Alles beginnt mit der Sehnsucht von abgemeldet ((Geheimnisvolle Freundinnen)) ================================================================================ Kapitel 26: Spielverderber im Vergessenen Tal --------------------------------------------- '*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'* Disclaimer: Alles gehört J.K. Rowling - bis auf Sam, Amy, Vic u.w erfundene Personen. Einige der Ideen haben wir einer amerikanischen Fernsehserie entnommen, die Rechte liegen bei den Schreibern. Außerdem verdienen wir kein Geld mit unserer Fanfic. So und jetzt einfach lesen ^____^ '*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'* "Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den Menschen zu sich selber führen will." Hermann Hesse (1877-1962) Der Wind pfiff um die Kronen des Berges und ließ seinen schwarzen Umhang gespenstisch wehen. Seelenruhig saß er auf einem Fels und blickte nach unten. Da saß sie. Sie war noch hübscher geworden in den Jahren in denen er sie solange nicht mehr gesehen hatte. Er stellte sich vor, wie sich wohl ihr Charakter entwickelt hatte. Wahrscheinlich war er so unzerbrechlich, wie der ihrer Mutter. Ja, sie sah genauso aus, wie seine geliebte Josselin. Die langen blonden Haare, die um ihre zarten Schultern schwangen, und die dunklen, lebhaften Augen. Wahrscheinlich liefen ihr reihenweise Jungen hinterher. Bei dem Gedanken musste er leicht lächeln und auf seinem alten, zermürbten Gesicht bildeten sich kleine Fältchen. Ohnehin hatte sie viel mehr von Josselin als von ihm. Er war schwach gewesen, das war sie nie. Sie hatte immer ihre Meinung vertreten, egal, was ihr blühte. Deswegen musste sie auch ihr Schicksal erleiden. Bei dem Gedanken an die Zeit damals, verkrampfte sich seine Hand um einen kleinen Stein. Mit voller Wut und Inbrunst warf er ihn hinunter. Sie waren glücklich gewesen, doch dann war alles so plötzlich über sie hereingefallen. Und er hatte so viel falsch gemacht. Die grünen Augen, die schon so viel Grausames und Brutales gesehen hatten, füllten sich langsam mit bitteren Tränen. Er hatte so viel gesehen, was er nicht sehen wollte - zu viel. Dabei wollte er doch endlich nur wieder seine Tochter Samdra in seinen Armen halten. ~*°*~*°*~ Sam sah auf, als ein dumpfes Geräusch von den Bergen kam. Eine leichte Bewegung kupferte sich ab und sie sah, wie langsam ein paar Steine hinabbröckelten Ihre braunen Augen eilten über die dunklen Felsen des Berges. Fast herrisch erhoben sie sich über ihr und verhöhnten sie auf der lächerlichen Jagd nach ihrem Vater. Vielleicht hatte sie ihn überhaupt nicht wirklich gesehen. Wahrscheinlich war er einfach nur pure Einbildung gewesen, wie an so vielen Tagen zuvor, wo sie sich einfach gewünscht hatte, ihn zu sehen und ihm Fragen an den Kopf zu werfen. Aber nie war er aufgetaucht. Und jetzt nach so vielen Jahren stand er einfach vor ihr? Das konnte nicht wahr sein. Oder? Um all diese Gedanken von sich zu werfen, schüttelte sie ihren hübschen Kopf. Nein. Es war nicht möglich. Sie hatte damals einen Brief erhalten, der von seinem Tod berichtete. Nach einer Weile beschlich sie das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Unbehaglich sah sie sich um. Aber es war niemand zu sehen. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie den Berg anpeilte. Sie wusste, dass dort oben jemand sein musste, eigentlich hätte sie jetzt Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um dort hinauf zu kommen, aber ihr rationaler Menschenverstand riet ihr davon ab. Stattdessen stand sie auf und starrte im Wind des Vormittags nach oben. Was im Quidditchstadion vorging, hatte sie längst nicht mehr mitbekommen. Ihre Augen brannten, als sie sich abwandte und das Stadion wieder betrat. Warum war das alles nur geschehen? ~*°*~*°*~ Als Vic das blonde Mädchen beim Bühnenaufgang erblickte, lief er schnellen Schrittes zu ihr. Er packte ihr Handgelenk und wirbelte sie mit einer geschmeidigen Bewegung herum. "Wo warst du, Schätzchen?" Wie immer lächelte er sein einzigartiges Lächeln, aber dieses Mal wirkte es mehr freudestrahlend, als angeberisch. "Als ob dich das was angehen würde, Vic", sagte Sam rau und zog ihren Arm wieder an sich. Sie bemerkte nicht einmal, dass er sie auf Bulgarisch gefragt hatte - geschweige denn, dass sie ebenso antwortete. "Warum grinst du so doof? Habt ihr gewonnen?" Sam ließ ihre Augen andeutungsweise über den Platz schweifen und erkannte gerade noch, wie Harry und Ginny gemeinsam mit ihren Besen in den Händen in der Umkleide verschwanden. Stevan unterhielt sich angeregt mit Kamil und Likovski, während Oliver ein Streitgespräch mit Montague führte. "Nein. Verloren mit 50 Punkten im Rückstand", sagte Vic, gefolgt von einem theatralischen Seufzer. "Aber das war ohnehin ziemlich klar mit diesem Team." Er machte eine flüchtige Geste nach hinten. Sam sah ihn mahnend an und schüttelte leicht ihren Kopf. "Stevan hat dich also besiegt." Ein freches Grinsen schlich sich auf ihre niedergedrückten Züge und ließ sie sofort viel hübscher scheinen. Vic sah sie seinerseits jetzt strafend an, aber seine gute Laune war ihm trotz allem noch in jede Faser seines Gesichtes gezeichnet. Er lehnte sich an die Tribünenmauer und verschränkte seine Arme vor der Brust, auf der schon lange nicht mehr das Hogwartswappen prangte. "Willst du's schriftlich?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Jap. Schieb es einfach unter meiner Türe durch, ich will es mir in einem Rahmen über mein Bett hängen. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum bist du jetzt so gut gelaunt? Du machst mir Angst." Sam stöhnte genervt, als Vic nur nachdenklich in die Ferne blickte und kurz darauf wortlos davonlief, weil Kamil ihn gerufen hatte. Fassungslos starrte sie ihm mit offenem Mund nach und kniff ihre Augen erzürnt zusammen. "Das darf doch nicht wahr sein!" "Was denn?" Es war Draco, der gesprochen hatte und jetzt direkt neben ihr vor den Tribünenwänden stand, sie ansah. Er war alleine. Abrupt flogen ihre Mundwinkel wieder hoch, ihr Herz machte einen gewagten Sprung und ein wohliges Kribbeln durchströmte ihren Körper. Am liebsten hätte sie sich ihm um den Hals geworfen und mit leidenschaftlichen Küssen bedeckt. "Was tust du denn hier?" Ein mädchenhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen, welches hoch bis zu ihren Augen reichte. "Wo ist die niveaulose Milchschnitte - ähm - Carter ... wo ist sie?" Draco hob seine Brauen kurz und zuckte mit seinen Schultern. "In den Massen verschwunden. Sie hat sich mit einer Durmstrang angefreundet", sagte er gleichgültig mit seiner tiefen Stimme, die ihr jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken jagen ließ. Er machte einen Schritt auf sie zu. "Hoffentlich wurde sie mittlerweile von einem klugen Menschen in die Verliese gesperrt", sagte sie voll bitterer Ironie. Sie verlor dennoch für die Dauer eines Herzschlages ihre Gelassenheit, als sie bemerkte, wo er hinsah. Schnell zog sie den Zippverschluss ihrer Weste, die sie unter ihrem schwarzen Pelzmantel trug, nach oben. Obwohl sie ihn ertappt hatte, verzog er keine Miene, sah sie weiterhin fesselnd mit seinen graublauen Augen an. "Ich muss dich heute ... sehen, Sam", sagte er schließlich mit einem leichten Grinsen und einem fast gequälten Ausdruck in seinen Augen. "Musst du das?" "Hör auf Spielchen mit mir zu spielen", murmelte er. "Ich meine das ernst und wenn es sein muss, apariere ich einfach ohne Vorwarnung in deinem Bett. Und dann stelle ich gottlose Dinge mit dir an, Samantha Lerel." Sie fing ungehalten an zu lachen. "Lass dich nicht aufhalten. Wenn du dann aber neben Vic aufwachst, sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." "Ihr redet über mich?" Vic war offensichtlich gerade wieder zurückgekehrt und legte jetzt ohne Bedenken seinen Arm um Sams Schultern. Er blickte von Draco zu Sam und sah dann auf das Mädchen hinab, das ihn nur wütend anfunkelte. Schließlich setzte er ein breites Grinsen auf, was sie dazu veranlasste seinen Arm von sich zu katapultieren; hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie geglaubt, sie hätte ihm den Arm ausgerenkt. "Wir waren uns gerade einig, dass du ein hirnloser Affe bist." "Tatsächlich, Malfoy?", fragte Vic mit angriffslustiger Stimme. Er ging einen Schritt vorwärts und baute sich vor Draco auf. "Ja. Und tatsächlich glaube ich auch, dass du Angst hast, ich könnte deiner Ex-Freundin zu nahe kommen." Draco lächelte provokativ. "Gut. Sag mir dann, wenn du dir sicher bist." Und hätte Snape nicht in genau dieser Sekunde als Retter in der Not fungiert und nach Draco gerufen, hätte Sam die beiden Streithähne wohl einmal jährlich im St. Mungo Hospital besuchen dürfen. Mit einem "Ich-hätte-dich-getötet" Blick und einem "Wir-sehen-uns-heute-Nacht" Blick drehte sich Draco um und ging zu seinem Hauslehrer, der gewiss etwas Dringendes mit ihm zu besprechen hatte. Als Draco aus ihrem Blickfeld verschwunden war, drehte sich Sam zu Vic und verpasste ihm einen derartig harten Schlag auf die Brust, dass er zurück stolperte. "Spinnst du?" "Was?", rief er noch immer belustigt. "Ich wollte ihn nur ein bisschen provozieren." "Ja das hab ich mitbekommen, du Trottel!" Vic fing an zu lachen und strich sich beiläufig Strähnen aus dem Gesicht. "Ich hätte deinem Lover schon nichts getan." Sie grinste falsch, verschränkte ihre Arme und er bemerkte, dass ihre linke Augenbraue zu zucken begann. "Wo ist übrigens Amy? Hast du sie gesehen?" "Zuletzt hab ich sie gesehen wie sie Weasleys Tragbahre nachgelaufen ist. Dann ist sie wie vom Blitz getroffen in den Mengen der Schüler untergegangen." "Amy ..." Sam seufzte leise. "Ich warte übrigens noch immer." "Worauf?" "Auf den Grund, weswegen ich mir permanent dein dämliches Herumgrinsen geben muss, Vic!" Er nickte latent und beugte sich ein wenig vor zu ihr. "Weil eine riesige, fantastische und verbotene Siegesfeier stattfinden wird." Er hielt kurz inne und musterte den neugierigen Ausdruck in ihren Augen. "Im vergessenen Tal." ~*°*~*°*~ Der Schnee knarrte unter ihren Füßen, als sie den langen Weg hinaufgingen. Die Sohlen von Sams Stiefeln hatten sich bereits zu Schneefängern umfunktioniert und Hermine fror in ihren dünnen Mokassins. Es war dunkel, bis auf ein paar kleine hüpfende Pünktchen, die wie Glühwürmchen durch die Nacht sprangen und sich immer deutlicher als beleuchtete Attrappen des goldenen Schnatz' herausstellten. Die vier Gryffindormädchen drängten sich immer näher zu einander je dunkler es wurde. Hermine sah sich bei jedem Schritt unsicher um und Amy murmelte kleinlaut irgendwelche Sachen vor sich hin. "Meinst du er wird da sein?", fragte Amy urplötzlich an Sam gewandt. "Wer?" "Freeed", antwortete Amy so als ob die Frage unnötig gewesen wäre. "Natürlich wird er da sein. Immerhin hast du mir gesagt, dass ich ihn und George einladen soll. Aber du wirst es überleben." Genervt rollte Sam ihre dunklen Augen, als sie in einen noch dunkleren Weg einbogen, der allerdings gesäumt von den glühenden Schnatzen war. "Die Idee mit diesen Teilen ist unglaublich genial", lenkte Ginny ab und griff nach einem Schnatz, der sich aber panisch verzog und sich höher positionierte. "Spielverderber!" "Saaam", wieder quengelte Amy. Sam und Ginny stöhnten auf. "Merlin! Amy, lass ihn doch einfach ... einfach Fred sein und du bist einfach Amy!" Sam war so genervt, dass sie Amy fast anschrie. "Sei doch nicht so laut, Sam", meinte Hermine, die noch immer aufmerksam alles um sie herum beobachtete. "Bist du dir eigentlich sicher, dass niemand von den Lehrern etwas hiervon mitbekommt, Sam?" "Wie oft denn noch, Hermine?", nuschelte Ginny, woraufhin Hermine sie finster ansah. "Ja, Hermine. Die Zeitschleife tut das Nötige dafür. Wenn wir zurück im Hotel sind, waren wir nur Fünf Minuten weg." "Das hab ich schon mitbekommen, es ist ja nicht so, als ob ich mich mit Zeitreisen nicht auskennen würde", knurrte Hermine. "Aber ich meine ja nur ... Dumbledore ist darin ebenso bewandert." "Er wird nichts bemerken", versicherte Sam weiterhin und schenkte Hermine ein zuversichtliches Lächeln. Immer näher kam ein helles Licht. Es ging von einer riesigen Fensterwand aus, die etwas abseits in einem ruhigen Hof, verdeckt von riesigen Bäumen, lag. Die Vorderseite bestand aus einer großen Ziegelmauer, über der sich das vielfach abgestufte Dach erhob, dessen Giebel mit Lichterketten geschmückt waren. Die Wirkung war beeindruckend. "Ein Loft", murmelte Ginny und staunte nicht schlecht. "Wow." Der Garten war voller Schnee und in den kahlen Bäumen hingen ebenfalls Lichterketten, die wie Sterne gläsern leuchteten. Hinter den Fenstern waren längst eine handvoll Menschen versammelt, die sich prächtig zu amüsieren schienen. Die drei Mädchen blieben stehen, als urplötzlich ein Junge aus dem Gebüsch gesprungen kam und ihnen den Weg versperrte. Amy stieß einen Schreckschrei aus und auch Hermine zuckte an Ginnys Arm zusammen, "Namen?" Der Junge sah die vier Mädchen eindringlich an. Er sprach bulgarisch, aber Hermine begriff. "Hermine Gran-", begann Hermine verwirrt. Aber der Junge unterbrach sie. "Ah! Stevan hat Bescheid gesagt. Ihr seid sicher Samd-" "Ja genau, Sam und Amy!", unterbrach ihn Sam schnell. "Und Hermine und Ginny. Genau die sind wir." Der Junge lies sie, als er ihre Namen abgeklärt hatte, passieren. Während sie vorne in der bereits überfüllten Garderobe ihre Mäntel, Mützen, Schals und Handschuhe gut unterbrachten, kam Hermine nicht mehr heraus aus dem Staunen. "Du kannst deinen Mund wieder zumachen", sagte Sam grinsend, während sich ein verschwitzter Junge in der Uniform der Durmstrangschüler in die Garderobe quetschte, gefolgt von einem wasserstoffblonden Mädchen, das ein Glas in ihrer Hand hielt und einen engen, kurzen Jeansrock und ein bauchfreies hellblaues Top trug. "Was machen wir Samstagabend?", fragte die Blonde. "Wir tun gar nichts", antwortete der Kerl genervt. "Ich treffe mich mit den Jungs." Er bückte sich um seinen Schnürsenkel zu binden. Dann stand er wieder auf und sah das Mädchen an. "Hab ich das noch nicht erwähnt?" Sie zögerte kurz. Dann lächelte sie. "Ist okay. Hauptsache du bist glücklich." Ihr Lächeln wirkte mädchenhaft, aber in Sams Augen falsch. "Willst du nun deinen Drink?" Sie reichte dem Jungen ein Glas und lächelte noch immer. Er nahm es dankend und kippte es hinunter. Dann, nach einigen Augenblicken, blinzelte er flüchtig und lächelte daraufhin - zu Sams Erstaunen - ebenfalls. Er beugte sich vor und drückte dem Mädchen einen Kuss auf die Lippen. "Weißt du was? Scheiß auf die Jungs. Ich möchte den Abend am Samstag nur mit dir verbringen." "Warum Samstag, wenn wir doch jetzt Zeit verbringen können?" "Alles, was du willst, Baby." Den Rest der Konversation konnte Sam nicht weiter verfolgen, da sie von Amy am Arm weiter gezogen wurde, hinein in die große Partyhalle. Die meisten Fensterläden an der Wand waren mit Vorhängen aus bemalter Seite verhängt worden, doch die Zwischenräume an der inneren Wand gaben den Blick auf einen Innenhof frei, den der Schatten alter Bäume grünlich scheinen ließ. Enge Treppenstufen führten weit nach oben und das mit mystischen Bestien verzierte Geländer wirkte abgegriffen. Das Gebäude vermittelte den Eindruck, als wäre es früher eine gemauerte Festung gewesen, denn das Erdgeschoß war aus Stein, während die oberen Etagen aus Holz und Stoffwänden bestanden. Hermine erstarrte in blankem Staunen, da das Gebäude sich so vollkommen von allen anderen unterschied, die sie bis jetzt in Bulgarien gesehen hatte. Wenn es auch winzig war im Vergleich zu Durmstrang, war dieses Loft immer noch so groß wie das Quartier, indem sie wohnten. Während sie durch die Massen marschierten um jemanden zu finden, den sie kannten, wurden besonders Amy und Sam stetig gemustert. Einige Mädchen fingen verhalten an zu tuscheln, während ein Ex-Schulkamerad der beiden sogar anfing ihnen eine Gemeinheit auf Bulgarisch nachzurufen, die Hermine und Ginny nicht verstanden hatten. Und Amy und Sam waren mehr als froh darüber. Seit die beiden von Durmstrang mehr oder weniger geflüchtet waren, hatten sich wohl einige Gerüchte um das Austreten der beiden Mädchen herumgesprochen. Sam ließ ihre Augen über die bekannten und nicht bekannten Köpfe schweifen, konnte aber (obwohl sie auf ihren Zehen stand) nicht wirklich etwas erkennen. Das lag nicht nur an der Überfülltheit des Raumes, sondern auch an den Rauchschwaden in der Luft, die vergnügt in den Lüften zwischen den Obergeschossen herumschwebten. "Wie ich Raucher verachte!", zischte Sam leise. Amy horchte auf und lächelte schmal. "Vic raucht", sagte sie sachte. "Wie ich bereits sagte ... ich verachte Raucher." Sam lächelte ihre Freundin diabolisch an und nahm dann ihre und Hermines Hand, um sie weiter zu ziehen. Amy schnappte sich Ginny, die gerade von einem Jungen auf Bulgarisch angesprochen wurde. (Sie hatte nicht vor, Ginny zu sagen, dass er ihr gerade den Vorschlag gemacht hatte, sie schnell ins Gebüsch mitzunehmen um sie dort zufrieden zu stellen.) Nachdem sich die vier Hexen endlich gegen die anderen kreischenden Partygäste durchgesetzt hatten, ließen sie sich mehr oder weniger zufrieden mit ihren Cocktails auf zwei unbewohnte Sofas fallen, in deren Mitte sich eine niedriger Holztisch befand. Er passte überhaupt nicht zur restlichen Einrichtung, die aus silberfarbenen Tischen, oder sogar vergoldeten bestand. Auch die Couch, auf welcher Hermine und Ginny saßen, hob sich gänzlich vom Rest ab, da sie aus dunkelbraunem Leder, und nicht aus Stoff bestand. Überhaupt passte hier nichts zum anderen. Es gab dem ganzen Ort etwas Außergewöhnliches. "Wo bleiben denn Harry und Ron?", fragte Sam, während Amy gerade den letzten Schluck ihres Glases hinuntergekippt hatte. "Sie kommen nach", sagte Hermine. "Warten auf Fred und George, weil die beiden sich noch mit zwei Spielerinnen getroffen haben. Irgendetwas von wegen Flugtechnik und so." Hermine zuckte mit ihren zierlichen Schultern. Quidditch war noch nie ihr Fachgebiet gewesen und sie hatte sich damit abgefunden. "Sie wollten mit Sicherheit nicht nur über Flugtechniken reden, Hermine", warf Ginny beiläufig ein, während sie mit ihren Augen die Partygäste beobachtete. "Wissen sie den Weg?", fragte Sam. Sie warf einen argwöhnischen Blick zu ihrer Seite, als sie bemerkte, dass Amy zähneknirschend an ihrem Strohhalm herumkaute. Hermine meinte, die beiden Mädchen würden sie begleiten. "Verstehe. Die zwei werden den Weg zweifellos kennen." Sam zuckte zusammen, als Amy plötzlich das Glas hart auf den Tisch donnerte, aufstand und wortlos in der Masse verschwand. Amy drängte sich zwischen ein paar Leuten hindurch, die sie zwar von früher kannte, aber ignorierte. Sie hatte jetzt ohnehin keine Lust auf Gesellschaft. Einsam setzte sie sich an die Bar und noch bevor sie bestellen konnte, musste sie bemerken, dass ein gewisser weißblonder Slytherin neben ihr stand. Sie seufzte und sah ihn kurz an, wandte sich dann aber zur Bar. Sie konnte noch immer nicht verstehen, was Sam an ihm fand. Der Junge hinter der Bar ignorierte sie, als sie versuchte eine Bestellung zu machen. Sie hatte es auf Englisch und auch auf Bulgarisch versucht, aber scheinbar beachtete er sie gar nicht. "Ist schon tragisch, wenn kein Mensch auf der Welt sich um einen schert, nicht wahr, Avelle?" Er lächelte, aber seine Augen waren so kalt, wie die einer Schlange. "Halt den Mund, Malfoy", sagte sie mehr kleinlaut als widerspenstig. "Da will wohl jemand die Wahrheit verdrängen." Amy zählte innerlich bis zehn, aber es half nichts, er stand immer noch neben ihr und hatte sich nicht ins Nirwana verzogen. "Wo ist eigentlich Weasley?" Amy sah ihn wütend von unten an und biss sich unmerklich auf die Lippe. Draco schlug künstlich die Hand vor den Mund. "Ich vergas, zwischen euch beiden läuft ja schon lange nichts mehr." Seine kalten Augen fixierten ihre, die ihn unsicher und traurig ansahen. Amy stand auf um sich sicherer zu fühlen. Es erzeugte aber das Gegenteil, da sie immer noch erheblich kleiner war als er. "Halt den Mund!", presste sie hervor, auch wenn es nicht sehr bedrohlich, sondern eher lächerlich in Dracos Ohren klang. "Ist das alles, was du sagen kannst? Komisch, so wie Sam immer von dir redet, Avelle, dachte ich, dass du vielleicht ein bisschen mehr Wortschatz hast. Aber sie meinte ja auch, dass du in manchen Situationen den Schwanz einziehst. Du bist vielleicht doch nicht ganz so stark, wie du immer tust, oder? Aber sie sagte ja auch", begann Draco, dem es gerade mehr als nur Spaß machte, Amy zu provozieren, "dass du versuchst so wie sie zu sein, ihr aber nie das Wasser reichen kannst." "Hat sie nicht..." "Hm." Draco wiegte seinen Kopf und sah sie dann an, als hätte er kurz überlegt. "Ich würde nicht darauf wetten, denn weißt du, was Mädchen alle sagen, wenn man mit ihnen unter einer Decke liegt? Nein, höchstwahrscheinlich nicht. Weasley der Trottel war bestimmt nicht im Stande die Decke auch nur anzuheben." Amy hielt die Luft an. "Was hat Anne dir denn erzählt, als du mit ihr die Decke geteilt hast?", fragte sie schließlich. Für einen kurzen Moment hatte Amy das Gefühl, dass Draco aus dem Konzept war, aber dann lächelte er zuckersüß und sah sie starr an. "Weißt du, ein Gentleman schweigt und genießt." Erneut stach er in ihre Wunde, indem er Fred wieder zur Sprache brachte. "Aber so weit ich weiß, kennst du das auch nicht. Weasley war sicher kein Gentleman, wenn er sogar dein Tagebuch liest." Er hatte bei den letzten Worten bewusst die Stimme gesenkt. Das kleinere Mädchen sah ihn erschrocken an. "Woher ... weißt du das?" "Die Welt ist klein, so etwas spricht sich rum, auch wenn es niemanden interessiert." Amy, die seinen Anspielungen lange genug standgehalten hatte, hatte nur noch Mühe ihre Tränen zurück zu halten, anstatt, dass der Junge jetzt Halt machte, versetzte er ihr einen letzten alles vernichtenden Schlag. Er beugte sich etwas runter und sprach so leise, dass wirklich nur sie es hören konnte. Seine von Spott erfüllte Stimme lies ihr eine Gänsehaut im Nacken entstehen. "Keine Angst, Kleines, bald ist sowieso alles vorbei. Du brauchst keine Angst haben, bald bist du aus dieser grausamen Welt verschwunden und kommst an einen besseren Ort. Irgendwann schläfst du ein und wachst nicht mehr auf, aber ich will, dass du weißt, dass ich für dich bete, Amy Avelle. Ruhe in Frieden." Eine Sekunde lang hielt sie inne, dann ging sie einen Schritt zurück. Sie holte aus und knallte ihm eine, sodass das Klatschen einige der Partygäste dazu bewegte, sich nach ihnen umzudrehen. Als sich ihre zierliche Hand auf seiner Wange, die zu einem fiesen Grinsen hochgezogen war, rot abfärbte, war sie schon längst den Tränen ergeben und davon gerannt. "Du weißt, dass du sie hättest küssen müssen." Draco drehte sich mit zusammengekniffenen Augen zu Montague um, dann sah er wieder kurz in die Richtung, in der Amy verschwunden war. "Bist du betrunken, Montague?" "So lauten die Regeln. Wenn ein Mädchen dich ohrfeigt, musst du es küssen." Ein teuflisches Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Diese Hexe würde ich nicht einmal anfassen, wenn ich unter dem Imperiusfluch stünde", zischte Draco aggressiv. Montague lachte und schüttelte seinen Kopf. "Sie ist so anders als Sam. Sie hat keine eigene Persönlichkeit." "Sam?" "Ich sagte ... Anne", meinte Draco zwanglos. "Wo ist sie eigentlich?" "Im Hotel. Sie hat sich geweigert hierher zukommen, wo sich so viele lüsterne Bulgaren befinden, die ihr ein Haar krümmen könnten. Aber bei Crabbe und Goyle ist sie gut aufgehoben." Draco lächelte zufrieden und nahm dann einen genüsslichen Schluck von seinem Vodka. ~*°*~*°*~ Vic stellte sein Glas auf dem kleinen Tisch ab und ließ sich neben die blonde Hexe auf das bequeme Liegesofa sinken. Er sah sie erwartungsvoll an und zog seine Brauen hoch, als sie nichts sagte, sondern ihn ebenfalls nur wortlos begutachtete. "Man sagt: Hallo." Vic lächelte sie spitzbübisch an und legte seinen Arm auf die Rücklehne der Bank. Sam wölbte ebenfalls ihre Brauen und konnte ein schmales Grinsen nicht aufhalten. "Wo ist Stevan?", fragte sie übergangslos. "Sehe ich so aus, als würde ich mich dafür interessieren, was mein nervender Halbbruder gerade treibt?", sagte er gespielt empört und musterte dann kurz Hermine von der Seite, die noch immer auf das Eintreffen von Ron und den anderen wartete und sich nicht besonders zu amüsieren schien. "Was macht Granger hier?" "Dasselbe wie ich. Sich langweilen und den betrunkene Idioten zusehen, wie sie sich gegenseitig nachstellen und sich noch mehr betrinken." "Also Tina ist heute ja nicht hier ... und mir ist auch langweilig." Er griff in seine Jackeninnentasche und holte eine Zigarette hervor. Dann grinste er breit, woraufhin sie ihm einen strafenden Blick versetzte und ihm einen Klapps auf den wuscheligen Kopf gab. "Dafür aber Draco", sagte sie süßlich. "Dieser Kerl hat sich höchstwahrscheinlich gerade sein Opfer ausgesucht um es seelisch in den Ruin zu treiben", sagte Vic gleichgültig, während er per Fingerschnipsen eine Flamme zwischen seinem Mittelfinger und Daumen entfachte. Er führte die Zigarette mit dem Mund zur Flamme und nahm einen tiefen Atemzug. Nachdem er ausgeatmet hatte lehnte er sich wieder in das weiche Sofa und blickte Sam, die ihn fragend musterte, an. "Er hat sich gerade mit Kamil duelliert. Der hat Malfoy ganz schön fertig gemacht." "Er hat sich mit Kamil duelliert? Wieso das denn?" Sam bemerkte nicht, dass ihre Stimme schnippisch wurde. "Weil er behauptet hat, die Spieler von Hogwarts hätten nicht mehr drauf, als fliegende Babies, die gerade zum ersten Mal einen Besen gesehen haben." "Autsch", murmelte Sam. "Ich hätte ihm wohl sagen sollen, dass Kamil der Jahrgangsbeste im Duellierclub war, oder?" Sie grinste leicht, wurde aber aus ihren Gedanken gerissen, als sie bekannte Stimmen hinter ihr vernahm. Auch Hermines Aufschrecken konnte nicht übersehen werden. Sie umarmte Ron stürmisch und drückte ihm einen Kuss auf die kühle Wange. "Ich geh jetzt besser", sagte Vic fast gedämpft, als er Harry und den Rest der Truppe erkannte. Sam wölbte ihre Brauen und wollte etwas erwidern, jedoch war er schneller. "Wir sehen uns später, Samdra." Aber er war zu übereilt aufgesprungen, als dass er ihren bestürzen Blick noch hätte mitbekommen können. Somit ließ sich Sam von Harry in ein Gespräch über diesen gigantischen Saal ein und beobachtete stetig die zwei brünetten Mädchen, die George und Fred mitgebracht hatten. Sie kannte die beiden nicht. Sie waren offensichtlich ein Jahr älter als sie und in Stevans Jahrgang. Aber es war nicht das hinreißende Aussehen der beiden fremden Hexen, das Sam beunruhigte. Es war der feurige Ausdruck in Freds Augen, während er mit ihnen sprach. Nach einer Weile hatte Sam genug von dem ewigen Gelaber der beiden Bulgarinnen, die kaum einen geraden englischen Satz hervorbrachten, und verschwand unter dem Vorwand die Toilette aufzusuchen. Ohnehin hatte sie auch nichts zum Thema "Steilflugpass des Irischen Jägers Fletchley" zu sagen, worüber sich Harry, Ron und Ginny schon seit einer Ewigkeit unterhielten. Gelangweilt von der heimlichsten und fantastischsten Party, der Vic wohl je beigewohnt hatte, setzte sie einen Stiefel vor den anderen, bis sie an der gemütlichen Ecke mit den Sitzsofas angelangt war. Hier hatte nicht die bulgarischen Folksongs gemischt mit Hardrock Vormacht, sondern beruhigende keltische Klänge, die wirklich eine Wohltat für die Gehörsinne war. Sam blinzelte zwischen den kardinalroten Seidenvorhängen hindurch und erkannte Stevan auf einem der Sofas an der Außenseite des riesigen Gebäudes. Neben ihm saß ein Durmstrang, den Sam noch nie gesehen hatte. Ohne zu zögern ging sie auf Stevan zu und ließ sich mit seltsam geschmeidiger Anmut auf dem kleineren Sofa direkt ihm gegenüber nieder. "Samdra. Ich dachte schon, ihr kommt überhaupt nicht mehr." Stevan warf seinem Sitznachbar einen beschwörenden Blick zu. Kurz darauf stand er auf, fixierte Sams schwarzes Top unbeherrscht und verschwand hinter den Seidenvorhängen. "Probleme?", fragte Sam übergangslos, während sie sich die Cocktailkirsche aus Stevans leerem Glas schnappte. "Was meinst du?" Der Junge richtete sich auf, holte eine Zigarette aus seiner Jackentasche und zündete sie binnen Sekunden an. "Den Kerl von eben?" "Du hast es erfasst." Sam lächelte und steckte das Stäbchen mit der Kirsche zwischen ihre Zähne. "Als ob dich das etwas angehen würde, Fräulein." Stevan beobachtete das blonde Mädchen wie sie die Kirsche kaute und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. "Mich geht alles etwas an. Das müsstest du noch wissen." Sam hatte es sich in einem Nest aus Kissen bequem gemacht, während sie weiter desinteressiert Vics Bruder dabei zusah, wie er seine qualmende Zigarette rauchte. Anscheinend war ihm genauso wenig nach Reden zumute, wie ihr selbst. Verdammte Raucher, dachte sie bei sich selbst. Warum war sie eigentlich hier hergekommen? Nach einigem Überlegen kam sie aber zu dem Entschluss, dass dieses wunderbar bequeme Sofa Grund genug war zu bleiben. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und wäre vor lauter Schreck beinahe vom Sofa geglitten. Was machte er denn hier? Ein paar Meter weiter saß Draco leger neben seinen Kumpanen in einem fellbezogenen Liegestuhl und starrte an die emporragende Decke. "Stevan, wir sehen uns demnächst." Schnurstracks stand Sam auf ihren langen Beinen, nahezu geblendet von ihren augenblicklichen Gefühlen rannte sie fast den kleinen Glastisch zwischen den beiden schwarzen Couches um, als sie sich galant ihren Weg zu ihrem Slytherin suchte. Beabsichtigter Weise bemerkte der blonde Junge das Mädchen, das auffällig langsam an ihm vorbeilief. Und wenige Minuten später, fanden sich die zwei Geliebten in den Armen des anderen, draußen im hinteren Hof. ~*°*~*°*~ Amy stellte das geleerte Glas zurück auf die Theke und schloss kurz die Augen, als der brennende Alkohol ihre schwache Kehle hinunterrollte. Langsam und leicht benommen fuhr sie sich durch die Haare und beobachtete das Geschehen um sich herum. Als ihre Augen hin und her huschten entdeckte sie die Balkontür. Sie war nicht weit entfernt, allerdings musste sie dafür durch die wild feiernde Menge. Seufzend erhob sie sich und schwankte unmerklich auf die Tür zu. Bevor sie sie erreichte, tippte sie jemand an. Sie drehte sich um und sah einem großen jungen Mann ins Gesicht. Es brauchte ein paar Sekunden, bis sie ihn erkannte. "Amiela?" "Darwin?", fragte sie zögerlich. Sie war sich nicht hundertprozentig sicher ob er es war. Sie wusste nur, dass sie ihn irgendwoher kannte. Ein alter Klassenkamerad. "Lass dich umarmen!" Mit diesen Worten hatte Darwin das Mädchen schon an sich gezogen. Etwas überrumpelt tätschelte Amy seinen Rücken und machte sich los. "Ich hab dich schon ewig nicht mehr gesehen. Dich und Samdra. Wo ist Samdra?" Amy zuckte mit den Schultern. "Nicht hier. Zumindest nicht jetzt." "Das sehe ich. Wie auch immer. Ihr beide zusammen seid sowieso immer ein bisschen ... nun ... anstrengend." Amy nickte langsam und stockend und hörte ihm eigentlich nur halb zu. "Jetzt können wir uns auch mal ganz alleine unterhalten. Nur wir zwei", sprach Darwin weiter. Er sah noch genauso aus wie damals. Seine langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf gebunden und seine dunklen Augen sahen im schwachen Licht des Raumes noch dunkler und unergründlicher aus. Fast wie schwarze Knöpfe, die man in sein Gesicht genäht hatte. Amy hing fest an dem Gedanken und schüttelte sich vor Ekel, als sie sich bildlich vorstellte, wie jemand diesem Jungen zwei Knöpfe ins Gesicht nähte. Das grenzte ja schon fast an Hannibal und seine perversen Gedanken. "Lass uns doch irgendwo hinsetzen", schlug Darwin vor. "Nein. Lieber nicht. Ich denke ich brauche frische Luft." Amy lächelte verlegen und Darwin grinste. "Verstehe." Sie bahnte sich den Weg zur Balkontür und riss sie auf. Die frische Luft kam in einem großen Schwall und erfasste den zierlichen Körper Amys. Sie schloss die Augen und atmete die kalte Luft tief ein. Im nächsten Moment spürte sie, wie sie jemand an den Hüften hinaus schob und die Tür schloss. Sie drehte sich langsam um und da stand wieder Darwin. Sie hatte ja geahnt, dass er ihr folgen würde, aber es nicht bemerkt. Schließlich musste sie zugeben, dass sie wohl doch etwas zu viel Alkohol hatte, als sie vertrug. Sie fühlte ihren Körper nur noch zweitrangig und auch die Luft war nach einer Weile fast wie verschwunden, als sich langsam begann alles zu drehen. Mit vorsichtigen und doch torkelnden Schritten ging sie auf das Geländer zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Darwin fingerte eine Zigarette aus der Schachtel und hielt sie Amy hin. "Danke, ich rauche nicht", meinte sie nur leise und er steckte sich den Glimmstängel achselzuckend an. "Erzähl mal", sagte er übergangslos und hauchte den Rauch aus. "Was denn?", unverständlich sah sie ihn an. "Na ja. Was du so in den letzten paar Monaten getrieben hast" "Nichts", lallte sie unfreiwillig. "Gar nichts?" "Nein. Gar nichts" Darwin zog verwirrt eine Augenbraue in die Höhe. "Du hattest doch sicher...einen Freund, oder?" "Ich glaube nicht, dass das von Bedeutung ist", murmelte sie. Der große Junge zog langsam die Schultern in die Höhe. "Denke ich schon." Er nahm einen Zug. "Denn ... wenn du ihn noch hättest. Beziehungsweise wenn nicht, dann..." Er brachte den Satz nicht zu Ende und sie sah ihn nur an. "Ist er hier?" Amy nickte langsam und Darwin trat einen Schritt zurück. "Aber wir sind nicht mehr zusammen", rutschte es aus ihr heraus. Amy hatte keine Ahnung, warum sie das jetzt sagte. Es war so unnötig und wahrscheinlich würde sie sich damit nur Probleme einhandeln, aber der böse Geist des Alkohols war schneller gewesen, als ihre Vernunft. Der Bulgare blickte auf und ein Glitzern trat in seine Augen. Mit einem Schritt stand er genau vor ihr und warf über sie hinweg die Zigarette vom Balkon. Mit seiner anderen Hand fuhr er ihr über den Arm zur Schulter hinauf. Amy schluckte. "Amiela ... darauf hab ich schon lange gewartet. Ich dachte ich würde nie meine Chance bekommen", hauchte er und sah sie begierig an. Sein Blick blieb an ihrem Ausschnitt hängen, doch dann wanderten die dunklen Knöpfe wieder zu ihrem Gesicht. Seine Rechte fuhr unter ihr Oberteil zur ihrem Rücken und strich auf und ab. Die Linke schob sich in ihren Nacken und zog sie mit leichtem Druck näher zu sich. Er schloss die Augen und beugte sich zu ihr herab. Als seine Lippen die ihren berührten, spürte sie nichts. Rein gar nichts. Nicht das Kribbeln, welches sie ersuchte, wenn Fred sie zärtlich berührte oder küsste, noch das Gefühl von Glück und Freude. Sie fühlte einfach nur Leere. Als er mit seiner Zunge immer weiter in ihren Mund eindrang, huschte ihr Blick zur efeubewachsenen Hauswand. Sein Kuss war feucht und unangenehm. Er schmeckte nicht wie Fred nach Liebe und Geborgenheit, sondern nur nach Verlangen und Zigarette. Als sie die Augen schloss, sah sie nur Fred, der sie gütig anlächelte. Es tat weh, also öffnete sie sie wieder und blickte über Darwins Schulter hinweg. Sie spürte kaum etwas, nur dass sich wieder alles drehte und ein Gefühl von Übelkeit in ihr aufstieg. Aus irgendeinem Grund wehrte sie sich nicht. Sie ließ es einfach über sich ergehen. Sie wusste nicht einmal, wie sie sich wehren konnte. Es war nicht bedrohlich oder beängstigend nur ungewohnt und anders. Gefühllos. Seine Hände waren mittlerweile überall. Als sie jedoch ihre Brüste leicht berührten, machte sie sich los. "Lass das bitte." "Aber wieso? Gefällt es dir nicht?" Sie wollte, dass er aufhörte und sie in Ruhe ließ, aber sie antwortete nicht, was er falsch auffasste. Er küsste sie wieder und wieder, nur seine Hände blieben fern von ihren Brüsten. Sie beugte sich ihm also. Mit der Zeit, wanderten seine Küsse ihren Hals hinab zum Dekolleté, wo er eine feuchte Spur hinterließ. Sie schluckte, als plötzlich die Balkontür aufging. Jemand stockte und räusperte sich. "Ich wollte nicht stören ..." Die Stimme stockte. "Avelle?" Darwin drehte sich um. Vor ihm stand Adrian Pucey. Der Junge sah von dem Bulgaren zu Amy und wieder zurück. "Wer bist du?", fragte Darwin und drehte den Rücken zu Amy. "Wüsste nicht, was dich das angeht." Der große Slytherin wandte sich zum Gehen, aber Amy schüttelte den Kopf und blickte dann zu Darwin, was Pucey offenkundig verwirrte. Flehend sah sie ihn an. Man sah, dass in Adrian etwas vor sich ging, das ihn äußerst zerstreute. Aber schließlich entschloss er, dass nur Gutes für ihn dabei rauskommen konnte. "Ich denke, du solltest sie jetzt in Ruhe lassen." "Wer bist du, dass du mir so was sagen kannst", entgegnete Darwin abwertend. Pucey zog lediglich seinen Zauberstab. Darwin funkelte ihn böse an und blickte dann zu Amy, die ihren Blick aber in die Ferne gerichtet hatte. Er gab ziemlich schnell auf. Darwin war schon immer eher einer von der ängstlicheren Sorte gewesen. Wütend zog er von dannen. Er war noch nie gut im Duellieren gewesen und er wusste nicht, wie diese englischen Snobs trainiert wurden. Als er weg war, atmete Amy befreit aus. "Danke", flüsterte sie. Pucey sah sie zweifelnd an. "Denk nicht, dass ich das getan hab, weil ich dich ... mögen könnte. Wer weiß, wann du mir vielleicht noch mal nützlich werden könntest, denn jetzt stehst du in meiner Schuld, Gryffindor." Der Slytherin steckte den Zauberstab weg und wandte sich ein zweites Mal zum Gehen. "Trotzdem danke", sagte sie und sah ihm nach, als er ohne Erwiderung verschwand. Wie in Trance wand sie sich dem Geländer des Balkons zu und bemerkte nicht einmal, das ihre Augen tränten. Dass es kalt war, kümmerte sie nicht. Sie war Kälte gewöhnt. Ihre von den Tränen gereizten Augen schmerzten, als sie angestrengt in die Dunkelheit sahen, die nur durch wenige Lichter erhellt war. Unter einem dieser Lichter sah sie ein Paar, das sich vom Gebäude entfernte. Die Hände der beiden Verliebten waren ineinander verschlungen und sie beide so mit sich beschäftigt, dass sie die Welt um sie herum nicht mehr wahrnahmen. Tief im Innern wünschte Amy sich Fred herbei, sie wollte mit ihm reden, ihn umarmen, ihn einfach nur neben sich spüren, aber sie wusste, dass es wahrscheinlich nie so weit kommen würde. Unerwartet blieben die beiden da unten stehen. Amy sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. Nicht wirklich interessiert aber dennoch zog sie sich am Geländer hoch und beugte sich herüber. Der Schatten wich aus ihren Gesichtern, als sie sich einander näherten. Es waren Sam und Draco. Das dunkelhaarige Mädchen schluckte hart, als sie Sams Lachen hörte, während er sie in die Dunkelheit zog. Was fand sie nur an ihm? Wie konnte sie mit diesem abscheulichen Kerl zusammen sein? Eine Träne kullerte Amys kalte Wangen hinab, als ihr bewusst wurde, dass sie ganz alleine war. Sam hatte Draco, sie kümmerte sich kaum noch um sie ... und Amy selbst, ja wen hatte sie? Wenn Sam mit Draco zusammen war, hatte sie niemanden, an den sie sich halten konnte. Keiner, der ihr Halt gab. Fast wie von selbst kletterte ihr Fuß etwas höher an der Brüstung. Die Leere unter ihren Füßen machte ihr keine Angst, es war mehr etwas Erlösendes. Ihre Hände verkrampften sich um das Geländer und sie beugte sich noch weiter herüber. Wie in Trance fixierte sie das Dunkel und je länger sie es ansah, desto mehr bildete sich in der Mitte des Dunkels ein heller, weißer Punkt, der nach ihr zu rufen schien. Bevor sie sich den Rufen hingeben konnte, kam eine Stimme an ihr Ohr. "Was tust du da?" Amy drehte den Kopf ruckartig herum und sah Fred vor sich. "Komm nicht näher, ich springe!", rief sie - zu ihrem eigenen Überraschen. "Verschwinde!" Ihre Stimme überschlug sich in ihrem Schrecken und verlieh ihr etwas Hysterisches, das Fred Angst machte. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, aber er konnte es nicht. Es schien ihm, als würde er sich in einem Traum befinden. In einem Albtraum. Sein Mädchen stand mit zitternden Händen und mit nichts außer einer dünnen Strickjacke bekleidet an der Brüstung und sah ihn aus ihren tränenverschmierten Augen an. "Nein. Das tust du nicht", sagte er sanft. Er kam einen Schritt auf sie zu, als sie aber erschrak und sich weiter vorbeugte, hielt er sofort inne. "Du willst das nicht, Amy. Du hättest nichts davon. Du musst niemandem etwas beweisen, hörst du?" "Ich sagte ... du sollst weggehen", sagte sie leise, ihren Kopf wieder der Dunkelheit vor ihr zugewandt. Sie fühlte, wie der kühle Wind ihr ins Gesicht schnitt und ihre Tränen einfrieren ließ. "Gib mir deine Hand." Sie schüttelte ihren Kopf und schluchzte. Fred wartete ab, aber sie regte sich nicht. Er seufzte und schob sich seine Ärmel hoch. "Dann muss ich ebenfalls springen." Er konnte es nicht sehen, aber ihre Augen weiteten sich, als er neben sie trat und seine Hände auf das Eisen legte. Sie hört ihn einen tiefen Atemzug nehmen und das Geländer knarren, als er sich hoch stützte. Langsam und all ihren Mut zusammennehmend, blickte sie ihn an. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie sein Gesicht genau erkannte. Er lächelte sie an. Dieses warme Lächeln war auch jetzt nicht gewichen. "Hör auf mit dem Unsinn!", sagte sie schluchzend. "Du musst es nicht noch schlimmer machen, Fred!" "Es schlimmer machen?" Er lachte. "Was könnte es Schlimmeres für mich geben, als deine Leiche da unten?" Seine Augen sahen sie an, als könnten sie bis auf den Grund ihrer kaputten Seele sehen. Eine warme Träne stürzte auf das Geländer und erkaltete. Er legte seine Hand auf ihre und fühlte den Sturm, der plötzlich durch seinen angespannten Körper jagte. Sie ließ es zu. Langsam zog er sie hinab, bis ihre Füße den Boden berührten und. Als sich ihre Hände wieder trennten, sah sie hoch zu ihm. Ihre Wangen waren vor Verlegenheit tief gerötet. Sie war nicht mächtig genug, um die Kontrolle über sich wiederzuerlangen. Sie kam sich ausgeliefert vor. Er stand vor ihr. So nah bei ihr. Fred streckte seine Hand erneut nach ihr aus, hörte dann aber Harrys Stimme und zog sie rasch zurück. "Komm schnell, Fred! George und Gorbatschow schlagen sich gerade tot!" ~*°*~*°*~ "Ich habe durch eine neue Bekanntschaft die Wegbeschreibung erhalten", beantwortete Draco Sams stumme Frage, während sie sich endlich entschieden hatte stehen zu bleiben. So weit vom Partygeschehen entfernt, würde sie niemand finden, umringt von beinahe purer Dunkelheit. "Eine nette Bekanntschaft?" Sam lehnte sich an die mit Efeu umwachsene Außenmauer, die die Grenze zwischen dem Verlorenen Forst und dem Loft säumte, und umschlang seine Hände mit ihren. Obwohl es recht kühl war, fühlten sie sich angenehm warm an. "Wäre sie so charmant wie dieses wunderschöne bulgarische Mädchen aus Gryffindor gewesen, hätte ich wenigstens eine Beschäftigung gehabt", hauchte er mit ungewöhnlich rauer Stimme. Sam warf ihm einen Blick zu, der halb irritiert, halb amüsiert war. Er lächelte und entblöße eine Reihe lilienweißer Zähne. "Nehmen wir an, diese Bekanntschaft wäre besagte Gryffindor gewesen. Hättest du sie behandelt wie eine Blume?" Draco nickte, seine Finger strichen über ihre Schultern, als wären sie die Flügel eines kleinen Vogels. "Wie eine Blume", sprach er leise. "Zeig es mir", flüsterte das junge Mädchen. Ihr Körper erzitterte unter seiner Berührung und sie spürte durch seine Jeans hindurch den Druck seiner anschwellenden Männlichkeit. "Hier?" Er zog verschmitzt seine Brauen hoch und berührte wie zufällig ihren Oberschenkel, als er sich vorbeugte, sich an der Mauerkante abstützte. Sams Sehnsucht verwandelte sich in beinahe unerträglichen Schmerz. "Hier", wiederholte sie sanft. "Hier und jetzt." Er beugte seinen Kopf hinab und küsste ihre Lippen. Seine Berührung war so sanft, wie ein leiser Hauch. Sie gab sich ihm sofort hin, ließ alles zu, was er mit ihr anstellte. Dann, als seine Sanftheit ihre Begierde verstärkt, schmiegte sie sich an ihn und forderte mehr. Doch er gab noch nicht nach, seine Hände blieben weich. Durch den samtartigen Stoff ihres dünnen olivfarbenen Pullovers streichelte er ihre Brüste, trieb das Gryffindor-Mädchen beinahe in den Wahnsinn. Ihre Brustwarzen richteten sich auf. Sie wollte seine Finger auf ihrer nackten Haut spüren, mit einer Verzweiflung die alles übertraf, wonach sie sich jemals gesehnt hatte. Er weigerte sich, ihrem Verlangen nachzukommen. Noch. So, als ob ihr Gewand etwas Wertvolles wäre, tasteten sich seine wärmenden Finger vorsichtig zu ihrem flachen Bauch vor. Qualvoll langsam strich er auf und ab. Immer höher und tiefer. Sam bebte am ganzen Körper. Sie zerrte an seinem schwarzen Hemd, wollte ihn fühlen, anfassen, ihm zeigen wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Er schloss genüsslich seine Augen, als ihre Finger seine Haut endlich fanden und rang mit seiner Selbstbeherrschung. Seine Behutsamkeit stachelte ihr Begierte nur noch mehr an, quälte sie bis zur Ekstase. Sie hätte den Augenblick nicht nennen können, da er den Knopf ihrer Hose öffnete und den Reißverschluss hinunterzog. Blütenartig fiel der Stoff nach beiden Seiten. Seine Finger berührten sanft die Haut unter dem schwarzen Spitzenhöschen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Welt um sie herum bereits in einen Nebel der Benommenheit aufgelöst und sie stöhnte vor Verlangen nach der Berührung seiner Lenden. Heiß wie Feuer fegten die Wellen durch ihren Körper, seine Berührungen weit unter ihrem Bauchnabel nahmen ihr Sinne und Verstand. Sam schloss die Augen und wollte sich an den Einbuchtungen der Steinmauer Halt suchen, als plötzlich ein Knacken im Unterholz die Stille durchbrach. Die beiden schreckten auf, die wallende Hitze in ihren beiden Körpern war jäh gelöscht. "Seid ihr da mal langsam fertig? Ich brauch sofort deine Hilfe, Sam." Abrupt verschloss Sam ihre Hose wieder und richtete sich nervös auf, genau wie Draco, der aufrecht wie ein Schwert da stand. Sam blickte über Dracos Schulter, konnte aber nur die Stimme des bulgarischen Slytherins ausmachen. Höchstwahrscheinlich stand er irgendwo zwischen den Bäumen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Vics Gestalt die Dunkelheit verließ und vom goldenen Licht der Fackel beschienen wurde. Seltsamerweise wirkten seine Züge nicht wie sonst gelassen und spitzbübisch, wenn er Sam ansah. Vielmehr wirkten sie verärgert und kühl. In seinen hellbraunen Augen las sie Abscheu und Verwunderung. Eigentlich eine unmögliche Mischung. "Was soll das, Spiller?", bellte Draco wütend. "Hast du kein eigenes Leben, dass du ständig meinem nachjagen musst?" Vic lachte heuchlerisch auf. "O ja, Malfoy. Dein Leben ist wirklich wünschenswert. Der Vater, der einen unterdrückt und benutzt, der gerade auf einem Kreuzzug ist und die Mutter, die mit ihrer zerrissenen Seele im leeren, riesigen Anwesen sitzt und das Silberbesteck von den Hauselfen polieren lässt. Sag mir, wenn du es nicht mehr brauchst. Ich verkauf es einem anderen hirnlosen Mistkerl." Draco zog seinen Zauberstab aus der Hosentasche und richtete ihn wütend auf Vic. Seine Augenwinkel begannen zu zucken, während seine silberblauen Augen aussahen, als würden sie zu glühen anfangen. "Hört sofort auf damit!", fauchte die blonde Hexe ruhig, doch etwas Gefährliches lag in ihrer Stimme. Sie drückte Dracos Arm herrisch nach unten und sah ihn genauso finster an wie Vic. "Was bei Merlin willst du überhaupt hier?" Für den Bruchteil einer Sekunde war Vic überrumpelt. Er hätte damit gerechnet, dass sie herrisch sein konnte. Aber dass dieser Slytherin sich nicht dagegen wehrte, kam ihm sonderbar vor. "Deine Freunde und Stevans Mannschaft werden gleich in einem Blutbad enden, wenn du deinen entzückenden Hintern nicht sofort in den Innenhof beförderst!" "Was?" Die Verwirrung in Sams Stimme war nicht zu überhören. Der brünette Junge lachte hohl. Dann kam er unvermittelt auf die beiden zu, ergriff Sams Handgelenk und zog sie von der Außenmauer weg. "Was wird das, Vic?", rief das Mädchen ebenso aufgebracht wie konsterniert. Sie versuchte sich loszureißen, aber er war der Stärkere. "Lass mich sofort los, du Idiot!" Und bevor Draco handeln konnte, hatte Vic seinen arglistigen Schockzauber ausgesprochen und verschwand anschließend mit einer wild fluchenden Sam im Gebüsch. ~*°*~*°*~ Fred kam mit Harry gleichzeitig außer Atem unten im Innenhof an, wo sich bereits eine Menge schaulustiger Durmstrangs zusammengefunden hatte und die Prügelei heiß beobachtete. Fred erkannte Ron, Hermine und Ginny, die von sicherer Distanz aus versuchten auf George einzureden, aber es nütze nicht. Offensichtlich. Ohne zu Zögern zückte Fred seinen Zauberstab und richtete ihn auf Gorbatschow, der gerade versuchte, George die Luft abzuschneiden. Doch bevor er sich versah, hatte ein anderer Bulgare ebenfalls den Zauberstab gezogen und Fred entwaffnet. Seine fuchsigen Augen funkelten Fred und Harry an. "Von diesen Verlieren gibt's ja noch mehr!", stöhnte Kamil in Freds Richtung. Die nächsten Rufe kamen wieder auf Bulgarisch, aus der Menge. Fred stellte sich neben Harry und sah immer wieder von George zu dem Bulgaren. "Was ist passiert, Harry?", fragte Fred. "Gorbatschow hat George beschuldigt seine Freundin angemacht zu haben, obwohl sie nur geredet haben - das können wir alle bezeugen, du warst ja ebenfalls dabei. Sie hat es sogar selbst schon erwähnt." Harry machte eine Pause und bewegte seine grünen Augen zu den beiden sich fortwährend schlagenden Gestalten. "Aber der Kerl wollte niemandem glauben." "Er hat einfach übergangslos seine Faust in Georges Gesicht krachen lassen", endete Ginny mit einem zornigen Ausdruck in ihren Augen, Harrys Arm festhaltend. "Was sollen wir tun, Fred?" Hermine sah ihn besorgt mit ihren haselnussbraunen Augen an. "Ron hat versucht die beiden zu trennen." "Und?" Hermine griff nach Rons Arm und hob ihn vorsichtig in die Höhe. "Gorbatschow hat ihm den kleinen Finger ausgerenkt und George hat ihm die Schulter ausgekugelt." Als Hermine den Arm wieder losließ, stöhne Ron bitter auf. "Die beiden sind blind vor Wut. Und wenn einer von uns nach den Zauberstäben greift, werden wir von den anderen bedroht oder entwaffnet." "Diesen hirnlosen Affen scheint das Spektakel zu gefallen", knurrte Ginny mit grenzenloser Wut. Nicht handeln zu könnten brachte sie beinahe um den Verstand. ~*°*~*°*~ "Du hast Recht. Jetzt, wo du es sagst, fällt mir das Gespräch ein, das ich vorhin mitbekommen hab." Sam vergas plötzlich, dass sie dem ihr gegenüberstehenden Kerl am liebsten noch immer eine reinhauen wollte. "Was für ein Gespräch?", fragte Vic argwöhnisch während er mit dem Lichtkegel seines Zauberstabes den kleinen Keller durchsah. "Ein Gespräch das seltsamerweise zu Gunsten des Mädchens geendet hat, obwohl der Kerl sie anfangs behandelte hat, wie seine kleine leibeigene Puppe." Sam dunkelbraune Augen blitzen im Licht des Zauberstabes. Vic schmunzelte sie an. "Was?", sagte sie mit ein wenig schnittiger Stimme. "Nichts ..." Er zog einfach nur die Augenbrauen hoch und sagte nichts, er sah sie nur an. "Also, was sollen wir tun? Denkst du wir schaffen es an den Spruch zur Umkehrung des Liebestrankes zu kommen?" Vic lehnte sich an die Kellermauer und verschränkte die Arme vor der Brust. "Keine Ahnung. Bis hierher war mein Plan, dich zu finden." Ein Lächeln umspielte seine Lippen und verebbte auch nicht, als sie genervt aufstöhnte. "Feststeht, dass wir etwas unternehmen müssen, weil sonst hier ein Massenblutbad stattfinden wird." "Und ich dachte immer du wärest der erste der seinen Zauberstab erhebt", meinte Sam. Der junge Mann überlegte für einen Augenblick. "Für gewöhnlich schon. Jedoch nicht wenn ein Pack von Werwölfen, Vampiren und Todessern, die sich höchstwahrscheinlich mit ihnen verbündet haben, da draußen im Tal auf uns warten." Seine Stimme verdüsterte sich schlagartig. "Und du kannst sicher sein, dass sich mindestens ein Spitzel unter den Schülern befindet." Vics Worte lösten in Sam ein plötzliches Gefühl von Angst aus, das sie lange nicht mehr gespürt hatte. Die tödlichen Worte strömten eiskalt über ihren Rücken und ließen sie erschaudern. Selbst wenn die Gegend um das Loft nicht von einem Bannkreis und einer Zeitschleife geschützt wäre, würde Dumbledore oder jemand anderes nicht hierher kommen können. "Du meinst, der Zauber würde sich auflösen?" Er fesselte ihren Blick mit seinen sandfarbenen Augen und spielte mit ihrer Geduld. "Ich gehe zumindest davon aus", sagte er mit rauchiger Stimme. Sie schluckte und sprach dann wesentlich leiser weiter. "Dann sind wir im Vergessenen Tal gefangen." Sams Hand verkrampfte sich im Stoff ihres Pullovers, ihre Fingernägel krallten sich in ihre Haut. Ihr Blick richtete sich starr auf den morschen Holzboden. "Bis ..." "Bis mehr als die Hälfte der anwesenden Schüler tot sind. Genau. "Erst dann wird das Tal die restlichen Seelen frei lassen." Ja, das stimmte... was er sagte, war völlig korrekt. Sam hatte die Legende um das Vergessene Tal nicht vergessen. Sie wusste nicht zu antworten und heftete ihre Augen auf den Türrahmen. Die kalte modrige Kellerluft durchzog ihren Körper mit jedem Atemzug. Nach einem langen Moment der Stille wandte die junge Hexe ihre dunklen Augen wieder in seine Richtung. Für die Dauer eines Herzschlages trafen sich ihre Blicke. "Hast du Angst, Sam?" Vics Stimme war so leise, das sie ihn fast nicht verstanden hätte. Sie schüttelte leicht ihren Kopf. "Sei still. Ich versuche mich zu konzentrieren", antwortete sie ein wenig zickig. "Wie du meinst." Schweigend verbrachten sie die nächsten Minuten. Vic versuchte sich zu konzentrien, während er auf und ab schritt. Aber mit jeder Drehung sah er Sams Gesicht, ihre dunklen Augen, die Lachgrübchen, die nie wirklich verschwanden. "Das ist es!" Sam schlug plötzlich ihre Hände ineinander und tat einen Schritt auf den Jungen zu. Vic blinzelte verwirrt und sah sie erwartungsvoll an. "Wie gut sind deine schauspielerischen Fähigkeiten, Viktor?" '*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'* ersteinmal ein herzliches "Servus" an alle neuen Leser/Reviewer °begrüßungsbussi und hand energisch schüttelt° und selbstverständlich eine riesen umarmung und ein Ferrero Küsschen an unsere stammleser ^-^ wie immer kein Kommentar zur Dauer ^^° °in deckung geht° aber wie ihr wisst ... ich hab ja gerade matura -.- es ist so nervig ... jeder ders hinter sich hat weiß das ... jeder ders grad macht auch und die, dies vor sich haben: fangt rechtzeitig an zu lernen x) wie findet ihr eigentlich den neuen titel? wir haben ihn lieb und denken, dass er die geschichte gut beschreibt, mh? ^^ Wir zwei beide hoffen natürlich wieder auf eure Kommentare zum Geschehen und verbleiben wieder in Schulstress und weiteren Dingen ^-^ Fühlt euch alle von Lella und mir geknuddelt °knuddelchen° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)