Storm of Oblivion von Ulysses ((Sturm des Vergessens)) ================================================================================ Kapitel 11: Mr. Gerudo, please send me a dream! ----------------------------------------------- Ganondorf stand triumphierend vor Link. Der Hylianer schwamm im Inneren eines dunklen Kristalls in einer purpurfarbenen Flüssigkeit. "Was hast du ihm angetan?! Du Monster!" Ganondorf lächelte grausam. "Nichts, er schläft nur. Und er träumt. Er wird weiter träumen immer weiter und wenn ihm in diesem Traum, sagen wir mal, ein Unglück wieder fährt, wirkt sich das auf den realen Link aus. Tödliche Träumereien eben!" "Oh, ihr Göttinnen..." "Die können Euch jetzt auch nicht mehr helfen, Prinzessin." unterbrach er sie schroff. Ich werde mich nun auf meinen Triumph vorbereiten gehen. Genießt die Zeit mit Link, solange ihr noch könnt." Lachend wandte sich Ganondorf ab und schloß die Tür hinter sich zu. Zelda stürmte zum Kristall und berührte ihn. In diesem Moment durchfuhr es sie wie ein Schock. Sie sah Links Traum deutlich vor sich, spürte aber, das der Kristall mehr nicht zuließ. Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie sah, was da hinter Link her war. Mit ihrem bißchen Macht, das ihr ohne Triforce als siebte Weise noch blieb, versuchte sie Link zu erreichen. Die Stufen schienen kein Ende zu nehmen. Immer weiter wanden sie sich in die Höhe. An ihrer inneren Seite war kein Geländer. Von dort aus konnte man in die Halle hinab sehen. Der Boden war allerdings mit der Zeit in den kriechenden Schatten verschwunden Die Nebelschwaden krochen um Links Füße und die Stufen knackten bedrohlich. Da war es wieder! Schon seit geraumer Zeit hatte Link das Gefühl, dass sich in den Schatten weiter unten etwas bewegt. Ein Umriß, kaum heller als die umgebende Dunkelheit, huschte die Stufen hinauf. Angestrengt spähte Link in die Schatten. Es waren seine Nerven, ganz klar. All diese Dinge, die unheimlichen Statuen, der Nebel und die Dunkelheit hatten seine Phantasie angeregt. Trotzdem beschleunigte er seine Schritte. Prinzessin Zelda focht einen verzweifelten Kampf. Der Kristalls hielt sie von ihm fern. Sie mußte es weiter versuchen. Link durfte auf keinen Fall weiterhin in diesem Zustand bleiben. Es war einfach unmöglich! Link taten bereits die Füße weh und trotzdem war er noch nicht am Ziel. Über und unter ihm war nichts als Schwärze. Der Turm mußte von innen höher sein, als von außen. Das war gegen jede Logik. Verwundert sah er sich um. Im nächsten Moment wünschte er, er hätte es nicht getan. Denn jetzt war aus dem Umriß eine Kreatur geworden. Eine der grauenvollen Statuen war offensichtlich lebendig und verfolgte ihn. Schlimmer, sie war nicht mehr als ungefähr zwei Windungen entfernt. Link begann zu rennen. Wie sollte er sich verteidigen, er hatte ja keine Waffe. Jetzt hörte er, wie auch die Chimäre ihr Tempo steigerte. Er vernahm nun deutlich das Knarren und Ächzen, als die gewaltige Kreatur mit ihren Krallen über die Treppe scharrte. Glücklicherweise war der Schacht, an dessen Wand sich die Treppe befand zwar groß, aber nicht groß genug, um dem Wesen das Fliegen zu ermöglichen. Seine Gedanken rasten. Ein Sprung in die Tiefe wäre der sichere Tod, umkehren konnte er auch nicht und ein offener Kampf kam auch nicht in Frage. Also blieb nur die Flucht in die Höhe. Allerdings war er sich bewußt, dass die Kreatur ihn früher oder später einholen würde. Schweiß lief ihm von der Stirn. "Wenn ich jetzt stolpere ist alles aus." dachte er in Panik. Die Geräusche der Chimäre wurden immer lauter. Sie kam näher. Zelda spürte, wie ein Teil des Widerstands, den der Kristall ausstrahlte, brach. Sie konnte Link nicht erreichen. Aber sie merkte, dass sie in den Traum eingreifen konnte. Sie mußte etwas tun, irgendwas. Die Kraft des Kristalls wuchs wieder. Jetzt wußte sie es. Kurz bevor sie den Kontakt verlor, tat sie das Einzige, was Link im Moment helfen konnte. Dann wurde sie plötzlich von hinten gepackt und grob herum gerissen. Hinter ihr stand Ganondorf. "Was zu Teufel denkt ihr, dass ihr hier macht?!" Statt zu antworten, spuckte sie ihm ins Gesicht. Ganondorf lief rot an. "Das sollt ihr bereuen!" schrie er. Er packte sie und schleuderte das Mädchen quer durch den Raum. Sie schlug gegen den Altar und blieb benommen liegen. "Doch halt!" rief Ganondorf, "Ich habe eine bessere Idee. Sollte Link dank Euch wirklich aus dem Traum fliehen können, werdet ihr ihn töten. Er machte eine Handbewegung und ein kleiner Kristallsplitter erschien in seiner Hand. "Ich weiß, Prinzessin, Ihr habt ein gütiges, reines Herz, doch ohne das Fragment ist es ungeschützt! Dieser Kristall wird Eure dunkle Seite hervor holen!" Mit einer schnellen Bewegung schleuderte er ihn zur Prinzessin. Er verschwand ihn ihrer Brust. "Lebt wohl, Prinzessin Zelda..." Sie schrie im gleichen Moment auf. Eine Fontäne aus schwarzem Rauch hüllte sie und als sie sich verzog, war Zelda total verändert. Sie hatte langes rotes Haar und bleiche Haut. Statt des Hochzeitskleides trug sie eine hoch geschlitztes pechschwarze Robe, die auf magische Weise um sie wehte. "...Und willkommen: Black Lady! Hahahaha!" er legte die Arme um sie und sie sah ihn verführerisch an. "Seid mir gegrüßt, Ganondorf." hauchte sie. Es kam, wie es kommen mußte, Link stolperte. Er fiel der Länge nach hin und blieb benommen liegen. Als er die Augen aufschlug, lagen wie von Geisterhand Schwert und Schild vor ihm. Schnell griff er danach. "Was zum Teufel....!" Hatte er da eben Ganondorf fluchen gehört? Link wischte den Gedanken beiseite, den die Kreatur war heran. Sie sah wirklich scheußlich aus. Ihre Augen waren wie Tümpel aus kochendem Blut. Der Schnabel klappte mit einem schnappenden Geräusch auf und zu. In diesem Moment sprang das Wesen. Blitzschnell riß Link den Schild nach oben. Doch der Aufprall warf ihn trotzdem zu Boden. Das Gewicht der Chimäre lastete schwer auf dem Schild. Er hob mit einem schnell Ruck das Schwert und grub es tief in die Flanke des Monsters. Mit einem gequälten Schrei richtete sich die Chimäre auf, Blut besudelte die Stufen und Links Kleidung. Dieser kleine Moment der Ablenkung reichte Link, um seinen wagemutigen Plan in die Tat umzusetzen. Er sprang auf, riß den Schild hoch und rannte mit voller Wucht gegen das Wesen. Im ersten Moment sah es so aus, als hätte seine Aktion keine Wirkung, doch dann geschah genau das, was er gehofft hatte. Eine der Tatzen des Wesen trat ins Leere. Schreiend kämpfte sie mit dem Gleichgewicht. Sofort warf sich Link ein weiteres Mal gegen sie. Der Schild zerbrach., doch es hatte gereicht. Mit einem spitzen Aufheulen fiel die Chimäre von der Treppe. Im Fallen breitete sie die Flügel aus, doch der Schacht war zu eng. Einer der Flügel traf die Wand und zerfetzte. Das Wesen stürzte weiter und verschwand in der Dunkelheit. Dann folgte ein dumpfer Aufschlag und schließlich wieder Stille. Link sank erschöpft auf die Treppenstufen. "Glaubst du, dass das alles war. Weit gefehlt, Herr der Zeiten! Das war erst der Anfang!" Ganondorfs Stimme schien von allen Seiten zu kommen. "Wo bist du!" schrie Link. Er bekam keine Antwort. Statt dessen erklang von weit unten ein mahlendes Geräusch. Link starrte hinab und ihm gefror das Blut in den Adern. Die Stufen senkten sich und wurden zu einer Rutschbahn. Link suchte sein Heil in der Flucht. Doch wieder war er nicht schnell genug. Bald hatte die Bahn ihn eingeholt und er verlor den Halt. Mit einem spitzen Schrei fiel er auf den Bauch und raste mit einem atemberaubenden Tempo nach unten. Wie durch ein Wunder fiel er nicht vom Rand der Bahn. Irgendwie schaffte er es, sich auf der spiegelglatten Fläche auf den Rücken zu drehen. Die Bahn endete einige Meter über dem Boden der Halle! Ohne auch nur die geringste Chance, Halt zu finden rutschte Link auf ihr Ende zu. Dann fiel er. Der Boden der Halle schien auf ihn zu zuspringen, doch plötzlich verschwamm alles vor Links Augen. Im nächsten Moment landete er unsanft im Schnee! Rings um ihn herum war nichts, als eine endlose, zugeschneite Ebene. Er raffte sich auf. Plötzlich zogen Wolken auf und der stärkste Schneesturm, den Link je erlebt hatte, brach los. Die Sichtweite schrumpfte auf höchsten zwei Meter. Fröstelnd stapfte Link in die erst beste Richtung. Ganondorfs Lachen hallte durch den Schnee. Er wußte nicht, wie lange er sich schon ziellos durch das dichte Schneetreiben schleppte. Seine Haare waren bereits gefroren und voller Eis. Die Kleidung war durchnäßt und ebenfalls eiskalt. Links Lippen waren nichts weiter als schmale blaue Streifen. Er ermahnte sich selbst, weiter zu gehen, doch er konnte nicht mehr. Erschöpft brach er im Schnee zusammen. Schon bald wurde er immer weiter eingeschneit. "Zelda...verzeih mir, ....ich habe versagt...." Er war sich sicher, dass dies sein Ende war. Plötzlich erschien eine junge Frau im Schneetreiben. Sie war wunderschön. Ihr zarter Körper wurde nur von einer hauchdünnen, durchsichtigen Robe aus Seide dürftig verdeckt. Sie tänzelte leichtfüßig um Link herum. Er bemerkte verwundert, dass ihre Füße nicht mal den Schnee berührt. Das war der Schwächeanfall, ganz klar. Dann setzte sie sich auf ihn. Er spürte ihr Gewicht kaum. Sie kicherte und berührte mit den Zehenspitzen seine Nase. "Hallo, mein Süßer. Ist dir kalt?" Sie kicherte wieder. "So einen schnuckeligen jungen Mann kann man nicht einfach hier liegen lassen, findest du nicht auch?" Sie kicherte erneut und küßte ihn auf die Wange, dann schwanden ihm die Sinne. Als er erwachte, lag er in einem Himmelbett. Der gesamte Raum bestand aus eisblauem Kristall. Eine Feuer brannte im Kamin, der sogar kristallene Schürhaken hatte, und erfüllt den Raum mit phantastischen Lichtbrechungen. Er fühlte sich wohl, irgendwie betäubt. Es war alles egal, Zelda, Ganondorf, die Weisen. Alles war weit weg. Dann betrat sie den Raum. Sie war ohne Frage eine Nymphe. "Na, aufgewacht? Es ist schön, dass du dich wieder gut fühlst." "Wie kann ich mich für meine Rettung bedanken?" fragte Link zaghaft. "Ich weiß schon wie." Sie trat an das Bett und die Seidenrobe glitt von ihr ab. Sie schlug die Decke zurück. Erst jetzt bemerkte er, dass er unbekleidet war. Sie glitt zu ihm unter die Decke und drängte sich an ihm. "Aber ich..." "Psst." Sie versiegelte seine Lippen mit einem Kuß. Dann rollte sie sich auf ihn und, auf eine Handbewegung hin, schlossen sich die Vorhänge des Bettes.... Ganondorf war beeindruckt. Link hielt sich erstaunlich gut. Aber bald würde ihn sein Schicksal ereilen. Gar kein Zweifel... Als Link am nächsten Morgen erwachte, lag sie in seinen Armen und hatte sich eng an ihn gekuschelt. Als sie die Augen aufschlug, lächelte sie. "Guten Morgen." Sanft befreite sie sich aus seiner Umarmung und stand auf. Sofort glitt das Kleid wieder über ihren Körper. "Ich bin gleich wieder da." flötete sie und verließ den Raum. Link bemerkte verwundert, dass auch er plötzlich eine lockere weiße Hose trug. Er schwang die Beine aus dem Bett und blieb noch einen Moment sitzen. Es war ihm, als hätte er etwas wichtiges vergessen. "So, da bin ich wieder." Sie trat an den Kamin, vor dem nun eine Decke lag, stellte ein Tablett mit verschiedenen Speisen ab und winkte ihn zu sich. "Komm, du hast doch bestimmt Hunger. Setz dich zu mir." Er tat es und sie frühstückten eine Weile schweigend. "Wie heißt du eigentlich?" fragte Link. Sie schien zu überlegen. "Nenn mich einfach Arachnia." antwortete sie schließlich. "Ein ungewöhnlicher Name." Stellte Link kauend fest. Sie lächelte. "Ist Link den viel häufiger?" "Da hast du Recht." Sie stellte den Teller zur Seite, drückte ihn sanft nach hinten und setzte sich auf ihn. Er streckte die Arme aus und brach dabei versehentlich einen der Spitzen Kristalle am Ofen ab. "Weißt, ich bin dir sehr dankbar." sagte sie, während sie ihm über die Brust streichelte. "Wofür?" fragte er. Sie lächelte. "Dafür dass ich ein Kind von dir empfangen konnte." Er riß die Augen auf. "Woher weißt du das?" "Jemand wie ich spürt das. Ich brauche dich nun, Link. Ich brauche deinen Körper." "Was?!" "Ich brauche dein Fleisch!" in diesem Moment verwandelte sie sich. Sie hatte plötzlich acht Augen und Geifer tropfte aus ihrem zähnestarrenden Maul. Sie hatte ein schwarzes Fell und acht lange Beine. Auf Link saß eine riesige Schwarze Witwe! Im Affekt griff er den abgebrochenen Kristall und rammte ihm dem Monster in die Seite. Es schrie auf und ekliger grüner Eiter quoll aus der Wunde. Der Moment der Verwirrung reichte Link: Er stieß die Spinne mit einer schnellen Bewegung in den Kamin. Sie kreischte vor Schmerz, doch Link schlug mit dem Schürhaken wie verrückt weiter auf sie ein, bis nur noch schwellende Reste übrig waren. Dann brach er zusammen. Black Lady stand neben dem Kristall. Ganondorf hatte sie als Wache zurück gelassen. Sie triumphierte. Ganondorf vertraute ihr blind. Er war dumm. In diesem Moment betrat er den Raum und setzte sich auf einen steinernen Thron in einer Ecke. Sie lief zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß. Er schloß die Arme um sie. "Oh, mein Liebster!" hauchte Black Lady verführerisch. Seine Lippen näherten sich den ihren, doch sie schob im letzten Moment die Finger dazwischen. "Was soll das?" fragte er verdutzt. "Wartet noch ein bißchen. Bald werde ich mich Euch vollkommen hingeben." "Ich kann es kaum noch erwarten." gab er zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)