Grausame Gefühle von Chiko-chan (Seth x Atemu) ================================================================================ Kapitel 3: erflehende Worte --------------------------- Titel: grausame Gefühle Serie: Yu-Gi-Oh Genre: Shônen Ai / Yaoi, Lemon / Lime, Romantik, Drama Teil: 3/? Pairing: Atemu x Seth Warnings: Shônen Ai/Yaoi, das schließt auch Lemon und Lime ein, Pain, Angst, wahrscheinlich auch Death Email: corrie-hanne@t-online.de Disclaimer: Wenn sie doch nur mir gehören würden. *in träumen versink* Aber, ach, leider sind sie es nicht. Die Welt ist grausam. T_T Kommentar: Endlich Teil 3. Hat etwas länger gedauert. Meien Betha-Leserin hatte kein Internet und in den Ferien konnt ich sie anders nicht erreichen. Entschuldigung an alle, die so lange gewartet haben. Es gibt etwas, dass ich schon die ganze Zeit komisch finde. Seth ist der Ältere, aber trotzdem verhält sich Atemu viel reifer. Woran liegt das? Und das ist in den meisten Atemu x Seth FFs so. Es gibt ziemlich viele Leute, die den Hohepriester nicht leiden können. Kein wunder. Aber es wird wohl mit diesem Kapitel noch schlimmer, für diese Leser. Aber ich will nich so viel verraten. Müsst also schon selber lesen. ^-^ Chiko Legende: "....." - sprechen '.....'- denken Teil 3 - erflehende Worte Es war still im Saal. Keiner der Anwesenden wagte es einen Ton von sich zu geben oder sich zu rühren. Man hätte wohl die geringste Bewegung vernommen. Ungewohnt. Diese Stille, sie war so ungewohnt. Der Pharao schwieg. Er war stumm und Seth tat es ihm gleich. Die anwesende Gesellschaft war nicht wenig verwundert, dass sich jene zwei Personen nur stumm ansahen. Doch wagten sie es nicht ihren Gedanken in Getuschel Ausdruck zu verleihen. 'Warum sagt er nichts?' Seth war verwundert, auch wenn man es seinem Äußeren nicht ansah. Seine Züge blieben starr und sein Blick weiter hin streng auf den Pharao gerichtet. Dem Hohepriester blieb nicht verborgen, wie sich beide betrachten und es gefiel ihm überhaupt nicht was er sah. So war es nicht geplant gewesen. Ein leises Knurren entwich ihm und als wenn es die restlichen Gäste vernommen hätten, regte sich langsam der Tumult im Saal und ein Raunen ging um. Erst jetzt schreckte der Pharao wieder aus seiner Starre auf. Schnell musste er seine Gedanken wieder ordnen und die gegebene Situation realisieren. Für eine Sekunde hatte er sich sogar fragen müssen, wo er gerade war. Doch gleich nachdem er die Menschmassen um sich herum vernahm, fiel es ihm wieder ein. Ja, er war bei einer Feierlichkeit. Einer Feierlichkeit, bei der er den zukünftigen Hohepriester kennen lernen sollte. Und das war auch so eben geschehen. Er räusperte sich kurz, denn die Unruhe im Raum war gestiegen und ebenso die Lautstärke. Doch sogleich waren alle wieder still, als man eine Regung des Pharaos vernommen hatte. Dieser sah jetzt wieder hinunter zum Treppenansatz. Sein Gegenüber hatte sich in all der Zeit nicht gerührt. 'Unbeschreiblich.' Das war das einzige, was dem Pharao durch den Kopf ging. 'Diese Haltung, dieser Stolz. Diese Augen.' Beinahe hätte er sich wieder vergessen. Innerlich schüttelte er heftig mit dem Kopf. Nachdem er sich wieder vollends gefangen hatte, erhob er sich von seinem Thron. Mit langsamen Schritten stieg er die Treppen hinunter. Geradewegs auf den vor ihm knienden Seth zu. 'Er wird also der nächste Hohepriester sein.' Irgendwie wusste er nicht, was er davon halten sollte. Er fragte sich, wie der amtierende Hohepriester zu so einem Nachfolger kam. Er war nicht mit ihm verwand, das erkannte er sofort an den Augen. Diese Augen konnten nie mit so einem Ekel von Hohepriester verwand sein. Doch seine Stimmung drückte sich mit jedem Schritt, den er auf ihn zutat. Aber warum? Seths angespannte Haltung entspannte sich langsam, als er bemerkte, wie ihm der Pharao immer näher kam. Als er vor ihm stand, schloss er seine Augen und senkte den Kopf. Von der Seite aus betrachtete der Hohepriester die Szene mit Freude und Zufriedenheit. Kurze Zeit hatte er befürchtete, der Pharao würde seinen Nachfolger ablehnen. Doch seine Befürchtungen wurden wiederlegt. Denn nachdem sich der Pharao erhoben hatte, stand fest, dass er ihn als würdig ansehen würde. Somit war Seths Schicksal besiegelt. Der Pharao hob seine rechte Hand und führte sie über Seths Kopf. Doch legte er diese nicht auf seinen. Zwischen seiner Handfläche und seinen braunen Haaren lag noch ein Abstand von 20 Zentimetern. 'Armer Mensch.' Der Pharao schloss die Augen und ließ sein Mitleid durch seinen Körper ziehen. 'Du wirst nun auch eine große Bürde auf dir tragen müssen. Ein Leben in Einsamkeit und ohne wirkliche Freiheit.' Er öffnete seine Augen wieder und sah nieder auf Seth. 'Genau wie ich.' "Ich, Pharao Atemu, derzeitiger Herrscher Ägyptens, durch die Götter erwählt und von meinem Vater betitelt, lege hiermit mein Wort über dich. Als zukünftiger Hohepriester wirst du mir zur Seite stehen, dich deinen Pflichten als Vertreter der Götter hingeben und dich deines Amtes bewahren. So sehe ich dich als Nachfolger zum Hohepriester an." Wieder war es still. Seths Stimme schwieg. Die Hand des Pharaos verschwand von ihrem Platz und kehrte zurück zu ihrem Besitzer. 'Jetzt ist mein Weg vorgeschrieben. Meine Zukunft als Hohepriester ist unumgänglich.' Am liebsten hätte Seth seinen Gefühlen in diesem Moment freien Lauf gelassen. Zu gerne hätte er seiner Trauer durch Tränen Ausdruck verleiht. Aber er wusste, dass dies bei weitem nicht ging. Nicht vor den anwesenden Leuten, nicht vor dem Pharao und vor allem nicht vor dem Hohepriester. Ihm wollte er es am wenigsten gönnen ihn so gedemütigt zu sehen. "Steht auf!" Seth zuckte ein wenig zusammen, als er die Stimme des Pharaos vernahm. Ungläubig, ob er mit dieser Aufforderung gemeint war, öffnete er die Augen und blickte ein wenig überrascht und auch verlegen nach oben. Ein freudiges Gesicht mit einem Lächeln darauf sah ihm entgegen. Eine hilfreiche Hand streckte sich ihm entgegen. Die gleiche Hand, die ihm eben seiner Freiheit beraubt hatte, bat ihm jetzt ihre Hilfe an. Er versuchte seine Überraschtheit wieder zu verstecken und richtete sich ohne Hilfe des Pharaos wieder auf die Beine. "Habt vielen Dank für Eure Hilfe, aber es geht schon." Mit leicht gesenktem Blick, weil er wusste, sich respektvoll gegenüber dem Pharao zu verhalten, stand Seth nun vor ihm. Doch obwohl seine Augen ihn nicht direkt ansahen, spürte er das sanfte Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers. Er selber versuchte jegliche Regung von Gefühlen in seinem Gesicht zu ersticken. "Nachdem diese Formalität geklärt ist, ... " Wieder setzte der Pharao zum sprechen an und Seth lauschte aufmerksam seinen Worten. " ...würde ich mich freuen, wenn du mir beim Essen Gesellschaft leisten würdest." Etwas überrascht war der Braunhaarige schon, als er diese Einladung des Pharaos vernahm. Doch er unterdrückte diese und blickt kurz zur Seite. Ein kurzer Blick auf den Hohepriester zur seiner Linken, ließen seine Antwort eindeutig ausfallen. "Mit Freuden würde ich der Einladung meines Pharaos folgen. Aber ... "Weiter brauchte er nicht fortzufahren, denn der Hohepriester mischte sich unauffällig und gekonnt ins Geschehen ein. "Verzeiht mein Pharao." Mit diesen Worten trat er auf die beiden Gestalten zu. "Aber leider müssen wir uns schon verabschieden. Die Pflichten rufen." Etwas missmutig blickte der Pharao zur Seite. Er vertraute diesem Mann nicht. Doch als Herrscher durfte er sich hier und jetzt nichts anmerken lassen. Er richtete seinen Blick wieder auf die Person vor sich. "Ist das war? Müsst ihr schon gehen?" "Ja." Das war die kurze und knappe Antwort, die er auch von Seth erhielt. Sein Blick wurde etwas wehmütig und bei genauerer Betrachtung traurig. "Das ist schade. Aber wohl leider nicht zu ändern." "Nein, wohl nicht." Damit drehte sich der braunhaarige Junge um. Der Hohepriester war schon voraus gegangen und Seth begann ihm jetzt zu folgen. Während seines Weges hinaus aus dem großen Saal versuchte er sich seinen inneren Schmerz nicht anmerken zulassen. Er blickte weder nach links noch nach rechts, sondern schritt geradewegs in Richtung Ausgang. Der Pharao blickte ihm mit einiger Sehnsucht nach. Dort ging sie also. Die einzige Person, die den heutigen Tag noch hätte erträglich machen können. Ein kleiner Seufzer entwich ihm, als Seth den Saal verlassen hatte und die Tür geschlossen wurde. Nachdem sich die Tür hinter Seth verschloss, senkte sich dessen Blick. Ein wenig vor Erleichterung, da es wohl nicht mehr lange darin ausgehalten hätte. Aber zum Teil auch, wegen der Realität, der er sich jetzt stellen müsste. Immerhin war es jetzt offiziell, dass er der nächste Hohepriester sein würde. Er wurde je aus seinen Gedanken gerüttelt, als der Hohepriester ihn rief. Er hatte hier draußen gewartet, auf das Seth ihm endlich auch hinaus folgen würde. Ein kurzes Wort und dem Braunhaarigen war klar, dass sie sich jetzt auf den Weg zurück in den Tempel machen müssten. Ein letztes Mal drehte Seth sich um und sah zur verschlossenen Tür. Dem Pharao war seine Enttäuschung anzumerken gewesen, auch wenn er sie gut zu verstecken wusste. Aber da er selber direkt vor ihm stand, spürte er, welche Traurigkeit ihn einholte, als sie seine Einladung abwiesen. Sicherlich, Seth wäre gerne geblieben, nichts hätte ihm ferner gelegen als seine Bitte um Gesellschaft abzulehnen, doch bestimmte der Hohepriester über sein Leben, nicht er selber. Seth beschloss diese Gedanken zu versiegeln. Sie würden ihm eh nur Kummer und Leid bringen, nicht aber Glück und Freude. Schwermütig setzte er seinen Gang fort, den er schon versucht hatte anzutreten. Seine Füße trugen in immer hinter den Schritten des Hohepriesters hinterher. Der Pharao hatte seinen Gästen wieder zugeraten weiter zu feiern, aber ihm selber war jegliche Lust nach diesem Fest vergangen. Mit durchhangener Stimmung saß er wieder auf seinem Thron und blickte gelangweilt in die Menge. Er hatte sich jede einzelne Person mindestens schon zweimal betrachtet, und doch war keine so interessant, wie zuvor eine, die ihm unter allen so unauffällig auffällig erschien. Wieder gab er einen leichten Seufzer von sich. Für heute war es ihm genug. Er erhob sich etwas träge und sogleich war es wieder still im Saal. Einer seiner Diener trat beunruhigt an in heran. "Stimmt etwas nicht, Pharao Atemu?" "Nein, nein." Der Pharao winkte leicht ab. "Ich bin nur müde und der Feier etwas überdrüssig." Er wandte sich seiner Gäste zu, die ihn alle voller Spannung auf seine Worte ansahen. "Ich werde mich zurückziehen, jedoch lasst euch durch meine Abwesenheit nicht die gute Stimmung nehmen. Esst, trinkt und feiert weiter." Damit stieg er die Treppe vor seinem Thron hinunter und während er den Saal passierte, verbeugten sich alle vor ihm. Dann verließ er den großen Raum und wie er es befahl, setzte die Feier ihren Gang fort. Seth trottete noch immer hinter dem Hohepriester her. Er war sichtlich niedergeschlagen und schien nicht den Eindruck zu machen, je wieder lachen zu wollen. Der Hohepriester sah nur flüchtig nach hinten und schenkte dem Braunhaarigen einen kurzen Blick. Zufrieden und voller Genugtuung bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Seine Mundwinkel stiegen leicht nach oben und Seth vernahm ein leises aber bestimmtes Lachen. "Warum so niedergeschlagen, Seth?" Seth zuckte abrupt zusammen. Der Hohepriester hatte seinen Namen besonders beton, als wolle er sichergehen, dass er auch wusste, dass er angesprochen wurde. "Du standest eben vor dem Pharao und außerdem wirst du der zukünftige Hohepriester sein und ihm dienen." Seths Blick festigte sich. Als wenn er das nicht wüsste. Genau deswegen war er doch zu deprimiert. Er wusste genau, was dies alles als Resultat hatte. Und dieser Mann freute sich darüber wohl auch noch. "Diesem verruchten Pharao." Der Hohepriester knurrte leicht. Der braunhaarige Junge stockte ein wenig, als er das mitbekam. "Ein Kind und schon Pharao. Pah! Als wenn der ein Land regieren könnte. Ich hätte an seiner Stelle Pharao sein müssen. Unter meiner Führung wäre das Reich auf der ganzen Welt bekannt." Der Hohepriester steigerte sich regelrecht in seine Wut auf den Pharao hinein. Seth fiel es wieder ein. Der Hohepriester hasste den amtierenden Pharao ja. Das war ihm auch aufgefallen, während sie sich beim Pharao befanden. Die Spannung zwischen den beiden war zwar gut versteckt, aber er hatte es trotzdem gespürt. "Ein lausiger Pharao. Viel zu weich für dieses Amt. Der liegt noch halb in den Windeln und soll schon über so ein großes Gebiet herrschen. Lächerlich!" "Das stimmt nicht." Überrumpelt von der plötzlich auftauchenden Stimme Seths drehte sich der Hohepriester überrascht um. Der Braunhaarige war stehen geblieben und stand entschlossen hinter ihm. "Was?!" Der Hohepriester musste sich erst wieder fangen, bevor er angemessen auf diese Situation reagieren konnte. Da wagte es dieser Bengel von Nachfolgepriester ihm doch zu wiedersprechen. "Er ist kein schlechter Pharao." Seth hob seinen Blick und traf direkt in die Augen seines Gegenübers. Und dieser erschrak noch ein weiteres mal. Da war es. Dieses Leuchten, dieser Wiederstand in diesen Augen. Jener den er versucht hatte auszumerzen. Er dachte er hätte diesen Schimmer schon längst vernichtet. Und doch. Da war er wieder. "Wie bitte?" Seine Stimme klang verärgert und er baute sich demonstrativ vor dem Jungen auf, um ihn wieder in seine Schranken zu weisen. Doch Seth ging nicht auf sein Spiel ein. "Ich habe es in seinen Augen gesehen, an seiner Stimme gehört. Er regiert mit Güte und Gerechtigkeit. Sein Begehr ist nicht Macht und Reichtum, wie bei Euch. Ihr würdet nie Pharao werden, nicht in einer Million Jahren! Er strahlt die Wärme aus, die Euch nie umgeben wird. Das Volk verehrt ihn, weil er genau der Pharao ist, den man sich wünschen kann. ER IST NICHT SO EIN MONSTER UND SCHLECHTER VERTRETER SEINES AMTES, WIE IHR ES SEIT!" Ohne es zu vollen, hatte er seine letzten Worte seinem Gegenüber entgegen gebrüllt. Mit jedem Wort wurde seine Stimme lauter und sein Blick auflehnende. "IHR SEIT ES NICHT WERT HOHEPRIESTER ZU SEIN, GESCHWEIGE DENN PHARAO!" Klatsch. Etwas knallte gegen Seths linke Wange und schleuderte ihn zu Boden. Kurz musste er seine Gedanken sammeln, um zu realisieren, was soeben geschehen war. Seine linke Hand legte sich auf seine jetzt gerötete Wange. Dann blickte er verwundert auf. Der Hohepriester stand vor ihm und sah hasserfühlt auf in hinab. "Du wagst es mich zu belehren? Dich gegen mich zu stellen? Hast du vergessen, dass ich über dein Leben entscheide?" Seth überlegte kurz. Hatte er es vergessen? Hatte er sich vergessen? Nein! Er stemmte sich wieder hoch und stand nun wieder von Angesicht zu Angesicht dem Hohepriester gegenüber. "Nein, mein Leben gehört Euch nicht." Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Den Hohepriester ließ er unverrichteter Dinge stehen. Dieser kochte bereits vor Wut und hatte seine Hände zu Fäusten geballt. "WACHEN!!!" Sogleich kamen drei Solden angerannt. "Ihr wünscht?" "Fang mir diesen Bengel und bring ihn wieder zu mir." Er deutete mit dem Finger in Richtung Palastgang, an dessen Ende man noch die groben Umrissen Seths sehen konnten. Wie ihnen befohlen war, nahmen die Soldaten die Verfolgung auf. Schon bald hatten sich 20 Mann auf die Suche begeben. "Warte nur Seth. Wenn ich dich in die Finger kriege, wirst du dir wünschen, ich hätte dich schon längst getötet." 'Verdammt. Was hab ich nur gemacht?' Seth lief ununterbrochen den Gang entlang. Er lief jetzt sicherlich schon seit 5 Minuten und wusste nicht einmal wohin. 'Was hab ich mir nur dabei gedacht? Jetzt ist alles aus.' Wieso hatte er den Worten des Hohepriesters eigentlich widersprochen? Seine Lage war doch schon schlimm genug. Wenn er ihn finden wird, würde er ihn misshandeln, verprügeln, ihn alle erdenklichen Schmerzen zufügen. Seth wurde langsamer und kurz darauf blieb er stehen. "Aber ..." Er dachte nach. Genau in dem Moment, in dem er den Pharao als schlechten Herrscher bezeichnet hatte, schaltete sich bei ihm etwas ein. Und eher aus. Er konnte es sich nicht erklären, aber er hatte plötzlich den Wunsch diesem Mann zu wiedersprechen und ihm die Wahrheit zu sagen. "Da ist er!". Seth drehte sich überrascht um. 100 m weiter den Flur entlang bog eine Wache um die Ecke. Man hatte ihn entdeckt. Sofort machte er kehrt und lief davon. Doch so leicht hatte er es nicht. Der Soldat war ihm auf den Fersen und er war nicht gerade langsam, was sein Tempo anging. 'Mist. Ich muss hier weg.' Er bog in den nächsten Gang nach rechts ein. 'Mist. Da hinten ist eine Sackgasse. Verdammt.' Innerlich wollte er schon fast, mit der Situation abschließen, als er bemerkte das am Ende des Ganges eine große Tür lag. Das war seine Chance. Vielleicht würde diese Tür sein Tor in die Freiheit sein. "Aaaaah~!" Genüsslich und sich nach Erholung sehnend, ließ sich der Pharao in das warme Wasser gleiten. [1] "Tut das gut." Das brauchte er jetzt. Ein erholsames und gemütliches Bad. Sich mit den Armen am Rand aufstützend, lehnte er sich an den Beckenrand. Dieses ganze Getue heute hatte ihn total verspannt und er war froh darüber endlich seine Ruhe zu haben. Und dieses Bad tat sein Übriges dazu. Der Raum war leicht in Nebel gehüllt und der Badebereich war von weiß durchsichtigen Vorhängen umgeben. Erschöpft schloss er die Augen und atmete den intensiven Geruch von Lavendel ein, der überall im Badezimmer lag. Er wirkte beruhigend und der Pharao hätte hier und jetzt einschlafen können. Doch etwas unterbrach seine wohlverdiente Ruhe. Abrupt öffnete er die Augen, als er die Tür vernahm. Sie wurde schnell aufgerissen und ebenso hastig wieder geschlossen. Was war denn nun los? Man wagte es den Pharao zu stören? Und dann auch noch bei so etwas intimen wie einem Bad? Leise vernahm er hinter sich ein leichtes Keuchen. Als wäre jemand außer Atem. Er wusste überhaupt nicht was los war. Vorsichtig drehte es sich um und nahm einen der Vorhänge ein Stück zur Seite, um den Störenfried zu sehen und ihm mal den Kopf zu waschen. Doch plötzlich stockte er, als er die Gestalt an der Tür sah. "Du?" Seth drehte sich erschrocken um. Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, wem er sich dort gerade gegenüber befand. Er brauchte nicht lange um die Lage klar zu stellen. Er befand sich hier im Badezimmer des Pharaos und zu allem Überfluss war dieser auch in jenem Moment anwesend. Unfähig sich zu rühren, stand er einfach nur da und starrte den Pharao an. Diesem erging es ähnlich. Er wusste nicht was er sagen, geschweige denn tun soll. Er verharrte weiterhin im warmen Wasser und blickte den braunhaarigen Jungen nur ratlos und verwundert an. "Los! Er muss hier irgendwo sein." Kurz nachdem die lauten Stimmen der Männer draußen in den Raum hineindrangen, drehte sich Seth panisch um. Verdammt. Wenn man ihn hier finden würde, wäre das sein Todesurteil. Es war doch schon alles schlimm genug, aber jetzt war er auch noch direkt beim Pharao gelandet. "Verdammt!" Er schlug mit seiner Faust einmal gegen die Tür. Laut genug um zu verstehen zu geben, dass er in Schwierigkeiten saß, aber leise genug, dass die Wachen draußen es nicht sofort vernehmen konnten. "Er muss hier drinnen sein." Seths Kopf schrak nach oben, als er hörte, wie Schritte auf die Tür zugemacht wurden. Leicht taumelnd tat er ein paar Schritte zurück. "Nein." In seinem Kopf drehte sich alle. "Ich will nicht." Er war schon fast den Tränen nahe, als er plötzlich eine warme Hand um sein Handgelenk spürte. Sofort durchzog ihn ein beruhigender Schauer. "Du musst dich verstecken, sonst finden sie dich." Noch bevor Seth reagieren konnte, wurde er nach hinten gezogen. Schon kurz danach fand er sich im warmen Badewasser wieder und wurde mit zwei sanften Händen bestimmend, aber vorsichtig nach untern gedrückt. Vollkommen überwältigt und hilflos, musste er sich dem Befehl des anderen unterordnen. Es klopfte stark an der Tür und der Pharao faste sich schnell. Dann ließ er die Wachen eintreten. Diese verbeugten sich sogleich und sahen sich schon mal flüchtig im Raum um. "Was wollte ihr? Ist es etwas Wichtiges?" Der Pharao versuchte einen genervten Gesichtsausdruck zu machen. Er wusste, dass nicht viel Zeit war, denn der Junge würde es nicht ewig ohne Luft unter Wasser aushalten. "Verzeiht uns, mein Pharao. Aber wir sind auf der Suche nach jemanden." "Auf der Suche? Und dann sucht ihr hier?" Seth bekam nicht viel von dem Tun außerhalb des Wassers mit. Er hörte Stimmen, aber ihre Worte konnte er nicht entwirren. Er versuchte sich zu konzentrieren und sich seine restlichen Sauerstoffreserven gut einzuteilen. Wenn er keine Luft mehr hätte, müsste er an die Oberfläche, und dann wäre alles hinüber. "Hab Ihr niemanden gesehen, mein Pharao?" "Zum zehnten Mal: Nein! Ich würde doch wohl mitkriegen, wenn sich jemand hierher begibt." Der Pharao war schon merklich langsam genervt. Diese Männer verstanden nicht, wann man seine Ruhe haben wollte. Und besonders nicht, wenn es wirklich notwendig war. Plötzlich spürte er, wie sich unter ihm etwas regte. Beine und Arme zappelten langsam. 'Nein. Er kriegt keine Luft mehr. Was mach ich nur?' "Wie haben gesehen, wie er in diesen Gang einbog. Er muss hier irgendwo sein." "Ich hab euch doch gesagt, hier ist niemand!" Mit diesem Satz atmete der Pharao einmal kräftig ein und tauchte unter. Er hatte sich nicht geirrt. Verkrampft und sich mit aller Kraft den Mund zuhaltend, bewegte sich der Körper des Braunhaarigen. Ohne lange zu überlegen und mit entschlossenem Blick legte er sanft seine Lippen auf die von Seth. Vorsichtig hauchte er seine Luft in den Mund seines Gegenübers. Dieser wusste gar nicht wie ihm Geschah und eher es sich versehen konnte, hatten sich die weichen Lippen schon wieder von ihm gelöst und waren zurück auf dem Weg zur Oberfläche. Seth schlug sofort seine Hände vor seinen Mund und seine Augen waren aufgerissen. Nach Luft schnappend schoss der Kopf des Pharaos wieder aus dem Wasser nach oben. Er rang nach Luft und versuchte schnell wieder seine alte Fassung zu erlangen. "Ihr seid ja immer noch da." Sein Blick wandte sich wieder den Soldaten zu, die immer noch vor der Tür standen. "Ich will endlich meine Ruhe haben." Die Soldaten zuckten beim scharfen Ton des Pharaos zusammen. Er hatte diese Worte betont gefährlich ausgesprochen und seine Rechnung ging auf. "Hier ist er nicht. Suchen wir woanders weiter, Männer." Sie verneigten sich vor dem Pharao und verschwanden dann aus dem Badezimmer. Erleichtert atmete der Pharao aus. Endlich geschafft. Sie waren weg. Wieder tauchte er unter, diesmal aber besonnen und ruhig. Seth regte sich fast gar nicht. Sein Körper war still und ruhig. Sanft legte der Pharao seine Hände um die des Braunhaarigen und deutete ihm an, mit ihm nach oben zu kommen. Seth blickte ihn zunächst verwundert an. Aber er vertraute seinem Gegenüber und kam seiner Bitte nach. Stark nach Luft ringend, tauchte Seth auf. Seine Lungen versuchten so viel wie möglich vom frischen Sauerstoff aufzusaugen. Er hustete, als sie zu gierig waren und seine Wangen waren mit einem leichten Rosaschimmer versehen, aufgrund des Luftmangels unter Wasser. Sofort schwamm er an den Beckenrand und hielt sich daran fest. Der Pharao tauchte gleich nach ihm auf. Allerdings weniger hektisch. Er schwamm zu Beckenrand, wo sich Seth abstützte und sah in besorgt an. "Ist alles Ok?" "Ja, es geht schon." Der Pharao atmete erleichtert aus und legte sich gemütlich gegen den Rand. Seth starrte währenddessen weiter vor sich hin. Eine unangenehme Stille legte sich über den Raum und sie erdrückte die Atmosphäre. "Warum ... " "Mhm?" Der Pharao blickte überrascht zur Seite, als er Seths Stimme vernahm. "Warum habt Ihr mir geholfen?" Seth sah den Pharao bei dieser Frage nicht an, sondern drehte sein Gesicht noch ein Stück zur Seite. Der Pharao kicherte leiste, so dass man es nicht wirklich hörte. Seine Augen blickten ruhig zur Seite, bevor seine Stimme zur Erklärung ansetzte. "Weil ich nicht glaube, dass du etwas schlechtes getan hast." "Was?" Seth drehte sich überraschend um. Wie konnte sich der Pharao so sicher sein, dass er unschuldig war? "Aber woher wollt Ihr das wissen?" "Weil ich es in deinen Augen gesehen habe." Diese Worte klangen so leicht und sanft, dass sie den ganzen Raum einhüllten. Er drehte sich im Wasser um und mit einem kräftigen Satz stemmte er sich am Beckenrand hoch und stieg aus dem Wasser. "Aber was ...?" Seth sah dem Pharao verwundert hinterher, als sich dieser auf einen Stapel Handtücher zu bewegte. "Als ich dich auf der Feier sah, ist es mir sofort aufgefallen." Er griff sich ein Handtuch und versuchte damit seine Haare trocken zu rubbeln. "Deine Augen. Sie strahlen etwas Warmes und doch so Unbändiges aus. Sie sind rein und vollkommen klar." Seth wusste nicht was er darauf antworten sollte. Immer hatten ihn seine Augen in Schwierigkeiten mit dem Hohepriester gebracht, ja hatten sie letztendlich dazu geführt, dass man ihn verfolgte. Und nur verhalfen sie ihm zum Glück. Welche Wendung. Der Pharao legte sich ein großes Tuch um und schritt dann auf eine Tür im hinteren Bereich zu. Wahrscheinlich ein weiterer Eingang zum Badezimmer. "Die Wachen haben mir erzählt, wer dich suchen lässt. Ich kenne den Hohepriester. Sicherlich steckt nichts Gutes hinter seinem Befehl dich zu suchen." Kurz bevor er die Tür öffnete drehte er sich noch einmal zu Seth um, der ihn immer noch ansah. "Du solltest lieber gehen, bevor man dich findet." Er öffnete nun die Tür und tat zwei Schritte hinaus. "Du solltest hier lang gehen." Er hob seine Hand und deutete auf einen Gang, der noch einige Schritte weiter lag. "Dieser Weg führt in den Hinterhof, wo die Gärten der Palastbewohner liegen. Von dort aus, kannst du über verschiedene Tore nach draußen gelangen. Die Wachen werden dort nicht suchen, da er für viele Leute zugänglich ist. Ich hoffe du schaffst es." Mit diesen Worten ging der Pharao seinen Weg und ließ Seth allein zurück. Dieser konnte nur sprachlos der anderen Gestalt hinterher blicken. Nicht nur das er ihm geholfen hatte vor den Wachen zu fliehen, nein, er zeigte ihm auch noch einen Fluchtweg. Wieso hatte er plötzlich so viel Glück? Ausgerechnet jetzt? Wieso nicht schon viel früher? Ein Gedanke schoss durch seinen Kopf, wie ein Blitz. War dies nicht eine perfekte Gelegenheit? Konnte dies nicht seine Chance sein? Der Pharao war allein. Er sprang aus dem Wasser und ohne auf weitere Wachen und Soldaten zu achten, lief er dem Pharao hinterher. "Mein Pharao!" Der Pharao drehte sich überrascht um, als er hörte, wie ihn jemand rief. "Was machst du hier? Das ist der falsche Weg. Man wird dich hier finden." Doch bevor der Pharao Seth ermahnen konnte, fiel dieser schon vor ihm auf die Knie und sah in mit einem flehenden Blick an. "Bitte, mein Pharao. Ich bitte Euch." Der Pharao konnte mit der Situation, die sich gerade aufbaute schlecht umgehen. Er verstand nicht ganz, was der Braunhaarige von ihm wollte. Doch plötzlich wurde nach seinem Handtuch gegriffen und Seths Hände krallten sich in den weichen Stoff. "Ich bitte Euch. Bitte rettet mich vor ihm." Langsam stiegen Tränen in das panische Gesicht des Jungen. "Wieso retten? Wovon redest du?" "Rettet mich vor dem Hohepriester." Die Tränen liefen ihm nun über sein Gesicht und der leuchtende Glanz, von dem der Pharao gerade noch geschwärmt hatte, verblasste nun direkt vor ihm. "Bitte, er ... " Doch gerade als Seth dem Pharao alles sagen wollte, ihm von dem wahren Ausmaß der Macht des Hohepriesters berichten wollte, wurde er entdeckt. "Ich hab ihn. Hier ist er!" Sofort hatte sich eine geraume Anzahl von Wachen um ihn positioniert. Mit einem gewaltigen Schlag wurde er niedergestreckt und landete einige Schritte vom Pharao entfernt auf dem harten Boden. Sogleich stellten sich zwei Männer zwischen ihm und den Pharao. "Wie kannst du es wagen, den Pharao zu bedrängen? Bist du dir deiner Tat bewusst?" Einer der Soldaten herrschte ihn mit lauter Stimme an. Seth wandte sich schmerzlich auf dem Boden. Er hatte den Aufprall mit seiner Schulter abgefangen und diese schmerzte jetzt erheblich. "WAS TUT IHR DA?!" Der Pharao schrie die Soldaten an, als sie sich provokativ dem Jungen nährten. "Nur keine Angst, mein Pharao." Aus einer Scharr von Soldaten trat der Hohepriester hervor. "Ihr?" Mehr vor Entsetzen als Verwunderung, dass er plötzlich hier war, sah der Pharao den Hohepriester an. "Wir werden diesen Verräter entsprechend bestrafen." Er drehte sich vom Pharao weg und schritte auf Seth zu, der immer noch am Boden lag. "Nein wartet. Er hat ... " "Du bist ein Verräter." Seth richtete sich mühvoll etwas auf und sah nach oben. Sofort erstarrte er, als er das dunkle Gesicht über ihm sah. Pure Angst stieg in ihm auf. 'Nein.' "Du hast dich gegen Amun aufgelehnt und du hast dich am Pharao vergriffen." "Was redet ihr da?" Der Pharao versuchte durch die Soldaten zu gelangen und dem Hohepriester Einhalt zu gewähren. "Mein Pharao, er hat uns alle getäuscht, mit seinem niederen Verhalten. Plötzlich lief er zurück in den Palast nachdem er mit undurchsichtigen Worten um sich geschmissen hatte. Sicherlich wollte er euch töten." Ein grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Hohepriesters. "Werft ihn in den Kerker." Mit einer eisigen Kälte warf er Seth diese Worte zu. Sein Blick durchbohrte ihn und Seth erstarrte bei jenem Anblick von Bosheit. Die Soldaten griffen ihn unsanft an seinen Oberarmen und zerrten ihn nach oben. "Auf Verrat und Mordversucht liegt die Höchststrafe." "DAS KÖNNT IHR NICHT MACHEN!" Immer noch versuchte der Pharao ihn aufzuhalten. "Tod durch Kopfschlag." Plötzlich zerbrach alles. Der Pharao hielt in seinen Bewegungen inne. Einen kurzen Blick warf er auf Seth. Die strahlenden blauen Augen waren tot. Die Soldaten führten den Braunhaarigen ab und allmählich verschwand seine Siluette im Dunkeln des Ganges. [1] Wir müssen hier jetzt festhalten, dass er NICHT nackt ist. Er trägt noch ein Handtuch um seine Hüften gebunden. Kommentar: So, das war Teil 3. Der Hohepriester muss jetzt ja noch unbeliebter werden. Und ich hab eine schlechte Nachricht. Es ist nicht geplant, dass ihm irgednwas passiert oder er gar stirbt. (Wie kann ich nur?) Ich finds sowieso komisch. Normalerweise sterben viele Leute in meinen FFs, aber in dieser gerade mal eine und das war Seths Mutter. Kijami dachte ich schon ich bin krank. o.O Ich überleg schon, ob ich vielleicht noch andere YGO Charaktere auftauchen lassen soll, als Nebenfiguren. Jonouchi, wird ja oft als Jonou in andere Storys dazu geholt. Oder auch Anzu als Teala. Ich finde es an sich nicht so toll, wenn andere Charaktere aus YGO ins alte Ägypten transformiert werden. Ok, bei einigen geht das. Bakura z.B. oder auch Kisara (alias BEWD). Aber der rest? Was meint ihr? Sollten noch weitere Charaktere auftauchen? Gut, dann möchte ich mal Schluss machen. Eins noch. Mit Teil 4 könnte es jetzt etwas länger dauern. Hab sehr viel für die Schule zu tun, da werd ich nicht viel Zeit zum schreiben haben. Ich werde mich trotzdem bemühen, schnell weiter zu machen. Chiko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)