Chance von KaraKiro (Sanji x Nami, und ein paar Zorro x Robin Hints) ================================================================================ Kapitel 8: Confession --------------------- Die junge Navigatorin krampfte ihre Finger fest um ihre Tasche. Warum war sie einfach gegangen? Sie war schon wieder weggelaufen, obwohl es der perfekte Zeitpunkt gewesen wäre, um ihm zu sagen, was sie fühlte und sich bei ihm zu entschuldigen. Und schlimmer noch: Sanji schien nicht einmal bemerkt zu haben, dass sie gegangen war. Nun lief sie geknickt und mutterseelenallein durch das Fest. Toll. Namis Zähne bissen sich an ihrer Unterlippe fest und knabberten verzweifelt darauf herum. Sie war ja so unglaublich blöd... "Hey, Süße." Nami drehte sich verwirrt blinzelnd zu der Stimme - in der Hoffnung, es wäre Sanji - um und erkannte einen großen, schlanken jungen Mann, in Begleitung einer Horde von stämmigen und gruseligen Gesellen. Natürlich allesamt besoffen. Nervös wich sie einige Schritte zurück und fuhr sich durch die orangenen Haare. "Was wollt ihr?" Der junge Mann grinste und seine Augen funkelten erregt durch seinen durchsichtige Sonnebrille hindurch. "Du bist hübsch.", sagte er. "Ich will nur, dass du ein bisschen nett zu mir bist." Die Navigatorin verzog angeekelt das Gesicht und musterte den Mann von oben bis unten, dann sagte sie: "Nicht einmal für eine Million Berri." Gut, das war gelogen. Für eine Million Berri würde sie so gut wie alles tun. Aber eben nur fast... Der Mann schritt auf sie zu und packte ihr Handgelenk. "Ach, komm schon...", säuselte er. "Nein!", fauchte sie und versuchte sich von ihm loszureißen - erfolglos. Er zog sie näher zu sich und packte Nami an den Hüften. "Gut, wenn du nicht freiwillig willst, dann eben mit Gewalt..." Er grinste kalt und drängte sie gefolgt von seinen Hünen in die nächstbeste Gasse. Seine Hand legte sich über Namis Mund, damit sie nicht schreien konnte und doch versuchte das Mädchen sich nach Kräften zu wehren. "Sei brav.", murmelte der Mann und zog ein scharfes Messer hervor, das er Nami fast schon mit Stolz präsentierte. Nami stieß einen verängstigten, hohen Laut gegen seine Hand aus und kniff die Augen zusammen, was ihren Angreifer zu einem lüsternen Grinsen antrieb, das schief und ekelhaft war. "Sonst benutze ich das hier." Damit strich er mit der stumpfen Seite zart über die Wange der jungen Navigatorin. "Und das wäre doch ziemlich schade für dein wunderschönes Gesicht, Süße." Mit einem kräftigen Ruck riss er ihr vorne das Kleid etwas auf - das schöne Kleid, das sie nur für Sanji gekauft hatte. Nami kamen die Tränen. Bitte nicht, dachte sie am Rande der Verzweiflung. Hilf mir, Sanji! Eine einsame Träne rollte über ihre Wange, während sie leise in die Hand des Unbekannten schluchzte. Dieser lächelte nur triumphierend kalt. "Na, na, na.", machte er ironisch. "Wer wird denn gleich Heulen, meine Liebe." Seine Augen blitzten auf. "Wenn du keinen Mucks machst, geht es auch ganz schnell und fast ohne Schmerzen...", flüsterte er und zog seine Hand vor ihrem Mund weg, um sie durch seine rauen und widerlichen Lippen zu ersetzen. Die Navigatorin umging den Drang, sich zu übergeben. Nein, dachte sie verzweifelt. Sanji. Sie hatte aufgegeben sich zu wehren, doch die Hoffnung, dass Sanji doch noch auftauchen und sie retten würde, bestand weiterhin tief in ihrem Herzen, wo auch sein Platz war. Sanji, bitte... Der Mann drückte ihr seine Zunge hart in den Mund, sodass sie fast erstickte. Ein Keuchen erklang dumpf in ihrer Kehle, das von dem Mund des Verbrechers verschluckt wurde. Über Namis Wangen liefen mehr und mehr Tränen und zerschelten auf ihrem entblößten Busen. Die widerwärtigen Hände des Mannes waren überall, sie betatschten grob und fuhren nun hastig Namis Beine hinauf. Hilf mir... Sanji... Sie hoffte und wünschte es sich und schickte ein Stoßgebet zu Gott. Sanji! "Nimm deine dreckigen Finger von ihr!" Egal wie sehr sie diese Stimme geliebt hatte, Nami war nun mehr denn je froh, sie zu hören. Ein kräftiger Tritt traf ihren Peiniger am Kopf und der fremde Mann wurde meterweit gegen einen Haufen Mülltonnen geschleudert. Nami war so perplex, sie konnte gar nicht reagieren. Sie sah nur noch wie die Hünen auf einen blonden Schopf losgingen. Sie kannte diese seidenen, goldblonden Haare... Sie kannte das dazugehörige Gesicht. Sie fing stärker an zu schluchzen - doch diesmal vor Freude. Sanji war tatsächlich gekommen, um sie zu holen. Mit den Riesen von Muskelhaufen wurde Sanji - ganz zu der Überraschung der Navigatorin - spielend fertig. Er entledigte sich seiner Jacke und kniete sich zu Nami hin. Sanft lächelnd warf er ihr die Jacke über die Schultern, blickte dabei aber konzentriert in ihre rehbraunen Augen. "Ich hab nicht hingesehen, Nami-chan, keine Angst.", sagte er zärtlich. "Geht es dir gut?" Besorgnis durchflutete die sonst so gelassenen und feinen Gesichtszüge des Schiffskochs und spannten sie an, benebelte seine saphirblauen Augen. Nami blinzelte verwirrt. "Äh...Ja, mir geht's gut, denke ich...", murmelte sie, während ihr das Blut in die Wangen floss. "Ich hab nicht hingesehen."?, überlegte das hübsche Mädchen. Was meinte er damit? Plötzlich fiel es ihr wieder ein: Obenrum war ihr Kleid zerrissen und ihre Brüste waren nackt. Noch roter musste sie lächeln - er hatte nicht hingesehen. Das war so süß von ihm. Und dazu hatte er sie Nami-chan genannt. War er ihr nicht mehr böse? War er ihr womöglich überhaupt gar nicht böse gewesen? "Sanji-kun, ich... es...", versuchte sie krampfhaft eine Entschuldigung zustande zu bringen. Der Smutje lächelte noch breiter und fuhr sich durch die blonden Haare. Er nahm Namis Hand. "Komm, ich helf dir auf." Gleich nachdem die Worte seinen Mund verlassen hatten, zog er die Navigatorin mit sich hoch. Sie war ja gar nicht mehr wütend auf ihn. Und so konnte er dieses überdimensionale Dauergrinsen einfach nicht aus seinem Gesicht bekommen. Jetzt ist es soweit, dachte er sich. Noch fünf Minuten und er würde Nami sagen, was er fühlte. "Schauen wir uns zusammen das Feuerwerk an, Nami-chan?", fragte Sanji, drehte sich zu ihr und lächelte sie breit an. Zuerst blickte die Navigatorin Sanji verdutzt an, doch nur einen kleinen Moment später lächelte auch sie sanft. "Gerne.", nickte sie und lief eingehüllt in Sanjis Jacke neben ihm her zum Kai, über dem das Feuerwerk stattfinden würde. Tief atmete sie den Duft des Smutjes ein, der von seiner noch warmen Jacke ausging. Wie sehr hatte sie diesen Geruch vermisst. Nami musste lächeln - er roch immer nach irgendeinem Aftershave und abgestandenem Rauch. Sie hatte gedacht, sie würde diese Wärme, die nur von ihm ausging, nie wieder spüren. Zum ersten Mal seit ihrem Streit, fühlte sie sich wieder wohl. Sie blieben am Holzgeländer der Promenade am Hafen stehen. Aber das ganze Geländer war überfüllt von Menschen, die sehnsüchtig auf das Feuerwerk warteten. Sanjis Augenbrauen zogen sich zusammen und seine Augen verengten sich. Das durfte doch nicht wahr sein! Da war Nami ihm nun nicht mehr böse, hatte eingewilligt mit ihm sich das Feuerwerk anzuschauen und nun gab es noch nicht einmal einen Platz? Überlegend sah er die Promenade rauf und runter, bis er weit hinten eine winzige Lücke in der Menschenmenge sah. Ein breites Lächeln zeichnete die Lippen des Smutjes, während er Nami am Handgelenk packte und loslief. "Sa...Sanji-kun!", hörte er Nami hinter sich überrascht rufen. Er wandte den Kopf zu ihr und grinste auf seine eigene charmante Weise. "Ich hab einen Platz entdeckt, aber wir müssen uns beeilen!", rief der blonde Casanova über den tosenden Lärm der Menschenmasse hinweg. Seine blonden Haare wehten synchron mit dem aufziehenden Wind und seine meerblauen Augen glitzerten vor Freude. Nami war erstaunt. Und doch musste sie prompt anfangen zu lächeln. Er war tatsächlich nicht mehr sauer auf sie. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr war sie sich sicher, dass er es nie gewesen war. Das so sehr vermisste und wohlige Kribbeln machte sich wieder in ihrer Bauchgegend breit. Keines, das Schmerzen und Vorwürfe an den Streit mit sich brachte, sondern eins, das ihr vor Glück und Liebe entgegenlachte. Jetzt gab es doch noch eine Chance. Plötzlich ertönte ein lauter Knall über ihnen. Der Smutje und die Navigatorin blieben abrupt stehen und sahen zum Himmel, wo die letzten Funken des soeben hochgegangenen ersten Feuerwerkskörper gerade im funkelnden Meer entschwanden. Sanji seufzte. "Jetzt ist es doch schon losgegangen.", murmelte er mehr zu sich selbst, als zu seiner Angebeteten. Nami lächelte sanft. Ihre Haare waren wieder allmählich glatt geworden, nur wenige Wellen ließen die einst wunderschönen Locken, die noch wenige Stunden zuvor ihr braunorangenes durchflutet hatten, erahnen. Währenddessen ihre rehbraunen Augen all ihre innere Schönheit wiederzuspiegeln schienen. "Das macht doch nichts.", sagte die junge Navigatorin leise und kuschelte sich enger in Sanjis Jacket. Sanji lächelte ihr kurz zu und blickte dann wieder nach vorne, um weiterzulaufen, doch schon wieder stockte er. Er stöhnte auf: Die Lücke war weit und breit nicht mehr zu sehen. Na toll, dachte er. Dass es perfekt wird, kann ich wohl jetzt vergessen. Nami bemerkte sofort, was nicht stimmte und packte sanft Sanjis Arm. "Dann sehen wir uns das Feuerwerk eben von hier aus an.", lächelte sie, während Sanji sie verwirrt musterte. "Okay.", machte er kurz. Sie wandten sich dem Feuerwerk zu und verfielen in bedrückende Stille. Der Schiffskoch blickte zu seiner Angebteten, die heute mehr denn je einem Engel glich und lächelte stumm in sich hinein. Sag doch was zu ihr, befahl er sich. Ein Kompliment, das kann ja wohl nicht so schwer sein. Sonst wirfst du doch mit Komplimenten geradezu um dich. Warum war er bei ihr nur fast schon... schüchtern? Schließlich fand er doch noch den Mut, den Mund aufzumachen und suchte Namis Blick. Das wunderschöne Mädchen vor ihm blickte in erwartungsvoll aus ihren rehbraunen Augen an. "Du... Du bist so wunderschön, Nami-chan...", brachte er stockend über die Lippen. Und wieder klopfte sein Herz heftig gegen seine Brust. Seine Wangen erhitzten sich mehr und mehr und ihm war bewusst, dass er rot wurde, was ihn noch mehr erröten ließ. Auch Nami erging es nicht besser. Zum ersten Mal hatte er sie wunderschön genannt. Zum ersten Mal hatte es sich wirklich angehört, als hätte er es ernst gemeint. Ihr ganzer Kopf kribbelte und sie fühlte sich, als hätte sie irgendein tropisches Fieber. "Ich hatte heute ja keine Gelegenheit es dir zu sagen, weil..." Er schwieg kurz, als wolle der Smutje seine Gedanken ordnen. "Weil wir doch..." Er biss sich fest auf die Unterlippe. Nun war Nami an der Reihe, die Initiative zu ergreifen. "Das tut mir so schrecklich Leid!", rief sie so plötzlich, dass sich Sanjis Augen vor Erstaunen weiteten. "Bitte verzeih mir, Sanji, ich... ich war so schrecklich...", schluchzte sie und versuchte nach Kräften einen emotionalen Ausbruch zu verhindern - wobei sie aber kläglich scheiterte. Der Koch der Flying Lamb wollte schon den Mund aufmachen, um zu protestieren, doch Nami ließ ihn nicht zu Wort kommen: "Ich habe überreagiert. Ich war so... enttäuscht und so stur. Ich hätte nie all diese Dinge sagen dürfen." Plötzlich spürte sie vertraute Feuchtigkeit auf ihren Wangen. Sie hatte ohne es zu merken, angefangen zu weinen. Ein Schluchzer nach dem anderen trat aus ihrer Kehle. "Es tut mir wirklich Leid...", flüsterte sie noch, bevor sich zwei beschützende und starken Arme um sie legten und sie mit sanfter Gewalt an sich drückten. "Also... hasst du mich gar nicht?", drang es von Sanji leise an die Ohren der Navigatorin. Am liebsten hätte er selbst angefangen zu weinen - vor Freude. Wie sie diese Sätze ausgesprochen hatte... Es ließ sein Herz erleuchten. Nami... Nami schluchzte laut und musste fast lachen. "Du dummer Koch!", murmelte sie in sein Hemd. "Natürlich nicht." Sie schlang wie durch Reflex ihre Arme um seine Taille und presste sich an ihn. Wie hatte sie seine Nähe vermisst. Allein seine Berührung genügte, um alles in ihr zu elektrisieren. Sie beschloss noch einen Schritt weiter zu gehen. "Ich war nur so eifersüchtig... Es hat mir irgendwie so wehgetan." Sie sah zu ihm hinauf und stellte mit Zufriedenheit fest, dass ihre Aussage ihr Ziel nicht verfehlt hatte. Eher im Gegenteil: Sanji schien völlig aus der Bahn geworfen. Mit leicht geöffneten Lippen und erhitzen Wangen blickte er das hübsche Mädchen in seinen Armen an. Doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge und er lächelte zärtlich und drückte sie nur noch fester an sich, beugte sich zu ihrem Ohr hinunter. "Mir muss es Leid tun.", wisperte er. "Denn ich bin der, der dich angelogen hat." Mit diesem Satz löste er die Umarmung, hauchte Nami einen Kuss auf die Stirn und lächelte breit, bevor er sich wieder dem Feuerwerk zuwandte. "Weißt du, Nami-chan...", fing er an und wieder brannten seine Wangen vor Hitze. Sein Herz klopfte so schnell wie noch nie zuvor. "...ich liebe dich." Ein Feuerwerkskörper knallte laut. Nami lächelte verständnislos. "Was?", fragte sie. "Hab dich nicht verstanden, das Feuerwerk ist zu laut." Der Smutje winkte ab, Nervosität spiegelte sich in seinen Augen wieder. "Ach, nichts, hab nur laut gedacht.", erwiderte er grinsend. Chance vertan, du Loser, beschimpfte er sich. Sie hat es nicht gehört. Er umging das Verlangen, sich an die Stirn zu schlagen. Etwas geknickt blickte Sanji zur Seite. Nami runzelte die Stirn. Seine Hand hing lose an seiner Seite. Sie dachte über seine Worte nach, dass er sie angelogen hatte. Sollte sie vielleicht... Sie schluckte unbemerkt und mit zittriger Hand bewegte sie ihre zu seiner. Röte stieg ihr in den Kopf, während sich ihre Hände berührten. Sanjis Kopf drehte sich abrupt zu ihr und seine Wangen waren ebenso rot wie ihre. Er sah, wie die Navigatorin unregelmäßig atmend zum Feuerwerk blickte und es vermied ihn anzusehen. Dann lächelte er sanft, strich sich durch seine blonden Haare und umschloss Namis Hand fest und doch zärtlich mit seiner. Die Navigatorin lächelte ebenfalls, doch auf eine andere Art. Noch einmal dachte sie an seine Worte zurück. Sie blickte zu ihm auf. "Sanji?" Selbiger sah sie auffordernd an. "Hm?", machte er. Namis Lächeln wurde wärmer. Seine Worte zogen wie eine Bandansage durch ihr Hirn. Und die Hitze in ihren Wangen, das Pochen ihres Herzens und das Kribbeln ihres Bauchs. All das wurde fast unerträglich. "Ich bin richtig glücklich, auf die Flying Lamb gekommen zu sein." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)