Der Falkenclan von Renako (Stellungnahme s. Blog) ================================================================================ Kapitel 7: Interlude - Heldentaten ---------------------------------- Heyho, ich lebe noch =) Viel Spaß bei diesem kleinen Zwischenspiel! Der Falkenclan Interlude - Heldentaten Ich weiß gar nicht mehr so genau, was passierte. Ich kämpfte mit diesem riesigen Vampir. Und dieser Bastard gab einfach nicht nach. Ich wollte es ja auf keinen Fall zugeben, aber als Romy mir sagte, dass wir kämpften müssten, kroch Panik in mir hoch. Aber, hey, ist das denn ein Verbrechen? Ich meine, da kommst du nichts ahnend in ein neues Schuljahr, gehst felsenfest davon aus, dass du die Zeit so wie all die Jahre davor als aussenseiterisches, verkanntes Genie verleben wirst und dann so was. Als Margarete mir vom Falkenclan erzählte und davon, dass ich einer der "Auserwählten" sei, dachte ich echt, ich sitze ich falschen Film. Und dann Romy. Natürlich kannte ich Romy vorher. Ok, nicht wirklich, aber irgendwie kannte sie ja jeder auf Sichelfels ein wenig. Ich kannte sie sogar noch ein bisschen besser. Sie war schließlich ihre beste Freundin. Ich hätte aber nicht gedacht, dass sie wirklich so nett ist. Ich hab sie als wunderbaren Kumpel mit ner ganz gesunden Portion Selbstbewusstsein lieb gewonnen. Aber ich hab sie nie nach ihr ausgefragt. Das war mir einfach zu peinlich. Als es an jenem Abend dann rauskam, dass Romy es wusste, viel mir irgendwie ein Stein vom Herzen. Ganz besonders, als sie mich auch noch darin bekräftigte. Gott, ich war glücklich. Wenigstens kurz. Wenn dieser Kampf nicht dazwischengekommen wäre, wäre ich noch an diesem Abend zu ihr gegangen, da bin ich mir ganz sicher. Nunja. Aber jetzt war mein Tatendrang ungefähr wieder auf Höhe des Grundwasserspiegels. Verdammt. Wieso war das so kompliziert? Ich meine, ich könnte doch nie im Leben einfach so zu ihr gehen. Sie kannte mich ja noch nicht einmal! Ich wollte ja auch nicht sagen, dass ich sie unbedingt kannte. Aber ich liebte sie. Ich liebte ihren Namen. Ich liebte diese Abkürzung, die doch eigentlich so viel besser zu ihrem Wesen passte. Ich liebte ihren ausgeflippten Stil, ebenso wie ihre Schüchternheit. Ich liebte Tess. Aber es sollte wohl auf ewig mein Geheimnis bleiben. Dachte ich zumindest nach dieser Nacht. Irgendwann hatten wir diese Bestien alle besiegt. Nun existierte vielleicht noch der Staub, der weit über die Länder hinaus getragen werden würde. Aber dafür, dass es mein erster richtiger Kampf war, zog er im Nachhinein gesehen ziemlich bedeutungslos an mir vorüber. Das war einfach alles zuviel auf einmal. Wie auch immer, ich hatte ihn überlebt. Zurück blieben nur ein paar ekelhafte Schnitt- und Schürfwunden an meinem Oberkörper. Aber das war alles. Romy hatte es da schon ein wenig heftiger getroffen. Sie hatte ne gewaltige Platzwunde am Hinterkopf, ein hübsches Veilchen und diverse andere kleinere Blessuren. Sie war im Krankenflügel. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich schon wieder viel zu spät dran war. Wütend fegte ich schnell allen Kram vom Schreibtisch in meine Tasche. Soviel, wie hineinpasste. Dann wandte ich mich zu meinem Zimmergenossen. "Hey, Raphael, wieso hast du mir nicht gesagt, dass wir's schon so spät haben?!" Er lag noch in aller Ruhe auf diesem Bett und starrte Löcher in die Luft. Zumindest sah es für mich so aus. "Hast du gefragt?", kam die leicht genervte Antwort. Ich stöhnte auf. Aus diesem Kerl sollte mal einer schlau werden. "Toll und ich krieg jetzt wieder kein Frühstück", murrte ich mehr zu mir selbst und wandte mich der Tür zu. "Oh, heul doch!" Er tauchte plötzlich neben mir auf und wir gingen zum Physiksaal rüber. Wie üblich war um diese Zeit auf den Fluren ziemlich viel los. Man verstand sein eigenes Wort nicht. Nicht, dass Raphael der optimale Gesprächspartner wäre, bei ihm musste man ja für jedes Wort zuviel ein Gebet zum Himmel schicken... Als wir um die letzte Ecke bogen, fanden wir seltsamerweise den Flur in Stille vor. Zwei laute Mädchenstimmen ausgenommen, die sich gegenseitig angifteten. Es waren Ramona, diese Gruftie-Tante und ein Mädchen, das glaube ich Lydia oder so, heißt. Sie stritten sich lauthals, womit sie alle Aufmerksamkeit auf sich zogen. "Du wirst aufhören dich so penetrant an ihn ranzuwerfen, du kleine Schlampe!" Das war Ramona's dunkle Stimme. "Tz, du glaubst ja wohl nicht im Ernst das es so ein schwarzes, stinkendes Etwas wie dich bei ihm jemals Chancen haben könnte, wenn ich mich haben kann!" Lydias Stimme klang irgendwie so, als wäre sie unbedingt darauf bedacht geziert zu klingen, was ihr aber irgendwie misslang. Und es ging weiter. "Oh, wusstest du eigentlich schon, dass die 11. und 12. Klassen gemeinsam auf diese Fahrt gehen? Ein Tag genügt mir, um ihn zu kriegen, da muss ich ja nicht auf irgendwelche Miststücke Rücksicht nehmen, die mir mein Glück nicht gönnen.", flötete das Mädchen jetzt. Oha. Ramona starrte sie so hasserfüllt an, dass man es fast fühlen konnte. Aber plötzlich wandelte sich ihr Gesichtsausdruck. Es schien, als hätte sie sich wieder unter Kontrolle und während ihr üblich-hämisches kaltes Lächeln ihre Lippen zierte, sah sie Lydia herablassend an. "Tz, wenn ich's mir so überlege ist es lachhaft, dich ernsthaft zu fürchten. Du bist doch nur ein dummes, naives Püppchen. Du denkst dein Leben ist perfekt hier und jedermann findet dich unwiderstehlich, was?" Ramona lachte auf. "Gott. Du hast doch keine Spur Persönlichkeit! Du bist einfach nur eine Barbiepuppe, die jeden Morgen Stunden vom Spiegel steht und sich ihr Selbstbewusstsein aufs Gesicht pudert. Was meinst du eigentlich, warum es doch noch ein paar Idioten gibt, die sich mit dir abgeben? Bestimmt nicht, weil du so intelligent bist, oder so ein unvergleichlicher Gesprächspartner. Meinst du, es liegt an deinem albernen Kichern, oder eher doch ein deinem einfältig dümmlichen Gesicht?" Scheiße, das hatte gesessen. Naja, ehrlich gesagt, es schien zu stimmen, was Ramona da gerade vom Stapel gelassen hatte, aber es ihr so kalt lächelnd zu sagen? Diese Macht, die sie besaß so auszunutzen? Auch wenn das Prinzesschen nicht besonders helle war, jetzt sah sie aus als hätte sie jemand offen ins Gesicht geschlagen. Dann geschah etwas Unerwartetes. Etwas für mich schier Unglaubliches. Aus der Menge löste sich eine Gestalt und ging auf Ramona zu. Und dann sprach sie. "Du gemeine alte Fledermaus! Geht's dir noch gut?! Wer musste sich denn erst mal ein "schwarzer-Kult-Image" zulegen, damit man sie überhaupt bemerkt?! Hm, das lag bestimmt nicht daran, dass du ja von dir aus schon so eine tolle Persönlichkeit hast! Meinst du mit deiner lächerlichen Art jeden fertig zu machen der dir im Weg steht, kannst du es allen beweisen? Du bist doch keinen Deut besser wie sie!!!!" Es war Tess. Es war wirklich Tess. Meine kleine Tess. In mir ging alles durcheinander. Ich war total neben der Spur: Woher nahm sie nur plötzlich den Mut, so mit Ramona zu reden??? Es war, als hätte man in ein Wespennest gestochen. Ramona drehte sich zu Tess um und rang um ihre Fassung. Sie sah wirklich beängstigend aus. "Ach sieh mal einer an. Unsere mongolische Heulsuse mit den Flohmarktklamotten will für Gerechtigkeit sorgen?" Ein irres Lachen entfloh ihrer Kehle. "Ich denke, von allem was ich von dir gesehen habe, kannst du noch weniger mitreden als unser Prinzesschen. Oder warst das nicht du, die heulend zu ihrer ach-so-tollen Freundin gerannt ist, weil sie es nicht fertig gebracht hat, ihm das Schloss zu zeigen? Sie ist dumm genug um alles zu glauben" und nickte zu Lydia, "aber du bist einfach nur armselig." Ich warf meinem Nebenmann einen verdatterten Blick zu. Es ging also um Raphael, aha. Das alles dauerte nur ein paar Sekundenbruchteile, denn in mir kroch etwas hoch. Tess war blass geworden. Am liebsten würde ich... "Du bist doch bloß neidisch", sagte da plötzlich Tess, und versuchte ihre zitternde Stimme ruhig zu halten, "Du bist doch auch nur scharf auf diesen Raphael und du kriegst deine lächerliche Eifersucht auf Romy kaum noch unter den Hut!" Das gab der schwarzen Hexe endgültig den Rest. Ich bekam es kaum mit, da drückte sie Tess an die Wand. Es war ein angsterfülltes Wimmern von ihr, das sich geradewegs in mein Herz bohrte. Und dann sah ich es: Die Hexe hatte ein Messer gezogen - und spielte damit an Tess Kehle herum. Mein Verstand hätte wahrscheinlich ausgesetzt, aber ich zwang mich ruhig zu bleiben, wenn Ramona erschrak wurde es für Tess gefährlich. Eine Maske aus eiskaltem Hass und Wut zog sich über mein Gesicht und ich war darauf bedacht, auch meine Stimme so wirken zu lassen. "Lass sie los." Verwundert richteten sich alle Blicke auf mich. Auch der von Ramona. "Was war das?", fragte sie fast belustigt. Ich nagelte sie mit meinem Blick fest. "Du lässt sie jetzt sofort los, oder ich kann für nicht mehr garantieren!", zischte ich drohend. Jetzt lachte sie und begann mich aufzuziehen und zu verspotten. Ich ging langsam auf sie zu. Sie hörte schlagartig auf und blickte zur Seite. Innerlich musste ich lachen, was sie tut ist lächerlich! Und da sah ich es. Nur aus dem Augenwinkel, aber doch ganz klar, es lief wie in Zeitlupe. Die Faust die mir einen Schlag versetzten sollte, schlage ich weg, lange bevor sie bei mir ankam. Und einer der anderen Grufties flog gegen die Wand. Es wurde schlagartig totenstill. Ich ging weiter auf Ramona zu. Die hatte eben aufgeschrieen. Ich packte mir ihren Arm und zog ihn nach hinten. Überrascht keuchte sie auf. Dann schlug ich ihr das Messer aus der Hand, aber so, dass es tief in der kalt betonierten Wand stecken bleibt. Das unheilvolle Knacken in ihrem Handgelenk hatte ich dabei mal übersehen. Sie sank vor mir nieder und hält sich vor Schmerzen keuchend ihre Hand. "Du wirst ihr nie, NIE wieder zu nahe kommen, oder du wirst die wünschen mir nie begegnet zu sein, hab ich mich klar ausgedrückt?!" Ich fass es nicht, jetzt versuchte dieses unmögliche Weib auch noch, einen trotzigen Blick aufzusetzen?! "OB ICH MICH KLAR AUSGEDRÜCKT HABE?!", donnerte ich. Alle Anwesenden zuckten zusammen. In dem Moment schrillte die Glocke gnadenlos durch das ganze Schloss und alle verschwinden fast fluchtartig vom Korridor. Es war, als hätte ich was verpasst, plötzlich war ich allein auf dem Flur. Naja fast. Da war noch jemand. Jemand ganz entscheidendes. Sie stand immer noch an der Wand. Und sie starrte mit immer noch perplex an. Ich fühlte wie mir langsam heiß wurde. Na toll, was jetzt? Was sagte ,Mann' als Möchtegernheld denn jetzt?! "Alles in Ordnung bei dir?" Jeah, das klang ja schon mal nicht schlecht. Tess nickte und ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen. Ich wollte auf der Stelle schmelzen... Dieses Lächeln. "J-ja mir geht's gut", sagte sie, und setzt dann noch ein "Danke" hinzu. Und nun? Ich war mit meinem Latein am Ende kaum das es begonnen hatte, echt toll! Ok, man, sagte ich zu mir selbst. Du hast das angefangen, also ziehst du das jetzt durch. Das ist die Chance überhaupt die garantiert nie wieder kommt und du wirst verdammt noch mal nicht den Schwanz einziehen!!!! Wir standen da und schwiegen. Ich musste was unternehmen, jetzt gleich sofort! Nur was zum Teufel?! Ich überlegte fieberhaft. Meine Gedanken kreisten. Es war wie durch Nebel. Verdammt noch mal! Wenn ich noch mal irgendjemanden treffen, der behauptet, es sei leicht zu flirten, dem werde ich was erzählen! "Hättest - Ich - du - muss - Lust - dann - auf - mal - einen - in die - Spaziergang - Klasse." Hoppla. Da waren wir beide gleichzeitig. Was hatte ich da eigentlich gesagt?! Aber noch viel schlimmer; was hatte sie gesagt? In die Klasse. Oh nein. Ich warf alle meine Bedenken über Bord, versuchte ein charmantes Grinsen und sagte dann schnell nocheinmal: "Hättest du Lust auf einen Spaziergang?" Wieso war ich mir so verdammt sicher, dass das mit dem charmanten Grinsen grünlich schief gelaufen war? Sie sah mich verblüfft an. Ich gebs ja zu: Ich war von mir selbst überrascht. "Jetzt?", fragte sie. Was für eine Frage, wir mussten in den Unterricht. Ich hatte noch nie eine Stunde geschwänzt, Physik am allerwenigsten. Aber - eigentlich war das doch mal fällig... Ich grinste. "Auch ne Idee. Wieso nicht?" Sie lachte. Korrektur von gerade: Jetzt wollte ich schmelzen!!! Dieses glockenklare Lachen... "Wieso nicht? Also ich hab Unterricht, du etwa nicht?" Ich weiß nicht wie mir geschah, ich weiß nur noch, dass ich darauf eine Schnute zog, die gleich darauf einem spitzbübischen Lächeln wich. Gütiger Gott, war ich denn noch zu retten?! Aber da plapperte ich auch schon weiter. "Mich würde eh keiner vermissen", meinte ich schulterzuckend. Dann entschied ich mich für einen Hundeblick - oder so was in der Art... Dieser Satz schien mal ausnahmsweise etwas Gutes zu bewirken. Sie schien darüber nachzudenken und kaute auf ihrer Lippe herum. Gott, ich fand diesen Anblick ja so was von süß... Dann sah sie mich mit funkelnden Augen an. "Soll ich dir mal was sagen? Du hast Recht! Mich auch keiner! Außerdem kann ich dir ja schlecht was abschlagen, wo du mir doch das Leben gerettet hast.", lachte sie. Ich mochte meinen Ohren fast nicht trauen. Ein Date mit Tess. Am helllichten Tag und dafür auch noch Schule schwänzen? Das war einfach genial! Und es wurde genial. Genial toll. Genial super. Total genial! Wir schlichen durch die Küche aus einer Hintertür raus und rannten zum Wald hinüber. Aus der feuchten Nacht gestern war ein nebeliger Tag hervorgegangen. Die Kälte kroch unangenehm in die Knochen. Der November war nicht mehr weit entfernt. Und wir liefen durch den Wald und redeten. Über dies und jenes. Über völlig belangloses Zeug. Aber es war klasse, sich einfach mit ihr zu unterhalten. Ich hatte immer Angst, kein vernünftiges Wort herauszubekommen, aber es war ganz einfach. Und was mich noch mehr verwunderte, war wie ähnlich sich scheinbar unsere Interessen waren. Sie mochte die gleiche Musik wie ich. Sie kannte Lieder von meinen Lieblingsinterpreten, bei denen jeder andere nur den Kopf schüttelte. Und andersherum war es ebenso! Sie liebte die gleichen Bücher wie ich. Ich hatte noch nie ein Mädchen gekannt, dass die "Avalon" Bücher allesamt gelesen hatte. Es war so ein gutes Gefühl. Schließlich landeten wir in der Stadt und nach einem kurzen Augenblick des Überlegens, wurde das schlechte Gewissen wegen der Schule mit einem albernen Kichern beiseite geschoben und wir setzten uns in ein kleines Café und frühstückten. Als die Bedienung uns misstrauisch ansah, kicherte Tess wieder und faselte irgendwas von Freistunden wegen weiß der Teufel was. Wir saßen da, tranken heißen Kakao, aßen Croissants mit Erdbeermarmelade und ich konnte mein Glück kaum fassen. War das eigentlich möglich? So von einen Tag auf den anderen?! Tess erzählte mir, dass ihre Mutter ursprünglich aus Japan stammt, aber dann später in Deutschland einen Mann kennengelernt hatte, ihren Vater. Der wiederum war aus den Niederlanden hinübergezogen, daher der Nachname. Mir fiel auf, dass ich ihr gerne zuhörte. Besonders, wenn sie mir etwas von sich erzählte. Sie erzählte von ihrer lieben Mutter, ihrem humorvollen Vater, ihren vier Brüdern, von denen zwei älter und zwei jünger waren als sie und dem schönen Landhaus, in das sie vor einigen Jahren gezogen waren und, und, und. Im Gegenzug erzählte ich ihr von der 6-Zimmer-Wohnung die ich zusammen mit meinem Vater und seiner neuen Freundin bewohnte, die im 3. Stock eines alten Plattenbaus in Leipzig lag und von meinem Lieblingsplatz auf der baufälligen Dachterrasse. Dann schien uns plötzlich der Gesprächsstoff auszugehen. Die Situation gefiel mir nicht. Also redete ich wieder. Und das erstbeste Thema, was mir einfiel war: "Romy wird es nicht gefallen, die ganze Zeit ,nutzlos' im Bett herumzuliegen." Tess grinste. "Stimmt. Das ist einfach nicht ihre Art. Sie muss immer irgendetwas machen. Und manchmal denke ich, sie könnte es besser vertragen, noch die halbe Nacht herumzuturnen, als ins Bett zu gehen." Ich schluckte. Tess kannte ihre Freundin gut. Aber sie wusste nicht, dass Romy tatsächlich herumturnte. Und nicht nur sie. Ich genauso. Ich hatte ein Geheimnis vor Tess. Das war etwas, was mich bedrückte. Aber jetzt sollte ich mir keine Gedanken darum machen! Hastig wollte ich das Thema abschließen "Hoffen wir mal, dass sie bis zur Berlin-Fahrt wieder voll in Fahrt ist." Tess hatte einen säuerlichen Gesichtsausdruck. "Wenn ich mit diesem-, diesem Eisblock den Tag in Berlin verbringen müsste, würde ich die Krankenstation vorziehen. Ich frag mich, wie Romy das alles so auf die leichte Schulter nehmen kann." Ich tat, als würde es mir gerade wieder einfallen. "Ach ja. Eine von Finkenbergs wahnsinnig pädagogischen Strafmaßnahmen. Damit haut sie voll rein. Raphael war stinksauer. Ich meine, er ist nicht gerade der Typ, der Sachen durch die Gegend wirft, aber er war deutlich gereizter, als sonst. Ich will mir ja nichts anmaßen, aber ich denke, er hätte meine Begleitung der von Romy vorgezogen", grinse ich. "Und was wirst du tun, jetzt wo die die zweifelhafte Ehre versagt ist?", fragte Tess mit gezierter Stimme. "Naja, ich hatte vorgehabt vor irgendwem auf den Knien zu rutschen, damit sie mich mitgehen lassen", seufzte ich. Dann sah ich sie an. "Und du?" "Ich muss mich wohl oder übel einem dieser shopping-süchtigen Tussen-Cliquen anschließen", seufzte sie nun ebenfalls. Ok, das war mein Stichwort. Noch ein weiters Mal sah ich sie an. Ich musterte sie kritisch. Wenn mir doch nur irgendetwas verraten würde, was gerade in ihrem Kopf vorgeht! Aber jetzt war es zu spät zum umkehren. Es war meine Absicht es zu tun und jetzt musste ich alles auf diese Karte setzten. "Sorry, wenn ich das jetzt so sage, aber irgendwie klingt das ganze ziemlich lächerlich." Ich schlucke. Das war ja jetzt wohl absolut katastrophal. Irgendein wirres Zeug zu reden, ich wollte doch eigentlich nur... Sie lachte leise. Und sah mir dann in die Augen. Ich hatte noch nie eine Asiatin mit blauen Augen gesehen. Und ihre sind dabei nicht nur irgendwie blau, sie sind von diesem tiefen, dunklen Lagunenblau, geradeso wie der tiefste Ozean dieser Erde. Ich könnte mich darin verlieren. "Stimmt irgendwie", erwiderte sie leise. Sie räusperte sich. "Hör mal, ähm Bibo. Irgendwie... ich weiß nicht, ich kannte dich gar nicht. Und ich weiß nicht, warum du mir heute Morgen geholfen hast. Aber ich dachte, jetzt wo wir.... Ich dachte vielleicht könnte ich..." Hatte ich eigentlich schon erwähnt wie verdammt süß sie war, wenn sie verlegen herumstotterte und dabei auch noch rot wurde? Ich unterbrach sie. "Eigentlich wollte ich damit gerade nur sagen, dass es doch eigentlich logisch wäre wenn- Tess, hast du nicht Lust mit mir Berlin, äh, unsicher zu machen?" Unsicher ist ein gutes Wort. So fühle ich mich. Oder? Eigentlich gar nicht so besonders. Vielleicht war ich gar nicht mal so erbärmlich? "Oh. Ja klar! Gerne!" Sie strahlt. Sie strahlt mit diesen unverschämten Augen - aber was das wichtigste ist: Sie - hat - ,ja' - gesagt! Ich fühlte, wie mich irgendetwas packte und mir-nix dir-nix in den 7. Himmel katapultierte. Etwa eine Stunde später, passend zur Mittagessenszeit waren wir zurück in der Schule. Das würde Nachsitzen und Strafarbeiten geben, soviel war sicher. Aber das war es mir wert. Allemal. Wir standen vor dem Portal. "Bibo?" "Hm?" Ich wandte mich ihr zu. "Ich wollte mich noch mal richtig für heute Morgen bedanken. Das war echt toll. Eigentlich bin ich eher nicht der Typ, der sich bei so einem Zickenterror einmischt, aber Lydia tat mir irgendwie leid. Ich - ich hatte echt Panik wie sie da auf einmal mit dem Messer ankam. Und du - du warst so mutig. Naja", sie zuckte mit den Achseln, "du warst ein richtiger Held. Vielen Dank dafür!" Ein letzter warmer, strahlender Blick aus den blauesten Augen der Welt und wir trennten uns. Ich war ihr Held? Oh Jesus, diese Strafarbeiten waren es so was von wert! Und wenn ich's mir recht überlege, hätte ich dieser Ramona gerne gleich das Genick gebrochen. Ach, ich hätte alles gemacht! Ich war ihr Held... °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Vorneweg: Ihr sollt jetzt nicht denken, ich hab die ganzen Ferien über nichts getrieben, ich habe z.B. einen informativen Blogeintrag verfasst *HUST* (Soll heißen, ihr könntet ruhig mal was dazu sagen!), ein neues Kapitel bei meiner anderen Eigenen Geschichte online gestellt, eines der in dem Blogeintrag genannten Projekte angefangen und außerdem ein paar Ideen für ein neues großes Projekt notiert. So, jetzt bin ich gespannt. WAS haltet ihr davon??? Eigentlich wollte ich das Zwischenspiel aus der Allgemeinsicht herausschreiben. Aber dann habe ich eine FF geschrieben aus der Ich-Sicht mit Zwischenspielen aus der Sicht von der anderen Person gelesen. Ich habs einfach mal probiert. Und es ging mir wesentlich leichter von der Hand, wie das Allgemeine Ding! Aus Bibo's Sicht zu schreiben macht echt Spaß! Naja, es ist natürlich möglich das kein Junge auf dieser Welt so derartig heftig und süß schwärmt wie er, aber ich glaube trotzdem ganz fest daran *lach* Lieblingsszene? Alles!!!! Hm, jetzt sind die Ferien fast um. Und ich muss mich an das Berlin-Chapter machen. Das wird verdammt schwer, hab ich so das Gefühl. Ich hoffe von ganzem Herzen, ich krieg es hin. Zu euren Kommis: @aqualight: *g* Romy und ihre billigen Ausreden *lol* Aber dafür darf sie jetzt im Krankenflügel gammeln *fg* @Black_Cat: Ja, der Tommy. Ist ja doch noch zu was zu gebrauchen. Was hast du eigentlich immer mit Raffis Reaktion? ^^ Da es dir so wichtig war, hab ich's eingebaut... @Onisha: Freue mich, dass du es für gut befunden hast. Jaa, Tess und Bibo... - I them *aww* @Mirumy: Ja, es war der erste Kampf. Danke auch für deine Zustimmung *smile* Bei der Vorstellung wie man den großen Tom kleinkriegt, indem man seine Frisur zerstört fand ich auch sehr lustig ^^ @LaChouchoute: Tz, Bibo zieht in den Krieg und du findest das lustig, also so was *tztztz* XD @Angel_Kisu: Ein Tom-Fan? Holla! Cool! Find das großartig! Vielleicht kriegt er noch mal einen Auftritt *grinz* @Azaya: Horror? Echt? Huch. Hatte ich nicht vor. Aber nun denn. Solange es gefällt, ist das ja auch schnuppe XD @Rouge: Liebe deine Kommis :o) Danke für das Lob *freu* @Gummibaerchen88: Mir war schon klar, dass alle auf Raffi fliegen. - Aber das ist meiner klar?! *lach* Danke auch dir *smile* Und auch noch vielen Dank an: Inulein, Sedio, Naseweiss, rhena04 & july20 !!!!!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)