Familienbande von Rogue37 ("Geliebter Dämon" geht weiter) ================================================================================ Kapitel 1: Ein langer Weg ------------------------- Hallo mal wieder, also wie bereits geschildet basiert diese Fanfic auf den Ereignissen in Geliebter Dämon, jedoch versuche ich durch kleinere Zusammenfassungen die Story so zu schreiben, dass auch Nichtkenner von "GD" mitlesen können. Ich hoffe, dass die Fortsetzung dem ein oder anderen gefällt und freu mich wie immer über Kommis jeglicher Art. So, here we go: Rijan keuchte erschrocken auf und griff sich an den Hals. Luft, sie bekam keine Luft. Alles um sie herum war dunkel. Stickige Luft, die in ihren Lungen brannte. Ihre Augen fingen an zu tränen, weil sie nicht atmen konnte. Sie würgte heftig und versuchte krampfhaft Sauerstoff in ihre Lungen zu pressen. Beinahe glaubte sie jemand würde sie würgen. Waren es nicht Hände, die sie um ihren Hals herum fühlte? Sie versuchte in der Dunkelheit etwas zu sehen, eine Gestalt zu erkennen. Tatsächlich schienen ihre Augen sich and das Dunkel zu gewöhnen, denn ein Umriss zeichnete sich gegen die Finsternis ab. Sie kniff die Augen zusammen um genauer hinsehen zu können. Der Umriss wurde schärfer und bekam schließlich ein Gesicht. Rijans Augen wurden groß und ein Schrei wollte aus ihrer Kehle hervordringen. Heftig fuhr sie zusammen und blinzelte verwirrt in die Dunkelheit der Nacht. Sie griff sich an den Hals nur um festzustellen, dass niemand sie am Atmen hinderte. Verdammt, ein Traum. Nur ein fürchterlicher Traum. Unbewusst strich sie sich über die pochende Wunde an ihrem Oberschenkel. Nicht genug, dass dieser idiotische Dämon sie vergiftet und schwer verwundet hatte, nein, nun suchte er sie auch noch in ihrem Träumen heim. Rijan fuhr sich über die schweißnasse Stirn. Hatte sie etwa Fieber? Fein, das konnte sie gerade noch gebrauchen. Mit fahrigen Bewegungen stand sie mühsam auf, ignorierte dabei, dass jeder einzelne Muskel schmerzte und sie viel zu schwach zum Stehen war. Sie schaffte es irgendwie sich auf den Beinen zu halten. Suchend glitt ihr Blick umehr. Sie hatte vergessen wo sie war. So viele Meilen hatte sie hinter sich gelegt, dass sie nicht einmal ansatzweise sagen konnte, wo sie war. Nun, es war auch egal. Sie kannte das Ziel ihrer Wanderungen nicht. Sie folge nur einfach. Ihr Blick schweifte weiter, ehe er an seinem eigentlichen Ziel hängen blieb. Sie folgte ihm. Sesshoumaru, diesem großen mächtigen Dämon. Er war es, der sie führte, sicher führte wie sie zugeben musste. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie verwundet war, dass sie ihr Bein vor Schmerzen kaum noch bewegen konnte, hatte er sie vorangetrieben. Ihr keine Pause gegönnt. Wenn sie dann doch zusammengebrochen war, hatte er sich in seine dämonische Gestalt verwandelt. Ein mächtiges, Furcht einflößendes Raubtier mit fletschenden Zähnen und blutroten Augen. Sein weises Fell ließ ihn manchmal wie eine Erscheinung wirken. Als wäre er nur ein Gespenst, nicht wirklich hier. Rijan hatte versucht zu definieren, was genau er eigentlich als Dämon darstellte. Sie wusste, dass er zur Rasse der Hundedämonen gehörte, doch er war mehr Raubtier denn einfacher Hund. Doch letztendlich war es ihr auch egal gewesen. Sie hatte benommen von ihren Schmerzen und vor Müdigkeit fast tot kaum bewusst mitbekommen, dass sie auf seinem Rücken einen gewaltigen Anteil ihres Weges zurückgelegt hatte. Kein Wunder, dass er jetzt erschöpft war. Er selbst war nicht weniger verwundet als sie. Sogar noch schlimmer, wenn sie darüber nachdachte. Rijans Blick schweifte in die Ferne. Nichts war mehr von dem Ort zusehen, der ihr einen Wirklichkeit gewordenen Albtraum beschert hatte. Die Flammen hatte man noch weit in der Ferne gesehen, doch jetzt war nicht einmal mehr ein leichtes Flimmern zu erkennen. Kein Feuer, das den Himmel erhellte,. Sie blickte zu Boden. Kein Blut, das die Erde tränkte. So viele Dämonen waren in jener Schlacht gefallen. Nicht gerade wenig Menschen hatten ihr Schicksal geteilt. Eine Schlacht von unvorstellbaren Ausmaßen. Und alles nur zu einem einzigen Zweck: jenen Dämon, der hier gerade schlief, zu vernichten. Sie fragte sich wirklich, ob ihm das vollkommen bewusst war. Er sprach nicht darüber. Seit sie die Schlacht verlassen hatten, sprach er kaum mit ihr. Konnte es ihm so egal sein, dass man versucht hatte, ihn zu töten? Und nicht nur jemand, nein, beinahe jeder hatte das versucht. Es grenzte an ein Wunder, dass er das überlebt hatte. Lautlos seufzte Rijan. Ihr Blick fiel auf den Dämon zurück, der zusammengekauert im Schatten eines Baumes saß. Er sah plötzlich gar nicht mehr so mächtig aus. Beinahe wirkte er verletzlich. Sie bewegte sich unruhig und rechnete beinahe damit, dass ihn das aufwecken würde. Es dauerte bis ihr bewusst wurde, dass dem nicht so war. Seltsam eigentlich. Sie hatte Sesshoumaru nie zuvor schlafen sehen. Beinahe bezweifelte sie, dass er überhaupt Schlaf brauchte. Hinzukam, dass er stets sehr aufmerksam war. Er hätte längst bemerken müssen, dass sie wach war. Und doch war in diesen seltsamen Tagen nichts wirklich verwunderlich. Er hatte nicht nur seinen verletzten Körper meilenweit geschleppt. Nein, er hatte auch noch ihr Gewicht aushalten müssen. Sie war wirklich furchtbar egoistisch. Sie hätte sich zwingen müssen weiterzugehen. Und doch wusste sie, dass sie das nie geschafft hätte. Ein müdes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Doch nur ein Mensch.", murmelte sie. Sie wandte Sesshoumaru ihren Rücken zu und ging probehalber ein paar Schritte. Es war schwierig. Ihre Beine fühlten sich schwer an. Schließlich blieb sie schwer atmend wieder stehen. Verdammt, so konnte das ja nichts werden. Sie ging vorsichitg zurück und setzte sich auf den umgefallenen Baumstamm, auf dem sie versucht hatte zu schlafen. Sie löste leicht den Gürtel ihres Kimonos und zog ihn sich über die rechte Schulter. Ein blutdurchtränkter Verband kam darunter zum Vorschein. Sie betastete ihn vorsichtig und zuckte augenblicklich zusammen. Vermutlich hatte sich die Wunde entzündet. Wunderbar, das hatte ihr gerade noch gefehlt. "Wir sollten weitergehen." Die tiefe Stimme, die an ihr Ohr drang, ließ sie schreckhaft zusammenzucken. Tief atmete sie durch, ehe sie ihren Kopf zu Sesshoumaru wandte. Er saß immer noch auf dem gleichen Platz, blickte sie aber aus hellwachen goldenen Augen an. Sein Blick war auf ihren verfärbten Verband gerichtet. Hastig zog sie den Ärmel ihres Gewandes wieder nach oben. "Ich werde schon nicht verbluten.", entgegnete sie lächelnd. "Das nicht. Aber deine Wunden haben sich entzündet." Sie sah zu wie er etwas schwerfällig aufstand. Wieder wurde sie daran erinnert, wie schlecht es ihm gehen musste. Sie senkte den Blick. "Nicht weiter schlimm.", log sie und ignorierte den brennenden Schmerz auf ihrer Haut. Ein verächtlicher Laut drang zu ihr herüber. "Ich kann es riechen, Rin." Richtig, das hatte sie vergessen. Tiefe Röte überzog ihr geschundenes Gesicht. "Gomen nasai.", entschuldigte sie sich leise. Er schnaubte kurz, dann wurde es still. Unsicher blickte sie wieder auf. Er harte sich nicht bewegt. Schweigsam wie eh und je stand er da und starrte in die Dunkelheit. "Ist es noch weit?", frage sie bedrückt und stand wieder auf. Sofort trat ein stechender Schmerz in ihr Bein. "Spielt das eine Rolle?" Er blickte sie an, als sie neben ihm zu stehen kam. Nein, natürlich spielte es keine Rolle. Sie würden den Weg so oder so zurücklegen müssen. Wie weit das war, war wirklich vollkommen egal. Ein seltsames Gefühl erwachte in Rijan als sie versuchte sich diesen Ort vorzustellen. Sein Zuhause hatte er es genannt. Oder besser er hatte gesagt, dass sie das so sehen würde. Wie aber stellte sie sich sein Zuhause vor? Sesshoumaru hatte gesagt, dass sein Vater dieses Haus für die Mutter seines Halbbruders hatte bauen lassen. Es war also für einen Menschen bestimmt gewesen. Jetzt jedoch lebten dort sein Sohn und seine Frau. Nun ja, seine Frau war sie eigentlich nicht. Oder doch? Was wusste Rijan schon von Dämonenehen. Vielleicht reichte dafür schon die bloße Vereinigung zweier Dämonen aus. Automatisch ballte sich ihre Hand zu einer Faust. Nein, sie wollte nicht daran denken wie Sesshoumaru mit dieser Frau ... Mühsam verdrängte sie die Bilder, die sich ihr aufzwangen. "Sag, wie ist dein Sohn so?" Sesshoumarus Blick glitt wieder in die Ferne. Musste er darüber etwa erst einmal nachdenken? Zu spät viel Rijan ein, dass Jaken, Sesshoumarus einstiger kleiner Helfer, ihr erzählt hatte, dass Sesshoumaru und sein Sohn keinen Kontakt zu einander hatten. Sie mussten sich an verschiedenen Orten aufhalten, um sicherzustellen, dass wenigstens einer aus dieser Familie überlebte. Ein wenig stimmte sie das traurig, doch dann fiel ihr auf, dass Sesshoumaru das gerade änderte. Indem er sie an jenen Ort brachte, kreuzte sich auch sein Weg mit dem seines Sohnes. Sie hatte nie zuvor daran gedacht, dass er dadurch ein großes Risiko einging. Nachdenklich blickte sie ihn an. "Sein Name ist Akiko." Dieses Geständnis überraschte sie im ersten Moment etwas. Sie hatte eigentlich mit keiner Antwort gerechnet. Andererseits würde sie ihn sowieso bald kennen lernen. "Akiko!", wiederholte sie. Ihr gefiel der Klang des Namens. Sie versuchte sich vorzustellen wie der Junge wohl aussah. "Er ist sehr stark. Beherrscht meine dämonische Kraft sowie die Magie seiner Mutter." Magie? Das war ihr neu. Bisher war sie davon ausgegangen, dass diese Frau ein Dämon war. Eine Zauberin hatte sie nicht erwartet. "Sie ist also eine Magierin." Sesshoumaru warf ihr einen Blick zu, der deutlich besagte, für wie verrückte er sie gerade hielt. "Sie ist selbstverständlich ein Dämon. Ich zeuge keine Halbdämonen." Verachtung schwang in seiner Stimme mit und Rijan wurde einen Moment lang sehr schwer ums Herz. "Aber du sagtest, dass sie die Magie beherrscht." Er nickte nach kurzer Zeit. "Du solltest nach den neueren Geschehnissen wissen, wie verschieden Dämonen sein können." Nun, das wusste sie in der Tat, aber sie hatte noch nie davon gehört, dass Dämonen auch magisch veranlagt sein konnten. "Was für eine Art Magie beherrscht sie?" Auch darüber schien Sesshoumaru erst einmal nachdenken zu müssen. "Ich denke so ziemlich jede Art, die du dir vorstellen kannst." Das brachte Rijan auch nicht wirklich weiter. Jede Art, die sie sich vorstellen konnte? Nun, Rijan verfügte über eine große Phantasie. Sie konnte sich sehr viel vorstellen. Angefangen von fliegenden Besen bis hin zur Beeinflussung des Wetters. "Dann ist sie gefährlich.", schlussfolgerte Rijan und blickte unruhig zum Himmel. Beinahe rechnete sie damit dort ein großes Auge zu erblicken. Sesshoumaru nickte nur, was Rijan einmal mehr zum Seufzen brachte. "Sehen wir uns ähnlich?" "Nein!" Die Antwort kam überraschend schnell. Keinen Moment lang hatte er darüber nachdenken müssen. Seltsamerweise ärgerte das Rijan. Fein, dann konnte sie sich ja wohl vorstellen, wie diese ominöse Frau aussah. Rijan selbst hatte schwarze Haare und war eher knabenhaft gebaut. Momentan sorgten die vielen Verletzungen dafür, dass sie wirklich kein bisschen vorzeigbar aussah. Wut erwachte in Rijan. Sie wollte dieser Superfrau so nicht gegenüber treten. Ohne zu wissen, warum dem so war, nahm sie seine Frau als Gegnerin war. Und das hätte sie eigentlich zum Lachen bringen sollen. Sesshoumaru war schließlich nur ihr Begleiter. Obwohl sie ihn liebte, wusste sie, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. "Hast du sie geliebt?" Die Frage war ausgesprochen, ehe Rijan darüber hatte nachdenken können. Sesshoumaru warf ihr einen missmutigen Blick zu. Er schien verärgert zu sein. "Nein!", lautete die knappe Antwort. Richtig, er hatte ihr erst neulich erklärt, dass er nicht in der Lage war solch ein Gefühl zu verspüren. Er hielt sich unfähig zu lieben. "Aber du mochtest sie?", hackte sie trotz der warnenden Stimme in ihrem Kopf nach. Sesshoumaru sagte daraufhin nichts mehr. Er bedeutete Rijan lediglich ihm zu folgen. Am liebsten hätte sie sich selbst geohrfeigt. Das ging sie schließlich überhaupt nichts an. Und vermutlich war die Antwort auf ihre Frage sowieso ja. Sonst hätte er kaum ausgerechnet sie auserkoren, seinen Sohn zu gebären. Mit schlechter Laune folgte Rijan Sesshoumaru. Er war schneller als sie. Das war nichts Neues für sie. Für gewöhnlich zügelte er sich aber, damit sie mithalten konnte. Dieses Mal jedoch musste sie einiges an Tempo zulegen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Sie hatte ihn also wirklich wütend gemacht. Fein, daran konnte sie nun auch nichts mehr ändern. Wenn es ihm dadurch besser ging, sollte er sie eben zu diesem schnellen Tempo zwingen. Doch irgendwann war Rijan erneut am Ende ihrer Kräfte. Diese Verletzungen würden sie noch umbringen, wenn sie nicht bald da waren. Sie blieb stehen und atmete schwer. Ein Baum diente ihr als Stütze. Sie versuchte ihr verletztes Bein zu belasten, doch augenblicklich schoss eine heftige Schmerzwelle durch ihren Körper. Verdammt, das hatte ihr noch gefehlt. "Ihr Menschen seid wirklich lästig." Seine Stimme drang drohend an ihr Ohr. Sie konnte hören, wie er sich ihr näherte. Das wiederum ließ fiele Rückschlüsse zu. Normalerweise wandelte er nämlich absolut geräuschlos auf dieser Erde. "Ich hab dich nicht gezwungen mich mitzunehmen.", keifte sie verärgert zurück. Sie war jetzt wirklich nicht in der Stimmung für seine Verachtung. Er sagte darauf hin natürlich nichts mehr. Wie auch? Sie wussten beide, dass sie Recht hatte. Der Himmel mochte wissen, warum er sie trotzdem bei sich duldete. "Leg deine Arme um mich." Diese Aussage überraschte sie dann doch derartig, dass sie ihn verblüfft ansah. "Nani?", fragte sie nach, weil sie glaubte sich verhört zu haben. "Bist du neuerdings auch noch taub?" Rijan schenkte ihm einen genervten Blick, was ihn jedoch nicht weiter zu kümmern schien. Sie tat also was er sagte und wartete auf weitere Anweisungen. Doch die gab er natürlich nicht. Ehe Rijan weiter über seine Beweggründe nachdenken konnte, fühlte sie wie eine gewaltige Macht aus dem Boden zu strömen schien. Es dauerte bis sie begriff, dass diese Macht nicht aus dem Boden kam, sondern von Sesshoumaru. Er schickte sie nach unten, damit sie dann wie ein Katapult wirkte, dass sie beide in die Luft beförderte. Rijan wollte gerade sagen, dass sie da auf keinen Fall mitmachen würde, da fühlte sie auch schon wie er mit rasender Geschwindigkeit abhob. Sie klammerte sich mit einem Aufschrei fester an den Dämon und schloss gequält die Augen. Es fühlte sich an, als würden ihre Gedärme jederzeit ihren Körper verlassen. Übelkeit stieg in ihr auf, doch sie versuchte sich zu beherrschen. Und dann als sie sich langsam daran gewöhnte, dass die Umgebung in sekundenschnelle an ihr vorbei zog, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte. Sie konnte es deutlich fühlen. Und noch deutlicher fühlte sie, dass diese Gefühle von Sesshoumaru ausgingen. Durch eine seltsame Macht, hatte Sesshoumaru ihr einen Teil von sich selbst gegeben. Damals hatte er eigentlich gedacht, sie dadurch an Tensaigas Magie zu binden, damit sie dadurch gerettet würde, doch was er nicht beabsichtigt hatte, war, dass sie auch seine Gefühle von nun an spüren konnte. Jene Gefühle, die er ja immer so tapfer leugnete. Sie konnte fühlen, dass etwas mit ihm nicht stimmte, doch waren diese Gefühle noch so neu für sie, dass sie nicht in der Lage war das näher zu bestimmen. Eigentlich war das auch unnötig. Sesshoumaru war noch stärker verwundet als sie selbst. Solche Kraft aufzuwenden konnte ihn vermutlich momentan umbringen. Sie fühlte Wärme an ihren Fingern und hätte beinahe vor Schreck geschrieen als ihr klar wurde, dass das sein Blut war. Seine Wunden hielten dem hohen Druck seiner Macht nicht stand. Er brachte sich noch um. Sie begann sich zu bewegen, was ihr jedoch nur ein verärgertes Knurren einbrachte. Doch davon ließ sie sich nicht abbringen. Sie würde niemals zulassen, dass er sich selbst umbrachte, nur um sie schneller an einen sicheren Ort zu bringen. Mit aller Macht versuchte sie sich von ihm zu lösen, sich dabei jedoch deutlich der Gefahr bewusst, dass sie dabei abstürzen könnte. Dennoch vertraute sie darauf, dass er eher landen würde, als ihren Absturz zu gefährden. Dem war dann auch so. Deutliche Wut strömte von ihm aus, als er sie sicher auf dem Boden absetzte. Rijan wollte gerade anfangen, ihn zu beschimpfen, als sie bemerkte, wie Blut seine Arme hinabfloss. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und sah ihn aus großen Augen an, ehe dann doch die Angst in ihr in Wut umschlug. "Bist du denn wahnsinnig geworden. Sieh nur was du angerichtet hast." Sie ging auf ihn zu, doch er wich gleichzeitig zurück. "Und da behauptet man, Menschen wären verrückt. Du bist mit Abstand der Wahnsinnigste, den ich kenne. Bringst dich fast um, nur um mich hierher zu bringen. Das darf doch einfach nicht wahr sein. Du verfluchter, idiotischer, unvernünftiger ..." Sie suchte nach einer passenden Beleidigung, fand jedoch nicht das richtige Wort. "Dämon.", half er ihr gelassen aus. Rijan funkelte ihn böse an. "Mach dich nicht über mich lustig. Momentan bin ich in der Lage, dich mit eigenen Händen zu erwürgen." "Menschen.", entgegnete er und ging einfach an ihr vorbei. Sie fuhr herum und wäre vor Schreck beinahe rückwärts umgefallen. Nicht allzu weit von ihr entfernt, sah sie nämlich ein Haus. Was dachte sie da? Das war kein Haus, das war das größte Haus, das sie je gesehen hatte. Etwas weiter oben, direkt von einigen Bergen eingerahmt, befand es sich. Majestätisch schön. Mit vielen Winkeln und kleinen Dächern. Ein König konnte nicht besser hausen. Herrscher über die westlichen Ländereien. Sie erinnerte sich dunkel, das über Sesshoumaru zu wissen. Ungläubig blickte sie hinauf. "Ich muss verrückt geworden sein.", murmelte sie. "Schön, dass du das endlich einsieht." Sie blickte zu Sesshoumaru, der offenbar darauf wartete, dass sie ihm folgte. Mit unsicheren Schritten tat sie das schließlich auch. Dichte Wälder säumten den Hang der Berge. Ein kleiner Weg schlängelte sich hindurch. "Ich kann das einfach nicht glauben." Sesshoumaru blickte über seine Schulter zurück. "Ich habe nie daran gedacht, dass das Anwesen so groß und prächtig sein würde." "Nun, für dieses Menschenweib war es das offenbar auch nicht." Sprach er etwa von der Frau seines Vaters. Sie war schließlich ein Mensch gewesen. "Sie wird ihre Gründe gehabt haben." Sesshoumaru schnaubte kurz. "Hai, sie hatte bei ihresgleichen bleiben wollen. Bei Menschen, die sie verachtet und schließlich verbannt hatten." Rijan sagte dazu nichts mehr. Einem Dämon konnte man das wohl nicht begreiflich machen. Einsamkeit war etwas, dass nur sehr schwer auszuhalten war. Sesshoumaru jedoch schien darin ein wahrer Meister zu sein. Der Weg wurde dunkler und war weniger gut zu besteigen. Dennoch führte Sesshoumaru sie sehr sicher den engen Pass hinaus. Vermutlich sollte dieser Weg etwaige Besucher abwehren. Der Weg führte weiter hinter einem Wasserfall hindurch. Rijan blieb einen Moment stehen und blickte voller Ehrfurcht auf die Wassermassen, die vor ihr hinabflossen. Ein Knurren brachte sie jedoch dazu weiterzugehen. Ihr Bein schmerzte nach wie vor, doch so kurz vor dem Ziel wollte sie nicht aufgeben. Sesshoumaru konnte sie nicht mehr tragen. Als sie das Ende des Weges erreichten blieb Rijan erneut stehen. Das Anwesen sah nun noch viel mächtiger aus. Wenige Stufen musste man noch erklimmen, dann stand man auf einer riesigen Veranda, die das ganze Haus umfasste. Kleine Figuren, Wasserspeier, verwinkelte Dächer, Blumen, so weit das Auge reichte. Es war kaum zu fassen, welche eine schlichte Schönheit sich hier oben verbarg. Hinter dem Haus ragte eine riesige Steilwand auf, die somit vor unliebsamen Eindringlingen schützte. Das Haus war eigentlich sehr gut abgesichert, wenn sie darüber nachdachte. Man konnte höchstens aus der Luft oder eben von jenem Pfad aus angreifen, den man jedoch erst einmal finden musste. Sie hatte mehrere Abzweigungen unterwegs gesehen. Vermutlich führten die Angreifer in die Irre. Sie hörte wie Sesshoumaru tief durchatmete. Kurz verzog sich sein Gesicht dabei und Rijan runzelte besorgt die Stirn. Ein verärgerter Blick war die Antwort. Er wollte offenbar nicht, dass sie sich Sorgen machte. Sesshoumaru ging die Stufen hinauf und Rijan folgte ihm schweigend. Stumm nahm sie diese unglaubliche Landschaft in sich auf. Sie drehte sich auf der Veranda herum und überblickte eine wahnsinnige Aussicht. Meilenweit konnte man blicken. Sie entdeckte saftige Wiesen, dunkle Wälder, selbst Dörfer konnte man von hier aus erblicken. Ein nahe gelegenes Gebirge, ein breiter Fluss, kleinere Seen. Rijan verschlug es schlicht die Sprache. Ein leises Quietschen sagte ihr, dass Sesshoumaru eine Tür aufgeschoben hatte Sie drehte sich wieder um und sah ihn unsicher an. "Sollten wir nicht erst einmal Klopfen oder so was?" Er verdrehte leicht die Augen, was Rijan zum Lachen brachte. Normalerweise hatte er sich besser unter Kontrolle. "Warum sollte ich so etwas bei meinem eigenen Haus tun?" Das war eine berechtigte Frage. Dennoch waren doch sie hier die Eindringlinge, oder? "Komm endlich." Sie nickte, konnte das ungute Gefühl in ihrem Magen aber nicht unterdrücken. "Ich würde mich gestört fühlen, wenn jemand einfach mein Zuhause betritt." Sesshoumarus Gesicht lag im Dunkel, als Rijan das Haus betrat. Sie schämte sich etwas, mit dreckigen Füßen dieses Haus betreten zu müssen. Ihre Schuhe waren bei der Schlacht draufgegangen. "Wenn es jemanden stört, kann er gerne gehen." Ohne weiter etwas zu sagen, folgte sie Sesshoumaru durch die vielen Gänge. Wie es aussah, war das Haus aus zwei Etagen gebaut. Viele Türen passierten sie und Rijans Neugier wuchs. Sie würde sich gerne genauer umsehen. Ein stechender Schmerz in ihrem Bein ließ sie leise aufstöhnen. Sesshoumaru drehte sich um und sah sie abwartend an. Sie schüttelte nur ihren Kopf und zog fortan ihr Bein lieber nach. Müdigkeit beschlich sie plötzlich. Sie wollte einfach nur noch schlafen. Sesshoumaru blieb schließlich stehen. Sie tat es ihm gleich und blickte auf seinen steifen Rücken. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er nicht gerne hier war. "Tadaima.", murmelte er undeutlich, ehe er energisch die Tür aufschob und schließlich das Zimmer betrat. Forsetzung folgt ... Man, ich kann ja noch gar nicht glauben, dass ich echt an der Fortsetzung arbeite. Eigentlich hatte ich ja eine etwas länger Pause eingeplant. So eine lange Story zu schreiben ist schließlich auch Stress und kann bei mir mitunter für echte Krisen sorgen. Na ja, ich hoffe jedenfalls jemand liest das hier und lässt sich dazu hinreisen, mir ein Kommi zu schreiben. Ach ja, die Charabeschreibungen hab ich ja schon hochgeladen. An Bildern zeichne ich momentan sehr eifrig, kann aber noch etwas dauern. Gomen nasai Knuffelige Grüße von Rogue Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)