Was ich denke, was ich fühle von F ================================================================================ Kapitel 21: 11. Tagebucheintrag ------------------------------- Es tut mir furchtbar leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte noch soviel andere Storys die ich zu ,Papier' bringen musst, so dass ich mich nicht eher auf diese konzentrieren konnte. Aber nun ist das nächste Kapitel fertig und es geht hart auf das Ende zu. ^.^ Ich werde nun alle Rätsel lösen, aber ob Integra und Alucard wirklich ein glückliches Ende bevorsteht? Das weiß ich noch selbst nicht. ^.^ Viel Spaß beim lesen und bitte Kommentar nicht vergessen. *smile* Ich stehe in der Mitte des Sitzungssaals, aber ich bin nicht alleine, dir Ratsmitglieder starren mich alle an und mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Es ist unsinnig, denn ich weiß, dass ich träume nicht zuletzt, weil mein Vater unter ihnen ist. Mein Vater der schon seid nunmehr zehn Jahren tot ist, er sitzt nicht wie die andern am Tisch, sondern steht etwas abseits am Fenster, doch auch seine Augen ruhen auf mir. Sie alle gucken mich mit bösen Blicken an und ich kann ihre Hass und ihre Verachtung deutlich spüren, denn sie wissen was ich getan habe. Ich habe den königlich protestantischen Ritterorden verraten, in dem ich mich einem Vampir hingegeben habe, welcher obendrein auch noch mein Diener ist, aber nicht genug damit, denn ich habe es ja auch noch genossen, es gewollt! Zwar schweigen sie aber ich weiß was sie denken, ihre stummen Beleidigungen hallen in meinem Kopf wieder. Vampirhure nennen sie mich und bedenken mich auch noch mit anderen Namen, für die Sünde welche ich begannen habe. Ich senke mein Haupt, nein nicht vor Scham, Reue oder Schuldbewusstsein, sondern weil ich kein Wort hervorbringen kann. Ich will mich rechtfertigen, sie in ihre Schranken verweisen, einfach mein Tun erklären, aber meine Kehle ist so trocken, dass ich nichts von alldem sagen kann. Tränen der Verzweiflung steigen mir in die Augen und ich fühle mich wieder wie ein kleines Kind, genau wie damals, als ich vor der Tür deines Kerkers stand und mich der Schreck so gut wie paralysiert hatte. Drohend erheben sie sich, kommen auf mich zu und ihre dunklen Augen funkeln mich hasserfüllt an und ich kann nicht zurückweichen, denn meine Beine gehorchen mir nicht mehr. Ich schließe die Augen und als ich sie wieder öffne sind sie alle verschwunden, einzig mein Vater steht noch im Raum, er hat seinen Platz am Fenster nicht verlassen und sieht mich müde und mit traurigen Augen an. Ich weiß, dass ich ihn enttäuscht habe und es tut mir unendlich leid. Er rührt sich nicht, scheint auf eine Rechtfertigung zu warten und ich kann wieder nicht sprechen, da der Klumpen in meinem Hals noch immer nicht verschwunden ist. Doch plötzlich steigt Wut in mir hoch, ungebändigter Zorn der mich ihn böse anfunkeln lässt. Ich bereue nicht was ich getan habe, all die Jahre habe ich nach seinen Regeln gelebt, schon als Kind eine Bürde getragen, die kaum ein erwachsener Mann zu tragen vermocht hätte und nun kommt er, in der einzigen glücklichen Nacht, seid meiner Kindheit, in meinem Leben und sieht mich vorwurfsvoll an. Das ist nicht fair! All die Jahre war er nicht da, hat mich allein gelassen und jetzt kommt er und will mein Glück zerstören! Wo war er all die Jahre, als ich mich immer mehr und mehr in meiner Arbeit versteckte und mich selbst zu einem geschlechtslosen Wesen verdammte? Wo war er, als mich die Ratsmitglieder quälten, zu demütigen versuchten und mich verrieten? Nicht hier! Von niemanden hatte ich Trost zu erwarten, nicht einmal von Walter, sicher er ist mir treu ergeben, aber auch er drängt mich, wenn auch vielleicht unbewusst, in meine Rollen. Für alle bin ich nur die Leiterin der Hellsing Organisation, nicht mehr, keiner von ihnen sieht eine Frau in mir, nur die Position, welche ich inne habe. Alucard, der Gedanke an Dich bricht in meinen Traum ein. Einzig und allein Du hast in mir auch die Frau gesehen, durch jeden deiner kleinen Kämpfe, welche Du mit mir führtest, ließest Du die Frau in mir nicht verschwinden, hieltest sie aufrecht und zogst sie immer mehr ans Licht. Wie auf Stichwort fühle ich, wie Du in meinen Traum eindringst. Du stehst hinter mir, deine Arme greifen von hinten nach mir und umarmen mich. Ich spüre deinen kalten Atem in meinem Nacken, fühle wie Du dein Gesicht in meinem Haar verbirgst und es sanft küsst. All mein Zorn und meine Angst fallen von mir ab, das angenehme Gefühl der Geborgenheit beginnt sich rasant in meinem Körper auszubreiten. Es ist unmöglich sich Dir entziehen zu wollen, aber ich will es auch nicht, Du rettest mich vor meinem Albtraum. Deine Hand löst sich von mir, streckt sich gegen meinen Vater, welcher mich ungläubig und traurig ansieht, mit einer weichen Bewegung wischst Du die Umgebung fort, alles schein zu zerlaufen und ich hätte sicher Angst, aber dein Arm hält mich fest und gibt mir halt. Ich kann nicht hinsehen, Bunte Farben tanzen vor meinen Augen, jeder Muskel meines Körpers spannt sich und ich schließe die Augen. Erst als sich deine Umarmung etwas lockert und ich mich wieder etwas beruhigt habe, wage ich es die Augen zu öffnen. Ich muss zwinkern, denn wir befinden uns im Garten des Hellsing Anwesens, aber etwas stimmt nicht und erst nach einer ganzen Weile wird mir klar was. Vor langer Zeit wurde der Garten umgebaut, um mehr Platzt für die Organisation zu schaffen und aus diesem Grund drastisch verkleinert, aber das war lange vor meiner Zeit. Ich weiß es, weil ich als Kind mir immer die alten Bilder angesehen habe und im stillen bedauerte, dass der eins so prächtige und dekadente Garten, so verkleinert und vernachlässigt worden war. Noch ehe ich mich richtig wundern kann, woher Du weißt, wie er vorher genau aussah, habe sich selbst die Antwort. Du bist alt, sehr alt und ich bin mir sicher, dass Du ihn damals in seiner ganzen Pracht gesehen hast. Ich muss lächeln, denn ich weiß warum Du diese Illusion geschaffen hast, Du willst mich von meinem Albtraum ablenken, von meinen Gewissensbissen, denn der Traum war zweifellos ein Produkt dieser. Ohne Hast ergreifst Du meine Hand und führst mich durch die nächtliche Pracht des Gartens. Ich staune, alles wirkt so echt, als ob es kein Traum oder Illusion wäre, sondern die Realität, ja ich kann fast den Wind auf meiner Haut spüren. Die Blätter der Bäume rauschen leise in meinen Ohren und ich komme mir wie in einem Märchen vor. Nein, Du bist kein Prinz, zumindest keiner aus den gewöhnlichen Märchen, ich kann mich eines Lächeln nicht erwehren. Der Wind zerzaust etwas dein Haar, deine Augen funkeln und ich habe das Bedürfnis Dich zu küssen, aber ich tue es nicht, die Kraft fehlt mir dazu. Du hast mich zu einem kleinen Teich geführt und ich blicke hinein. Fast erkenne ich mich nicht wieder, die Frau welche sich im dunklen Wasser spiegelt kann doch nicht wirklich ich sein, oder doch? Mein Haar ist noch heller als sonst, es ist beinah weiß und das Blau der Augen hat eine so intensive Farbe angenommen, dass ich ängstlich zurückweichen würde, wenn Du nicht neben mir stehen würdest. Du siehst nicht ins Wasser, sondern beobachtest mich, scheinst auf meine Reaktion zu warten und mir wird auf einmal klar, dass Du dafür verantwortlich bist. Dein Biss hat diese Veränderung ausgelöst. Gott, was hast Du nur aus mir gemacht? Bin ich jetzt ein Vampir? Die Angst beginnt mir die Kehle zuzuschnüren und fast bin ich versucht meine Hand zu heben und nach den nicht trügerischen Zeichen an meinen Zähnen zu fühlen. Du scheinst meine Gedanken zu erraten, denn Du schüttelst nur den Kopf und mir fällt ein, dass man ja nur zum Vampir werden kann, wenn man noch jungfräulich ist und das war bei mir, zu dem Zeitpunkt wo Du mich gebissen hast, nicht mehr der Fall. Sanft zwingst Du mich wieder ins Wasser zu blicken und ich kann nicht wiederstehen, diese "andere" Frau zu betrachten. Es ist kaum zu glauben, meine goldbraune Haut hat seidenen Schimmer angenommen, überhaupt sieht sie leuchtend, ja geradezu verführerisch aus. Bin ich das noch? Habe ich mich wirklich so verändert oder ist es nur mein Unterbewusstsein der mir all das zeigt? Ich habe nicht wirklich Zeit darüber nachzusinnen, denn langsam beginnt mein Spiegelbild im Wasser zu verschinden, als ob ich gar nicht hineinsehen würde, das verwirrt mich und ich sehe Dich an. In deinen Augen liegt eine Spannung welche ich nicht verstehe, Du siehst mich lauernd an und ich erwidere verunsichert deinen Blick. Was erwartest Du von mir? Ich will Dich gerade dies Fragen, da trittst Du hinter mich und schlingst Du deine Arme um mich. Deine kühle Gestalt schmiegt sich an mich und eine angenehme Ruhe breitet sich in meinem Körper aus. Wenn Du bei mir bist, dann fühle ich mich sicher und geborgen, dann habe ich keine Angst vor nicht, nicht vor den Ratsmitglieder und auch nicht vor der Erinnerung an meinen Vater. Ich schließe die Augen, deine Wange liegt an meinem Haar, fast sehnsüchtig seufzt Du leise in mein Ohr. Was macht Dich so traurig, was ist es das Dich so sehr anspannt? Ich will es wissen und drehe meinen Kopf leicht zu Dir, doch dein Blick ist traurig, kein Grinsen ziert deine Lippen und ich mache mir Sorgen, was Dich nach so einer wunderbaren Nacht wohl so traurig stimmen könnte. Hab ich etwa etwas falsch gemacht? Die Panik will in mir aufsteigen, doch noch ehe sie es kann, löst sich deine Hand von meiner Taille und macht eine ruhige Bewegung übers Wasser. Ich schaue wieder hinein und langsam wird das Zeichen was da rot glüht immer deutlicher. Es ist das königliche Siegel. Jetzt weiß ich warum Du so bedrückt wirkst und auch ich werde traurig, ich würde sicher schwanken, aber Du hältst mich sicher in deinen Armen. Ich weiß was ich jetzt tun muss und ich bin entschlossen, ich werde die Tatsache, dass ich nur Dich will nicht mehr verbergen. Morgen werde ich um eine Audienz bei der Königin bitten um ihr mitzuteilen, dass ich dem Befehl der Heirat nicht nachkommen kann und auch nicht werde. Wir werden sehen, was dann die Zukunft bring, aber ganz egal was sie auch bringen mag, ich weiß, dass Du immer bei mir sein wirst. Du hast meine Entscheidung gespürt und langsam entspannt sich dein Körper, sanft drehst Du mich zu Dir um und dann verschwimmt die Umgebung. Du trägst mich weit fort auf den Schwingen deiner Gedanken und schenkst meiner Seele die Ruhe die sie braucht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)