Der Sieg von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Stolz und Aufgabe ---------------------------- Vielen Danke für die vielen Kommentare ^^ *knuddel* Ihr seid lieb! _______________________________________________________________________________ Eine kalte Hand schloss sich fest um Integrals Handgelenk und drehte ihren Arm auf den Rücken, sodass sie vor Schmerz aufschrie. Ihre Waffe fiel auf den Boden, und sie spürte, dass Alucard hinter ihr stand. "Was soll das?", fragte er an ihrem Ohr. Sie wand sich in seinem Griff, um sich zu befreien und die Schmerzen zu lindern. Mit seiner anderen Hand drückte er jetzt ihren Oberkörper nach vorne, bis sie notgedrungen auf die Knie sinken musste. "Alucard! Lass mich los!", forderte sie laut, wusste aber, dass sie machtlos war. Sie spürte, wie kaltes Blut auf die herabtropfte, und als sie es schaffte, den Kopf ein wenig zu wenden, erkannte sie, dass sie Alucard in die Schulter getroffen hatte. "Ich habe dir nun neunzehn Jahre lang gedient, und du willst mich erschießen?", fragte er. "Es... es ist meine Aufgabe...", murmelte sie, die Zähne zusammengebissen, um nicht vor Schmerz aufzuschreien. Er hatte ihren Arm noch weiter heraufgezogen, und wenn er nicht nachließe, würde er ihr den Arm auskugeln oder ihn brechen. Doch plötzlich ließ er sie wieder los, und sie sprang auf die Füße. Ihr Blick suchte hastig nach ihrer Waffe. Er lachte auf, aber anscheinend nicht darüber, dass sie nach der Pistole suchte, die auf wundersame Weise verschwunden war. Ein wenig beunruhigt sah sie sich um, konnte aber nichts erkennen, was Anlass zu Heiterkeit geben könnte. Alucard lachte immer lauter. "Wunderbar! Wunderbar! Das bist du, Integral! Undankbar, hart, vorhersehbar, eine Frau wie aus Eisen!" Langsam zog er seine Casuall aus seinem Mantel und richtete auf diese sie. "Für deine Aufgabe würdest du alles tun, sogar dich selbst töten!" Weder wich sie zurück, noch veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. "Was hast du vor?" Er lachte: "Wie wäre es damit: Ich mache dich zum Vampir, und dann sehe ich zu, wie du deine Waffe gegen dich selbst richtest?" "Das kannst du nicht tun. Das Siegel verbietet es dir. Du musst mir gehorchen", erwiderte sie kalt. "Kluges Mädchen." Damit steckte er die Casuall wieder weg. "Warum willst du mir nicht den Befehl geben, mich selbst zu erschießen? Würde das deine Blutlust befriedigen? Integral?" Wenn sie doch nur für einen Moment dieses überhebliche, selbstsichere Grinsen aus seinem Gesicht wischen könnte! Jetzt ließ er sich in seinen Stuhl fallen und stütze den Kopf auf seiner Faust ab. "Also haben wir sozusagen eine Patt-Situation?", fragte Integral und zwang sich zu einem Lächeln. "Stimmt. Keiner kann töten, was er nicht erschaffen hat." Alucard grinste väterlich. Seine Herrin unterdrückte den Wunsch, zu fragen, was er damit meinte. Sie war 32, alt genug um so etwas eigentlich zu verstehen. Zweiunddreißig Jahre! Was hatte sie die ganze Zeit eigentlich gemacht...? Ein leichtes Lächeln auf Alucards Gesicht verriet ihr, dass er ihre Gedanken gelesen hatte. Allerdings sprach er sie nicht darauf an, sondern fragte stattdessen: "Gibt es einen Grund für deinen Überfall?" Sie knirschte mit den Zähnen. Ihre Hand suchte in ihrer Tasche nach einer Zigarette und fand eine. Zwar hatte sie versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, aber dies schien ihr ein guter Moment zu sein, es wieder anzufangen. Ihre Finger zitterten leicht, als sie das Feuerzeug aufschnappen ließ, doch als sie ihren ersten Zug nahm, hatte sie sich wieder gefangen. "Es ist meine Aufgabe, jeden Vampir vom Angesicht dieser Welt zu tilgen. Und ich werde meine Aufgabe vollenden!" Alucard lachte kurz über ihre Worte, doch wurde dann wieder ernst. "Nur Menschen können Monster tötet, und vermutlich bist du der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der mich töten könnte!" Er erhob sich und machte einen Schritt auf sie zu, sodass er ganz nahe bei ihr stand. "Ich werde euch Menschen nie verstehen. Du hattest neunzehn Jahre Zeit, mich umzubringen." Sie schluckte. "Aber jetzt brauche ich dich nicht mehr." Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen, und er nahm seine Sonnebrille ab, um ihr in die Augen zu sehen. "Wirklich?" "Wirklich", erwiderte sie und hielt auch seinem Blick stand. "Als ich gegen diesen Icognito gekämpft habe und du verwundet vor dem Tower lagst, da fragtest du nur nach mir, weil du Angst hattest, deine wirksamste Waffe zu verlieren? Sagtest du, dass du meine Besonderheit verstehst, nur, damit ich dir weiter folgen würde? Du hast gelächelt, als du bemerkt hast, dass ich an deinem Krankenbett gestanden hatte. Warum?" Sie hasste seinen durchdringenden, wissenden Blick in diesem Moment. Kalt erwiderte sie: "Was hat das damit zu tun?" Mit einem breiten Grinsen erhob er sich und sprach dann die Worte aus, die sie schon die ganze Zeit erwartet und gefürchtet hatte, waren sie doch die Wahrheit: "Du kannst mich nicht töten, Integral. Nicht nur, weil du keine Möglichkeit dazu hast... Sondern weil du einfach nicht kannst. Du hast vorhin absichtlich nicht getroffen." Zu seiner Verwunderung erwiderte Integral sein Grinsen. "Was hat das damit zu tun?", wiederholte sie. "Ich werde dich trotzdem töten, denn es ist meine Aufgabe. Was ich dabei denke, ist irrelevant!" Sie griff in ihre Tasche und zog dann langsam ihre Hand wieder heraus. "Hast du etwa tatsächlich geglaubt, ich würde mit nur einer Waffe hierher kommen?" Damit zeigte sie mit der Mündung auf ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)