In convent von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Halt mich -------------------- Kapitel 6: Halt mich Es war Dienstagmorgen, als die ersten Sonnenstrahlen den 14-jährigen weckten. Verschlafen blinzelte er etwas. Er war noch viel zu müde, um jetzt aufzustehen und so beschloss er sich noch etwas an Kyo zu kuscheln, doch verwundert musste er feststellen, dass der Platz neben ihm leer war. Mühsam schlug er nun doch die Augen auf, blickte die leere Betthälfte an und entdeckte einen kleinen Zettel. /Guten Morgen mein süßes Schnuffelchen... Da du gestern meintest ich soll zur Schule gehen, hab ich mich dazu durchgekämpft, heute mal ohne dein Drängen hinzugehen. Ich bin so gegen 18 Uhr wieder zuhause. Falls was Dringendes ist - du hast ja meine Handynummer... Falls dir nichts von dem, was im Kühlschrank steht, gefällt, ruf am besten irgendeinen Pizzaservice oder so an, Geld dafür hab ich dir im Wohnzimmer hingelegt... Ach ja...im Wohnzimmer liegt noch 'ne Kleinigkeit für mein Shini-baby ^ ^ ~ Mou! Ich will nicht zur Schule! >.< Aber ich sollte mal langsam los, wenn ich nicht zu spät kommen will... ~ Tausend Küsse...love ya / Schmunzelnd rollte sich Shinya wieder in die wärmende Decke ein. Er döste noch eine ganze Weile im Bett, als er dann doch beschloss endlich aufzustehen. Schließlich war es bereits 12 Uhr durch. Er schlug die Decke zurück und stand auf. Verschlafen strich er sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und rieb sich dann den Schlaf aus den Augen. Shinya tapste in Richtung Wohnzimmer und blieb prompt stehen, als er auf den Tisch und das Sofa sah. Eine leichte Röte legte sich auf seine Wangen und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. Etwas zaghaft ging er auf den Strauß Rosen zu und roch an ihnen. Nun hatte sich ein schüchternes Lächeln auf seine Lippen gelegt, welches jedoch sofort verschwand, als er das weiße, mit schwarzer Spitze verzierte Kleid auf dem Sofa betrachtete. Ungläubig musste er den Kopf schütteln. ,,Baka", nuschelte er, als er seine Finger über das feine Material streichen ließ, ,,so viel Geld auszugeben." Genau dieses Kleid hatte ihm so sehr gefallen, als er damals mit Totchi shoppen war... /Ich hab gute Informanten, ne ^ ^/ stand auf einem kleinen Zettel. Shin schüttelte erneut den Kopf... Hat Toshiya also erzählt wie sehr ihm das Kleid gefiel. Einige Sekunden starrte er das elegantwirkende Kleid an, bevor er über beide Ohren zu grinsen begann und mit dem Kleid im Schlafzimmer verschwand. ~ Das sollte er sein? Fasziniert sah Shin in den großen Spiegel, über Kyo's Bett, während er mit dem neuen Kleid bekleidet im Bett lag. Er konnte es immer noch nicht fassen - Das was er im Spiegel sah, sah nicht aus wie der ängstliche, schwächliche 14-jährige Junge, der er war... In diesem Kleid sah er aus wie ein wunderschönes, zartes Mädchen...einfach unglaublich schön... Er wirkte auch viel selbstbewusster...wie ein bezauberndes Wesen, dem alle zu Füßen liegen... Shin seufzte. Nein - das war er nicht...er war immer noch der ängstliche Junge, der sich nicht wehren konnte. Er setzte sich auf und ließ die Beine über die Bettkante baumeln und dachte nach, über sich... Wie lange er so in Gedanken versunken da saß, wusste er nicht, als es an der Wohnungstür klopfte. Shinya schrak aus seinen Gedanken auf und schaute auf die geschlossene Schlafzimmertür. Kyo konnte es nicht sein, dafür wäre es noch zu hell und außerdem würde er nicht anklopfen, schließlich war es seine Wohnung. Der 14-jährige lauschte, ob es noch einmal klopfen würde. Nach einer Weile, in der nichts weiter geschah, ging Shin zur Schlafzimmertür und legte seinen Kopf an sie. Er lauschte weiter, doch es war nichts weiter zu hören. Gerade wollte der zierliche Junge dir Tür öffnen, als diese, mit viel Schwung, aufgestoßen wurde. Da sie nach innen aufging wurde Shinya durch diese Wucht zu Boden gerissen. Ängstlich schaute er nach oben und hätte am liebsten angefangen zu weinen und zu schreien. ,,Da ist ja Kyo's Betthäschen!" Grob wurde er an seinen langen Haaren gepackt und zum Aufstehen gezwungen, was ihm ein klägliches Wimmern entlockte. ,,Du kleiner Scheißer! Hast du es erzählt? ... Ich werde nicht zulassen, dass du mich und meinen besten Freund auseinander bringst, klar?" Verzweifelt versuchte Shin den festen Griff von Die zu lösen... Daran, dass der Rothaarige einen Wohnungsschlüssel hatte, hatten weder Kyo noch er gedacht. ,,...Ich will dich nicht mehr in Kyo's Nähe sehen!... Los komm mit!" Immer noch an den Haaren, zerrte Die den 14-jährigen ins Wohnzimmer und schubste ihn auf die Couch. ,,Gott, schau dir das doch nur mal an! Er hat dir Rosen gekauft! Du machst aus ihm noch genau so ein Weichei, wie du es bist!" Dann ließ er Shin kurz los, nahm einen Stift und ein Blatt Papier aus einem der Schubfächer, des Wohnzimmerschranks und hielt beides zu Shinya. ,,Wir beiden Hübschen werden jetzt einen kleinen Brief für Kyo schreiben ne..." Shinya nahm die ihm gereichten Sachen, mit zitternden Händen, entgegen. Die fing an ihm zu diktieren was er zu schreiben hatte. Das Herz des 14-jährigen krampfte sich bei jedem Wort zusammen und nach und nach lösten sich Tränen aus seinen Augenwinkeln. ~ Kyo öffnete leise die Haustür, er wollte seinen kleinen Engel überraschen. Shinya würde eh erst in einer Stunde mit ihm rechnen. Er betrat leise seine Wohnung, zog die Schuhe aus und ging als erstes ins Schlafzimmer. /Wenn er artig ist, wird er im Bett liegen.../ Kyo predigte Shinya nämlich laufend, dass er bei seiner Erkältung im Bett zu sein hatte und nach einigem Gezeter hatte er sich durchsetzen können. Als er seinen Shin nicht im Bett vorfand, fing er an zu schmollen und ging ins Wohnzimmer. Doch auch hier war er nicht. Unbehagen machte sich in ihm breit, als er ihn dann auch im Bad und der Küche nicht fand. Seine innere Unruhe wuchs ins Unermessliche. Kyo ging zurück ins Wohnzimmer und entdeckte ein Blatt Papier, welches neben den Rosen lag. /...Du hast mich nur benutzt, oder? Doch ich bin nicht so dumm und falle auf deine Heuchlerei rein! Ich habe meine wenigen Dinge, die ich hier hatte zusammengepackt und bin gegangen... Du glaubst gar nicht wie befreiend allein der Gedanke an eine Zeit ohne dich ist - ich hab dich nie geliebt - NIE, denn was mich dazu bewegt hat bei dir zu bleiben war Angst. Angst, dass du wütend werden würdest, wenn ich dich abweise. Ich hasse dich Kyo, für alles was du mir je angetan hast! Ich hoffe, ich muss dich nie wieder sehen!/ Am liebsten hätte Kyo laut gedacht...- das konnte doch nur ein Scherz sein. ,,Shin?" Noch immer hegte Kyo Hoffnung, dass Shinya hier irgendwo war... ,,Shinya!" Inzwischen war Kyo lauter geworden. ,,SHINYA!!!!" Kreischen. Unbewusst hatte der kleine Blonde angefangen zu weinen, während er immer noch verzweifelt nach seinem Geliebten schrie. ~ Vollkommen aufgelöst stand Shinya vor seiner Haustür. Die hatte ihn hier abgesetzt und war sofort wieder losgefahren. Inzwischen hatte der 14-jährige auch schon wieder aufgehört zu weinen...seine Tränen waren versiebt... ~ Seit einer Stunde saß Shinya jetzt schon in seinem Zimmer, starrte ununterbrochen auf ein Bild, auf seinem Nachttisch - ein Bild das ihn und J zeigte... Mit einer schnellen Handbewegung schlug er das Bild vom Nachttisch. Mit einem Klirren zerbrach der gläserne Bilderrahmen. Mit einer weiteren Bewegung schlug er alle weiteren Gegenstände vom Tisch. Weiter Bilderrahmen zerbrachen... Shinya stand emotionslos auf, kniete sich neben den Scherbenhaufen. Wütend schaute er ihn an, dann schlug er aus seiner Wut heraus in die Scherben, dabei ließ er seiner Verzweiflung freien Lauf, schrie und weinte... Immer wieder gruben sich die Scherben von Neuem in die weiche Haut des 14-jährigen. Den Schmerz ignorierte er völlig, denn der Schmerz in seinem Inneren übertraf jeglichen Schmerz, den er bisher gefühlt hatte. Er hasste sich für alles, denn er gab sich selbst die Schuld. Und er hasste seine Schwäche. Nach endloser Zeit stand er auf, zog sich vorsichtig das Kleid aus, um es nicht zu beschmutzen. Er zog sich seine eigenen Sachen an und ging dann aus seinem Zimmer, aus dem Haus. Dass er sich in seiner Wut die Handgelenke aufgeschnitten hatte, merkte er nicht, wollte sich dieser Tat vielleicht gar nicht bewusst werden. Er hatte große Angst... Angst, weil er auf dem Weg zu Kyo war, obwohl Die ihm gedroht hatte, er solle nicht mehr in die Nähe des 20-jährigen kommen. Shin merkte erst jetzt, dass er die gleiche Strecke lief, auf der er damals vergewaltigt wurde. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er sich an seinen Unterarmen geschnitten hatte. Dann fiel sein Blick auf einen alten Zaun. Langsam ging er etwas näher, zu dem verrosteten Zaun, legte seinen linken Arm auf die oberste Stange des Zauns, lief dann weiter...sein verletztes Handgelenk streifte dabei die ganze Zeit den Zaun. So alt und dreckig wie der Zaun war, würde sich die Wunde entzünden oder er würde sich sogar eine Blutvergiftung holen. /Dann wäre endlich alles vorbei.../ Als er dann aber an Kyo dachte blieb er stehen. Würde es ihm etwas ausmachen? Bestimmt... Shinya zog seinen Arm zurück und begutachtete sein Handgelenk. Es war völlig mit frischem und getrocknetem Blut, Rostpigmenten und anderen Dingen, welche sich nach der Zeit durch Witterungen absetzten, verschmiert. Er ging weiter... Es war ihm egal, ob Die ihn schlagen würde oder sonst etwas tat, wenn er Kyo wieder sah. Er würde jetzt endlich anfangen zu kämpfen, dass hätte er schon früher tun sollen. Für Kyo...seine Liebe... ~ Shinya stand vor dem Haus, indem sich Kyo's Wohnung befand. Er klingelte, ohne zu zögern. Dies Auto hatte er bereits entdeckt gehabt. Nach kurzer Zeit stand Die hinter der Glastür, im Treppenhaus. ,,Mach auf!" Die blitzte ihn zornig an und öffnete die Tür, packte Shinya und zog ihn ins Treppenhaus. ,,Du willst es ja nicht anders, du kleines Arschloch!" Wütend packte er Shin am Kragen und drückte ihn hart an die Flurwand. Dabei fiel sein Blick auf Shinyas Arme. ,,Na da sieh mal einer an... Was hast du denn da versucht? Dich umzubringen? ...Tut sicherlich weh..." In der Hand, mit der er Shin nicht festhielt, hielt Die eine Zigarette, welche er, bis der 14-jährige kam, geraucht hatte. ,,Sieht ganz schön dreckig aus die Wunde...wird sich sicherlich entzünden...aber du willst bestimmte auf Nummer Sicher gehen!", meinte Die fies grinsend und drückte auch schon im nächsten Moment seine glühende Zigarette in Shins Wunde. Shinya kniff seine Augen vor Schmerz zusammen, ballte seine Hände zu Fäusten und schrie kreischend auf. Sofort hielt Die ihm den Mund zu. Kyo musste nicht erfahren, dass sein Kleiner hier war. Tränen, von denen Shin gedacht hatte, dass sie alle verbraucht wären, lösten sich aus seinen Augen und er biss sich auf die Unterlippe, um den Schmerz wenigstens etwas zu ertragen. Der 14-jährige nahm all seine Kraft und seinen Mut zusammen und stieß Die plötzlich von sich. Dieser stolperte völlig überrumpelt nach hinten, sodass Shin fliehen konnte...die Treppen hoch.... ~ Kyo saß völlig aufgelöst auf dem Boden, in seinem Wohnzimmer. Schon längst hatte er aufgehört zu weinen. Als es plötzlich wie wild an seiner Tür klopfte sah er auf. Langsam rappelte er sich auf. Doch als er kurz vor seiner Wohnungstür war, verstummte das Klopfen und Hämmern. Schulterzuckend beschloss er wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Er setzte sich wieder auf den Boden, gegenüber des Rosenstraußes. Er strich mit seinen Fingerspitzen über die Blüten, ganz in Gedanken versunken... Kyo zuckte heftig zusammen, als er wieder ein Hämmern vernahm. Nicht an seiner Tür, sondern anscheinend laut auf dem Flurboden, vor seiner Wohnungstür. Verwundert entschloss er sich nun doch endlich mal nachzuschauen. Als er einen gedämpften Schrei vernahm. /Shinya.... SHINYA - oh mein Gott!/ Kyo stürmte zur Tür und riss sie auf. ,,DIE!" Kyo zerrten den Rothaarigen von Shinya, welchem er den Mund zugedrückt hielt und gewürgt hatte. Dann schlug er Die hart ins Gesicht und funkelte ihn mit all seiner Wut an. Am liebsten hätte er ihn weiter geschlagen und angeschrieen, doch es gab Wichtigeres...seinen kleinen Engel. Kyo drehte sich um und kniete sich neben den 14-jährigen, der nach Atem ringend am Boden zusammen gekauert lag. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und auch an seiner Schläfe befand sich eine Platzwunde. Schnell hob er den zierlichen Jungen an und trug ihn schnellstmöglich in seine Wohnung, schlug die Tür zu, ohne sich noch einmal an Die zu wenden. Vorsichtig legte er seinen Schatz aufs Bett, ging dann noch einmal zur Tür, um von innen abzuschließen, den Schlüssel ließ er stecken. Als er wieder ins Schlafzimmer kam, hatte sich Shin bereits in die Decken eingekuschelt. Minuten lang sah Kyo ihn einfach nur an...bis er bemerkte, dass etwas Blut an der Bettwäsche klebte. Schnellen Schrittes ging er zum Bett, riss grob die Decken zurück und packte Shin am Oberarm. Shinya kniff die Augen zu, wimmerte jedoch nicht vor Schmerz auf. ,,War er das?", fragte Kyo kalt. Shinya schüttelte den Kopf und zog seinen Arm, mit sanfter Gewalt, zurück. ,,I-Ich sollte damit zum Arzt gehen....", meinte er dann etwas kleinlaut. ,,Und ob du das solltest! Was hast du dir dabei gedacht, Shin? Was ist wenn du eine Blutvergiftung bekommst? Und wenn-" Weiter kam er nicht, da Shinya seine Lippen verschloss, ihn zärtlich küsste. Kyo erwiderte den Kuss und zog ihn eng an sich, auf den Schoß. Nach endlos wirkender Zeit lösten sie den Kuss und Kyo drückte den zierlichen Körper an sich. ,,Wir gehen morgen sofort zum Arzt." ,,Aber...aber du musst zur Schule und außerdem-" ,,Nein Shinya!" Kyo drückte ihn etwas von sich weg und schaute ihm fest in die Augen. ,,Vergiss es. Deine Gesundheit geht vor! Hast du verstanden?" Shinya nickte ergeben und schmiegte sich an Kyo. ,,Ich werde das aber trotzdem säubern und verbinden und deine Platzwunde auch, okay Liebling?" Shinya nickte wieder. ,,Es tut mir leid, Kyo..." ,,Was tut dir leid?" ,,Der Brief..." ~ Missmutig begutachtete Toshiya seine neue Schuluniform, welche heute mit der Post geliefert worden war. Eine weiße Bluse, ein knielanger dunkelblauer Rock und ein langärmliges, ebenfalls dunkelblaues Jackett, mit dem Emblem der Schule. ,,Langweilig", murrte der süße Schwarzhaarige und feuerte die Sachen sofort in irgendeine Ecke. Er ließ sich auf sein Bett fallen und dachte nach. Seine Eltern waren wieder einmal nicht da, man könnte auch sagen, dass sie seit Samstag gar nicht mehr zuhause waren, denn kaum waren sie zuhause gingen sie auch schon wieder, nach mindestens 10 Minuten. Ein ,,Hallo Toshimasa" war natürlich ausgeschlossen. Seufzend rappelte sich Totchi wieder auf und ging in ihrem Partyraum. Wie lange war es eigentlich her, dass er sich hatte mal wieder so richtig vollaufen lassen? ,,Viel zu lange", nuschelte Toto, ging zur Bar und suchte von den ganzen Flaschen die mit dem hochprozentigsten Inhalt heraus. Der Schwarzhaarige ging zur Sitzecke, eine große Couchgarnitur aus Leder, und ließ sich nieder. Ein Glas brauchte er nicht. Totchi setzte die Flasche Wodka an und trank einen großen Schluck. Im ersten Moment kniff er seine Augen zusammen, da es ihm im Hals stark brannte. /Scheiß egal.../ Wieder setzte Totchi die Flasche an. ~ Als er die halbe Flasche geleert hatte, beschloss er, ganz spontan, noch auszugehen.... Warum auch nicht? Er konnte sich auch ohne Die amüsieren! Schwankend machte sich Toshiya auf den Weg.... Er wollte mal wieder in den Club gehen, in dem er Die kennen gelernt hatte... ~ ,,Auch mal wieder hier?", fragte der bullige Türsteher, als er Toshiya erkannte. ,,Fick dich", nuschelte Toto und drängelte sich am Türsteher vorbei in den Club. Sofort wurde er von diversen Kerlen angemacht, nachdem er sich an die Bar gesetzt und seinen bestellten Drink hatte. Er versuchte sie soweit es ging abzuwimmeln, da für seinen Geschmack eh keiner gut genug war. Gerade hatte er den letzten Kerl abgewimmelt, als ihm Die ins Auge stach. Der Rothaarige würde ihn bestimmt noch entdecken, darauf hatte er nun wirklich keinen Bock. Totchi stand von seinem Platz auf, mit einem neuen Glas Wodka in der Hand und rannte sofort in eine andere Person. Der Alkohol zeigte seine Wirkung und er wäre nach hinten gefallen, hätte ihn die Person nicht rechtzeitig festgehalten. Der Fremde drückte den 16-jährigen fest an seine Brust. ,,Hey, hey Süßer!" Forsche Hände wanderten unter Toshiyas enges Oberteil. Toshiya wandte sich etwas und befreite sich aus dem Griff. Sofort wirbelte er herum, wäre aber gleich wieder gefallen, hätte der Fremde ihn nicht wieder gehalten. ,,Wohin denn so eilig?" Der Fremde war zwar so ca. 8 cm kleiner, aber dennoch hatte er Kraft und keine Probleme damit, den Jungen wieder in eine feste Umarmung zu ziehen, in der Toshiya ihm den Rücken zuwandte. ,,Warum ist so ein süßes Ding, wie du, alleine unterwegs?" ,,Lass mi~hich los!" Toshiya versuchte sich wieder zu befreien, jedoch ohne Erfolg. ,,Sei ein braver Junge und komm mit", flüsterte der Unbekannte ihm ins Ohr, bevor er um die Ohrmuscheln leckte. Genau in diesem Moment trafen sich Dies und sein Blick. Und nur kurze Zeit später war der Rothaarige bei ihnen. ,,Lass ihn los du perverse Ratte!" ,,Verpiss dich Andou!" ,,Nimm deine dreckigen Pfoten von ihm!" Grob schubste Die seinen Gegenüber von Toshiya weg. ,,Hör auf Die!" Schnell war der 16-jährige bei dem Unbekannten und stellte sich beschützend vor ihn. ,,Was soll das Toshiya? Was hat Niikura dir geboten, dass du mitmachst?" Auf Toshiyas fragenden Blick hin wurde Die noch aufgebrachter. ,,Hätte nie gedacht, dass du bei so was mitspielst!" ,,Hau ab Andou! Außerdem kann der Süße selbst entscheiden, ob er mit mir kommt oder nicht!" Niikura stellte sich wieder dicht hinter den 16-jährigen und schlang seine Arme um dessen Hüfte, zum Missfallen von Die. Dieser schaute nun erst recht grimmig und wäre beinah auf den Dunkelblonden losgegangen, hätte sich Totchi ihm nicht stur entgegengestellt. ,,Daisuke! Warum machst du es mir so schwer? Willst du mich psychisch fertigmachen, oder warum tust du mir so weh?" Toshiya schauten dem Älteren stur, böse, verletzt und traurig zugleich in die Augen. ,,Los Toto... Ich bring dich nach hause!" Stur schüttelte Totchi den Kopf. ,,Ich geh mit-", fragend sah er zum Fremden. ,,Kaoru", antwortete dieser. ,,Oh nein! Du gehst nicht mit diesen Perversen mit!" ,,Erteil mir keine Befehle, Die!" Und mit diesen Worten schnappte Toshiya nach Kaorus Hand und zog ihn in die tanzende Menge. Daisuke wollte ihnen hinterher und Totchi zurückholen, aber in Sekundenschnelle hatte er die beiden aus den Augen verloren. ,,Verdammte Scheiße!" Die versuchte die beiden im Club ausfindig zu machen, aber sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Der Rothaarige schlug sich die Hand vor den Kopf. ,,So ein Dreck!!" Der 19-jährige biss sich auf die Unterlippe, bis er den Geschmack von Blut vernahm. Die Anklage in den Augen von Totchi hatte er nur allzu deutlich gesehen....und es tat weh, so verdammt weh. ~ Kyo legte den Verbandskasten zurück aufs Bett und strich Shinya dann ein paar Strähnen hinters Ohr. ,,Alles okay, Liebling?" ,,Hmm... Wenn ich davon absehe, dass es verdammt brennt und mich wie eine halbe Mumie fühle..." Er blickte auf seine verbundenen Handgelenke und dann in Kyo's Augen. ,,Tut mir leid...dass ich dir nur zur Last falle..." Shinya blickte wieder hinunter, um Kyo's Blick auszuweichen. ,,Hör auf, dich bei mir zu entschuldigen..." Kyo gab ihm einen Kuss auf die warme Stirn. ~ ,,Wohin willst du mit mir?", fragte Toto verunsichert. ,,Kommst du mit zu mir?" ,,Ich kenne dich grad mal wenige Minuten und deine Finger konntest du auch nicht bei dir behalten... Also, warum sollte ich?" ,,...Hast Recht", grinste Kaoru. ,,Dann gehen wir aber noch was trinken, ja?" ,,...Hm..." Doch noch bevor Toto antworten konnte, schlang Kao einen Arm um seine Hüfte und schleppte ihn in die nächst beste Bar. ~ Kaoru hatte Toshiya in eine verdeckte Sitzecke gelotst, in der sie nun beide saßen und tranken. Der 16-jährige Junge war bereits ziemlich betrunken, als der Ältere näher zu ihm rückte, um ihn zu sich auf den Schoß zu ziehen. Totchis Gleichgewichtssinn hatte sich schon fast verabschiedet, sodass er sich an Kao schmiegte, um nicht irgendwie umzukippen. ,,Noch einen Drink, Kleiner?" Toshiya grinste nur und griff dann einfach nach Kaorus Glas und trank es mit nur einem Zug leer. Kaoru kramte etwas Geld aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch. ,,Süßer?", flüsterte er Toshiya ins Ohr. ,,Wir gehen jetzt los, ja?" Toto murrte kurz. ~ Viel zu betrunken war der junge Hara.... Kaoru hatte diesmal keine Mühe Toshiya mit zu sich nach hause zu nehmen. Der Dunkelblonde hatte einen Arm fest um Toshiyas Hüfte gelegt und schloss nun seine Wohnungstür auf. ,,Gleich kannst du dich etwas hinlegen", flüsterte Kao dem Schwarzhaarigem ins Ohr, worauf dieser erst nicht reagierte und dann endlich doch nickte. Toshiya war völlig benebelt und alles fing sich an zu drehen, als Kaoru ihn zum Schlafzimmer dirigierte und ihn dort aufs Bett fallen ließ. /Ah...fuck... Warum dreht sich alles...?/ Toshiya rieb sich die Augen und richtete sich halb auf, um seinen Gegenüber anzusehen, welcher ihn begutachtete. ,,Du bist sexy, Süßer!" Kaoru grinste über beide Ohren und ging kurz zu seinem PC, welcher ebenfalls im Schlafzimmer stand. Totchi schaute sich verwirrt um und zog seinen Augenbrauen zusammen. ,,Was'n dasch...?" Kaoru drehte sich um und lächelte verschwörerisch, als er wieder zu Toto ging. ,,Kameras." ,,Wo für'n?" ,,Als ob du nicht wüsstest warum jemand Web-cams in seinem Schlafzimmer brauchen könnte...." ,,Viel...zu langer...Satz", nuschelte Toto, er hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, warum Kao jetzt Kameras eingeschaltet hatte. ,,Komm her Toshiya...ich helfe dir deine Klamotten auszuziehen!" ,,Wo...für...?" Totchi blinzelte völlig abwesend und schaute seinen Gegenüber mit gerunzelter Stirn an. ,,Wirst du schon sehen, Süßer!" Kaoru drückte die Beine des Jüngeren auseinander, sodass er sich zwischen Totchis Schenkel knien konnte. ,,Was-" Kao küsste ihn ungeduldig und schob seine Hand zwischen Totchis Schenkel. Toshiya riss seine Augen völlig perplex auf, als er die fremde Hand auf seiner Haut, seinen Schenkeln spürte. /Nein!/ Er wusste endlich, trotz seines benebelten Zustands, dass der Ältere drauf und dran war ihn flach zu legen und diese Web-cams.... Panisch versuchte der 16-jährige sich zu befreien, die Angst hatte ihn gepackt. Doch seine Arme und Beine schienen tonnenschwer. ~ Als Toshiya am nächsten Morgen aufwachte, fand er sich in einem, ihm völlig unbekannten, Hotelzimmer wieder. Nur schemenhaft konnte er sich an die letzte Nacht erinnern. Er wusste noch, dass er sich bei sich zuhause betrunken hatte, dann ist er in einen seiner Lieblingsclubs gegangen...da war Die...und dieser Fremde... Doch hier setzte sein Gedächtnis auch schon aus. ,,Fuck!" Verschlafen sah er sich im Hotelzimmer um, bis sein Blick auf einer kleinen Tüte, auf dem Tisch, hängen blieb. Mühevoll kroch der 16-jährige aus dem Bett und griff nach der besagten Tüte. Neugierig schüttelte er die Plastiktüte über dem Bett aus. /Geld?...Und...eine MiniDisc?/ Verwirrt nahm er die Disc in die Hand und betrachtete diese. Er klappte die Hülle auf und ein kleiner Zettel segelte aufs Bett. Neugierig nahm er ihn in die Hand, um zu lesen was auf ihm stand. /Wir sollten so eine geile Nacht wiederholen, Süßer. Die Kunden werden sich auf das neue Material freuen, schließlich bekommt man so einen Körper wie deinen nicht jeden Tag zu sehen./ Toshiya ließ den Zettel sinken. Er war blass und seine Lippen zitterten stark, so wie sein ganzer Körper im Moment. Völlig starr, von seinen Befürchtungen der letzten Nacht, der Disc, saß er auf dem Bett. Hatte Angst zu spüren, was der Fremde mit ihm getan hatte. Was sollte er jetzt tun? Sein Kopf tat unglaublich weh und doch war er wie leer gefegt, als hätte er aufgehört zu denken, ja sogar zu existieren. Panisch stand er auf, zog sich so schnell wie es ihm möglich war an und suchte seine Sachen zusammen, inklusive Geld und Disc. Dann verließ er das Hotel, immer noch völlig aufgelöst. ~ Toshiya lief seit Stunden in Gedanken versunken durch Straßen und Gassen. Er wusste nicht wohin. Er wusste nur, dass er jemanden brauchte und diesen Jemand hatte er nicht zuhause. Yoshiki war auch nicht da...dabei brauchte er ihn doch so dringend, denn wo sollte er denn sonst hin, in seinem Zustand? Vielleicht zu Kyo...? ~ ,,Ich komm' ja schon", rief Kyo wütend und stapfte zur Tür. Mit Schwung öffnete er die Wohnungstür und wollte demjenigen, der Sturm geklingelte hatte, gerade anschreien, als er einen völlig aufgelösten Toto erkannte. Ohne Kyo zu begrüßen fragte der 16-jährige gleich: ,,Darf ich mal an deinen Laptop?" ,,Ja klar, aber-" ,,Danke!" Und schon war Totchi an Kyo vorbei in dessen Wohnung gelaufen. Kyo schloss verwundert die Tür und ging dann hinterher ins Wohnzimmer. Vorher schaute er aber noch ins Schlafzimmer, wo er erleichtert feststellte, dass Shinya immer noch schlief. Der kleine Blonde betrat sein Wohnzimmer und musterte Toshiya kurz, welcher leicht zitternd vor dem Laptop saß und gerade eine Disc einlegte. ,,Toto, ist irgendwas passiert?" Doch der Angesprochene reagierte nicht. Toshiya saß wie gelähmt vor dem Laptop, wartete, mit einem Kloß im Hals, dass seine Befürchtungen Gestalt annahmen. ,,Scheiße...", wimmerte er leise, als der Film begann. ,,Was ist denn überhaup-" Kyo's Augen weiteten sich als er auf den Bildschirm starrte. Beide wurden aus ihrer Starre gerissen, als Totchis Handy plötzlich klingelte. Mit leicht zitternden Händen zog Toshiya sein Handy hervor und hob ab. ,,...Ja?", sprach er leise. ,,Wie gefällt dir mein kleines Geschenk? Hast du es dir schon angesehen?" Er! Das war dieser Kaoru! ,,...." ,,Sprachlos? Meine Kundschaft wird sich auch über den Film freuen!... Sonst sind meine ,Filmpartner' zwar jünger als du, aber ich wette der Film verkauft sich super!" Toshiya brachte kein Wort heraus, war zu geschockt, zu viele Dinge spielten sich in seinem Kopf ab. ,,Hey Süßer! Du scheinst ja richtig sprachlos zu sein! Wenn alles gut läuft, sehen wir uns bestimmt wieder!" Ein Lachen. ,,Also bis dann, Süßer!" Er legte auf. Toshiya ließ sein Handy fallen, schlang seine Arme um seinen Oberkörper. Immer noch lief der Film, löste in dem 16-jährigen eine Welle der Übelkeit aus. Er schlug sich die Hand vor den Mund und rannte ins Bad, beugte sich über die Toilettenschüssel und würgte. Währenddessen starrte Kyo immer noch auf den Bildschirm... Dass das was er da sah ein billiger Porno war schockte ihn weniger...dass aber Totchi dort zu sehen war...und... ,,Ein Junge?", flüsterte Kyo ungläubig. #So eng...# stöhnte der Kerl, der Totchi fickte, während der Schwarzhaarige laut keuchte. ,,Mach das aus!", kreischte Toshiya, der gerade wieder aus dem Bad kam. Kyo schreckte etwas auf, drückte aber sofort auf ,Stopp'. ,,Toshiya..." ,,Was?", fauchte der 16-jährige und holte schnell die MD aus dem Laufwerk. ,,Wir sind in letzter Zeit zu guten Freunden geworden, ich hatte Shin und... Warum hast du es mir nicht gesagt?" ,,Was? Dass ich bei Pornos mitmache? Tut mir leid aber-" ,,NEIN! Dass du ein Junge bist..." ,,Du...du meinst...du wusstest es noch nicht? Wir haben doch sogar zusammen in einem Bett geschlafen und ich dachte du-" ,,Ist ja nun auch egal..." Kurzes Schweigen. ,,Und was diesen Film betrifft-" ,,Ich wollte das nicht", sagte Toshiya leise. Er ließ sich aufs Sofa fallen und schaute bedrückt auf den Boden. ,,I-Ich weiß fast gar nichts mehr..." Kyo setzte sich neben den 16-jährigen und strich ihm ein paar Haarsträhnen hinters Ohr, damit er sein Gesicht sah. ,,Du solltest dich davon erst einmal erholen, bevor du noch irgendwas Dummes machst, was du dann später bereust." Toshiya kniff seine Augen zusammen, Tränen fingen an sich ihren Weg über sein blasses Gesicht zu suchen. ,,Hey Totchi-chan...nicht weinen... Du bleibst erst einmal hier!" Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und stand auf, wortlos, als wäre er nur eine leere Hülle. Kyo stand ebenfalls auf, als Totchi aus dem Wohnzimmer gegangen war. Er lief ihm schnell hinterher. Der Jüngere hatte bereits die Wohnungstür geöffnet, welche ihm Kyo nun vor der Nase zuschlug und abschloss, den Schlüsseln in seine Hosentasche steckte. ,,Du bleibst hier, oder denkst du, dass ich dich in diesem Zustand gehen lasse?" Kyo dirigierte den Schwarzhaarigen wieder zurück ins Wohnzimmer. ~ Mit jeder Sekunde die der Film spielte wurde Die blasser. Er hatte die MD heute vor seiner Wohnungstür gefunden, mit einem kleinen Zettel dazu. /Der Kleine war ja echt Zucker/ - stand drauf, doch auch ohne Unterschrift oder Absender wusste Die, dass Kaoru da gewesen war und die MD hier abgelegt hatte. Dies Herz krampfte sich immer weiter zusammen und dann... Toshiya keuchte seinen Namen! Und er flüsterte ein leises ,,Die, hilf mir!" In diesem Moment konnte Daisuke nicht mehr. Er ließ alles stehen und liegen, schnappte sich seinen Schlüssel und verließ seine Wohnung. ~ Toshiya saß auf Kyo's Sofa, eingewickelt in eine warme Decke und mit einer heißen Tasse Tee in den Händen. Kyo beobachtete ihn besorgt. Der 16-jährige saß dort wie in Trance, unbewegt, starr und mit leerem Blick. Völlig weggetreten. Der Blonde wusste gar nicht mehr, wann er sich in einen der Sessel gesetzt hatte und wie lange er ihn jetzt schon so beobachtete. Shinya tauchte aus der Küche auf, ebenfalls mit einer Tasse Tee in den Händen. ,,Wie geht es ihm?" Kyo blickte auf und schüttelte den Kopf. Shinya seufzte und ging dann zu dem Blonden, setzte sich auf dessen Schoß und kuschelte sich an ihn. Der Ältere umarmte ihn sanft und streichelte seinem Liebsten über den Rücken. ,,Wie geht es dir?" ,,Es geht... Ich fühle mich nur irgendwie etwas benommen und müde..." ,,Das ist noch vom Schmerzmittel, dass geht vorbei." Kyo küsste Shinya sanft, auf die Nasenspitze. ,,Weißt du Kyo", begann Toshiya ganz unerwartet, ,,Die hat sogar noch versucht mich davon abzuhalten, mit Kaoru mitzugehen..." Kyo und Shin sagten daraufhin nichts. ,,Was für einen Grund hatte ich aber Die zu glauben? Tja...da bin ich halt einfach mitgegangen..." Shin wollte etwas sagen, als Totchis Handy wieder piepte...diesmal hatte er eine SMS bekommen. ,,Willst du nicht nachschauen wer geschrieben hat?" Toshiya seufzte und zog sein Handy hervor. ,,Daisuke?", nuschelte er leise. /Totchi...ich möchte mich gerne mit dir treffen. Sagen wir um 13 Uhr im Park, bei der großen, alten Buche...wenn du nicht alleine mit mir sein möchtest bring jmd. mit/ ,,Und?",fragte Kyo. ,,Was will er?" ,,Sich mit mir treffen..." ,,Gehst du hin?" ,,Hai." ~ Die hatte sich auf eine Bank niedergelassen und zündete sich eine Zigarette an. Er blies den Qualm in die Luft. Was er Toshiya genau sagen wollte, wusste er nicht. Irgendwie wusste er auch nicht, warum er ihn überhaupt treffen wollte. War es nur wegen dem Film? Nein...es war mehr...so viel mehr... Immer wieder sah er ungeduldig auf seine Armbanduhr...erst 12:30 Uhr... Seufzend schloss Die seine Augen. ~ ,,Und du willst wirklich alleine gehen?" ,,Zum vierten Mal, Kyo.... Ja! Ich geh alleine." ,,Aber To-" ,,Schon gut Shin, lass ihn." Shinya ließ sich aufs Sofa fallen. Er fand es gar nicht gut, dass sich Toshiya mit Die traf. Vielleicht würde der Ältere etwas mit Totchi machen, etwas was er sich nicht vorzustellen vermochte. Kyo schaute dem Schwarzhaarigen fest in die Augen. ,,Okay, aber du kommst wieder her, verstanden?" Der kleine Blonde sprach mit ihm wie eine Mutter, die ihr Kind vor einer riesen Dummheit bewahren wollte. ,,Okay", willigte Toshiya ein, da er wusste, dass Kyo ihn ansonsten gar nicht gehen lassen würde. ,,Wenn etwas ist, ruf an." ,,Ja, Mama- Kyo!" Toshiya schnappte sich seine Jacke und sein Handy und verließ dann Kyo's Wohnung. ,,Ihm wird doch nichts passieren, oder Kyo?" Shinya schaute seinen Freund besorgt an. ,,Hoffentlich nicht..." ~ Toshiya erreichte den Parkeingang. Ein mulmiges Gefühl hatte sich, auf den Weg hierher, in ihm breit gemacht. Er flüsterte sich selbst beruhigende Worte zu, als er in Richtung Treffpunkt ging. Schon aus einiger Entfernung konnte er Dies rotes Haar erkennen. Langsam ging er zum 19-jährigen. ,,Totchi!" Die sprang auf und rannte zum anderen. Unsicher lächelte Toshiya. ,,Anou..." ,,Bitte sag nichts Totchi..." Sanft strich Die dem Jüngeren einige Strähnen aus dem Gesicht. Dann zog er ihn in eine enge Umarmung, welche Toshiya nach anfänglichen Zögern auch erwiderte. Beide genossen es sehr sich so nahe zu sein...es war so viel passiert, so viel Schlechtes... Sie klammerten sich aneinander, wie zwei Ertrinkende die Rettung beieinander suchten. ... Leise begann Die zu weinen... Toshiya lehnte sich leicht zurück, um Die in die Augen zu sehen. Er nahm das Gesicht des Älteren in seine Hände und strich mit seinen Daumen die Tränen weg. ,,Warum weinst du denn?" ,,Du weinst doch auch, Totchi..." Die hatte Recht. Toshiya hatte gar nicht bemerkt, wie sich einige Tränen ihren Weg über sein Gesicht gebahnt hatten. Toshiya strich sich ungläubig über die eigenen nassen Wangen und musste dann leicht lächeln. ,,Du hast Recht..." Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)