Familienbande von Rogue37 ("Geliebter Dämon" geht weiter) ================================================================================ Kapitel 19: Auf der Suche nach dem Schicksal -------------------------------------------- Konnichiwa, lest erst mal, ich erzähl euch danach was dazu: „Genug.“, murmelte Rijan und wandte der Szenerie den Rücken zu. Verwundert stellte sie fest, dass sie nun wieder allein auf der Lichtung stand, auf der sie vorhin erwacht war. Sie blickte sich suchend nach ihrem Begleiter um, der wie aus heiterem Himmel wieder vor ihr stand. „Und?“, fragte er knapp und blickte sie dabei forschend an. Rijan fragte sich, was genau er nun von ihr hören wollte. Sollte sie ihm sagen, wohin sie nun wollte oder interessierte ihn mehr, was sie nun dachte? „Die beiden hatten schon immer eine seltsame Art miteinander umzugehen, hm?“ Ihr junger Begleiter zuckte lässig mit den Schultern und entspannte sich etwas. „Das kommt darauf an, was du unter seltsam verstehst. Er hat nur versucht zu verhindern, was ihr Schicksal für sie bereit hielt oder was Chidori für ihr Schicksal hielt.“ Rijan dachte einen Augenblick darüber nach. Schicksal? Sie hatte nie zuvor an diesen Begriff gedacht, wenn es um Sesshoumaru ging. Sie selbst hatte ein Schicksal, dessen war sie sich sicher. Chidori vermutlich auch, aber Sesshoumaru? Nein, eigentlich war ihr nie in den Sinn gekommen, dass selbst ein so mächtiger, eigensinniger Dämon ein Schicksal haben konnte, dem er nicht hatte entkommen können. War das vielleicht des Rätsels Lösung? Sein Schicksal? Hatte Yamiko das gesehen und gegen ihn benutzt. Doch was konnte ein solch schweres Schicksal sein, dass es ihn so nachhaltig verletzt hatte? Sie seufzte schwer. Das brachte sie auch nicht weiter. „Du wirst mir nicht verraten, was sein Schicksal ist, oder?“ Ein Kopfschütteln erhielt sie zur Antwort, ganz so wie sie es erwartet hatte. „Ich würde darauf tippen, dass Chidori etwas damit zu tun hat…“, murmelte sie und blickte einen Moment lang ziellos in die Ferne. „Kyaaaaahhhhhhh!“ Ein Schrei durchriss ihre Gedanken und sie drehte sich erschrocken um. Sesshoumaru und Chidori standen unweit von ihr entfernt. Sie schienen gerade zu kämpfen. „Er hat sie das Kämpfen gelehrt.“, meinte sie erstaunt und blickte ihren Begleiter an. Dieser nickte. „Natürlich. Er ist der beste Kämpfer, den sie kennt. Wer sonst hätte ihr das beibringen sollen?“ Das stimmte natürlich. Chidori gehörte auch zu der Sorte Dämon, die sich nie mit weniger zufrieden gaben als möglich war. Und wenn man Sesshoumaru als Lehrer haben konnte, gab es dazu keine Alternative. Flüchtig dachte sie an Akiko und das was er durch ihn gelernt hatte. Ob er wohl wusste, dass sein Vater auch seine Mutter einst unterrichtet hatte? Ob er überhaupt wusste, dass Chidori vermutlich eine sehr gute Kämpferin war? Sie besann sich auf das Bild, das sich ihr darbot und sah gerade noch wie das Bambusschwert mit welchem Sesshoumaru trainierte, Chidori hart in die Seite traf. Sie stöhnte gequält auf und ging in die Knie. Ihr eigenes Schwert hatte sie bei dem Treffer fallen lassen und hielt sich nun keuchend die Seite. Rijan fiel erst jetzt auf, dass Chidori nur einen Hakama trug. Um ihren Oberkörper hatte sie lediglich ein paar Stoffbahnen geschlungen, die ihre weiblichen Rundungen einigermaßen verdeckten und mehr an einen Verband als an ein Kleidungsstück erinnerten. Dadurch sah man seinen Treffer deutlich auf ihrer bloßen Haut. Sie verfärbte sich rot an dieser Stelle. Sesshoumaru ließ sein Schwert sinken und stützte sich darauf ab, während er Chidori ansah. „Was habe ich dir gesagt?“, fragte er genervt. „Niemals das eigene Schwert loslassen.“, erwiderte Chidori mit zusammengebissenen Zähnen. Langsam kam sie wieder zu Atem und blickte zu ihm auf. Schmerz zeichnete sich deutlich in ihren roten Augen ab. „Und warum hast du es dann getan?“ Er reichte ihr eine Hand und half ihr beim Aufstehen. „Weil dein Schlag weh tat.“, fuhr sie ihn ungehalten an und versuchte das Schwert aus seiner Hand zu treten. Doch Sess Griff war bereits damals sehr eisern gewesen. Chidori begriff das auch sehr schnell. Es half jedoch nicht ihre Laune zu heben. „Musst du immer so hart zu mir sein?“ Sie ging ein paar Schritte und ließ sich auf der Hügelböschung nieder. „Willst du etwas lernen oder nicht? Wenn nicht, können wir uns das auch sparen. Ich kann mit meiner Zeit besseres anfangen.“ Er ging zu ihr und ließ sich neben ihr nieder. „Du findest also das hier ist Zeitverschwendung?“, fragte sie und blickte ihn von der Seite her an. Er schüttelte seinen Kopf und schwang sein Schwert durch die Luft. „Habe ich das behauptet? Ich sagte nur, wenn du nichts lernen willst, brauchen wir das auch nicht länger zu tun.“ „Verbringst du so ungern Zeit mit mir?“ Sesshoumaru ließ sein Schwert sinken und folgte der Bewegung mit dem Blick. „Habe ich das gesagt?“ Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen den beiden. Angespanntes Schweigen, Rijan konnte das deutlich fühlen. Sie wusste allerdings nicht woher diese Spannung kamen. Etwas schien beide zu beschäftigen, doch keiner schien darüber reden zu wollen oder nicht zu wissen, wie man damit anfangen sollte. „Wenn ich nicht wäre, was würdest du dann tun?“, fragte Chidori irgendwann und blickte ihn aufmerksam an. Er mied ihren Blick, auch das erkannte Rijan deutlich. „Langweilig wäre mir mit Sicherheit nicht.“, meinte er ausweichend. Chidori schoss wie von einer Tarantel gestochen hoch und funkelte ihn wütend an. Sie war bereits damals ein sehr temperamentvolles Geschöpf gewesen. „Du würdest auf die Avancen dieses Miststücks eingehen, richtig?“ Langsam, sehr langsam ließ Sesshoumaru seinen Kopf nach hinten fallen und blickte zu ihr auf. Sein Blick verhieß nichts Gutes. „Von was redest du?“ „Nicht von was, Sess. Von wem! Hältst du mich für so naiv? Glaubst du ich sehe nicht, dass sie dir schöne Augen macht?“ Einen Moment lang glaubte Rijan deutlich zu sehen, wie verletzt Chidori war. „Meinst du, mir bleibt verborgen, warum dein Vater sie in euer Haus gebeten hat?“ Ihre Stimme war nun kaum noch mehr als ein Flüstern und sie fiel vor Sesshoumaru auf die Knie. Ihr Blick bohrte sich in seinen und hielt ihn unbarmherzig fest. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du damit aufhören musst?“ „Womit? Darüber, über uns nachzudenken?“ „Es gibt kein uns, Chi und das weißt du.“ Chidori überbrückte die Entfernung zwischen ihnen und kam rittlings auf seinem Schoß zu sitzen. Er ließ sie erstaunlicherweise gewähren. „Doch, das gibt es und du lügst, wenn du das Gegenteil behauptest.“, erklärte sie zischend und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. Auch das ließ er zu. „Willst du mir sagen, dass es dir nichts ausmacht, wenn mich ein anderer Mann ansehen würde?“ „Ich sehe dich nicht an.“ „Willst du mir sagen, es wäre dir egal, wenn ich einem anderen Mann gestatte, sich mir zu nähern?“ „Es wäre mir egal.“ „Du willst allen ernstes sagen, es würde dich nicht wütend machen, wenn ich einen Jungen aus dem Dorf küsse, wenn ich mich von ihm anfassen lasse, wenn ich ihm Hoffnungen mache? Das alles wäre dir egal?“ Ihr Blick bohrte sich tief in seinen und Sesshoumaru erwiderte ihn ohne mit der Wimper zu zucken. „Das alles wäre mir egal.“, erklärte er schonungslos und blickte sie weiterhin an. Chidori schien das einen Moment lang sprachlos zu machen. Wut erfasste ihren Körper. Wut verursacht durch den Kummer, den seine Worte in ihr ausgelöst hatten. Ihre Hände fuhren in sein Haar und zwangen seinen Kopf leicht zurück, sodass er nun zu ihr aufsehen musste. Sie rückte näher an ihn, so dass ihr Bauch gegen seinen stieß. Dass er ihren Atem auf seinem Gesicht fühlen konnte. „Es wäre dir egal?“, echote sie deutlich verletzt. „Dann lass dir gesagt sein, du sturer, egoistischer, kaltherziger Mistkerl, dass es mir nicht egal wäre. Das es mir nicht egal IST.“, schleuderte sie ihm wütend und verletzt entgegen. „Es verletzt mich, wenn du eine andere ansiehst. Es verletzt mich, dass du mich nicht einmal ansatzweise in Erwägung ziehst. Ich bin mächtiger und verflucht noch mal auch schöner als jede andere Frau, die dir bisher begegnet ist und trotzdem ziehst du es nicht in Erwägung. Warum zur Hölle willst du mich nicht?“ Ihre Stimme brach und Tränen brannten in ihren Augen, während sie ihn weiterhin ansah. Sesshoumaru schluckte kurz, doch mehr Reaktion ließ er nicht erkennen. „Du sagst es doch selbst, Chidori. Du bist mächtiger als jede andere. Welche Begründung brauchst du noch? Du bist mächtig, ich bin mächtig. Wir beide kennen die Regeln. Ein uns wird es nie geben.“ Sie schüttelte verbissen ihren Kopf. „Ich akzeptiere das nicht, Sess. Ich werde das niemals einfach so hinnehmen. Ich finde einen Weg und bis dahin, werde ich es hassen, dass dich andere Frauen ansehen. Bis dahin wird es mich verletzen, wenn du sie ansiehst. Es wird mich wahnsinnig machen, wenn du sie küsst, wenn deine Lippen ihre berühren und es doch meine sind, die sie berühren sollten. Es wird mich wütend machen, wenn du sie umarmst und es doch ich bin, die du in deine Arme schließen solltest. Und ich werde dich verflucht noch mal hassen, wenn du dich mit einer anderen paarst, bevor ich eine Möglichkeit gefunden habe, diese Regel zu umgehen.“ Damit erhob sich Chidori von ihm, sammelte ihren Haori und ihr Bambusschwert auf und ging ohne ihn noch ein weiteres Mal anzusehen. Sesshoumaru saß noch immer in dem weichen Gras und blickte ihr nach, während sie davon ging. Als sie dann aus seinem Blickfeld verschwunden war, seufzte er sehr tief, so als würde die Last der Welt auf seinen Schultern liegen und ließ sich dann nach hinten fallen. Er legte einen Arm über seine Augen und murmelte leise: „Oh man …“ „Nun, ich weiß nicht, ob sie sein Schicksal war, aber auf jeden Fall war sie etwas, das sein Leben nicht gerade einfacher gemacht hat.“, murmelte Rijan. Einen Moment lang betrachtete sie Sesshoumaru noch, ehe sie sich wieder umdrehte und erneut auf der Lichtung stand, an der alles angefangen hatte. Ihr junger Begleiter sah sie neugierig an. „Und?“, fragte er wieder. Kurzzeitig wollte sie ihn erwürgen. Sie nervte sein ewiges und. Im Moment konnte sie sich drauf noch nicht wirklich einen Reim machen. Sie hatte auch schon vorher gewusst, dass alles nicht so einfach gewesen war. Und im Grunde überraschte es sie auch nicht sonderlich, dass Chidori offenbar sehr konsequent ihr Ziel verfolgt hatte. Und ihr Ziel war ohne Zweifel von Anfang an Sesshoumaru gewesen. „Das stimmt doch oder?“ „Sieh selbst.“ Ein weiteres Kampftraining offenbarte sich ihr. Diesmal kämpfte Sesshoumaru als recht junger Bursche gegen Kazuki. Sesshoumaru trug sein schulterlanges Haar zu einem hochgebunden Zopf. Dieser wedelte lustig hin und her, während er den gezielten Schlägen von Kazuki auswich. Und vielmehr tat Sesshoumaru damals wirklich nicht. Sie schätzte ihn auf ungefähr 10 Jahre, Kazuki war nicht viel älter aber erstaunte Rijan mit einer enormen Schwertkampftechnik. Er führte sein Bambusschwert als hätte er nie etwas anderes getan. Das überraschte sie etwas. Sie hatte nicht gewusst, dass er kämpfen konnte. Hielt ihn eher für einen adeligen Freund von Sesshoumaru. Offenbar hatte sie sich geirrt. Denn ohne Zweifel lernte Sesshoumaru das Kämpfen von ihm. Die Art wie er das Schwert führte kam ihr sehr bekannt vor. Sesshoumarus Fähigkeiten waren damals noch sehr begrenzt gewesen. Er hatte ohne Zweifel den Willen, aber sein Körper gehorchte seinen eigenen Anstrengungen noch nicht so ganz. Daher beschränkte er sich darauf, Kazukis Angriffen auszuweichen und höchstens jeden fünften zu parieren. „Du bist zu langsam.“, erklärte Kazuki auch gerade. „Das weiß ich auch selbst.“, blaffte Sesshoumaru ihn ungehalten an. Er hatte es wohl noch nie gemocht auf seine Schwächen aufmerksam gemacht zu werden. Kazukis nächste Angriffe saßen allesamt und jeder einzelne Schlag fand sein Ziel. Sesshoumaru schien nicht in der Lage zu sein noch länger seine Abwehr aufrecht zu erhalten. Erneut hob Kazuki sein Schwert und in einer einzigen fließenden Bewegung ließ er es niedersausen und traf Sesshoumaru hart am Oberarm. Dieser stöhnte gequält auf und ging in die Knie. Um seine Niederlage offensichtlich zu machen, senkte er den Kopf. „Genug für heute.“, erklärte Kazuki daraufhin und ließ sein Schwert sinken. Sesshoumaru nickte schweigend und ließ sich unsanft auf seinen Hintern fallen. Er keuchte schwer, der Schweiß ließ ihm übers Gesicht und sein weißer Haori klebte deutlich an seinem dünnen Körper. Kazuki selbst machte keinen allzu erledigten Eindruck. Rijan erstaunte das ziemlich. Wer genau war dieser Junge eigentlich? Es war nicht normal in solch jungen Jahren so kämpfen zu können. „Wozu das eigentlich alles? Du brauchst nicht so hart zu trainieren.“ Das interessierte Rijan allerdings auch. Sesshoumaru blickte zu seinem Freund auf und lächelte leicht. „Eines Tages werde ich meinen Vater besiegen. Und bis dahin muss ich trainieren. So oft und so viel ich kann.“ Kazuki nickte nachdenklich, sagte aber nichts weiter dazu. Stattdessen drehte er sich um. Rijan folgte seinem Blick und stellte erst jetzt fest, dass Chidori ebenfalls bei den Jungen war. Sie saß nicht unweit im Gras und beobachtete die beiden bei ihrem Training. Ihr Blick hing anbetungsvoll an Sesshoumaru. Kazuki lächelte als er sah wie sie Sesshoumaru anhimmelte. „Was ist mir dir, Chi-chan?“, fragte er lächelnd. „Was möchtest du einmal erreichen?“ Chidori blickte Sesshoumaru direkt an. Ihre großen roten Augen leuchteten in der Abendsonne. Winzige Sommersprossen zeichneten sich auf ihrer kleinen Nase ab. Ihr Haar umrahmte in leichten Locken ihr hübsches Gesicht. Es leuchtete wie die Farbe von Klatschmohn im Licht der untergehenden Sonne. „Wenn ich groß bin, werde ich Sesshoumarus Frau.“ Sie sprach mit dem Brustton ihrer Überzeugung. Kazuki verzog die Lippen noch tiefer zu einem Lächeln und blickte zu Sesshoumaru, der ein wenig genervt dabei stand und sich das ganze anhörte. „Meine Frau? Chi, wenn du einmal dafür alt genug sein solltest, bin ich ein alter Mann.“ „Hai, dann werde ich dich pflegen und dir Suppe kochen.“ Offenbar hatte sie das gründlich durchdacht. „Suppe?“, wiederholte er wenig intelligent. „Hai!“ Sie strahlte ihn weiter an und schein seine Verwirrung nicht einmal zu bemerken. „Wenn du einmal älter bist, wird es tausend andere Jungs geben, die um dich werben. Glaub mir.“ „Die will ich aber nicht. Du bist der Einzige. Glaub mir, eines Tages werde ich deine Frau sein.“ „Das geht aber nicht.“, erklärte er. Chidori ließ sich aber nicht beirren und strahlte ihn weiter an. „Wirklich, Chi, das geht nicht. So mächtigen Dämonen wie uns ist es verboten jemals etwas miteinander anzufangen.“ Doch Chidori schüttelte nur ihren Kopf. „Dann werde ich eben einen Weg finden, das zu ändern.“ Er seufzte schwer und schüttelte seinen Kopf. „Und warum muss es Sesshoumaru sein?“, wollte Kazuki nun wissen. Chidori schloss einen Moment die Augen und lächelte verträumt. „Weil er mein Schicksal ist.“ Sesshoumaru seufzte genervt und hob sein Bambusschwert wieder auf. „Dein Schicksal, hm?“ Sie nickte bekräftigend. „Und was genau ist an ihm so toll?“ „Kazuki!“ Sesshoumaru versuchte offenbar diese Unterhaltung zu unterbinden. Kazuki lachte herzlich und ging zu seinem Freund zurück. Beide nahmen das Training wieder auf. „Er ist der tollste Junge, den ich kenne.“ Sesshoumaru knurrte missmutig. „Ich bin neben Kazuki auch der einzige Junge, den du kennst. Und wenn du weiter so an mir klebst, wird sich daran auch nichts ändern.“ Rijan musste lachen. Sie hätte es gerne verhindert, aber es ging nicht anders. Es war einfach zu komisch wie ein zehnjähriger Sesshoumaru deutlich angenervt von einer Unterhaltung mit einer vierjährigen war. Noch dazu mit einer, die ihn zu ihrem Traummann auserkoren hatte. In seinem Alter hatte er mit dem anderen Geschlecht wohl noch nicht allzu viel am Hut gehabt. Einen Moment lang dachte sie bissig darüber nach, dass sich an dieser Einstellung bis heute nicht gerade viel geändert hatte. „Was erheitert dich so?“ „Es ist ihm peinlich, dass sie ihn so anhimmelt. Das ist irgendwie niedlich.“ Ihr junger Begleiter schüttelte nur seinen Kopf. „Ich muss keine anderen kennenlernen. Ich weiß bereits, dass es niemanden gibt, der besser ist als du.“ Chidori schien wirklich sehr von dieser Sache überzeugt zu sein. Sesshoumaru gab einen unwirschen Laut von sich und konzentrierte sich mehr auf den Übungskampf. Rijan und ihr junger Begleiter schauten dem Treiben schweigend zu. Es war erstaunlich diesen Kindern bei einem Schwerttraining zuzusehen. Kazuki war ohne Zweifel ein Meister. Vermutlich war er wirklich mit einem Schwert geboren worden. Wenn er in so jungen Jahren bereits so gut war, wie gut vermochte er es dann wohl später erst zu beherrschen. Sesshoumaru war noch lange nicht auf dem Niveau, dass Kazuki vorgab, aber sein Wille war bereits so ausgeprägt wie später einmal. Wenn er etwas wollte, hielt er daran fest, bis er es auch bekam. Ein Dämon nahm sich was er wollte. Wie oft hatte er ihr das erzählt? Sie sah zu, wie Sesshoumaru sich um die eigene Achse wirbelte und so einem Schlag von Kazuki mehr als geschickt auswich. Er sprang in die Luft, ging in die Hocke, rollte sich über den Boden. Ihm ausweichen war er sehr geschickt. Die wenigen Angriffe die er führte, waren sicher und klar ausgeführt. Sie sah zu wie er sein Schwert hob. Kazuki griff an und Sesshoumaru sprang elegant in die Luft. Mit einem Überschlag überwand er seinen Gegner und kam hinter ihm sicheren Fußes wieder auf. Das erhobene Schwert sauste unbarmherzig nieder. Rijan hielt die Luft an. Er würde doch nicht wirklich einen Treffer landen. Kazukis Blick veränderte sich. Ein wahrer Schwertkämpfer fühlte die Gefahr, bevor sie eintraf. Sie selbst hatte diese Gabe auch. Deutlich erkannte Rijan das nun auch in Kazukis Blick und sie sah ebenfalls, dass er das ernst nahm. Der Angriff war überraschend gekommen. Es war wohl auch der erste dieser Art, den Sesshoumaru ausführte. Der Bruchteil einer Sekunde entschied über diesen Treffer und dieser Bruchteil lag auf Kazukis Seite, denn gerade noch rechtzeitig drehte er sich seitwärts und parierte den Schlag mit seinem Schwert. Rijan sah wie das Bambusschwert beim Aufprall vibrierte. Der Schlag war mächtig gewesen. Ein leichter Schock lag in Kazukis Blick. Sesshoumaru selbst stand schweratmend mit breiten Beinen da. Seine Arme zitterten so mächtig war der Schlag gewesen. Beide starrten sich einen Moment schweigend an, ehe Kazukis sein Schwert zurückzog und in deutlicher Anerkennung seinen Kopf senkte. „Das war unglaublich.“, lobte er seinen Schüler. Sesshoumaru ließ sein Schwert sinken und schüttelte abfällig seinen Kopf. „Wenn ich getroffen hätte, wäre es unglaublich. So hast nur wieder einmal du gewonnen.“ „Sei nicht so streng mit dir. Du hättest mich beinahe gehabt.“ Rijan nickte. In der Tat, wenn sich nicht Kazukis siebter Sinn eingeschaltet hätte, wäre dieser Kampf anders ausgegangen. Er war überrascht gewesen von diesem Angriff, hatte damit offenbar nicht gerechnet. Und nur wirklich gute Schwertkämpfer konnten mit einer solchen Situation umgehen. ES nötigte ihr Respekt ab, was dieser junge Kerl bereits konnte. Warum war jemand mit so jungen Jahren ein so guter Kämpfer? „Genug für heute. Besser als das wird es nicht mehr.“ Kazuki nickte und nahm das Schwert von Sesshoumaru entgegen. Dieser atmete tief durch und streckte sich dann ausgiebig, ehe er langsam zu Chidori hinüber ging. Sie war eingeschlafen. Sie lag zusammengerollt im Gras und schlief. Er kniete vor ihr nieder und berührte sanft ihre Wange, doch sie rührte sich nicht weiter. Er seufzte leise und flüsterte schließlich ihren Namen. Sie murmelte etwas undeutliches und Sesshoumaru erkannte, dass es keinen Sinn machte, sie aufzuwecken. „Sie sollte längst im Bett sein.“, meinte er missmutig. „Sie ist dort wo du bist. Daran wirst du nichts ändern können.“ „Ja, ja …“ Kazuki lächelte nur und sah zu wie sein Freund das kleine Geschöpf vorsichtig hochnahm. Automatisch schlang sie die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Taille, bis sie wie ein kleines Äffchen an ihm hing. Sie tat das so selbstverständlich, dass Rijan zu erahnen begann, dass Sesshoumaru sie schon sehr häufig schlafend nach Hause getragen hatte. Ohne große Mühe stand er auf und umfing sie mit seinen Armen. Sie barg ihr Gesicht an seiner Schulter. Einen Moment lang berührte er mit seiner Hand ihren Hinterkopf und verharrte in dieser Position. Diese Berührung schien sie kurzzeitig aufzuwecken, denn sie hob schläfrig den schweren Kopf und blickte in Sesshoumarus Gesicht. „Das Tollste …“, murmelte sie und Sesshoumaru runzelte die Stirn. „Hm?“ „Das Tollste ist, dass ich mich bei dir sicher fühle.“ Sie küsste ihn auf die Wange und schlief dann wieder ein. Rijan beobachtete wie Sesshoumaru sie einen Moment lang fassungslos anstarrte, ehe sich seine Gesichtszüge entspannten und weicher wurden. Er blickte Kazuki an, der ebenfalls lächelte. „Ich trainiere um meinen Vater zu besiegen. Es gibt für mich kein höheres Ziel.“, erklärte er und wirkte plötzlich sehr viel älter als er wirklich war. „Aber gleich danach kommt, Chidori zu beschützen. Niemand wird ihr jemals ein Leid zufügen. Das verspreche ich.“ Kazukis Gesicht wurde ebenfalls ernst. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst.“ Doch Sesshoumaru schüttelte entschieden seinen Kopf. „Niemand, verstanden?“ Einen Moment lang sah Kazuki seinen Freund nachdenklich an. Dann trat er einen Schritt auf ihn zu und senkte demütig den Kopf vor ihm. Rijan sah das mit Erstaunen. „Befehlt Ihr mir, sie zu beschützen, Sesshoumaru-sama?“ Rijans Augen wurden größer. „Sama?“ „Rede keinen Unsinn. Ich sagte doch gerade, ich werde stärker werden um sie zu beschützen.“ „Meine Aufgabe ist es dich zu beschützen. Mit meinem Leben, wenn es sein muss. Wenn du dein Leben für sie aufs Spiel setzt, heißt das nichts anderes als dass ich auch sie beschützen muss.“ Zorn flackerte in Sesshoumarus Augen auf. „Ich brauche keinen Beschützer. Und ich habe nicht vor mein Leben für sie zu riskieren. Hör mir besser zu. Ich sagte ich beschütze sie und genau das werde ich auch tun. Das hat nichts mit dir zu tun. Aber wenn du es so sehen möchtest, dann werde ich eben besser werden als du es bist. Damit hätte sich dieses Problem dann gelöst.“ Sesshoumaru setzte sich in Bewegung und ließ einen nachdenklichen Kazuki zurück. Rijan war nicht weniger nachdenklich. Ihn beschützen? Das war es also. Kazuki war vielmehr Sesshoumarus persönlicher Beschützer als sein Freund. Ein sehr hartes Los für einen so jungen Dämon. Fortsetzung folgt ... Nun, was soll ich sagen? Es ist nicht so geworden wie ich das wollte. DAs hier ist Version nummer drei, bestehend aus Version eins und zwei *sigh* Mir fehlt einfach die Zeit um das ganze mit der nötigen Inbrunst zu schreiben. Und das finde ich ehrlich gesagt selbst schade, denn ich würde gern mehr aus den Rückblenden machen. Ich hoffe dass ich die restlichen tiefgehender hinbekomme. Es geht hier immerhin um seine nicht gerade leichte VErgangenheit. Ich hoffe ihr bekommt langsam einen Einblick von Kazuki, auch wenn er ja wirklich nur eine Nebenerscheinung ist. Wichtig wird er erst in einer anderen Story. Und Chi? Wird sie euch sympathischer oder zickt sie euch zu sehr? Also ich liebe sie. Ich finde sie hat ein sehr schweres Schicksal. Ausgerechnet diesen sturen Dämon zu lieben ist nicht grad einfach. Naja, ich hoffe ich bekomme demnächst auch den WEchsel zwischen rückblick und tatsächlichem Kampf ihn. Während Rijan so schön in seinen Erinnerungen verweilt kämpfen Akiko und Chidori schließlich den Kampf ihres Lebens. Ich habe derzeit mal vor diese Story in absehbarer Zeit zu Ende zu bringen, ich weiß nur nicht, ob ich das auch hinbekomme. Im Grunde passiert nicht mehr so viel ... Wie auch immer, danke fürs treue Weiterlesen. Und danke auch an all jene nochmal im besonderen, die mich immer wieder wissen lassen, dass sie gerne diese Story zu ENde lesen wollen. ES gibt nichts was mich mehr zum Schreiben motiviert als mir ein schlechtes GEwissen zu machen *grins* mata ne Rogi Edit: Oh my f... goodness, habt ihr den Verstand verloren? Ich seh grad, dass 86 Leute diese Story in ihren Favos haben? Ähm ja, danke fürs Lesen, kann ich da nur sagen 0_0 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)