Der Falkenclan von Renako (Stellungnahme s. Blog) ================================================================================ Kapitel 6: Vampire ------------------ Wieder da ;) Gewidmet ist dieses Chap noch mal Rouge, ich hab irgendwie das Gefühl ich müsste etwas wieder gutmachen *sniff* Viel Spaß damit! Der Falkenclan Kapitel 6 - Vampire "AHHHHHHHHHHHHHRGH!" Mir bleibt keine Zeit mehr mich abzurollen und so knalle ich mit voller Wucht gegen die kalte Steinwand. Zusammengesackt hocke ich am Boden und der Schmerz zieht sich durch jede Faser meines Körpers. Wütend fahre ich mit der Handfläche über mein Gesicht. Was war nur heute mit mir los?! Ich war doch sonst nicht so unkonzentriert. Plötzlich werde ich wie von Geisterhand hochgehoben und finde mich an einen anderen Körper angeschmiegt wieder. Verwirrt richte ich meinen Blick nach oben und er trifft auf zwei dunkelblaue Augen, die mich schmeichelnd ansehen. "Entschuldige Kleines, ich war zu hart zu dir. So behandelt man keine junge Lady... Wie kann ich das nur wieder gutmachen?" Bevor er auch nur auf den Gedanken kommen könnte, sein Gesicht dem meinen noch mehr zuzuwenden, habe ich meine Faust auf seine makellose Nase gerammt. Keuchend springt er zurück. Ich hingegen rapple mit wütend wieder auf. "Jetzt zum allerletzten Mal! Lass deine Griffel weg du unverbesserlicher Chauvi! Wer hat gesagt das wir schon fertig sind?!" Mit diesen Worten greife ich Tom an und bringe ihn mit einem gestreckten, bedacht platzierten Kick in die Magengrube zum Kapitulieren. Zum Schluss beuge ich mich zu ihm runter, lege meine Hand auf seine platinblonden Haare und mit den Worten "Ohh, hat der Kleine Tommy Aua gemacht?" wuschle ich brutal durch seinen topgestylten Haarschopf. "Hör sofort auf!", schreit er entsetzt und springt auf. Ich reiße mich zusammen, um nicht laut loszulachen. "Haha, ey Alter, lass die Finger aus den Steckdosen, das ist nicht gut für die Frisur!", brüllt da hinter mir aber auch schon Micha. Alle anderen haben ihr Training auch unterbrochen und lachen bei Toms Anblick los. Der hat in dem Moment nur noch Augen für mich und stürzt wütend auf mich zu. "Ahhh!", kreische ich los und laufe davon. "ROMY! Du Miststück, bleib sofort stehen!!!!", keift Tom hinter mir. "Ich hab dich auch lieb!", flöte ich zurück und beschleunige meine Schritte. Der Kerl scheucht mich im Zickzack durch den weitläufigen Trainingsraum. Als ich an der Tür vorbeirenne, knalle ich allerdings gegen Bibo, der gerade den Raum betritt. Wir purzeln durcheinander und finden uns auf dem Boden wieder. Als Tom auf uns zukommt kreische ich gespielt entsetzt auf und verstecke mich hinter Bibo. "Bibo, ich hab Angst, der böse Tommy will mir wehtun!", piepse ich. "Hä?" Bibo sieht ganz so aus, als erfasse er die Situation nicht so wirklich. "Ach vergiss es", faucht Tom abfällig. Kopfschüttelt rappelt sich der Riese wieder auf die Füße und wendet sich den anderen zu. "Hey, ich wollte eigentlich fragen, wer von euch Hunger hat. Ich wollte Pizza holen." Der Vorschlag wird mit viel Freude angenommen und ein paar Minuten später hat Bibo eine überdimensionale Liste mit Bestellungen in der Hand. Ungläubig sieht er sich den Wisch an. "Himmel, wer will das denn alles essen?!" "Jaja, du hast ja gut reden!", mische ich mich ein, "Vom Lesen und Lernen wird man ja auch nicht hungrig. Du hast dich ja mal wieder ganz galant vom Training gedrückt heute! Wenn du seit sieben Stunden trainieren würdest, könntest du auch 'Ochsen fressen." "Ok, ok", räumt Bibo ein, "aber wenn ich das alles alleine mitkriegen soll, brauch ich einen Laster." "Dann komme ich eben mit und helfe tragen", schließe ich. Und auf dem Weg zur Tür setzte ich dann noch unüberhörbar hinzu: "Dann muss ich wenigstens keine Angst vor irgendwelchen wildgewordenen Chauvis mit Sturmfrisur haben!" Hinter uns ertönt ein entnervtes Fauchen und ich schließe schnell die Tür. Der nachtschwarze Himmel ist nur leicht bewölkt, aber trotzdem sind nur vereinzelt blass schimmernde Sterne darauf auszumachen. Der Wind pfeift ganz ordentlich und ich ziehe meine Regenjacke etwas höher. "Hoffentlich fängt es jetzt nicht wieder an zu regnen", meint Bibo mit besorgtem Blick zum Himmel. "Tom würde sich nicht mehr einkriegen, wenn ich wie ein begossener Pudel wieder ankommen würde", brumme ich. Bibo lacht. "Was hast du dem eigentlich getan, dass er so hinter dir her war?" "Pah, der ist ja wohl selbst Schuld! Wenn der mich noch einmal angräbt, dann kann er sein blaues Wunder erleben!!!" Bibo grinst. "Ich weiß gar nicht, was du hast. Er sieht doch gut aus." "Aber er ist ein unverbesserliches Macho-Schwein! Und er ist ein Angeber! Und-" "Und außerdem machst du dir ja sowieso Nichts aus Jungs, was?", gibt er zurück. Ah, er will mich wohl ärgern, was? Aber nicht mit mir Freundchen, da hast du eindeutig aufs falsche Pferd gesetzt! Scheinheilig lächle ich in die Nacht. "Immer noch besser, wie seine Angebetete nur aus der letzten Reihe anzuhimmeln, und noch nicht mal ihre beste Freundin über sie auszuquetschen. Und das als Junge, tztztz..." Bingo! Auch in der Dunkelheit ist nicht zu verkennen, dass er bis unter seinen dunklen Haarschopf dunkelrot anläuft. Ich muss lachen. "Ach komm schon Bibo! Jetzt tu doch nicht so. Außerdem ist es völlig okay. Tess ist der wunderbarste Mensch auf der Welt!" "Da hast du ausnahmsweise mal Recht", gibt er leise zurück. Ich runzle die Stirn. "Nur leider wird das in tausend Jahren nichts mit euch beiden werden, wenn du nicht mal in die Puschen kommst. Darauf, dass Tess den ersten Schritt macht, kannst du warten, bis du schwarz wirst!" Beklommen sieht er mich an. "Aber was kann ich denn schon machen? Sie kennt mich doch gar nicht! Und was könnte ich schon haben, dass sie sich für mich interessieren würde..." Ungläubig schüttle ich mit dem Kopf. "Och, du könntest jeden der ihr auch nur ein Haar krümmen wollte zu Brei schlagen, aber egal. Genauso egal wie die Tatsachen, dass du eine Intelligenzbestie, ein Technikgenie und ein wunderbarer Gesprächspartner bist. Junge, junge!" Schweigend starrt er die Landstraße an. Vor uns tauchen die ersten Lichter der kleinen Stadt auf. "Aber..." Das Wort verliert sich in der Dunkelheit, ebenso wie das Seufzen, das folgt. "Jetzt hör mal zu Bibo. Mach einfach irgendwas. Egal was. Nur du musst irgendetwas machen, am Schluss schließt sie sich in Berlin noch irgendeiner kichernden, shopping-süchtigen Clique an!" "Nur über meine Leiche", knurrt er. Ich muss lachen. "Na dann: viel Glück!" "Kann ich brauchen..." "Das du gleich aus jeder Mücke 'nen Elefanten machen musst..." Und wahrscheinlich hätten wir noch ewig so weiter diskutiert, wären wir nicht durch lautes Geschrei unterbrochen worden. Die Ursache für den Krach liegt bei einer Fabrikhalle vor uns, in der für heute Nacht eine wilde Party angesetzt war. Anscheinend hatte das junge Partyvolk heute Abend Langeweile, denn obwohl es erst acht Uhr war, war schon die erste Schlägerei im Gange. Etwas weiter davon entfern standen eine Clique, die gerade offensichtlich die Bekanntschaft mit einer anderen geschlossen hatte. Jedenfalls schienen sie sich ganz angeregt zu unterhalten und noch angeregter zu flirten. Kurzum, es war eben genau so, wie man es von einer solchen Fete erwarten würde. Einer der Gründe, warum ich für so einen Quark nichts über habe. Gerade ziehen Bibo und ich an dem Cliquentreffen vorbei, als mich etwas stutzig macht. Mit einem unbehaglichen Gefühl werfe ich einen Blick zurück. "Hey, Romy, jetzt trödel nicht so rum!" Bibos Stimme holt mich wieder zurück und ich stoße mit zügigen Schritten zu ihm auf. "Oder war da etwa ein wahnsinnig attraktiver junger Mann dabei, den du jetzt unbedingt kennen lernen willst?", fragt er mich breit grinsend. Das nicht, aber ich bin mir sicher, ich hab aus dem Augenwinkel etwas aufblitzen sehen. Naja. Auch egal. Wie war das noch mit den Mücken und Elefanten. Ich entschließe mich dazu, Bibo erst einmal in die Seite zu puffen. "Nö, du lagst da vorhin schon ganz richtig: Ich mache mir nichts aus dem ganzen Kram!" "Dann verpasst du was...", gibt er zurück. "Tz, du musst es ja wissen! Hol mal lieber den Zettel raus, wir sind gleich da." Als Bibo in der gemütlichen kleinen Pizzeria das Bestell'zettelchen' auf die Theke legt, fallen dem jungen Mann, der dahinter steht, fast die Augen aus dem Kopf. Kopflos stürmt er in die Küche. Kurz darauf tritt der breit grinsende Besitzer der Pizzeria, ein herzlicher Italiener Mitte fünfzig heraus. "Ahh, mal wieder eine Monsterbestellung für unseren Fantasy-Club, was? Grüß dich Romy!" "Hi!", grüße ich zurück, "jaa, der Hunger ging mal wieder mit uns durch, ist das zu schaffen?" "Na klar, ihr bestellt ja zumindest immer das Gleiche, da stellt sich irgendwann die Routine ein. Aber ich frage mich jedes Mal, was ihr da eigentlich treibt, dass ihr dermaßen Hunger bekommt!" Wie immer antworte ich ihm, dass er das gar nicht wissen will, weil wir, ein Haufen eingeschworener Fantasy-Fans, sowieso zu verrückt für seine Ansichten seien. Weil es meistens eine geschlagene Stunde dauert, bis unsere Bestellung abgearbeitet ist, wird schon mal das "Geschlossen"-Schild an die Tür gehängt. Während der langen Wartezeit lümmeln Bibo und ich uns in den kleinen Sitzecken und unterhalten uns lautstark mit den Leuten aus der Pizzeria, die in der Küche stehen. Dem Besitzer fällt sofort auf, das Bibo neu dabei ist. Dieser wiederum macht sich darauf einen Heiden Spaß daraus eine halsstarrige Geschichte über seinen Vorlieben als Fan der verschiedensten Theorien über den Mythos von Atlantis zum Besten zu geben. Wir erfahren dies und jenes. Der Weihnachtsmarkt soll dieses Jahr wieder besonders schön werden. Es sollen sich noch mehr Buden wie in den letzten Jahren angemeldet haben und die kleine Eisfläche mit dem Schlittschuhverleih sollen wieder aufgebaut werden. Dann erzählt man uns noch, dass die andere Pizzeria der Stadt dicht machen will. Ich freue mich für die Leute hier, die dann als die einzigen Pizzabäcker der Stadt gute Geschäfte machen würden. Inzwischen bewahrheitet sich draußen der Verdacht von Bibo, es schüttet wie aus Eimern. Als wir dann aber um kurz nach neun die Pizzabäckerei verlassen, nieselt es nur noch leicht. Diesmal vermeiden wir den Weg an der Diskothek vorbei. Wir machen uns die Nachtschwärze und die Gammeligkeit eines alten Waldweges zur Nutze um das Stück zum dem alten Landhaus in ein paar Sätzen zu überbrücken, schließlich wollen wir ja nicht, dass unsere Pizzen kalt werden. Angekommen werden wir schon sehnsüchtigst erwartet. Das Essen findet spontaner Weise in der Trainingshalle auf dem Boden statt, da die meisten immer noch da waren. Als ich kauend im Schneidersitz auf dem Boden hocke, fällt mir plötzlich etwas ein. "Margarete", beginne ich mit vollem Mund. Margarete, die gerade dabei ist mit Julia ein Stück Salamipizza gegen eines mit Pilzen und Ananas zu tauschen, dreht sich zu mir um "Ja?" Ich schlucke meinen Bissen hinunter. "Ich hab mich nur gerade gefragte, ob es in der Zwischenzeit irgendetwas gab, was auf den schwarzen Magier hingewiesen hat. Es ist schon einige Zeit vergangen, seit diesem Vorfall mit dem kleinen Mädchen." "Man, du bist so blöd, wenn ja, dann hätte ja wohl etwas in der Zeitung gestanden, meinst du nicht?!", mischt sich da Tom ein. Wütend will ich ihm widersprechen, als Margarete das Wort ergreift. "Ich glaube nicht, dass Romy das so gemeint hat, Tom", meint sie lächelnd. Dann wendet sie sich an mich. "Nunja, im Moment scheint er sich ruhig zu verhalten." Ich will gerade beginnen zu sprechen, als sie weiterredet. "Aber ich fürchte ich kann die Theorie, dass er sich nicht mehr in der Gegend nicht bestätigen. Er befindet sich immer noch hier, ich spüre seine Gegenwart. Nicht gerade sehr angenehm, möchte man meinen...", sie macht daraufhin ein so gespielt leidendes Gesicht, dass wir alle schmunzeln müssen. "Irgendwann will ich mal so werden wie sie", erzähle ich Bibo später, als wir auf dem Weg zum Internat zurück sind. "Man, hier ist es verflixt dunkel und glitschig, warum wolltest du eigentlich diesen Weg nehmen?!" ', grummelt er zurück. "Weil's ne Abkürzung ist! Und jetzt stell dich nicht an wie ein Mädchen!" In der Dunkelheit streckt er mir die Zunge heraus. Naja, irgendwo hat er ja auch Recht. Gemütlich ist der Weg durch den durchnässten Wald wirklich nicht. Dann durchbricht ein Geräusch die Nacht, das mich augenblicklich stoppen lässt. "Pscht!", zeige ich Bibo an, dass er anhalten und sich still verhalten soll. Und da ist es wieder. Weit entfernt hört man ein unterdrücktes Schluchzen. Ich überlege fieberhaft. So rein theoretisch wäre es ja möglich, dass sich jemand verlaufen hat, aber ich denke diese Möglichkeit kann ich leider ausschließen, denn da sind noch andere Stimmen zu hören und die klingen eher höhnisch und amüsiert. "Was ist los?!", zischt Bibo. Ich wende mich zu ihm. "Ich will nur für dich hoffen, dass du gut trainiert hast, vergangene Wochen, das sieht mir nämlich verdammt nach einem Haufen Vampire beim Essen aus!", sage ich leise. Ich kann seine erste Reaktion nicht erkennen, weil sein Gesicht im Schatten liegt. Aber dann schluckt er und meint mit grimmigen Gesicht: "Na dann mal los!" Daraufhin schleichen wir leise durch das nasse Unterholz, bis wir uns schließlich dem Geräuschpool nähern. Ich gleite leise einen Baum hinauf. Mir zeigt sich ein Bild, wie es in den einfachsten Lehrbüchern beschrieben war. Eine Gruppe Vampire, die im Schutz der Dunkelheit aufgebrochen waren und sich auf eine hinterhältige Art und Weise ihre Opfer herbeigeschafft hatten. Ein spitzer Eckzahn blitzte auf. Ich sprang vom Baum und gesellte mich wieder zu Bibo. "Deswegen bin ich gerade bei der Disko stehen geblieben! Siehst du den großen Kerl da links? Ich erkenne ihn wieder, er stand da, wie vermutlich die anderen auch alle. Ich hab für einen kurzen Augenblick seinen Zahn gesehen!" "Wieso hast du denn nichts gesagt?", brummte Bibo wütend. "Ich war mir nicht sicher! Außerdem hast du auch nichts gemerkt!" "Ja, ok, schon gut", beschwichtigte er mich, "Was machen wir?" Ich überlegte und behielt dabei die bevölkerte Lichtung im Auge. Aber die Vampire waren immer noch dabei mit ihrem Essen zu 'spielen'. "Ein Überraschungseffekt hat wenig Sinn, die Jungs und Mädels würden wahrscheinlich einen dermaßen hysterischen Aufruhr verursachen, dass wir nachher noch einen von denen abstechen. Ich würde sagen, wir machen 's auf die coole Tour..." Ich stellte mich aufrecht hin. Dann blickte ich zu Bibo. Er war ein bisschen blass um die Nase. "Wir machen das schon! Und wenn wir unsere Dolche ziehen, sehen die Anderen, wenn wir Hilfe brauchen. Also dann: Fertig?" Er straffte die Schultern und nickte kurz. Ihre Jeans war zerrissen, das T-shirt durchnässt und dreckig, die Augen des Mädchens glitzerten tränenüberströmt. Der Kerl mit den dunklen, strähningen Haaren, der mir an der Disko aufgefallen war, stößt sie in diesem Moment wieder mal aus einer brutalen Umklammerung auf den Waldboden. Dort sitzt sie jetzt da wie ein geschlagener Straßenköter und wimmert. Ein Junge, der von einem Vampirmädchen in Schach gehalten wird, begehrt auf. "Ihr dreckigen Biester!!!! Ihr wollt unser Blut, unser Leben! Warum nehmt ihr es euch nicht einfach? Warum müsst ihr uns so fertig machen?!" Der Vampir grinst ihn verächtlich an. "Ach weißt du Kleiner, wir wollen auch mal unseren Spaß haben..." "Falsche Antwort, Fledermaus!" Manchmal wundert es mich, wie ich in so einer Situation so cool und vor allem kalt bleiben kann. Im nu stehen wir mitten zwischen ihnen. Ich zähle fünf Vampire und sieben Jugendliche, von denen zwei Mädchen sind, die schon ohnmächtig am Boden liegen. Für einen Moment sind sie überrascht. Allerdings nicht besonders lange. Aber darauf hatten wir es ja auch nicht abgesehen. Der große Vampir, den ich als den Anführer ausmache mustert mich scharf. Ich blicke ihn kaltschnäuzig an. Schließlich setzt er wieder seinen höhnischen Blick auf. "Und wer seid ihr Witzfiguren? Eigentlich waren wir zum Essen ja schon komplett. Aber ihr könnte bleiben wenn ihr wollt. Die beiden Tussen da unten können wir so schon einbuddeln." Ich halte meinen Blick konstant an ihm fest. Jede Faser meines Körpers ist gespannt. Plötzlich lacht der Vampir auf. Ich rühre mich nicht. "Oder - ohhh! Ihr seid wahrscheinlich gekommen um euren kleinen Freunden zu helfen! Ist ja niedlich! Was wollt ihr machen? Uns mit euren bösen Blicken zu Fall bringen?" Die Runde der Blutsauger lacht hämisch auf. Das Mädchen bedachte mich mit einem Blick aus ihren eiskalten Augen und höhnt dann: "Hey Charlie, wahrscheinlich haben sie ihre Handys und sind jederzeit bereit die Polizei zu alarmieren! Oder - Ah! Vielleicht haben sie es schon getan?!" Wieder ertönt kaltes Gelächter um uns herum. Immer noch stehe ich unverändert da. Dann gleitet meine Hand hinunter. Als ich das kalte Metall umfasse, strömt eine unglaubliche Macht durch meinen Körper und ich fühle mich stark, unendlich stark! "Ich bin nicht hier um Räuber und Gendarm zu spielen, Vampir!", meine ich und ziehe meinen Dolch. Bibo neben mir tut es mir gleich. In der kalten Nachtluft glimmt das schöne Metall bläulich auf. Ich genieße das Gefühl, wie die Vampire einen unwillkürlichen Satz nach hinten machen. Es ist totenstill auf der Lichtung. Bis... "Falken", keucht einer der anderen Vampire. "Nee, Rotkehlchen, weisste Fledermaus!" Und mit diesen Worten eröffne ich den Kampf, denn ich stürze mich mit gezücktem Dolch auf den Vampir. Als er sein Opfer schnell wegstoßen will, ist es bereits zu spät. Denn ich war schneller und die Spitze meines Dolches bohrt sich geradewegs in seinen Unterleib. Gelähmt von kalten Schmerzen fällt er wie ein Stein zu Boden. Hinter mir ertönt ein schreckliches Geräusch. Es ist ein einziger qualvoller Schrei von Menschen. Von hunderten. Aber er dauert nicht lang, und dann verstummt er und mit dem letzten Schrei von all den Menschen, die er getötet hat, zerfällt der mächtige Vampirkörper zu feinem Staub. Bibo hat ihn mitten ins Herz getroffen, was den sofortigen Tod einforderte. Ich versuche nicht näher darauf einzugehen, aber dieser Schrei jagt mir jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken. Anscheinend scheint auch jemand gemerkt zu haben, dass eine winzige Lücke in meiner Konzentration klafft und eben diese wird mir zum Verhängnis. Eine eisenharte Faust rammt in meine Magengegend und ich taumle keuchend zurück. Ich nehme meine Kraft zusammen und greife den größeren an. Ich habe nur irgendwie das Gefühl, dass er mich nicht für voll nimmt. Er schafft es irgendwie meinen Tritten und Schlägen gerade noch so auszuweichen. Verdammt noch mal! Dann schnellt plötzlich sein linker Fuß hoch. Von der Wucht des Trittes werde ich nach oben geschleudert, um aber gleich darauf von einem harten Schlag auf den Rücken wieder auf den Waldboden zurückbefördert zu werden. Für einen kurzen Augenblick liege ich mit dem Gesicht im nassen Laub und überlege, mit welcher Technik ich ihn denn nur schlagen könnte, als der Vampir mich brutal an den Schultern packt und aufrichtet. Eine eiskalte Hand schließt sich um meine Kehle. Es bereitet diesem Monster keine Mühe, mich auf seine Augenhöhe heraufzuheben. Langsam wir meine Luft knapp. Aber ich kann zappeln wie ich will, ich stecke in der Falle. Verzweifelt versuche ich seinen Griff zu lockern, aber er ist fest wie eine Eisenklammer. Und genauso fest drückt er auf meine Luftröhre. Ich sehe seinen spitzen Eckzahn vor meinen Augen. Das darf nicht wahr sein! Langsam steigt Panik in mir hoch. Wie durch einen Schleier tauchen auf einmal Szenen aus dem Schulalltag vor mir auf. Trick und Track im Bus, Tess die vor dem Spiegel steht, Bryans breites, amerikanisches Grinsen, zwei graue Augen... Was wird das wenn's fertig ist?! Unwirsch schüttle ich den Kopf. Ich muss meinen Kopf freikriegen, wo kämen wir denn dahin wenn ich mich von so einem blutsaugenden, eisblockartigen Ekelviech dahinmeucheln lassen würde. Und plötzlich kommt mir eine Idee. Ich reiße den Kopf hoch um dann mit rasender Geschwindigkeit meine Zähne in der Hand des Vampirs zu schlagen. Ein Schmerzensfluch und ich pralle auf den belaubten Boden zurück. Diesmal verliere ich keine Zeit und springe sofort wieder auf. Ich versuche kontrolliert zu atmen, was aufgrund meiner wie blöd schmerzenden Kehle gar nicht so einfach ist. "Miststück", faucht die Fledermaus und stürzt sich wieder auf mich. Diesmal weiche ich aus. Ich hab mein kaltes Lächeln zurück. "Seit wann hat denn ein Vampir Angst vor Beißerchen?", höhne ich zurück. Ich ziehe meinen Dolch und greife ihn frontal an. Er ist davon so überrascht, dass er einen unüberlegten Satz nach hinten macht. Dabei gerät er ins Straucheln und landet schließlich auf dem Boden. Jetzt hab ich ihn! Ich nagele ihn auf dem Boden fest und versuche verbissen mit dem Dolch sein Herz anzuvisieren. Das ist gar nicht mal so einfach, denn er durchschaut das Manöver und wendet sich verbissen hin und her. Schließlich wird es mir zu bunt und ich stoße einfach zu. Doch kurz bevor meine Hand unten ist, stößt mit voller Macht gegen mich. Keuchend liege ich auf dem Boden. Dieses Vampirartige Frauenzimmer mit den kalten Augen war für die Attacke verantwortlich. Hektisch schweift mein Blick hin und her. Es ist das erste Mal, dass ich mich gegen zwei Vampire durchsetzen müsste. Bibo ringt etwas weiter abseits verbissen mit dem letzen Vampir. Die jungen Leute haben sich inzwischen allesamt aus dem Staub gemacht, nur die beiden ohnmächtigen Mädchen liegen noch unverändert am Boden. Dann sehe ich noch etwas auf dem Boden liegen und mit einem Ausdruck des Entsetzten keuche ich auf. Da liegt mein Dolch! Verdammte scheiße, die Klinge meines Dolches blitzt da hinten zwischen dem modrigen Laub auf!!! Wenn ich denke es kann nicht mehr schlimmer kommen, habe ich mich mal wieder getäuscht, denn unglücklicherweise haben meine Gegner ebenfalls gemerkt, dass ich unbewaffnet bin. Und schon hat der größere mich wieder am Kragen und presst mich an einen Baum. Ich fühle, wie etwas Nasses und Warmes von meinem Hinterkopf meinen Nacken hinunterrinnt. Mist. Fieberhaft überlege ich, wie ich mich ein zweites Mal auf dieser Lage befreien sollte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie dieses Weibsstück in die Richtung meines Dolches hetzt. Ein hässliches Grinsen zieht sich über mein Gesicht. Hoffentlich wird sie versuchen ihn aufzuheben! Im nächsten Moment wünsche ich mir, ich könnte meine Emotionen besser unterdrücken denn der Anführer dreht sich aufgrund meines Gesichtsausdruckes um. Gerade bückt sie sich nach meiner Waffe als er aufschreit. "LASS DAS!" Verwirrt sieht sie ihn an. "Wenn du versuchst den Dolch eines Falken an dich zu nehmen stirbst du, die verdammten Dinger sind verflucht!" Erschrocken weicht sie einen Schritt zurück. Verflucht, wieso weiß der Kerl eigentlich so gut bescheid?! Aber ich hab gerade noch ein ganz anderes Problem, denn die Tussi begehrt auf wie eine wilde Furie und springt auf mich zu. Weil ich mich nicht rühren kann, landet ihre Faust mit geballter Stärke auf meinem linken Auge und ich heule auf vor Schmerzen. Gleichzeitig knallt der Hinterkopf mit der Platzwunde abermals an den Baumstamm. Na Prost Mahlzeit! Verdammt tut das weh. Wieder blitzt der Eckzahn auf. Diesmal schwebt er genau vor meinen Augen. "Stirb" Verzweifelt kneife ich die Augen zusammen. Nein! Ich will nicht sterben! Nicht jetzt, nicht hier, nicht so! Hilfe! Plötzlich surrt etwas scharf an meinem Kopf vorbei und schlägt in dem Baum. Ich reiße die Augen wieder auf und kann ihnen kaum trauen: Ein paar Zentimeter neben meinem Kopf steckt mein Dolch im Baumstamm!!! Die beiden Vampire wirbeln herum. Da steht Tom. Im nächtlichen Nebel wirkt er wie ein Geist. Ich glaube, ich war noch nie so froh ihn zu sehen. Zwischen seinen Fingern dreht er seinen eigenen Dolch. "Hey, ich will auch mitspielen...", säuselt er. Ich atme auf und reiße dann meinen Dolch aus dem Baumstamm. Gerettet! °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Und Ende. Ich bin mal gnädig: Kein Cliffhanger *smile* Aber ich musste dieses Chap abschließen, weil das nächste nämlich ein kleines Special mit eigener Story wird. Und erstmal: Ich habe wohl für einige Missverständnisse gesorgt, was die Berlinreise angeht: Ja Leute, sie kommt, aber nicht in diesem Chap... Die Story, die eigentlich im 5. vorkommen sollte, war der Kampf mit den Vampiren. So, zum Kapitel selbst: Ich bin ganz zufrieden. Auf jeden Fall besser als das letzte ^^d Irgendwie gefällt mir die Idee mit dem Pizza holen *lach* Und nun zu dem Kampf: Kann man sich das durchlesen? Ich hab vorher noch nie so was geschrieben, ich hoffe es ist okay und kommt gescheit rüber. Lieblingsszene? Wo Bibo erfährt, dass er seinen ersten richtigen Kampf vor sich hat. Er ist ja schon ein ganz tapferer, gelle? Ach ja, die Geschichte, dass sich die Vampire in der Disko ihre Opfer suchen ist ein bisschen aus "Darkness" abgeschaut (auch wenn's da andersrum ist ^^°). Es musste halt für den Verlauf der Story so sein, ich hoffe Desertflower ist mir nicht böse. Ich bin ja eigentlich wohl ganz stolz auf mich, dass ich dieses Chap so schnell über die Bühne gebracht hab. Ich bin nämlich gerade dabei, Mangas malen zu lernen. Ich kann nämlich überhaupts nicht zeichnen, wills aber so gerne lernen *sniff* Zu Euren Kommis: @Angel_Kisu: Dankeschön. Freut mich echt, dass dir das mit dem anrempeln gefallen hat, irgendwie kams mir im Nachhinein ein bisschen billig vor ^^° Aber dann ist ja gut ;) @LaChouchoute: Jaja, die beiden. Sin schon knuffig ^^y @Shadowgirl: Oh man, der arme Wecker ^^° Jaja, ich hab da was explosives für die Berlinreise geplant, kommt aber wie gesagt, erst später. Sorry. @Mirumy: Wahh, will mit Romy tauschen XD Für dich auch: Auf die Berlinfahrt musst noch warten... - Wars denn einigermaßen schnell genug? @aqualight: Danke für die ehrliche Meinung. Hast Recht, diese Lückenfüller sind echt nervig *grmpf* Man, was habt ihr alle mit meinem Stil? Ich weiß gar nicht was daran so gut sein soll, ich schreib doch ganz normal ^^° @Azaya: Jaaaa, Ferien! Schön das dir das Chap trotz allem so gut gefallen hat =) @Ninax: Danke, danke. Aber jetzt mal ein ernstes Wort: Wo sind sie denn die Kekse?! Könntest ja echt mal welche rüberrücken ;D @Sedio: Willkommen an Bord ^^y Viel Spaß beim Lesen! @sunnygirl07069: Jaa, DAS wüsstest du wohl gerne, was? *gg* Keine Angst, ich hab mir da was einfallen lassen. @Flaimdara: Nicht schlimm ;) Ja, du hast es mal genauso bezeichnet, wies gemeint war. Der erste Schritt, huuuuh ^ö^ Ich glaube das nächste Chap wird dir gefallen ;)) Und was deine Vermutung angeht: Hmmm Geheimnis! @Onisha: Jetzt im Ernst? Ahh, ich find das ja geil wenn Leute über meine Geschichte lachen können :DDDDD Freut mich riesig! @Black_Cat13: Vielen Dank =) Die Szene im Speisesaal findest du gut? Cool! Ich find das toll, wenn sich Leute für so kleine Nichtigkeiten interessieren ;) Was der Raffi gesagt hat? Öhm, noch nichts ;) Fertig. Das nächste Kapitel wird, wie gesagt, ein kurzes Special. Darin wird es sich um Tess und Bibo drehen, also seid gespannt ;) Danach wird dann vorraussichtlich die Berlinfahrt kommen. Wünsch allen die wie ich Ferien haben und natürlich auch allen anderen viel Spaß draußen an der frischen Luft!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)