Alles beginnt mit der Sehnsucht von abgemeldet ((Geheimnisvolle Freundinnen)) ================================================================================ Kapitel 17: Ferien im Fuchsbau ------------------------------ '*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'* Disclaimer: Alles gehört J.K. Rowling - bis auf Sam, Amy, Vic u.w erfundene Personen. Außerdem verdienen wir kein Geld mit unserer Fanfic. '*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'* "Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde." Henry Louis Mencken "Harry! Pass doch mit dem Koffer auf", quietschte Amy, als er ihr versehentlich mit seinem Koffer an die Beine schlug. "Tschuldigung!", schnaufte Harry und stellte seinen Koffer vor dem Gartenzaun des Fuchsbaus ab. "Das ist unser bescheidenes Heim", sagte Fred. Das seltsame Haus war mehrere Stockwerke hoch und es sah aus, als wäre es früher eine Art riesiger Stall gewesen. Aus dem Dach ragten fünf Schornsteine hervor. Im Boden steckte ein Schild auf dem mit verschnörkelter Schrift "Fuchsbau" geschrieben stand. "Wow, das Schild ist ja richtig rum", feixte Harry, als er sich an zwei Hühnern vorbei quetschte. "Ja, als Charlie diesen Sommer zu Besuch war, wurde es ihm zu blöd. Er hat es einfach umgedreht", meinte Ron. "Es ist toll", sagte Sam glücklich und warf ihren schweren Koffer neben die Türe, wo ein paar Gummistiefel herum lagen. "Wieso ist denn hier keiner?", fragte George verwirrt und drängelte sich zwischen Ron und Sam durch, die den Eingang versperrten. Der Weasley klopfte zweimal kräftig, doch es kam keine Antwort. Er wollte gerade noch einmal klopfen, als die Tür rasch aufging und anstatt auf die Tür zu klopfen, klopfte er an Bills Kopf. "Hey, das ist ja wie im Film... das wollt ich schon immer mal machen", meinte George grinsend und schob sich an Bill vorbei in den Fuchsbau. "Spinner", meinte Bill nur und schob die Eingangstüre nun gänzlich auf. Die anderen zwängten sich ebenfalls hinein. Jeder wollte der erste sein und den kalten Wind und den eisigen Schnee hinter sich lassen, aber dann siegten Manieren vor Kälte und die Herren ließen die Damen zuerst in das warme Haus marschieren. Schlagartig kamen die beiden Neulinge kaum noch aus dem Staunen. Bill begrüßte die Weasleys und Harry herzlichst und blieb dann vor Sam und Amy stehen. "Hallo. Ich bin Bill. Ihr müsst Sam und Amy sein, richtig?? Die haben echt nicht gelogen, als sie meinten ihr wäret hübsch!" Amy wurde leicht rot um die Nase und Sam grinste. "Stimmt", scherzte sie und schüttelte Bill die Hand. "Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich bin Sam." "Das dacht ich mir schon", meinte Bill und reichte nun Amy die Hand. "Hübscher Ohrring", sagte Sam, während sie ihre Stiefel auszog. "Stimmt", sagte Bill und schon fingen beiden unwillkürlich an zu lachen. "Wo sind Mum und Dad?", fragte Ginny, als sie schon alle am Tisch saßen mit einer Tasse Tee vor der Nase, nachdem sie eine lange Prozedur hinter sich hatten, was das Ausziehen diverser Wintermäntel und Schals anging. "Weg ... ziemlich wichtig!", meinte Bill nur und grinste leicht. Ron stopfte sich nun schon den dritten Keks auf einmal in den Mund und meinte mehr oder weniger spuckend: "Lasst uns mal die Sache mit den Zimmern regeln!" "Mit zehn Kilo weniger, hätte ich jetzt auch was verstanden", lachte Amy und Ron hielt geschockt inne. "Was? Bin ich zu fett? Du hast doch einen Knall, Amy." "Sie meinte, du sollst runterschlucken!!", übersetzte Sam, was Ron dann auch tat. "Also ich wäre dafür, dass Amy bei mir schläft... wie ihr das macht ist mir egal!", meinte Fred breit grinsend und Amy war das irgendwie alles schrecklich peinlich vor Freds großem Bruder. "Ich denke, da werden Mum und Dad was dagegen haben!", meinte Ginny nur und kicherte leise, als Fred eine Grimasse zog. "Das glaube ich allerdings auch!", meinte Bill und sah Fred entschuldigend an. Dieser stand mürrisch auf. "Die denken anscheinend wirklich noch, dass die Babys vom lieben Storch gebracht werden...", er rollte mit den Augen und zog leicht an Amys Hand. "Kommt Leute, lasst uns das Zeug hochbringen!" Blitzschnell waren Ginny, Sam, Harry, Bill und George aufgestanden und liefen zu den Koffern, wobei Ron faul sitzen blieb. "Warte ich nehm deinen!", meinte Fred und nahm Amy den Koffer ab. Bill tat dasselbe mit Sams und nur Ginny stand am Ende alleine mit ihrem Koffer noch im Vorzimmer. "Hey?? Und mir hilft keiner? Ich bin schließlich auch ein Mädchen..." Harry lief grinsend zurück und nahm ihr den Koffer ab, worauf sie ihm dankbar in die Wange knuffte. Sie gingen einen engen Gang entlang zu einer schiefen Treppe, die sich im Zickzack durch das Haus empor wand. "Und was ist mit meinem?", schrie Ron vom Stuhl aus... aber er bekam bedauerlicherweise keine Antwort, weshalb er dann wohl selbst ran musste. "Wow, also dieses Haus ist einfach nur faszinierend", sagte Sam und betrachtete die sich wild bewegenden Fotos an der Wand im dritten Stock. "Das hast du die letzten zehn Minuten sicher schon an die hundertmal gesagt", meinte Harry lachend und blieb vor einem Foto stehen, als Sam und Amy plötzlich zu lachen begannen. "Was ist denn jetzt los?", meinte George und gesellte sich zu ihnen. Auf dem Foto waren George, Fred und Ron als Kinder zu sehen - bei ihren ersten Quidditchversuchen. "Ist das niedlich!", rief Amy immer wieder, als sie Fred beinahe vom Besen fallen sah. "Diese süßen Wuschelhaare!" "Ja, total und seht Mal da her", George zeigte breit grinsend auf ein Foto darüber. Erneut begannen die zwei Mädchen zu schwärmen. Diesmal war es Ron, der mit einem Schokoladeverschmiertem Gesicht am Küchenboden saß und wild vor sich hingrinste. Nachdem sich die Mädchen beinahe alle Fotos im Gang angesehen hatten, und jedes Mal von einem der Weasleys weiter geschliffen wurden, kamen sie endlich bei den Zimmern an. Fred stellte Amys und seinen Koffer gleich in das Zimmer von ihm und George, aber Bill schob ihn postwendend wieder in Ginnys Zimmer gegenüber. "Spielverderber!", Fred streckte ihm die Zunge raus und Amy lachte. Sie ließ es sich nicht nehmen, sich das Zimmer der beiden anzusehen. Genau wie sie es erwartet hatte, war es unordentlich bis in die letzte Ecke, überall lagen Klamotten, Bücher, Bilder und sogar Reagenzgläser. Wozu sie diese brauchten, wollte Amy nicht genau wissen. Zu ihrem Erschrecken standen in einem Regal sogar Gläser voll mit Schokofröschen, die fröhlich quakten... für Experimente, wie Fred ihr erklärte. Der Raum war recht hell, weshalb man das Chaos noch mehr bemerkte. Es war nicht gerade groß, reichte aber für zwei Personen. Unter der Dachschräge standen zwei Betten, Amy bezweifelte gerade, ob da zwei Personen überhaupt reinpassten und ob es nicht viel zu kurz war für Fred - dieser mussten ihren Blick bemerkt haben. "Wir rutschen dann einfach zusammen!", flüsterte er ihr ins Ohr und sie grinste. Sie ging auf eines der Gläser mit den Fröschen zu - irgendwie faszinierte sie es Schokofrösche als Versuchsobjekte zu nehmen. Sie klopfte einmal gegen eines der Gläser und der Frosch darin torkelte fast wie betrunken auf seinen vier Beinen und stolperte öfters darüber. "Schwipspastete!", meinte Fred. Amy ging zum nächsten Glas, klopfte wieder dagegen. Aber irgendwie war da kein Frosch drin. Doch dann raschelte er weiter hinten und mit einem Mal kam ein Frosch mit riesigen Fangzähnen angesprungen und sprang genau gegen die Scheibe. Sein Gebiss war so groß, dass er selbst nichts mehr sehen konnte. Amy erschrak fürchterlich und stolperte quietschend rückwärts. Fred und George lachten laut los und Amy strafte sie mit einem Blick. "Hey an irgendwas müssen wir doch testen!", meinte George entschuldigend. "Was ist denn hier los?", fragte Sam, die gerade das Zimmer der Zwillinge betreten hatte. "Ein Kampffrosch wollte mich anfallen!" Nach kurzem Überlegen und einem skeptischen Blick von Seiten Sams, meinte Amy dann trocken: "Das hört sich nicht halb so gefährlich an, wie es war!" "Stimmt, eher lächerlich. Aber gib dir das. Du MUSST Ginnys Zimmer sehen!" Amy wurde von Sam am Arm gepackt und mitgezogen zu Ginnys Zimmer. Freds Freundin staunte nicht schlecht, als sie den hellen Raum sah. Alles war in creme gehalten. Ihr Bett bestand nur aus einer einzelnen Doppelbettmatraze, die über dem Boden schwebte, und von einem Himmel überhangen war, außerdem war darüber eine mächtig breite, schwach gelbe Decke ausgebreitet. An den Dachschrägen war kaum noch Tapete zu sehen, da alles mit Fotos zutapeziert war. Ginnys Schreibtisch war das einzige unordentliche in diesem Zimmer. "Wozu Schreibtisch, wenn ich den Boden habe?", lachte sie, als sie Amys Blick bemerkte. "Wow. Das sieht ja aus wie in diesen Sendungen, wo immer als so perfekt aufgestylt wird." Das rothaarige Mädchen grinste. "Das nehm ich als Kompliment!" Die drei Mädchen wurden durch Rons Geschrei von unten gestört. "Kommt runter oder ich ess es selbst!!", brüllte er. "Das würde er bringen...", meinte Ginny und schob ihre Gäste schnell aus dem Zimmer die Treppe hinab. Fred ließ es sich nicht nehmen und trug Amy Huckepack in die Küche. Sam beobachtete die beiden etwas neidisch. Klar freute sie sich für Amy, aber wie gern hätte sie Draco jetzt hier. In der Küche angekommen schwebten schon die Tellern vom Schrank auf den großen Familientisch zu und platzierten sich richtig neben den Löffeln und den Gabeln. Die Freunde setzten sich und beobachteten allesamt Ron, der äußerst ungeschickt mit den Töpfen hantierte und versuchte sie, ohne Verbrennungen abzubekommen, in die Mitte des Tisches zu stellen. "Vorsicht...!", rief er, als er beinahe Harry den Eintopf über der Schulter geleert hätte. Da dieser ihn mit einem skeptischen Blick und einem Schmunzeln strafte, musste sich Ron gleich verteidigen. "Normalerweise hat Hermine immer das Essen zubereitet, wenn wir mal alleine in den Ferien waren!" Bequem schnippte Bill mit seinem Zauberstab gegen die schmutzigen Teller in der Spüle, die sich, leise im Hintergrund klirrend, selbst abwuschen. Die übrigen grinsten bloß und nahmen sich reichlich von Mrs Weasleys köstlich duftendem Eintopf. "Wieso machst du das nicht eigentlich Ginny?", meinte Ron schließlich und fixierte seine kleine Schwester. "Weil Mum dir diese Aufgabe zugeteilt hat, Ron." Es folgte eine hitzige Diskussion der beiden... Währenddessen betrachtete Sam äußerst interessiert die seltsame Uhr in dieser seltsamen kleinen Küche. Amy folgte dem starren Blick ihrer Freundin und bewunderte diese Uhr nun auch - merklich, denn sie vergaß ihren Löffel zum Mund zu führen. "Wassn das für ne Uhr?", fragte Sam und betrachtete das Gebilde mit schief gelegtem Kopf. Es hatte so viele Zeiger, wie es Weasleys gab und auf jedem waren ein Bild und der Name des jeweiligen Weasleys vermerkt. "Die Kontrolluhr der Diktatoren!", schmatzte Ron und Amy zog eine Augenbraue hoch. "Naja, sieh mal!", begann George. "Jeder von uns Weasleys hat so einen Zeiger und der zeigt immer an, wann wir wo sind. Ziemlich kontrollierend eben." "Und wer sind die Diktatoren?", wollte Amy wissen. "Mum und Dad!", meinten alle Weasleys im Chor und Amy kicherte. "Wo wir schon dabei sind ... so wie es aussieht, kommen sie bald nach Hause", meinte Fred. "Kann nicht mehr lange dauern", meinte Bill. Die Zeiger der beiden Eltern waren von dem einfachen Wort "Phönix" etwas weiter auf das Wort "Zu Hause" gewandert. "Dann kann ich dich ja mal meinen Eltern endlich vorstellen!", meinte Fred leise zu Amy und sie hielt kurz inne. Sam wartete, doch wie sie es befürchtet hatte, kam keine Antwort von Amy. Sie hatte eine gewisse Phobie von gewissen Eltern gewisser Freunde. In dem Fall: Fred Weasleys Eltern. "Was hat sie denn?", flüsterte Bill George zu. Doch dieser hob nur, wie auch Harry und Ron seine Brauen hoch. Amy lachte leise und panisch. "Muss doch nicht sein!", stammelte sie. "Naja. Zwangsläufig schon, die wohnen hier, Süße!", antwortete Sam und fing den Blick von Bill auf, der sie verwundert ansah, sie rollte nur mit den Augen. "Na ja, aber-" "Geht es dir gut?", Fred beugte sich besorgt vor, ihm war nicht entgangen, dass seine Freundin plötzlich ganz bleich wurde. "Bist du krank?", fragte Harry verwirrt. "Nein... ich doch nicht... nur... müde", sie stand auf und ging hastig nach oben. "Okay... das war eigenartig." "Ist sie immer so?", fragte Bill geschockt und alle antworteten mit "Nein" nur Sam ließ ein "Ja" hören. Alle wandten sich ihr verwirrt zu. "Na, in so einem Fall schon!", antwortete sie schnell. "Was meinst du?", fragte Fred. "Geh hoch und frag sie!", meinte Sam gelassen und aß weiter. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Schon wurde ein Stuhl am Weasleytisch zurückgeschoben und Fred lief seiner Freundin hinterher. Im obersten Stock angekommen sah er sie schon von weitem. Sie saß auf Ginnys Bett und starrte aus dem Fenster. Ihre Arme um ihre Knie geschlungen bemerkte Amy zuerst gar nicht, dass Fred schon im Begriff war sich zu ihr zu setzten. Das Bett begann kaum merklich zu schaukeln. "Frag erst gar nicht!", unterbrach sie ihn schon bevor er überhaupt etwas sagen konnte. "Ich hasse das. Dieses ganze Das-ist-meine-Freundin-Getue. Ich möchte ganz ungezwungen hier die Ferien verbringen. Und nicht etwa ständig deine Mutter im Genick zu haben." "Dann willst du dich also verstecken?", sagte Fred ein wenig skeptisch. "Wenn es sein muss ja!", meinte sie schmollend und Fred ließ sich lächelnd neben ihr nieder. "Nein, weißt du, das ist total belastend. Dann wirst du immer so komisch angeguckt und... hm. Ich weiß auch nicht. Es wird dann immer etwas von dir erwartet und so! Es muss doch keiner wissen, dass wir zusammen sind, oder?", es klang fast wie ein ernst gemeinter, leise ausgesprochener Vorschlag, den Fred nur lachend erwiderte. "Naja. Sie werden es schon irgendwann merken! Sie sind nicht blöd, weißt du?" "Sicher?" "Todsicher", bestätigte Fred. Amy seufzte. "Spätestens, wenn ich dich küsse oder umarme... dann merken sie es doch. Ich darf schon in der Schule nicht wirklich", er formte lautlos die Worte "Professor McGonagall" mit seinen Lippen. "Dann will ich wenigstens hier." "Du stellst Anforderungen", murmelte sie. "Klar tue ich das", er rückte näher an sie heran. "Schließlich", er beugte sich zu ihrem Nacken, "will ich doch nicht missen müssen, was ich so sehr begehre", und hauchte sanfte Küsse darauf. Sie lächelte leicht und küsste ihn. Er beugte sich weiter über sie, sodass sie auf dem Rücken lag. "Bitte... nicht auf meinem Bett!", ertönte plötzlich eine Stimme. Die beiden stoben auseinander und sahen Ginny und Sam vor ihnen im Türrahmen stehen. Amy wurde rot und Fred rollte mit den Augen. "Hier kommt man ja eh zu nichts!", er stand auf und zog Amy mit sich in sein Zimmer, worauf dann die Tür zu ging und abgeschlossen wurde. "Ich glaub, ich muss mein Bett desinfizieren!", meinte Ginny angewidert und lief sofort zu ihrem Bett. Sam grinste. Das rothaarige Mädchen zog die gigantische hellgelbe Decke wieder vollständig über die Kanten der Matratze und nickte dann zufrieden mit sich selbst. "So schlimm ist es nun auch nicht. Sie sind ja nicht weit gekommen!" "Na und?? Schon allein der Gedanke daran beschmutzt mein schönes Bett!", Ginny lachte und Sam stimmte mit ein. Nach einer Weile, Bill, Harry, Sam und George saßen gemütlich im Wohnzimmer und tratschten vergnügt bei warmen Kaminfeuer und heißem Tee, ging die Eingangstüre des Fuchsbaus auf. Herein traten ein klitschnasser Arthur Weasley und eine relativ trockene Molly Weasley. Zuerst fluchend über ihren Ehegatten, schlug sich die Mine der runden Frau gleich wieder in entgegengesetzte Richtung, als sie das blonde Mädchen in Mitten der Jungs sitzen sah. "Hallo, Mädchen! Du musst dann wohl Samantha sein", meinte sie gütig und musterte Sam von oben bis unten. "Ja, Ginny hatte recht. Du bist wirklich ein hübsches Ding." "Ich bin Samantha Lerel. Freut mich", sagte Sam lachend und reichte Mrs Weasley ihre Hand. "Aber bitte nennen sie mich Sam!", fügte sie noch schnell hinzu. Die Jungs im Hintergrund fingen an zu Lachen. "Was denn?" Nun bemerkte auch Mr Weasley den fremden Gast und marschierte auf sie zu. "Ach, Arthur. kannst du dir nicht wenigstens deine Sachen trocken zaubern, wenn du schon auf Muggelart hierher kommen musstest?", mahnte Mrs Weasley ihn abermals. Doch Mr Weasley achtete nicht darauf, sondern begrüßte ebenfalls Sam, "Ist das Wetter in Bulgarien auch immer so schrecklich kalt und nass?", dann Harry und seine Söhne. "Warum bist du denn durchnässt?", fragte Ginny als sie die Treppen hinunter gelaufen kam. "Hallo, Ginny, Mäuschen!", Mrs Weasley drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. "Dein Vater musste einmal mehr beweisen wie unnötig es ist ohne Magie nachhause zu reisen." Ginny grinste ihren Vater an. "Nicht unnötig, Molly. Die U-Bahn ist toll. Du hättest sehen sollen, wie elegant ich die Trolltreppe hinunter ge-" "Das unterlässt du in Zukunft bitte trotzdem, Arthur!" Der Mann schüttelte nur kapitulierend den Kopf und legte seine Mütze auf den Kaminsims, auf welchen drei Reihen hinunter Bücher aufgestapelt waren. "Wenn ich mich richtig entsinne, dann gab es doch zwei Mädchen, oder?? Wo ist denn die andere?", meinte Mr Weasley und hatte sich nun endlich die Kleidung trocken gezaubert. "Ja... Amy ist oben!" "Allein? Ihr lasst sie einfach allein? Das ist aber nicht nett." "Nein. Mit Fred", antwortete George schmunzelnd. "Dann werden wir sie gleich herunterholen", meinte Mrs Weasley zügig und verschwand auch schon die Treppen hoch. Sam fiel nur die Kinnlade herunter und auch Ginny wusste nicht was sie im Moment tun sollte. Harry gab Sam einen kurzen Stoß in die Seiten und warf ihr diesen gewissen Blick zu. Schon war Sam wieder aufgesprungen und eilte mit Ginny gemeinsam die Treppen hoch, Mrs Weasley hinterher. "MUM ... lauf nicht so schnell die Treppe rauf!!!", brüllte Ginny so laut, dass es zwei gewissen Personen sicher gehört hatten. Es kam ein kurzes Poltern aus dem Zimmer der Zwillinge und dann ging die Tür auf. Erstaunlicherweise sahen die beiden unglaublich angezogen aus. "Hi, Mum!", meinte Fred und umarmte seine Mutter. Sam und Ginny kamen atemlos hinter Mrs Weasley an. "Fred, schön dich zu sehen!" Er grinste und schob Amy vor. Er wollte schon den Satz "Das ist Amy, meine Freundin!", sagen, als Sam ihm zuvorkam. "Das hier ist Amy, meine beste Freundin!", johlte sie mehr als sie es sagte und bekam dafür ein breites Lächeln von Amy geschenkt. "Hallo", sagte Amy nun an Freds Mum gewandt. "Hallo, Amy. Freut mich dich kennen zu lernen", Mrs Weasley lachte Amy freundlich an und sofort waren alle Zweifel der Schwarzhaarigen aus dem Weg geräumt. "Lasst uns runter gehen. Ihr müsst und sofort alles erzählen", Mrs Weasley ging voraus und die Mädchen und Fred folgten ihr. Sam sah genau, wie Amy ein Stein vom Herzen fiel und sie leicht lächelte. "Arthur. Das ist Amy", meinte Mrs Weasley nur und hatte dabei einen Blick drauf, der nur für den Familienvater bestimmt war, und den er auch verstand. "Oh, hallo... AMY!!", er drückte ihr überschwänglich die Hand und sah von Fred zu Amy und wieder zu Fred. "Ja, ja. Unser neues Traumpaar. Wie lange seid ihr jetzt schon zusammen? Seit Anfang des Schuljahres, ne? Hey, Fred, das ist deine längste Beziehung. Gratulation!", meinte Ron grinsend und Ginny stöhnte laut auf. "Du Vollidiot. Du kriegst auch gar nichts mit, oder?" "Was denn?" Amy wich alle Farbe aus dem ohnehin schon blass winterlichen Gesicht und sie sah zu Arthur, deren Hand sie immer noch langsam schüttelte. George und Bill fingen leise an zu lachen, Ginny schüttelte leicht den Kopf und schirmte ihre Augen mit der Hand ab, Harry riss sich zusammen nicht auch zu lachen und Sam fühlte mit Amy mit. Das war so peinlich. "So... du bist also DAS Mädchen, das es geschafft hat unsern Fred hier zu bändigen." Amy nickte leicht. "Ich verstehe gar nicht, wieso du ihn genommen hast Kind", begann Mrs Weasley. Fred wurde rot. "Mum." "Er ist so unordentlich-" "Mum!" George und Bill konnten sich kaum noch halten. "ziemlich launisch und... zickig", Mrs Weasley genoss es anscheinend ihren Sohn etwas vorzuführen. "Mum!!!" Amy wusste gar nicht was sie tun sollte - sie hatte aufgehört Freds Vaters Hand zu schütteln, aber sie ihm zu entziehen, das hatte sie glatt vergessen. Nun begann auch Ginny leicht zu schmunzeln, Ron stimmte mit in das Lachen seiner Brüder ein, selbst Sam kicherte leise. Den einzigen denen gar nicht zum Lachen waren, waren Amy und Fred. Auf Mr Weasleys Gesicht stahl sich ebenfalls ein Grinsen, nur Mrs Weasleys blieb ernst bei dem kleinen Spiel. "Ich versteh nicht, wie du ihn nehmen konntest. Warum ihn und nicht... George? Von den beiden ist er der Zuverlässigere." Harry prustete los und Bill packte sein Leben überhaupt nicht mehr. Er lachte nun schon fast Tränen. George verging das Lachen und fixierte seine Mutter strafend und Fred wurde nun noch bleicher als Amy, der nun schon alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Arthur kicherte, Sam lachte auf, Ginny hielt sich zusammen und Ron fiel vor Lachen mitsamt Sessel rückwärts um. "Gut. Genug davon. Wer will Tee?", Arthur zog seine Hand aus Amys und zog seine Frau mit sich, die nun siegessicher grinste. Amy und Fred standen mitten im Raum und nun schien auch Amy endlich locker zu werden, da sie anfing leise zu lachen, bis das leise Lachen zu einem ausgewachsenen Lachkrampf wurde und sie sich an dem noch immer starren Fred abstützen musste. "Ist das - ist das - immer so?", fragte Sam lachend unter Tränen. "So schlimm - noch nie!", keuchte Bill nur und hielt sich den Bauch. ~*°*~*°*~ Am nächsten Morgen war wieder alles beim Alten. Amy war endlich gelassen der Sache mit den Weasleys gegenüber, Sam hatte endlich aufgehört mit Bill und Harry zu lachen und auch Fred war wie gewohnt in bester Laune. "Das Essen schmeckt einfach vorzüglich, Mrs Weasley", sagte Sam quietsch vergnügt während sie ihren Toast mit gebratenem Spiegelei und Speck schnitt. "Auch wenn Mum nicht besonders gut Pullis stricken kann, kochen kann sie", flüsterte Ron Sam zu. "Das hab ich gehört, Ronald Weasley!", meinte Mrs Weasley nur und wandte sich dann wieder an die Mädchen. "Ihr drei seht müde aus. Was habt ihr denn gestern Nacht noch so alles getrieben?", meinte Arthur. "Wir haben noch mit Bill und Fred Zauberschach gespielt", meinte Amy und rieb sich dabei ihre blauen Augen. "Wobei wir zwei Ginny, Fred und Amy haushoch geschlagen haben. Möchte ich meinen", sagte Bill an Sam gewandt. "Stimmt. Bill und ich sind schon ein tolles Trio, ... äh Quartett." Ginny fing an in ihren Teller zu prusten. "Ach ihr wisst schon was ich meine", scherzte Sam. ~*°*~*°*~ Die ganze nächste Woche hätten die Ferien im Fuchsbau nicht besser ablaufen können. Vom Gruselgeschichtenerzählen beim Kaminfeuer während tobenden Stürmen vor der Türe, bis zum Gemeinschaftsbacken eines Schokofroschkuchens. Sogar Amy und Fred schafften es des Öfteren den Augen Molly Weasleys zu entkommen und sich ganz alleine in Freds Zimmer zu verkriechen. Das mit Abstand beste jedoch war, als die Freunde erfuhren was ihnen bald bevor stand... "Ein was?", meinte Sam entgeistert. "Ein Weihnachtsball in London. Alle Leute aus dem Ministerium werden dort sein. Ihr versteht also, dass wir da hin müssen", sagte Mr Weasley. "Was genau ist denn das für ein Ball?", fragte Ginny. "Genaueres wissen wir auch nicht", antwortete Mrs Weasley, während sie Tee in die Becher schenkte, "Männer müssen in Muggel-Anzügen kommen, die Damen in Abendkleid und er findet in London am Heilig Abend statt." "Toll! Ich freu mich", sagte Amy freudig. "Ich mich auch. Bälle sind immer lustig", stimmte Ginny ihr zu. Harry und Sam waren jedoch merklich nicht so ganz begeistert. "Ach kommt schon, Leute!", sagte Mr Weasley aufmunternd. "Bloß Vier Stunden an der Bar sitzen und ein bisschen tanzen. Ein paar Gläser kippen und -" "Arthur!" "EIN Gläschen kippen und die Zeit ist bestens verplant!" Sam lächelte schmal und tauschte einen Blick mit ihrem Gegenüber Bill aus. "Was?" "Ich kann nicht tanzen", murmelte Sam. "Das ist doch kein Problem, Kindchen!", sagte Mrs Weasley. "Bill wird es dir beibringen. Oder George." "Okay", meinte George. "Aber ich garantiere nicht für schmerzfreie Füße!" ~*°*~*°*~ Am nächsten Abend wurde auch schon fleißig geübt. Mr Weasley hatte die passende Musik besorgt und Bill hatte das Wohnzimmer in eine riesige Tanzfläche verwandelt. Amy ließ es sich nicht nehmen ihre Freundin beim Tanzen zu beobachten und somit war auch Fred dabei. George, der es sicht nicht entgehen lassen wollte wie Bill tanzte, erklärte sich zum DJ. Ginny saß dann mit Harry schließlich auch am Sofa, damit gesellte sich am Ende auch Ron zu ihnen. Bill versuchte gerade Sam einen langsamen Walzer beizubringen, den sie auch gut meisterte, als George aufsprang. "Langsam ist langweilig. Das ist ein Gesetz. Ich wäre für WIENER WALZER!" "Wiener was?", stutzte Sam. "Wiener Würstchen... die wären jetzt toll!", schwärmte Ron leise, aber die anderen ignorierten ihn. "Wiener Walzer", meinte George und schob Bill beiseite, der etwas pikiert aussah. "Es gibt noch einen?" "Jop. Wiener oder Schneller Walzer", antwortete George und ging in Haltung. "Noch schneller?", Sam sah ihn panisch an, worauf er und auch die anderen lachen mussten. "Mambo ist noch viel, viel schneller, Sam!", rief Amy grinsend, worauf Sam aufstöhnte. "Ich will nicht." "Doch, komm jetzt. Musik bitte! Erst pendeln... siehst du so." George zog die Blonde mit sich nach rechts, dann nach links, nach rechts, dann nach links... und sie ließ sich wortlos ziehen. "Hey, ist ja einfach!", meinte sie strahlend, aber dann, trat George einen großen Schritt mit rechts auf sie zu, sie war nicht vorbereitet und schrie erschrocken auf, da er ihr auf den Fuß getreten war. Sie taumelte nach hinten, aber George zog sie wieder an sich. "DU musst drauf vorbereitet sein!" "Und DU musst bescheid sagen!", fluchte sie. "Heilige Mutter Maria! Das tut weh, als wär mir ein Elefant raufgetrampelt!!", sie hielt sich den Fuß. "Komm, weiter jetzt. Also, wenn ich dann mit links den Schritt auf dich zu mache, dann gehst du mit dem rechten Fuß zurück und dann ein Wechselschritt auf der Stelle und dann musst du mit links nach vorne und Wechselschritt und so weiter... War das richtig?", er verrenkte sich in Amys Richtung die lachend nickte. "Okay... fertig?" Die beiden pendelten wieder eine Weile und dann ging George einen Schritt auf sie zu. Sie kniff die Augen zusammen, schaffte es aber. Nach einer Weile war ihr das relativ schnelle Tempo leid und sie blieb stehen. George raste genau in sie rein. "AU!!", wieder winselte sie. "Immer der, der mit dem Fuß unten ist hat Schuld!" Sam wurde rot im Gesicht und sah ihn wütend an. "Ron hör auf zu lachen!!! DU kannst doch sicher auch nicht tanzen!!" "Du hast Recht. Das kann er wirklich nicht", meinte Harry beiläufig, während er eine Packung Chips in sich hinein futterte. "Am Ball des Trimagischen Turniers sah Padma im Nachhinein genauso aus wie du jetzt, Sam." "Danke, Harry!", zischte Ron. Sam sah triumphierend und ihre Hände in die Hüften gestemmt zu Ron. "Aufstehen." "Was?", sagte Ron irritiert. "Los! Aufstehen", sie kam auf ihn zu und zog ihn hoch. "DU wirst jetzt schön brav mit der Meisterin des Tanzes üben. Darf ich dir vorstellen: Amy." Amy fing an zu kichern und stand ebenfalls auf. "Wozu soll ich bitte tanzen können?", stammelte Ron. "Wie willst du bitteschön tanzen wenn du es am vierundzwanzigsten nicht kannst?", gab Sam grinsend zurück. "War das logisch?", flüsterte Bill George zu. "Ich denke nicht." George zuckte mit den Schultern. "Also, los. Auch Wiener Walzer. Maestro... bitte die Musik!" Amy grinste Arthur zu, brachte Ron, der schlaff vor ihr stand in Haltung und begann. Bei George und Sam ging es nach den ersten paar Schritten schon ganz gut - mit guter Führung konnte sogar der unrhythmischste Mensch der Welt tanzen - aber bei Amy und Ron ging es gar nicht. Amy versuchte krampfhaft zu führen, auch Ron die Führung beizubringen, schließlich führte immer der Mann, aber es ging einfach nicht. Ron war so gar nicht im Takt und somit trat er ihr dauernd auf den Fuß, nach den ersten ignorierten Malen schrie sie irgendwann auf und blieb stehen. "So geht das nicht!! Du musst den Fuß dahinstellen und dann auf mich zukommen und nicht der andere... da kommen wir uns doch in die Quere", sie wurde nun schon langsam kratzbürstig. "Unser Engelchen Geduld ist vor dem Nervenzusammenbruch", flüsterte Harry Fred zu, der bei jedem Schritt von Ron schmerzverzerrt das Gesicht verzog. "Arme Amy! Das ist ja schon fast Folter... ouuuh", Fred zog eine Grimasse, da sein kleiner Bruder ihr wieder auf die Füße getreten war. Amy rollte mit den Augen und zog Ron so sehr mit sich, dass dieser fast stolperte und sie unter sich begrub, wäre da nicht die Wand gewesen. Die beiden standen dicht aneinander gequetscht und ihre Gesichter waren sich sehr nah... zu nah. Fred stand auf und tippte Ron auf die Schulter. "So macht man das!", er führte Amy auf die Tanzfläche und begann einen wirklich richtigen Wiener Walzer mit ihr zu tanzen, worauf sie zufrieden lächelte. Damensolo und Verbeugung - Amy strahlte. "Bring ihm die Führung bei, los!", sie stieß Fred zu Ron und ließ sich neben Harry fallen. "Au... meine Füße." "So schlimm?", fragte Ginny. Sie nickte und zog vorsichtig Schuh und Socke aus. "UUUHH!", Harry verzog das Gesicht in Anbetracht der schon blauen Füße. ~*°*~*°*~ Ein paar Tage später machten sie sich alle auf in die Winkelgasse. Weihnachtliches Shopping war angesagt. Die Eltern wiesen alle an, insbesondere die Zwillinge, sich zu benehmen und keinen Unfug zu treiben. Sie selbst gingen nach Gringotts, um ein paar Geschäfte zu erledigen, wie sie meinten. Schnell waren sich die drei Mädchen einig. Die Jungs sollten Packesel spielen und ihre Bücher, andere Schulsachen und Süßigkeiten hinter ihnen herschleppen. Dass auch Harry und Ron einige Bücher bei "Flourish und Blotts" eingekauft hatten, waren ihnen mehr als egal. Plötzlich hielt Harry inne. "Was ist denn los?", fragte Ron, während er mit den schwebenden Kisten vor seiner Nase zu kämpfen hatte. "Nichts, ich... ich hab mir eben eingebildet ich hätte Bellatrix Lestrange gesehen." "WAS HIER?", schrie Ron entsetzt. "In der Winkelgasse?" "Ja, aber das war sicher nur Einbildung. Warum sollte sie ohne Tarnung in der Winkelgasse herumlaufen?" "Recht hast du. Wie Recht du doch hast", Ron atmete erleichtert aus. George hatte sich mit Harry und Ron in den Bücherladen verkrümelt, als Sam und Amy nun wegen den Ballkleidern in den nächsten Klamottenladen liefen: "Madam Malkins Umhänge und Kleider für alle" Fred wurde dazu genötigt bei dem Berg Einkäufen sitzen zu bleiben - sie hatten ihn vor der Umkleide platziert - Amy war schon in einer, um ein Kleid anzuprobieren und Ginny suchte gerade einen Ständer durch. Sam wartete ungeduldig vor der Kabine. "Komm jetzt raus, Amy!" "Ja! Sofort!", tönte es von drinnen. "Hey pss... Sam, komm mal her!", Fred winkte sie zu sich. "Hm? Was gibt's?" "Naja... ich hab keine Ahnung, was ich Amy schenken soll!" "Was? Darf ich das jetzt so verstehen, dass du einen Tag vor heilig Abend noch kein Geschenk hast?", Sam sah ihn geschockt an und er nickte vorsichtig. "Fred!", die Blonde musste leise lachen. "Du kennst sie doch so gut. Was kann ich ihr denn schenken?", fragte Fred. "Ich weiß nicht", meinte Sam. "Was schenkst du ihr denn?" "Nichts." "Nichts?" "Nein... nichts. Wir haben gemerkt, dass es wichtigeres gibt. Es reicht, dass wir uns haben, also haben wir aufgehört und was zu schenken." "Meinst du dass-", begann Fred. "Nein!", unterbrach Sam ihn, "DU solltest ihr was schenken!" "Wieso?", Fred sah sie gequält an. "Darum. Das macht man als Freund... sie hat auch was für dich!" "So?", er grinste, "Was denn?" "Wirst du morgen ja sehen..." "Komm schon Sam. Ein kleiner Tipp!" "Keine Chance." "Okay...", gab er auf, "also was kann ich ihr schenken?" "Es muss nichts Großes sein. Nichts Besonderes... irgendwas was von Herzen kommt. Darüber wird sie sich freuen." "Eine nette Kerze? Oder ein paar hundert Packungen Schokofrösche?" "Eine Kerze sagt ihr, dass sie dir nicht mehr wert ist, als eine Session. Und die Schokofrösche vergiss schnell wieder! Oder willst du, dass Amy nach Hogwarts zurück rollt?" "Wie wärs mit einem neuen Zauberstab?" "Ihrer funktioniert bestens..." "Etwas für die Schule?" "Hat sie genug davon. Grandma hat ihr vor zwei Jahren ein nagelneues Federset geschenkt." "Unterwäsche?" Sam sah Fred entgeistert an und schüttelte ihren Blondschopf. "Ich hätte mir nicht gedacht, dass Fred Weasley so einfallslos sein kann." Mittlerweile waren auch Mr Weasley, Harry, Ron und George im Laden angekommen. Und schon kam auch Amy aus der Kabine. Sam war begeistert, Ginny stimmte freudig zum Kaufen an und Fred betrachtete dieses äußerst schicke Kleid mehrmals von hinten und vorne. Sogar von unten wollte er es versuchen - doch dafür bekam er zuerst von Amy und dann noch von Sam im Vorbeigehen einen Schlag auf den Hinterkopf. Selbst Ginny hatte bald den perfekten Umhang zu ihrem Kleid gefunden. Nur Sam hatte so ihre Probleme. "Es sieht toll aus. Wirklich", ermutigte Mrs Weasley das unentschlossene Mädchen. "Es ist so teuer. Und es hat so einen komischen Saum", murmelte Sam unglücklich. "Der Saum ist toll!", riefen die Jungs synchron. Harry fuhr sich durch seine wuscheligen Haare und seufzte. "Wie wäre es, wenn wir es ändern lassen?", fragte Mrs Weasley vorsichtig. "Nein", murmelte Sam. "Und was ist mit dem blauen Kleid von vorhin? Das mit den dünnen Trägern?" "Blau ist nicht meine Farbe..." "Das Grüne?", fragte die Frau jetzt schon fast vorsichtig. "Auch nicht." Man sah es Mrs Weasley mehr als an, dass sie langsam mit Sam verzweifelte. "Es hat keinen Sinn. Dann gehe ich eben nicht mit. Ich hab ohnehin keine Lust", sagte Sam schließlich und war im Begriff wieder zurück in die Kabine zu laufen. "Halt!", rief Ron plötzlich. "Das ist ein Trick! Sie will nicht zum Ball ... deswegen sabotiert sie jetzt alle diese unschuldigen Kleider!" Sam erstarrte schlagartig in ihrer Bewegung und sah unschuldig zurück zu ihren Freunden. "Wie kommst du darauf?", meinte sie gespielt verwundert. "Ist das wahr?", meinte George jetzt. "Sam?", rief Ginny. "Ja ... okay. Ich geb's ja zu!" "Also das Schwarze hier!", meinte Mrs Weasley lächelnd und Sam seufzte. "Es steht dir wirklich ohne gleichen, Sam, Liebes." "Ron... DICH werd ich mit ins Verderben reisen!", meinte Sam lediglich und verschwand hinterm Vorhang um sich wieder umzuziehen. ~*°*~*°*~ Es schneite langsam hübsche, kleine Schneeflöckchen vom dunklen Himmel herab. Sie landeten am Dach des Fuchsbaus und hinterließen wunderbare Muster. Es war der Abend vor Weihnachten. Sam, Amy, Fred, Harry und Ron saßen zusammen vor dem wärmenden Kamin. Molly und Arthur waren einmal wieder nicht da. Bill ebenfalls nicht, George schlief schon und Ginny war mit irgendwas wirklich Wichtigem beschäftigt. "Wahrscheinlich wieder irgendeine Eulen-Rumrschickerei mit einer Liebschaft!", wie Ron laut verkündete. Amy hatte sich zusammen mit Fred auf einen der Sessel gequetscht und lag in seinen Armen. Die beiden flüsterten sich die ganze Zeit verliebt etwas ins Ohr. Sam saß genau vor dem Kamin und stocherte im Feuer rum, nur um die beiden nicht sehen zu müssen. Harry saß in einem anderen großen Ohrensessel und Ron hatte sich auf dem Sofa ausgebreitet. Amy kicherte die ganze Zeit leise und Fred grinste breit. "Könnt ihr mal aufhören mit dem ganzen Verliebtsein und Rücksicht auf andere nehmen?", maulte Ron und stöhnte, als auch noch Geräusche zu hören waren, die wie das Zermatschen einer Mandarine klangen. "Ron, bist du eifersüchtig?", fragte Harry belustigt. "Nein. Ich doch nicht!", meinte Ron zerknittert und Harry lachte nur, als es plötzlich am Fenster klopfte. Harry stand verwirrt auf und starrte in die Dunkelheit. Er konnte nichts außer Schnee erkennen, der wie ein Sturm über dem Fuchsbau wütete. Aber dann sah er vier glänzende Augen und öffnete das Fenster. Zwei Eulen kamen mit einer Tonne Schnee ins Zimmer geflattert und warfen ein Paket, das sie nur zu zweit hätten tragen können, genau auf Amys Schoß, sodass diese erschrak. "Harry mach das Fenster zu, es ziiieht!", sagte Ron und Harry schloss es widerwillig. Amy wollte sich gerade das Paket nehmen, sie hatte sich zu Rons Erleichterung von seinem Bruder gelöst, als der besagte Bruder ihr das Paket entriss und mit gerunzelter Stirn las. "Adressiert an Amiela Lik-" Amy riss es ihm schnell aus der Hand und sprang auf. "Wer ist das?", fragte Fred. "Was?" "Na Amelia ... oder Amie - weiß ich was." "Was meinst du? Etwa Amy?", meinte sie sarkastisch, als auch schon Sam aufstand. "Da steht Amy Avelle und Sam Lerel... was willst du Fred?", meinte sie mit einem Blick auf das Paket, das Amy aber plötzlich fest an ihre Brust drückte. "Grandma hat sogar darauf geachtet nicht Samantha zu schreiben. Genauso wie immer. Sehr nett von ihr." "Du musst dich geirrt haben, Schatz!", meinte Amy zuckersüß aber Fred ließ sich nicht beirren. "Nein, da standen ganz sicher irgendwelche anderen Namen! Darf ich noch mal?" "NEIN!", riefen Sam und Amy gleichzeitig. "Noch nie was von Postgeheimnis gehört?", Sam lachte hysterisch, Amy wollte schnell nach oben, aber Fred hielt sie auf. "Zeig her!" "Nein!", er begann sie zu kitzeln und sie fing an lauthals loszulachen. "Sam! Hilfe", keuchte sie. "Hier, fang!", sie warf es Sam zu, die blitzschnell oben verschwunden war. "Warum macht ihr denn so ein Theater um ein Paket?" "Das ist geheim, mein Süßer!", Amy tätschelte Fred die Wange, er hatte zum Glück aufgehört sie zu kitzeln. "Postgeheimnis nennt sich das!" "Aber da standen andere Namen drauf." "Du bist schon müde, Fred, vielleicht hast du dich verlesen. Es ist ja auch schon spät!", sie gab ihm einen Kuss und ging nach oben. "AMYYYYYYYYYYY, komm schnell!", brüllte Sam von oben. Kurz darauf kam ein gequälter Laut aus einem der Zimmer. "Tschuldigung George!!", rief Sam und Amy verschwand lachend auf den Treppen. "Und zu später Stunde verändern sich eure Namen, oder wie?", rief Fred seiner Freundin nach, aber die antwortete schon gar nicht mehr. Harry und Ron sahen Fred ein wenig seltsam an. "Was? Da standen wirklich nicht ihre Namen!!" Den Rest des Abends verbrachten Amy und Sam damit den Inhalt dieses grandiosen Paketes auszupacken und zu sortieren. "Ich liebe dich, Grandma!", schickte Amy ein Gebet zum Himmel, während sie die selbstgebackenen Lebkuchen mit Madelsplittern in Karamelsoße futterte. "Sie ist ein Wahnsinn..." Sam probierte gerade den Flanellpyjama, der für sie als Weihnachtsgeschenk beigelegt war. "So weich und flauschig. Ein Traum ... mein Pyjama!", sang sie vergnügt und stahl sich immer wieder Mal einen Lebkuchen von Amy. "Nur sollten wir ihr zurück schreiben, dass sie besser nicht mehr Du-weisst-schon-was auf die Postsendungen schreibt", meinte Amy abwesend. "Recht hast du ... ein Traum ... mein Pyjama. Seh ich nicht total cool damit aus?" Das blonde Mädchen hüpfte weiter auf Ginnys Bett herum und tanzte irgendwelche undefinierbaren Tänze, während sie vor sich hin sang. ~*°*~*°*~ Am Morgen danach standen sie alle ziemlich verschlafen auf. Amy wanderte hinüber über den kalten Flur zu Fred und George ins Zimmer und kuschelte sich unter der warmen Decke schläfrig an Fred, der ihr einen Gutenmorgenkuss auf die Stirn drückte und weiter döste. George tapste irgendwann ins Bad, wo er auf Sam traf, die schlaftrunken in ihrem neuen Pyjama auf dem Klodeckel Zähne putzte. Ginny war schon ausgeflogen und an Rons und Harrys Aufstehen war noch gar nicht zu denken. "Was war eigentlich in dem Paket noch drin?", fragte Fred irgendwann leise und Amy gähnte und rückte noch näher an ihn. "Geschenke", meinte sie müde, "leckere Lebkuchen ...", wieder gähnte sie. "Ich konnte ein paar vor Sam retten, sie liegen unter meinem Bett in der Dose. Wenn du willst kannst du dir welche nehmen ...", wieder gähnte sie und umarmte ihren Fred, welcher nickte und sich langsam löste. "Ich werd mich mal fertig machen, bleib liegen", er schälte sich aus ihrer Umarmung und zog sich schnell an, um dann nach den Lebkuchen zu sehen. Er hatte schon gehört, dass Amys Großmutter die besten Leckereien überhaupt machen sollte. Er bückte sich unter das Bett und tastete im Dunkel. Er fühlte etwas Flaches, Dünnes und zog es heraus. Ein Buch. Stirnrunzelnd schlug er es auf und lächelte leicht. Gleich auf der ersten Seite, die er zu Gesicht bekommen hatte, waren eine kleine Amy mit kurzen schwarzen Locken und eine ebenfalls so kleine Sam mit langen blonden Haaren und sahen in die Kamera. Amy grinste verheult in die Kamera und Sam lächelte stolz, aber mit einem Anflug auf Wut. Darunter stand eine kleine gekritzelte Notiz. "Wie so oft war sie meine Retterin... mein Finger tat wirklich höllisch weh!" Fred lachte leise. Die beiden Freundinnen konnten höchsten acht oder neun gewesen sein. Er betrachtete das Foto genauer. Amy hielt sich die Hand und schob sie Sam immer wieder unter die Nase, die etwas herauszog und dann darauf pustete. Amy trug eine dicke Mütze, die ihr fast die Augen verdeckte und Sam einen überdimensionalen Schal, der am Boden schleifte. Ihre dicken Umhänge zierte eine Art Emblem. Darauf waren klitzeklein Greifvögel erkennbar. Wahrscheinlich Adler. Es musste Amys Tagebuch sein. Er blätterte weiter und fand ein aktuelles Datum. Er wollte schon weiter lesen, schloss dann aber das Buch. Das war Vertrauensbruch. Stattdessen beugte er sich noch einmal unter das Bett und fand die Dose. Neugierig lugte er hinein und fand drei halb zerbrochene Lebkuchen. Herzhaft biss er in einen hinein. "Erbarme dich meiner!", murmelte er leise. Er beschloss, dass Amys Großmutter wirklich die besten Leckereien backte. Als er so vor sich hinkaute, fiel ihm wieder das Paket ein. Er war sich ziemlich sicher, dass dort andere Namen draufstanden. Sein Blick schweifte durch das Zimmer auf der Suche nach dem Paket, bis er an dem Tagebuch hängen blieb. Fred sah zur Tür. Keiner war draußen. Er stellte die Lebkuchen beiseite und griff das kleine rote Buch. Er schlug es wieder auf das aktuelle Datum auf und las. Erstaunt blätterte er zurück und was er las, ließ ihm die Haare zu Berge stehen. Er dachte er kannte seine Amy, aber ganz im Gegenteil. Er kannte sie kein bisschen... nicht einmal im Ansatz. "Todesser...", flüsterte er leise zu sich. Er hörte schließlich Schritte von unten die Treppe hinauf stürmen. Blitzschnell klappte er das Tagebuch zu und ließ es wieder unter Ginnys Bett verschwinden. Die Türe wurde ganz aufgestoßen und herein gelaufen kamen Sam und Harry. Das Mädchen schreiend und um sich schlagend voraus. "Weiche böser Geist!", rief sie lachend. "Gib schon her", sagte Harry ebenfalls laut lachend und sprang Sam hinterher aufs Bett. Seine Harre standen in alle nur Möglichen Richtungen ab und Sams, sonst einigermaßen glattes Haar, war auch komplett verwuschelt und unfrisiert. "Es gehört mir, mir, mir!!!", meinte Sam abermals. "Samantha Alexandra Lerel! Gib mir diese Schachtel zurü-", Harry brach mitten im Satz ab. "Fred? Was tust du denn hier?" "Die Frage ist doch eher: Was zur Hölle tut ihr beiden hier?", meinte Fred grinsend. "Dieses Biest hier hat mir Hagrids ... Weihnachtsgeschenk gestohlen - HA!", mit einem Zug hatte Harry sich das Packet geschnappt und war rückwärts vom Bett gestolpert. "Harry!" Sam stürzte vom Bett hinab zu Harry und sah ihn schulbewusst an. "Hast du dir weh getan?", fragte sie. "Wer bist du?", meinte Harry gespielt verwirrt. Sam gab ihm einen Klapps auf den Hinterkopf. "Ach hör schon auf", damit entriss sie dem am Boden liegenden Harry die Schachtel voller Schokoladenpralinen wieder und raste aus dem Zimmer. Fred stand auf und beugte sich zu Harry hinunter. "Kann es sein, dass Sam auf Schokolade ein wenig seltsam reagiert?", feixte er. "Oh, das wage ich zu bezweifeln!", antwortete Harry voller Ironie und stand schließlich wieder auf. "Was machst du denn überhaupt in Ginnys Zimmer? Durchsuchst du wieder einmal ihre Liebesbriefe?" "Nein, ich hab hier-", er hielt Harry die Keksdose unter die Nase, "Lebkuchen gegessen!", vorsichtig grinste er. "Achso. Apropos Kekse. SAAAAAM, ICH WILL DIE SCHOKOLADE ZURÜCK!!!", damit war Harry wieder stolpernd aus der Tür verschwunden. Fred ließ die Keksdose wie in Trance wieder zu Boden sinken. '*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'* Ihr müsst zugeben, dass wir diesmal sehr schnell waren mit schreiben, verbessern und hochladen :) Ein kleines vorgelegtes Weihnachtsgeschenk von uns °hehe° Das war nun mehr ein Kapitel für alle Fred x Amy Fans (: Wer also Draco und Sam z u s a m m e n (ich denke, das ist dabei entscheidend ^___^°) schon vermisst hat, wird sich im nächsten Kapitel besonders austoben können. Auch unser lieber Vic wir wieder auftauchen °gg° Hab euch alle lieb! °knuddl° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)