Eiskalte Engel von abgemeldet (Cruel Intentions) ================================================================================ Kapitel 4: Friendship? ---------------------- Chapter 4 - Friendship? Die legte den Stift beiseite und blätterte noch einmal durch sein Tagebuch. In diesem Buch waren viele Bilder eingeklebt - beispielsweise die seines Stiefbruders Toshiya, allerdings auch die seiner "Opfer". Neuerdings zierte auch eines von Shinya das in Leder gebundene Buch. Nun blieb er auf der Seite hängen, die von Kyos Anblick geschmückt wurde. Er betrachtete einen Augenblick lang die tiefen, braunen Augen. Dann schlug er das Buch zu und griff nach dem Telefonhörer. Die musste nur kurz dem Freizeichen lauschen, da wurde schon abgehoben. "Ja?" "Hey Kyo. Ich bin's, Die." "Oh." Kyos Stimme klang ein wenig erstaunt. "Habe ich dich geweckt?" "Nein, ich war noch wach." "Ah." Die wollte keine Stille aufkommen lassen, daher fragte er: "Kann es sein, dass ich meine Lesebrille bei euch liegen gelassen habe?" Eine kurze Pause. "Deswegen rufst du doch nicht an." Die lächelte ein wenig. "Nein, um ehrlich zu sein, da das gute Stück auf meiner Nase sitzt. Ich... ich wollte deine Stimme hören." Er war sich sicher, Kyos Lächeln regelrecht zu hören. "Und für einmal bist du ehrlich." "Genieß es, so schnell wird das nicht wieder vorkommen. Ich bin ein Arschloch." "Weiß ich doch.", lachte Kyo am anderen Ende der Leitung. "Kyo?" "Hm?" "Gehst du morgen mit mir aus?" "..." "Hier in der Nähe gibt es so einen kleinen Ort, da ist Stadtfest. Es wäre bestimmt lustig." Kyo schwieg weiterhin. "Bitte. Es wäre mir wichtig." Kyo sah sich selbst im Spiegel an. Das wäre das Dümmste, was du tun könntest, Kyo... "Na gut." "Ich hole dich morgen ab. Ich freue mich." "Bis dann." "Schlaf gut." "Du auch." Die legte den Hörer auf und sah das Telefon einen Moment an. Er holte tief Luft und warf einen erneuten Blick auf Kyos Bild in seinem Tagebuch. Kein Grund zur Aufregung, du gehst doch nur mit diesem verwöhnten Prinzesschen auf eine Jahrmarktveranstaltung... Er klappte sein Tagebuch endgültig zu und schaltete die Schreibtischlampe aus. Er ist nur eine Wette... Am nächsten Morgen stand Toshiya in einer Modeboutique, betrachtete edle Designerstücke und trank gelegentlich einen Schluck seines Kaffees, der in einer kleinen Sitzecke auf ihn wartete. In Gedanken legte er sich erneut die Worte zurecht, die ihm schon lange vorschwebten. Er war mit Yoshiki verabredet. Shinyas Vater war sofort bereit gewesen, in Toshiyas Lieblingsboutique zu kommen, nachdem der junge Mann angedeutet hatte, etwas in Sorge zu sein aufgrund seines heißgeliebten Sohn. Nun erklangen hastige Schritte hinter ihm. Toshiya grüßte Yoshiki höflich und verwies ihn in die Sitzecke. "Es ist etwas mit Shinya?", platzte er sofort gedämpft los. Toshiya nickte leicht, wirkte ein wenig unbehaglich. "Was ist es? Er nimmt keine Drogen, oder?" Yoshiki schien nun mehr als beunruhigt. "Viel schlimmer.", meinte Toshiya bedrückt. "*Noch* schlimmer? Um Gottes Willen, Toshiya, kläre mich bitte endlich auf!" "Nun...", begann Toshiya zögerlich und knetete seine schlanken Hände. "Es kommt mir so vor, als bahnte sich etwas an zwischen Shinya und Miyavi..." "Seinem Musiklehrer?!" Yoshiki starrte ihn entsetzt an. "Ja." "Aber... aber - er ist doch-" "Ein Mann.", beendete Toshiya seinen Satz. "Ich möchte Sie nicht beunruhigen, doch derartige Kontakte werden Shinya an der Private School in kein gutes Licht rücken." "Ich werde umgehend dafür sorgen, dass dieser Mann sich von Shinya fernhält.", versicherte Yoshiki noch immer ganz benommen vor Schreck. "Mein Sohn... meine Güte, Toshiya, Shinya ist doch nicht - nicht..." Toshiya schüttelte beruhigend den Kopf. "Das denke ich nicht, seien Sie unbesorgt. Ich glaube nur, dass Shinyas Musiklehrer ihn ein wenig verunsichert, in die falsche Richtung drängt, verstehen Sie? Er hat mir selbst gesagt, dass er überhaupt nicht mehr weiß, wie er sich in Miyavis Nähe zu verhalten hat." Yoshiki war empört. "Ich fasse es nicht... Auf der Stelle wird das aufhören." "Aber bitte, seien Sie diskret. Ich möchte nur Shinyas Bestes, deswegen habe ich Sie informiert. Allerdings möchte ich sein Vertrauen nicht verlieren. Ich habe ihn sehr gern gewonnen.", erzählte Toshiya eindringlich. "Selbstverständlich wahre ich dieses Geheimnis. Vielen Dank für deine Hilfe, Toshiya. Was täte ich nur ohne dich? Ich denke, Shinya sollte mehr Zeit mit dir verbringen - um ihm die Flausen auszutreiben." Toshiya lächelte liebreizend. "Ich werde mich intensiv um sein Wohl bemühen..." "So?" Shinya warf einen fragenden Blick in Miyavis Augen. Der Mann lächelte und nickte. "Wundervoll. Du hast dazu gelernt in den letzten Tagen. Woher die plötzliche Motivation?" Shinya zuckte mit den Schultern und starrte auf seine Schuhspitzen. Damit brachte er Miyavi zum Lachen. Er trat auf ihn zu und hob Shinyas Kinn an, um ihm wieder in die Augen sehen zu können. Eine Sekunde lang geschah nichts, es war gänzlich still im Raum. Doch bevor einer der beiden wieder agieren konnte, wurde die Tür aufgestoßen und Yoshiki trat nicht annähernd so elegant wie sonst ein. "Was fällt Ihnen eigentlich ein?!", schimpfte er sofort los und ging auf die beiden zu. Miyavi hatte seine Hand sofort zurückgezogen und sah den aufgebrachten Vater verwundert an. "Eh... bitte?" Yoshiki ballte die Hände zu Fäusten, als er weiterdonnerte: "Ich habe Sie nicht eingestellt, damit Sie mein Kind verführen, sondern für Musikstunden! Was glauben Sie, wer Sie sind? Mein Sohn ist fünf Jahre jünger als Sie - und Sie sind ein Mann!" Miyavi warf erst Shinya einen verständnislosen Blick zu, dann wandte er sich an Yoshiki. "Hören Sie, Sir, ich habe Ihren Sohn nie, wie wiederhole, NIE angerührt!" "Sparen Sie sich die Lügen, ich weiß Bescheid. Sie werden meinen Sohn nie wieder sehen, verstanden?! Shinya, auf dein Zimmer." Shinya starrte ihn fassungslos an. "Daddy!", rief er flehend. "AUF DEIN ZIMMER, HABE ICH GESAGT!!!" Shinyas Augen füllten sich mit Tränen, als er mit einem verzweifelten Aufschluchzen Miyavi seine Geige in die Hand drückte und aus dem Raum rannte. "Und nun zu Ihnen. Ich habe mein Vertrauen in Sie gesetzt. Verlassen Sie auf der Stelle dieses Haus - und kehren Sie nie wieder." Miyavi sah ihn kopfschüttelnd an. "Ich hätte wirklich erwartet, dass ein Mann Ihres Standes anders mit der Frage der Homosexualität umgeht.", sagte er ernst. "Kommen Sie mir nicht damit, ich unterstütze eine große Aids-Hilfsorganisation!", verteidigte Yoshiki sich kühl. Miyavi nickte. "Verstehe, so sehen Sie das also. Vielen Dank für die freundliche Behandlung in Ihrem Haus." Mit diesen Worten verließ auch er das Zimmer. Yoshiki blieb allein zurück. Allein und außer sich vor Zorn. *** Miyavi trat aus dem Haus auf die belebte Straße - und fand sich plötzlich links und rechts gesäumt von Toshiya und Die. "He... bist du nicht Shinyas bester Freund?", fragte Miyavi mürrisch. Der Streit mit Yoshiki war seinem sonst so heiteren Gemüt auf die Stimmung geschlafen. "Genau.", strahlte Toshiya und wedelte mit einem weißen Briefumschlag. "Begleite uns doch bitte. Wir beide haben etwas mit dir zu besprechen..." *** Miyavi runzelte ein wenig die Stirn. "Soll heißen, ihr beide wollt in Zukunft dafür sorgen, dass Shinya und ich Kontakt halten können? Trotz seines Vaters?" Die nickte eifrig. "Der alte Drachen wird nichts mitbekommen, keine Bange. Lies den Brief hier, antworte ihm - Toshiya wird ihm den Brief überreichen. Nicht wahr, Bruderherz ?" Toshiya lächelte zurück. "Sicher doch, Die-kun.", flötete er und wandte sich Miyavi zu. "Kann ich irgendwo... in Ruhe schreiben?" Toshiya stand auf und setzte sich auf Miyavis Sessellehne. "Sicher doch... Das rote Zimmer gegenüber ist meins. Mach es dir ruhig bequem." Er fuhr mit der Fingerspitze über Miyavis rechten Unterarm. Miyavi räusperte sich und stand auf. "Ja, äh... Sagt mal, wieso tut ihr das eigentlich?" Toshiya lächelte ihn erneut auf diese atemberaubende Weise an. "Shinya soll doch glücklich sein, nicht wahr? Du würdest jeden Menschen glücklich machen..." Miyavi schenkte ihm ein kleines, geschmeicheltes Strahlen und verschwand. " Du würdest jeden Menschen glücklich machen... ", äffte Die seinen Stiefbruder nach. "Was war *das* für eine Nummer?" Toshiya grinste bedeutungsvoll. "Man kann ja nie wissen, wozu der Gute noch nützlich ist. Er ist jedenfalls schön dumm und naiv. Vielleicht brauche ich ihn ja noch mal." Er setzte sich wieder zu Die und griff nach dem Telefonhörer. "Ich rufe jetzt Shinya an." "Moment.", befahl Die und legte auf. "Denk noch einmal nach, was wir da tun. Totchi, wir haben ja schon viel Mist gebaut, aber das setzt wirklich allem die Krone auf. Ist dir klar, dass wir ein unschuldiges Kind zerstören?" Toshiya sah ihn einen Augenblick lang an. Was war das? Hatte Die etwa Mitleid mit Shinya? Wieso machte er sich Gedanken darüber, es scherte ihn doch einen Dreck, was mit diesem Kind war! Daher zuckte er mit den Achseln und entgegnete: "Ist mir klar." Die schüttelte fassungslos den Kopf. "Du erstaunst mich immer wieder.", murmelte er. Toshiya gab einen wütenden Laut von sich und stand auf. "Ich habe es satt! Leute wie du oder Sugizo, die dazu geboren worden sind, den Ruf als cooles Arschloch zu wahren, dürfen rumvögeln, so viel sie wollen. Aber wenn ich das tue, werde ich abgeschossen und so ein kleines Trampel wie Shinya nimmt meinen Platz ein. Gooott, verzeih mir, ich bin vertrauenserweckend und stehe auf Sex. Will ich mein Leben nicht verbauen, muss ich weiter das brave Naivchen spielen, was mich mächtig ankotzt. Das ist einer der Gründe, warum ich meinem Leben manchmal gerne ein Ende setzen möchte. Ich werde Sugizo zu Fall bringen. Hilfst du mir nicht, tut es ein anderer. Also, was ist? Hältst du zu mir - oder lässt du mich hängen?" Die seufzte innerlich, doch er reichte Toshiya das Telefon. "Mach schon.", murmelte er; trotz Toshiyas langer Rede war er nicht in der Lage, das ungute Gefühl, das ihn beschlich, zu verbannen. "Shinya?" Toshiya hielt den Hörer ein paar Zentimeter vom Ohr weg. Das Schluchzen war auch so zu hören. "Komm, hör auf zu weinen.", sagte der junge Mann eindringlich. "Mein Bruder Die möchte mit dir reden, okay?" Die übernahm der Hörer. Schluchzen und Schniefen. "Shinya, hör auf. Ich habe eine wichtige Nachricht für dich." Keine Chance. "Es geht um Miyavi." Plötzliche Stille. "Also, ich habe einen Brief von ihm - für dich. Willst du ihn lesen, müsstest du jedoch herkommen, da dein Vater mich erschießen ließe, sobald ich über eure Schwelle träte... Heute Abend um zehn erwarte ich dich, einverstanden?" Shinya wischte sich am anderen Ende der Leitung mit dem Handrücken über die Augen und antwortete schniefend: "Ja, ja... Ich weiß noch nicht, wie ich herkommen soll, aber ich werde da sein..." "Bis dann, Shinya." "Bis dann." Die legte auf und sah Toshiya erwartungsvoll an. "Perfekt, Die. Dankeschön..." Toshiya drückte Dies Schulter und lächelte ihn an. Dabei bemerkte Die den triumphierenden Blick in seinen Augen nicht, ließ sich wieder einmal wie wohl jeder Mensch von der schönen Fassade blenden. Ich werde dich immer dazu bringen, nach meinen Regeln zu spielen, Bruderherz... Kyo warf einen Blick nach links, seine blonden Haare wirbelten im Fahrtwind. Dieses Auto, in dem er saß, war wirklich beeindruckend, doch ehrlich gesagt verursachte ihm dieses hohe Tempo Magenbeschwerden. Er mochte schnelle Autos ja - aber das war selbst für seinen Geschmack zu rasant. "Die?" "Hm?" Die, dessen Augen sich hinter einer Sonnenbrille versteckten, drehte ihm den Kopf zu. "Ist etwas nicht in Ordnung?" Auf diese sanfte Frage hin wirkte Die verblüfft. "Wie kommst du darauf? Nein, ist alles okay." "Du siehst ernst aus. Und bist ziemlich tief in Gedanken." Die lächelte ein wenig. "Es ist wirklich nichts." Wieso bemerkst du so etwas? Mir lässt diese Geschichte mit Shinya keine Ruhe, aber wie kannst du das erkennen, wo du mich doch so gut wie gar nicht kennst? "Es ist nett, dass du fragst." "Das macht man so." "Wo macht man das so? In L.A.?" "Nein. Wenn man sich anfreunden will. Das willst du doch, oder?" Die konnte die Überraschung nicht von seinem Gesicht verbannen. "Du ziehst meine Freundschaft also doch in Erwägung?", fragte er erstaunt. Kyo kämpfte kurz mit sich selbst. "Ich neige dazu, ein wenig voreilig zu sein. Vielleicht hätte ich mich nicht so sehr auf den Inhalt dieses Briefes verlassen und dich nicht gleich abstempeln sollen. Das war unfair. Ich war in der Schwimmhalle nicht gerade nett." Die zuckte die Achseln. "Ich doch auch nicht. Vergessen wir das und starten neu, okay?" Kyo lächelte. "Okay." "Hast du eigentlich eine Freundin?" "Die! Wollten wir nicht neu anfangen?", jammerte Kyo spaßhaft und gab Die einen Stoß. "He, das ist rein freundliches Interesse an deiner Person.", verteidigte Big Red sich. "Also?" "Nein. Habe ich nicht." "Hattest du denn schon mal eine?" "Sehe ich aus wie ne Nonne? Natürlich hatte ich schon mal eine Beziehung. Ich bin vielleicht eigen, aber nicht verschroben..." "Nun ja, mit solch einem Artikel regst du schon dazu an, dich für ein bisschen enthaltsam zu halten...", gab Die ehrlich zu. Kyo grinste. "Die, ich habe keinen Keuschheitsgürtel um, okay? Ich denke nicht, dass man mich so einschätzen sollte, bloß, weil ich nicht wahllos durch die Gegend vögle. Ich möchte nun mal nicht mit irgendwem schlafen, was ist daran so falsch?" Die antwortete ernsthaft: "Gar nichts. Ich hätte damals nur keinen Bock gehabt, ewig auf jemanden zu warten. Dafür macht's mir zu viel Spaß..." Kyo verdrehte die Augen und ächzte. "Du bist so typisch Kerl, was das angeht.", erkannte er. "Verschieben wir das Thema auf später, wir sind da.", warf Die ein und lenkte seinen großen Wagen geschickt in eine Parklücke. Später, die zwei hatten bereits einige Runden Geisterbahn, Jahrmarktsspiele und Achterbahn hinter sich (wobei Die Kyo in letzteres mehr reingeschleift hatte, als dass der Junge es wirklich gewollt hätte). Nun schlenderten sie gemeinsam die Straße entlang, die an beiden Seiten mit bunten Marktbuden gesäumt war. Die blieb vor einem Schießstand stehen und betrachtete die Preise. "Du schießt gerne, was?" Die grinste und streckte ihm die Zunge raus. "Mit *allem*, was zur Hand ist...", kicherte er und bekam dafür einen Tritt gegen sein Schienbein. "Perversling.", erkannte Kyo augenrollend. Er sah dabei zu, wie Die zielsicher einige der Plaketten abfeuerte. Man musste es ihm lassen: Die konnte wirklich großartig schießen. Nach einigen Schüssen wurde es Kyo zu langweilig, zuzusehen. Die sollte bloß nicht glauben, dass er ihn anfeuerte oder so. Er drehte sich weg und beobachtete ein paar Jugendliche, die an einem Stand mit Alkohol herumstanden und alberten. Kyo verzog das Gesicht. Vielleicht war er unnormal, okay, aber er verstand einfach nicht, warum es so "cool" war, sich pausenlos zu besaufen und zu kotzen. Klar, er mochte Alkohol und trank gelegentlich auch etwas, wenn er auf einer Feier war, doch diese Alkoholorgien, die andere in seinem Alter abzogen, konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Plötzlich tauchte ein rotes Plüschherz vor seinen Augen auf. Kyo, so völlig in Gedanken, zuckte erschrocken zusammen, bis er verstand, dass es Die war, der ihn von hinten umarmte und ihm das Herz vor die Nase hielt. "Nur für dich geschossen.", verkündete Die und wedelte mit dem Geschenk hin und her. Kyo machte sich los und sah ihn zweifelnd an. "Du schießt ein rotes Plüschherz für mich?" "Das kannst du als Kissen benutzen. Vielleicht träumst du dann ja mal von mir.", merkte Die an, drückte es Kyo in die Hand und deutete dann plötzlich nach links. "Guck mal da, Zuckerwatte!" Damit marschierte er auf den Stand los. Kyo begutachtete das Herz in seinen Händen eine zeitlang, bevor er Die kopfschüttelnd folgte. Die streckte auch ihm eine große Wolke rosafarbener Zuckerwatte entgegen. "Bisher habe ich dich für ein selbstverliebtes Arschloch gehalten. Inzwischen überlege ich, ob du nicht eher ein zu groß geratenes Kind bist...", bemerkte Kyo und zupfte ein wenig Zuckerwatte von der Wolke ab, um sie in den Mund zu stecken. Die musterte ihn. "Vielleicht steckt ja noch mehr in mir, abgesehen von negativen Eigenschaften." "Mit Sicherheit.", antwortete Kyo ernsthaft. Die schüttelte leicht den Kopf. "Hm... ich weiß nicht. Ist das nicht komisch? Seit ich dich kenne, finde ich nichts an meinem Wesen mehr positiv." Kyo sah ihn fragend an. "Wieso erst, seit du mich kennst?" Die wartete mit seiner Antwort ab. "Andere Menschen schwärmen mich an und zerfließen wie Butter in meinen Händen. Du hingegen lässt mich ununterbrochen an mir zweifeln, ohne dich von charmanten Worten beeindrucken zu lassen. Das ist neu für mich." Die grinste ein wenig und richtete seinen Blick auf den Kleineren. Kyo sah erneut zu ihm - und fing auf einmal an, lauthals zu lachen. Die runzelte die Stirn. "Was denn?", fragte er vorwurfsvoll. "Lach mich nicht aus!" Kyo lachte weiter, prustete aber beruhigend: "Ich lach nicht wegen..." Luftholen! "...deinen Worten..." Er blieb stehen, drückte Die auch seinen Stängel Zuckerwatte in die Hand, klemmte das Kissen unter seinen Arm und hob die Hand an. "Dein Gesicht klebt voll mit Zuckerwatte. Kannst du nicht essen?", fragte er lächelnd und wischte vorsichtig die rosa Watte aus Dies Gesicht weg. Sie standen noch so da, während Kyo sagte: "Weißt du, ich kenne dich nicht gut genug, um dir zu sagen, wo deine guten Eigenschaften liegen. Aber du musst welche haben, sonst könnte ich mich in deiner Umgebung nie wohl fühlen." Die starrte verwundert in die braunen Lichter, die auf ihn gerichtet waren. Man sah ihm deutlich an, dass Kyos Worte ihn mehr als erstaunten. Kyo zog plötzlich hastig seine Hand weg und brachte hervor: "Ja... die Zuckerwatte ist weg." Die beiden Jungen setzten sich wieder in Bewegung. Die ließ es sich nicht anmerken, doch innerlich frohlockte er. Bald habe ich dich so weit, Kyo... TBC ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hey! Hier ist - wie versprochen - Kapitel 4. Ich hoffe einfach mal, dass dieses weniger an die Original-Vorlage gebundene Kapitel euch gefallen hat und ihr mich mit Kommentaren belohnt ^.^ baibai~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)