Dämonen von Fou ================================================================================ Kapitel 1: Vollmondnacht ------------------------ Kommentar: Meine neueste FanFic. Warum es geht wird noch nicht verraten, das müsst ihr selbst lesen. Auf jeden Fall enthält diese Story Shônen Ai, also fühlt euch gewarnt. _______________________________________________________________________________ ~Vollmondnacht~ Seit zwei Stunden spazierte er durch eine traumhaft schöne Sommernacht. Es war Vollmond und die Umgebung strahlte in einem phosphorisierenden Licht. Die hellen Konturen der Bäume, Sträucher und Feldblumen ließen sich noch in weiter Ferne erkennen und der Himmel war vollkommen wolkenlos. Er war auf dem Weg zurück nach Hause. Noch ein Kilometer Fußmarsch und er würde die ersten Häuser am Stadtrand ausmachen können. Die Ausflüge in die Natur, die er fast jede Vollmondnacht unternahm, hatten eine besondere Bedeutung für ihn. Unter den sanften strahlen, des kalten Mondes fühlte er sich geborgen und oft kam es vor, dass er in besonders warmen Nächten an seinen Lieblingsplätzen zwischen Gräsern, Blumen oder trockenenm Laub einfach einschlief. Die seltsamsten Träume sponnen sich dann aus seinen Gedanken, Erinnerungen und Wünschen. Meistens sah er bekannte Gesichter und vertraute Orte, doch manchmal mischten sich Fremde unter sie und er fand sich an den absurdesten Stellen wieder, die ihn in Angst und Schrecken versetzten. Sobald er die Augen wieder aufschlug, verflog die Angst, aber die Unbekannten vergaß er nicht. Viele von ihnen hatten hässliche oder entstellte Gesichter. Wie Geistererscheinungen kamen und gingen sie. Er schauderte, als er an das letzte Gesicht dachte, das ihm erst heute erschienen war. Große blutrote Augen ohne Pupillen hatten ihn angestarrt und spitze, funkelnde Zähne zeigten sich durch die zu einem grausamen Grinsen verzogenen Lippen. Ein beunruhigendes Gefühl überkam ihn, als er die Worte wiederholte, die das "Ding" zu ihm gesagt hatte. "Ich habe dich gefunden..." Danach war er aufgewacht und hatte sich kurzentschlossen auf den Rückweg begeben. Inzwischen hatte er die Stadt erreicht und zum ersten Mal war er froh über das flackernde Laternenlicht, das die nächtliche Atmosphäre sonst so brutal zerstörte. Er wohnte zusammen mit seinen Adoptiveltern und deren Tochter in einem Eigenheim nicht weit vom Stadtausgang entfernt. Als Baby war er ausgesetzt worden und nachdem er fünf Jahre bei einer Pflegefamilie gelebt hatte, wurde er an diese Menschen weitervermittelt. Seit er sich besinnen konnte, fühlte er sich nicht besonders wohl bei ihnen, denn obwohl sie ihn aufgenommen hatten, behandelten sie ihn nicht wie ihr eigenes Kind. Sie waren abweisend und kalt. Viel schlimmer wurde es, als sie Cathrin bekamen. Das Mädchen war eigentlich ganz in Ordnung nur nervtötend, wie Kinder nunmal sind. Zwischen ihnen bestand ein Altersunterschied von drei Jahren. In zwei Tagen würden es vier sein, denn dann feierte er seinen siebzehnten Geburtstag. Ein Geräusch erschreckte ihn und riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort viel ihm die Fratze aus seinem Traum wieder ein und die unheimlichen Worte, die sie sagte. Angst breitete sich in ihm aus wie Gift, das langsam durch seine Adern floss. Ganz normale Dinge wirkten jetzt furchteinflößend und monströs. Er begann zu zittern und lief etwas schneller. Es waren nur noch einhundert Meter bis zum Gartentor. Plötzlich vernahm er Schritte hinter sich und nackte Panik packte ihn. Er drehte sich nicht um, um zu erfahren wer ihn verfolgte. Es war mitten in der Nacht und kein normaler Mensch würde um diese Uhrzeit noch auf die Straße gehen. Als er das Tor ereichte suchte er mit bebenden Händen nach dem passenden Schlüssel. Aus "Sicherheitsgründen", wie ihm seine Erziehungsberechtigten erklärten, war es nach 21 Uhr immer verschlossen. Egal wer da hinter ihm war, er war viel zu nah für seinen Geschmack. Hektisch versuchte er das Schloss mit dem winzigen Schlüssel zu treffen, doch seine unkoordinierten Bewegungen verhinderten das ohne Probleme. Warum verdammt nochmal musste er nur so ängstlich sein? Dann brach das Geräusch ab. Er verharrte in seiner Position und lauschte in die erneut stille Nacht. Nichts. Er fröstelte und öffnete etwas beruhigter das Tor, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Sein Herz stoppte für einen Moment nur um rasend schnell seine Funktion wieder aufzunehmen. Das Atmen viel ihm schwer und kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. "N'abend Luiz, was machst'n so spät hier draußen?" Beinahe hätte er angefangen zu schreien, doch als er diesen Satz vernahm und die Stimme, die ihn aussprach, öffnete sich der Schraubstock, der seinen Brustkorb umklammerte wieder. Er drehte sich um und sah direkt in ein lächelndes Gesicht mit aufmerksamen, moosgrünen Augen. "Kai hör mir mal zu, okay?" Er bemühte sich ruhig zu klingen. Kai blinzelte nur fragend und nickte, während Luiz tief Luft holte um ... "TU DAS NIEMALS WIEDER!" ... ihn unvermittelt anzufahren. Der stupide Anblick, den Kai ihm danach schenkte, besänftigte ihn fast augenblicklich wieder. Er war seit sechs Monaten sozusagen sein bester Freund. Damals war er mit seiner Familie in die Stadt gezogen und als sie sich zum ersten Mal in der Schule begegnet waren, hatte er ihn direkt in sein Herz geschlossen. Seitdem waren sie unzertrennlich, beinahe wie Geschwister. Kai war sein erster wirklicher Freund. Er bezeichnete sich selbst mit Vorliebe als Einzelgänger, aber mit Kai an seiner Seite traf das wohl nicht mehr einhundertprozentig zu. Er konnte ihm also nicht länger als zwei Sekunden böse sein. Kai wischte sich ein paar lange Strähnen der braunen Haare aus den Augen und blickte ihn entschuldigend an. "Sorry. War nicht so gemeint, Kurzer. Ich kann ja nichts dafür, dass du so ängstlich bist." Von wegen Kurzer! Er war nur knapp zehn Zentimeter kleiner als Kai. Nachdem er den innerlichen Wutanfall aufgrund des neusten Spitznamens überwunden hatte, überwältigte ihn die Neugier. "Jaja, schon gut. Erst mal will ich wissen was "du" hier treibst. Es ist zwei Uhr morgens!" "Ich war ... unterwegs und hab dich gesehen. Dachte ich fang dich ab und frag dich was du hier treibst." Diesmal war er es der spitzbübisch lächelte. "Das ist mein kleines Geheimnis." "Oh, und ich kann dich unter gar keinen Umständen dazu bewegen es mir zu sagen, nehme ich an?" "Genau." Für eine Weile herrschte angenehmes Schweigen. In solchen Situationen sahen sie sich einfach gegenseitig an und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Luiz liebte diese stillen Momente in denen er Kai einfach beobachten konnte. Ihm fiel wieder einmal auf, wie attraktiv seine Gesichtszüge waren und wie hell die grünen Augen strahlten. Er beneidete ihn dafür. Er selbst wirkte eher feminin und seine blauen Augen verliehen ihm ein kindliches und naives Erscheinen. Viele der Mädchen fanden ihn "niedlich" und "zum Knuddeln" aber an Kai hingen sie wie die Kletten. Oft fragte er sich warum er, solange sie sich schon kannten, trotzdem keine Freundin hatte. Die Auswahl war auf jeden Fall nicht zu verachten. Irgendwie war er froh über diese Tatsache. Sie verbrachten sehr viel Zeit miteinander und hätte Kai eine Freundin, würde das bedeuten, dass er ihn mit ihr teilen müsste. Er seufzte leise. "Komm morgen zu mir, aber erst wenn es dunkel ist. Dann nehm ich dich mit." Er wollte gerade die Tür zum Garten hinter sich schließen, als Kai nocheimal sprach. "Das klingt fast wie ein Date, Kleiner. Okay, dann bis morgen. Schlaf dich aus!" Damit drehte er um und verschwand hinter den hohen Hecken, die das Grundstück vor neugierigen Blicken schützten. Er wusste, dass Kai nur einen Scherz machen wollte, aber seine Worte ließen sein Herz schneller schlagen. ~End Part 1~ Soll ich eine Fortsetzung schreiben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)