du mir das nicht früher erzählt?“ fragte dieser nun. „Wann hätte ich es denn tun sollen?“ „Oh!...Da hast du auch wieder Recht...“ meinte Atemu verlegen. Er machte so ein bedröbbeltes Gesicht, dass Yugi anfing zu lachen. „Lachst du etwa über mich???“ fragte der Pharao gespielt beleidigt. Doch Yugi schlang einfach seine Arme um Atemus Hals und küsste ihn zärtlich. „Sei mir nicht böse.“ Sagte er mit einer engelsgleichen Unschuldsmiene. „Ach du!“ Atemu wuschelte ihm durchs Haar und drückte ihn an sich. Yugi rollte sich in Atemus Armen zusammen und gähnte verhalten. „Es ist schon ziemlich spät geworden. Wir sollten jetzt wirklich schlafen. Ich muss morgen zu den Priestern und mit ihnen etwas wegen dem Fest des Horus besprechen. Ihre Aufgabe ist es die heilige Zeremonie durchzuführen.“ „Da solltest du nicht zu spät kommen...“ nuschelte Yugi leise. Er war schon halb eingeschlafen. Atemu gab den Kleinen eine Kuss auf die Stirn. /Schlafe süß, mein Kleiner./ „Wir sehen uns leider erst heute Abend wieder.“ „Ich warte auf dich.“ Sagte Yugi lächelnd. Er bekam noch schnell einen Kuss bevor Atemu sich verabschiedete und ihn mit Imar allein ließ. „Ich habe den jungen Pharao selten so glücklich gesehen...Du scheinst eine unglaubliche Wirkung auf ihn zu haben.“ Sagte Imar grinsend. Yugi errötete leicht. „Ich mach doch gar nichts...“ „Das schon, aber ich glaube deine bloße Anwesenheit reicht schon aus um den Pharao fröhlich zu stimmen. Er hat sich wirklich in dich verliebt. Wer hätte das gedacht...!“ „Wie meinst du das?“ „Der Pharao hat sich bisher in seinem Leben noch nie verliebt gehabt. Seine 7 Frauen hat er nur geheiratet, weil es seine Pflicht war. Genauso wie es eigentlich seine Pflicht ist einen Sohn in die Welt zu setzen. Aber selbst wenn es ungewöhnlich klingt, so glaube ich doch, dass er nur noch dir treu sein wird.“ Yugi wandte den Blick ab. „Du bringst mich schon wieder in Verlegenheit...“ Imar lachte. In ihm hatte Yugi einen guten Freund gefunden. Yugi und der Pharao waren nun schon seit 2 Wochen zusammen und die Leute im Palast hatten sich daran gewöhnt. Morgen würde das Fest des Horus stattfinden und überall war man mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Atemu hatte einige Probleme mit den Priestern, die sich, Yugis Meinung nach, sehr zickig anstellten, wenn es darum ging die Vorbereitungen für die heilige Zeremonie zu treffen. Wenn Atemu sie nicht jeden Tag besuchen würde, hätten sie mit damit vermutlich noch nicht einmal angefangen. Dabei hatte der Pharao auch sonst viel zu tun. Er durfte den Text der alten Schriftrollen nicht vergessen, sonst gäbe es bei dem Fest eine riesige Blamage. Deshalb sagte er sie jeden Abend noch einmal für sich auf. Auch für Yugi würde das Fest des Horus etwas Besonderes werden. Atemu hatte ihm gesagt, dass Yugis Platz nicht bei den Ministern und Generälen, sondern an seiner Seite wäre. Dort, wo normalerweise die erste Frau des Pharaos stand. Yugi fragte sich wie das Volk wohl reagieren würde, wenn sie erführen, dass er der Geliebte des Pharaos war. Im Palast wusste ja schon jeder, dass der Pharao sich in ihn verliebt hatte und hinter vorgehaltener Hand erzählte man sich, dass dieser ehemalige Lustsklave es doch wirklich gewagt hatte, sich dem Pharao zu verweigern und dass dieser das sogar duldete. Eine „unerhörte Frechheit“ wie sie meinten. Atemu hatte seinem kleinen Geliebten gesagt, er solle nicht auf das Gerede hören und das tat Yugi auch. Er war mit anderen Dingen beschäftigt, denn auch in anderer Hinsicht war der morgige Tag etwas Besonderes für Yugi. Er würde Atemu etwas ganz Besonderes sagen. Etwas, was er schon seit längerem vorhatte, doch er wollte bis zu einem bestimmten Moment damit warten – ganz egal, was man auch über ihn erzählte. In Gedanken versunken, lächelte er. „Träumst du schon wieder?“ Yugi schrak auf und sah Imars ernstes Gesicht direkt vor sich. „Bitte verzeih....“ sagte er beschämt. Schnell rollte er seine Pergamentrolle auf dem Tisch aus und kramte in seiner Tasche nach seiner Bambusfeder. Inzwischen hatte Yugi im Lesen und Schreiben schon so viel Übung, dass er begonnen hatte kleine Gedichte für Atemu zu schreiben. Doch auch wenn Imar ihn immer wieder dazu ermunterte so traute er sich doch nicht sie dem Pharao zu zeigen. Er war der Meinung, dass sie noch nicht gut genug waren. Am Abend wartete Yugi in Atemus Zimmer auf ihn, doch der Pharao verspätete sich sehr. Als die Sonne schon längst untergegangen war, rollte Yugi sich auf dem großen Bett zusammen. Eigentlich wollte er wach bleiben bis Atemu zurück war, doch der Schlaf übermannte ihn schließlich und er döste sanft ein... Einige Fackeln waren schon ausgegangen, als Yugi von dem Quietschen der schweren Zimmertür erwachte. Verschlafen erkannte er Atemu, der auf ihn zukam. Langsam richtete er sich auf um den Pharao zu begrüßen. „Da bist du ja...schön dich zu sehen.“ murmelte er leise. „Es wird nun endlich Zeit!“ Yugi sah den Pharao verwirrt an. Statt einer Begrüßung bekam er nur solche unverständlichen Worte gesagt, mit denen er nichts anfangen konnte. „Was meinst du damit?“ Atemu stand nun vor ihm und blickte ihn unverwandt an. Seine Augen waren dunkel und leer. „Atemu?“ Yugi lief ein Schauer über den Rücken. Wie der Pharao ihn ansah, behagte ihm überhaupt nicht. Plötzlich packte Atemu ihn an den Handgelenken und drückte ihn auf das Bett. „Atemu...was?“ „Es ist an der Zeit, dass ich mir nehme, was mir eigentlich schon lange gehört.“ Sagte dieser kalt. Er hielt Yugis Handgelenke mit einer Hand fest, während er mit der anderen versuchte dem Kleinen das Gewand auszuziehen. Sehr intensiv widmete er sich dem Hals des Jungen und ließ seine Zunge darüber wandern. „Atemu...bitte....bitte tu das nicht....“ Diese Berührungen waren nicht sanft und angenehm, sondern sie brannten wie Feuer. „Sei ruhig!“ hörte Yugi den Pharao nur leise zischen ehe sein Kopf von der Wucht einer kräftigen Ohrfeige zur Seite geschleudert wurde. /Nicht....Warum willst du dir mit Gewalt nehmen, was ich dir bereitwillig gegeben hätte?/ Yugi schluchzte auf, als Atemu sein Gewandes nach oben schob. „Bitte hör auf....“ flehte Yugi immer wieder, doch der Pharao schien für diese Worte taub. Panik durchströmte Yugis Körper. Atemu schob sich zwischen seine Beine und hob sein Becken leicht an. „ATEMU!!!“ Yugi schrie aus Leibeskräften. /Das kann nicht Atemu sein! Er ist nicht er selbst. Irgendwer muss einen Fluch auf ihn gelegt haben!/ In diesem Moment leuchtete der Millenniumsschlüssel um Yugis Hals auf. Geblendet von dieser Helligkeit schloss er die Augen. Dann spürte er das Gewicht eines Körpers auf sich sinken und wie Atemu ihn losließ. Als das Licht erlosch und Yugi wieder wagte die Augen zu öffnen, sah er Atemu, der regungslos auf ihm lag. „Atemu?....“ Erleichtert stellte er fest, dass der Pharao nur bewusstlos war. Er schloss ihn in die Arme. Irgendwie war er sich sicher, dass Atemu, wenn er wieder aufwachte so wie immer sein würde. Endlich schlug Atemu die Augen auf und sah Yugi verwirrt an. „Yugi? Was mach ich hier?“ Er richtete sich ein wenig auf, doch sofort durchfuhr ein stechender Schmerz seinen Kopf. „Aaaah...was ist nur passiert?“ Nur langsam wurde sein Kopf wieder klar. „Atemu?“ fragte Yugi unsicher. „Bist du es wirklich?“ Der Pharao blickte den Kleinen an. „Wieso sollte ich es nicht sein?“ Ein glückliches Lächeln breitete sich über Yugis Gesicht aus und er fiel dem Pharao um den Hals. „Ich hab dich wieder....ich bin ja so froh....“ schluchzte er leise. Atemu drückte den Kleinen ein wenig von sich. Erst jetzt fiel sein Blick auf Yugis geschwollene Wange. „Yugi! Was ist mit dir passiert? Wer hat dich geschlagen?“ /Er scheint sich nicht daran zu erinnern, was er getan hat....oder besser gesagt, beinahe getan hätte.../ „Das ist unwichtig. Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Hauptsache ich hab dich wieder...“ Er wollte sich an Atemu schmiegen, doch dieser fasste ihn an den Schultern und hielt ihn ein Stück von sich fern. „Nicht so schlimm? Das ist doch nicht dein Ernst?! Jemand schlägt dich und du sagst, dass es unwichtig ist???!“ „Doch, das ist es!“ sagte Yugi trotzig. Er wollte dem Pharao nicht sagen, was passiert war. Atemu betrachtete den Jungen eingehend und nun begriff er die Situation, in der er sich befand. Yugi saß noch immer mit gespreizten Beinen vor ihm. Seine Sachen waren an den Rändern ein wenig eingerissen und dann noch der blaue Fleck auf seiner Wange...in Atemus Kopf setzte sich alles zusammen. Hatte er wirklich...? Ihm wurde schlecht und er drückte seine Hand auf den Mund. Tränen brannten in seinen Augen. „Oh Yugi...es tut mir so Leid....ich wollte nicht...“ Seine Worte gingen in Schluchzern unter. Wie hatte er dem Kleinen nur so etwas antun können? Atemu zuckte ein wenig zusammen, als er eine Hand auf seiner Wange spürte. Mit sanfter Gewalt brachte Yugi den Pharao dazu aufzublicken. „Es ist nichts geschehen, Atemu.“ Zärtlich küsste er ihm die Tränen weg. „Aber...-“ Atemu sah ihn fragend an, doch Yugi kuschelte sich einfach an ihn. „Du standst unter irgendeinem Zauber, aber jetzt ist alles vorbei...“ „Yugi, bitte sag mir, was passiert ist.“ Bat Atemu ruhig. Yugi atmete tief durch. Der Pharao hatte ja schon verstanden, was beinah geschehen wäre, also konnte er ihm nun auch den Rest erzählen. „Du bist hier reingekommen und hast gesagt, dass es Zeit wäre, dass du dir nimmst, was dir schon lange gehört...ich wusste nicht, was du meinst bis du versucht hast...“ Er schluckte. „...dich zu vergewaltigen...“ Yugi sah auf. Atemu saß vor ihm und hielt den Kopf gesenkt. Er hatte es ganz ruhig ausgesprochen, doch Yugi sah ihm an wie sehr er sich dafür Vorwürfe machte und das, obwohl ja zum Glück nichts passiert war. Nun sah auch Atemu auf. In seinen Augen konnte Yugi eine sonderbare Ruhe, aber auch Traurigkeit erkennen. Yugi nickte leicht. „Aber dann hat der Millenniumsschlüssel aufgeleuchtet. Ich glaube, er hat den Fluch gebrochen. Wie er das allerdings geschafft hat, weiß ich nicht...“ „Warum? Der Millenniumsschlüssel setzt seine Kraft nicht von selbst frei. Das musst du gewesen sein.“ „Ich? Aber...aber...ich weiß doch gar nicht.....“ „Den Umgang mit einem Millenniumsgegenstand kann man nicht erlernen. Entweder man hat von Geburt an die Gabe, mit solch einer Macht umzugehen, oder er vernichtet einen. Ich war mir von Anfang an sicher, dass du auserwählt bist, ihn zu tragen...“ Yugi sah den Pharao mit großen Augen an. Er sollte es wirklich geschafft haben diesen seltsamen Bann von Atemu zu nehmen? Atemu lächelte ihn leicht an. In seinen Augen konnte Yugi erkennen, dass er sehr stolz auf ihn war. „Ganz tief in mir hab ich gewusst, dass du so etwas nie aus freien Willen tun würdest. Du bist viel zu lieb und sanft um plötzlich so grausam zu sein...Ich vertraue dir, Atemu.“ Er sah Atemu tief in die Augen, konnte aber nicht verhindern, dass er ein wenig rot wurde. Endlich überwand der Pharao seine Angst, der Fluch könnte erneut auf ihn einwirken, und er schloss Yugi in die Arme. „Ich liebe dich, Atemu...mehr noch als mein Leben....“ Diese Worte berührten das Herz des jungen Pharaos so tief, dass ihm eine einzelne Träne des Glücks über die Wange rollte. „Ich liebe dich auch, Yugi.“ Obwohl sie nun schon mehrere Wochen zusammen waren, war das das erste Mal, dass sie diese 3 magischen Worte aussprachen... Sie versanken in einem zärtlichen Kuss und als sie sich schließlich voneinander lösten, sah Yugi seinem Geliebten ein wenig traurig in die Augen. „Ich frage mich, wer diesen Bann auf dich gelegt hat...?“ Erst jetzt fiel Atemu ein, dass es nicht gerade viele Leute gab, die in der Lage wären ihn willenlos unter ihre Kontrolle zu kriegen. Außerdem war ihm unklar, was derjenige erreichen wollte, wenn er dafür sorgte, dass er Yugi vergewaltigt hätte... „Das Letzte an das ich mich erinnere, ist, dass ich eine ziemlich heftige Auseinandersetzung mit einem jungen Priester hatte. Er zweifelt die ganze Zeit meine Fähigkeiten als Pharao an...das ist in letzter Zeit ziemlich schlimm geworden...“ „Wegen mir?“ fragte Yugi bedrückt. Atemu sah ihn überrascht an, doch dann zog er ihn erneut in seine Arme. „Nein...du bist zwar einer der Gründe, doch dieser Priester würde jede Gelegenheit nutzen um mich bei meinen Untergebenen und dem Volk anzuschwärzen. Du hast damit nichts zu-“ Plötzlich stockte Atemu und starrte gedankenverloren an die Wand vor sich. „Das ist es!!!“ rief er. Yugi war total verwirrt. „Was denn?“ „Dieser junge Priester! Sein Name ist Seth...Er muss den Bann auf mich gelegt haben, denn das Letzte an das ich mich erinnere, war, dass ich mit ihm in seiner Kammer war und er mir haltlose Unterstellungen gemacht hat. Er war es auch, der letztes Jahr den Angriff der Priester auf mich geführt hat. Wenn sein Plan heute Nacht aufgegangen wäre, hätte ich dich mit Sicherheit verloren...“ „Das hättest du nicht! Ich liebe dich und ich würde dich nie verlassen!“ sagte Yugi energisch. Der Pharao strich ihm lächelnd durchs Haar. „Das schon...aber ich hätte mir das vermutlich selbst nicht verzeihen können. Ich hätte dich wohl weggeschickt aus Angst, damit so etwas nie wieder passiert...“ „Aber ich verstehe immer noch nicht, was das bringen sollte.“ „Wenn du gegangen wärst oder ich dich weggeschickt hätte, wäre ich wieder allein gewesen und somit leichter für die Priester aus dem Weg zu schaffen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das Volk einen Pharao will, der über einen kleinen Jungen herfällt...“ Yugi verzog beleidigt das Gesicht. „So klein bin ich ja nun auch wieder nicht!“ protestierte er. „Ich weiß. Tut mir Leid.“ Sagte Atemu lächelnd. Er wollte aufstehen und zur Tür gehen, doch Yugi hielt ihn am Arm fest. „Wo willst du hin?“ „Ich werde mir Seth wohl ernsthaft reden müssen! Ich habe den Priestern ihre Freiheit gelassen und er versucht so etwas!“ „Aber du weißt doch gar nicht 100%ig ob er es überhaupt war.“ „...da hast du auch wieder Recht...“ gab Atemu leicht verlegen zu. „Aber was soll ich denn sonst tun? Soll ich abwarten bis man mir einen neuen Fluch an den Hals hetzt?“ „Nein, warte bis Morgen früh. Beim Fest des Horus sind doch auch die Priester anwesend. Wenn derjenige merkt, dass sein Plan misslungen ist, wird er es sich bestimmt anmerken lassen.“ „Und wenn nicht?“ „Willst du lieber in Gefahr laufen einen Unschuldigen einzusperren?“ „Nein....hoffentlich hast du Recht mit deiner Vermutung, Yugi...“ Yugi zog den Pharao zurück aufs Bett. „Hab keine Angst...es wird schon gut gehen...“ Atemu setzte sich neben Yugi auf das Bett und sah den Kleinen an, der irgendwie leicht verlegen schien. „Was ist mit dir, Yugi?“ Der Angesprochene sah auf. „Ich...äh...ich...also...“ stotterte er und wurde noch etwas röter. Atemu konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Was war es nur, dass seinen Kleinen so in Verlegenheit brachte? „Also...weißt du...eigentlich wollte ich damit bis Morgen warten....aber...“ „Sag doch einfach, was du willst.“ Meinte Atemu, immer noch lächelnd. Doch als Yugi ihm dann tief in die Augen sah, begann auch sein Herz schneller zu schlagen. Etwas in seinem Blick ließ in dem Körper des jungen Pharaos eine unglaubliche Hitze aufsteigen, die er sich selbst nicht erklären konnte. Der Kleine beugte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Atemu dachte nicht einmal daran, sich zu wehren, als Yugi seine Lippen sanft auseinander drückte und seine Zunge sanft in seinen Mund gleiten ließ. Der Pharao stöhnte überrascht auf. Die Hände des Jungen wanderten hauchzart über seinen Oberkörper und hinterließen auf seiner Haut ein angenehmes Kribbeln. Als die sanften Hände und Lippen sich von ihm lösten, seufzte Atemu leicht enttäuscht auf. Er öffnete die Augen und blickte Yugi verwundert an. Dessen Wangen waren zwar immer noch gerötet, aber irgendwie schien er nun nicht mehr so unsicher... „Atemu...“ Dem Pharao lief ein sanfter Schauer über den Rücken, als Yugi seinen Namen aushauchte. „Ich möchte dir heute Nacht meinen Körper schenken...Bitte schlaf mit mir.“ Atemu sah ihn einen Moment lang ein wenig verwirrt an, doch dann senkte er den Blick. „Ich...ich weiß nicht...ich liebe dich, Yugi...mehr als mein Leben...und gerade deshalb...“ Yugi begriff, was den Pharao bedrückte. Er küsste ihn sanft auf die Wange und lächelte ihn an. „Wenn es um den Fluch geht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Er ist gebrochen und kann dich nicht mehr beeinflussen.“ „Und was, wenn doch? Wenn ich dir wieder wehtue?“ Er blickte Yugi unsicher an, doch in dessen Augen konnte er keine Angst, sondern nur innigstes Vertrauen entdecken. „Das wirst du nicht. Das weiß ich. Ich vertraue dir, Atemu, also vertrau auch dir selbst. Dieser Fluch kann dir nichts mehr anhaben.“ Nun lächelte auch Atemu. Diese tiefe Vertrauen, dass Yugi in ihn hatte, ließ sein Herz höher schlagen. „Ich vertraue dir und ich liebe dich. Deshalb möchte ich dich auch glücklich machen.....das heißt....wenn du willst...“ Jetzt war es Yugi, der wieder etwas unsicher wirkte. Atemu strich ihm sanft über die Wange und ließ dann seine Hand über Yugis schlanken Hals und das schön geschwungene Schlüsselbein streichen. „Ja, Yugi...Du würdest mich zu dem glücklichsten Menschen machen, der je gelebt hat...“ Bei diesen Worten und Berührungen klopfte Yugis Herz schon fast schmerzlich stark. Er wusste, dass weitere Worte hier nicht ausdrücken konnten, was er fühlte und deshalb küsste er seinen Pharao einfach. Ohne den Kuss zu lösen, striff er sich den Umhang von den Schultern und nahm seine goldenen Armreife ab. Diese würden ihn nur bei dem, was er noch vorhatte, nur behindern. Sanft spürte er Atemus Hände an seiner Taille wie sie versuchten, tastend, seinen Gürtel zu öffnen. Erst als die Luft langsam knapp wurde, lösten sie sich, schwer atmend, voneinander, doch Yugi begann sofort an Atemus Ohrläppchen zu knabbern und entlockte diesem so ein leises Stöhnen. Ganz vorsichtig nahm er dem Pharao die störenden Ohrringe ab und ließ sie zu den anderen Sachen neben das Bett fallen. Dann wandte er sich Atemus Hals zu, doch dort musste er ihm erst mal ein goldenes Halsband abnehmen, das sein Vorhaben verhindern wollte. Atemu hatte die Augen leicht geschlossen und genoss die sanften Berührungen seines Liebsten. Endlich hatte er es geschafft Yugis Gürtel zu öffnen und schob diesen unbeachtet zur Seite. Seine Hände wanderten zögernd über dessen Taille und schoben sich dann fragend unter sein Gewand. Als Yugi die Hände des Pharaos auf seiner bloßen Haut spürte, entrang sich ein leiser Seufzer seiner schmalen Brust. Noch nie waren solche Berührungen für ihn so angenehm gewesen... Er setzte sich ein wenig auf und sah Atemu, mit von Hitze gerötetem Gesicht, in die Augen. Gegenseitig nahmen sie sich ihre Millenniumsgegenstände ab und ließen sie neben das Bett fallen. So viel Macht diese Schmuckstücke auch besaßen, im Moment waren sie einfach nur störend. Wieder fanden ihre Lippen zueinander. Mit geschlossenen Augen nahm Yugi dem Pharao seinen Umhang ab und öffnete seinen Gürtel, was ihm nicht sonderlich schwer fiel. Danach drückte er Atemu sanft nach hinten und ließ seine Hände über dessen Oberkörper streicheln. Atemus Muskeln konnte er sogar durch den festen Stoff seines Gewandes hindurch spüren. Als Atemu merkte wie er auf das Bett gedrückt wurde, öffnete er seine Augen wieder und erblickte Yugi, der nun auf seinem Schoß saß und mit den Händen seinen Bauch erkundete. Die Augen des Kleinen waren dunkel und der unschuldige Ausdruck, den Atemu sonst immer darin fand, war fast gänzlich verschwunden und hatte einem tiefen Begehren Platz gemacht. Yugi wirkte plötzlich viel erwachsener als sonst. Doch ehe Atemu noch weiter darüber nachdenken konnte, entwich ein lautes Stöhnen seinen Lippen. Yugi hatte seine Hände über seinen Unterleib streichen lassen und stark erregte Männlichkeit berührt. Der junge Pharao wurde sich nun bewusst, dass seine Konzentration nicht mehr lange anhalten würde. Mit leicht zitternden Händen schob er Yugis Gewand nach oben und zog es ihm schließlich ganz aus. Sanft strich er ihm über die Wange, den schlanken Hals hinunter, bis zu dessen flachen Bauch. „Du bist wunderschön...“ hauchte Atemu und ein verlegener Ausdruck legte sich auf Yugis Gesicht. „Sag doch nicht sowas...“ sagte dieser leise. Atemu zog ihn zu sich hinunter und küsste ihn zärtlich. Seine Zunge kostete Yugis Lippen intensiv ehe sie einen kleinen Kampf mit dessen Zunge einging. „Warum nicht? Du bist das liebreizendeste und reinste Wesen, was ich je gesehen habe.“ Nun wurde Yugi etwas traurig und wandte den Blick ab. „Leider weißt du, dass das nicht stimmt, Atemu...ich wünschte, es wäre wahr und du wärst wirklich der Erste, dem ich meinen Körper schenke...“ Seine Stimme erzitterte von unterdrückten Tränen. Atemu richtete sich ein wenig auf und küsste ihn sanft auf die Wange. „Auch ich wünschte, dass du derjenige wärst, dem ich meine Unschuld schenke, doch das Schicksal hat es nun mal anders vorgesehen. Trotzdem bin ich sehr glücklich, dass es uns zusammengeführt hat. Und egal, was passiert ist, in meinen Augen wirst du immer schön und rein sein, denn so ist dein Herz und deine Seele.“ Eine kleine Träne rann über Yugis Wange, bei diesen Worten und rollte hinab zu seinem Kinn wo sie von Atemus Lippen aufgefangen wurde. Schluchzend fiel er dem Pharao um den Hals und presste seinen Körper an ihn. „Atemu...ich...so etwas liebes hat noch nie jemand zu mir gesagt....ich liebe dich...“ Atemu strich ihm beruhigend über den Rücken. „Ist doch gut...beruhige dich doch. Ich wollte dich damit sicher nicht zum Weinen bringen.“ Yugi setzte sich wieder auf, wischte sich die Tränen weg und lächelte Atemu an. „Es ist nicht deine Schuld. Ich bin nur so glücklich...“ Als er sich ein wenig vorbeugte um Atemu einen dankenden Kuss zu geben, striff sein Körper Atemus Glied und brachte diesen zum Aufstöhnen. Yugi grinste verhalten und strich noch einmal mit seiner Hand darüber. „Yu...Yugi!“ stöhnte dieser, am Rande seiner Selbstbeherrschung angekommen. Wieder wurde er nach hinten gedrückt. „Entspann dich, Atemu und lass dich heute Nacht von mir verwöhnen.“ Flüsterte Yugi ihm ins Ohr. Er rutschte ein wenig hinunter und schob Atemus Gewand ein bisschen hoch. Schlagartig riss Atemu die Augen auf und stöhnte laut, als er Yugis Lippen an seinem Glied spürte. Immer wieder rief er den Namen des Kleinen, während dieser seine Zunge langsam über Atemus Erektion gleiten ließ. Doch plötzlich wurde Yugi wieder hochgezogen und in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt. Atemus Finger zeichneten hauchzart Linien auf Yugis Haut und jagten diesem eine Gänsehaut über den Rücken. Dann rollte er Yugi und sich herum, so dass er nun über den Kleinen gebeugt war. Er richtete sich ein wenig auf und zog sich nun selbst sein Gewand aus. Yugi spreizte bereitwillig seine Beine für ihn und Atemu ließ sich zwischen sie gleiten. Der Kuss, der nun folgte, war so voll Leidenschaft, dass er die Geduld der beiden, auf das, was folgen sollte, ein wenig auf die Probe stellte. Doch schließlich lösten sie sich voneinander und Atemu sah seinem kleinen Geliebten ein wenig fragend in die Augen. Dieser nickte nur leicht und hob sein Becken an um Atemu das Eindringen zu erleichtern. Ganz vorsichtig drang Atemu in den kleinen Körper ein und musste augenblicklich aufstöhnen. Das Gefühl, das ihn durchflutete, ließ sich nur schwer in Worte fassen. Yugi klammerte sich fest an den Pharao. Der kurze Schmerz, den er verspürte, war lachhaft gering im Vergleich zu dem, was er schon erlebt hatte, doch das Gefühl, das folgte, war einfach unglaublich. Ungehalten stöhnte er auf und schob seinen Körper so gut es ging Atemu entgegen. Atemu zögerte kurz, doch als er sah, dass Yugi keine großen Schmerzen hatte, begann er sich langsam zu bewegen. Er stöhnte laut auf und versuchte sich ein wenig zurückzuhalten, denn schließlich wollte er jeden Augenblick genießen und er hoffte, dass Yugi dass auch tat. Dieser presste sich so gut es ging an den Pharao um ihn noch tiefer zu spüren. Allmählich wurden ihre Bewegungen schneller und ihr Stöhnen lauter. „Bei allen Göttern...“ hauchte Yugi, der mit seinen Kräften schon fast am Ende war. Atemu spürte das, doch er war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde. Er legte seine Hand um Yugis Erektion und begann sie gleichmäßig zu massieren. Heiße Schauer jagten durch Yugis Körper und alle seine Muskeln spannten sich an. Als er Atemu an seinem Ohr laut aufstöhnen hörte und spürte wie sich eine angenehme Wärme in ihm ausbreitete, erreichte auch er seinen Höhepunkt. Erschöpft ließ sich Atemu in die Arme seines kleinen Geliebten sinken und verbarg sein glühendes Gesicht an dessen Schulter. Seine Hand wischte er beiläufig an der Bettdecke ab. Yugi schlang seine Arme um Atemus Hals und schloss die Augen. „Ich liebe dich...“ flüsterte er ihm sanft ins Ohr. Der junge Pharao war nicht mehr in der Lage zu antworten. Noch nie hatte er solche Gefühle durchlebt. Jetzt schien es ihm, als wäre jegliche Kraft aus seinem Körper gewichen. Er schaffte es gerade noch sich ein Stückchen aufzuraffen und Yugi einen liebevollen Kuss auf die Wange zu geben. Yugi lächelte leicht. Auch er war ziemlich geschafft. Mit einer Hand suchte er nach der Decke, die er über ihre verschwitzten Körper ausbreitete. Das Gewicht von Atemus Körper spürte er kaum noch. Das einzige, dass er noch fühlte war Glück....und eine unglaubliche Müdigkeit.... Kaum er hatte die Augen geschlossen, war er auch schon eingeschlafen...mit Atemu an seiner Seite... tbc Verlass mich nicht ------------------ Verlass mich nicht Der Stand der Sonne verkündete bereits, dass es langsam Mittag wurde, als die Tür von Atemus Schlafgemach aufgerissen wurde und Imar völlig entnervt hereinplatzte. „Mein Pharao!!! Das große Fest des Horus beginnt in einer Stunde und Ihr liegt immer noch im Bett!“ Erst jetzt bemerkte er den zarten Körper, der sich dicht an Atemu gekuschelt hatte. Imar starrte verlegen in die Gegend während Atemu sich aufsetzte. „Guten Morgen...“ sagte er gähnend und streckte sich erst mal ausgiebig. Dass der Pharao sich überhaupt keine Gedanken um das Fest zu machen schien, ließ Imar etwas wütend werden. „Es ist Eure Sache, was Ihr in der Nacht treibt, aber Ihr seid der Pharao und müsst bei dem Fest auf jeden Fall Eure Rede halte“ meckerte er rum. „Ist ja schon gut...ich werde pünktlich in einer Stunde auf der Terrasse sein damit wir in die Stadt zum Festplatz gehen können, ja?“ Atemu lächelte seinen Lehrer versöhnlich an. Dieser betrachtete Yugi, der so friedlich wie ein kleines Kind schlief und musste auch ein wenig lächeln. „Nun gut...aber seid mir ja rechtzeitig da. Ihr werdet Euch sonst vor dem ganzen Volk blamieren.“ „Jaaaa, ist doch gut!“ sagte Atemu etwas genervt. Imar verneigte sich kurz und ging dann, doch nicht ohne ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht. Nun wo Imar weg war, wandte Atemu sich der kleinen Schlafmütze an seiner Seite zu. Er küsste ihn zärtlich auf die Stirn. „He...aufwachen, Yugi. Es ist schon fast Mittag.“ Bei dem Wort Mittag schlug Yugi erschrocken die Augen auf und setzte sich eilig auf. „Oh nein! Du wirst noch zu spät zum Fest kommen und das ist alles meine Schuld!“ Er wollte aufspringen um nach seinen Sachen zu suchen, die irgendwo im Zimmer verstreut lagen, doch ein starker Arm hielt ihn zurück. „Es ist schon richtig, dass wir keine Zeit zu vertrödeln haben, doch es ist noch nicht zu spät und vor allem ist es nicht deine Schuld!“ sagte Atemu ernst. Als er jedoch in Yugis große Augen sah, musste er lächeln. Letzte Nacht hatte er so erwachsen gewirkt, doch jetzt sah er wieder aus wie ein unschuldiges Kind. Das süße Lächeln, dass er Atemu schenkte ehe er sich in seine Arme warf, würde sich wohl auch nie ändern... „Ich war noch nie so glücklich...“ flüsterte er leise und Atemu strich ihm zärtlich durchs Haar. „Ich auch nicht.“ Endlich löste Yugi sich aus dieser sanften Umarmung und stand auf. „Wenn ich jetzt nicht gehe, kommen wir nie zum Fest!“ sagte er ernst und las seine Sachen auf, die vor dem Bett des Pharaos auf dem Boden lagen. „Lass sie ruhig liegen.. Die Diener werden das später aufräumen. In deinem Zimmer liegt bestimmt schon dein Festgewand bereit.“ „Na gut. Dann werde ich mich mal beeilen. Du solltest auch nicht rumtrödeln!“ sagte Yugi grinsend und verschwand nach nebenan. Atemu seufzte glücklich. Ihm wäre es auch viel lieber gewesen, wenn sie heute morgen mehr Zeit für sich hätten, doch er war nun mal der Pharao und musste seine Pflichten erledigen. Dann stand auch er endlich auf und ging ins Bad. Als er wiederkam und sich fertig angezogen hatte, warf er noch einen flüchtigen Blick in den Spiegel. Irgendetwas an ihm schien anders, doch er kam einfach nicht darauf. Aber um großartig nachzudenken, fehlte ihm die Zeit, denn kaum war er fertig, stand schon wieder Imar hinter ihm um ihn abzuholen. „Ich hab doch gesagt, dass ich pünktlich auf der Terrasse sein werde!“ sagte Atemu leicht beleidigt darüber, dass sein Lehrer ihm scheinbar nicht vertraute. „Das schon, mein Pharao, aber ich wollte trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen, denn Ihr machtet mir vorhin nicht den Eindruck als hättet Ihr es sehr eilig aus dem Bett zu kommen.“ „Imar! Wenn du nicht schon seit meiner Kindheit mein Lehrer wärst, würde ich-“ Doch seine Worte wurden durch Yugis Auftreten abgebrochen. „Nun aber schnell! Das Volk wartet sicher schon!“ Ohne Widerworte zu gestatten, schob Imar die beiden zur Tür hinaus. „Was ist denn, Yugi?“ Der Kleine lief die ganze Zeit mit gesenktem Kopf neben dem Pharao her, als sie durch die Stadt zum Festplatz schritten. Die Ränder der Straßen waren voller Menschen, die gekommen waren um den Pharao zu sehen. Atemu beugte sich ein wenig hinunter um Yugi ins Gesicht sehen zu können. „Die...diese vielen Leute...ich...ich bin etwas nervös...“ stotterte Yugi verlegen und wurde rot. Der Pharao lächelte. „Das brauchst du nicht. Gehe erhobenen Hauptes, denn ich bin mir sicher, dass du das Schönste bist, was diese Menschen je gesehen haben.“ Yugi wurde noch röter, doch er hob den Blick und versuchte geradeaus zu sehen. Um seine Nervosität unter Kontrolle zu kriegen, schloss er seine Hand noch fester um den kleinen Zettel, den er noch eilig aus seinem Zimmer mitgenommen hatte. Es war eines seiner Gedichte – das Beste von ihnen, auch wenn Yugi sie alle schlecht fand. Heute Abend, nach dem Fest würde er es Atemu vortragen, dass hatte er sich ganz fest vorgenommen. Am Festplatz angekommen, sahen sie, dass sich Tausende schon dort versammelt hatten und gespannt auf den Beginn der Festlichkeiten warteten. Yugi hätte sich am liebsten in irgendeine Ecke verzogen, wo ihn niemand gesehen hätte, doch Atemu nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her zu einer bühnengleichen Erhöhung. Yugis Blick überflog die Menge und erschrocken stellte er fest, dass sich ganz hinten in der Menge auch Leute aus dem Lustsklavenviertel befanden. Einige von ihnen kannte er sogar persönlich, doch diese schienen genauso überrascht Yugi zu sehen wie er selbst. Als sie ihm glücklich zuwinkten, lächelte Yugi erleichtert. Das Fest sollte mit einer heiligen Zeremonie beginnen bei der dem Gott Horus ein Schaf geopfert werden sollte. Das Tier tat Yugi zwar ein bisschen Leid, doch so waren nun mal die Regeln dieses Festes. Die Opferung sollte von den Priestern durchgeführt werden. Alle 12 Priester des Palastes traten nun zu dem Opferstein. Atemu betrachtete sie genau um irgendein merkwürdiges Verhalten bei einem von ihnen zu entdecken. Doch alle schienen so wie immer – stolz und ehrwürdig. Es war an Seth das Opfer zu vollbringen. Er stand genau neben dem Pharao und Yugi, als er die zeremoniellen Worte aussprach. „Dir, Gott Horus opfert das Volk von Ägypten damit deine heiligen Schwingen uns auf ewig beschützen werden. Zu unser aller Wohl. Wir bitten dich nimm dieses unreine Blut an und gib uns von deiner Macht!“ Atemu stutzte ein wenig. Das waren nicht die zeremoniellen Worte, die Seth eigentlich sprechen sollte! Das Volk tuschelte leise. Auch sie hatten es mitgekriegt. Seth stand ganz ruhig mit dem Opfermesser in den Händen da, hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich. Mit einem mal durchzuckte ein Gefühl von Panik Yugis Körper. Er war es! Seth hatte den Fluch auf Atemu gelegt und auch jetzt hatte er irgendetwas vor, da war Yugi sich sicher. Seth öffnete die Augen ein Stück und hob die Hand mit dem Messer. Plötzlich schien alles ganz schnell zu gehen. Seth stürzte auf Atemu zu, der reflexartig nach dem Millenniumspuzzle griff – doch es war nicht da! Er hatte es vergessen! Geschockt sah er den viel größeren Priester an, der ihn mit dem Messer attackierte. Er hatte schon mit dem Leben abgeschlossen und kniff die Augen zu, als er eine warme Flüssigkeit auf seiner Brust spürte. Doch es folgte kein Schmerz und so wagte er die Augen wieder zu öffnen. Vor ihm stand Yugi, der sich unter Schmerzen krümmte. „YUGI!“ Er schaffte es gerade noch ihn aufzufangen, als er zusammenbrach. Ein kleines Stück Papyrus wurde unbeachtet vom Wind davongetragen... Seth, der ihm, wutentbrannt, alle möglichen Verwünschungen zuschrie, bemerkte er gar nicht. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein... Yugi lag in seinen Armen und presste eine Hand auf eine stark blutende Wunde in seiner Brust. Das riesige Opfermesser hatte sich komplett durch seinen Körper hindurch gebohrt. Er zitterte sehr, doch trotzdem versuchte er Atemu anzulächeln... „Mach...dir...keine Sorgen.....Hauptsache....du lebst....“ „Yugi...Yugi bitte...sag doch nicht sowas! Du wirst das schaffen! Du wirst wieder gesund werden, glaub mir.“ Eilig wandte er sich an Imar, der genauso geschockt schien wie er selbst. „Bitte bring mir so schnell es geht das Millenniumspuzzle und den Millenniumsschlüssel aus dem Palast. Sie liegen in meinem Zimmer vor dem Bett bei den anderen Sachen. Beeil dich!!!“ Imar stürzte sofort los. Er wusste um die Kräfte der Millenniumsgegenstände. Vielleicht hätten sie ja genug Macht um Yugi zu retten, denn selbst die besten Heiler hätten bei dieser Wunde nicht mehr helfen können. „A...Atemu...“ Schnell drehte der Pharao sich wieder zu dem Kleinen und drückte ihn noch ein wenig mehr an sich. „Es wird alles gut, Yugi...du schaffst das...“ Ein leises Schluchzen mischte sich in seine Stimme. Innerlich betete er, dass Imar nicht zu lange brauchen würde. „Mir....mir ist....so kalt....“ Yugis Stimme wurde immer schwächer. „Yugi...Bitte lass mich nicht allein...bitte....ich liebe dich....“ Die Tränen rannen ihm nun haltlos über die Wangen. Noch nie hatte er solche Angst gehabt. Er zitterte noch mehr als Yugi, der nun merkwürdig ruhig schien. Unter großem Kraftaufwand hob er eine Hand und strich Atemu die Tränen aus dem Gesicht. „Weine nicht....mein Pharao.....ich werde dich nie allein lassen.....ich.....ich werde immer bei dir sein......solang du mich nicht vergisst....ich sagte ja.....ich liebe dich mehr als mein Leben......“ Ein schwerer Hustenanfall schüttelte den zierlichen Körper und hielt ihn vom Sprechen ab. Atemu war viel zu geschockt um etwas zu sagen. „Ich werde sterben, Atemu....aber....du lebst....nur das ist...wichtig....“ „Das stimmt nicht! Du bist für mich das Wichtigste auf der Welt!“ Yugi lächelte ihn nur sanft an. Vorsichtig zog er den Pharao zu sich hinunter und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich, Atemu...“ Er lächelte ihn mit geschlossenen Augen an und ein paar Tränen stahlen sich unter den Lidern hervor. Doch dann hörten die Tränen auf zu fließen. Einen Augenblick lang war es ganz still und Atemu begriff, dass der Junge in seinen Armen nicht mehr atmete... Er presste Yugi an sich und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter. „Ich liebe dich auch, Yugi....für immer...“ Erst jetzt hörte er den Lärm um sich herum und als er aufsah, erblickte er verschwommen Seth, der mit 3 Wachen kämpfte, die versuchten ihn gefangen zu nehmen. Atemu gab seinem kleinen Geliebten einen letzten Kuss auf die Stirn ehe er ihn vorsichtig auf den Boden legte und sich aufrichtete. Unverwandt und mit Tränen in den Augen sah er Seth an. „Ihr werdet auch noch sterben, Pharao! Dieser nutzlose Lustsklave war der Erste, doch nun seid Ihr dran!!!“ Er riss sich los und zog plötzlich hinten aus seinem Gürtel einen goldenen Stab, den Atemu sofort als den Millenniumsstab erkannte, der vor einigen Tagen gestohlen worden war. „Bei allen Göttern...“ hörte Atemu eine Stimme hinter sich. Er drehte sich leicht um und sah Imar, der erschrocken auf Yugis Leiche starrte. „Ich bin zu spät gekommen...“ murmelte er verzweifelt. In seiner Hand hielt er die beiden Millenniumsgegenstände. Atemu nahm sein Millenniumspuzzle an sich ehe Seth reagieren konnte und baute einen Schutzschild um sich auf, als dieser ihn angriff. „Für das, was du getan hast, wirst du büßen, Seth. Viel zu lange schon habe ich mir angesehen wie du gegen mich intrigiert hast....zu lange...“ Er ging einen Schritt auf ihn zu, doch plötzlich hob Seth seinen Stab und beschwor einige riesige Steintafeln herauf. „So leicht kriegt Ihr mich nicht! Euch erwartet ein Spiel der Schatten. Die Seele des Verlierers wird ins Reich der Schatten verbannt um von dort nie wieder zurückzukehren!“ „Warum sollte ich mich darauf einlassen?“ sagte Atemu ruhig. Es schien ihm als wären zusammen mit Yugi seine ganzen Gefühle gestorben und sein Herz wäre nur noch eine leere Hülle. „Du kannst ja versuchen mich sofort ins Reich der Schatten zu verbannen, doch diese vielen Leute nehme ich mit!“ Erneut hob er seinen Stab und aus der Steintafel erschien ein mächtiges Monster. Es war strahlend hell und schneeweiß, doch seine Augen hatten die Farbe von blauen Eis. „Willkommen, mein weißer Drache mit eiskaltem Blick! Na? Was sagt Ihr jetzt, Pharao?“ Selbst das Erscheinen des Drachen direkt vor seinen Augen, brachte Atemu nicht aus der Ruhe. „Nun gut. Ich nehme die Herausforderung an, auch wenn sie dein Ableben nur unwesentlich verzögern kann.“ /Ich werde dich rächen, Yugi! Du sollst nicht umsonst gestorben sein..../ Dass der folgende Kampf über das Schicksal der Erde entscheiden sollte, wusste keiner der beiden Duellanten. Jeder kämpfte für seine persönlichen Ziele. Genauso wenig wusste Atemu, dass seine Seele nach diesem Kampf für 5000 Jahre in das Millenniumspuzzle eingeschlossen werden würde, doch es wäre ihm sowieso egal gewesen. In seinem Kopf hörte er nur noch Yugis Stimme... Ich werde immer bei dir sein....Ich liebe dich, Atemu.... OWARI (1. Teil) Sooooo, das war’s nun mit diesem Teil der Geschichte, aber keine Panik! Liebe überwindet ja bekanntlich alle Grenzen....auch wenn es manchmal ein bisschen dauert.... Weiter geht es in „Du siehst mich nicht“! Jetzt noch kurz ein paar kleine Anmerkungen! Ich hab keine Ahnung ob es solche Namen in Ägypten gibt, die sind alle von mir persönlich erfunden worden. Genauso ist das mit dem Fest des Horus. Außerdem weiß ich nicht ob die alten Ägypter damals schon so eine Zeitrechnung mit Stunden und Minuten gehabt haben wie wir heute. Die Kennzeichnung der Sklaven ist auch frei erfunden, aber irgendwie müssen sie die doch von freien Menschen unterscheiden... Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lest weiter. Schickt mir auch Kritik. Positiv und negativ ist gleich willkommen. Arigatou gozaimasu! das_Diddy *smile* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)