Dunkel von Chi_desu (sasu/saku) ================================================================================ Kapitel 15: Gefangenschaft -------------------------- Sakura drehte sich unwillkürlich um, als Sasuke und sie anhielten, um Rast zu machen. Sie waren bereits seit zwei Stunden unterwegs, trotzdem konnte man von hier aus, hoch oben über den Bäumen, noch immer die Lichter von Konoha sehen. Man hatte große Feuer entzündet um die Umgebung auch nachts zu erhellen und feindliche Spione so schneller entdecken zu können. "Was wird aus Konoha werden?", fragte sie bedrückt. Er zuckte scheinbar gleichgültig die Schultern. "Noch ist nichts entschieden. Orochimaru ist mächtig, aber sie haben noch nicht aufgegeben. Tsunade wird sich schon was einfallen lassen." "Ich hoffe, dass Naruto nichts passiert." "Du kennst ihn doch. Er ist zäh, den haut nichts um." Sakura nickte und versuchte, an diese Worte zu glauben. Ohne großes Bedauern wandte sie den Blick ab und folgte Sasuke, der sich von Ast zu Ast nach unten zum Boden hin hangelte. In Momenten wie diesem sah man es ihm wirklich nicht an, dass er so schwer gehandicapped war. Sie hatte noch immer nicht ganz begriffen, wie er es bewerkstelligte, Gegenstände ohne sein Augenlicht aufzuspüren, trotzdem bewegte er sich so sicher, als könnte er tatsächlich sehen. Sie kamen am Boden auf und machten es sich gemütlich. Sie hatten beschlossen, vor Sonnenaufgang noch etwas zu schlafen und dann im Morgengrauen weiterzureisen. Unter anderen Umständen hätten sie sich diese Rast nicht leisten können, aber die Dorfbewohner waren mit Orochimaru beschäftigt und würden sich in der derzeitigen Situation wohl kaum die Mühe machen, sie beide zu verfolgen. Sasuke legte sich ins Gras und Sakura kuschelte sich an ihn. Sie hatten ein paar Fallen aufgestellt, die sie warnen würden, falls ihnen jemand zu nahe käme. In Sasukes Gegenwart hatte Sakura keine Angst und noch vor ihm schlief sie ein. Ein Schrei riss Sakura abrupt aus dem Schlaf und sie fuhr hoch. Es war noch dunkel und sie begriff, dass etwas nicht stimmte. Sie sah sich um und sah gerade noch, wie Sasuke neben ihr bewusstlos zu Boden ging. Dann hörte sie eine Stimme: "Ich tue das wirklich ungern, Sakura-san." Sie riss den Kopf hoch und blickte in ein bekanntes Gesicht. "Kabuto-san...", murmelte sie. Seine Faust raste ihr entgegen und sie verlor abrupt das Bewusstsein. "Sakura-san. Sakura-san!" Nur widerwillig erwachte Sakura. Jemand schüttelte sie und rief ihren Namen. Langsam öffnete sie die Augen und stöhnte, als ihr der Schmerz ihrer geschwollenen Wange bewusst wurde. Jemand war bei ihr und als das Bild vor ihren Augen deutlicher wurde, erkannte sie Kabuto. Schlagartig erinnerte sie sich an die Sekunden bevor er sie bewusstlos geschlagen hatte und stieß einen wütenden Schrei aus. Automatisch wollte sie nach ihrem Kunai greifen, aber er war nicht da. Deshalb zog sie ihren rechten Fuß an und versetzte Kabuto einen sicherlich schmerzhaften Stoß vor die Brust und sprang dann auf. "Sakura." Sie drehte den Kopf und entdeckte Sasuke, der an die Wand gelehnt links neben ihr saß. "Lass es, es hat keinen Sinn. Wir sind in Oto-ga-kure." So schnell wollte ihr Verstand das nicht begreifen. "Was heißt das? Wieso sind wir hier?" Im Augenwinkel sah sie, wie Kabuto wieder hoch kam und rang um eine Entscheidung. Sollte sie ihn angreifen oder nicht? Schließlich beschloss sie, Sasuke zu vertrauen und kniete sich bei ihm hin. "Alles in Ordnung, Sasuke? Bist du verletzt?" "Nein, alles okay. Und du?" "Ich bin unverletzt", erwiderte sie. Kabuto beobachtete sie beide, machte aber keine Anstalten sie anzugreifen. "Was tun wir hier?", flüsterte sie und ließ Kabuto dabei nicht aus den Augen. Sasuke antwortete: "Anscheinend hat Orochimaru nur auf eine gute Gelegenheit gewartet, mich zurückzuholen." Er reckte den Kopf in die Höhe und fügte trotzig hinzu: "Ihn erwartet eine böse Überraschung." So langsam begann Sakura die Lage in der sie sich befanden zu verstehen. Sie sah sich um, aber der fensterlose Raum gab nicht viele Hinweise auf ihren Aufenthaltsort. Sie hatte keine Ahnung, ob sie mitten im Dorf waren oder ob es irgendeine Chance gab, bis zum Ausgang zu gelangen. Zu zweit hätten sie Kabuto sicher überwältigen können, aber Sasuke schien zu dem Schluss gelangt zu sein, dass es keinen Sinn hatte. Sie hatte kein Problem damit, seinem Urteil zu vertrauen und erstmal abzuwarten. Eines wunderte und beunruhigte sie jedoch. An Kabuto gewandt fragte sie: "Warum hast du uns beide mitgenommen?" "Ich wollte vermeiden, dass du zurück nach Hause rennst und Tsunade alarmierst. Mit eurer Flucht aus dem Dorf habt ihr uns einen großen Gefallen getan, niemand wird nach euch suchen." Sasuke sagte tonlos: "Es war eine weise Entscheidung von dir, sie nicht einfach zu töten." "Ich bin mir dessen bewusst, dass es äußerst unvorteilhaft wäre, sich deinen Hass zuzuziehen. Orochimaru-sama braucht dich schließlich noch." "Da bin ich mir nicht so sicher." Bevor Kabuto antworten konnte, flog die Tür mit einem Knall auf und Orochimaru betrat den Raum. Sein Blick fiel zuerst auf Sakura selbst und sie merkte, wie ihr unfreiwillig die Knie zitterten. Dann wanderten die Augen des Sannin rüber zu Sasuke und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Da bist du ja wieder, Sasuke-kun." "Allerdings nicht ganz freiwillig." Unbeeindruckt kam Orochimaru auf ihn zu, bis Sakura sich vor ihn stellte. "Komm ihm nicht zu nahe!", fauchte sie, obwohl sie sich natürlich dessen bewusst war, dass ihre Warnung völlig lächerlich war. Sie war unbewaffnet, und er war einer der legendären Sannin. Er hätte sie mit einer Handbewegung töten können. Bevor Orochimaru irgendwas dergleichen tun konnte, mischte Sasuke sich ein: "Lass ihn." Wieder rang sie mit sich, entschloss sich aber am Ende, ihm zu vertrauen. Sie trat zur Seite und Orochimaru stellte sich vor Sasuke. "Ich habe gehört, dass ihr beide keinen Ort mehr habt, an den ihr gehen könnt. Ich hätte da eine Lösung, Sasuke-kun." "Ich glaube, deinem Schoßhund ist ein nicht unwesentliches Detail entgangen", spottete Sasuke und stand umständlich auf. Es war offensichtlich, dass weder Kabuto noch Orochimaru kapierten, wovon er sprach. "Was ist mit Itachi?", donnerte Orochimaru unvermittelt und bei diesem Namen zuckte Sasuke sichtbar zusammen. "Hast du ihn wegen diesem Mädchen vergessen? Hast du deine Rache aufgegeben?" "Nein", stieß Sasuke hervor. Orochimaru's Blick wurde lauernd. "Bist du stark genug, um ihn zu besiegen?" "Nein." "Du hast deine Zeit in Konoha verschwendet. Itachi wird nicht ewig darauf warten, dass du ihn tötest." Erstaunt runzelte Sakura die Stirn. Sie wunderte sich über die eigenartige Formulierung und noch mehr darüber, dass sie Sasuke nicht zu überraschen schien. Heiser fuhr Orochimaru fort: "Du weißt selbst, dass nur ich dir helfen kann, stark genug zu werden. Ohne mich-" Er stutzte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und dann schnellte sein Arm vor und er packte Sasuke am Kinn. Grob zog er den Kopf des Jungen hoch und zischte: "Sasuke-kun, sieh mich an!" Sasuke versuchte, dem Befehl Folge zu leisten und Orochimarus Augen weiteten sich entsetzt. "Du... du kannst mich nicht sehen!" Zuerst war es still, dann stieß Orochimaru Sasuke mit einem Wutschrei von sich. "Blind!!! DU BIST JA BLIND!!", brüllte er. Ruckartig fuhr er herum und fuhr Kabuto an: "Du hast gesagt, er wäre vollständig genesen! Du hast fünf Sekunden um dich zu erklären, Kabuto!" "Ich wusste es nicht!", rief Kabuto. "Ich hatte keine Zeit, um es zu merken! Ich würde euch nie belügen, Orochimaru-sama!" "Kannst du ihn heilen?", zischte Orochimaru. "Ich weiß es nicht. Offenbar konnte Tsunade es nicht, deswegen kann ich nichts versprechen. Aber ich werde mein Bestes tun." "Ich hoffe für dich, dass du das kannst!", knurrte Orochimaru. "Denn wenn nicht, bringe ich dich eigenhändig um!!" Er fuhr herum und verließ den Raum und erst als er fort war, atmete Sakura erleichtert auf. Vorerst zumindest war Sasuke sicher. Kabuto kam zu Sasuke, packte ihn am Arm und zerrte ihn in die Höhe. Man sah ihm deutlich an, dass er Angst hatte. Orochimarus Zorn war zweifellos etwas, das sogar er fürchtete. "Komm", sagte er ungeduldig. "Ich muss sehen, ob ich etwas für dich tun kann." "Tsunade hat es nicht geschafft, ich bezweifle, dass du etwas ausrichten kannst", sagte Sasuke boshaft. Trotzdem ließ er sich von Kabuto mitzerren und unschlüssig folgte Sakura den Beiden. Sie hatte keine Ahnung, was jetzt passieren würde. Sie wusste nur, dass sie beide wohl vorerst Gefangene waren, und dass Sasuke anscheinend beschlossen hatte, bis auf weiteres nichts dagegen zu unternehmen. Sie musste ihm einfach vertrauen, bis sie Zeit für ein Gespräch unter vier Augen hatten. ...tbc... *** Danke für eure Geduld, ich weiß im Moment bin ich wirklich langsam mit neuen Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)