Storm of Oblivion von Ulysses ((Sturm des Vergessens)) ================================================================================ Kapitel 3: Storm's arrival -------------------------- Link kam im Dorf der elfenartigen Kokiri an. Andere Wesen, die in die Verlorenen Wälder oder in das Dorf gingen wurden zu Bäumen, Link jedoch nicht. (Warum ist eine lange Geschichte und gehört nicht hierher). Das Dorf der Kokiri bestand aus sechs Häusern, die in alte Baumstämme getrieben worden waren. Auch Links altes Haus stand noch immer hier. Von der Anhöhe auf der sich die Verlorenen Wälder erstreckten, floß eine kleine Quelle in eine glasklaren See. Magische, leuchtende Lichtwesen flogen wie kleine Funken durch die Luft, verbanden sich und stoben wieder auseinander. Hinter dem Dorf lag der Hain des Deku-Baums, der durch Ganondorf getötet worden war, an dessen Fuß jedoch Dank Link ein neuer Sproß wuchs. Jedem Kokiri flog eine kleine Fee um dem Kopf, sie wurden ihnen als ständige Begleiter vom Deku-Baum geschenkt. Als Link damals als Erwachsener, nach seinen siebenjährigen Bannschlaf, ins Dorf zurückgekehrt war, hatte ihn niemand erkannt. Doch nun wußten alle, wer er war. Jeder, an dem er vorbei kam, grüßte ihn freundlich. Zielsicher ging er zu Salias Haus. Doch sie war nicht da. Als er das Haus verließ schoß plötzlich ein kleiner, leuchtender Ball vom Himmel. Er zog eine funkelnde Spur hinter sich her und aus dem Ball ragten zwei zarte Flügelchen. "Link! Link! Schön dich mal wieder zu sehen!" Navis Stimme klang wie immer glockenhell. Navi war die Fee, die Link in seinem Kampf gegen Ganondorf begleitet hatte. "Wie geht es dir, Navi?" lachte er. "Oh, gut. Aber du siehst ein bißchen besorgt aus, kann ich dir helfen?" "Ja, das könntest du. Weißt du zufällig, wo Salia steckt?" "Ich glaube, sie ist auf ihrem Lieblingsplatz, auf der Waldlichtung ." "Das ist gut zu wissen. Danke, Navi. Entschuldige, dass ich mich nicht länger mit dir unterhalten kann, aber ich muß dringend Salia sprechen. Wir holen die Unterhaltung aber nach, okay?" "Okay! Wir sehen uns! Ciao" Die Kugel schoß wieder in die mit Magie durchwirkte Luft des Waldes. Link stieg hinter dem Haus von Mido, dem Anführer der Kokiri, den Abhang hinauf und betrat die Verlorenen Wälder. Die einzigen Lebewesen die sie bewohnten waren die Laubkerle, ein seltsames Blättervolk, und die Horrorkids, kleine Gnome, die schauerliche Maske trugen, aber sonst mehr als friedlich waren. Den Weg durch den verwirrenden Irrgarten aus nebligen, von den Lichtwesen durchsetzten Lichtungen und Tunneln aus Baumstämmen kannte er nun schon auswendig. Alsbald erreichte er die Heilige Waldlichtung. Dort stand seit ewigen Zeiten der Waldtempel. Seine alten, ehrwürdigen Mauern umgaben die Lichtung. Tatsächlich saß Salia an ihrem Lieblingsplatz, einem Baumstumpf vor dem Tempel. Salia war wie alle Kokiri so gross wie ein Kind und alterte nie. Während Link erwachsen geworden war, war sie noch das lebenslustige junge Mädchen, das sie gewesen war als Link noch im Kokiri-Dorf wohnte und das war schon über zehn Jahre her. Sie trug ebenfalls die jägergrüne Kokiri-Kleidung und hatte eine ungewöhnliche grüne Haarfarbe. Lachend lief sie auf ihn zu. "Link, schön dich zu sehen! Es muß eine Ewigkeit her sein. Was treibt dich in die Verlorenen Wälder?" Weil Salia die Weise des Waldes war und über den Waldtempel wachte, durfte sie, im Gegensatz zu allen anderen Kokiri, den Wald verlassen, tat dies aber sehr selten. Die Kokiri blieben deshalb von Geschehnissen in Hyrule weitgehend unberührt. "Ich wünschte es wäre ein gewöhnlicher Grund, Salia. Aber ich mache mir große Sorgen." Salias Lachen erstarb und ihr Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an. "Was ist denn los?" Link erzählte von seinem Traum und vom unvorhergesehenen Ausbruch des Todesbergs. "Das klingt nicht gut. Es könnte sein, daß Zelda und du in Gefahr seid. Aber ich kann dir unglücklicherweise nicht sehr helfen. Du solltest zu Darunia gehen und mit ihm reden, er weiß vielleicht was den Ausbruch verursacht haben könnte." Darunia gehörte dem Volk der Goronen an, die den Todesberg bewohnten. "Es tut mir leid, aber mehr als dir Glück zu wünschen kann ich momentan nicht tun." Link verabschiedete sich und wollte gehen, doch Salia war noch nicht fertig. "Link, du hast sie mir damals zurückgegeben, aber ich glaube die Feen-Ocarina könnte dir helfen oder wenigstens Glück bringen. Versprich einfach sie mir zurück zu bringen, Okay?" Die Feen-Ocarina war ein magisches, flötenähnliches Instrument, das Salia Link schon einmal vor vielen Jahren geliehen hatte. "Okay, Salia. Ich verspreche es." "Leb wohl, Link und viel Glück." Traurig sah sie Link nach. Der drehte sich um und winkte. "Ich bringe sie dir zurück, leb wohl." Er ging in die Wälder und betrat einen steinernen Torbogen, der ihn auf magische Weise nach Goronia brachte. Damir, der Familienvater der Skulltula-Familie, stand vor seinem restaurierten Haus in Kakariko und sah zu Windmühle auf, deren Flügel sich immer schneller im Wind drehten. Die Skulltulas waren einst eine gierige, reiche Familie, die jedoch verflucht worden war und von da ab ihr Dasein als menschliche Spinnen fristen mußte. Link hatte sie von ihrem Fluch befreit und von jetzt an waren die Skulltulas nett und wohltätig geworden. Die grauen Wolken rasten nur so über den Himmel. Plötzlich wurde es dunkel. Der Wind wurde so stark, daß der eigentlich sehr kräftige Mann sich am Zaun festklammern mußte, um nicht fort geweht zu werden. Blätter und Äste flogen durch die Luft. Mit einem gewaltigen Krachen schlug ein Blitz in den Baum auf der Dorfwiese ein und setzte ihn in Brand. "Ich muß ins Haus", dachte Damir. Er war von dem Naturschauspiel so gefesselt gewesen, daß er den Ernst der Lage nicht erkannt hatte. Jetzt war es zu spät. Ein Ast traf ihn am Kopf, er ließ den Zaun los und wurde hilflos in die Luft gerissen. Er spürte einen harten Schlag und die tosende Welt um ihn herum wurden schwarz..... Link war in der Felsenstadt Goronia angekommen. Goronia bestand aus einer mehrstöckigen Höhle, die treppenförmig nach unten hin zusammenlief. In der obersten Etage führten schmale Seile zu einer Schwebeplattform auf der der Goronen-Opal, der heilige Stein des Feuers, lag. Sein Glanz verbreitete warmes, rotes Licht in der Höhle. Kindliche Malereien von Goronen und einem Drachen schmückten die Wände. In der untersten Etage war noch der Goronenladen, der berühmt für seine feuerfeste Goronenrüstung war, und Darunias Thronsaal, außerdem stand dort eine Statue mit drei Goronengesichtern, einem lachendem, einem trauernden und einem neutralen. Die felsenessenden Goronen waren ein etwas träges und untersetztes, liebenswertes, immer lächelndes Volk. Mit Darunia, dem König und gleichzeitigen Weisen des Feuers, hatte Link sogar Brüderschaft geschlossen. Jetzt saßen sie sich im Thronsaal gegenüber und unterhielten sich. Im Thronsaal war es angenehm warm, Teppiche lagen auf dem Boden und eine ehrfurchtgebietenden Statue bildete die Rückwand des Raumes. "Nein Link. Es tut mir leid aber ich weiß nicht, warum der Berg wieder aktiv ist. Volvagia ist auf keinen Fall wieder da, das wüßte ich. Der Todeskrater ist nicht mehr begehbar, weil der letzte Ausbruch die Brücken komplett zerstört hat. Wir können nur abwarten, was passiert. Es tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht mehr für dich tun, Bruder. Ich werde dich natürlich über alles auf dem laufenden halten." meinte Darunia "Ich danke dir trotzdem, Darunia. Ich werde über den Gebirgspfad zurück wandern. Vielleicht lenkt mich die Aussicht ab." sagte Link resigniert. Wenig später trat Link auf den Gebirgspfad, der in Serpentinen vom Dorf der Goronen nach Kakariko hinab führte. Der Himmel über der zerklüfteten Berglandschaft war immer noch wolkenverhangen und der Wind schneidend kalt, aber er ignorierte das alles. Er genoß den Ausblick über das große, leere Tal von Kakariko. Moment! Groß und leer? Tatsächlich! Dort wo Kakariko gewesen war erstreckte sich nun ein leeres Tal. So schnell er konnte stürmte Link den Pfad hinunter. Bald erreichte er das Stadttor ohne Stadt. Kein einziges Haus war mehr da, sogar die Windmühle war verschwunden. Der Wind fegte durch das verlassene Tal und über die verbrannte Fläche, wo der große Baum gestanden hatte. Die Häuser waren jedoch offensichtlich nicht verbrannt, da es sonst nirgendwo Brandflecke gab. Entsetzt stand Link da und betrachtete die gespenstische Szenerie. Auf einmal hörte er ein leises Stöhnen. Wo kam es her? Dort! Jetzt sah er ihn. Auf einer Treppe lag der Familienvater der Skulltulas. Schnell eilte Link zu ihm. Er war bei Bewußtsein. "Was ist hier passiert?", rief Link. "Der Sturm....er hat mich....erfaßt....ich konnte nichts tun....nichts tun." brachte er hervor. "Was für ein Sturm?" Doch er war in Ohnmacht gefallen. Link nahm ihn vorsichtig auf den Arm und trug ihn die Treppe zur hylianische Steppe hinab. Er rief mit Hilfe von Eponas Lied, das ihm Malon, die Tochter des Besitzers der Lon Lon-Farm beigebracht hatte, Epona, indem er das Lied auf der Ocarina spielte, und brachte den Verletzten auf ihrem Rücken zum Schloss. Zurück im Schloss wurde Damir von Hofarzt behandelt. Schließlich konnte er Zelda und Link von den Geschehnissen erzählen. Wenig später saßen die beiden mit Impa, Zeldas Vertraute und Weisen des Schattens, in der Bibliothek und besprachen die Lage. Impa gehörte den Shiekah, dem geheimnisvollen, fast ausgestorbenen Schattenvolk, an. "Was meinst du dazu, Impa?" "Ich habe nur einen Verdacht, Zelda. Ich hoffe aber er ist falsch." "Was ist es?" fragte Link. "Vor langer Zeit, als es noch viele Shiekah gab, lebten auf dem Todesberg die Witches 5." "Die fünf Hexen!" rief Zelda, "Ich habe von ihnen gehört!" "Genau, nachdem ihr Labor zerstört worden war und nur meine gute Freundin Eugeal gerettet werden konnte, verhielt sie sich sehr seltsam. Sie erzählte mir immerzu von einer unheilvollen Macht, dem "Sturm des Vergessens", die alles, was sie berührt ins Vergessen trägt. Wegen ihrem feindseligem Verhalten wurde sie schließlich vom Rat der Weisen aus Hyrule verbannt. Ich habe schon lange nichts mehr von ihr gehört, aber die Art des Sturms, die Damir uns beschrieben hat, und das was du gesehen hast, Link, läßt auf den "Sturm des Vergessens" schließen" "Das ist ja furchtbar!" keuchte Zelda. "Wie gesagt, es ist nur ein Verdacht." "Kann man etwas dagegen tun?" fragte Link. "Ich weiß es nicht, Link. Ich kenne auch niemanden, der es weiß." seufzte Impa. Die dunkle Gestalt stand vor dem Wasserfall, der den Eingang in das Reich der amphibischen Zoras verdeckte. Die stolzen Zoras waren die Wächter des Wassers in Hyrule, sie waren eine Mischung aus Mensch und Fisch, hatten einen Fischschwanz an ihrem Hinterkopf und Flossen an den Armen, ihre großen, schwarzen Fischaugen waren stets freundlich und ihre schuppige, blauweiße Haut glänzte majestätisch. Die gewaltigen Wassermassen stürzten von der Zoraquelle herab und speisten den Zora Fluß, der dann über mehrere Kaskaden hinab zur hylianischen Steppe floß. Durch die weitläufig Tiefebene strömte er weiter zur Hauptstadt und bewässerte den Burggraben, der um die Stadtmauer floß. Dann führte der Fluß zum Gerudo-Tal, wo er in der Schlucht über drei imposante Wasserfälle hinab stürzte. Von dort aus erreichte er schließlich den Hyliasee. Außerdem floß ein Teil des Wassers in den Thronsaal von König Zora und ergoß sich dann in die wunderschöne, halb mit Wasser gefüllte Höhle, die Zoras Reich bildete. Die Gestalt hob die Hände und ein gewaltiger Windstoß teilte das tobende Wasser. Der Wind trug sie hinauf über die Zoraquelle. Über der Quelle bildete sich ein riesiger Wirbelsturm. Mit unglaublich Kraft saugte er das Wasser aus der Quelle, riß Lord Jabu-Jabu, einen geheimnisvollen Wal, der der Schutzpatron der Zoras war und in der Zoraquelle lebte, in die Luft und leerte mit unbeschreiblicher Schnelligkeit die gesamte Quelle. Sofort versiegte der Zustrom, der das Reich der Zoras, den Zora Fluß und den Rest von Hyrule mit Wasser versorgt. Nach getaner Arbeit löste sich der Sturm auf und die Gestalt verschwand in plötzlich aufkommendem Nebel. Link lag in seinem Bett. Er dachte angestrengt nach, doch es wollte ihm keine Lösung für das Problem einfallen. Schließlich glitt er in einen alptraumgeplagten Schlaf.... Er stand wieder vor dem Schloss. Er konnte sich nicht bewegen, irgend etwas hielt ihn fest. Hilflos mußte er mit ansehen, wie eine dunkle Gestalt auf das Schloss zuging. Sie drehte sich um und zwei blutrote, leuchtende Augen blitzten ihn spöttisch an. Dann wandte die Gestalt sich wieder der Burg zu. Sie hob die Hände und Wolken begannen um das Schloss zu wirbeln. Er sah Zelda und Impa auf einem Balkon stehen. Zelda rief seinen Namen und flehte um Hilfe, doch er konnte nichts tun. Die Wolken verdichteten sich um die Mauern der Burg und mit einem letzten schrecklichen Hilfeschrei von Zelda löste sich alles auf. Die Gestalt lachte gräßlich und verschwand ebenfalls. Link blieb allein zurück. Ganz allein.... Allein... Am nächsten Morgen klopfte es heftig an die Tür. Link öffnete und Zelda und Impa eilte herein, gefolgt von Prinzessin Ruto. Ruto war die Tochter vom König der Zoras und die Weise des Wassers, die über den Wassertempel auf dem Grund des Hyliasees wachte. Vor vielen Jahren hatten sich die geheimnisvolle und gleichzeitig wunderschöne Amphibie und Link zufällig verlobt, nachdem er sie als er zehn war aus dem Bauch des von Ganondorf verwandelten Lord Jabu-Jabu gerettet hatte. Ruto hatte aber von selbst gemerkt, daß das nicht das Richtige war. Nun waren sie und Link gut befreundet und Ruto hatte mittlerweile den Zoramann Topou geheiratet. "Was ist passiert?" fragte Link verblüfft. "Hyrule ist ausgetrocknet!" rief Ruto aufgeregt. "Irgend jemand hat die Zoraquelle zum Versiegen gebracht. Der Fluß, der Burggraben und der Hyliasee sind komplett leer." antwortete Zelda an Rutos Stelle. "Und alle Zoras und sogar Lord Jabu-Jabu sind verschwunden! Ich war nur kurz mit Topou im Hyliasee schwimmen und als wir zurückkamen, waren alle weg" fügte Ruto hinzu. "Könnte es wieder der "Sturm des Vergessens" sein, Impa?" fragte Link erschrocken. "Wir nehmen es an." antwortete sie. "Die Zeit läuft uns davon, wir müssen schnellstens etwas tun!" sagte Link und die anderen nickten besorgt. Es war ein schrecklicher Anblick. Das sonst so wunderschöne Reich der Zoras war nur noch eine ausgetrocknete Höhle. Der imposante Wasserfall, der vom Thronsaal herab strömte, war verschwunden, das magische Warp, das jeden, der tief genug tauchen konnte, sofort zum Hyliasee transportierte, lag frei und der Wasserfall, der ganz Hyrule mit Wasser versorgte und den Eingang zum Reich verdeckte war ebenfalls weg. Überall lagen verendete, erstickte Fische herum und begannen langsam aber sicher ihr Aroma zu verteilen. Geschockt und mit gerümpfter Nase stand Link mit Ruto und Topou in diesem Chaos. "Was mache wir jetzt nur, so ganz allein." seufzte Ruto. "Keine Angst, Ruto. Wir finden einen Weg, eure Leute zurück zu bringen." "Hoffentlich." meinte Topou. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)