Working On The Streets von abgemeldet (gacktXhyde) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 01 - Der Stricher und der Bettler ---------------------------------------------------- Titel: Working on the streets - Kapitel 1 - Der Stricher und der Bettler Kapitel: 1/? Serie: Gackt // J-Rock/Pop Autor: suzanami E-Mail: suzanami@web.de Disclaimer: Charaktere © (sich selbst?), Story © suzanami, Warnings: [AU!!][language][shônen-ai] Pairing: Gackt/Hyde Anmerkung: Inspiriert von der gleichnamigen FanFic von D.H. (Arachonid Noire)... die ersten fünf Kapitel werden so in etwa den Gleichen Verlauf wie ihre Geschichte haben, aber meine wird dann eine ziemlicheWendung nehmen... naja... Reviews und Kommentare wären trotzdem sehr lieb ^-^V ***** ~Kapitel 1 - Der Stricher und der Bettler Gackt rieb seine bloßen Hände aneinander und blies warmen Atem, welcher von Husten unterbrochen wurde, in sie hinein. Die kleinen, weichen, zarten Hände eines 13 Jährigen; gerötet von dem barschen Wetter, dem kalten Wind und dem Schnee, der auf den heruntergekommen wirkenden Jungen fiel. Die Kälte kroch durch die Löcher in seinen zerrupften Kleidern, umgab seinen zierlichen Körper und hinterließ einen unangenehm stechenden Schmerz. Während er am Ausgang eines großen Kaufhauses saß, beobachtete Gackt still die modisch angezogenen Füße von den Käufern, die das Kaufhaus betraten und verließen, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. Sie nahmen auch nicht wahr, wie schlimm er aussah. Sie schienen ihn einfach nicht zu sehen. Sie waren beschäftigt und Gackt wusste das, deswegen wartete er geduldig und beobachtete, wie die Sonne hinter der Tokyo Skyline unterging. Diese Nacht war Weihnachten... die Heilige Zeit schien die ganzen Leute zum umgeben und sie dazu bringen, ihre Kreditkarten ohne wirkliche Überlegungen leer zu machen. Es war die heilige Zeit... die Zeit, in der am meisten Geld ausgegeben wird... Gackt lehnte sich leicht vor und machte mit seiner Papierschachtel, die er in der Hand hielt, ein bisschen Lärm, um die Käufer aus ihren Gedanken zu reißen, damit sie ihm vielleicht doch ein paar Münzen hineinwarfen. Er wollte, um ehrlich zu sein, nur ein Paar Münzen. So dass es für eine warme Nudelsuppe reichte. Der Gedanke an die Suppe hinterließ ein schmerzvoll leeres Gefühl in seinem Magen und er versuchte den Gedanken daran so schnell wie nur möglich abzuschütteln. ***** Der Schnee fiel auf seinen schwarzen Haare und seinen Bodenlangen Mantel und er fror, hoffte, dass sein Kunde bald kommen würde. Er lehnte sich gegen eine Straßenlampe und wandte seinen Blick zum Himmel, kniff die Augen zusammen, damit ihm er Schnee nicht hineinfiel, seine Hände vergrub er tief in die Taschen seines Mantels. Hyde, fast vierzehn Jahre alt, ein Beruf rund um die Uhr. Sein Service kannte keine Ferien und freien Tage... das war etwas, das schon viel zu tief in den Schatten seiner Kindheit lag, die ihm gewalttätig genommen wurde. Als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter fühlte, zuckte er leicht zusammen, entspannte sich aber merklich, als er eine kleine Karte sah, die ihm jemand vor das Gesicht hielt. "Hyde?" Der Junge drehte sich um und erblickte einen Mann, ende Vierzig, der ihn musterte. "Ja?" "Entschuldige, dass ich dich so lange warten lassen habe... aber du bist süß... genauso wie auf den Fotos!" "Du hast die Bilder in dem Katalog gesehen?", fragte Hyde und entfernte sich ein wenig von dem Mann und schaute ihn unschuldig an, "Sehe ich gut aus?" Er wusste verdammt gut, wie er aussah. "Einfach wundervoll, Haido", antwortete der Mann und lächelte ihn an. "Hast du auch das Foto gesehen, auf dem ich meinen großen, weißen Teddy habe? Ich liebe diesen Teddy!", quietsche Hyde vergnügt, immer darauf bedacht, perfekt in seine Rolle zu passen. Denn eigentlich hatte er das Plüschtier nur für diese eine Fotosession. "Wegen diesem Foto habe ich dich genommen... Du bist das perfekte Kind, mit dem man einen langweiligen einsamen Heilig Abend verbringt", murmelte der Mann und drückte Hyde leicht an sich. Dieser lächelte und nickte dann. "Dort drüben ist mein Auto..." "Au! Ich liebe Autofahrten! Aber davor muss ich meinen Boss anrufen... nicht, dass ich dir nicht trauen würde, aber er sollte wissen, wo ich bin." "Ich habe schon mit ihm darüber geredet." "Ja, aber ich werde ihn trotzdem noch Mal anrufen, denn ich will wirklich keinen Ärger bekommen, weißt du? Außerdem hat er das gar nicht erwähnt..." Also befreite der Junge sich aus den Armen des Mannes und entfernte sich ein Paar Schritte von ihm, zog sein Mobiltelefon aus seiner Jackentasche. Dann zog er sich den Handschuh von der rechten Hand, um besser wählen zu können, und wählte die Nummer von seinem Boss. Ungeduldig ging er auf und ab. "Komm schon, Kachouru... hör auf zu saufen und rumzuficken und geh endlich hin", murmelte er zu sich. "Ja?" "Ah, Kachouru. Hier ist Hyde..." "Was gibt's?" Die Stimme seinen Boss klang gereizt und leicht genervt. "Informier mich mal über meinen heutigen Kunden..." Am anderen Ende der Leitung war das Rascheln von Papier zu hören und schließlich antwortete Kachouru: "Shimori Akira, 45 Jahre alt, regulärer Kunde, hat schon im Voraus bezahlt... ziemlich unanständig. Er wird Spielzeuge benutzen, da kannst du dir sicher sein. Komm morgen vorbei und hol dir deinen Anteil ab." "Ja, okay, danke..." Hyde legte auf, verstaute das Handy in seiner Jackentasche und lächelte seinen Kunden an. "Also, gehen wir?" "Nur zu gerne..." ***** Er blickte auf und lächelte die Leute an, die an ihm vorbeigingen. Aber wieder bemerkte keiner ihn. Wieso auch? Es war Weihnachten und keiner wollte sich diesen wunderschönen Abend durch den Anblick eines jungen Bettlers versauen lassen. Gackt beobachtete weiterhin die Leute, die in dem Kaufhaus ein und aus gingen und hoffte noch immer auf ein Wunder. "Es ist Heilig Abend... warum sollte heute kein Wunder mehr geschehen?", dachte er zu sich, während er langsam aufstand und sich den Schnee von der Hose klopfte. Einige Augenblicke blieb er noch stehen und schaute noch den Menschen ein Wenig zu, bevor er sich dem Geld in seiner Schachtel zuwandte. Nachdem er es zweimal gezählt hatte, war er sich sicher, dass es für einen Teller Nudelsuppe reichen würde. Lächelnd ging er über den Bürgersteig, wartete bis die Ampel grün war und wollte gerade die Straße überquere, als ihm plötzlich schwindlig wurde. Er fand nichts, an dem er sich halten konnte und stürzte zu Boden. "Nudelsuppe...", murmelte er noch leise, bevor er das Bewusstsein verlor. ***** "Oh, verdammte Scheiße!" Das radikale bremsen des Autos ließ Hyde und seinen Kunden leicht nach vorne schnellen und Hyde blickte den Mann neben sich an. "Was ist?" "Ein Straßenköter, denke ich mal...", murmelte er und schnallte sich ab, öffnete die Autotür. Hyde öffnete ebenfalls seinen Gurt und stieg aus, ließ einen ersticken Schrei los, als er sah, was sein Kunde da überfahren hatte. "E-ein Kind?!" "Steig in das Auto, Hyde! Es ist nur ein Bettler! Den vermisst keiner!", meinte sein Kunde leise, doch Hyde funkelte ihn nur an und schüttelte dann den Kopf. Vorsichtig nahm Hyde den bewusstlosen Körper des jungen Bettlers hoch. "Du Hurensohn hast ein Kind getötet!", schrie er seinen Kunden an und stand dann auf. "Lass den liegen und komm mit!" Hyde schüttelte energisch den Kopf und streckte seinem Kunden den Mittelfinger hin, ehe er sich auf dem Gehweg niederließ. "Das werde ich alles deinem Boss berichten!", zischte der Mann, ehe er ins Auto stieg und mit voller Geschwindigkeit davonfuhr. Die Menschen zogen an Hyde vorbei und er sah sich um, doch keiner schien ihn zu bemerken. "Verdammt! Warum ruft keiner einen Notarzt! Der Junge ist schwer verletzt oder sogar tot!!", schrie er in die Menschenmassen, doch die meisten schauten weg und ignorierten ihn. Doch plötzlich bewegte sich der Junge in seinen Armen und vor Schreck ließ Hyde ihn fallen. Der Junge gab ein Brummen von sich und setzte sich auf, rieb sich den Hinterkopf. "Wah! Der tote Junge ist ja gar nicht tot", rief der schwarzhaarige Junge erschrocken und gleichzeitig erleichtert, "ist alles okay mit dir?" "Na ja, es geht... mir ist nur ein Bisschen schwindelig... was ist passiert?" "Mein Kunde hat dich mit seinem Auto angefahren", antwortete Hyde, während er aufstand und dem Jungen auf die Beine half. "Angefahren... bin ich ohnmächtig geworden und... verdammt! Wo ist mein Geld?!" Aufgeregt blickte Gackt sich um und entdeckte nur die kläglichen Überreste seiner Papierschachtel mitten auf der Straße. "Wieder kein Abendessen..." Hyde beobachtete Gackt einen Moment lang, bevor er ihn anächelte. "Komm doch einfach mit zu mir", schlug er vor und Gackt blickte ihn an, schüttelte dann den Kopf. "Wieso sollte ich das tun? Und was sagen deine Eltern dazu?" Der Schwarzhaarige verkniff sich ein lachen und schüttelte dnn den Kopf. "Also, erstens habe ich keine Eltern mehr, zweitens wurdest du überfahren und drittens habe ich wegen dir einen Kunden verloren", antwortete Hyde und Gackt blickte ihn verständnislos an. "Einen Kunden...?", fragte er und Hyde lachte, nickte dann. "Ja, und da ich ihn wegen dir verloren hab, kannst du mir Gesellschaft leisten. Außerdem kannst du dann bei mir was essen und kannst auch über Nacht bleiben... wie wäre das?" Gackt blieb einen Moment still und überlegte, ehe er zaghaft nickte. "Also, komm! Bis zu meiner Wohnung ist es nicht weit", meinte Hyde und Gackt nickte, ging neben dem schwarzhaarigen her, "wie alt bist du eigentlich?" "Knapp dreizehn... du?" "Fast vierzehn", antwortete der Ältere, "und du bist ein Bettler, hab ich recht?" Gackt nickte, musterte Hyde dann und fragte schließlich: "Was hast du eigentlich gemeint... mit deinem... Kunden?" "Ich bin ein Stricher." ~07.06.2004~ Kapitel 2: Der Heilige Abend ---------------------------- Titel: Working on the streets - Kapitel 2 - Der Heilige Abend Kapitel: 2/? Serie: Gackt // J-Rock/Pop Autor: suzanami E-Mail: suzanami@web.de Disclaimer: Charaktere © (sich selbst?), Story © suzanami, Warnings: [AU!!][language][shônen-ai] Pairing: Gackt/Hyde Anmerkung: Njaa~ und hier Kapitel 2 ^_^ Reviews sind wieder se~hr erwünscht ^.^ ***** ~Kapitel 2 - Der Heilige Abend "Entschuldige, aber ich glaube, dass mich der Unfall doch verletzt hat..." "Dann bring ich dich ins Krankenhaus, komm!" "Nein... es hat irgendwie mein Gehör beeinträchtigt... ich habe gehört, dass du gesagt hast, dass du ein Stricher bist..." Hyde lachte kurz auf und blieb einen Moment stehen, schüttelte leicht den Kopf. "Du glaubst es mir nicht?", wollte Hyde wissen und Gackt schüttelte den Kopf. "Du bist doch noch ein... ein Kind", murmelte der Blonde und Hyde lachte wieder, zuckte dann mit den Schultern. "Kinder Prostitution", antwortete der Schwarzhaarige, zuckte dann mit den Schultern und ging weiter, "Kinder sind in dem Geschäft gefragter als Erwachsene." "Ist das nicht... illegal?", fragte Gackt und bekam dafür wieder ein leises Lachen von Hyde. "Was ist heutzutage schon noch legal und illegal, hm... ähm ich weiß deinen Namen gar nicht." "Gackt." "Okay, ich bin Hyde", meinte der ältere und blieb dann vor einem hohen Wohnblock stehen, "und hier im sechsten Stock habe ich mein Zimmer." Als die beiden Jungen durch die Einganstür eintraten, warfen die Portiere ihnen nur einen kurzen Blick zu. Es war hier Alltag, dass Kinder aus und ein gingen. Was die Kinder hier taten war kein Geheimnis, aber keiner sagte etwas dagegen, so lange nur jeder für seine Wohnung zahlte. Hyde schritt voran, die Treppen hinauf zum sechsten Stock, während Gackt ihm folgte. Im sechsten Stock angekommen ging Hyde zu seiner Wohnungstür und schloss sie auf, ließ erst Gackt hinein und betrat sie dann, schloss die Tür hinter ihnen. Der Jüngere blieb etwas verloren an der Tür stehen, bis Hyde ihm sagte, er solle es sich irgendwo gemütlich machen. Also zog Gackt seine Jacke und seine Schuhe aus und setzte sich auf da Sofa. "Also... was willst du essen? Curry, Suppe, Nudeln?", fragte Hyde, während er sich seinen Mantel und seinen Pullover auszog. "Ist egal...", gab Gackt als Antwort und blickte sich in dem schön eingerichteten Wohnzimmer um, "kannst du etwa kochen?" "Fertiggerichte", antwortete Hyde grinsend und stützte sich dann an die Lehne von seinem Sofa, "ich mach was... und du gehst währenddessen duschen. Du riechst nicht gerade frisch!" Gackt nickte und stand auf, streckte sich erst ein Mal. "Da ist das Badezimmer... ich bring dir dann Handtücher und frische Klamotten", meinte Hyde und der Jüngere nickte, blieb dann noch einen Moment stehen und blickte zu dm großen Fenster in dem Wohnzimmer. "Wird man von hier aus die Feuerwerke sehen?", wollte er wissen und der Schwarzhaarige nickte. "Natürlich... hier hast du einen perfekten Blick über die Stadt, in die Einkaufsgasse und zum Himmel", antwortete Hyde, "und jetzt geh zum Duschen... du müffelst!" Nickend ging Gackt in das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich, während Hyde in die Küche ging und das Essen auf den Herd stellte. Dann ging er in sein Schlafzimmer ging und dort nach einigen passenden Klamotten für Gackt suchte. "Er ist kleiner, als ich und dünner...", murmelte er und inspizierte seinen Schrank, "das hier... und das... das dürfe auch passen... und das Handtuch..." Mit einem Stapel Klamotten ging der Schwarzhaarige Junge zur Badezimmertür und öffnete sie. Gackt stand mitten im Bad, unbekleidet, und blickte Hyde geschockt an, versuchte dann mit seinen Händen seine intimsten Stellen zu verdecken. Ein Seufzer entglitt Hyde und er legte die Klamotten auf den Rand des Waschbeckens und er blickte Gackt an. "Brauchst dich gar nicht zu schämen... ich hab schon genug nackte Ärsche gesehen, da reißt's deiner auch nicht mehr raus!", sagte Hyde gelassen und begann dann, seine Hose aufzuknöpfen und zog sie mitsamt seiner Boxershorts aus. Schnell wandte der blonde Junge seinen Blick ab und errötete leicht. "W-Was tust du?", fragte der Jüngere und Hyde lachte, schüttelte den Kopf, stieg dann unter die Dusche. "Duschen gehen, was sonst? Zieh dir was an, du erkältest dich noch", murmelte Hyde. Kurz darauf war das Geräusch von fließendem Wasser zu hören. Erst dann wagte Gackt sich wieder zu bewegen und er nahm das Handtuch und trocknete sich schnell ab, schlüpfte dann in die Klamotte, die Hyde ihm bereitgelegt hatte. Nachdem Gackt sich angezogen hatte, ging er in das Wohnzimmer und stellte sich an ein Fenster, blickte hinaus. Draußen auf den Straßen waren noch immer viele Leute unterwegs. Einige drängten sich an die Stände mit den Sonderangeboten, andere stellten sich für ein heißes Getränk an. Der Gedanke an Essen und Trinken und dazu noch der leckere Geruch von Curry brachte Gackts Magen dazu, sich krampfhaft und schmerzlich zusammen zu ziehen. "Na, was entdeckt?" Gackt drehte sich um und erblickte Hyde, der nackt hinter ihm stand. "Hyde! Zieh dir doch was an! Die Leute können dich doch alle sehen!!", rief Gackt geschockt und ein Grinsend erschein auf dem Gesicht des Älteren. "Was für eine Praktische Werbung!", murmelte Hyde noch immer grinsend und öffnete dann das größte Fenster in dem Wohnzimmer und lehnte sich hinaus. "Hey ihr da! Seht her!! Schaut zu mir hoch! Schaut euch an, was ihr bekommen könnt, wenn ihr gut bezahlt!!", schrie Hyde aus dem Fenster und stellte sich dann auf das Fensterbrett und drehte sich herum, streckte seinen Hintern aus dem Fenster. "Ja! Schaut her! Es ist Weihnachten!! Mein Geschenk für euch Idioten ist ein kostenloser Blick auf meinen scheiß Hintern, der schon mehr Schwänze gesehen hat, als ihr!! Hahaha!!" "Hyde! Es reicht! Hör auf!", rief Gackt entsetzt und packte Hyde an beiden Handgelenken und zog ihn vom Fensterbrett. Damit hatte Hyde nicht gerechnet, denn er verlor das Gleichgewicht und stürzte vorwärts, landete der Länge nach auf Gackt. "Musste das sein?", fragte der blonde und Hyde stützte sich mit seinen Ellenbogen auf Gackts Brustkorb ab, lächelte ihn unschuldig an, "Heute ist Weihnachten!" "Ja und? Den Weihnachtsmann gibt es nicht und sowieso ist Weihnachten nur ein Fest für reiche Arschlöcher, die sich ihr Gewissen rein kaufen wollen", gab Hyde darauf und stand dann von Gackt auf, half dem Jüngeren auf die Füße und schloss dann das Fenster. Gackt stand für einen Moment konfus da, ehe er den Kopf schüttelte. "Ach, komm, las uns erst was essen, dann kauen wir die Sache mit dem Weihnachtsmann mal durch", schlug Hyde vor, während er in die Küche ging und kurz darauf mit zwei dampfenden Tellern zurückkam, "von mir aus erzähl ich dir auch von den Blumen und Bienen, wenn du willst." "Danke, aber das kenn ich", murmelte Gackt. Er nahm seinen Teller und begann zu essen. Hyde zog sich währenddessen eine Boxershorts an und ließ sich dann neben Gackt nieder, begann ebenfalls zu essen. Nach dem Essen räumte Hyde die Teller ab und kam dann mit zwei großen Tassen zurück. Eine davon reichte er Gackt, welcher sie dankend annahm. Dann setzte sich Hyde neben Gackt, nahm einen Schluck von seinem Tee und blickte den Jüngeren dann an. "Sorry, falls ich dich in Verlegenheit gebracht habe...", murmelte der Schwarzhaarige entschuldigend und Gackt nickte, "Aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen! Die Leute sind ja auch so was von blöd!" "Wieso sollen die blöd sein?", fragte Gackt, schüttelte dann den Kopf, "Ich versteh dich nicht... nach den Gottesdiensten gaben sie mir immer am Meisten Geld und..." "Die kaufen sich doch nur ihr Gewissen rein", unterbrach Hyde Gackt und stellte seine Tasse auf dem kleinen Tisch ab, holte dann eine Zigarette aus der Packung, die neben ihm auf dem Sofa lag und zündete sie sich an, "sie geben dir Geld, weil sie denken, dass sie dann in den Himmel kommen. Sie sehen dich als eine Art Wegweiser zu Gott. Das ist alles." Für einige Momente schwieg Gackt und versuchte das, was Hyde ihm gesagt hatte, zu verarbeiten. Schließlich seufzte er und zuckte mit den Schultern. "Wenn du das sagst..." "Ich sage es und ich meine es. Basta!", murmelte Hyde und nahm einen tiefen Zug an seiner Zigarette, stieß den Rauch dann aus, "Aber sei froh, dass sie dir wenigstens etwas zum Überleben geben... ich verdiene da um einiges mehr!" "Ja, aber dein Geld ist nicht rein", widersprach Gackt und blickte Hyde dann an, "du verdienst dein Geld mit... du weißt schon was... und das ist... schmutzig..." Bei Gackts letztem Kommentar konnte Hyde sich ein Lachen nicht verkneifen und er schüttelte den Kopf. "Gack... welches Geld ist heutzutage schon noch rein, hm? Das Geld, das du von den Leuten bekommst, ist vielleicht auch von Steuerhinterziehern und sonst was", meinte Hyde, zuckte dann mit den Schultern und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus, "oder warum sollten die ganzen Leute sonst in die Kirche gehen? Sie gehen nur, um sich von ihren Sünden rein zu waschen und geben dir Geld, um ihr Gewissen zu erleichtern!" "Hyde! Du kannst das nicht so verallgemeinern!", meinte Gackt etwas aufgebracht, doch Hyde hob nur schützend seine Hände, zuckte dann mit den Schultern. "Du wolltest meine Meinung und ich hab sie dir gesagt. Ich glaube nicht an den Weihnachtsmann und die Bibel geht mir am Arsch vorbei", erklärte Hyde kühl, nahm dann einen Schluck an seinem Tee, stellte ihn wieder ab, "gäbe es einen Gott, wäre ich jetzt nicht hier!" Gackt schwieg, schüttelte dann den Kopf. "Bist du nicht auch von zu Hause ausgerissen?" "Ja, klar. Meine Mama hat mir ein Spielzeug nicht gekauft und dann war ich böse und bin abgehauen! Hahaha!" Hydes Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und er schüttelte den Kopf. "Willst du etwa meine Geschichte hören?" Der Jüngere blickte auf, zuckte mit den Schultern, fragte dann: "Will ich sie hören?" "Tja, du willst auf den Straßen leben, dann musst du auch was gewöhnt sein", murmelte Hyde, "ich erzähl dir meine Geschichte und du erzählst mir deine, abgemacht?" "Abgemacht." ~07.06.2004-08.06.2004~ Kapitel 3: Feuerwerke und Vergangenheiten ----------------------------------------- Titel: Working on the streets - Kapitel 3 - Feuerwerke und Vergangenheiten Kapitel: 3/? Serie: Gackt // J-Rock/Pop Autor: suzanami E-Mail: suzanami@web.de Disclaimer: Charaktere © (sich selbst?), Story © suzanami, Warnings: [AU!!][language][shônen-ai] Pairing: Gackt/Hyde Anmerkung: Kapitel 3 ^_^V Tja~, was soll ich viel sagen? Grüße an alle, die es bis jetzt überstanden haben und noch immer weiter lesen (wollen) ^___^ Ganz liebe Grüße an Kimoko02 für die ganzen, lieben Kommis und netten Gespräche *knuffel* ^_^v Nja, und Kommentare wären sehr lieb ^.^ Ich muss doch wissen, ob sich das Geschreibsel hier überhaupt lohnt ^~^''' ***** ~Kapitel 3 - Feuerwerke und Vergangenheiten "Ich mach uns noch einen Tee, okay?", schlug Hyde vor und ehe Gackt antworten konnte, war der Ältere schon mit ihren beiden Tassen in der Küche verschwunden. Der blonde Jung blieb einen Moment auf dem Sofa sitzen, bis er etwas am Fenster sah. Schnell sprang er auf und blickte hinaus, lächelte dann, als er die Feuerwerke sah. "Hyde! Komm schnell! Sieh dir das an!", rief er begeistert und wenig später stand Hyde neben ihm, bewunderte ebenfalls die Feuerwerke. Beide standen nebeneinander am Fenster und schauten sich die Feuerwerke an. Gackt lehnte sich etwas vor, stützte seine Ellenbogen auf das Fensterbrett und blickte verträumt das Farbenspiel am Horizont an. "Das ist schön... so richtig...", begann Gackt und suchte nach dem richtigen Wort, nickte dann leicht, "...romantisch." "Küss mich!", gab Hyde darauf und Gackt blickte ihn geschockt an, während ihm das Grinsen auf Hydes Gesicht verriet, dass er es nicht ernst gemeint hatte. "Trottel", murrte Gackt und schüttelte den Kopf, "ich bin ein Junge!" "Na und?" "Jungen küssen keine Jungen!" "Ja, und die Männer, die immer zu mir kommen spielen natürlich nur Verstecken mit mir", meinte Hyde und gab sich keine Mühe, den Sarkasmus in seiner Stimme zu verstecken. "Die sind auch nicht normal!", rief Gackt kopfschüttelnd, ging dann vom Fenster weg und ließ sich auf das Sofa fallen. Hyde grinste nur, holte zwei Tassen voll Tee aus der Küche und stellte sie auf dem Tisch ab. "Das sind die normale Menschen, die in die Kirche gehen, eine Frau und meistens auch noch viele Kinder haben... aber an ihren eigenen können sie sich nicht vergreifen, also treiben sie's mit solchen wie mir", sagte Hyde, zündete sich eine Zigarette an. Gackt war verstummt und blickte auf seine Hände, die er in seinem Schoß liegen hatte. "Entschuldige, Gackt, ich will dich hier nicht verwirren, oder verunsichern... aber das was ich sage ist eben meine Ansicht", meinte der schwarzhaarige plötzlich und Gackt nickte, blickte ihn an. "Ist schon okay, ich hab gerade nur darüber nachgedacht", murmelte Gackt, "es ist sicherlich verständlich, dass wir unterschiedliche Ansichten haben, weil..." "Weil wir verschiedenes durchlebt haben", beendete Hyde Gackts Satz, "und was wir durchlebt haben, wollten wir doch besprechen, hm?" "Dann fang an." Erwartungsvoll blickte Gackt den älteren an und dieser nickte schließlich, begann zu erzählen. "Meine Eltern sind gestorben als ich sieben war. Ein Autounfall. Ich habe durch riesen Glück überlebt und bin mit ein paar Schrammen durchgekommen...", begann Hyde, schüttelte dann leicht den Kopf und nahm einen Schluck von seinem Tee, "Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt kam ich zu meinem Onkel und meiner Tante, die einen Sohn hatte, der zehn Jahre älter als ich war. Die ganze Zeit schlugen sie mich wegen jeder Kleinigkeit und erzählten mir, dass meine Eltern Arschlöcher waren, und dass es gut für diese Welt war, dass sie nicht mehr lebten..." "Solche Idioten!", murmelte Gackt leicht aufgebracht. Hyde zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und fuhr dann fort. "Jedenfalls, eines Abends kam mein Cousin zu mir ins Zimmer. Anfangs dachte ich, er wollte mich wieder verhauen, wie er es immer tat, wenn er Frust hatte... doch dann schmiss er mich aufs Bett und begann mich auszuziehen, dann..." "Hör auf!", unterbrach Gackt ihn, schüttelte energisch den Kopf, "den Rest kann ich mir gut vorstellen." "Oh nein, das kannst du nicht", widersprach Hyde, versuchte das Zittern in seiner Stimme etwas einzustellen. Zwar wirkte er äußerlich ziemlich kühl, doch das Zittern seiner Hände verriet, dass dem nicht so war. "Jedenfalls, er hat versucht, mich zu vergewaltigen und ich habe geschrieen, wie am Spieß... dann kam mein Onkel ins Zimmer herein..." "So ein Glück...", seufzte Gackt etwas erleichtert. "Und er hat es dann getan", vervollständigte Hyde seinen letzten Satz und Gackts Gesicht nahm einen geschockten Ausdruck an. Unbewusst legte er seine Hand auf Hydes und drückte sie leicht. Hyde zog seine Hand zurück, zuckte dann mit den Schultern. "Sie haben es immer und immer wieder getan... und trotz meiner Schreie hat es meine Tante ignoriert... dann, mit neun bin ich von zu Hause abgehauen... mit neun kam ich hierher... kurz bevor ich zehn wurde, bekam ich hier von Kachouru einen Job..." Eine Zeit lang schwiegen beide und als Gackt zu dem älteren aufblickte sah er, dass diesem Tränen in den Augen standen, welcher er sogleich beschämt wegwischte. Vorsichtig strich der blonde mit einer zitternden Hand über Hydes Oberarm und dieser schaute Gackt an, zwang sich dann zu einem Lächeln. "Alles okay?" "Ja, klar", antwortete Hyde, nickte dann, "nur die Erinnerung an meine Eltern und das alles schmerzt irgendwie noch immer..." "Es... es tut mir alles so leid...", meinte Gackt mitleidig, doch Hyde schüttelte den Kopf. "Dir braucht gar nichts leid zu tun... es ist meine Vergangenheit... und irgendwie fühle ich mich auch besser, jetzt, da ich sie mal jemandem erzählt habe...", murmelte Hyde leise, lehnte sich dann auf dem Sofa zurück, zog seine Beine an sich und schlang seine Arme um sie. "Sag mal... das mit deinen Kunden... ruft das keine Erinnerungen hervor?", wollte Gackt wissen und Hyde zuckte mit den Schultern. Er überlegte für einen Moment, antwortete dann: "Nein, eigentlich nicht... Kachouru weiß, dass er mir keine gewalttätigen Kunden geben darf... allein schon, weil ich so zerbrechlich bin... aber an die Spielzeuge habe ich mich gewöhnt..." "Spielzeuge?" Gackt zog eine Augenbraue hoch und legte den kopf schief, blickte Hyde an, welcher ihn nur angrinste. "Na, was wohl? Teddybären und Barbies sind es nicht", meinte der Schwarzhaarige und Gackts Augen weiteten sich ungläubig, was Hyde dazu brachte, loszulachen. Irgendwann stimmte Gackt in Hydes Lachen mit ein, obwohl sie beide nicht wussten, warum sie eigentlich lachten. Nachdem sie sich wieder eingekriegt hatten, blickte Hyde Gackt an und nickte ihm dann zu. "Warum bist du auf der Straße?" Der blonde überlegte einige Momente. "Mit sieben ließen sich meine Eltern scheiden und ich war für ein Jahr bei meinen Großeltern", begann Gackt, "dann, mit acht, wollte ich zu meiner Mutter... zu ihr kam ich dann auch. Mittlerweile hatte sie wieder geheiratet und ihr neuer... Mann... hatte selbst zwei Kinder. Ich wohnte dann zwar bei ihr, aber sie hat mich wie Luft behandelt..." "Schweinerei", murmelte Hyde, während er sich eine Zigarette anzündete. "Dann, nach zwei Jahren, wollte ich wieder zu meinem Vater und kam zu ihm... doch er hatte mittlerweile auch eine Frau und hatte mit ihr zusammen ein Kind... aber ich blieb drei Jahre bei ihnen, weil ich dort alles bekam... alles, außer Verständnis und Liebe..." Gackt brach ab, schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck von dem mittlerweile kalten Tee, bevor er weiter sprach. "Außerdem haben die zwei mich oft geschlagen, wenn ich irgendetwas gemacht hatte...", erzählte Gackt weiter, "und sie waren die meiste Zeit betrunken... Dann bin ich eben abgehauen und hierher gekommen... seit frei Monaten bin ich hier in der Stadt..." Für einen Moment schwiegen beide, bis Hyde sich leicht an Gackt lehnte und seufzte. "Das ist einfach eine Schweinerei... du warst ihr Sohn, verdammt!", sagte der Schwarzhaarige, blickte dann zu Gackt auf, "sie hätten dich doch lieben müssen und nicht dazu bringen, abzuhauen!" "Nein, es ist schon okay", gab Gackt darauf, zuckte mit den Schultern, "das Leben hier ist eigentlich recht angenehm..." "Ja, vor allem, weil du auf der Straße wegen Unterkühlung zusammenbrichst und fast totgefahren wurdest", meinte Hyde sarkastisch, doch der Jüngere zuckte nur mit den Schultern. "Dein Leben hier ist auch nicht unbedingt besser", murrte Gackt und der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. "Man gewöhnt sich an alles...", gab Hyde nur darauf, zuckte mit den Schultern, "weißt du was? Bleib heute Nacht hier... dann kannst du dich ausschlafen und ausruhen, okay?" "Nein, das muss wirklich nicht sein..." "Wieso?" Hyde setzte sich auf, blickte Gackt dann grinsend an. "Ich werde dich nicht anfassen, denn mein Service kostet mehr, als du je besitzen wirst", sagte er und Gackt blickte ihn nur fragend an, seufzte dann. "Na gut, okay, ich bleibe." "Okay, dann ab ins Bett!", meinte Hyde, sprang auf und zog Gackt mit sich hoch, schleifte ihn ins Schlafzimmer, warf ihn aufs Bett. "Wie? Mit dir in einem Bett?", fragte Gackt geschockt, doch Hyde lachte nur, schüttelte den Kopf. "Natürlich! Zusammen ist es wärmer...", meinte Hyde und ehe Gackt sich versah, hatte der schwarzhaarige die Decke über sie beide gezogen. Vorsichtig rückte Hyde ein Stückchen näher zu Gackt, welcher anfangs etwas wegrückte, aber schließlich zuließ, dass sich Hyde leicht an ihn kuschelte. "Außerdem fass ich dich nicht an, denn..." "Dein Service kostet mehr, als ich je besitzen werde", vervollständigte Gackt Hydes Satz und dieser nickte lächelnd. "Du lernst schnell, Kleiner", murmelte Hyde leise, "na dann, schlaf gut..." "Du auch, Haido", gab Gackt darauf, zog die Decke weiter nach oben und kuschelte sich dann in das Kissen. ~13.06.2004-14.06.2004~ Kapitel 4: ----------- Titel: Working on the streets - Kapitel 4 - Wiedersehen? Kapitel: 4/? Serie: Gackt // J-Rock/Pop Autor: suzanami E-Mail: suzanami@web.de Disclaimer: Charaktere © (sich selbst?), Story © suzanami, Warnings: [AU!!][language][shônen-ai][sad] Pairing: Gackt/Hyde Anmerkung: So~, hier, nach längerer Verzögerung, mal Kapitel 4 ^^v Es ist ein Bisschen länger als die anderen Teile, aber ich wollte es nicht in zwei Teilen posten ^^ Also... viel Spaß beim Lesen ^.^ Ähm... bekomm ich Reviews und Kommentare? *liebschau* ***** ~Kapitel 4 - Wiedersehen? Als Gackt am nächsten Morgen aufwachte, war das Erste, was er merkte, dass er keine Schmerzen vom Liegen hatte und ihm auch nicht kalt war. Dann erst bemerkte er ein Gewicht auf seinem Bauch und er öffnete die Augen, blickte an sich herab. "Ah, Hyde...", murmelte er und dann erinnerte er sich wieder, wo er war. Der blonde ließ seinen Blick zur Zimmerdecke wandern und überlegte, was er nun tun sollte. Er konnte Hyde einfach schlafen lassen, konnte aber auch einfach aufstehen und gehen oder Hyde aufwecken. Letztere Möglichkeiten gefielen ihm aber nicht. Es wäre unhöflich, einfach zu gehen, nach all dem was Hyde für ihn getan hatte. Und aufwecken wollte Gackt den Älteren auch nicht. Also entschied er sich für die erste Möglichkeit und blieb einfach so auf dem Rücken liegen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Zimmerdecke. Nach einiger Zeit, Gackt wusste nicht, wie lange es war, begann Hyde sich langsam zu bewegen und als der blonde nach unten blickte, schauten ihn ein Paar dunkle Augen an. "Na? Gut geschlafen?", fragte Hyde und der Jüngere nickte. "Ja... so gut wie schon lange nicht mehr...", seufzte Gackt leise, während Hyde es sich auf Gackt Bauch bequemer machte und ihn noch immer anschaute, "du auch?" "Ja", antwortete Hyde, lächelte dann, "es ist einfach was anderes, zusammen mit jemand anders in einem Bett zu schlafen..." "Ich dachte dein Service kostet was?", fragte Gackt und Hydes Lächeln wurde zu einem Grinsen. "Das ist Service", meinte er und fuhr mit einer Hand an Gackt Oberschenkel hinauf. Dieser zuckte geschockt zusammen und stieß einen ersticken Schrei aus, während Hyde nur über die Reaktion des Jüngeren lachen konnte und sich schließlich neben diesen legte. "Okay, okay... du brauchst mir deinen Service nicht vorzumachen", sagte Gackt, der noch immer leicht geschockt war. "War ja nur eine absolut Harmlose Vorspeise", murmelte Hyde und der blonde neben ihm setzte sich auf und streckte sich, "zum Hauptgericht oder Dessert wird es ja nie kommen." "Jaja, ich weiß", gab Gackt nur darauf, schüttelte leicht den Kopf, "Ich bewundere dich echt, wie du mit all dem nur so leicht umgehen kannst." "Man gewöhnt sich an alles", meinte der schwarzhaarige nur und stand dann auf, ging zu dem kleinen Kästchen neben seinem Bett und öffnete es, zog nach einer kurzen Paus etwas heraus und legte es in Gackt Hand, "Nimm das. Du wirst es brauchen." Fragend blickte Gackt auf seine Hand, bis er merkte, dass Hyde ihm einen kleinen Bündel Geldscheine gegeben hatte. Geschockt schaute er den Schwarzhaarigen an, schüttelte dann den Kopf, hielt ihm das Geld wieder hin. Hyde verschränkte die Arme auf dem Rücken, legte den Kopf schief und lächelte dann. "Behalte es. Du brauchst es bestimmt. Außerdem hast du mir Gesellschaft geleistet", meinte Hyde und Gackt nickte zögerlich nahm das Geld dann schließlich an, "also... ich schau mal nach deinen Klamotten... und wenn dir die, die du anhast gefallen, dann behalte sie." Perplex schaute Gackt Hyde an, doch dieser drehte sich nur um, ging aus dem Zimmer und dann ins Bad. "Warum ist er nur so nett zu mir?", dachte der Blonde, während er sich an die Bettkante setzte und seine Beine ausstreckte, dann aufstand, "Ist es... Mitleid?... Dabei müsste er mir doch eigentlich leid tun..." Langsam ging Gackt ins Wohnzimmer, wo Hyde seine Kleidung ordentlich aufeinander gelegt hatte und nun Gackt Schuhe musterte. "Du brauchst Neue", meinte Hyde knapp, verschwand dann wieder im Schlafzimmer und kam nach kurzer Zeit mit einem Paar neuer Turnschuhe zurück, "Guck nicht so. Nimm sie einfach... sie sind ein Geschenk von einem meiner Kunden, aber ich hab sie nie angezogen, weil sie mir zu klein sind." Der schwarzhaarige gab Gackt die Schuhe und dieser zog sie an, stellte fest, dass sie ihm tatsächlich passten. "Ich... vielen, vielen Dank, Haido!", meinte Gackt und lächelte Hyde an, "wie kann ich dir nur jemals danken?" "Wer vernünftig und sich dir was Besseres, als das Leben, das du im Moment führst", murmelte Hyde, ging dann zu einem Schrank im Wohnzimmer und holte einen schwarzen Rucksack heraus, warf ihn Gackt auf den Schoß, "und den nimmst du auch, damit du deine Sachen unterbringen kannst... der war nur ein Werbegeschenk auf irgendeinem Markt." "Danke...", sagte Gackt, während er seine anderen Klamotten in den Rucksack packte, dann zu Hyde aufblickte, "sag mal, können wir uns irgendwann mal wieder treffen?" Hyde wandte sich zu Gackt um, ließ sich dann neben ihm auf das Sofa sinken. "Wieso? Ich bin doch unrein...", murmelte der Ältere mit leicht sarkastischem Unterton. Gackt zuckte nur mit den Schultern, meinte dann: "Ja, vielleicht... aber irgendwie mag ich dich... als Mensch, nicht für das, was du tust..." "Ach, hör auf mit dem poetischen Zeugs", winkte Hyde ab und lachte, "du bist mir auch sehr sympathisch... also, okay... wo kann ich dich finden?" "Am Bahnhof bei meinen Bekannten", antwortete Gackt glücklich, "dort bin ich eigentlich immer. Und ansonsten vor der Kirche." "Gut, ich komme dann vorbei, wenn ich in der Nähe bin und..." Das Klingeln von Hydes Handy ließ den Älteren seinen Satz unterbrechen und er sprang auf, eilte ins Schlafzimmer und nahm sein Handy. "Ja? ... ja... okay... mhm... ja... klar... verstanden, Chef... ich komm dann nachher runter... ja, keine Umwege, keine Dummheiten... jaja, ich bin nicht blöd, Kachouru!!" Frustriert warf Hyde das Mobiltelefon au sein Bett und ging dann zurück ins Wohnzimmer, wo der blonde ihn fragend anschaute. "Mein Boss", erklärte Hyde und sein Gesicht verfinsterte sich sichtbar, "er will mit mir reden, weil der Kunde von gestern sein Geld wiederhaben will..." "Es ist meine Schuld, dass du Ärger bekommst", meinte Gackt entschuldigend, doch Hyde winkte ab. "Schon okay... Kachouru kann mich nicht rauswerfen, weil er mit mir das Meiste Geld macht", erwiderte Hyde, zuckte dann mit den Schultern, "Ich muss mich nur umziehen, zu ihm gehen und mir sein Gelaber anhören, das war's. Du kannst mich mit nach unten begleiten, hm?" Gackt nickte und Hyde verschwand ins Schlafzimmer, kam kurz darauf komplett angezogen zurück. "Also, komm, gehen wir", sagte Hyde und Gack stand auf, zog sich seinen Mantel an, schulterte seinen Rucksack und verließ dann mit Hyde zusammen die Wohnung. Sie nahmen den Aufzug und waren nach kurzer Zeit im Erdgeschoss. Hyde begleitete Gackt noch bis zur Einganstür, wo sie dann beide für einige Momente wortlos stehen blieben und die Passanten beobachteten. "Ach, komm her, lass dich drücken", meinte Hyde plötzlich und zog den Jüngeren in seine Arme. Gackt erwiderte die Umarmung sanft, löste sich dann von dem Älteren und nickte ihm zu. "Bist du sicher, dass das mit Kachouru gut laufen wird?", fragte Gackt besorgt und Hyde nickte, "Ich meine, es war ja meine Schuld, dass du deinen Kunden verloren hast..." "Ich hätte dich ja auch streben lassen können, eh?", meinte Hyde sarkastisch, schüttelte dann den Kopf, "ich bin froh, dass ich dich gerettet hab, Gackt... und der fette Alte wird mir nur einen Vortrag halten, das war alles... also keine Sorge okay?" Gackt nickte, musterte Hyde noch mal und meinte dann: "Ja... alles okay. Also... bis... irgendwann?" "Sicher... ich komm dann vorbei, eh?" "Klar... Danke Haido." "Passt schon, Kleiner", meinte Hyde, drückte Gackt Schulter noch kurz mit seiner Hand und wandte sich dann um, ging zum Aufzug. Der blonde beobachtete Hyde noch einige Momente, drehte sich dann ebenfalls um und verließ das Hotel. "Ich muss zum Bahnhof... die anderen machen sich sicher schon Sorgen", dachte er und eilte dann die Straße entlang. ***** "Hey Süßer... wieder was ausgefressen?" Eine raue Stimme riss Hyde aus seinen Gedanken, während er auf dem Sofa vor Kachourus Büro saß und einfach auf den Boden starrte. "So kann man es nennen, Kaori", antwortete Hyde und blickte in das Gesicht der blonden Frau, die sich neben ihn gesetzt hatte und ihm einen Arm um die Schultern legte, "aber das ist eine lange Geschichte..." "Erzähl sie mir, wenn du Zeit hast... der Fettsack ist sicher gleich fertig", murmelte Kaori und zog an ihrer Zigarette, hielt sie dann Hyde hin. Dieser nahm sie aus den Händen der Älteren, zog daran und gab sie ihr wieder. "Auch kein regulärer Stoff", murmelte er, während er den Rauch ausstieß und sich ein Husten verkniff. "Nein, aber es beruhigt unglaublich", seufzte die Blonde, strich sich ein Paar Haarsträhnen aus dm Gesicht, musterte dann ihren knallroten Nagellack. Hyde seufzte, lehnte seinen Kopf dann an Kaoris Arm, blickte sie an. "Wann hast du al wieder Zeit?", wollte er wissen und sie überlegte einen Moment, nickte dann wissend. "Wieder Probleme?" "Ja... ist noch nicht so schlimm, aber ich brauch bald wieder deine Hilfe... ich glaub, ich werd langsam alt", gab Hyde darauf und lachte kurz. "Ja, komm einfach vorbei, wenn du Zeit hast, hm?" Hyde nickte und gerade, als er zu einem neuen Satz ansetzen wollte, wurde die Tür von Kachourus Büro geöffnet und ein dürres, schwarzhaariges Mädchen kam heraus, zitterte am ganzen Leib. "Eine Neue", kommentiere Kaori, "jetzt hoch mit dir, sonst motzt der Alte wieder." "Jaja", murmelte der Jüngere und stand auf, betrat das Büro seines Zuhälters und schloss dann die Tür hinter sich. Allein schon Kachourus Blick hätte töten können, als Hyde sich lässig auf dem Sessel vor dessen Schreibtisch niederließ. "Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!", fuhr der Glatzköpfige Mann den Jungen an, "Du kannst nicht einfach einen Kunden beschimpfen und den Dienst verweigern!!" "Der Arsch hat ein Kind überfahren! Und das geht doch nicht!! Ich hab dem Jungen doch helfen müssen!!", rief Hyde aufgebracht, schlug mit einer Faust auf den Tisch. "Rede in so einem Ton mit mir und du bekommst gar keine Kunden mehr von mir und du darfst deine Wohnung selber bezahlen", meinte der ältere ruhig und Hyde verstummte augenblicklich, behielt aber seinen finsteren Blick. "Jedenfalls... ich gebe dir noch eine letzte Chance, Hyde! Und das auch nur, weil vorhin einer angerufen hat, der uns das doppelte bezahlt. Also nutze deine Chance!! Aber du bekommst dieses Mal nur ein viertel von dem Geld..." "Das zählt nicht!", schrie Hyde aufgebracht, "das ist nicht fair!" "Was ist auf dieser Welt noch fair, hm Hyde? Wenn ich sage, dass es so ist, dann ist es so, kapiert?! Und jetzt raus mit dir! Der Kunde kommt in einer Stunde!" Hyde unterdrückte den Drang, Kachouru einfach ins Gesicht zu sagen, was er dachte und biss sich auf die Unterlippe, verließ das Büro seines Bosses. ***** "Gackt! Da bist du ja endlich! Wo warst du, Junge? Ich dachte, du wolltest Weihnachten mit uns verbringen! Wir haben uns Sorgen gemacht!", rief einer der älteren Männer zu dem blonden Jungen und dieser lächelte freudig. "Es ist alles okay! Ich hab die Nacht gut verbracht", meinte er und ging zu seinen Bekannten. Diese musterten ihn kritisch und einer on ihnen fragte: "Wo hast du die Sachen her, Gackt wir haben dir doch gesagt, dass du nicht stehlen sollst...und wo hast du die Nacht verbracht?" "Ich habe nichts gestohlen", rief Gackt etwas aufgebracht und stemmte die Hände in die Hüften, "ich hab es geschenkt bekommen! Und ich war heute Nacht bei einem... Freund..." Einer der Männer trat auf Gackt zu und musterte ihn kritisch. "Wer war dieser... Freund? Warum höre ich heute zum ersten Mal, dass du einen Freund hast?" "Ich habe ihn erst gestern kennen gelernt", antwortete Gackt und ging dann an dem Mann vorbei zu seinem Schlaflatz, der aus einigen alten Decken bestand. "Und was haben sine Eltern dazu gesagt?" "Er hat keine Eltern mehr, Chiyo." "Aha, und wie versorgt sich ein Junge ohne Eltern in einer Großstadt wie dieser hier?" "Er hat einen Job." "Und was für einen?" Gackt überlegte einen Moment, zuckte dann mit den Schultern und antwortete: "Er ist ein Stricher..." ***** Hyde lag ausgelaugt auf seinem Bett, blickte seinen Kunden an, welcher ihn anlächelte. Nur schwach lächelte der schwarzhaarige Junge zurück und setzte sich auf, schmiegte sich an die Hand, die ihm der Mann an die Wange legte. "Du bist ein braver Junge, Haido", meinte der Mann und Hyde nickte. "Dann komm doch mal wieder zum Spielen", murmelte Hyde und der Mann lachte, zog seine Hand zurück und begann dann, sich anzuziehen. "Das werde ich, Kleiner", versprach der Mann und musterte Hyde, welcher im Schneidersitz auf dem Bett saß und ihn anblickte. Er seufzte, fasste in seine Hosentasche und zog einen Geldschein heraus. "Hier. Nimm das und kauf dir etwas Schönes", meinte der Mann und der Junge nahm den Geldschein, nickte dankbar. "Vielen Dank", sagte er, doch der Mann zuckte nur mit den Schultern, umarmte Hyde noch kurz, bevor er sich umwandte. "bis dann!", rief Hyde, als er noch seine Wohnungstür ins Schloss fallen hörte. Dann ließ er sich auf den Rücken fallen und atmete tief durch. "Das war einfaches Geld", dachte er lächelnd und verstärkte seinen Griff um den Geldschein, "und dazu noch Trinkgeld... warum kann es nicht immer so sein?" Langsam stand Hyde auf und verzog das Gesicht, als sich ein stechender Schmerz in seinem Unterleib breit machte. Er seufzte, ignorierte den Schmerz so gut es ging und kniete sich neben sein Bett, verstaute das Geld in dem Schränkchen dort, ehe er ins Badezimmer ging und sich unter die Dusche stellte, das Wasser auf heiß drehte und versuchte, sich einfach zu entspannen. Nachdem seine Haut schon leicht gerötet War, drehte Hyde das Wasser aus und ließ sich dann langsam an der Wand entlang zu Boden gleiten, zog seine Beine an sich und schlang seine Arme um diese. Ein leises Schluchzen entkam seinen Lippen und er lehnte seine Stirn an seine Knie, ließ seinen Tränen freien Lauf. Er schloss seine Augen, fing dann an, hemmungslos zu schluchzen, während er seine Fingernägel in seine Unterschenkel bohrte. In diesem Moment gab es in Hydes Kopf nichts weiter, als der Hass auf sich und das, was er jeden Tag tat. Er bohrte seine Fingernägel weiter in seine Unterschenkel, bis er etwas Warmes an ihnen fühlte. Langsam hob er seine Hand und sah kleine Blutflecken an seinen Fingern. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er ließ seine Hände sinken, seufzte dann zittrig. "Ich hasse mich", flüsterte er und ballte seine Hand zu einer Faust, boxte damit gegen die Wand neben sich, "warum nur? Warum..." Sein Schluchzen durchzog die Stille des Raumes und vorsichtig stand er auf, stützte sich an der Wand ab, als ihm kurz schwindlig wurde. Dann taumelte er in sein Schlafzimmer, ließ sich auf sein Bett fallen und nahm sein Kissen, drückte es an sich. "Es ist gleich vorbei... es ist nur keine kurze Phase", flüsterte er zu sich selbst, wischte sich die Tränen aus den Augen, "gleich ist alles wieder gut... gleich..." Gerade, als der schwarzhaarige Junge zu seinen Zigaretten greifen wollte, tauchte plötzlich Gackt vor seinem inneren Auge auf. Hyde hielt inne, umklammerte sein Kissen fester und lächelte dann. "Gackt... dir geht es sicher auch nicht besser...", murmelte Hyde, fühlte sich aber bei dem Gedanken an Gackt irgendwie etwas besser. Schließlich ließ er sein Kissen los, kuschelte sich in sein Bett und zog dann die Bettdecke über sich. ***** Eines wusste Gackt: Er hatte noch nie in seinem Leben eine so lange Standpauke bekommen. "...und er wird dich auch noch zu einem Prostituierten machen!", warnte Chiyo, doch Gackt schüttelte nur den Kopf. "Nein, das wird er nicht. Er wird es nicht mal..." "Widersprich mir nicht! Ich weiß, wovon ich rede! Er wird dich zu so einem wie er ist machen und dann wird er dich auf Drogen setzen!", rief der ältere Mann und der blonde Junge nickte schließlich, blickte Chiyo dabei aber nicht an, "Du wirst diesen Jungen nie wieder sehen! Hörst du?!" Gackt zuckte nur mit den Schultern, sagt aber nichts weiter, weil er sich sicher war, dass wenn er reden würde, er seine Tränen nicht mehr zurückhalten könnte. Er war frustriert und irgendwie auch enttäuscht, weil Chiyo ihm einfach nicht zuhören wollte. Mit einem Seufzer legte er sich auf den Decken nieder, und blickte hinauf zu der dreckigen, mit Graffiti besprühten Wand. Innerlich hoffte Gackt, dass Hyde noch auftauchen würde, um Chiyo und die anderen vom Gegenteil zu überzeugen... ~20.06.2004~ Kapitel 5: Viel Trubel wegen einem Essen... ------------------------------------------- Titel: Working on the streets - Kapitel 5 - Viel Trubel wegen einem Essen... Kapitel: 5/? Serie: Gackt // J-Rock/Pop Autor: suzanami E-Mail: suzanami@web.de Disclaimer: Charaktere © (sich selbst?), Story © suzanami Warnings: [AU!!][language][shônen-ai] Pairing: Gackt/Hyde Anmerkung: Njaa~, hier Kapitel 5 ^^ Ich bin selbst gespannt, wie viele Kapitel ich noch schreiben werde ^^''' An dieser Stelle ein ganz, ganz großes Dankeschön an Shareana, die seit diesem Kapitel meine Beta-Leserin ist *durchknuddel* ^____^V Und hier auch noch ein Danke an alle, die mir immer so liebe Kommis schreiben ^^ Leute, ihr seid der Beste Ansporn, den es gibt ^.^ Nun aber viel Spaß beim Lesen ^.^ ***** ~Kapitel 5 - Viel Trubel wegen einem Essen... Gackt saß mehr oder weniger ungemütlich auf den kalten Stufen der Kirchentreppe und wartete. Er hatte seinen Blick zum Himmel gewandt und beobachtete, wie die Wolken langsam schleichend vorbeizogen. In einer halben Stunde würde die Kirche aus sein und Gackt hoffte, dass ihm die Kirchenbesucher ein wenig Geld geben würden. Am gestrigen Tage hatte er es noch gut, aber jetzt müsste wohl sein normales Leben weiter gehen. Weihnachten war vorbei... und damit auch der Aufenthalt bei Hyde. Hyde... Gackt hatte in der letzten Nacht viel über den älteren Jungen nachgedacht und war zu einem Entschluss gekommen: Er musste Hyde helfen. Dieser brauchte einen anderen Job. Obwohl der ältere es nie zugeben würde, konnte Gackt sich nur all zu gut vorstellen, dass Hyde an der ganzen Sache langsam aber sicher kaputtgehen würde. Egal, wie viel Geld er mit seiner Betätigung verdienen könne... außerdem hätte Gackt dann auch eine Chance, Hyde seinen Freunden so vorzustellen, dass sie diesen auch akzeptierten. "Er wird dich zu so einem wie er ist machen und dann wird er dich auf Drogen setzen!" Chiyos Worte hallten in seinem Kopf, doch Gackt war vom Gegenteil überzeugt. Außerdem hatte Hyde ihm sein Leben gerettet, ihn an Weihnachten versorgt... der ältere konnte doch gar nicht so schlimm sein, wie Chiyo ihn darstellte... Plötzlich wurden die Portale der Kirche geöffnet und eine Horde von Leuten strömte heraus. Einige davon warfen sogar Geld in die Schachtel in Gackts Händen. Dieser murmelte einige Dankesworte, die die Leute aber eh nie hören würden. Dann kamen ihm wieder Hydes Worte in den Sinn: "Sie kaufen sich nur ihr Gewissen rein... sie geben dir Geld, weil sie dann in den Himmel kommen..." Doch Gackt konnte und wollte das nicht glauben. Er dachte noch immer, dass die Leute ihm das Geld gaben, weil er er war und nicht, weil sie ein unreines Gewissen hatten. Langsam entfernten sich die Leute und Gackt blickte in seine Dose, lächelte dann. "Genug für ein Essen morgen... und wenn ich Glück habe, dann lädt mich der Pfarrer ein, um bei ihm zu essen... na ja, vielleicht sollte ich nicht allzu positiv denken...", dachte er und nickte, "aber wie der Pfarrer schon sagte... Gottes Gnade verlässt uns nie und wird immer an unserer Seite gehen... also warte ich erst mal ab und schaue was passiert..." Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als er fühlte wie ihm jemand leicht durch die Haare strich. "Hi du!" Er drehte sich um ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Hyde?!" "Ja, genau der... ich wollte nur schauen, wie dein Fahrkarten-Verkaufen so läuft..." "Ich hab genug gemacht, für ein Essen morgen", antwortete der Jüngere freudig und Hyde kniete sich vor ihn, wobei er in die Schachtel schaute. "Läuft nicht sehr gut, hm?", fragte er mit leicht mitleidigem Ton und ließ sich neben Gackt nieder. "Nein, es läuft sogar ziemlich gut", berichtigte Gackt den Schwarzhaarigen. "Jetzt warte ich nur noch." "Auf mehr Geld?", fragte Hyde und drehte sich um, blickte in die Kirche hinein. "Es ist keiner mehr drinnen." "Auf was wartest du dann, Dummchen?" "Ich warte auf den Pfarrer, Hyde..." "Zahlt er gut?", wollte Hyde wissen, stand dann auf und beschwerte sich über die zu kalten, unbequemen Treppenstufen. "Ja", sagte Gackt und blies etwas warmen Atem in seine Hände. Dann rieb sie aneinander. "Besser als ich?" "Er... hm... gibt mir etwas zu essen", murmelte Gackt. "Aha", meinte Hyde darauf und nickte: "Scheiß drauf! Komm mit und iss bei mir!" "Nein, ist schon okay, Haido. Am Schluss denkst du noch ich würde dich nur ausnutzen..." "Ausnutzen?", fragte Hyde und lachte dann, "Du bist einfach viel zu höflich und naiv, Gackt! Na komm schon!" "I-ich möchte aber wirklich warten, ob der Pfarrer mich einlädt... außerdem kann ich dann mein Geld sparen...", zögerte Gackt darauf und lächelte schüchtern. "Du würdest dein Geld ohnehin sparen, Gackt." "Nein... ich meine..." Grinsend zog Hyde einen Geldschein aus seiner Jackentasche und wedelte damit vor Gackts Gesicht herum. "Siehst du? Ich zahle! Ich dachte, dass Kachouru verdammt sauer auf mich sein wird, aber er hat mir gestern noch einen Kunden besorgt. Dieser hätte mein Vater gewesen sein können! Er war nett, hat sich mit mir unterhalten und so weiter... also komm schon! Ich zahle!" "Äh... nein, lieber nicht..." "Warum denn nicht? Wir werden uns die Bäuche voll schlagen und dann nehme ich dich in die nächste Spielhalle mit!", rief Hyde etwas aufgebracht und stemmte die Hände in die Hüften. "Hattest du... Sex mit deinem... Kunden?", fragte der jüngere vorsichtig und Hyde grinste, nickte dann gleichgültig. "Ja, verdammt!" "Deswegen will ich nicht mitgehen, Haido!" "Was ist denn eigentlich mit dir los?! Bist du jetzt zu den übermäßig Heiligen gegangen oder was?!", rief Hyde aufgebracht. "Heilig nicht, aber ich habe nachgedacht... du... du gehst an deinem Beruf kaputt, Hyde", antwortete Gackt darauf und blickte Hyde dann an. "Oh!! Ach, wirklich?!", schrie der Schwarzhaarige entsetzt: "du frierst dir deinen verdammten Arsch ab und ich gehe kaputt! Aha! Aber was denkst du, woher ich das Geld hatte, um dir eine Suppe zu geben? Und das Geld, dass ich dir neulich geschenkt habe?!" Gackt fasste in seine Hosentasche und hielt Hyde den Geldschein hin, steckte ihn dann wortlos in dessen Jackentasche. "Ich will es gar nicht!" "Was?!" Hyde war geschockt, wich einen Schritt zurück und schüttelte dann den Kopf. "... aber wenn du dein Geld auf eine... normale Art und Weise... verdienen würdest, dann würde ich deine Einladung annehmen", sagte der blonde Junge sanft. "Was?! Sag mal, was glaubst du eigentlich wer du bist?! Du bist ein verdammter Idiot! Du wirst an Unterkühlung sterben wenn du so weiter machst!! Ich lade dich ein und du behandelst mich, als wäre ich giftig oder sonst was!! Nur weil du nachgedacht hast!! NACHGEDACHT?!", schrie Hyde frustriert. "Ich kann die Einladung trotzdem nicht annehmen..." "Oh doch, das kannst du! Aber statt dessen versuchst du mich mit deiner scheiß Moral zu erniedrigen!!" "Es ist nicht so! Ich hab dir einen guten Grund genannt!" "Dass ich kaputtgehen werde?", fragte Hyde und lachte dann sarkastisch: "Das ist KEIN Guter Grund!" "Ist es schon", schrie Gackt. "Ist es nicht!" "Ist es schon!" "Nein!" "DOCH!" "Was soll all dieser Lärm hier?", fragte plötzlich eine tiefe, ruhige Stimme. Die beiden Jungen wandten sich um und sahen wie der Pfarrer aus der Kirche schritt, "Gackt? Ich habe dich noch nie so aggressiv wie jetzt gesehen..." "Entschuldige, Vater..." "Das ist dein Vater?", fragte Hyde verwirrt. "Er ist der Pfarrer du Idiot", antwortete der jüngere, schüttelte den Kopf. "Ach, du wist diesem Arsch hier etwas zu essen geben?", fragte Hyde den Pfarrer. "Junger Mann... bitte vermeide hier eine solche Ausdrucksweise ..." "Hier? Ach, das heißt, dass ich Wörter wie Arsch, Schwanz, ficken und so etwas außerhalb von hier den ganzen Tag rumschreien kann?" "Es wäre besser du würdest sie nie sagen..." "Scheiße, das kann ich aber nicht", fluchte der Schwarzhaarige und grinste dann. "Bitte geh, Haido...", murmelte Gackt. "Nein. Ich gehe nicht, bis ich dich etwas Essen sehe. Gibst du ihm etwas zu Essen, Alter?" "Vielleicht. Aber erst möchte ich wissen, warum ihr zwei gestritten habt", antwortete der Pfarrer ruhig. Hyde seufzte genervt, strich sich einige Strähnen seines schwarzen Haares aus dem Gesicht. "Weil Gackt nicht mit mir mit kommen will, um etwas zu essen." "Und warum gehst du nicht mit, Gackt?", fragte der Pfarrer den blonden Jungen. Dieser stand auf und zuckte dann mit den Schultern. "Weil Hyde sein Geld mit Dingen verdient, die er nicht tun sollte und die ihm schaden... sein Geld ist schmutzig!" "Also willst du lieber hungern, anstatt die Einladung deines Freundes zu akzeptieren?" "Ja", antwortete Gackt wahrheitsgemäß und der Schwarzhaarige blickte den jüngeren geschockt an. "Nun, Gackt, ich sehe, dass du einen eisernen Willen hast... und ich gratuliere dir dafür. Ich würde gerne irgendwann mehr von dir erfahren...", meinte der Pfarrer ruhig und verwuschelte Gackts Haare dann sanft, ehe er sich umwandte, "und hör auf zu fluchen, Haido..." "Fick dich du pädophiler Wichser!", schrie Hyde so laut er konnte, zitterte vor Wut. "Das war's! Ich hab genug von dir! Ich hasse dich!", schrie Gackt Hyde an und versuchte nach Hyde zu schlagen, doch dieser wich geschickt aus, grinste dann. "Nachdem du von dem Alten nichts bekommst, kannst du ja jetzt mit zu mir kommen", schlug Hyde vor, doch der jüngere schüttelte den Kopf. "Nein! Ich nehme kein Essen von einer Nutte", antwortete Gackt, versuchte, seine Wut in Zaum zu halten, wandte sich um und ging von Hyde weg. "Du bist auch eine Nutte!", schrie der ältere und ging ein paar Schritte hinter Gackt her, ehe er stehen blieb: "Ich hab dir Geld gegeben, damit du die letzte Nacht bei mir geblieben bist!" "Ich hab dir das Geld wieder gegeben. Ich will es nicht, also macht mich das..." "Zu einer beschissenen Nutte!" "Zu einem ehrlichen Mann!" "Mann?! Du bist nicht mehr als ein kleiner Junge", gab Hyde spöttisch zurück, doch seine Stimme zitterte vor Wut und Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. "Was auch immer. Lass mich in Ruhe! Ich hungere alleine!" "Ich hasse dich, Gackt! Du elender Lügner! Und ich dachte, dass du mein Freund werden willst! Ich hasse dich!!" Hyde schrie die letzten Worte so laut er nur konnte, ehe er sich an der Kirchenmauer entlang auf den Boden gleiten ließ und leise zu schluchzen begann. Tränen rannen über seine Wangen, während er beobachtete, wie Gackt langsam von ihm weg schritt und er ihn schließlich aus den Augen verlor... ~27.06.2004~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)