Summer in the city von Furu (*für Pinku* (meine zweite Ken+Chiro-FF)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Also diese Story ist ganz allein für meine liebe Yoyo! Ich hab dich ganz doll lieb und danke dir für deine Freundschaft! Solang dir die kleine Geschichte gefällt, bin ich glücklich! Aber trotz allem hoffe ich, dass auch Jackie diese FF mag. Ich weiß, dass da noch net so viel Story ist, aber wer weiß. Die kommt evtl. ja noch. *lach* Ach und nochwas es ist ne shonen-ai-Fanfic, also lest sie net, wenn ihr das net mögt. *nick* Ein Wort zu den Rechten! Kenji Fujiwara und Ichiro Nakayama gehören mir! Und ich habe aus Kens Sicht geschrieben. Also dann wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen! Furu! ^-^ Summer in the city Die schwüle Sommerhitze brachte die Menschen um ihren Schlaf. Es war seit Jahren nicht so heiß gewesen. Die Klimaanlagen liefen fast ständig und jede Abkühlung wurde von den Menschen ohne Zögern wahrgenommen. Ich, Kenji Fujiwara, hatte noch nie so viele Leute mit Sonnenbrand, Sonnenstich, Kreislaufzusammenbrüchen oder ähnlichem behandelt. Immer hatte ich mein schwarzes Haar immer gehegt und gepflegt, aber im Moment spielte ich mit dem Gedanken es auf eine angenehmere Länge reduzieren zu lassen. Ich mochte den Sommer noch nie. Meine helle Haut war anfällig und was Ichiro, mein Freund, an diesem Wetter ach so toll fand, war mir unbegreiflich. Mein Freund lümmelte sich sooft es ging in der Sonne, am liebsten mit so wenig Kleidung wie möglich, was sein gebräunter Körper eindrucksvoll bewies. Wenn ich abends heimkam schlief Ichiro meist bei offenem Fenster. Der heiße Wind spielte mit den Gardinen und brachte dem Schlafenden keine nennenswerte Abkühlung. Es war als glühe Ichiro innerlich. Und manchmal fürchtete ich mich zu verbrennen. Ich lehnte im Türrahmen und trank einen Schluck Wasser. Plötzlich regte sich die Person auf dem Bett, hob mühsam den braungelockten Kopf und blickte ihn müde an. Das Grün strahlte und traf auf meine blaue Augen. -Bekomme ich auch nen Schluck? Ich bin unglaublich durstig!- Ich musste lächeln. Bestimmt trank er nicht genug, wenn er im Restaurant war. Ichiro vergaß alles sobald er in der Küche war. -Ich bring dir was! Willst du was bestimmtes?- Ichiro schüttelte den Kopf. Wenige Sekunden später reichte ich ihm eine Flasche Orangensaft und ließ mich aufs Bett fallen. Ichiro trank hastig, als ob er kurz vorm Verdursten stand und ihm rann der Saft übers Kinn und schließlich über den unbekleideten Oberkörper. Ich lächelte, nahm meinem Liebsten die Flasche ab und beugte mich zu ihm rüber. Ich küsste ihn auf die Lippen, fuhr dann die saftige Linie nach und ließ Ichiro aufseufzen vor Erregung. Es waren diese Laute, die mich anturnten und sogleich dafür sorgten, dass ich einen Ständer hatte, der in meiner Kleidung schmerzte. Wir zogen einander aus. Die Berührungen waren fordernd und zärtlich zugleich. Ich lutschte an Ichiros Brustwarze. In vollem Bewusstsein, dass der es mochte und mit jeder Sekunde wuchs mein Wunsch mir Ichiro jetzt zu nehmen. Es war fast als ob ich der Zärtlichkeiten müde war, also umfaßte ich den harten Schwanz und begann ihn mit der Hand zu bearbeiten. Ichiro warf den Kopf in den Nacken und stöhnte. Zeigte damit, dass er mich genauso wollte. Ich griff nach einer Tube Gleitgel, und verteilte etwas auf meinem Glied. Ichiro lag auf dem Bauch, wartend, verführerisch und dessen war er sich vollkommen bewusst, als er seinen Hintern in die Luft streckte und quasi darum bettelte, dass ich es ihm besorgen würde. -Es war wie immer wundervoll, aber du hättest nicht ganz so grob sein müssen!- Ein leises Lachen klang in diesen Worten mit. -Tut mir leid, Ichiro!- -Tut es nicht! Du nutzt aus, dass ich in der Arbeit nicht sitzen muss!- Ich musste lachen. Ichiro konnte so kitschig sein. -Du hättest nur sagen müssen, dass ich aufhören soll. Ich schwöre, ich hätte es getan!- Tja dem Argument hatte Ichiro nichts entgegen zu setzen, also erhob er sich um duschen zu gehen. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah ich ihm nach. Hätte ich damals gewusst, dass es das letzte Mal sein würde, dass ich seinen Körper an meinem spüre, dann wäre ich zärtlicher gewesen. Mir war noch immer heiß und das wurde mir deutlich bewusst als er sich neben mir niederließ. Er hatte sicher eiskalt geduscht. Sein Atem wurde tief und gleichmäßig und ich glitt ebenfalls ins Reich der Träume ab. Ichiro weckte mich indem er herumkramte. -Was machst du denn? Ich versuche zu schlafen!- -Sei nicht sauer auf mich Ken! Ich packe schon mal einige Sachen zusammen, damit wir später sofort loskönnen. Ich schließe heute auch früher, aber ich will nicht, dass ich es nicht schaffe. Wenn du nach deiner Schicht nach Hause kommst, fahren wir gleich los. Und jetzt schlaf weiter!- Flüsternd entschuldigte er sich und ich vergrub meinen Kopf wieder zwischen den Kissen. Schnell verfiel ich wieder in tiefen Schlaf. Ich freute mich auf den gemeinsamen Urlaub. Es war unser erster gemeinsamer Urlaub seit langem, um genau zu sein, unser erster gemeinsamer Urlaub überhaupt. Die Male wo wir übers Wochenende wegfuhren, zähl ich nicht als Urlaub. Morgen würden wir mit dem Wagen nach Kyushu sein. Und mir graut jetzt schon vor der Hitze, die dort herrschen wird. Kapitel 2: Abkühlung für erhitzte Gemüter ----------------------------------------- Okay das ist das zweite Kapitel und Jackie hat gedroht nie wieder mit mir zu reden, wenn ich Kenji und Ichiro irgendwas antue, nachdem ich mit Alleinsein in ihre Ungnade gefallen bin. *drop* Das bringt mich in ziemliche Schwierigkeiten, mal sehen, wie ich das löse. Mata ne, Furu! ^-^ Abkühlung für erhitzte Gemüter. Als ich an diesem Nachmittag nach Hause kam, erwartete mich Ichiro schon ungeduldig. Seit Gesicht war gerötet und er wirkte leicht zerzaust. Er hat sich nicht die Mühe gemacht seine hellbraunen Naturlocken zu bändigen, trug Shorts und ein weißes Hemd. -Da bist du ja Ken! Wir können sofort los! Ich hab alles gepackt.- -Nenn mich nicht immer Ken!- erwidere ich, aber lächle. Gemeinsam verstauten wir die Koffer in meinem Wagen und Ichiro nahm auf dem Beifahrersitz Platz, während ich mich hinter das Steuer setzte. Ich würde fahren, da Ichiro nicht gerne fährt. Er sagt, es mache ihn nervös und mich macht er nervös, wenn ich daneben sitze. -Schnall dich bitte an!- Wortlos folgt er meiner Anweisung und wir fahren los. Schnell wurde er müde und schläft ein. Ichiro gehörte zu den Menschen, die einfach immer und überall schlafen können. Dieses kindliche und unschuldige Gesicht brachte mich zum Schmunzeln. Ganz leise stellte ich das Radio an und öffnete das Fenster auf meiner Seite einen Spalt um mich zu erfrischen. Der Wind spielte mit Ichiros Hemd und seinen Haaren. Ich fuhr schnell, das ist mein Stil, nicht dass ich rase, aber ich bin ein guter Fahrer und hab mein Auto immer unter Kontrolle. Kurz nach 2 Uhr kamen wir in unserem Urlaubsort auf Kyushu an. Die Strecke wurde immer schöner, bis wir schließlich auf einer Küstenstraße waren und ich den Duft des Meeres einatmete. Vor dem kleinen Hotel parkte ich und weckte Ichiro indem ich ihn küsste. -Sind wir schon da?- Er war so süß, als er sich die Augen verschlafen rieb. Wir checkten ein und fielen in unserem Zimmer geschafft ins Bett. Die kritischen Blicke des Personals ignorierten wir, denn wir sind es gewohnt neugierig beäugt zu werden. Am nächsten Morgen packten wir die Koffer aus. Ichiro hatte ganze Arbeit geleistet. Und er fand für alle Stücke einen Platz in diesem fremden Raum. Seine Energie war bewundernswert. Mir war zu warm um mich schnell zu bewegen. -Ichiro mir ist heiß!- jammerte ich, doch er entgegnete mir nur entnervt: -Es ist eben Sommer!- Plötzlich hielt er mitten im Auspacken inne und ich fragte: -Was ist? Haben wir irgendwas vergessen? Wir können es hier sicher kaufen!- -Nein Ken ich wollte dir ja noch was zeigen. Das hatte ich gestern vor lauter Aufregung total vergessen!- Er knöpfte das weiße Hemd auf und ich lächelte, doch ich verstand ihn nicht. Er streifte das Hemd ab und stand nur noch in knappen Shorts vor mir. Ich merkte, dass sich in meiner Hose etwas regte. Er sah einfach zu sexy aus. Dann drehte er sich um und ich sah es! Ein Tätowierung auf seinem rechten Schulterblatt. Fujiwara Kenji stand da. Meine Eltern haben für meinen Vornamen sehr untypische Kanji gewählt und ich war sprachlos. Er wandte den Kopf zu mir und sah mich mit seinen strahlenden grünen Augen stolz an. -Und? Wie gefällt es dir? Toll oder?- -Ja ganz toll!- Ich bemühte mich, meine Stimme ruhig zu halten, doch er kannte mich gut genug und fragte: -Was hast du?- -Sag mal Ichiro spinnst du irgendwie? Fragend sah er mich an. Es brachte mich auf die Palme, weil es so typisch war, dass er nicht nachdachte ehe er handelte. -Eine Tätowierung ist nichts was man sich aus ner Laune raus machen lassen sollte. Und wie bist du auf die bescheuerte Idee gekommen dir meinen Namen irgendwo hin machen zu lassen? Was wenn wir uns mal trennen! Du hast nicht drüber nachgedacht, oder?- Meine Stimme zitterte. Ich war so wütend und als ich den nächsten Satz ausgesprochen hatte, tat es mir auch schon leid. ?Du bist doch kein Stück Vieh, dem man den Eigentümer aufdrücken muss!- Vorwurfsvoll blickte er mich an, doch anders als sonst gab ich nicht nach. Ich sah ihn ernst an, war immer noch total wütend. Seine Wangen waren errötet, er suchte nach Worten und ich sah Tränen, die in seinen Augen glitzerten, dann drehte er sich um und verschwand im Bad. Ich erhob mich und ging zur Tür, die er verriegelt hatte. Er weinte. Ich hätte jetzt etwas sagen müssen, aber ich ließ es. Allein der Gedanke, dass ihn jemand anders dort berührt hatte machte mich wütend, mehr als ich stolz über den Liebesbeweis war, denn ich wußte, dass er Nadeln haßte. In letzter Zeit bin ich viel eifersüchtiger geworden. Als er aus dem Bad kam gehen wir zum Frühstück. Schweigend aßen wir. Er löffelte Müsli aus einer Schale und ich aß ein Brötchen mit Marmelade und trank schwarzen Kaffee. Wir sahen uns nicht an und ich hoffte, dass unser Urlaub nicht so weitergeht wie er begonnen hat. Ich musterte die anderen Gäste. An einem der anderen Tische saß eine vierköpfige Familie, am Fenster ein Mann mittleren Alters, an einem weiteren Tisch zwei junge Mädchen und in der Ecke ein Paar, wahrscheinlich frisch verheiratet. Dann plötzlich ertönten Hustgeräusche von dem Mann am Fenster. Zunächst nichts ungewöhnliches, doch dann schien er zu würgen und ich blickte zu ihm. Er hielt sich die Kehle und mir wurde bewusst, dass er sich verschluckt hatte. Eine Kellnerin war bei ihm und fragte ob sie etwas für ihn tun könnte, doch sie verstand scheinbar nicht, dass er dabei war zu ersticken. Ich sprang auf und Ichiro schaute mich erstaunt an. Eilig lief ich zu dem Tisch des Mannes und erkläre: -Ich bin Arzt! Haben Sie keine Angst ich helfe Ihnen!- Der Mann nickt. Ichiro ist mir gefolgt und beobachtete meine Bewegungen genau. Alle Gäste starrten nun zu uns und Ichiro rief aufgeregt: -Du musst diesen Griff anwenden, wo man den Leuten unter die Arme greift und Druck ausübt...- -Ichiro, ich weiß was ich tu! Geh und ruf einen Krankenwagen.- Er nickte und verschwand. Ich folgte seinem Rat, aber es funktionierte nicht. Der Familienvater und der frischgebackene Ehemann halfen mir den röchelnden Mann in einen Nebenraum zu bringen. Ichiro kam hinzu und ich sage: -Bring mir meine Tasche aus dem Wagen. Ich muss eine Tracheotomie vornehmen.- Er verstand nicht, aber rannte raus. Der Mann war mittlerweile rot angelaufen und schon Sekunden später tauchte Ichiro auf und reichte mir meine Notfalltasche. Sofort setzte ich das Messer an und vollzog den Luftröhrenschnitt. Ichiro wendete sich ab. Die beiden anderen Männer betrachteten kritisch was ich tat, aber keiner sagte was. Dann wich die Anspannung aus dem Gesicht des Mannes und er machte hastige Atemzüge. Erleichtert, dass es geklappt hatte, wich auch von mir die Anspannung, dann trafen die Sanitäter ein. Ich berichtete sofort was geschehen war und übergab den Patienten. Ich ließ es mir nicht nehmen mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus zu fahren. Am späten Nachmittag kehrte ich ins Hotel zurück. Ich war klatschnass. Wegen des Adrenalins und auch der Hitze. Ich war total müde und Ichiro blickte mich an. Er schien so stolz auf mich zu sein. -Es war toll, wie du dem Mann das Leben gerettet hast. Du hast als einziger gewusst, was zu tun war!- -Ichiro, du übertreibst, es ist mein Job. Keine große Sache.- Er kam zu mir und schloss seine schlanken Arme um mich, legte seinen Kopf gegen meine Brust und erklärte: -Du bist ein Held, sowas macht mich unheimlich an!- Seine Hände wanderten abwärts, aber ich ergriff seine Handgelenke. ?Sei mir nicht böse, aber ich bin nicht in Stimmung. Ich will schlafen. Lass uns einfach ein wenig schlafen. So wie früher, ja?- Ich lächelte ihn an und er nickte. Ich ging ins Bad und dann legten wir uns zusammen auf das Bett. Eng aneinander geschmiegt. Ich hielt ihn mit geschlossenen Augen in den Armen und lauschte seinem Herzschlag. Dabei spürte ich wie er mir sanft über den Handrücken streichelte. Dann schlief ich ein. Kapitel 3: Wo bist du nur? -------------------------- Kurz und bündig: Für Yoyo! Und ich hoffe, dass ich das mit den Zeiten geregelt bekomme. Danke an Cherubin, die mich darauf aufmerksam gemacht hat. *smile* Viel Spaß beim Lesen, Furu! ^-^ Wo bist du nur? Ich spürte, wie er sich neben mir bewegte. Sein Atem war unruhig, aber er zwang sich so zu tun als schliefe er noch. Ich öffnete die Augen und blickte auf meinen Wecker, dessen schwach beleuchtetes Zifferblatt zeigte kurz vor sechs. Durch ein leises Knurren gab ich an, dass ich wußte, dass er wach war. -Hab ich dich geweckt Ken?- flüsterte er. -Hm... na los, geh schon!- -Echt? Es macht dir nichts aus?- -Nein, aber wenn du nicht gehst, kann ich nicht schlafen!- zischte ich durch die Stille und drehte mich langsam zu ihm um. Für einen Moment schauten wir einander tief in die Augen. Es war für einen Moment wie damals, als Ichiro aus dem Koma erwachte, kurz nachdem er versucht hatte sich das Leben zu nehmen. Seine Augen strahlten noch immer. Dann wandte er sich ab und sprang mit einem Satz mehr oder weniger elegant aus dem Bett. Ich beobachtete wie er sich im Halbdunkel anzog. Seine dunkelblauen Shorts, ein weißes Unterhemd, Strümpfe. Die Haut um die Tätowierung schien leicht gerötet, dann stieg er in seine Schuhe und ich flüsterte, während ich die Augen müde schloss: -Du solltest sie zuschnüren.- -Mach ich gleich unten!- flüsterte er und ergriff seinen Walkman. Seinen Zimmerschlüssel band er sich um den Hals und steckte sich einige Geldscheine in die linke Socke. Er hatte sich angewöhnt immer etwas Geld einzustecken, wenn er zum Joggen ging. Als ich die Augen das nächste Mal die Augen aufmachte, war Ichiro nicht mehr im Raum und ich fiel erneut in tiefen Schlaf. ~~*~~ Ein Klopfen riss mich aus meiner Ruhe. -Doktor, sind Sie da?- Eine Stimme, die ich nicht kannte erklang und ich rang mir ein müdes: -Ich komme.- ab. Als ich die Tür öffnete, stand da der Mann, dem ich am Tag zuvor das Leben gerettet hatte. Meine Überraschung musste mir aufs Gesicht geschrieben sein, denn er erklärte lächelnd: -Es geht mir besser und ich konnte schon entlassen werden. Haben Sie Lust mit mir zu fürüstücken?- (Das ü ist gewollt! *lach*) Ich nickte und bemerkte erst jetzt den musternden Blick meines Gegenübers. Kein Wunder immerhin trug ich nur Boxershorts und auch wenn ich im Gegensatz zu Ichiro keinen Sport trieb, so war mein Körper wohl dank der Gene recht attraktiv anzusehen. Meine Muskulatur war schon immer gleichmäßig, wenn auch nicht übertrieben ausgeprägt und mein schwarzes Haar kontrastierte mit meiner weißen Haut. -Ich komme gleich hinunter.- Wenige Minuten später saß ich gemeinsam mit meinem Patienten im Speisesaal. Die Uhr zeigte 9.00 Uhr und ich fragte mich, wo Ichiro wohl war, während ich mich mit dem netten Mann unterhielt. Seine ruhige, beherrschte Gestik erinnerte mich an meinen Vater, wenngleich dieser nicht von solcher Eleganz war. Und da war etwas, das mir sofort auffiel. Schmerz in seinen Augen, Einsamkeit, aber kein bisschen Verbitterung. -Ich bewundere euch Jungs!- Er wußte was ich mit Ichiro hatte. Nicht weil wir so indiskret waren, nein, weil er ebenso war. -Nun ja... heutzutage ist das keine allzu große Sache mehr. Zu Ihrer Zeit muss es viel schwieriger gewesen sein?- Er lächelte mich an und erwiderte: -Das meine ich nicht. Es mag sein, dass Homosexualität langsam von der Gesellschaft akzeptiert wird, aber das meinte ich nicht. Ich meine, dass ihr eine Beziehung führt. Für unser einer ist es nicht so besonders schwer Sex zu finden, wenn man halbwegs anständig aussieht, aber Liebe. Das ist für alle Menschen etwas Besonderes.- Ich nickte. Mein Blick ging zu einer Uhr, die an einer Wand angebracht war und als ob er meine Gedanken lesen konnte meinte mein Gegenüber: -Er ist jetzt schon drei Stunden weg.- -Ichiro treibt viel Sport. Er hat wohl die Zeit vergessen... oder er hat sich verlaufen. Der Junge hat keinen Orientierungssinn.- Ich musste grinsen, aber ich machte mir Sorgen und vermisste ihn. Nach dem Frühstück, gingen wir in die Suite des Mannes und setzten uns auf den Balkon. Man hatte eine wundervolle Aussicht über das nahe liegende Meer. -Ich komme jeden Sommer hierher. Seit ich meine erste große Liebe hier gefunden hatte. Er war ein Fischer und seine Haut war immer braun. Doch ihn kümmerte es nie und seine freie Art faszinierte mich sofort. Immer wenn ich am Strand war, beobachtete ich ihn.- Vollkommen unaufgefordert erzählte mir dieser Mensch von seinem Leben. Davon wie seine kurze Romanze ein jähes Ende fand, weil sein Geliebter schon in jungen Jahren starb und davon, dass er froh war, dass er nichts bereuen musste. Und dann fragte er: -Erzähl mir von deiner großen Liebe. Was für eine Geschichte verbindet euch?- -Wissen Sie, ich habe ihm das Leben gerettet. Er hatte versucht sich zu töten, weil seine Beziehung zu einem älteren Mann in die Brüche ging. Ich begehrte ihn vom ersten Moment an, da ich ihn gesehen hatte, aber erst als er fast starb erkannte ich, wie verzweifelt er sein musste. Ich verstand nicht was Liebe ist, was ihn dazu getrieben hatte lieber sterben zu wollen. Ich saß jede Sekunde an seinem Bett und hielt die Hand eines fremden Jungen von dem ich nichts wußte.- Ich spürte die interessierten Blicke des Mannes auf mir und erklärte: -Ich hatte das Gefühl, dass ich da sein muss, wenn er die Augen öffnet, damit er weiß, dass es da jemanden gibt. Jemanden, dem nicht egal ist, ob er da ist oder nicht. Als er schließlich seine Augen öffnete und erkannte, dass er lebte, weinte er bitterlich und zum ersten Mal wünschte ich mir Trost spenden zu können. Ich hielt ihn in den Armen und wußte nicht, was ich sagen sollte.- Noch immer bekam ich eine Gänsehaut, wenn ich an jenen Tag erinnert wurde. Hilflosigkeit ergriff mich und ich begann mich stärker nach Ichiro zu sehnen. Ihn in meine Arme schließen und küssen zu können. Wo steckte er denn nur? Ich fuhr mit meinen Erzählungen fort. -Von jenem Tag an, verbrachten Ichiro und ich viel Zeit miteinander. Er schien außer mir niemanden zu haben und las mir jeden Wunsch von den Augen ab. Und ich genoss seine Nähe ungemein. In der ersten Nacht, die wir gemeinsam verbrachten war es mir genug ihn einfach in meinen Armen zu halten und seinem Atem zu lauschen. Er war der erste Mann mit dem ich schlief ohne ihn anzurühren, selbst wenn es mir schwer fiel.- Der Mann, der mir gegenüber saß, nickte nun bedächtig. Ich war immer schon ein guter Beobachter und meine Geschichte hatte ihn sichtlich ergriffen, zugleich wirkte er müde. -Ich lasse Sie besser allein. Legen Sie sich hin und schlafen Sie etwas. Ich werde später noch mal nach ihnen sehen.- Ich half ihm sich auf das breite King Size Bett zu legen, verdunkelte den Raum und verließ schleichend den Raum. In unserem Zimmer angekommen, sehnte ich mich nach meinem Liebsten. Wieso ließ er mich so lange allein? Die Gedanken an früher hatten mich unheimlich aufgewühlt. Erneut war da dieses Gefühl, ohne ihn nicht vollständig zu sein. Vor Ichiro war ich eine Schlampe. Ich schlief in einem Monat mit so vielen verschiedenen Typen, wie andere in einem Jahr. Beziehungen waren mir zuwider. Doch Ichiro änderte alles. Wie immer lächelte ich fast automatisch. Was hatte er nur mit mir angestellt? Ich setzte mich aufs Bett und zog mein Hemd aus. Ein leichter Luftzug streichelte meine helle Haut, an einigen Stellen hatte ich Rötungen, die langsam lila wurden. Es waren die Spuren, die Ichiro an meinem Körper hinterlassen hatte. Flecken, die mir Angst machten. Fast so als sagten mir diese Stellen auf meinem Körper, dass er sie dort platziert hatte, weil er wollte, dass etwas bei mir ist, wenn er nicht mehr da ist. Ich blickte lange in den Spiegel und fast unbemerkt begann meine Hand über meinen Körper zu streicheln. Berührte die Spuren meines Liebsten und der Schmerz ließ mich die Hand zurückziehen. Ich schloss die Augen, während meine Hand ihre Wanderschaft fortsetzte. Vor meinem inneren Auge erschien Ichiro, der Ichiro aus der Nacht in der wir uns erstmals liebten. Ein Junge, der vom Schwimmtraining im Pool gebräunt war, dessen Haare von der Sonne und dem Chlor ausgebleicht waren, mit feinen Gesichtszügen. Der gleiche Junge, den ich stets beobachtet hatte, wenn er aus dem Pool stieg und dabei nichts weiter trug als eine mehr als knappe Badehose, die wenig verdeckte und meiner Fantasie kaum Freiraum ließ und einer Schwimmbrille. Seine Haare klebten an seinem Nacken und fuhr er sich mit dem linken Arm durch das Haar um es aufzulockern, Wasser perlte an ihm herab. Dann ging er zu seinem Handtuch und bückte sich. Oh mein Gott, wußte er nicht, dass er halbnackt war. Ich erinnere mich an dieses Bild, weil es das Bild ist, das ich immer sah, wenn ich an ihn dachte, so wie jetzt. Es machte mich total geil. In unserer ersten Nacht sah er genauso verführerisch aus. Damals trug er einen Pyjama und ich erinnere mich daran, dass wir zusammen da lagen und ich ihn plötzlich streichelte. Ich fuhr ihm an der Seite entlang und schließlich unter sein Shirt. Zum ersten Mal berührte ich seinen Körper, seine warme und weiche Haut verursachte ein Kribbeln an meinen Fingerspitzen, weckte das Bedürfnis ihn richtig zu berühren. Er seufzte leicht auf und ermutigte mich. Meine Hand wanderte auf die Vorderseite seines Brustkorbes über feste Muskeln und berührte seine harten Nippel. Erneut stöhnte er auf und öffnete die Augen. Seine Wangen waren leicht gerötet, seine grünen Augen erregt, doch irgendwie auch ängstlich. Er suchte meinen Blick und dann sagte er: -Tu mir nicht weh Kenji! Ich liebe dich!- Er hatte den Mund leicht geöffnet und ich zog ihn fester in meine Arme, dann küsste ich ihn. Zärtlich um ihm zu sagen, dass ich ihn liebte und ihm nie weh tun könnte (Echt nicht? Ken das glaubst du doch selbst net... *lach*), denn in Worten könnte ich ihm das nicht sagen. Während ich ihn küsste, streichelte ich seine Brust und er wand sich in meinen Armen. Meine Hand wanderte abwärts und gelangte zu Ichiros Schritt. Ich fühlte etwas hartes unter dem dünnen Stoff und musste lächeln. Aber auch ich wurde immer erregter. Wenn er jetzt sagen würde: -Hör auf!- könnte ich es wahrscheinlich nicht. Ich schloss die Augen um dieses Gefühl zu verinnerlichen. Dann löste ich mich von seinen Lippen, leckte meine ab, da etwas Speichel daran haftete. Ich öffnete die Augen und war fast ein wenig enttäuscht als sich Ichiro aus meinen Armen befreite. -Mir ist warm geworden!- sagte er und zog sich sein Oberteil aus. Mir stockte der Atem als er sich mit nacktem Oberkörper an mich schmiegte, begann mich am Hals entlang zu küssen, an meinem Ohrläppchen knabberte und meinen nackten Oberkörper streichelte. Er hielt sich nicht lange damit auf und ging tiefer. Er griff in meine Shorts und ich keuchte erregt auf. Obwohl er unschuldig wirkte, merkte ich, dass er genau wußte, wo er was tat. In gleichmäßigen Bewegungen massierte er meine Männlichkeit und freute sich über meine Reaktionen. Dann ließ er von meinem Ohr ab und rutschte an meinem Körper tiefer. Die Shorts wurden ab gestreift, dann spürte ich seine Zunge an meinen Eiern, meinem Schwanz. Er wollte mich mindestens so sehr wie ich ihn, denn als er sich über meinen Ständer hermachte suchte er meinen Blick. Sein Kopf bewegte sich auf und ab und ich stöhnte laut auf, hob und senkte meine Hüfte um tiefer in seinen Rachen zu stoßen. Kurz bevor ich kam, hörte er auf. -Nicht sofort... später!- lächelte er und zog nun ebenfalls seine Hose aus. Sein Ständer, der größer war als ich erwartet hatte, hüpfte auf und ab. Ein wunderschöner Anblick, aber alles an ihm war wunderschön. Fast eine Ewigkeit verbrachten wir damit uns zu küssen und zu streicheln und ich haderte sehr mit mir, weil ich ihn so sehr wollte, dass es weh tat. Ich erinnerte mich daran, dass er damals anders war als jetzt. Er war anschmiegsam, tat alles für mich, stellte nie Wünsche oder Forderungen, es hatte lange gedauert ehe er mir mitteilte, was er wollte und was nicht. Heute hatte er damit keine Probleme mehr, wenn er keine Lust hatte, dann hatte ich gefälligst auch keine zu haben. Ich öffnete die Augen. So machte es einfach keinen Spaß. Mein Blick schweifte zur Uhr und langsam machte ich mir Sorgen. Auch beim Essen war von Ichiro keine Spur zu erhaschen. Ich war es gewohnt, ohne ihn zu essen, denn es gab Wochen in denen wir uns kaum sahen, was bei meinem Plan als Arzt und seinem als Restaurantbesitzer kein Wunder ist. Oft hinterließ er mir dann Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, weil er Angst hatte ich könnte einen Zettel übersehen und er wußte, dass ich den Anrufbeantworter immer als erstes abhörte, wenn ich reinkam. Doch heute schmerzte es mehr als sonst. Wie gern hätte ich jetzt mit ihm geredet, ihm zugehört, wenn er mir belanglose Dinge beschrieb, die ihm passiert sind. So wie ich immer seinen Geschichten lauschte, die er vom Restaurant erzählte, statt dessen saß ich da und stocherte lustlos in meinem Salat rum. Ich hatte keinen Appetit. Im Radio wurde das Programm unterbrochen und die Stimme der Ansagerin erklärte: -Ein Jogger verunglückte am späten Vormittag auf einer Klippe. Leider trug der junge Mann keine Papiere bei sich und ist bisher nicht ansprechbar. Sollten Sie sachdienliche Hinweise machen können, dann wenden Sie sich bitte an folgende Nummer.- Eine Telefonnummer folgte, die ich mir sofort einprägte. Die Musik setzte wieder ein und ich erhob mich ohne zu überlegen. Während ich eilig zur Rezeption lief und das Telefon verlangte, redete ich mir ein, dass es ne Menge Jogger gab. Es würde schon nicht Ichiro sein. Die Frau am Eingang reichte mir das Telefon und ich tippte sofort die Nummer. Die Sekunden, die ich wartete bis jemand den Hörer am anderen Ende abnahm, schienen nicht vergehen zu wollen. -Hallo? Mein Name ist Mikawa, wie kann ich Ihnen helfen?- fragt mich eine freundliche weibliche Stimme. -Ich rufe wegen des Verunglückten Joggers an, es wäre möglich, dass ich ihn kenne, ich bin sein ... Freund!- -Verstehe! Wie heißen Sie?- -Kenji Fujiwara! Hat der Verunglückte eine Tätowierung auf der Schulter?- Diese Frage schien sie zu verwirren, denn sie entgegnete nur: -Ich verbinde!- und leitete mich einfach weiter. Ich wartete und hätte am liebsten in den Hörer gebrüllt: -Nimmt mal jemand ab?- Die innere Unruhe, die mich ergriffen hatte, wuchs beträchtlich an. Ich betete zu einem Gott, an den ich eigentlich nicht glaubte, dass es bitte nicht Ichiro sein sollte. -Hallo?- Na endlich... ?Ich rufe wegen...- -Ja wegen dem Jungen. Meine Kollegin hat mich informiert. Bitte kommen Sie so schnell es geht vorbei. Sie können sich den Jungen ja mal ansehen.- Er gab mir eine Adresse und die Bezeichnung Junge machte mich nur noch nervöser. So titulierte man Ichiro aufgrund seiner feinen Gesichtszüge, seines schmalen Körpers und seiner jugendlichen Aura des öfteren. Ich drehte mich abrupt um und stieß gegen jemanden. Es war der ältere Herr. Er betrachtete mich kritisch, legte seinen Arm um meine Schulter und geleitete mich so nach draußen. Scheinbar wirkte ich ziemlich aufgelöst, aber wer hätte mir das verübeln können. Auch heute treten mir noch Tränen in die Augen, wenn ich an diese Zeit denke... Nachwort: Ich weiß ich hatte ne Lemonszene versprochen, aber irgendwie sollte es halt net sein... Bitte haut mich net! *ls* Ach und ich weiß, dass es gemein ist, hier abzubrechen, aber ich hab doch so wenig Zeit und ehe ihr zu lange warten müsst, bekommt ihr wenigstens etwas von dem Kapitel zu lesen. *knuff* Kapitel 4: Zeichen ------------------ Also die Sache mit Ichiro ließ einigen ja echt keine Ruhe! Einige meinten ich solle Ichiro bloß nichts antun, andere beanstandeten Kenji sei ihnen unsympathisch geworden. Irgendwie verstehen die Leute Ken net. *lach* Und hier ist es meinem mangelnden Talent zu zuschreiben, dass so viele Ken missverstehen. Vielleicht hab ich es zu gut gemeint als ich mir vornahm Ken menschlicher zu machen und jetzt wurde Mister Right plötzlich zu Staatsfeind Nr. Eins. *drop* Naja die Ff ist immer noch für Yoyo! *smile* Und danke an alle, die mir nen Kommentar geschrieben haben. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Ken und Chiro ihre eigenen Fans haben. *g* Furu ^-^ Zeichen In meinem Kopf drehte sich alles. Mein Magen zog sich unangenehm schmerzend zusammen und ich hatte das Gefühl, dass ich mich gleich übergeben musste. Mit den Händen krallte ich mich in das Leder des Autositzes auf dem ich saß. Der Fahrer bemerkte meine Unruhe und fragte: -Soll ich anhalten?- Ich wollte sofort ablehnen und den Kopf schütteln, doch als ich das versuchte wuchs meine Übelkeit und ich nickte. Verdammt ich hatte für sowas echt keine Zeit. Ich musste doch ins Krankenhaus. Ich kletterte aus dem Wagen, atmete tief ein, aber meine Übelkeit verschwand nicht mal Ansatzweise. Statt dessen übergab ich mich, doch da ich kaum etwas zu mir genommen hatte, war es schnell vorbei. Meine dunklen Haare hingen mir ins Gesicht. Ich hatte nicht auf sie geachtet. Sie rochen abartig, fast so schlimm, dass ich mich wieder übergeben hätte. Eine helfende Hand reichte mir eine Flasche Wasser aus der ich einen Schluck nutzte um meinen Mund auszuspülen und den Rest verwendete um meine Haare notdürftig zu säubern. +Warum sind mir meine Haare ständig im Weg?+ Ich eilte schnellen Schrittes durch die Gänge des Krankenhauses, rannte fast schon und war im Nu klatschnass geschwitzt. Eine Schwester kreuzte meinen Weg und musterte mich, rümpfte die Nase und wollte eben weiter als ich sie ansprach: -Mein Name ist Fujiwara. Ich bin wegen des Verunglückten hier.- Ihr Gesicht wurde mit einem Mal mitleidig. Ich kannte dieses Gesicht zu gut. Es war jener Ausdruck, der erklärte ?Die armen Angehörigen sieht ziemlich schlimm aus.- So gut es mir möglich war ignorierte ich es und lauschte der Zimmernummer, die mir genannt wurde. Als ich in das kleine Zweibettzimmer trat, schlug mir der beißende Geruch von Reinigungsmitteln, Jod und Schweiß entgegen. Im ersten Bett lag ein Komapatient. Seine Augen waren verbunden, damit sie nicht austrockneten und die Apparate zeigten gleichmäßige Lebenszeichen an. Der Trennvorhang zu der anderen Zimmerhälfte war zugezogen. Ich blieb kurz stehen um mich zu sammeln. Mit jedem Schritt, den ich tat, konnte ich etwas mehr von der Person im Bett erkennen. +Bitte lass es nicht Ichiro sein!+ betete ich insgeheim und tat einen weiteren Schritt. Nun konnte ich eine Hand erkennen. Gebräunte Haut, kurzgeschnittene Fingernägel, lange feingliedrige Finger und im Handrücken war die Kanüle für den Tropf eingeführt. Ich schloss die Augen, trat einen weiteren Schritt auf das Bett zu und drehte mich nach links. Dann öffnete ich die Augen wieder. -Gott sei Dank!- entfuhr es mir. Auf dem Bett lag ein junger Mann mit dunkelbraunem Haar. Es war nicht Ichiro. Insgeheim verachtete ich mich dafür, dass ich froh war, dass dieser Junge hier schwer verletzt vor mir lag, aber andererseits war ich einfach unglaublich erleichtert. Als wir wieder im Wagen saßen, begannen mir urplötzlich Tränen über die Wangen zu laufen. Ich hatte schon ewig nicht mehr vor jemandem anderen als Ichiro geweint und verstohlen wischte ich mir die Tränen weg. Der ältere Begleiter tätschelte mir den Arm: -Lass alles raus Junge! Es ist in Ordnung!- Ich gab in diesem Moment nicht unbedingt das Bild eines starken Mannes ab, aber eigentlich war es mir auch egal. Wir kamen am Hotel an und als ich aus dem Auto stieg, kam es mir vor als schmerzten all meine Glieder. Ich suchte nach unserem Fenster und hoffte dort Licht zu sehen, das mir sagte, dass Ichiro wieder da war, aber es war dunkel. Langsam schlurfte ich durch die Hotelhalle. +Wo steckt er nur? Weiß er nicht, dass ich mir Sorgen machte? Er hätte wenigstens anrufen können.+ Ich wurde wütend. -Ken! Ken bleib doch mal stehen!- Verwirrt drehte ich mich um. Ichiro kam auf mich zu und wedelte mit dem rechten Arm herum. Ich vergaß meine Wut, denn ich war einfach nur froh ihn zu sehen. ?Ich hab dich schon überall gesucht Schatz. Rate mal...- Weiter kam Ichiro nicht, denn ich schloss ihn in die Arme, zog ihn nah an mich und küsste ihn stürmisch auf den Hals. Seine sanften Hände auf meinem Rücken bestätigten mir, dass er meine Umarmung erwiderte. Wir verheimlichten unsere Beziehung nie, aber so offen umarmten wir uns nie. Als ich ihn losließ, sah er mich sichtlich durcheinander an. ?Was ist los mir dir?- -Nichts, alles ist in Ordnung. Du bist ja wieder da!- flüsterte ich ihm zu. -Es tut mir leid, ich hätte anrufen sollen, hast du dir große Sorgen gemacht?- Mit dem süßesten Lächeln der Welt sah er mich an. Natürlich erzählte ich ihm nicht, dass ich vor Sorge fast gestorben wäre. Statt dessen erwiderte ich ihm: -Nein! So wichtig bist du nun auch wieder nicht! Lass uns hochgehen!- Ich ergriff seine Hand und zog ihn hinter mir her. Während ich mich auszog um zu duschen rief ich aus dem Bad: -Was wolltest du mir vorhin eigentlich noch erzählen. Ich hab dich abgewürgt.- -Ich hab einen Tempel gefunden! Das Teil wurde von einer seltsamen Sekte aufgebaut und die haben geglaubt, dass homosexuelle Liebe reiner ist als die Liebe zwischen Mann und Frau. In dem Schrein kann man total viel besichtigen und die Leute da erzählen einem vielleicht Sachen. Ich hab mich da total festgequatscht.- erklärte er während er sich aufs Bett warf. -War es jetzt ein Tempel oder ein Schrein?- fragte ich eher gelangweilt, eigentlich nur um ihn damit zu ärgern, dass es mir auffiel. -Keine Ahnung. Ich war wohl irgendwie abgelenkt.- Als ich aus dem Bad kam, war mir der geniale Zusammenhang noch immer nicht klar. ?Und warum genau sollte mich die Tatsache, dass du dich im Wald verirrst und Tempel/Schreine obskurer Sekten findest, irgendwie berühren?- Er grinste über meine Bemerkung und antwortete: -Ich hab einen Termin für uns gemacht!- -Ee? Einen Termin?- Ichiro hielt mir die Hand hin. Ich betrachtete den Ring, den ich ihm geschenkt hatte, dann wusste ich was er wollte. -Sie führen da Zeremonien durch. Ich finde wir sollten es so offiziell wie möglich machen.- Ichiros Stimme war leise geworden. Ich schloss ihn in die Arme, küsste ihn und wanderte über seinen Körper. Wir lagen auf dem Bett und meine Zunge wanderte über seinen Rücken zu seiner rechten Schulter, strich über das Tatoo und dann flüsterte ich: -Es tut mir leid, dass ich so heftig reagiert habe.- Er seufzte auf und erwiderte: -Schon in Ordnung!- Sein Körper wand sich unter meinen Küssen, seine Atmung ging schneller und er glühte regelrecht vor Erregung. Auch an mir perlte Schweiß ab, ich konnte kaum noch an mir halten. Durch das geöffnete Fenster strömte heißer Wind, der uns keinerlei Abkühlung brachte. Das Telefon klingelte. Ichiro griff nach dem Hörer und ich ließ missmutig grummelnd von ihm ab. +Warum ausgerechnet jetzt?+ Auch Ichiro klang alles andere als begeistert. ?Ja?... Ach du bist es nur Midori. ... Du hast echt ein Talent zu ungünstigen Zeiten anzurufen.- Dann verstummte er. -Was? Ein Feuer?- Mit einem Mal war ich voll und ganz Ohr, lauschte seinen Worten und blickte ihn fragend an. -Wie groß ist der Schaden? War schon jemand da, der den Schaden begutachtet hat? Ich hab glaub ich ne Versicherung gegen solche Schäden abgeschlossen.- Er wirkte verwirrt und besorgt, also nahm ich ihm den Hörer aus der Hand. -Midori? Hier ist Kenji. Wir fahren noch heute los und sind morgen wieder da.- Dann verabschiedete ich mich und legte auf. Ichiro sah mich mit Tränen in den Augen an, fiel mir um den Hals und rief: -Danke Schatz!- -Ich will dass du glücklich bist mein Herz und ich weiß doch, wieviel dir dein Restaurant bedeutet.- Er löste die Umarmung und sah mich dankbar an als er sich erhob. Ich sah ihm eine Weile zu, wie er sich anzog und hastig unsere Sachen einpackte, ehe ich ebenfalls vom Bett aufstand. Kaum eine halbe Stunde später checkten wir aus und fuhren wieder nach Hause. Unruhig schweifte Ichiros Blick immer wieder in die Ferne. -Bleib ruhig! Wir kriegen das schon hin!- flüsterte ich ihm zu. Er nickte, aber irgendwie war er nicht davon überzeugt, denn er kaute auf seiner Unterlippe, so heftig,, dass ich fürchtete er würde sich verletzen. Plötzlich war er mir wieder so fern. Irgendwann schlief er dann ein. Als wir Stunden später durch die ersten Vororte der Stadt fuhren, weckte ich ihn sanft. -Soll ich erst nach Hause fahren? Jetzt kannst du eh nichts tun.- Ich sah ihm an, dass er lieber gleich zum Restaurant gefahren wäre, aber er schien zu müde um mir zu widersprechen, also nickte er stumm und starrte aus dem Fenster. Ich fädelte mich mühelos in den städtischen Verkehr ein und parkte den Wagen schließlich vor dem Haus in dem wir lebten. In der Wohnung angekommen, öffnete Ichiro alle Fenster, weil die Luft abgestanden roch. Als ich aus dem Schlafzimmer kam, wohin ich die Koffer befördert hatte, stand mein Freund auf dem Balkon und genoss eine frische Brise. Ich stellte mich hinter ihn und fühlte, wie er sich an mich lehnte. Mit einer Hand strich ich ihm liebevoll über das gelockte Haar, spielte damit und hätte ihm gerne etwas gesagt, das ihn aufheitern hätte können. Als wir später im Bett lagen flüsterte er: -Es tut mir leid, dass wir die Zeremonie nicht mitmachen konnten.- Selbst jetzt dachte er noch daran, dass er mich enttäuscht haben könnte. Ich kuschelte mich an ihn und erwiderte: -Scht... alles ist in Ordnung. Wir holen das nach. Mach dir keine Gedanken. Schlaf ein wenig.- Ich wollte ihn eben loslassen um es ihm bequemer zu machen als er mit verschlafener Stimme fragte: -Ken?- Ich grinste und meinte: -Ja?- -Hältst du mich fest, bis ich eingeschlafen bin?- -Natürlich!- Als ich aufwachte, lagen wir immer noch so da wie wir eingeschlafen waren und erneut kam ich nicht umhin festzustellen, dass ich diesen Jungen liebte. Nicht nur seine Schönheit, auch seinen Geruch und seinen Charakter. Sogar seine Zicken. Ich versuchte mir vorzustellen wie er wohl in 20 Jahren sein würde, aber es gelang mir nicht und ich grinste über meine Gedanken. Langsam zog ich meinen Arm unter Ichiro heraus und erhob mich. Ich wollte rüber zum Restaurant fahren um zu sehen, worauf ich ihn vorbereiten musste. Ich schrieb einen Zettel und machte mich dann auf den Weg. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht erwartet, dass es so schlimm sein würde. Ich stand auf der Straße vor dem was vom Restaurant übrig war und versuchte zu überlegen, wie ich das Ichiro beibringen sollte. Die Fenster sind alle zerborsten und der gesamte Innenraum ist ausgebrannt. Ruß um die Fenster zeigt noch an, wie heftig die Flammen gelodert haben mussten. +Das wieder hin zu bekommen wird einiges kosten.+ Für mich stand außer Frage, dass wir es wieder aufbauen mussten, aber mir war auch klar, dass Ichiro das Geld nicht von mir nehmen würde. -Sieht schlimm aus, nicht wahr?- Ichiros Mutter erschien neben mir. Ich hatte das Gefühl, dass sie mit mir reden wollte, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte, Smalltalk schien mir angesichts der Situation unangemessen, so standen wir schweigend da und betrachteten das Ausmaß der Zerstörung. -Wie damals nach dem Krieg. Da standen meine Eltern auch vor dem nichts, aber sie bauten alles wieder auf. Ich hoffe, dass Chiro das auch schafft.- stellte sie plötzlich fest. -Sicher! Er liebt das Restaurant und ich werde ihm mit allen Mitteln helfen. Ich hab mich so an den Laden gewöhnt.- erwiderte ich ihr. Dann ging sie in das ausgebrannte Lokal. Nicht besonders weit, da die Konstruktion der Feuerwehr nicht besonders stabil wirkte. Als sie zurückkehrte hielt sie etwas in den Händen. Es war eine Speisekarte, kaum angesengt und sie erklärte: -Das ist ein Zeichen!- Nachwort: Wäh ich schweife dauernd ab. Es tut mir leid, aber irgendwie hab ich scheinbar kein Plan, worauf ich eigentlich hinaus will. *lach* Gomen ne daisuki na Yoyo-chan! Aber wenigstens sind die beiden wieder in der Stadt und ich komm dem Titel Summer in the City wieder näher. *lach* Kapitel 5: You know I love you, I always will... ------------------------------------------------ Also hier ist das letzte Kapitel von Summer in the City! *smile* Ich hoffe, dass alle, die es lesen verstehen, worum es geht. Ich danke allen, die Kenji und Ichiro in ihre Herzen geschlossen haben. Ich hätte nie gedacht, dass die beiden eine solche Fangemeinde um sich scharen würden. Danke für die lieben und ehrlichen Kommentar, auch von denen, die eigentlich nicht so viel mit dem Genre anfangen können. Noch immer ist die Geschichte für Yoyo! *smile* Ich hoffe, dass das so in Ordnung ist. Viel Spaß beim Lesen, Furu! ^-^ You know I love you, I always will... Obwohl es früh am Morgen war, schien mir die Hitze unerträglich. Ich trug eine weiße Hose und ein hellblaues Hemd, das mir Ichiro mitgebracht hatte. Die Luft über dem Asphalt flimmerte von der aufkeimenden Hitze und ich stöhnte bei dem Gedanken an einen weiteren Tag an dem man nichts tun konnte, außer in klimatisierten Räumen zu bleiben. Als ich an einem Schaufenster vorbei ging, warf ich einen prüfenden Blick auf mein Spiegelbild. Nachdenklich zupfte ich an einer Haarsträhne, die sich aus meinem Zopf befreit hatte. +Elende Zotteln!+ Dann las ich die Schrift auf dem Schaufenster in dem ich mich spiegelte: -Der passende Haarschnitt für Jedermann zum kleinen Preis!- Ich musste grinsen und für einen Moment dachte ich darüber nach hinein zu gehen und mir die Mähne abschneiden zu lassen. +Ich könnte sagen, dass es Schicksal war, dass ich ausgerechnet hier gelandet war!+ dachte ich darüber nach. +Nein so dumm ist Ichiro nicht, er weiß, dass ich nicht an Zeichen und Schicksal glaube.+ Seufzend ging ich weiter und musste lächeln. Früher wäre es nicht denkbar gewesen, dass ich mein Aussehen am Gutdünken einer Person festmachte. -Ganz toll Kenji, der Wagen stand in der prallen Sonne!- ohne die Passanten zu beachten redete ich mit mir selbst als ich die Tür auf der rechten Seite aufsperrte und mir die erhitzte Luft aus dem Innenraum entgegen schlug. Für einen Moment bekam ich kaum Luft. Seufzend ließ ich mich auf dem Sitz nieder, schloss die Tür und kurbelte das Fenster runter. Kaum eine halbe Stunde später kam ich zu Hause an. Ich schloss die Tür so leise auf, wie es mir möglich war, da ich nicht sicher war, ob er schon wach war und ich ihn nicht wecken wollte. Doch er war wach, saß in der Küche und trank Orangensaft. Er trug nur Shorts und saß Zeitung lesend am Tisch. Als ich durch die Küchentür trat, blickte er auf, lächelte mich an und fragte ehe er sich wieder dem Artikel zuwandte: -Möchtest du was essen?- Ich verneinte. Statt mich auf dem nächstbesten Stuhl nieder zu lassen, ging ich um den Tisch herum, schloss ihn von hinten in die Arme und küsste ihn sanft auf die braune Haut. -Hast du mich so sehr vermisst?- -Natürlich, du mich etwa nicht?- -Doch.- Er wandte den Kopf um und wartete darauf, dass ich ihn küsste. Doch statt ihm diesen Gefallen zu tun, wendete ich mich der Zeitung zu. Er hatte einen Artikel über das Feuer aufgeschlagen. Als ich ihn nicht küsste, folgte er meinem Blick und erklärte leise: -Wahrscheinlich Brandstiftung. Das deckt die Versicherung, die ich habe nicht ab. Es heißt, dass mein Lebenswandel es herausgefordert hätte. Ich wusste immer, dass es Menschen gab, die meine Gesinnung nicht gut heißen, aber ich hätte nie gedacht, dass jemand so weit ginge.- -Es gibt immer ein paar Gestörte, die sich daran aufgeilen, dass sie anderen was wegnehmen.- -Darum geht es nicht Ken!- Er entzog sich meiner Umarmung und ich ließ mich auf einen Stuhl neben ihm nieder. Seine Augen waren angefüllt mit Unverständnis und Wut. +Wie kann er nach allem, was er erlebt hat noch so naiv sein?+ -Sag mir worum es geht!- Er seufzte, suchte nach den richtigen Worten. -Jemand hätte verletzt werden können!- Weiter kam er nicht, denn die Tränen schnürten ihm den Hals zu. Ich ergriff seine Hand und strich sanft darüber. -Was hast du jetzt vor?- Mit kaum hörbarer Stimme flüsterte er: -Ich weiß es nicht. Einerseits liebe ich das Restaurant und will es natürlich wieder aufbauen, aber andererseits...- -Was? Willst du aufgeben? Fujiwara Kenji gibt nicht auf!- Ich weiß mittlerweile selbst, dass es übertrieben war ihn so anzufahren, aber ich war einfach wütend. -Ich bin nun mal nicht so stark wie du!- entfuhr es ihm und er funkelte mich wütend an. -Das hat nichts mit Stärke zu tun, sondern was mit Überzeugung und Prinzipien. Willst du immer weglaufen, wenn es mal schwierig wird?- -Das ist nicht fair...- -Mann Ichiro das Leben ist nun mal nicht fair! Wenn du nicht bereit bist zu kämpfen, dann gewinnen diese Leute mit ihren Ansichten! Dann zeigst du ihnen, dass die Vorurteile stimmen. Willst du das?- Ich wollte nicht, dass es in eine solche Diskussion ausuferte, aber ich verstand nicht worum er sich sorgte. -Ken... ich... ich kann einfach nicht mehr!- Er senkte den Kopf und ich wollte ihn am liebsten in die Arme schließen, aber statt dessen ließ ich seine Hand los und sah ihn auf eine Erklärung wartend an. -Ich kann nicht immer nur kämpfen. Für unsere Liebe ginge ich bis ans Ende der Welt und weiter, wenn es sein müsste, aber ich will nicht auch noch in diesem Teil meines Lebens ständig gegen alles und jeden sein müssen. Ich kann auch ohne das Restaurant glücklich sein, aber ich kann nicht ohne dich sein!- Ich stutzte einen Moment. Das war ein eindeutiges Angebot zur Versöhnung und ich verstand, was er mir sagen wollte. Ich wollte ihm nicht weiter weh tun, wollte nicht, dass er meinetwegen Tränen vergoß. Er erhob sich und kam zu mir, setzte sich auf meinen Schoß und strich mir mit seiner rechten Hand über die Wange. Ich für meinen Teil hob die Linke und wischte ihm die Tränen weg. Er suchte meine Nähe, schloss schließlich beide Arme um mich und drückte sich fest an mich. -Lass uns nie wieder so streiten!- flüsterte ich und er nickte. Beruhigend strich ihm über den Rücken und er entspannte sich immer mehr. -Ichiro?- -Mm...?- -Schläfst du?- -Hm..- Tatsächlich war er eingeschlafen. Ich erhob mich mühsam und er klammerte sich instinktiv an mir fest. +Leicht wie eine Feder!+ Es erstaunte mich immer wieder, wie wenig er wog. Ich legte ihn aufs Bett und sah ihm einfach zu, wie er schlief. Bestimmt träumte er etwas schönes. Dann hörte ich das Telefon. -Fujiwara Kenji?- -Junge? Wir müssen reden!- -Vater?- +Was will der denn von mir?+ schoss es mir durch den Kopf. -Dein Großvater ist tot!- -Was?- Das sah ihm so ähnlich! Er verkündete mir eine solche Nachricht einfach so am Telefon ohne an meine Gefühle zu denken. Ich spürte Schmerz in mir aufsteigen. Opa war der einzige in der Familie, der mir noch etwas bedeutete. -Heute nachmittag ist die Verkündung des Testaments und du solltest anwesend sein.- Dann verabschiedete er sich. Ich wollte weinen, aber ich konnte nicht. Dann kam mir in den Sinn Ichiro zu wecken, aber ich brachte es nicht fertig, als ich vor dem Bett stand. Natürlich hätte er versucht mich zu trösten. Statt dessen flüsterte ich: -Ich muss noch mal weg.- Ich fuhr durch die Gegend. Zu den Orten, die ich mit meinem Großvater verband und schließlich zum Anwaltsbüro unseres Anwaltes. Alle bei der Testamentseröffnung Anwesenden trugen schwarz. Ich hatte nicht daran gedacht und erst als mich alle anstarrten wurde mir mein Fauxpas bewusst. Als alle da waren begann die Eröffnung. Jedem Mitglied wurde ein beträchtlicher Anteil des Vermögens zugesprochen, ein weiterer Großteil ging an mehrere wohltätige Organisationen und dann fuhr der Notar fort: -Den größten Anteil meines Vermögens vermache ich meinem einzigen Enkelsohn Kenji.- Alle starrten mich an und starrte den Mann im Anzug fassungslos an. -Was?- Mein Gehirn schien heute langsamer zu arbeiten als sonst. -Dein Großvater erklärt mit diesem Schriftstück, dass dein Vater den Konzern, die Besitztümer in Japan und die Kunst- und Schwertersammlung erhält, während dir der in Aktien, Wertpapieren, Gold, Grundstücken und Gebäuden im Ausland festgesetzte Teil zuzüglich zu deinem Geldanteil zufällt.- Mir war bewusst, dass ich mal viel erben würde, aber dass Großvater mich so stark bedachte, war mir nicht bewusst. Tränen stiegen mir in die Augen und ich erlitt einen Nervenzusammenbruch. Meine Eltern sahen mich böse an. Mein Vater sagte so etwas wie: -Wie kann mir mein eigener Vater so etwas nur antun?- ehe er hinausging. Mir wurde ein Glas Wasser gebracht. ?Geht?s wieder Junge?- -Ja.- Plötzlich fiel mir etwas ein. -Ich möchte, dass wenn mir etwas zustößt alles einer bestimmten Person zufällt! Was muss ich dafür tun?- Der Anwalt musterte mich und erklärte: -Wir setzen einen Vertrag auf und die Person wird eingetragen.- Ich nicke eifrig und er zog einige Bögen Papier hervor, rief seine Sekretärin herein und wies an in der nächsten halben Stunde keine Anrufe durch zu stellen. Dann setzen wir mein Testament auf, was in Anbetracht meines jungen Alters eher eine Formalität war. Ich sprach darin Ichiro Nakayama mein Gesamtes Vermögen bis auf einige Kleinigkeiten die Freunde erhalten sollten zu. Erleichtert verließ ich das Büro wieder. Ich war jetzt wohlhabend. Um Geld brauchten Ichiro und ich uns nie wieder Gedanken machen. Natürlich war ich wegen Großvater traurig, aber ein gewisses Maß an finanziellen Mitteln zu haben, beruhigte doch ungemein. Danach führte mich mein Weg zur nächstbesten Bar. Ich brauchte heute Alkohol, wollte nicht darüber nachdenken, dass Opa tot war, wollte meinen Schmerz ertränken. Und so kam es, dass ich einen Drink nach dem anderen kippte. Es war noch früh und der Barkeeper sah mich skeptisch an. Nach einigen weiteren Flüssigkeiten, die in meiner Kehle brannten, war ich total betrunken und der Mann hinter der Theke sagte: -Kenji du hast genug! Ich werde dir nichts mehr geben! Gib mir deine Autoschlüssel!- +Warum gerate immer ich an solche Moralapostel?+ Er trat hinter dem Tresen hervor und kramte in meinen Taschen. Ich kicherte: -Sag doch wenn du das willst!- Dann schloss ich ihn in die Arme. Der Blonde befreite sich und erwiderte: -Du bist absolut nicht mein Typ!- Ich schmollte: -Keiner hat mich lieb!- Doch er ignorierte mich und schnappte sich das Telefon. -Ichiro? Hallo hier ist Jiko vom Naito. Hör zu, dein Süßer ist hier und ich fürchte, dass er es allein nicht nach Hause schafft. Soll ich ihn in ein Taxi setzen oder kommst du ihn abholen.- Stille. -In Ordnung, dann sehen wir uns gleich.- Mit diesen Worten legte er auf. Ichiro ging durch das Viertel in dem Banken, Büros und Anwälte angesiedelt waren. Er mochte diese Gegend nicht, weil er das Gefühl hatte, alle wären unehrlich zu einander. Aber das Naito lag nun mal hier und er musste mich abholen. Ich wusste, dass er Läden wie das Naito nicht mochte. Hier traf man nur die falsche Sorte Mann. Geschäftsmänner, meist verheiratet und nicht auf der Suche nach Liebe, sondern nur daran interessiert sexuell befriedigt zu werden, Ausländer und Partyboys, die nur auf Spaß aus waren. Ich war oft der Meinung, dass er es sich ziemlich einfach machte, aber er gehörte früher mal zu eben jener Szene und wusste gut Bescheid. +Was zum Teufel treibt ihn überhaupt hierher?+ Ichiro sah sich um und prüfte die Gebäude, fast fiel es ihm schwer sich an den Weg zu erinnern. -Jiko bring uns drei Doppelte!- Der junge Barkeeper hatte alle Hände voll zu tun. Damit seine Gäste zu bedienen, die Avancen derselben abzuwehren und für mich das Kindermädchen zu spielen. Binnen von Minuten hatte sich die Bar mit Menschen angefüllt. Ich saß am Tresen und spielte mit einer Haarsträhne. Die Tür öffnete sich und ein Schwall von Hitze strömte in das klimatisierte Lokal. Ichiro schloss die Tür und spürte die Blicke der Männer auf sich. Wie sie ihn musterten, seinen Wert und seine Haltung abzuschätzen versuchten und die anerkennenden, die ausgetauscht wurden. -Chiro! Schön dich zu sehen!- Jiko stürmte auf den Braunhaarigen zu, schloss ihn in die Arme und gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Lippen. Dann legte der Barkeeper den Arm um seine Taille und führte ihn zum Tresen. -Ist lang her!- -Ja, viel zu lang, wenn du mich fragst!- -Sag warum arbeitest du immer noch hier Jiko? Du könntest für mich arbeiten, oder wenigstens für einen anständigen Arbeitgeber!- -Ach du weißt doch, dass mein Herz an dem Laden hängt. Außerdem braucht er mich!- -Stimmt du und die Happy Hour sind der einzige Grund überhaupt herzukommen.- Sie waren mittlerweile bei Kenji angelangt. -Chiiiiiroooo!- Ken sprang seinen Freund fast an und Ichiro hatte alle Mühe nicht umzufallen. -Mensch, Kenji du Schnapsdrossel! Wieviel hast du denn gebechert?- -Nur n ganz kleines bisschen...- -Nana Ken nicht lügen! Es waren ein Bier, zwei Longdrinks, drei Whiskey und die halbe Flasche Wodka, die ich hier stehen hatte.- Ich kicherte und hing noch immer an Ichiros Hals. Er kramte in meinen Taschen, nahm Geld aus meinem Portmonee und zahlte. Jiko reichte ihm meine Autoschlüssel. Ichiro hievte seinen Freund ins Auto und stieg ebenfalls ein. Er schwitzte und seufzte. Als er sich auf dem Fahrersitz niederließ fragte er: -Warum hast du dich nur so zugeschüttet?- Langsam kehrte meine Erinnerung zurück. Tränen stiegen mir in die Augen. -Ich bin jetzt reich!- -Ee?- Ichiro zog eine seiner wundervoll geschwungenen Brauen nach oben, blickte mich aber nicht an, weil er sich auf den Verkehr konzentrierte. Er hasste es zu fahren. -Ich habe geerbt.- erklärte ich. -Von meinem Großvater.- Ichiro musste meine Informationen ordnen um zu verstehen. Er suchte nach Worten, die mich trösten würden, aber er wusste, dass es die im Moment nicht geben würde. Bis wir zu Hause waren, sprach keiner von uns ein Wort. Diesmal brachte er mich ins Bett und als er sich neben mich legte fragte ich: -Was wirst du unternehmen. Ich kann dir mit dem finanziellen helfen, aber entscheiden musst du dich allein. Wir könnten auch erstmal verreisen. Wohin du willst!- -Hm... du bist zu betrunken, wir besprechen das später.- Ich setzte mich auf. -Nein! So betrunken bin ich nun auch wieder nicht. Lass uns verreisen. Wir hatten das doch ohnehin geplant. Lass uns irgendwo hinfahren, wo uns keiner kennt!- Ichiro lächelte, nickte und streckte seine Hand nach mir aus. Ich beugte mich langsam zu ihm runter und stoppte kurz bevor sich unsere Lippen berühren würden um mir den Anblick wie er jetzt aussieht tief im Gedächtnis einzuprägen. Und mir fiel ein Lied ein: ~You? re amazin, so amazin have I told you in earth (???) You? re my angel, my gurdian angel ... I? ve been blessed with love. But if I be gone tomorrow Would You know how deep my love goes? Have I ever told you? You re the one! If the words don?t come away I hope you still know I hope it still shows If the words don?t come away I hope You still know, what my heart wants to say.~ (Ist von Gareth Gates what my heart wants to say und ich find halt, dass es zu den beiden passt. *Kitsch liebt*) In diesem Moment war ich sicher, dass du genau wusstest was ich für dich empfand, weil du genauso fühltest. ENDE!?! Nachwort: Ee? Yoyo-chan ich hoffe, dass du sie halbwegs leiden kannst, wenn net bekommst du ne Neue! *ls* Hm ich hatte ja im ersten Kapitel geschrieben, dass es das letzte mal für die beiden war (erinnert ihr euch?)... irgendwie passt das Ende jetzt net... *drop* Das kommt davon, wenn einem die Leser reinreden. *lach* Jedenfalls gibt es aus diesem Anlass noch ne kleine Weiterführung! *grins* (Jackie bis hierhin und nicht weiter! beschwer dich net, dass ich dich nicht gewarnt hätte. Als ich aufwachte, war mir hundeeldend. Ich bekam meine Augen kaum auf. War das hell! Mein Kopf dröhnte. +Nie wieder Alkohol!+ schwor ich mir. Ich fühlte, dass das Bett neben mir leer war. Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht von Ichiro: -Ken? Ich bin zum Restaurant gefahren. Ich muss es mir irgendwann ansehen.- Ich nickte. Mir war alles recht. Nach einer erfrischenden Dusche und einem Frühstück mit extrem starkem Kaffee ging es mir besser. Ich zog mich an und beschloss Nägel mit Köpfen zu machen. Ichiro war jedes Urlaubsziel recht. Ich würde ihn einfach überraschen. Ich ging in die Bank um Geld abzuheben. Kaum dass ich die gläserne Drehtür am Eingang passiert hatte, hüpfte der kleine Rektor neben mir auf und ab. Er war mindestens einen Kopf kleiner als ich und ich fand es spaßig so zu tun als sähe ich ihn gar nicht. Er sprach mir sein tiefes Beileid aus und riet mir dann zu irgendwelchen Geldanlagen. Ich ignorierte ihn und ging zu meiner Sachbearbeiterin, die mich auch damals immer freundlich bedient hatte, als ich ein wenig vermögender Student war. (Ich glaub Ken definiert das n bissl anders als alle anderen, aber hey!) -Was würden Sie mir raten?- Sie lächelte mich an und erwiderte: -Der Chef hat zu einem Teil sicher recht, aber ich glaube, dass für diese Angelegenheiten noch eine Menge Zeit bleibt. Erstmal müssen wir uns einen genauen Überblick über das Vermögen machen.- Ich nickte. Doch plötzlich erklang die nervige Stimme des Vorgesetzten wieder laut neben mir. -Ich werde ihren Fall natürlich sofort zu unseren fähigsten Mitarbeitern legen lassen.- -Warum? Ich bin mit der Betreuung durch die junge Dame äußerst zufrieden.- Er blickte mir prüfend in die Augen und um es ihm deutlicher zu machen sage ich: -Wenn sie mich nicht betreue, wechsle ich das Kreditinstitut.- Beide, Bankbesitzer wie auch Angestellte, sahen mich entgeistert an. Ich grinste ihn provozierend an. Plötzlich stürmten drei in schwarz gekleidete Gestalten in die Bank. Es glich einer Szene aus einem schlechten Film. Sie waren maskiert mit Skimasken, trugen Waffen bei sich und der Anführer erklärte: -Wenn alle tun, was ich sage, dann passiert keinem was. Wir sind nur wegen des Geldes hier.- Dann schoss einer seiner Komplizen in die Luft und schrie: -Alle runter auf den Boden und die Kassierer die Hände hoch, so dass ich sie sehen kann. Versucht ja keine Scheiße!- Sein Komplize stieß einen Geschäftsmann zu Boden und richtete die Waffe auf den Mann. Ich ging langsam auf die Knie. +Mach bloß keinen Scheiß!+ tönte mir meine Stimme im Kopf. Ich war einfach nur froh, dass Ichiro nicht hier war. Plötzlich wurde ich an den Haaren gepackt und daran hoch. ?Wen haben wir da? Den Erben der Fujiwarasippe!- Ich stutzte. Meine Familie war zwar bekannt, aber mich brachte man damit eigentlich nicht in Verbindung. Ich wurde in einen kleinen Raum gestoßen. ?Und ihr zwei packt das Geld ein, ich hab mit dem Jungen noch ne Rechnung offen!- Dann kam er in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Es war stockfinster. Ich ertappte mich dabei, wie mein Puls raste. Ich hatte Angst. ?Du hast keine Ahnung wer ich bin, oder? Es sähe dir ähnlich, wenn du dich nicht mehr an meinen Namen erinnern könntest.- Er zog sich die Skimaske vom Gesicht und schaltete das Licht an. Ich kannte ihn nicht. -Ken ich habe dich geliebt! Ich habe alles für dich getan.- Mir half das alles nicht auf die Sprünge, also erklärte ich: -Aber ich hab nie behauptet, dass ich dich liebe. Außerdem find ich ganz schön armselig was du hier abziehst. Ich könnte nie mit jemandem wie dir zusammen sein.- Er richtete seine Waffe auf mich, doch er schoss nicht. ?Noch immer liebe ich dich.- Dann zog er seine Skimaske über und öffnete die Tür. Ich landete kurze Zeit später wieder auf dem Boden. Prall gefüllte Taschen wurden von einem der Täter bewacht, vermutlich die Beute. Dann geschah etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte. Das Mädchen auf der anderen Seite des Schreibtisches senkte die Arme. Vermutlich hoffte sie, dass sie den Alarm unbemerkt auslösen könnte, doch ausgerechnet in diesem Augenblick schaute der Kräftigste der drei zu ihr herüber. Er richtete seine Waffe auf sie und feuerte sie ab. -Nein!!!- Ich durfte das nicht zulassen. Diese junge Frau war bereit ihr Leben für eine Horde fremder Menschen zu opfern, die sie meist schlecht behandelten. Musste es da jetzt nicht noch jemanden geben, der ihr half? +Ichiro vergib mir!+ -Kenji? Ich bin wieder da!- Ichiro erhielt keine Antwort. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel auf dem in Kenjis recht eigenwilliger Handschrift stand er käme bald wieder. +Was versteht er unter bald?+ Ichiro zuckte die Schultern und band sich eine Schürze um. Als er anfing das Essen zuzubereiten, schaltete er das Radio ein. -Auch heute herrscht besonders für die Ballungszentren wieder Smogalarm. Am besten sie lassen ihr Auto stehen, wenn sie es nicht unbedingt nutzen müssen. Aber es gibt eine erfreuliche Nachricht vom Wetter!- Eine piepsige Frauenstimme ertönte: -Ja die Meteorologen versprechen uns eine Abkühlung für diese Nacht!- Dann wurde wieder Musik gespielt. +Ken wird sich über den Wetterwechsel freuen.+ Ichiro schnitt Gemüse klein, nichts ahnend in welchen Schwierigkeiten Kenji derweil steckte. -Verdammt was soll das? Wir sind nicht hier um wen zu töten!- Stechender Schmerz zerriß mir fast die Brust. Ich sah an mir runter und stellte fest, dass die Wunde auf meiner Brust blutete. Die Kugel hatte war wohl durch mich hindurch geflogen. Das Blut tränkte mein T-Shirt und ich fühlte, wie es an meiner Brust herunter rann. (also die Kugel hat ihn im Rücken getroffen und ist vorne wieder ausgetreten, da ja nur Austrittswunden bluten) Meine Beine gaben nach und ich ging auf die Knie. -Der wird es überleben! Lass uns verschwinden. Die Bullen werden gleich hier sein!- Mit diesen Worten machten sich die drei Gangster auf und davon. Einige Leute beugten sich über mich. Schock und Angst war ihnen ins Gesicht geschrieben. Polizisten kamen hinzu, man rief nach einem Arzt und ich flüsterte: -Ich bin Arzt. Drücken sie etwas auf beide Seiten auf die Wunden.- Ich versuchte mich zu erinnern, was bei Schusswunden zu tun war, aber es gelang mir nicht. Das einzige an was ich denken konnte war Ichiro. Sein Lachen, seine Stimme, sein Körper. Mir war kalt. Helles Licht blendete mich. Wo war ich nur? Eine vertraute Stimme erklang! -Kenji! Kenji mach die Augen auf Junge! Hörst du mich?- Eine Hand schlug mir leicht ins Gesicht. ?Hm... mir ist kalt!- -Er ist ansprechbar. Wo sind die Bluttransfusionen? Was ist das für eine Schlamperei!- -Wo bin ich?- -Mach dir keine Gedanken. Du bist in guten Händen! Stirb mir bloß nicht weg!- Ich öffnete die Augen so gut es ging und erkannte den Ort. Ich war im Krankenhaus. Ich lag auf dem Behandlungstisch vor meinem Mentor, dem Mann, der mir alles beigebracht hat, was ich wusste und von dem ich wusste, dass seine Schüler für ihn wie Kinder waren. -Ich bin in den besten Händen! Es gibt nur eine Person von der ich mich lieber berühren lasse.- Er zog die Augenbrauen hoch und fragte: -Deine Freundin? Wann stellst du sie uns endlich mal vor?- -Bald! Er wird bestimmt bald hier sein, sagt Ichiro, dass er sich keine Sorgen machen soll!- erwidere ich. -Soso es ist also ein Er!- Ich nickte, alles begann sich zu drehen und ich schloss die Augen. -Hey Junge! Nicht die Augen zumachen. Bleib bei uns! Erzähl von deinem Freund!- Meine Augen waren so schwer, nur mit viel Mühe konnte ich sie öffnen. ?Ich liebe einfach alles an ihm!- -Schwester benachrichtigen sie den Freund bitte!- wandte sich der Arzt, der immer noch meinen Oberkörper behandelte an die Schwester zu seiner Linken. Mir fielen die Augen zu und egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte sie nicht mehr öffnen. Ich wollte schlafen. Ein unangenehmer Wind war aufgekommen und binnen von Minuten hatte sich der Himmel zugezogen. Die Wolken verdunkelten ihn so stark, dass Ichiro das Licht anschalten musste. Er lief durch die Wohnung und schloss die Fenster als es begann zu regnen. Der Wind peitschte die Regentropfen gegen die Scheiben und Ichiro kam sich vor als ginge die Welt um ihn herum unter. +Hoffentlich ist Kenji im Trocknen!+ In diesem Moment klingelte das Telefon. -Nakayama Ichiro!- Angestrengt lauschte er der Frauenstimme am anderen Ende, ließ den Hörer fallen, rannte in die Küche und schaltete den Herd ab. Dann griff er nach seinem Schlüsselbund und verließ die Wohnung. Er trug nicht einmal Schuhe als er vollkommen durchnäßt vor dem Krankenhaus ankam. Die Menschen starrten ihn an, aber das war ihm egal. Sein weißes Hemd war durchsichtig geworden und die Tätowierung war deutlich zu erkennen. Um ihn herum bildete sich eine Pfütze auf dem weißen Steinfußboden der Notaufnahme. -Entschuldigen Sie bitte!- Eine Schwester drehte sich um und betrachtete ihn missbilligend. -Ja?- Sie sah die Tätowierung und erklärte um Welten freundlicher: -Folgen Sie mir bitte!- Nervös lief er ihr nach und hinterließ nasse Fußspuren auf dem Boden. Er hatte nicht auf die Schilder geachtet und schließlich öffnete sie die Tür zu einem kleinen Raum. -Was ist denn überhaupt passiert?- fragte Ichiro. -Ich hole den Doktor. Er kann ihnen sicher alles erklären!- In dem kleinen Raum war nichts weiter als ein Bett auf dem Kenji lag und die Apparate, an die er angeschlossen war. Er hatte die Augen geschlossen. Ichiro näherte sich vorsichtig, während die Schwester die Tür schloss. -Ken?- Er reagierte nicht auf die Stimme seines Liebsten. Ichiro stand direkt neben dem Bett und beugte sich zu seinem Freund herunter. Tropfen fielen von Ichiros Haaren auf Kenjis Gesicht und er öffnete langsam die Augen. Das sonst so strahlende Blau wirkte trüb. Seine sonst so starke Stimme war kaum hörbar. -Ichiro... gut, dass du hier bist. Ich hatte solche Angst zu sterben und dich nicht vorher noch einmal zu sehen.- Ichiro legte Kenji einen Finger auf die Lippen. ?Du wirst nicht sterben. Sowas darfst du nicht einmal denken. Du wirst sicher wieder gesund. Du musst einfach. Ohne dich macht mein Leben keinen Sinn.- Ichiros Stimme wurde ebenfalls ganz leise und Tränen traten ihm in die Augen. -Chiro?- -Ja?- -Versprichst du mir etwas?- -Alles was du willst mein Schatz!- -Nicht aufgeben! Nie... hörst du?- Ichiro schloss Kenji in die Arme und flüsterte: -Nie! Ich verspreche es. ? Kenji ich liebe dich!- Eine Weile hielt er ihn fest in den Armen. Plötzlich ertönte ein Alarmsignal. Der Monitor zur Linken des Bettes, der die Herzaktivität anzeigte, zeigte eine unregelmäßige Zickzacklinie, deren Ausschläge geringer wurden. ?Kenji!- Die Tür wurde aufgerissen und Ärzte und Schwestern stürmten herein. Sofort begannen die Wiederbelebungsversuche. An Ichiros Anwesenheit störte man sich nicht. -Es ist zwecklos. Er ist tot!- stellte der älteste der Männer erschöpft fest. Allen ging der Tod des Kollegen sehr nahe. Aber keiner heulte auf wie es Ichiro in diesem Moment tat. Er zitterte, bahnte sich einen Weg zum Bett und rief: -Wie kannst du sagen, dass du mich liebst und mich dann hier allein lassen!?!- Er weinte, strich sanft über das Gesicht des Toten, dessen Haut noch warm war. ?Wie kannst du nur einfach so aufgeben?- Seine Finger wanderten über das seidige schwarze Haar. Ihm wurde bewusst, dass Kenji nie wieder zurück kommen würde, dass er ihn nie wieder sprechen oder lachen hören würde, dass sie einander nie wieder küssen würden und es schmerzte einfach nur. ENDE!!! Also das ist nicht das Ende, dass die Leute wollen, hab ich das Gefühl. Ich hab beim Schreiben echt gelitten. *heul* Jetzt sagt ihr sicher, dass mir das recht geschieht. *drop* Und ich denke, dass die, die bis hierher gelesen haben, jetzt fragen: Was ist dass denn für n doofes Ende! Damit habt ihr auch vollkommen recht. Ursprünglich sollten beide sterben, dann hatte ich Phasen wo keiner sterben sollte, dann Ichiro, dann keiner und dass es Kenji getroffen hat, war einfach Pech. Hm und dann werden die Leute fragen: Was wurde aus Ichiro? Schwierige Frage... Erstmal hat er alles Geld geerbt, davon aber das meiste gespendet, dann hat er sein Restaurant wieder aufgebaut und es ?Kenji- genannt und obwohl er sich wohl am liebsten umgebracht hätte, hat er sein Versprechen nicht aufzugeben eingehalten. (Erinnert euch das Ende auch irgendwie an NYNY? *drop*) Und obwohl Kenji Ichiros einzig wahre Liebe war, wird er wohl irgendwann auch wieder mit dem einen oder anderen netten Jungen ausgegangen sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)