remember me von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Er war sich nicht sicher, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war, dass er sich entschieden hatte, an diesem Tag mit der Bahn zu fahren. Als er aus dem Schlaf gerissen worden war, hatte er es für die bessere Alternative gehalten, als selbst zu fahren. Er hatte nicht damit gerechnet, eine bestimmte Begegnung auf der Fahrt zu haben. „Kujou-san?“ Tenn starrte einfach nur vor sich, zu den roten, verstrubbelten Haaren, während Nanase Riku ihn anstrahlte und vor ihm stoppte. „... Nanase-san“, erwiderte Tenn nach einem Moment, während er sich beglückwünschte, dass er nichts sagte, was ihn verraten oder irgendwie seltsam sein konnte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich so schnell wiedersehen würde“, sagte Riku und strahlte ihn weiterhin an, „dabei bewundere ich dich. Ich meine, du bist doch nicht viel älter als ich, oder? Und dennoch ...“, Tenn lächelte etwas mehr, ignorierte das komische Gefühl in seiner Magengegend. „Du weißt das doch, Riku.“ Dennoch sagte er nichts dazu. Riku sollte sich, wenn, selbst erinnern. „Möglich. Ich bin fünfundzwanzig.“ „Oh, ich auch!“, sagte Riku überraschter, „welcher Monat?“ „Juli“, antwortete Tenn mehr automatisch. „Riku.“ „Das ist ja lustig, ich auch“, sagte Riku kichernder, „warum bist du schon so viel weiter gekommen?“ „Ich habe mich halt angestrengt, um schneller zurück nach Japan zu kommen“, sagte Tenn daraufhin, lächelte ihn weiterhin so ruhig an. „Du hast im Ausland gelebt, oder? Ich hab so etwas gehört ...“, murmelte Riku vor sich hin. Tenn nickte, drehte allerdings etwas seinen Kopf zur Seite und sah eher ein wenig zu der vorbeiziehenden Landschaft. Immerhin war er ins Ausland gegangen, weil er Kujou so geholfen hatte. Damit er Riku und seiner Familie damals helfen konnte. „An welchem Tag hast du Geburtstag?“, fragte Riku kurz darauf nach, holte ihn wieder etwas aus seinen Gedanken. Tenn drehte seinen Kopf zurück, sah wieder zu Riku auf. „Neunter.“ „So, wie du, Riku.“ „Was ein Zufall! Ich auch!“, sagte Riku weiterhin strahlend, „wir sollten das nächste Mal zusammen feiern!“ Tenn seufzte ein wenig, lächelte allerdings kurz darauf wieder. „Bist du nicht meistens in Ainana Town eingesetzt?“ Wie sehr wünschte er sich eigentlich, dass er wieder gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder feiern konnte? „Ich hab das Gefühl, Kujou-san ist nicht so begeistert ... bin ich zu enthusiastisch?“, fragte Riku nach, während er nur noch bedrückter vor sich sah, „... Iori-kun hat recht, ich sollte mich mehr zurückhalten.“ „Das ist es nicht“, murmelte Tenn, hob eine Augenbraue, als Riku weiter zuhörte, „ich– ... ich bin es einfach nicht gewohnt, dass jemand so sehr mit mir zu tun haben will, okay? Sorry Nanase-kun.“ Riku schüttelte darauf nur den Kopf. „Nein, mir tut es leid. Sorry Kujou-san. Ich sollte respektvoller dir gegenüber sein!“ „Na– Riku“, fing Tenn an, sorgte dafür, dass Riku ihn nun eindeutig verwirrter ansah, allerdings dafür so klar zu ihm blickte, „es ist okay. Wenn wir es einrichten können, bin ich auch dafür.“ „Wirklich? Uh ... wenn du mich ‚Riku‘ nennst, darf ich ... also ...“, murmelte Riku, sah etwas verlegen zur Seite. „Du kannst mich ‚Tenn‘ nennen, wenn du willst“, sagte Tenn ruhig lächelnd. „Es ist immerhin ein Anfang zu dem, wie du mich früher genannt hast, Riku.“ „Super!“, sagte Riku und lächelte ihn breit an, sah zur Seite, grinste ihn dann wieder an, „ich glaube, wir sind da, Tenn-san.“ Tenn blickte kurz zur Seite, nickte ihm dann zu, bevor er ihm nach draußen folgte. „Hast du heute Abend Zeit, Riku?“ Er bemerkte, wie Riku ihn überraschter von der Seite ansah, bevor er ein wenig seine Augenbrauen zusammenzog. „Ich könnte ab fünf Uhr Zeit haben, ja ...“ „Dann komm danach zu mir“, entgegnete Tenn daraufhin, lächelte ihn ruhiger an, „ich würde gerne ein wenig mehr von dir erfahren, Riku.“ „Oh, ich auch, Tenn-san!“, sagte Riku daraufhin strahlender, „es macht mich glücklich, dass Tenn-san sich für mich interessiert.“ „Du wirst immer die Person sein, die mich am meisten interessiert, Riku“, ging es Tenn durch den Kopf, allerdings lächelte er einzig nur zurück und sagte lieber nichts dazu. Er hatte eh das Gefühl, dass er viel zu viel getan oder gesagt hatte. Und vielleicht war dieses Treffen ein Vorwand, dass er hoffte, dass er irgendwie Rikus Erinnerungen auffrischen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)