Chance von KaraKiro (Sanji x Nami, und ein paar Zorro x Robin Hints) ================================================================================ Kapitel 17: Hole In The Heart ----------------------------- Zu allererst: Gomen nasai, dass es so endslang gedauert hat, bis das Kapitel gekommen ist. ;____; Es tut mir wirklich Leid, aber meine Motivation war was diese Story angeht auf dem absoluten Nullpunkt… Aber meine Muse hat kurzfristig beschlossen, dass die Story zu Ende gebracht werden muss und dann hab ich mich wieder rangesetzt. ^^ Für viele wird dieses Kapitel eine gewaltige Überraschung sein. Und damit meine ich: GEWALTIG! Es kam sogar für MICH sehr überraschend… SEHR überraschend… Deswegen möchte ich jetzt auch gar nicht viel sagen. Am besten ihr lest einfach selbst. Und diesmal habe ich noch eine Bitte, die ich eigentlich nicht äußern müsste, wenn ihr das Kapitel tatsächlich lest: Bitte lest euch UNBEDINGT mein Nachwort durch! Das wäre diesmal sehr wichtig. :) Ja Ne, Alina Kapitel 17 – Hole in the heart Nachdem sich Nami aus den vom Tanzabend im ‚Vibe’ noch ganz verschwitzten Klamotten gepellt hatte und in eine frisch gewaschene Dreivierteljeans samt Tanktop geschlüpft war, kontrollierte sie ihre Schminke. Vor lauter Weinen war aber leider gar keine mehr vorhanden und ehrlich gesagt hatte sie auch gar keine Lust, das jetzt zu ändern. Die Jungs hatten sie schon mehr als ein Mal ungeschminkt gesehen, daher war es für sie auch nichts Schlimmes. Sie flechtete sich schnell zwei Zöpfe in die Haare und warf dann einen ausdruckslosen Blick auf den Rock und das Top, welche sie am Vorabend getragen hatte. Und auf einmal erschienen ihr diese Sachen unglaublich billig und ganz und gar widerwärtig. Mit einer hastigen Geste griff sie nach beiden Sachen und führte sie zu ihrer Nase. Sie rochen nach ihrem eigenen abgestandenen Schweiß, Alkohol – sie entdeckte einen gigantischen Rumfleck, von welchem der penetrante Geruch auszugehen schien -, ihrem eigenen persönlichen Geruch und nach dem eines anderen. Sie wusste auch genau, wessen Geruch es war. Und sie hasste ihn. Sie hasste den Gestank von massiven Fehlern. Namis Gesicht verwandelte sich schlagartig in eine wütende Grimasse, ihr Griff um den Stoff in ihren Händen wurde so fest, dass das Weiße an ihren Knöcheln hervorblitzte. Sie hasste diese Klamotten! Ihr einziger Gedanke in diesem Moment war: Ich will sie nie wieder sehen! Und damit, die Sachen fest in der Hand, lief sie aus ihrer Kajüte, die Treppen hinauf an Deck, wo alle – na gut, alle außer Sanji, stellte sie betreten fest – versammelt waren. Die neugierigen Blicke ihrer Freunde waren ihr egal, als sie an die Reling trat und mit enormer Wucht die Klamotten ins Meer schmiss, wo die Wassermassen sie verschluckten und davon trieben. Die Erleichterung schaltete sich ruckartig ein und ein Gefühl der Erlösung machte sich in ihr breit, als wäre sie soeben eine tonnenschwere Last losgeworden mit dem Wegwurf dieser widerlichen Sachen. Als hätte sie den Fehler von gestern Abend ungeschehen gemacht. Als wäre es nie passiert. Nami kostete dieses Gefühl ganz und gar aus, denn sie wusste, es würde nicht allzu lange anhalten. Spätestens, wenn sie Sanji wieder gegenüberstand, wären die Wunden wieder offen. Nicht ihre eigenen, sondern seine Wunden. Was zwangsläufig auch ihre wieder zum Bluten bringen würde. Denn wenn Sanji litt, dann litt sie mit ihm. „Was ist denn jetzt kaputt?“, kam es verwirrt von Zorro, welcher am Mast lehnte und die Szene eher desinteressiert wahrgenommen hatte. Nami antwortete nicht, sondern schloss stattdessen die Augen und atmete tief die salzige Meeresbrise ein, welche sie jedes Mal beruhigte. Sie liebte das Meer. Als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte, flogen ihre Lider ruckartig auf und sie zuckte unmerklich zusammen. Einen Atemzug später wandte sie den Kopf in die Richtung aus der die Hand gekommen war und blickte direkt in Nico Robins eisblaue Augen. Die Archäologin fragte nicht, wieso sie die Klamotten über Bord geworfen hatte. Vielleicht wollte sie es gar nicht wissen. Oder sie konnte sich denken, dass Nami es ihr auch gar nicht wirklich sagen wollte. Die Sorge in ihren Gesichtszügen konnte sie allerdings nicht verbergen und den mütterlichen Unterton aus ihrer Stimme auch nicht verbannen, als sie leise fragte: „Alles in Ordnung?“ „Ja“, antwortete Nami prompt und brachte ein leichtes Lächeln zustanden. „Mach dir keine Sorgen, Robin.“ Nico Robin nickte und schenkte ihr ein Lächeln ihrerseits, doch irgendwas sagte Nami, dass sie sehr wohl wusste, dass nichts in Ordnung war. Gar nichts war in Ordnung. Alles war falsch. Und sie war selbst daran schuld. Nur sie. Sie ganz allein. Als die Augen der Navigatorin wieder zu brennen anfingen, wandte sie sich schnell ab. „Ich muss zu Ruffy“, murmelte sie Robin im Vorbeigehen zu, welche wieder stumm nickte. Wie zu erwarten war, saß der Kapitän der Flying Lamb auf seinem Lieblingsplatz, der Galionsfigur, und blickte gelangweilt auf den Hafen von Creep Town. Nami blieb lautlos einige Schritte hinter ihm stehen und betrachtete Ruffy einfach nur. Ab und an reckte er den Kopf, um sehnsüchtig auf das weiter Meer hinaus zu blicken. Dann wanderte sein Blick mit einem leisen Seufzen wieder zu Creep Town. Worüber er wohl gerade nachdachte? Bestimmt über Vivi. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass die Prinzessin ihm so viel bedeutete. Er hatte sich Vivi gegenüber nie benommen, als empfände er mehr für sie als nur Freundschaft. Er hatte sie ganz normal behandelt, wie jedes andere Crewmitglied auch. Irgendwie empfand sie in diesem Moment ungeheures Mitleid für ihn. Er hatte mit Sicherheit keine Ahnung, wie Vivi das Ganze sah. In einer ruhigen Nacht auf dem Schiff hatte die Prinzessin ihr einmal erzählt, dass es in ihrem Land einen Mann gab, dem ihr Herz gehörte, das war noch vor den Kämpfen auf Alabasta gewesen. Dass dieser Mann Corsa war, war Nami erst später klar geworden. Und dass Vivi Ruffys Gefühle nicht erwiderte, lag also klar auf der Hand, doch das würde sie dem Kapitän nie sagen. Oder war es besser, ihm das zu sagen? War es besser in der Hoffnung zu leben, dass er sie eines Tages glücklich in die Arme schließen konnte, quasi in einer Scheinwelt dahinzuvegetieren? Oder war es besser mit dem Wissen zu leben, dass seine große Liebe einem anderen gehörte? Nami erschien beides so schmerzvoll, dass sie die Entscheidung lieber dem Schicksal überließ, als ihrem Bewusstsein. Denn andererseits war es ja so, dass sie eigentlich keine Ahnung von Vivis Gefühlswelt hatte. Wenn Ruffy ihr einfach gesagt hätte, was er empfand, wer weiß, ob sie dann nicht sein geworden wäre? Das konnte niemand wissen, aber sie hoffte für ihren Kapitän, dass er irgendwann die Gelegenheit haben würde, genau das herauszufinden. Und dann die Chance nicht verpassen würde. Doch noch ehe sie ihre Gedankengänge weiter ausbauen konnte, holte Nami die aufgeweckte Stimme Ruffys wieder zurück in die Realität: „Da bist du ja endlich, Nami!“ Er grinste sie an und sprang vom Lammkopf, um vor ihr zu landen. „Ich hab dich gesucht“, setzte er hinzu. Die Navigatorin blinzelte zunächst etwas perplex, viel zu unerwartet war sie aus ihren Überlegungen gerissen worden, doch dann machte sich auch auf ihrem Gesicht ein Lächeln breit. „Hab ich schon gehört“, gab sie zurück. „Wir legen also endlich ab?“ „Jep!“, rief Ruffy enthusiastisch aus und streckte sich genießerisch. „Ich hab genug von Creep Town.“ Nami seufzte. „Ich auch“, stimmte sie zu. Nicht unbedingt weil die Stadt an sich nicht schön war oder so, einfach nur aus dem Grund, weil hier so viele Erinnerungen hingen, an allen möglichen Orten – schöne Erinnerungen an der Promenade, schlechte im Vibe. Sie wollte hier weg. Und nie wieder zurück, nie wieder. Es war einfach zu viel, es war zu schwer hier noch länger zu bleiben. Der Geruch von Fehlern, Missverständnissen und Tränen klebte an dieser Stadt und er war für Namis Geschmack einfach zu intensiv, so intensiv, dass sie ihn förmlich wirklich riechen konnte – sie wollte sich die Nase zuhalten. „Also, wohin zeigt der Log Port?“, holte sie die Stimme ihres Kapitäns zurück in die Realität. Nami blinzelte kurz und warf dann einen Blick auf die gläserne Kugel, die an einem Lederband um ihr Handgelenk gebunden war. „Nach Westen“, war ihre knappe Antwort daraufhin und sie runzelte etwas die Stirn. „In der Richtung liegt die Insel High Savana, wenn ich mich nicht täusche. Eine Frühlingsinsel, nicht sehr viel größer als diese hier.“ Ruffy grinste sie zufrieden an. „Dann haben wir also einen Kurs!“, informierte er laut genug, sodass es auch die anderen hörten, die sofort den Kopf zu ihnen herum wandten und gespannt lauschten. Nami konnte sich selbst ein Grinsen nicht verkneifen, während sie wieder ganz in ihre Rolle als Befehlshaberin schlüpfte und verkündete: „Alles klar, Leute, wir legen ab!“ Sie klatschte antreibend in die Hände, worauf sich Zoro, Lysop und die anderen müde erhoben und zum Steuer, zum Anker oder sonst wohin schlurften. „Segel setzen und Kurs nach Westen nehmen!“ Zufrieden lächelte sie der Sonne entgegen und wollte gerade wieder gehen, als Ruffy nach ihrer Schulter griff und sie zurück hielt. Verwundert wandte sich Nami um und blinzelte ihren Kapitän an. „Ist noch etwas, Ruffy?“ „Ja“, sagte er fest und als er sein Gesicht hob, sah sie den selten ernsten Ausdruck darauf – irgendwas stimmte nicht. „Da gibt’s etwas, das aus der Welt geschafft werden muss.“ Nun war Nami erst recht verdutzt. „Hm? Und was wäre das?“, fragte sie verwirrt und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr. „Ich hab auch schon mit Sanji darüber geredet…“, fuhr Ruffy fort und blickte sie vorsichtig an, um ihre Reaktion auszumachen. Äußerlich zeigte Nami keinerlei Gefühlsregung, doch in ihrem Inneren war sie völlig aufgewühlt. Was wollte Ruffy von ihr? Und was hatte Sanji mit allem zu tun? Sie schluckte unmerklich. Wusste Ruffy etwa, was vor sich ging? Denn es gab einiges, das aus der Welt geschafft werden müsste, im Bezug auf sie und Sanji. Der Kapitän seufzte leise und sagte: „Ich möchte, dass ihr euch aussprecht. Eure… Beziehung oder was auch immer das ist, die ganze dicke Luft da, es färbt sich auf die Crew ab.“ Er hielt kurz inne und zeigte mit einem Kopfnicken auf die anderen. „Man muss sich nur mal ihre Gesichter ansehen. Zorro ist noch schlechter gelaunt…“ Und das stimmte, Nami sah wie der Schwertkämpfer gerade Robin äußerst unfreundlich anfuhr. „Robin ist stiller als sonst“, fuhr Ruffy fort. „Lysop ist irgendwie total abwesend… Von dir und Sanji will ich erst gar nicht anfangen.“ Noch einmal seufzte er, diesmal lauter. „Der einzige, den das Ganze nicht beeinflusst, ist Chopper und das auch nur, weil er nichts davon versteht.“ Nami hätte nicht mal gedacht, dass Ruffy etwas davon verstand. Doch dieser Gedanke war zweitrangig, denn sie war vollkommen sprachlos. Das alles wirkte sich auf die ganze Crew aus? Wieso hatte sie das nie bemerkt? War sie wirklich so beschäftigt mit ihren eigenen Gefühlen gewesen, dass sie darüber hinaus die ihrer Freunde völlig vergessen hatte? Natürlich wirkte es sich auf alle anderen aus. Die Crew war ein Ganzes, eine Familie und wenn zwei Teile eines Ganzen zerbrachen, hielt das ganze Gerüst nicht mehr richtig. Das war nicht mehr einfach nur ihre eigene Krise – es war nun eine Familienkrise. „Tut… Tut mir Leid“, murmelte sie leise. Was hatte sie sich nur gedacht? Ruffy schüttelte mit einem kleinen Lächeln den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen, Nami. Ich will nur, dass es dir und Sanji gut geht. Und momentan sieht es nicht danach aus, als wärt ihr in Bestlaune.“ Die Navigatorin lachte humorlos auf. Allerdings. Wohl eher in der miesesten Stimmung, die vorstellbar war. Aber Nami war gerührt, dass Ruffy sich solche Sorgen um seine Crew machte. Er war eben doch der beste Captain und beste Freund, den man sich wünschen konnte und ihr Lächeln vermittelte ihre Gedanken genau nach außen hin, auch wenn man in ihren Augen noch immer diese Leere und Verletzbarkeit sah. Ihr fiel auf, dass sie ihrem Kapitän viel zu selten zeigte, wie toll er und wie dankbar sie war, also legte sie ihre Hände auf seine Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen warmen Kuss auf die Wange. „Danke, Ruffy. Dass du dich sorgst und so. Aber eigentlich für alles.“ Und prompt fühlte sie sich ein wenig besser. Denn Ruffy war der Anfang gewesen. Der Anfang davon, dass eine Veränderung stattfinden würde. Sie wollte ihre alte Crew zurück und dafür musste sie wohl oder übel noch einmal mit Sanji reden. Ruffy grinste sie verlegen an und sagte: „Ist doch klar, dass ich mir Sorgen mache. Ihr seid meine Nakama – ich liebe euch“, sagte er, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Die Orangehaarige grinste breit zurück. „Ich liebe dich auch, Ruffy“, sagte sie und meinte es rein freundschaftlich. Ein lautes Krachen allerdings ließ Nami erschrocken herumfahren. Nicht weit hinter ihr und Ruffy stand Sanji, der soeben wieder vom Einkaufen gekommen war und die Vorräte achtlos zu Boden geschmissen hatte, um sie nun mit einem ärgerlichen Funkeln in den Augen anzublicken. Und dann kam der Satz, der sich anfühlte, als stöße er ihr ein Schwert mitten ins Herz: „Sag mal, wen liebst du eigentlich nicht, hm?“ Nami klappte entsetzt die Kinnlade auf, ließ sich äußerlich ihren Schmerz aber nicht anmerken. Und das schlimmste war, die ganze Crew hatte es gehört und alle starrten Sanji nun nahezu fassungslos an, welcher Nami noch immer mit seinem Blick fast durchbohrte. Sie wollte ihm irgendeine Retour geben, ihm sagen, dass er das falsch verstand, aber sie war vollkommen sprachlos. Drehte der jetzt völlig durch? Er wusste doch ganz genau, dass zwischen ihr und Ruffy nichts war und auch wenn, dann wäre mitten an Deck vor allen anderen wohl der letzte Ort gewesen, an welchem sie jemandem ihre Gefühle gestand. Oder wollte Sanji sie einfach nur so dringend vor allen bloßstellen? „Komm, erzähl mal, Nami-san. Wen noch?“, fuhrt er fort. „Zorro auch noch? Und Lysop? Chopper? Vielleicht sogar auch Robin-chan?“ Gegen Ende war seine Stimme immer lauter geworden. „Jetzt mach aber mal halblang, Sanji!“, fuhr Ruffy energisch dazwischen. So hatte er das mit dem Aussprechen eigentlich nicht gemeint. Zeitgleich mit Ruffy’s Ausruf, sagte Nami ruhiger, als beabsichtigt: „Ja.“ Sie sah Sanji die Brauen hochziehen und verengte die Augen. „Klar liebe ich sie alle. Sie sind meine Freunde, du Hohlbirne!“, fauchte sie. „Jetzt geht das schon wieder los“, murmelte Zorro genervt vor sich hin und verdrehte die Augen. Der Smutje blickte sie eiskalt an und zischte dann durch seine Zähne ein „Tse“, bevor er sich abwandte und unter Deck stürmte. Urplötzlich ballte Nami wütend die Hände zu Fäusten und stampfte ihm aufgebracht hinterher. Dieser Volltrottel. Dieser dämliche Idiot. Sie war stinksauer und das würde Sanji jetzt zu spüren bekommen. Was machte der wegen einem kleinen Missverständnis so viel Wind? Sie beschlich der Gedanke, dass vielleicht doch nicht alles ganz allein ihre Schuld war – denn Sanji war es doch, der aus allen winzigen Mücken einen gigantischen Elefanten machte. Als die Tür zu den Kajüten hinter Nami in Enormlautstärke zuknallte, öffnete Chopper kleinlaut den Mund, um die anderen zu fragen, welche alle mit hochgezogenen Brauen den beiden nachstarrten: „Was ist denn mit Nami und Sanji los?“ Robin, welche neben ihm stand, tätschelte dem Elch mit einem Lächeln den Kopf. „Keine Ahnung, Doktor“, log sie. Sie wollte den Kleinen nicht beunruhigen. „Aber ich bin mir sicher, dass es bald wieder in Ordnung kommt.“ „Hoffentlich“, seufzte Chopper, der sich mit dieser Antwort zufrieden gab. „Bleib stehen!“, schrie Nami mehr als sauer dem Rücken Sanji’s entgegen, der sich mit großen und festen Schritten der Kombüse näherte, doch er ignorierte sie vollkommen, was die Navigatorin nur noch wütender machte. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Sanji! Ich hab gesagt, du sollst stehen bleiben!“ Und endlich reagierte der Blonde und antwortete mit gepresster Stimme: „Und weil du es sagst, muss ich es auch gleich machen, was?“ Nachdem das ausgesprochen war, legte er eine Hand auf die Türklinke der Kombüse, machte sie auf und verschwand im Inneren, worauf die Tür direkt vor Nami’s Gesicht wieder zuknallte, als sie schließlich davor stand. Die Orangehaarige knirschte aufgebracht mit den Zähnen und riss die Tür schwungvoll auf, nur um sie hinter sich doppelt so laut wie der Smutje wieder zuzuschlagen. „Wir müssen reden, Sanji!“, zischte sie in den Raum. Sanji stand mit dem Rücken zu ihr am Tresen und fing währenddessen an, die Lebensmittel, die er soeben eingekauft hatte, in die Schränke zu räumen. „Ich wüsste nicht, was wir noch zu bereden hätten“, murmelte er dabei ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, seine Stimme gleichgültig und fast emotionslos, die Zigarette zwischen seinen Lippen wackelte rhythmisch mit jeder Bewegung seines Munds. „Zwischen uns ist alles gesagt, was gesagt werden musste. Ich dachte, das hätte ich schon klargestellt“, fügte er hinzu. „Und ich dachte, Ruffy hätte dir schon klargemacht, dass zwischen uns rein gar nichts geklärt ist!“, entgegnete die Navigatorin gereizt. Sanji’s einzige Antwort darauf war eine Rauchwolke, noch immer weigerte er sich sie anzusehen. Daraufhin machte Nami drei große Schritte auf ihn zu und funkelte literarische Blitze in seinen Rücken. „Ignorier mich nicht!“ „Ich ignoriere dich nicht“, entgegnete Sanji darauf, während er die Gewürzdosen neu auffüllte. „Ich sehe nur keinen Sinn darin, dir zu antworten. So einfach ist das.“ Wenn es überhaupt möglich war, verengte Nami ihre Augen noch mehr, als ohnehin schon. „Ach ja, und wieso nicht? Bin ich es dir nicht mal mehr eine simple Antwort wert?“ Mit einer flinken Geste drückte der Smutje seine Zigarette im Aschenbecher aus und zündete sich gleich darauf eine Neue an. Die Frau machte ihn jedes Mal so dermaßen fertig, dass das Wort Kettenraucher bei ihm schon gar nicht mehr reichte um zu beschreiben, wie viele Kippen am Tag draufgingen. Klar, reden. Sonst noch was? Hatten sie nicht oft genug geredet? Befehl hin oder her, er war es leid. Reden… Reden brachte rein gar nichts. Erst recht nicht mit Nami. Vor allem, weil er sich jetzt schon nicht mehr sicher war, ob er das alles vorhin tatsächlich so gemeint hatte, wie er es gesagt hatte. Ob er es tatsächlich noch so wollte. Ob er sich überhaupt beherrschen könnte, wenn er sie jetzt ansah und nicht augenblicklich über sie herfallen würde. Denn wenn Nami wütend war, dann war sie verführerischer denn je… Währenddessen riss Nami beinahe der Geduldsfaden. Jetzt antwortete ihr dieser Vollidiot doch tatsächlich schon wieder nicht. Machte er das mit Absicht? Wollte er sie wirklich so dringend auf die Palme treiben? „Hast du gewusst, dass sich der ganze Mist zwischen uns auf die gesamte Crew abfärbt, hm? Hast du gewusst, dass sie darunter leiden?“, fauchte sie seinem Rücken entgegen. Gewusst nicht, aber geahnt hatte er es, vermutet sogar. Das war momentan aber eher unwichtig, denn… „Mist? So nennst du es also… Interessant…“, nuschelte er mit belegter Stimme, während er ungläubig den Kopf schüttelte. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein. Erst wollte sie ihm erzählen, dass sie ihn liebt und plötzlich war das alles nur Mist? Was glaubte sie eigentlich, wen sie hier vor sich hatte? Einen Punchingball? Immer noch mal draufschlagen, wer will noch mal, wer hat noch nicht? „Wie würdest du es denn nennen?!“, schoss Nami verständnislos zurück. Und mit einem Mal knallte Sanji die Gewürzdose, die er gerade gefüllt hatte, gewaltsam auf den Tresen, das Fass lief über und er wandte sich endlich doch noch zu ihr herum um sie kalt anzufunkeln. „Na, Liebe zum Beispiel!“, schrie er ihr ins Gesicht, so plötzlich, dass Nami leicht zurückzuckte. Einen leichten Stich in ihrem Herzen verspürend, entgegnete die Navigatorin nach ein paar Momenten der Sprachlosigkeit in derselben Lautstärke: „Vor ein paar Stunden hat sich das aber noch anders angehört! Da hast du es nämlich noch Schmerz genannt!“ Ihre rehbraunen Augen funkelten ihn von unten her auf eine derart verlockend zornige Art und Weise an, dass er fast den Verstand verlor und all seine Kraft aufbringen musste, um sie nicht direkt auf der Stelle an sich zu reißen und ihr die Lippen blutig zu küssen. Stattdessen drehte er seinen Kopf zur Seite und blickte stur zu Boden. „Liebe ist Schmerz, das ist Fakt!“, antwortete er dann völlig überzeugt. „Das sind die besten Freunde, ohne das eine kannst du das andere nicht haben!“ „Das wäre ja fast ein bisschen philosophisch, wenn es nicht so dermaßen blöd wäre!“, schrie sie abfällig. „Wenn es eine Sache gibt, die ich in der Zeit mit Ruffy und euch gelernt habe, dann ist es, dass Schmerz und Liebe die größten Feinde sind!“ Eigentlich war es mehr eine unüberlegte, aus dem Bauch kommende Aussage gewesen, aber jetzt wo es draußen war, fiel ihr erst auf, wie wahr das eigentlich war. Früher, in der Zeit in Arlong’s Bande, hatte sie auch gedacht, dass Schmerz und Liebe miteinander verbunden waren. Aber als dann Ruffy und die anderen aufgetaucht waren und mit ihrer Freundschaft zu ihr – was wohl eine der tiefsten Arten der Liebe war – den ganzen Schmerz vertrieben hatten, war ihr klar, dass sie falsch lag. Doch egal, wie wahr ihre Aussage gewesen war, mehr als ein ungläubiges Augenbrauenhochziehen entlockte sie Sanji nicht, er schwieg weiterhin, worauf die Navigatorin entnervt seufzte, um sich wieder zu beruhigen. „Hör zu, wir müssen es einfach nur hinter uns bringen. Ich verlange nicht viel, ich will einfach nur, dass wir uns auf eine Lösung einigen, die das Beste für alle ist“, sagte sie wesentlich gefasster, als sie sich fühlte. „Und die wäre?“, fragte ihr Gegenüber erwartungsvoll und drückte seine Kippe im Aschenbecher aus, während er die letzte Rauchwolke durch die Lippen in die Luft blies. Sie blickte ernst zu ihm hinauf und man sah ihr deutlich an, wie viel Überwindung es sie kostete, um folgendes auszusprechen: „Vergessen.“ Es folgte eine lange, nahezu geschockte Pause. Nami holte tief Luft und seufzte. „Und so tun, als wäre das alles nie passiert“, fügte sie schließlich hinzu. Pure Verständnislosigkeit zeichnete sich in Sanji’s Augen ab. „Ach, und das kannst du so einfach, ja?“, fragte er ungläubig. Das alles klang so unglaublich irreal, fühlte sich so dermaßen unwirklich an. Jetzt, wo er das Ganze noch mal auf sich einwirken ließ, ihre Worte, ihre Wut, die Auswirkungen auf die Crew, vergessen, so tun, als wäre es nie passiert, Liebe ist nicht gleich Schmerz… es war falsch. Seine Denkweise, falsch, seine Angst, unbegründet. Er lag so dermaßen falsch. Er konnte nicht einfach so vergessen. Scheiße, er wollte nicht vergessen. „Hast du etwa einen besseren Vorschlag?“, entgegnete Nami und biss sich auf die Unterlippe, während sie auf den Boden blickte. Es war schwer. So unglaublich schwer. Aber es war das Einzige, das sie noch tun konnte, ohne dabei ihren Stolz zu verlieren. Die Entscheidung lag nun nicht länger bei ihr, sondern bei Sanji. Hatte er? Hatte er einen besseren Vorschlag? Spontan würde er sagen: Ja, natürlich. Alles ist besser, als dich zu vergessen. Und je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm bewusst, dass dieser Gedanke der einzige heute gewesen war, der sich richtig anfühlte. Als hätte er sich irgendwo im Dickicht des Irrglaubens verlaufen und eben erst wieder auf den richtigen Weg gefunden. Er wollte sie nicht vergessen. Er wollte nicht einfach weitermachen, als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen, ganz egal, ob es nun das Beste für sie beide, die ganze Crew oder sonst irgendwen war. Durch die Liebe mochte man vielleicht den ein oder anderen Schmerz erfahren, doch Sanji war sich sicher, dass dieser Schmerz nichts gegen die Qual des Vergessens war, den Schmerz zu versuchen jemanden zu vergessen, den man niemals vergessen kann. Fast unbewusst schloss er die Augen, ballte die Fäuste und horchte tief in sich hinein – lauschte auf sein Herz und befahl seinem Kopf die verdammte Klappe zu halten. Es ist nichts als Schmerz, sagte die Angst, die sich nicht den Mund verbieten ließ. Es ist was es ist, sagte sein Herz. Du wirst an ihr zerbrechen, sagte die Angst. Wahrscheinlich, gab sein Herz ehrlich zu, aber du hättest die Chance wenigstens nicht verpasst es zu versuchen. Konfliktdenken, dabei hatte er seinem Kopf doch gesagt, er soll die Klappe halten. Es wird wehtun, sagte die Angst in ihm. Aber vielleicht ist das gut so, sagte sein Herz. Es gibt den leichten Weg, ohne sie und es gibt den schweren Weg, mit ihr, an deiner Seite, sagte sein Herz, aber der Schmerz ist immer dabei. Du weißt, welchen Weg du wählen willst. Ja, das wusste er ganz genau. Mit oder ohne Schmerz, mit oder ohne Angst, ob nun richtig oder falsch, jetzt und hier, in diesem Moment, da gab es nur einen Namen, der hell in ihm schien. Nami, sagte sein Herz. Nami. Nami, verdammt! „Weißt du was?“, sagte Sanji plötzlich, er konnte nicht glauben, wie blöd er gewesen war. „Ich hab tatsächlich einen besseren Vorschlag.“ Nami zog abschätzend die feinen Brauen hoch und blickte ihn erwartungsvoll an. „Ich bin ganz Ohr“, entgegnete sie. „Brauchst du nicht sein.“ Er blickte auf, ein undeutbares Glitzern in seinen Augen. „Meine Lösung hat nämlich nichts mit reden zutun“, murmelte er in einer Lautstärke, die fast eher Flüstern genannt werden sollte. „Wie soll ich das verstehen?“, fragte sie verwirrt und blinzelte perplex, ehe sie mit säuerlichem Unterton fortfuhr: „Heißt das etwa, ‚du siehst schon wieder keinen Sinn darin mit mir zu reden’? Werde ich ab sofort wieder ignoriert?“ Genervt rollte der Smutje mit den Augen und unterdrückte den Drang sich schon wieder eine Kippe anzuzünden, andererseits liebte er es wie verrückt, wenn Nami wütend war. „Das mit dem ‚nicht reden’ gilt auch für dich!“, merkte er energischer, als beabsichtigt an. „Kannst du nicht wenigstens ein einziges Mal die Klappe halten? Das kann doch nicht so schwer sein!“ „Du spinnst ja wohl! Von dir lass ich mir sicher nicht den Mund verbieten!“, fauchte die Navigatorin wutentbrannt. „Ich versuche hier wenigstens zu retten, was noch zu retten ist!“ Sanji konnte nicht verhindern, dass sich ein überhebliches Schmunzeln auf seine Lippen stahl. „Überlass das Retten am besten mir, Nami“, sagte er fast sanft. „Ich denke, ich kann das besser, als du.“ Nun war die Orangehaarige vollends verwirrt. Wurde der Kerl jetzt etwa wahnsinnig? Was redete der Kerl da? „Kannst du mal etwas genauer werden?“, zischte sie und kreuzte trotzig die Arme vor der Brust. „Mit Vergnügen“, hauchte der Smutje, stieß sich vom Tresen ab, an welchem er gelehnt hatte und überbrückte die zwei Schritte, die sie noch voneinander trennten, um das Gesicht der verdutzten Navigatorin mit beiden Händen zu umfassen und seine Lippen hart auf ihren erstarrten Mund zu drücken. Er spürte, wie Nami sich augenblicklich wie auf Knopfdruck verspannte, doch diesmal würde er sich nicht davon abbringen lassen, er hielt sie fest, versuchte ihren Lippen eine Reaktion zu entlocken, ließ sie nicht noch einmal weglaufen. Nami war wie versteinert. Ein Kuss war nun wirklich das Allerletzte, womit sie gerechnet hätte, als Sanji von einer besseren Lösung sprach. Sie wusste im ersten Moment gar nicht recht, wie ihr geschah, spürte nur, wie ihre Knie weich wurden, spürte nur das vertraut schmerzende Kribbeln in ihrer Magengegend, spürte nur seine weichen Lippen auf ihren. Ihre Gedanken schienen verworren, ließen sich nicht richtig formen. Alle, bis auf einen: Diesmal verpasse ich die Chance nicht. Sie würde nicht wieder weglaufen. Und mit diesem Wissen entspannte sie sich, ihre gekreuzten Arme fanden den Weg um Sanji’s Taille und ihre Lippen wurden weich, erwiderten die Bewegungen seines Mundes. Doch dabei beließ sie es nicht, sie ergriff die Initiative, strich mit ihrer Zunge über seine Lippen und bat so um Einlass, den ihr ohne zu zögern gewährte. Mit sanfter Gewalt drückte der Smutje sie fester an sich, so nah, dass nicht mal ein Blatt Papier zwischen ihnen noch Platz hätte, hungriger, als jedes Essen der Welt einen machen konnte. Es steckte so viel in diesem einen leidenschaftlichen Kuss, viel mehr, als er selbst in diesem Moment erfassen konnte. Vor allem aber steckte in diesem Kuss Schmerz, viel Schmerz, aber noch mehr Liebe. Scheiß auf richtig oder falsch. Scheiß auf die Zukunft. Scheiß auf Angst. Hier zählt nur das Jetzt. Hier zählte nur Nami. Und wenn er ehrlich war, hatte auch noch nie etwas anderes gezählt. Nachdem der Navigatorin langsam aber sicher die Luft ausging, löste sie ihre Lippen fast schmerzvoll von seinen und blickte ihm schwer keuchend in die blauen Augen, pure Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „W-Was…“, brachte sie gerade so heraus, ihr Herz klopfte schwer wie ein Presslufthammer gegen ihre Brust. „Vorhin hast du doch noch gesagt, dass…“ „Scheiß drauf“, fiel ihr Sanji nicht weniger aus der Puste ins Wort und grinste sie etwas verdattert an. „Scheiß auf alles, was ich vorhin gesagt habe. Ich lag falsch.“ Sanft strich er mit den Daumen über ihre Wangen und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Ich Idiot lag so dermaßen falsch“, flüsterte er. Nami konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, obwohl sie noch nicht so ganz fassen konnte, was gerade geschah und geschehen war. „Und wie du falsch lagst“, bestätigte sie mit Nachdruck. „Dass du auch immer so ein Spätzünder sein musst… Blödmann…“ Ihm entfloh ein leises Lachen, welches einen ungewöhnlich erleichterten Nachklang hinterließ. „Ich weiß… Ich weiß“, gab er ehrlich zu und lächelte sie an. „Nami… Eine Frau wie dich einfach wieder zu vergessen… das ist unmöglich…“, murmelte er so nah an ihren Mund, dass sein heißer Atem ihre Lippen kitzelte. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“, schmunzelte die Navigatorin. Sanji zuckte scheinheilig die Schultern. „Gespräche mit Marimo und unserem Captain, Debatten mit mir selbst, du und eine lange Zeit des gründlichen Nachdenkens…“, zählte er gespielt teilnahmslos auf. „Dass meinem Herz ohne dich etwas fehlen würde, wusste ich schon immer, aber dass du mein Leben erst lebenswert machst, das ist mir erst jetzt klar geworden. Ich meine, wer will schon den Rest seines Lebens mit einem Loch im Herz verbringen?“ Nami biss sich auf die Unterlippe. „Und was ist, wenn ich dich verletze?“, fragte sie leise. „Was soll’s“, war Sanji’s knappe Antwort, verbunden mit einem Schulterzucken. Sie blickte zu Boden. „Und was ist, wenn du mich verletzt?“, flüsterte sie fast. „Was soll’s“, wiederholte er mit einem Grinsen. „Wer wen verletzt und ob überhaupt jemand jemanden verletzt, überlässt man am besten dem Schicksal.“ „Aber…“, fing die Orangehaarige unsicher an, wurde aber durch seinen Zeigefinger auf ihren Lippen unterbrochen. „Das ist doch alles total unwichtig“, sagte Sanji sanft und lächelte sanft. „Du und ich, das ist alles, was zählt. Es waren immer nur wir.“ Seine Hände wanderten von ihren Wangen, ihre Arme entlang bis zu ihren Händen um sie zärtlich mit seinen zu umschließen. Dann grinste er frech. „Wenn ich eines in der Zeit mit Ruffy gelernt habe, dann dass Liebe alles ist!“ Nami schüttelte mit einem glücklichen Lächeln den Kopf. Es war ein seltsames Gefühl, dass plötzlich alles gut wurde. Aber da war noch etwas, das ihr keine Ruhe ließ… „Und was ist mit dem anderen Kerl?“, murmelte sie schuldbewusst. „Welcher andere Kerl?“, grinste der Smutje gespielt unwissend. Diese Aussage zauberte ein Strahlen auf Nami’s Gesicht. Ein Neuanfang also. Ein anderer Neuanfang, wie sie zunächst gedacht hatte, aber in jedem Fall der beste Neuanfang unter allen Neuanfängen. Grinsend blickte sie zu ihm empor und legte leicht den Kopf schief. „Ich liebe dich, Sanji“, sagte sie zärtlich. Der Blonde lachte leise. „Das wollte ich hören…“, murmelte er, beugte sich hinab und ihre Lippen trafen sich zum dritten, aber sicher nicht letzten Mal. Mit einem entsetzten Krachen flog die Tür, die von der Kombüse zum Deck führte, auf und ein überaus schockierter Kapitän und ein noch viel mehr schockierter Schütze traten heraus, beide hielten sich die blutenden Nasen, beide sahen aus, als hätten sie soeben einen Geist gesehen. Zorro zog fast ein wenig angeekelt die Augenbrauen hoch, als er Ruffy und Lysop entdeckte. „Was zur Hölle ist mit euch passiert?!“, entfloh es ihm entsetzt. Entgeistert blickte Chopper die beiden an, speziell das Nasebluten bereitete ihm Sorgen. „Wir brauchen einen Arzt!“, rief er augenblicklich aus, doch nur einen Atemzug später fiel ihm ein: „Das bin ja ich!“ „Das Bild werd’ ich nie wieder los…“, murmelte Ruffy verdattert und trottete geschockt mit gigantisch großen Augen zu seinem Lieblingsplatz. Währenddessen sagte Lysop fassungslos: „Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr etwas echt Tolles seht und gleichzeitig auch euren schlimmsten Alptraum?“ Daraufhin wurden ihm nur mehr als verwirrte Blicke geschenkt. „So in etwa ging’s mir, als ich Sanji und Nami auf dem Küchentisch gesehen hab…“ Zorro blinzelte perplex. „Sanji und Nami auf dem…“ Er brauchte eine ganze Minute um zu begreifen, auf was der Schütze da anspielte, worauf er knallrot anlief und das nicht nur aus Fassungslosigkeit und Wut. „Auf… auf dem WAS?!“ Augenblicklich war der Schwertkämpfer auf den Beinen und zog wutschnaubend das Wado-Ichi-Monji aus der Scheide, während er wie die Rettungsflugwacht an Lysop vorbeistürmte. Man hörte nur noch, wie er lautstark fluchend den Gang hinunter lief, seine Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich vollends verklang: „Was glauben die zwei notgeilen Pappnasen eigentlich wer zum Teufel sie sind?! Na wartet, euch schlitz ich auf! Es gibt Leute, die noch von dem Tisch essen wollen, verdammt noch mal! Diese gottverdammte Strudelbraue und sein Flittchen können was…“ Währenddessen blätterte Nico Robin völlig gelassen eine Seite in ihrem Buch um und kicherte erleichtert vor sich hin. „Ein Glück, dass alles wieder beim Alten ist…“ So… Das war das letzte richtige Kapitel von Chance. JA, ihr habt richtig gelesen! Die eigentliche Story ist hiermit offiziell beendet! Ich kann selbst kaum glauben, dass ich das wirklich getan habe, aber es ist geschehen. Vielleicht werden einige von euch jetzt enttäuscht sein, vielleicht freut sich auch der ein oder andere. Egal wie, ich möchte euch etwas zu den Gründen sagen. Es sind ehrlich gesagt sehr viele. ^^““ 1. Es hätte keinen Sinn gehabt die beiden noch weiter zu quälen, denn sie haben angefangen sogar MIR Leid zu tun. xD Die Story an sich ist schon unrealistisch genug und überhaupt nicht nachvollziehbar, das Ende noch weiter hinauszuzögern hätte alles noch mehr ruiniert, als es eh schon ist. 2. Ich hab ehrlich gesagt wirklich nicht die kleinste Motivation mehr diese Story weiter zu schreiben. Es reizt mich einfach nicht mehr. Weder die Ideen für die Kapitel, die noch hätten folgen sollen, noch die Story an sich. 3. Ich möchte mich voll und ganz auf „Mondscheinsonate“, „Dead End“ und „A Journey To Remember“ konzentrieren und da hat Chance wirklich ein wenig gestört, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass ich die Story unbedingt zu Ende bringen muss. -.- 4. Mir sind die ersten Kapitel unglaublich peinlich. ;___; Komischer Grund, ich weiß, aber ich kann einfach nicht mit dem Wissen arbeiten, dass meine Story nicht nachvollziehbar ist. *drop* Das waren so die Gründe, die am ausschlaggebendsten waren. Es sind noch etliche. Wer noch Fragen hat bezüglich der Story, der darf sie gerne stellen, sie sind sogar erwünscht, denn ein Epilog wird noch folgen (er wird zwar nichts mit der direkten, noch nie vorhanden gewesenen Stoyline zutun haben, aber immerhin ^^““) und ich hab vor da ein kleines Frage-Antwort-Spiel zu machen. Also: Noch Fragen? Immer her damit! xD Der letzte Abschnitt wurde übrigens von Alyria geschrieben, Autorin der absolut GENIALEN Story „Love Potion No. 9“ und ich möchte mich ganz herzlich für diese humoristischen Meisterleistung eines Abschlusses bedanken! :) Irgendwie find ich es einfach passend. ^^ Zum Schluss möchte ich mich natürlich auch bei all den fleißigen Kommi-Schreibern bedanken, vor allem bei den ganz fleißigen wie Broken Life, Taki, Silja, Elbenkriegerin, 4Kolibris, Alyria usw. Danke, dass ihr so viel Geduld mit mir hattet und der Story über all die Jahre treu geblieben seid. ;___; Das bedeutet mir wirklich viel! Ihr seid die Allerbesten und ich liebe euch! *knuddel* Danke auch an all die unsichtbaren Leser! Ich hoffe, euch hat die Story gefallen, auch wenn ihr es mir nicht gesagt habt! :) Es ist merkwürdig, dass Chance nun zu Ende ist, die Story war irgendwie immer da… Aber ich bin wirklich froh und erleichtert. Das war ein Ziel, das ich schon lange erreichen wollte. ^^ Nochmals danke an alle! Ich hoffe, ihr werdet auch den Epilog noch lesen, der bestimmt auch bald (BALD?! O.o) folgen wird! PS: Falls ihr noch nicht genug von Sanji x Nami bekommen könnt, oder euch einfach mein Schreibstil im Allgemeinen gefällt, leite ich euch dezent zu meinen anderen Storys weiter. x) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)