Schuld von TheDarkAngelRisa ((HPxDM)) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Titel: Schuld Kapitel: 5/? Autor: TheDarkAngelRisa Pairing: HPxDM Anm.: später Dark-Harry Danke für die lieben Kommis ^^ Kapitel 5 *Rückblick* Der erste Abend war sozusagen das normalste was ich je in meinem Leben erlebt hatte. Es gab ein ganz normales Abendbrot, danach setzten wir uns noch eine Weile an den warmen Kamin, lauschten dem beruhigenden Knistern des Feuers, das einen lauen Hauch über meine leicht gebräunte Haut fahren ließ. Ich bekam leicht Gänsehaut aufgrund des schönen Gefühls. Doch schon bald sollte sich alles ändern. Zuerst benahm er sich so wie ich ihn kannte, doch am nächsten Morgen wurden seine Bewegungen fahrig, unkontrolliert. Alles deutliche Zeichen darauf, dass es wütend war und seine Wut nicht länger unterdrücken konnte. Ich fragte mich, worauf er diese unbändige Wut, die man deutlich in seinen Augen lesen konnte, hatte, bis ich später in einer nicht allzu schmerzfreien Situation herausfinden sollte, dass ich dieser Grund war. Dennoch wusste ich noch nicht warum. Er hielt mir eine Predigt über Leben und Tod, von der ich nicht einmal die Hälfte verstand. Es hatte keinen Sinn nachzufragen, denn Remus hatte auf stur gestellt. Werwölfe waren in dieser Hinsicht sowieso sehr hartnäckig, also wunderte ich mich nicht weiter. Es gab Mittagessen und er musste mir irgendetwas ins Getränk gemischt haben, denn mir wurde unwohl und alles begann vor meinen Augen zu verschwimmen. Das letzte was ich sah, bevor mich die Schwärze umfing, waren diese Augen. Diese Augen, die hinterlistig und äußerst zufrieden leuchteten, diese Augen, die ich wohl nie vergessen werde. Ich wachte in einer dunklen Kammer auf. Die dunkle Kammer, die für die nächsten zwei Wochen mein neues Zuhause darstellen sollte. Ich bemerkte, dass ich an Hand- und Fußgelenken angekettet wurde. So fest, dass sich das kühle Metall schon bei der kleinsten Bewegung in mein Fleisch fraß. Ich konnte ein gequältes Stöhnen nicht unterdrücken, denn mein ganzer Körper schmerzte wie nach einer Tracht ausgiebiger Prügel, die ich höchstwahrscheinlich auch bekommen hatte. "Na, endlich aufgewacht", hörte ich die mir allzu vertraute Stimme neben mir höhnisch flüstern. Ich konnte die Person nicht erkennen, doch wie gesagt, ich wusste auf Anhieb, um wen es sich handelte. Kurz darauf wurde ein Fackel nahe meinem Gesicht entzündet und ich wollte erst erschrocken aufgrund der plötzlichen Helligkeit und Hitze zurückweichen, doch die Ketten ließen nicht einmal diese Bewegung zu. Und als ich dann noch diesen Blick sah, durchdrängt von Hass, Wut und etwas Unbändigem, was ich in diesem Moment nicht zu deuten wusste - Wahrscheinlich der Werwolf in Remus - bekam solche Angst wie noch nie in meinem Leben. Schon bald sollte mir klar werden, was dieser Blick meinte und das diese Angst durchaus berechtigt war. *Rückblick Ende* "Am Anfang war es noch harmlos im Vergleich zu dem, was er später mit mir angestellt hatte", sagte Harry mit leicht zitternder Stimme. "Er wusste nicht, was er da tat. Er war blind vor Schmerz, ebenso wie ich. Doch er erlitt seelischen Schmerz, er wollte mir weis machen, dass ich nur einen Bruchteil des Schmerzes ertragen musste wie er. Es machte ihm regelrecht Spaß." Draco war geschockt, einfach nur geschockt. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, jede Information wurde genau analysiert und durchdacht. Aber er kam immer wieder auf das selbe Ergebnis: Der Mann war krank, einfach nur krank. Einem KIND so etwas anzutun, wobei es doch nicht einmal verstand, was es denn falsch gemacht habe. Draco bemerkte, dass es ruhig geworden war und Harry ihn ansah. Etwas undefinierbares lag in seinem Blick, er schien angestrengt nachzudenken und wurde anscheinend nicht mit sich selbst einig. Schließlich fuhr er fort. "Er quälte mich mehrere male, immer bis kurz vor der Ohnmacht. Die Methoden waren verschieden, dennoch alle genauso schmerzhaft und grauenvoll. Er wollte mich einfach nur leiden sehen. Doch bald begann ich seine Worte zu verstehen, bald waren sie nicht nur irgendein Netz aus verwirrenden Worten, die keinen Sinn ergaben. Ich verstand sie, doch es wäre besser gewesen, ich hätte es nicht." "Warum? Was hat er dir erzählt?" "Du bist schuld, Harry. Du allein bist schuld." Er schien auf einmal mit einer anderen Stimme zu sprechen, sein Köper wurde nur so von kleinen Krämpfen überschüttet. "Verstehst du? Ich bin schuld. Ich allein." Harrys Blick wurde leer, jegliches Leben wich daraus. "Woran bist du schuld?" Draco setzte sich auf. Er war durchaus erschüttert wegen der Veränderung, die in Harry vorging. Vielleicht war er doch noch nicht bereit darüber zu sprechen? Aber sie hatten jetzt angefangen, also brachten sie es auch zu Ende! "An seinem Tod." Plötzlich schluchzte er auf. Er hielt es einfach nicht mehr aus, schon der kleinste Gedanke an seinen verstorbenen Paten ließ ihn geradezu in Trauer versinken, doch nur selten gestattete er sich, diese Trauer preis zu geben. Es war eine Schande, doch manchmal musste man seinen Gefühlen einfach freien Lauf lassen. Er vergrub sein Gesicht in den Händen, die Schluchzer verebbten, stumme Tränen verliehen seiner Trauer Ausdruck, zeigten, was er fühlte. Sanft wurde er in seine Umarmung gezogen und an einen anderen, so warmen Körper gepresst. Wie froh war er doch, in diesem Moment nicht alleine zu sein. Wie glücklich war er, Draco einen Freund nennen zu können, der für ihn da war. Er ließ sich weiter nach hinten sinken, weiter an den angenehm warmen Körper hinter sich, bis sie auf dem Bett lagen. Harry lag immer noch in der schützenden Umarmung, die Tränen rannen seine geröteten Wangen hinab, bis sie im Kissen versiegten. Einige Minuten blieben sie einfach nur still liegen und lauschten den Vögeln, die fröhlich ihr Morgenlied sangen. "Wessen Tod?" Die Worte hallten ungewöhnlich hart und laut in dem Zimmer wieder. Draco spürte, dass Harry bereit war weiter zu reden. Die ersten Sonnenstrahlen fielen auf das schwarze Haar, welches nun in allen möglichen Farben schimmerte. Es war faszinierend. *Er* war faszinierend. "Sirius, mein Pate. Er ist nur wegen mir umgekommen. Wäre ich damals nicht ins Ministerium gerannt, nur wegen so einer blöden Vision! Es war so sinnlos. Er ist doch nur wegen mir ebenfalls dort hingegangen", diese Worte wurden monoton dahingesagt, jedoch konnte man heraushören, dass der Sprecher krampfhaft darum bemüht war nicht wieder los zu weinen. "Aber das ist doch nicht deine Schuld! Deine erste Reaktion, nachdem du diese Vision gesehen hast, war eben, nachzusehen, ob sie stimmt!" "Wie oft habe ich schon versucht, mir genau dies einzureden?" "Harry, reiß dich zusammen! Du weißt nicht, was du da sagst." Draco wurde langsam ruhiger. "Ich glaube, das war jetzt doch etwas zu viel für dich. Wir sollten noch eine Stunde schlafen bis der Unterricht anfängt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies noch nicht alles war..." Kurz musste Harry grinsen. "Stimmt...", flüsterte er und drehte sich in den Armen von Draco um, lächelte ihn scheu an. "Ich danke dir, dass du mir zugehört hast. Mir geht es schon etwas besser." "Ich helfe dir doch gerne." "Was mich auch zu der Frage bringt: Warum?" "Wenn ich es wüsste, würde ich es dir erzählen. Es ist merkwürdig. Seit diesem Schuljahr wirkst du so anders auf mich. Ich kann es nicht in Worte fassen, doch deine unübersehbare Veränderung geht auch an mir nicht spurlos vorbei. Es hat sich so viel verändert..." "Und es wird sich noch mehr verändern", sprach Harry mit ruhiger, fester Stimme, in der ein Hauch von Kälte mitschwang. Anscheinend befand er sich wieder in seinen Erinnerungen. Seine Augen wurde dunkler, strahlten unantastbare Kälte aus. Dann sprachen sie für einige Zeit nichts mehr, obwohl es noch so viel zu erklären, erzählen, berichten gab, dass sie wohl noch eine ganze Woche damit hätten verbringen können. Draco ließ Harry die Ruhe, die er brauchte. Wie auf Kommando war der kleinere auch schon binnen Sekunden ins Land der Träume abgedriftet und lächelte selig. Was für ein Anblick. Draco konnte sich von dieser reinen Schönheit und diesem verzaubernden Antlitz nicht lösen, musterte jeden Millimeter der blassen Haut, die geschwungenen, vollen Lippen, die leicht offen standen. Diese Augen, die die ganzen Gefühle des neuen Slytherin zeigten, denn wenn man sie nur kannte, konnte man in ihnen lesen wie in einem offenen Buch. So ein Grün, das frischem Gras glich und glänzen konnte, als wenn neuer Tau an ihnen hing. So jung und jeden Tag aufs neue. Mittlerweile konnte sich Draco ausmalen, was er für diesen Jungen empfand - oder auch nicht fand. Denn vergeblich suchte er nach einem Hinweis, der zeigte, dass Harry auch noch zu anderen Gefühle außer Schmerz und Leid imstande war zu spüren, denn der Junge schien ihm verschlossener denn je, obwohl er abstrakter Weise eben begonnen hatte ihm seine wahre Geschichte zu erzählen... Ihm wurde warm, ein unbekanntes Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus, ließ ihn in Flammen stehen, wenn er nur an diese warmen Augen, diese sanfte Stimme, an diese Person, die ihm nun mehr Vertrauen entgegenbrachte, als er sich je zu hoffen gewagt hatte, dachte. Dracos Geist war ruhig, doch gleichzeitig in solcher Aufruhr, wie er ihn noch nie erlebt hatte. Ein stummer Schrei seiner Seele, endlich ausgefüllt zu werden, da sie unvollständig war. Er fühlte sich plötzlich so leer, als fehlte ihm etwas. Etwas, das sehr nahe war, ihm aber unglaublich unerreichbar vorkam. So nah, so nah... so unerreichbar nah... Denn es - er - lag direkt vor ihm und schlief. Schon sein Anblick schien einen Teil seiner Seele zu beruhigen, doch der Rest schrie nach mehr, viel mehr. Er wusste nicht, was auf einmal los war, doch er konnte sich nicht zurückhalten. Langsam beugte er sich nach vor, zögerte kurz, berührte dann aber die Lippen seines Gegenübers sanft mit den seinen. Die Berührung war so zaghaft und leicht, dass man es beinahe nicht mal eine Berührung nennen konnte - vielleicht ein Hauch aus Leidenschaft. Doch das Gefühl, welches dadurch verursacht wurde, war unbeschreiblich. Nicht in Worte zu fassen. Es wäre unwürdig, so ein Gefühl zu beschreiben, denn man musste es selbst erlebt haben, um es zu verstehen. Doch nur um es zu versuchen, es war wie der Kuss eines Engels, so unschuldig, so hauchzart, kaum wahr zu nehmen, und doch von einer Präsens erfüllt, die kaum zu ertragen war. Seine Seele beruhigte sich allmählich, doch sie wurde nur leiser, die stummen Schreie waren noch deutlich zu hören. Er zog sich zurück, sein Herz schlug wie wild, sein Puls ging dem entsprechend rasend und eine leichte, feine Röte überzog seine sonst so blassen Wangen. Er war nicht mehr in der Lage zu denken, zu handeln, überhaupt irgendetwas zu tun. Er sah Harry nur weiter unverwandt an, fuhr mit seiner ausgiebigen Musterung fort. So leid es ihm tat, er musste ihn bald wecken, denn das Frühstück würde gleich beginnen und danach hatten sie noch Unterricht. Zum Glück war erst am Donnerstag VgddK wieder an der Reihe. Erleichtert atmete er aus, denn auch er hätte eine weitere nahe Begegnung mit seinem neuen Lehrer nicht überstanden. Aber er hoffte inständig, dass die restlichen Lehrer sich heute noch als gnädig erweisen würden und ihnen nicht allzu viele Hausaufgaben aufgeben, denn er musste mit Harry noch weiter sprechen. Am besten heute, so schnell wie möglich. Vorsichtig wollte er dem Schlafenden über die Wange streicheln, doch kurz bevor es zu der ersehnten Berührung kam, schlug Harry die Augen auf. Erst musste er registrieren, wo er sich befand, doch als dies geschehen war, lag ein glückliches Lächeln auf den roten, verschlafenen Lippen. "Guten Morgen", flüsterte er, obwohl er gerade mal eine dreiviertel Stunde geschlafen hatte. Draco konnte nicht anders und musste dieses Lächeln erwidern. Harry fühlte sich ungewöhnlich wohl, es war angenehm war und ein ungewöhnliches Kribbeln beherrschte seinen Körper und als er in Dracos Augen sah, nahm dies nur zu. Hatte er irgendetwas verpasst? "Ebenfalls einen guten Morgen", wurde leise erwidert. "Ich hätte es beinahe nicht übers Herz gebracht, dich zu wecken... Doch der schulische Alltag liegt noch vor uns." Er grinste fröhlich. Was vor einigen Minuten geschehen war, ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Obwohl es im Nachhinein als ein wenig ungerecht gegenüber Harry bedacht wurde. Aber es war nun mal geschehen, und er bereute es nicht. Einen besseren Start in den Morgen konnte es nicht geben. Sie sahen sich weiterhin in die Augen, als versuchten sie gegenseitig ihre Gedanken zu lesen. Während dessen fuhr Harry sich unbewusst mit seinem Zeigefinger über die Lippen, als könnte er noch eine Berührung spüren, die vorhin da gewesen war, doch wohl nur sehr kurz. Das Gefühl verging wieder, noch bevor er es wirklich registriert hatte. Draco hatte diese unbewusste Geste bemerkt und seine Augen wurden vor Überraschung und etwas Schrecken leicht größer, doch sein Gegenüber schien zu sehr in Gedanken versunken, um dies zu bemerken. Erleichtert atmete er aus, wodurch Harry wieder in die Realität zurückgeholt wurde. Das ungewöhnliche Gefühl in seinem Körper war noch immer anwesend, sein Geist war aufgewühlt und schrie nach etwas, das er nicht verstand. Verwirrt sah er sich um, als ob er einen anderen Schrei hören könnte, und blieb bei Dracos warmen Augen hängen. Seine Verwirrung nahm zu. Er konnte es nicht erklären. ~*~ Der Tag verging ungewöhnlich schnell, was wohl nicht minder daran lag, dass dieser Tag nur so von Unterricht voll gestopft war und sie dem entsprechend viel zu tun hatten. Doch eine ungewollte Begegnung mit einem ihrer Lehrer blieb aus. Am nächsten Tag würde Zaubertränke auf dem Plan stehen, was Harry nach und nach unruhig werden ließ. Er hatte sich vorgenommen, morgen mit seinem Plan zu beginnen. Es würde einer der wichtigsten Schritte seines Vorhabens werden, er musste auf alle Fälle erfolgreich zu Ende gebracht werden. Sollte er Draco einweihen? Sie mussten ohnehin heute noch eine Weile reden... Andererseits wäre es ihm zu viel an einem Tag, also würde er wohl oder übel bis morgen warten. "Kommst du, Harry?", ertönte die eine Stimme neben ihm, die er zweifelsfrei Draco zuordnen konnte. Ja, Draco war die ganze Zeit bei ihm und gab auf ihn Acht, was manchmal leicht eingeschnappte Blicke seitens Harry einbrachte, von Draco aber nur mit einem halb glücklichen, halb spielerisch überlegenen Grinsen quittiert wurde. Draco war den ganzen Tag über schon so beängstigend gut drauf und er ist immer noch nicht dahinter gekommen, was der Auslöser dazu war. Ebenfalls ist er dem Grund der Unruhe seines Körpers und seiner Seele noch keinen Schritt näher gekommen, und sie war noch nicht weg, und überhaupt war alles recht merkwürdig, denn immer wenn er Draco - "Hey, Harry! Nicht schlafen!" Erschrocken sah er in zwei ein wenig wütend blickende Augen, dessen Besitzer schon ungeduldig auf ihn wartete. Warum musste er nur immer so viel nachdenken? "Ja... Ja, bin schon unterwegs." Und keine 10 Minuten später fanden sie sich abermals in ihrem Zimmer wieder. Eine angenehme Stille herrschte im Raum, sodass keiner sich traute sie zu unterbrechen. Sie hatten nun mittlerweile zwei Betten in dem Zimmer stehen und jeder saß auf einem, beide hatten jedoch den selben Gedanken: Viel zu weit entfernt! Harry warf Draco ab und zu ein paar verstohlene Blicke zu, doch wenn dieser sie bemerkte, senkte er verlegen den Kopf. Er wusste selbst nicht, warum er auf einmal leicht rot um die Nasenspitze wurde. Ihm war nur etwas zu warm... es ist sicher die Temperatur in diesem Zimmer... "Ich werde morgen mit meinem Plan beginnen", begann Harry nach einigen weiteren Minuten des Schweigens. "Und ich nehme an, dass du ihn mir erst morgen oder gar später mitteilen wirst?" Harry musste lächeln. "Du hast recht, ich sollte ihn dir erst morgen erzählen, nachdem ich deine Reaktion aufgefasst habe." "Reaktion? Worauf?", fragte Draco verwundert. Doch aus dem Grinsen seines Gegenübers konnte er ablesen, dass er ihm das garantiert jetzt noch nicht sagen würde. Er zog einen Schmollmund, ließ sich nach hinten auf sein Bett fallen und drehte sich auf die Seite - mit dem Gesicht Richtung Wand, wo kein Harry zu sehen war. Dieser musste auch gleich leise lachen, als er das kindische Verhalten Dracos beobachtete. "Hey, jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt!", sagte er immer noch leicht belustigt. Doch als Draco sich umdrehte und er den enttäuschten Blick bemerkte, wurde er wieder ernst. "Du hast dich wirklich sehr verändert", flüsterte er und schaute Harry tief in die Augen, die sich plötzlich leicht verdunkelten. "Was ist der Grund? Warum hast du so einen Hass auf Dumbledore und deine 'Freunde'?" "Ich habe es eigentlich nur aus Zufall erfahren... Sie sind schuld, dass ich zu Remus musste, obwohl ich später ja nicht mehr wirklich wollte. Sie haben mich gezwungen dies zu tun. Doch sie wussten nicht, was Remus mit mir machte. Eigentlich hatte er ja einen anderen Auftrag, den er nun mehr oder weniger erfüllt hat..." "Was für ein Auftrag? Was wollte dieser verdammte Dumbledore schon wieder von dir?", brauste Draco auf und war aufgesprungen. Er erschrak, als Harry mit glasigen Augen zu ihm hoch sah. "Sie wollten mich vorbereiten. Auf den Krieg gegen Voldemort." "Was?" Draco war fassungslos. Man konnte das tiefe Entsetzten aus seiner Stimme hören und in seinen Augen lesen. Ein Kind in den Krieg schicken, typisch Dumbledore. Der wollte sich wohl mal wieder drücken! "Ich sollte ein Spezialtraining bei Remus absolvieren. Er sollte mich unterrichten, mir Flüche, verschiedene Zauber und Abwehrmethoden beibringen. Doch er hat diese Chance nur ausgenutzt, als ich die zwei Wochen bei ihm war. Alle wussten, was Remus mit mir machen sollte, nur ich mal wieder nicht. Doch diesmal wissen sie nicht, was er mir angetan hat. Aber sie werden es spüren, sie werden es doppelt und dreifach zurückbekommen. Auch sie werden leiden, für alles, was sie mir eingebrockt haben." "Und was hast du nun vor?" "Das wirst du morgen schon merken." Es wurde wieder leise im Zimmer. Draco stand immer noch in der Mitte dessen und dachte nach. Wie würde sein Plan aussehen? Er wurde leicht unruhig. Hoffentlich würde der Junge nichts Unüberlegtes tun, das ihn in Gefahr bringen könnte. Draco wurde leicht rot als er merkte, in welche Themengegend er sich wieder bewegte. Unwillkürlich musste er an heute morgen denken, drehte sich um damit Harry nichts bemerkte und ging zu Bett. Innerhalb von Sekunden hatte er sich umgezogen und hingelegt, ohne noch mal einen Blick auf den anderen zu werfen, daher merkte er auch nicht den enttäuschten Blick. "Bist du mir jetzt böse?", hörte er die traurige Stimme flüstern. Verdammt, hatte er etwas falsches getan? Verdutzt drehte er sich um und sah, dass Harry immer noch auf der Bettkante saß und den grünen Teppich musterte, sich nicht traute aufzusehen. "Wie kommst du denn darauf?", fragte er leicht verwirrt. "Ich weiß nicht. Aber ich habe Angst, dass du dich auch von mir abwenden wirst, wenn ich irgendetwas falsch mache." "Glaub mir, ich werde dich nicht im Stich lassen. Vertraust du mir?", fragte Draco leise, den Blick nicht von der Person vor sich abwendend. Ja, vertraute er ihm? War es jetzt nicht schon zu spät, um dem Slytherin Misstrauen entgegen zu bringen? Sie hatten in den wenigen Tagen schon so viel durchgemacht und immer konnte er sich auf ihn verlassen. Vertrauen ist ein schweres Wort, dass man nicht mit jedem gleich in Verbindung bringen sollte. Er ging kurz in sich, dachte nach, kam zu einem Entschluss. "Ja, ich vertraue dir. Doch nutze es nicht aus..." "Ich verspreche es, doch das selbe gilt für dich", sprach Draco ernst. "Aber ich glaube, du hast ziemlich viel Schlaf nach zu holen..." Er lachte leise und entspannt. "Hoffentlich müssen wir jetzt nicht jede Nacht ein Abenteuer erleben. Obwohl ich nichts dagegen hätte... Aber du brauchst den Schlaf." Er schloss die Augen, nachdem er gesehen hatte, wie Harry leicht mit dem Kopf nickte und aufstand um sich seine Sachen zu holen. Er lauschte den Geräuschen, die Harry veranstaltete um sich umzuziehen, und stutzte, als es plötzlich leise wurde, er aber keine Geräusche des Bettes vernahm. Erschrocken öffnete er seine Augen, sah direkt in die grünen Tiefen seines Zimmergenossen, die ihn leicht beunruhigt musterten. "Was ist?", fragte Draco alarmiert, da er dachte, dass etwas passiert war. "Darf ich bei dir schlafen?" Harry lief augenblicklich tiefrot an und senkte den Blick. Draco dagegen guckte nur verwundert, rutschte dann aber ein Stück zur Seite und hielt einladend die Decke hoch und sah ihn abwartend an. Dieser ließ sich auch nicht zweimal bitten und schlüpfte unter die warme Decke und kuschelte sich sofort an die Wärmequelle, schloss beruhigt die Augen. Warum konnte es nicht immer so sein? Er würde jetzt am liebsten seinen Plan über den Haufen werfen, doch dies konnte er auch noch später machen... Er musste ihn erfüllen. Bald darauf verfiel er in einen leichten Dämmerschlaf, denn die Nähe Dracos ließ ihn alles vergessen, seine Ängste, seine Qualen... nur ein neues Gefühl machte sich in ihm breit, wie schon heute morgen. Was war es? Draco ging es derweilen nicht anders. Lange noch beobachtete er den nun schlafenden Ex-Gryffindor, lange noch lauschte er den verzweifelten Stimmen seiner Seele, die er immer noch nicht entziffern konnte. Was war nur los? "Gute Nacht, Harry", flüsterte er und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Wange, als er sich sicher war, dass Harry schlief. Wenn er sich da mal nicht geirrt hatte, denn besagter Slytherin schlug überrascht die Augen auf, als Draco sie geschlossen hatte und... ~*~*~ hm... irgendwie alles zu lang und breit erzählt, oder? Doch im nächsten Kapitel schreitet er zur Tat, versprochen! ^^ Kommentare?! *euchanfleh* Um so schneller kommts nächste Pitel! *liebtdrohungen* *gg* Bye bye Risa ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)