Eywa´s Lied von Vreith ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Es war relativ früh am Morgen, in der Forschungsstation auf Pandora herrschte trotzdem schon reges Treiben. Einige der hier ansässigen Forscher waren bereits dabei zu arbeiten. Die Station war relativ groß, sodass man sich gut darin bewegen konnte und mehrere Forscher dort Platz hatten. Es gab viele technische Geräte welche unterschiedliche Funktionen hatten, darunter Datenanalyse und Bildgebung. Die Räume waren sauber, teilweise Steril was darauf hindeudete, dass hier stetig und kontinuierlich geforscht wurde. Die meisten Räume wurden von den Forschern und ihren Geräten belegt, dann gab es Beobachtungsstationen wo man verschiedene Pflanzen von Pandora vorfand welche dem Zweck der Untersuchungen dienten um die Flora und Fauna von Pandora zu analysieren, die biologische Vielfalt und ökologischen Zusammenhänge zu verstehen . Dann gab es noch ein paar der kleineren Tiere von Pandora, welche die Forscher einfangen konnten. Sie wurden in hellen Räumen mit einer Glaswand gehalten sodass man sie gut beobachten und studieren konnte. Zwischen den einzelnen Forschungsstationen gab es Quartiere wo die hier ansässigen wohnten, schliefen und sich ausruhten. Darunter war auch Mia. Mia war eine junge Frau Mitte 20, sie war hübsch mit ihrer ungewöhnlich hellen Haut, ihren Eisblauen Augen und ihren blonden, langen, unbändig fallenden Haaren. Mia war anders, das war ihr mittlerweile bewusst aber sie wusste nicht wieso. Man erzählte ihr, dass sie hier auf der Station entstand und demnach etwas ganz besonderes war.Allison erzählte ihr, dass Mia ein gewolltes Experiment von ihr war und sie genauso geworden ist wie Allison sie sich vorgestellt hatte. Mia durfte die Station nicht verlassen. Sie war zu kostbar für die Forscher als dass sie es riskieren konnten, dass ihr da draussen etwas zustieße und sie beschädigt wurde oder sich eine Krankheit einhandelte. So hatte Mia noch nie die Schönheit Pandora´s erleben können. Das einzige, was ihr blieb war ab und an der Blick aus einem der Fenster der Station. Oft stand sie stundenlang an dem Fenster und sah hinaus. Sie bewunderte die Schönheit der Natur, die Wildnis, die Farben und Formen, ab und an die Tiere die man sah. Oft sah sie, wie ienige Wissenschaftler mit durchsichtigen Masken und bewaffnet nach draussen gingen und für einige Zeit im Dschungel verschwanden. Mia wusste, wieso die Wissenschaftler nicht ohne Bewaffnung hinaus gingen. Schon als sie klein war wurde ihr immer wieder gesagt, dass die Wildnis dort draussen gefährlich und böse war und sie niemals dort hinaus gehen dürfte, Denn sonst würden schreckliche Dinge mit ihr passieren. Man zeigte ihr Bilder von getöteten Wissenschaftlern die ohne Schutz nach draussen gingen und zu leichtfertig waren. Auch sagte man ihr, dass sie dort draussen krank werden würde was man verhindern konnte indem sie auf der Station blieb. Und so war es auch. Mia war schon immer neugierig gewesen, so sah sie den Forschern gerne über die Schultern bei ihren Versuchen, Untersuchungen und Experimenten und lernte viel aus ihren Beobachtungen, allerdings auch aus Büchern, Zeitschriften und Gesprächen sowie Filmen, Dokumentationen und Berichten. Ihr Wissensdurst war fast schon unstillbar und so entwickelte sie ein tiefes Verständnis für Kultur, ihre Umwelt, die Flora und Fauna. Fast könnte sie selbst eine Wissenschaftlerin und Forscherin werden. Auf der Station hatte sie zwei Bezugspersonen. Liam, ihren besten Freund und Allison, quasi ihre Ziehmutter.Allison hatte freiwillig die Pflege von Mia übernommen als sie im hiesigen Forschungszentrum aufgenommen wurde. Liam war vor zwei Jahren neu dazu gekommen und hatte sofort Freundschaft mit Mia geschlossen. Er war aufgeschlossen, freundlich, konnte gut Geschichten erzählen und war Abenteuerlustig. Er war schonöfter mit auf Expeditionen gegangen worum ihn Mia beneidete. Liam erzählte gerne ausführlich was sie gefunden und erlebt hatten, er zeigte ihr Aufnahmen von Pandora und Mia war jedesmal endlos begeistert.Na´vi wurden nie erwähnt. Mia wusste, dass es dort draussen auch intelligente Lebensformen gab, aber nicht, dass es die Na´vi waren. Dieses Wissen wurde unter Verschluss gehalten. Mia wusste auch nichts von der Vergangenheit der Forschungseinrichtung und der RDA zu denen die Einrichtung gehörte. Sie wusste nicht, was damals geschehen war und wieviele Opfer es auf Seitens der Na´vi gegeben hatte. Sie lebte einfach mit der Annahme, dass die hiesige Forschungseinrichtung zum Wohle Pandora´s arbeitete und dieser Welt nicht schadete mit ihren Forschungen. Doch all das änderte sich als sie ihn traf. Ira´ti, einen jungen Na´vi-Krieger... Wie sooft streifte Mia durch die Einrichtung auf der Suche nach etwas, das sie interessierte. Dabei kam sie an der Beobachtungsabteilung vorbei. Sie bemerkte die ungewöhnliche Anwesenheit von zwei Wachmännern vor einem der Beobachtungsräume der RDA. Die Präsenz des Wachpersonals an einem Ort, der normalerweise nicht stark bewacht wird, weckte ihr Interesse und ließ sie Fragen aufkommen. Sie konnte spüren, dass etwas nicht stimmte oder dass möglicherweise etwas Außergewöhnliches in diesem speziellen Beobachtungsraum passierte. Vielleicht fanden dort Experimente oder Forschungen statt, die von besonderem Interesse für die RDA waren und die streng geheim gehalten werden sollten. Neugierig stand sie vor dem Wachpersonal und überlegte “Miss, sie sollten hier nicht sein, für unbefugte ist der Zutritt hier leider nicht gestattet” “Seltsam, das war hier noch nie der Fall” entgegnete Mia und runzelte die Stirn. Auch die Wachmänner beobachteten sie aufmerksam. Ihnen war sofort aufgefallen, dass Mia anders war. “Miss, gehören Sie zu dieser Einrichtung?” Mia stand vor den Wachmännern, während sich eine Mischung aus Neugier und Unbehagen in ihr breit machte. Sie spürte, dass die Situation ungewöhnlich war und dass die Wachmänner sie auf eine Weise betrachteten, die sie als untypisch empfand. "Ja, ich bin Teil dieser Einrichtung", antwortete Mia, während sie versuchte, ihre Unsicherheit zu verbergen. "Aber normalerweise wird diese Abteilung nicht so stark bewacht. Gibt es etwas Spezielles hier, das ich nicht kennen sollte?" Ihre Stimme war ruhig, aber ihre Neugier war offensichtlich. Die Wachmänner blieben wachsam, ihre Gesichter blieben ausdruckslos. Einer der Wachmänner antwortete: "Es handelt sich um eine vorübergehende Sicherheitsmaßnahme, Miss. Wir haben hier Anweisungen erhalten, den Zugang zu diesem Bereich zu beschränken. Es tut uns leid, aber Sie müssen den Raum verlassen." Mia spürte, dass ihre Neugier stärker wurde, während die Wachmänner versuchten, sie abzuweisen. Sie konnte nicht aufhören, sich zu fragen, warum dieser Raum plötzlich so stark bewacht wurde und was dort vor sich ging. Doch sie wusste, dass sie vorerst nicht weiterkommen würde, also entschied sie sich, vorerst zurückzuweichen. "Natürlich, keine Sorge", sagte sie und wandte sich um, aber in ihrem Kopf arbeiteten bereits Gedanken darüber, wie sie mehr über diesen Raum und seine geheimnisvollen Aktivitäten herausfinden könnte. Grübelnd zog Mia von dannen. Später am Abend saß sie im Essensraum zusammen mit Allison und Liam. Nachdenklich rührte sie in ihrem Tee.“Mia” kam es von Allison und sah sie direkt an. Mia zuckte kurz zusammen und sah zu Allison “Was? Ja, ich höre zu” sagte sie und blinzelte etwas verwirrt mit den Augen. “Was ist los? du wirkst so abwesend, ist irgendetwas?” fragte sie besorgt, auch Liam sah sie an. “Ich...naja, was haben diese RDA-Wachmänner vor der Beobachtungsabteilung zu tun? Wieso sind sie da?” fragte sie neugierig “Das habe ich mich auch schon gefragt, scheint was extrem geheimes und wichtiges zu sein” meinte Liam und machte ein nachdenkliches Gesicht. “Nunja...” kam es von Allison “Das ist tatsächlich streng geheim, ich bin froh dass ich es weiss...oh” schnell schlug sich Allison die Hand vor den Mund und schaute schuldbewusst. “Du weisst was da vorgeht?” kam es von Liam und Mia wie aus einem Munde. Allison seufzte. "Ich weiß es nicht genau", sagte sie und schien sich ihrer Enthüllung zu bereuen. "Es ist... es ist kompliziert. Ich arbeite in einer anderen Abteilung und bin zufällig auf einige Informationen gestoßen, aber ich darf eigentlich nicht darüber sprechen” Nervös knibbelte sie an ihren Fingernägeln. Unsicher sah sie sich um und beugte sich ein wenig weiter zu ihnen vor. Man sollte wissen dass Allison sehr schlecht darin war, Geheimnisse für sich zu behalten. “Hört zu, aber Ihr habt das nicht von mir” sagte sie darauf bedacht leise zu reden Auch Mia und Liam beugten sich vor “...Sie haben einen Einwohner Pandora´s lebend gefangen, einen Na´vi” Liam machte große Augen. Normalerweise waren Na´vi sehr scheu und stellenweise auch aggressiv gegenüber den Menschen. Wie sollte man es Ihnen verdenken nachdem was passiert war mit der RDA und dem, was immer noch passiert. “Einen...was?” Mia sah Allison verständnislos an. Allison seufzte. “Mia, es gibt Dinge...die du nicht weisst...Dinge ...über dich” ihr fiel es sichtlich schwer darüber zu reden. “Dieser Na´vi...die Na´vi...du bist ihnen ähnlicher als du denkst Mia” “Was?” Mia schien immer noch verständnislos und legte den Kopf leicht schief, ihr Blick fiel zu Liam, der irgendwie schuldbewusst drein sah. “Hör zu Mia...” Allison nahm Mias Hand “Ich kann dir Zutritt zu der Abteilung verschaffen. Du solltest sehen was ich meine” Mia sah sie groß an “Zu der Abt...ooohh” ihr Gesicht hellte sich auf. Lia, sah zu Allison “Ist das wirklich eine gute Idee?” Allison sah zu ihm “ Ob es eine gute Idee ist weiss ich nicht, aber ich finde, sie hat eine Chance verdient mehr über sich zu erfahren” Mia war sichtlich verwirrt. “Wann...können wir dorthin?” hauchte sie und spürte einen Wall an Aufregung in sich hochsteigen. “Wenn du willst sofort” Allison sah zu Liam “Sagmal, könntest du mir eine Authorisierung für diesen Bereich verschaffen?” Eine Zugangskarte mit Ausweis...” Liam schien kurz zu überlegen und nickte dann “Kein Problem, lass mich kurz in meinem Büro nachsehen und etwas ausarbeiten. Treffen wir uns in einer Stunde an meinem Büro” Allison nickte, Mia schien ganz hibbelig zu werden. “Ok, dann bis gleich” Die Drei standen auf und verliesen den Essensraum. Langsam wurde es Dunkel draussen, die Nacht brach herein und durch die Fenster konnte man das Leuchten Pandoras sehen, das Leben, welches in der Nacht neu erwachte und seine ganze Pracht zur Schau stellte. Mia kannte das zwar bereits, aber es faszinierte sie imemr wieder. Wie sooft stand sie am Fenster und sah gedankenverloren hinaus. Allison seufzte als sie Mia so sah. Es brach ihr jedesmal das Herz. Sie konnte sich nur bedingt vorstellen wie es sein musste, sein Leben lang eingesperrt zu sein, Nicht dahin zu dürfen wohin es das Herz verlangt. Wie gern würde sie Mia erlauben, raus zu gehen und die Welt zu erkunden. Sie selber durfte kommen und gehen wann sie wollte, Mia musste zurück bleiben... Allison sah auf die Uhr “Komm, wir gehen zu Liam” Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und standen kurz darauf vor Liams Büro. Als sie eintrafen öffnete sich die Bürotür zischend automatisch und sie traten in das Büro ein. Im Gegensatz zu Allisons Büro war Liams Büro...Chaotisch. Überall lag alles verstreut. Zeitschriften, Unterlagen, Bücher, Tablets, Monitore standen heruum, Reagenzglashalter mit teilweise noch vollen Reagenzgläsern, Proben von Untersuchungen, Verpackungen von Snacks und Getränken standen und lagen auf einer Seite des Tisches. “Ich verstehe nicht wie du so arbeiten kannst” kam es von Allison und schob einen Stapel Zeitschriften zur Seite “Man gewöhnt sich drann, das Genie beherrscht das Chaos, das weisst du doch...Nun...” “Hast du beides?” fragte Allison neugierig. Grinsend hob Liam zwei Chipkarten hoch “Na Logo!. Ging ganz einfach und schnell. Der neue Drucker ist im Gegensatz zum alten eine Hochleistungsmaschine. Die beiden Karten waren im Nu gedruckt, der Rest war ebenfalls ein Kinderspiel. Du weisst ja, Hacken ist für mich das Leichteste” “Du hast dich mal wieder selbst übertroffen” sagte Allison, grinste ebenfalls und nahm sich die Karten “Hab vielen Dank” “Denk drann, du schuldest mir einen Drink” sagte Liam und zwinkerte ihr zu “...wenn ich bis dahin nicht auffliege und im Arrest lande dann sicher”. Mia hatte noch nichts gesagt, sie hatte die Interaktion der beiden nur lächelnd beobachtet. Mit den beiden Karten ginden die zwei zu der Beobachtungsabteilung. “Miss und Madam, sie können hier nicht weiter der Zutritt ist nur...” “Ich bin befugt” sagte Allison und zückte ihren Ausweis und ihre Chipkarte Einer der Wachmänner sah sich kurz den Ausweis an, dann winkte er sie durch. “Alles klar, sie können passieren” Mia spürte, wie sie immer aufgeregter wurde. Was würde sie hier über sich erfahren? Sie betraten den Vorraum zu einen der Beobachtungsräume. Er war gerade leer, scheinbar fand gerade ein Schichtwechsel statt oder die zuständigen Forscher machten kurz Pause. “Sehr gut” sagte Allison und ging auf die Monitore zu die an einer großen, durchsichtigen Wand standen. Die Wand schien aus Plexiglas zu sein oder etwas ähnlich standhaften. Man sah deutlich Spuren von Kratzern an der Scheibe. Jemand, oder etwas, schien enorm wütend gewesen zu sein. Hinter der Plexiglasscheibe war ebenfalls ein Forschungsraum ausgestattet mit einigen technischen Geräten. In der Mitte des Raumes war eine große Liege und auf ihr lag jemand...oder etwas? Mia trat näher an die Plexiglasscheibe heran und drückte fast ihre Nase daran platt. Das erste was Mia auffiel war, dass dieses Geschöpf blau war. Es war ein schönes Blau, so wie das tiefe, weite Meer. Sie hatte Berichte über das Meer gesehen und sich sofort darin verliebt. In die unendliche Weite und die Schönheit. Dann fielen ihr diese Streifen auf die sich der blauen Farbe anpassten, ihr Blau war um einiges dunkler als das des normalen Hauttons. Sie stutzte kurz und sah an ihren Armen herunter. Diese Streifen ähnelten den Ihren, war das Zufall? Dann sah sie noch einmal hin. Sie bemerkte, dass das Wesen für normale Verhältnisse groß war, scheinbar größer al die Durchschnittsmenschen hier aber fast soeine Größe wie....sie? “Alisson.” sagte sie, trat einen Schritt von der Plexiglasscheibe zurück, den Blick immernoch auf das Wesen gerichtet. “Sag, was ist das...” Nur schwer konnte sie den Blick abwenden. “Nun...” begann sie und blickte von den Monitoren auf die scheinbar gerade ein Ekg anzeigten welches sehr ruhig war. Der Na´vi schien zu schlafen. “...das ist ein Na´vi. Einer der Einwohner von Pandora” Mia hielt Alisson ihre Arme hin “Sieh, diese Muster...sehen genau aus wie bei dem...Na´vi” Alisson seufzte leise “Ja das stimmt Mia” “Ich möchte da rein, zu...ihm?” sie hatte sich wieder der Plexiglasscheibe zugewandt und sah dann zu der Zwischentür die erst einen Dekontaminationsbereich führte und dann in den Beobachtungsraum. “Oh, Mia, ich weiss nicht...” “Bitte” Mia sah Alisson flehend an. Ihre Neugier war definitiv geweckt. “Sieh mich bitte nicht so an” Nun legte Mia nochmal extra nach, sie wusste, wie sie ihre Ziehmutter rum bekam. “Also gut, aber nur kurz, es kann gefährlich werden” Mia nickte und ging zu der Zwischentür welche sich zischend öffnete. Sie trat ein und lies sich brav desinfizieren. Ihr Herz klopfte als sie dann den Beobachtungsraum betrat. Der Raum war hell erleuchtet und man hörte nur das leise Surren von ein paar Geräten. Vorsichtig bewegte sie sich im Raum und trat auf die Liege zu. Kurz verweilte sie so, ihre Augen streiften über den Körper des Wesens und blieb an seinem Gesicht hängen. Scheinbar war es männlich, den Gesichtszügen nach zu urteilen. Doch etwas war anders, das Wesen hatte eine Katzenähnliche Nase und die Ohren...Mia erschrack kurz und fasste sich dann an ihre eigenen Ohren. Die Ohren des Wesens ähnelten denen Mia´s auch wenn Mia´s Ohren nicht so hoch am Kopf saßen wie bei ihm. Zögernd trat sie einen Schritt näher. Die Kreatur schlief ruhig, man sah wie sich der Brustkorb leicht hebte und senkte. Mia fiel auf, dass seine körperlichen Proportionen denen Mia sehr ähnlich waren...und dann doch wieder nicht. Wieder trat sie einen Schritt näher, das Wesen nicht aus den Augen lassend. Alisson im anderen Raum lies sie nicht aus den Augen. Ira´ti´s Kopf lag Mia zugewand und so konnte sie in Ruhe seine Gesichtszüge studieren. Dann hob sie vorsichtig eine Hand. “Oh Mia, tu das nicht” sagte Alisson zu sich selbst. Sie wollte nicht riskieren durch den Lautsprecher zu sprechen und den Na´vi aufzuwecken. Ein paar geflochtene Haarsträhnen fielen Ira´ti über das Gesicht. Er sah so friedlich aus, wieso war Alisson so besorgt? Dann strich Mia Ira´ti vorsichtig die zwei Haarsträhnen aus dem Gesicht als es auch schon geschah. Ira´ti´s Augen öffneten sich und sahen Mia an. Kurz herrschte Stille, scheinabr schien Ira´ti gerade zu perplex durch Mia´s Anwesenheit, dann schnellte er hoch und fauchte sie an. Sein Oberkörper bäumte sich auf und alle seine Muskeln schienen sich anzuspannen. Zum Glück schien er an der Liege angekettet zu sein und diese schien stabil genug um ihn zu halten. Erschrocken wich Mia ein paar Schritte zurück und stieß gegen ein Tischchen worauf kleinere Op-Bestecke lagen welche klimpernd zu Boden fielen. “Mia!” rief Alisson erschrocken durch den Lautsprecher. Ira´ti schien komplett auf sie fixiert und zischte und fauchte wie eine Wildkatze. “Et la´meni Ma´rr! Oppans´en! (1)” fauchte er, seine Augen war en zu gefährlichen Schlitzen verengt. “Wiederliches Menschenpack, lasst mich sofort gehen!” knurrte er dann in verständlicher Sprache mit Akzent. “Mia, komm sofort daraus!” rief Alisson. Ira ´ti schien alle Kraft aufzuwenden und die Fesseln an seinem Körper ächzten hörbar. Komplett erschrocken lief Mia zur Tür und stürzte hindurch. Dekontaminieren, dann lief sie hastig zu Alisson. Im Raum war Ira´ti immer noch aufgebracht. “Warte, das haben wir gleich” Alisson gab einen Befehl in den Computer ein und nur ein paar Sekunden später sackte Ira´ti auf der Liege scheinbar bewusstlos zurück. “Was....was war das?” sagte Mia ganz ausser sich. Alisson nahm sie in den Arm “Geht es dir gut?” sie sah zu Mia hoch. Diese nickte, war aber leicht am zittern. Plötzlich kamen die beiden Wachmänner hinein. “Maám, ist alles in Ordnung? Wir haben Krach gehört” Aufmerksam und besorgt sahen sich die Wachmänner um, sahen zu Ira´ti der bewusstlos auf seiner Liege lag “Ja, wir haben alles unter Kontrolle, machen Sie sich keine Sorgen”... Einige Zeit später war Mia auf ihrem Quartier, sie hatte sich in ihr Bett gelegt und starrte nachdenklich an die Decke. Wer war er? Was war er? Ein Na´vi? Wieso war er ihr so ähnlich? Wieso meinte Alisson dass sie mehr über sich herausfinden würde wenn sie sich mit ihm beschäftigte? War sie etwa...so wie er? Ein...Na´vi? Ihre Gedanken kreisten. Sie drehte sich auf die Seite und ihr Blick fiel auf die Spieluhr die ihr Alisson einst zum Geburtstag schenkte. Es war eine wunderschöne Schatulle, Wenn man sie aufklappte, tanzte eine kleine Puppe darin und gab eine liebliche Melodie von sich. “Für mein besonderes Mädchen, dort kannst du alles an Schätzen aufbewahren was dir gefällt” Wie gerne würde sie einen Schatz von dort draussen aufbewahren... Das, was jetzt darin lag war eine Kette mit einem blauen Stein den sie schon seit ihrer Geburt hatte. Dieser Stein leuchtete manchmal auf wenn sie ihn trug und sie schien sich einzubilden, dass ein leiser Gesang von ihm ausging den nur sie hören konnte. Was, wenn dieser Stein von dort draussen war, von dort, wo dieser...Na´vi herkam. Wenn es dort draussen soviel mehr gab als nur die Gefahr? Was wenn sie...nach draussen gehörte und nicht in diese Einrichtung? Konnte sie wirklich mehr über sich erfahren wenn sie sich mit dem Na´vi beschäftigte? Mia merkte, wie ihre Augenlider schwer wurden obwohl ihre Gedanken kreisten. Kurz darauf war sie eingeschlafen. Kapitel 2: 2 ------------ Mia war wie immer recht zeitig wach. Mit einer Tasse heissen Kakao saß sie auf ihrem Bett und las. Sie liebte Märchen über alles, da wo Prinzessinnen vorkamen und edle Ritter. Es mag kitschig sein, Aber sie träumte auch von ihrem eigenen Ritter. Nicht unbedingt auf einem weissen Pferd, aber das wäre eine nette Zugabe Mia genoss die frühen Morgenstunden in ihrer eigenen Welt der Märchen Ihr Wunsch nach einem eigenen Märchen, einem eigenen Ritter, war ein Ausdruck ihrer Sehnsucht nach Abenteuer und Unterstützung in einer Welt, die oft nicht so märchenhaft war. Diese Träume waren Teil ihres inneren Lebens, das eine Quelle der Hoffnung und Inspiration war. Auch wenn sie von der Aussenwelt abgeschottet war bekam sie mit, dass die RDA, für die die Forscher hier areiteten, kein Unschuldslamm war. Man versuchte zwar, die Machenschaften der RDA vor ihr zu verbergen doch Mia war nicht dumm. Fast täglich bekam sie Gespräche mit, auch wenn diese nur geflüstert waren, was über das was die RDA tat. Unter anderem das “forschen” hier auf diesem Mond. Forschung war , per se, nichts schlimmes, und Mia unterstützte das auch aber das was die RDA tat, war nicht gut. Draussen fiel sanft der Regen. Mia wusste wie der Regen sich anhörte und sie liebte das Geräusch. Doch wusste sie nicht, wie der Regen roch oder wie er sich auf der Haut anfühlte. Manchmal hatte sie schon den Wunsch, genau das zu fühlen und zu riechen, aber sie wusste nicht, ob das jemals in Erfüllung gehen würde. Ob sie ihr ganzes Leben in Raumstationen und der Forschungseinrichtung verbringen würde? Sie wagte nicht darüber nachzudenken Etwas später hatte sie ihren Kakao ausgetrunken und legte ihr Buch bei Seite. Sie stand auf und streckte sich. Dann ging sie aus ihrem Quartier und in Richtung der Forschungsräume um zu schauen was Alisson trieb. Sie fand sie über ein Mikroskop gebeugt und Daten aufschreibend. “Guten Morgen” sagte Mia und schaute Alisson über die Schulter “Hallo Mia” kam es von ihr und sie schaute auf “Hast du gut geschlafen?” Mia nickte und setzte sich neben Alisson. Sie beobachtete genau was sie da tat. Mia lernte schnell, schon lange will sie ebenfalls Forscherin werden. Sie schwiegen kurz. “Das mit Gestern war eine echt riskante Aktion” kam es dann von Alisson. “ich bin mir nicht sicher, ob wir das so nochmal wiederholen sollten” sie sah auf und blickte Mia an. “Was meinst du? Ich fand es gestern sehr interessant” kam es von ihr. Das was gestern passierte, war eine interessante Abwechslung zu ihrem sonst recht eintönigen Leben auf den Stationen. “Ich würde gerne noch einmal zu ihm” “Ja ich weiss” Alisson wirkte nachdenklich “Villeicht sollten wir die Sache langsamer angehen, ich habe mitbekommen, dass der Na´vi in ein Gehege zur Beobachtung verlegt wurde, eventuell läuft es dort besser” “Ich möchte es gerne nochmal versuchen mit ihm Kontakt aufzunehmen Allie. Ich habe gesehen, dass er Ähnlichkeiten mit mir hat, ich möchte mehr über ihn erfahren, du etwa nicht?” Alisson sah sie an “Ja, obwohl ich schon einiges über die Na´vi weiss. Sie sind ein stolzes Volk die schon lange auf Pandora leben. Sie sind sehr Naturverbunden und teilweise sehr Spirituell. Eigentlich sind sie friedfertig untereinander und zu der Umwelt. Sie sind der Natur sehr nah und nennen sie “Eywa”, eine Art Bewusstsein all dessen, was sie umgibt. Ähnlich unserem Konzept von “Gaia” Mia sah Alisson mit einem Ausdruck der Entschlossenheit an. Ihre Neugier und ihr Verlangen, mehr über den Na'vi zu erfahren, überwog ihre Bedenken. "Ich verstehe deine Bedenken, Allie, aber ich glaube, es ist wichtig. Es ist, als ob ich eine Verbindung zu ihm spüre. Ich möchte verstehen, warum." Alisson seufzte und nickte langsam. "Ich verstehe dich, Mia. Ich werde sehen, was ich tun kann, um eine erneute Begegnung zu arrangieren, aber wir müssen äußerst vorsichtig sein. Die RDA hat strenge Regeln in Bezug auf den Kontakt mit den Na'vi. Das letzte Treffen war etwas zu riskant, wir wären fast aufgeflogen dass wir ungenehmigt dort waren" Mia nickte “Ja, ich verstehe” Die beiden Frauen verließen die Forschungsräume und begaben sich zu den Einrichtungen, in denen die Na'vi beobachtet wurden. Dort angekommen, sprachen sie mit dem leitenden Wissenschaftler, der für die Na'vi-Beobachtungen verantwortlich war. Nach einer ausführlichen Diskussion und einigen Überredungskünsten seitens Mia und Alisson stimmte der Wissenschaftler zu, eine kontrollierte Begegnung mit dem Na'vi zu ermöglichen. Einige Tage vergingen, während Alisson und Mia geduldig auf die Genehmigung und die richtigen Vorkehrungen für die Begegnung warteten. Schließlich kam der ersehnte Tag. Mia fühlte eine Mischung aus Nervosität und Aufregung in sich, als sie sich dem Beobachtungsgehege näherten. Dort drinnen saß der Na'vi , zusammengekauert und den Blick starr auf eine Wand gerichtet, umgeben von der Schönheit der Natur, die im , zugegebenermaßen kleinen Gehege, gut nachgebildet war. Es waren echte Pflanzen von draussen nach hier drinnen geholt worden, einzig für das Gehege. Als Mia und Alisson näher kamen, spürte Mia eine unerklärliche Verbindung zu diesem Wesen. Sie trat näher an die Glasscheibe heran die sie voneinander trennte. Ihre Augen trafen sich, und für einen Moment schien es, als ob ein unsichtbares Band zwischen ihnen entstand. Alisson beobachtete die Situation aufmerksam und hielt Mia im Auge, um sicherzustellen, dass alles sicher ablief. Kurz schien der Na´vi zu perplex, dann ging er sofort auf Angriffsstellung, fletschte die Zähne und knurrte. Seine Augen verengten sich zu engen Schlitzen. “Oh, ich glaube, er ist nicht so er freut uns zu sehen” meinte Alisson, auch der Wissenschaftler der bei ihnen war beobachtete das Verhalten von dem Wesen. Mia hingegen stand unerschrocken an der Scheibe und sah den drohenden Na´vi interessiert an. “Ich...möchte gern zu ihm” meinte sie dann plötzlich. Alisson sah sie erschrocken an “Bist du wahnsinnig, er zerfleischt dich Mia!” “Ja, ich halte das auch für keine gute Idee, auch wenn wir genug Sicherheitsvorkehrungen hätten, es wäre eine schlechte Idee, selbst wir kommen nicht an ihn heran”. Mia sah die beiden betrübt an. Alisson hatte recht, Mia schien Gemeinsamkeiten mit diesem Wesen zu haben und dann wieder doch nicht. Der Navi schien ausgesprochen aggressiv. “Aber...” begann Mia zu denken, ...”ich wäre wahrscheinlich auch nicht begeistert wenn man mich gegen meinen Willen irgendwo einsperrt”. Der Na´vi zog sich mit drohenden Gebärden zurück sodass er aus der Blickfläche verschwand Mia seufzte. Das war wohl nichts.“Tut mir leid Mia” sagte Alisson und sah von dem Rechner auf wo sie gerade Daten zu dem Na´vi nachlas. “Er scheint als sehr agressiv zu gelten, aber sie haben ihn hier in Beobachtung da er schwer verletzt gefunden wurde” “Schwer verletzt?” wiederholte Mia und trat zu Alisson an den Rechner um ihr über die Schulter zu schauen, doch Alisson drückte eine Taste und die Daten verschwanden. “Tut mir leid, du weisst schon fast zuviel. Dass du den Na´vi sehen darfst ist schon eine Ausnahmegenehmigung. Liam und ich haben unsere ganzen Karten ausgespielt dass du hier sein darfst” sie lächelte Mia liebevoll an und streichelte ihr über den Arm. “Ach Allie” sagte Mia und umarmte sie. “Aber villeicht schaffst du es irgendwann, Kontakt zu ihm aufzubauen” Nachdenklich lies Mia ihren Blick wieder zu der Glasscheibe schweifen wo man nichts weiter als die Pflanzen sah . Wenig später saß Mia in der Buchabteilung und las eines ihrer geliebten wissenschaftlichen Bücher, wie gerne würde sie mehr über die Welt von Pandora erfahren doch aus irgendeinem Grund wurde ihr dieses Wissen verwehrt. “Na, ich hörte, die Begegnung in Abteilung D lief nicht so wie erwartet” Liam setzte sich neben sie “Was liest du da?” Er schaute sich kurz den Buchdeckel an “Oh, interessant, die Geschichte der verschiedenen Kulturen auf der Erde und wie sie lebten und immer noch leben. Du scheinst dich sehr für andere Kulturen zu interessieren was?” Mia nickte “Ja. Deswegen würde ich auch gerne mehr über Pandora und diese...Na´vi lernen, weisst du?” Sie klappte das Buch zu und legte es zur Seite. Sie wusste es sehr zu schätzen, dass es hier immer noch echte Bücher gab wo es doch so viel oder fast alles digitalisiert gab. Ab und an las sie ihre geliebten Märchenbücher in digitaler Form, Doch das war nicht das Gleiche wie wenn man ein echtes Buch in der Hand hielt. “Ja ich weiss” Liam seufzte. Natürlich wusste er einiges über Pandora, doch dieses Wissen durfte er nicht weiter geben, genauso wenig wie Alisson. “Komm, lass uns ein bisschen was zocken” sagte Liam und stand auf. Er und Mia teilten eine besondere Leidenschaft - Gaming. Dort konnte Mia neben ihren Büchern in eine andere Welt flüchten und sie konnte sich aussuchen wer sie war und wie sie aussah. Manchmal wünschte sie sich einfach so auszusehen wie die anderen hier, “normal”.Immer wenn neue Leute auf die Station kamen und sie auf Mia trafen war sie gefühlt einfach nur ein Objekt welches begafft wurde. Natürlich wurden die Leute über Mia aufgeklärt, aber sie dann in Natura zu sehen war für sie dann nochmal etwas anderes. Mia blieb freundlich und beantwortete immer die Fragen der neu dazugestoßenen Wissenschaftler, Wachleute, Soldaten. Auch wenn Mia auf anderen Forschungsstationen war, meist zu Untersuchungen, war sie die Sensation Nummer eins. Oft war sie genervt, aber sie versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen. Sie war dann einfach nur froh wenn sie sich zurückziehen konnte, lesen, Singen oder Violine spielen. Mia liebte die Musik. Sie konnte quasi darin eintauchen und sie fühlen. Für sie erzählte die Musik noch einmal eine ganz andere Form von Geschichten. Musik faszinierte sie einfach, sie konnte sich auch nicht wirklich erklären wieso. Seit sie denken konnte liebte sie die Musik, auch solche die Alisson ihr als Kind vorspielte. Klassische Komponisten wie Mozart, Bach, Beethoven, Chopin und viele andere. Sie war froh, dass diese alte Musik über die Jahrhunderte hinweg nicht verloren gegangen war sondern bewahrt wurde, wie so vieles aus alten Kulturen. Liam und Mia spielten bis in die frühen Morgenstunden. Liam hatte ihnen extra Snacks und Softdrinks besorgt, etwas, was einfach dazu gehörte. Sonst achtete Mia darauf wie sie sich ernährte, aber Ausnahmen musste es halt auch mal geben. Manchmal fragte sich Mia ob Liam mehr in ihnen sah als nur beste Freunde. Sie hatte schon öfter darüber nachgedacht. Mia hatte noch nie eine Beziehung geführt, aber es war auch nicht einfach auf den Stationen jemanden zu finden.Sie war auch überhaupt nicht auf der Suche. Gerne würde sie ihren Prinzen treffen, aber Mia wusste, dass das so niemals passieren würde und es das ganze nur in den Märchenbüchern gab die sie immer las. Liam war für Mia wie ein großer Bruder, sie hatte schon oft über ihre Gefühle zu Liam nachgedacht, aber es war nie etwas romantisches dabei. Hoffentlich dachte Liam auch so, sie wollte ihn nicht enttäuschen. Später am frühen Morgen legten beide die Controller weg. Mia streckte sich und gähnte. Sie verabschiedete sich von Liam, umarmte ihn kurz und ging dann aus Liam´s Quartier in die Richtung des ihrigen. Irgendwie kam sie auf die Idee, einen Abstecher zu Abteilung D zu machen. Sie wusste selbst nicht wieso, sie würde eh nicht herein kommen.Sie bog an einer Ecke ab und anstatt zu ihrem Quartier ging sie schnurstracks zu Abteilung D. Sie begegnete kaum jemandem. Die Nachtschichten waren weniger besetzt wie die Tagesschichten.Als sie an der Schleuse zu Abteilung D ankam war niemand da der die Tür bewachte. Seltsam. Mia sah sich um. Tatsächlich war niemand in Sicht der hier darauf acht geben würde ob jemand die Abteilung betreten würde.Kurz überlegte Mia, dann ging sie schnurstracks durch die Schleuse und kam wieder in der Beobachtungsabteilung an.Hier schien einiges an Tumult zu herrschen. Man hatte Mia noch nicht bemerkt und sie nutzte die Chance, sich hinter einem Tisch zu verstecken wo man sie nicht sofort sah. Vorsichtig lugte sie hinter dem Tisch hervor. Sie sah die große Wand aus Glas wohin durch man gut das ,was dahinter passierte, beobachten konnte. Zwei in weiss gekleidete Wissenschaftler waren in das Gehege des Na´vi gegangen und schienen zu versuchen, ihn ruhig zu stellen. Der Na´vi wehrte sich immens, doch hatten ihn die Wissenschaftler schon mit einigen Seilen festgezurrt. Bedrohlich knurrend und fauchend sowie Zähne fletschend versuchte er die beiden Wissenschaftler von sich zu halten. Aufgeregt peitschte sein Schweif hin und her. “Ok, versuchen wir etwas anderes, er scheint nicht auf die Substanz anzusprechen” sagte einer der Forscher, der an einem Tisch vor dem Beobachtungsglas stand und durch ein Mikrofon sprach.Schon geschah es. Der Na´vi hatte einen der Forscher gepackt und sich in seinen Arm verbissen. Überrascht schreiend verrsuchte er sich loszumachen “Mister Harris, passen Sie auf!” rief der Forscher vor dem Beobachtungsglas. Er schien einen Befehl an einem der Computer einzutippen als der Na´vi von Harris ablies und sich schmerzerfüllt auf dem Boden krümmte. “Kommen Sie da sofort heraus!” rief der Mann am Schreibtisch durch die Lautsprecher. Harris und der andere Forscher stolperten hinaus, Harris hielt sich seinen verletzten Arm. “Sofort auf die Krankenstation mit Ihnen!” sagte er und schubbste Harris in Richtung der Schleuse. Auf dem Boden war überall Blut verteilt. “J-jawohl Mister Young” sagte Harris welcher inzwischen blass geworden war. Als die beiden hinaus gegangen waren, ging Mister Young wieder zu den Computern vor dem Sichtfenster. Der Na´vi stand in drohender Pose vor dem Plexiglas mit blutverschmiertem Mund und fletschte seine Zähne.Mia fiel das erste mal auf, wie groß dieser Na´vi war. Er würde sie locker um 2 Köpfe überragen. Angespannt peitschte sein Schweif hin und her.Der Na´vi lies Mister Young nicht aus den Augen. Der Forscher versicherte sich, dass er alleine in der Abteilung war. Mia kauerte sich weiter hinter dem Schreibtisch zusammen und beobachtete schockiert, was hier weiter vor sich ging. “So, du denkst also, du kannst dir hier alles erlauben und meine Männer angreifen?” sagte Mister Young plötzlich und seine Stimme hatte einen drohenden Unterton. Mia sah, dass der Na´vi etwas zu sagen schien, aber durch das dicke Glas konnte man kein Wort verstehen. “Du sprichst ja unsere Sprache ganz gut, dann solltest du das Wort “Bestrafung” auch ganz gut kennen, nicht wahr...Ira´ti?” Mister Young gab einen Befehl an seinen Rechner ein und plötzlich sackte Ira´ti sich vor Schmerz krümmend und schreiend auf den Boden zusammen.Entsetzt schlug Mia die Hände vor den Mund um einen erschrockenen Piepser zu unterdrücken. Was tat dieser Mann da?? Behandelte man hier so die...Mia wagte nicht an das Wort “Gefangene” oder “Versuchsobjekte” zu denken aber dem war scheinbar so.Sie fand es schon immer fragwürdig, Tests an Tieren durchzuführen. Die Tiere zu beobachten und von ihnen zu lernen war die eine Sache, an ihnen zu experimentieren die andere. Mia wollte Wissenschaftlerin werden und sie wusste auch, dass unter anderem Experimentieren zum forschen einfach dazu gehörte. Aber sie wollte ethisch korrekt arbeiten. Doch die RDA schien von Ethik im Allgemeinen recht wenig zu halten. Das war mit der Zeit immer mehr zu ihr durchgesickert. Und nun hatten sie dieses...Tier?...hier? War es wirklich ein Tier? Es schien so viel menschliches an sich zu haben, alleine schon vom aussehen her und doch schien es gefährlich zu sein. Wie hatte der Wissenschaftler ihn eben genannt? Ira´ti? War das sein Name? “Überleg dir das nächste mal zweimal, mit wem du dich hier anlegst, wertloses Buschvolk” sagte Mister Young, man konnte seine Verachtung in der Stimme hören. Er lies von dem Rechner an und sah verachtend auf Ira´ti welcher immer noch sich krümmend auf dem Boden lag. Mister Young strich seine Haare und seinen Kittel glatt, sah sich kurz um und verlies dann die Station. Mias Herz klopfte laut. Sie war schockiert über das was sie gerade gesehen hatte. Sie wusste, dass die RDA keine weisse Weste hatte, aber das?Sie kannte den Forscher Mister Young vom sehen her. Er hatte immer nett und freundlich gewirkt, er schien sich auch gut mit Alisson und Liam zu verstehen, so wie es unter guten Kollegen üblich war. Mia wartete noch kurz ob er noch einmal zurück kommen würde, aber es rührte sich nichts, die Station war verlassen. Leise stand Mia auf und ging vorsichtig zu dem Sichtfenster und legte ihre Hand auf das kühle Glas. Immernoch lag der Na´vi zusammengekrümmt auf dem Boden, lebte er überhaupt noch? Mia hockte sich vor das Glas. Die Ohren des Na´vi zuckten in Mia´s Richtung. Sein Schwanz fing an, hin und her zu wedeln, aber scheinbar war er zu schwach um etwas zu machen. “Es...tut mir so leid” hauchte Mia und Tränen liefen ihr plötzlich über die Wangen auch wenn sie wusste, dass er sie nicht hören konnte durch das dicke Glas. Ja, sie hatte gesehen, dass der Navi den Wissenschaftler angegriffen hatte, Aber sie hatte auch gesehen, wie sie ihn davor gepeinigt hatten. Sie überlegte. Sollte sie zu ihm hinein gehen? Sie wusste etwas über erste Hilfe und konnte zumindest schauen, ob es ihm soweit gut ging. Aber auf der anderen Seite...sie musste sich eingestehen dass der Na´vi nicht ungefährlich war. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Sie musste etwas tun, früher oder späte würde es hier zum Eklat kommen und sie konnte sich denken, wer hier den kürzeren ziehen würde. Ira´ti gehörte nicht hierhin, sondern in die Freiheit. Sie lehnte ihren Kopf nach vorne und ihre Stirn berührte das kühle Glas. Zuerst musste sie sein Vertrauen erlangen, das war ihr bewusst, sonst konnte sie ihm nicht helfen. Sein Vertrauen würde den Menschen hier gegenüber schwer erschüttert sein. Sie öffnete langsam ihre Augen. Ira´ti lag immer noch zusammen gekrümmt auf dem Boden. Sie seufzte, dann stand sie auf. Jetzt in dem Moment konnte sie nichts weiter für ihn tun. Aber sie hatte eine Idee, sie würde anfangen , langsam sein Vertrauen zu gewinnen, nur damit mussten ihr Alisson und Liam helfen, ohne die beiden würde sie nicht weit kommen. Mia warf einen letzten Blick auf den Na´vi und legte eine Hand auf das kühle Glas. “Ich hole dich hier heraus, versprochen” sagte sie leise, dann verlies sie Station D und ging zu ihrem Quartier. Kapitel 3: 3 ------------ Am nächsten Morgen schickte Mia eine Nachricht an Liam und Alisson dass sie sie dringend treffen müsse. Sie war nervös. Wussten die beiden, was hier vor sich ging? Kurze Zeit später trafen die beiden in Mia´s Quartier ein. Mia wartete, bis die beiden sich gesetzt hatten. “Was gibt´s?” fragte Liam neugierig, auch Alisson wirkte interessiert. Mia holte Luft und begann dann zu erzählen. Als sie geendet hatte, Starrten sich Alisson und Liam ungläubig an. “Was ist passiert?” die beiden waren baff, sie wussten zwar, dass die RDA nicht ganz sauber war aber so etwas? “Und du bist dir sicher, dass es Mister Young war?” fragte Liam, immer noch recht ungläubig. Er hatte sich sein Tablet heraus geholt und machte sich Notizen. “Können wir dagegen etwas unternehmen?” fragte Mia “Hm...das könnte schwierig werden, Mister Young ist ein recht hohes Tier in der Forschungsabteilung, gegen ihn etwas anzubringen wird so nicht funktionieren. Er muss mehrere Mitspieler haben die das alles vertuschen, Sonst wäre er längst aufgeflogen” sagte Alisson nachdenklich, Mia machte ein bedrübtes Gesicht. Sie konnte nur an den Na´vi denken, der so viel Pein ertragen musste und es ihm nicht erlaubt war, sich dagegen zu wehren” “Wir müssen die Sache anders angehen” begann Alisson und sah Mia an “...eventuell wäre es gut, wenn du erst einmal das Vertrauen des Na´vi erlangst und dann sehen wir weiter. Das allein sollte schon ein gutes Stück Arbet sein. Soweit ich aus den Unterlagen hervornehmen kann, ist sein Stamm nicht gerade gut auf Menschen zu sprechen” “Ja, sie stammen von den Tipani ab und haben ihre Kultur in ihre integriert, das beinhaltet auch der Hass auf Menschen und das, was sie tun” sagte Liam und schaute von seinem Tablet auf. Geistesabwesend drehte Mia ihren blauen Anhänger zwischen ihren Fingern, das ganze war eine mehr als verzwickte Situation. “Wie sollte ich am besten das Vertrauen von ihm erlangen?” fragte sie nach einer kurzen Pause. “hm...” begann Alisson “Eventuell wäre es gut, wenn er sich erst einmal an deine Anwesenheit gewöhnt. Sei einfach da, setze dich in den Beobachtungsraum und tu, was du zbsp in deinem Zimmer sonst immer tust. Lies ein Buch, schreibe etwas, du kannst dich auch einfach ausruhen. Wichtig ist, dass du anwesend bist und zeigst, Dass du keine Gefahr darstellst, verstehst du?” Mia sah sie interessiert an “Und was ist mit Mister Young und seinen Kollegen?” fragte sie dann, sie konnte sich nur schlecht vorstellen, wie das funktionieren sollte wenn ihnen dauernd die Forscher im Nacken kleben würden. “Wir werden wohl vorerst mit ihnen kooperieren müssen” seufzte Alisson “Wirklich? Muss das sein? Sie sind abartig” man hörte aus ihrer Stimme heraus, dass Mia nun nicht mehr so gut auf Mister Young und seine Kollegen zu sprechen war. “Ja, wenn wir das durchziehen können wir am Ende nur Vorteile daraus gewinnen und Liam und ich können bessere Einblicke in seine Forschungsarbeiten gewinnen” Mia sah zu Liam “Kommst du nicht so an seine Dateien heran? Hacken und so, du weisst schon” “Leider nein. Seine Dateien sind zu verschlüsselt. Da kommt keiner drann wenn er es nicht will. Der Gute scheint etwas dem Kerbholz zu haben, sonst würde er sich nicht so verschleiern” Mia nickt, sie verstand. Das ganze würde etwas größeres werden. Sie hatte schon länger gemerkt, dass es hier auf der Station und Allgemein bei der RDA unterirdisch brodelte. “Ok, machen wir es so!” sagte sie dann entschlossen “Ich werde nicht zulassen, dass Young damit durch kommt!” Liam und Alisson nickten ebenfalls entschlossen. Später am Tag begab sich Alisson alleine zu Mister Young um mit ihm über ihre Idee zu reden. Mia wartete gespannt darauf, dass Alisson wieder kam. Es dauerte recht lange, Mia lag auf ihrem Bett und las als sie ein leises Summen vernahm, fast so etwas wie ein Singen. Leise, nur ganz leicht, fast so, als wäre die Melodie gehaucht. Verwirrt sah sie sich kurz um und stand auf. Sie hatte wohl ihre Musik auf dem Laptop an gelassen. Allerdings war der Laptop im Ruhemodus und es lief keine Musik auf ihm. Sie sah sich kurz weiter um und bemerkte, dass ihr Anhänger welcher in der Schmuckschatulle lag , schwach leuchtete. Sie hatte schon öfters bemerkt, dass der Stein leicht glomm, vor allem im dunkeln war dies aufgefallen. Auch dass ein leises Summen von ihm auszugehen schien. Sie hatte bisher noch nie den Grund dafür herausfinden können. Allerdings war die Melodie immer so angenehm und schön, dass sie oft unbewusst mit summte. Wenn sie dies tat, ging eine angenehme Wärme von dem Steinchen aus welches um ihren Hals hang. Mia wusste, dass sie die Kette schon seit ihrer Geburt trug und scheinbar von ihren Eltern bekommen hatte. Liam und Alisson konnten ihr da auch nicht weiterhelfen, diese Art von Stein schien ihnen gänzlich unbekannt. Neugierig nahm sie die Kette aus der Truhe. Der Stein glomm schwach und gab die leise Melodie von sich. Ganz wie von alleine fing sie auch an die Melodie zu summen und der Stein reagierte darauf. Er glomm stärker und Mia fühlte sich sehr geborgen und zufrieden. Sie schloss die Augen und fühlte eine Energie in sich. Nicht stark, aber sie war da. Sie musste sich schon darauf konzentrieren aber sie merkte, dass etwas da war. Unbewusst fing sie leicht an ihre Arme zu bewegen, fast so als würde sie tanzen als ihre Tür auf ging und Alisson herein kam. “Mia..oh, störe ich gerade?” sagte sie und sah zu Mia die mit geschlossenen Augen dastand und summte. Verdutzt öffnete Mia ihre Augen und sah Alisson verwirrt an. “oh..ooh Ali, da bist du ja” kam es von ihr. Sie legte sich ihre Kette wieder an “Nein, alles gut, ich war nur gerade ein bisschen in Gedanken” sie lächelte ihre Ziehmutter an “Und was hat Mister Young gesagt?” “Also” begann Alisson “ ...er findet die Idee gut, dass du Zeit mit dem Na´vi...wie war sein Name ?...Ira´ti verbringst und versuchst, ihm näher zu kommen. Er gibt uns den Freiraum und die Zeit. Er wird das ganze aufzeichnen aber das sollte kein Problem darstellen denke ich?” Mia schien nachdenklich. Nachdem was sie gesehen hatte konnte und wollte sie diesem Mann nicht mehr trauen. Sie hatte gesehen zu was er bereit war. Aber auf der anderen Seite würde sie damit einem Lebewesen helfen welches unschuldig in die ganze Sache hinein gerutscht war. Aber würde sie damit nicht diesen Menschen in die Hände spielen wenn sie ihnen Zugang zu ihrem versuch geben würde? “Ist alles ok?” fragte Alisson Mia die in Gedanken versunken war. Sie sah auf “Oh, ähm, ja! Lass es und durchziehen!” sagte sie dann und blickte entschlossen ´zu Alisson. Diese lächelte “Sehr schön. Wir können direkt anfangen wenn du magst” Mia nickte. Aufregung stieg in ihr auf. Sie folgte Alisson zu Station D, ging an den Wachen vorbei und befand sich nun wieder im Beobachtungsraum. Von Ira´ti war nichts zu sehen, er hatte sich scheinbar verkrochen. “Also gut, wie besprochen. Sei einfach da, du hast dir ja ein Buch und eine Decke mitgenommen. Das sollte für den Anfang genügen. Ich drücke dir die Daumen. Wenn es Schwierigkeiten gibt weisst du wo du mich findest. Ich werde jetzt wieder öfter bei Mister Young sein und mit ihm arbeiten” Alisson lächelte Mia an und nahm kurz ihre Hände und streichelte mit dem Daumen darüber “ Du machst das schon, das weiss ich. Du bist so eine einfühlsame junge Frau geworden, das sollte alles kein Problem für dich sein. Du kannst soviel schaffen wenn du es willst”. Mia lächelte und nahm Alisson in den Arm “Danke Allie, du bist immer für mich da, das hilft mir so ungemein” Alisson verlies den Raum. Mia setzte sich nicht auf einen Stuhl sondern auf den Boden, an die gegenüberliegende Wand von der Glaswand. Sie legte sich ihre Decke unter, lehnte sich an die Wand und schlug ihr Buch auf, eine Märchensammlung von den Grimmbrüdern und fing an zu lesen. Es verging einige Zeit bis sie von ihrem Buch aufsah um etwas zu trinken und ihr Blick fiel auf das Gehege. Ira´ti hatte sich heraus getraut, beobachtete sie jedoch argwöhnisch. Mia setzte ihr Glas ab und lächelte sanft, Ira´ti lies sie nicht aus den Augen. Er schien sie zu begutachten und versuchte sie einzuschätzen. Er stand nun aufrecht und ging langsam auf die Scheibe zu, Mia wurde aufgeregt. Sie markierte ihre Seite im Buch und legte dies bei Seite, dann stand sie auf. Sofort wich Ira´ti zurück und verfiel in seine typischen Drohgebärden. Mia blieb einfach stehen. “Alles gut, ich tu dir nichts” sagte sie und ging langsam auf die Glaswand zu. Drohend wich Ira´ti zuück. Mia fiel auf, dass er immer noch dieses Elektrohalsband trug. Wenn sie es nur loswerden könnte. Sie stand nun am Glas und Ira´ti war soweit wie möglich zurück gewichen, er war immer noch sehr angespannt und schien ihr nicht zu trauen. Vielmehr schien er zu erwarten, dass sie ihm irgendetwas antat. Vorsichtig legte sie eine Hand an die Scheibe. Wieder einmal fiel ihr auf, dass sie Ähnlichkeiten mi ihm hatte. Wie gern würde sie mehr über ihn erfahren. Sie hoffte, dass sie bald die Chance dazu hatte. Mia merkte, dass Ira´ti nicht weiter gestört werden wollte. Sie ging wieder zurück zu ihrem Sitzplatz und las weier. So verging die Zeit wie im Flug. Nach einer weiteren Stunde in der sich Ira´ti jedoch nicht mehr blicken lies, kam eine Nachricht über Mia´s Funk. “Mia liebes, ich glaube du kannst für heute aufhören, lass uns etwas essen gehen” sagte Alisson. Mia sah auf. Wenn sie las bemerkte sie nicht, wie die Zeit verging. “Ja, ich komme” sprach sie in den Funk, stand auf und las ihre Sachen zusammen. Von ira´ti war nichts zu sehen. Sie seufzte. Er tat ihr so leid. Wie er sich da drinnen fühlen musste? Isoliert und gepeinigt... Nachdem sie ihre Sachen in ihrem Quartier abgeladen hatte, ging sie mit Liam und Alisson zum essen in die Kantine. Es gab Köttbular mit Kartoffelbrei und Süße. Eines von Mias Leibgerichten. “Und, was denkst du wie es lief es für dich?” fragte Alisson neugierig und Liam sah sie ebenfalls gespannt an. “Ich fand es ganz entspannt. Ira´ti scheint sehr scheu zu sein, ausserdem ist er nicht gut auf mich zu sprechen was ich aber auch verstehen kann” sagte Mia und fing an zu essen. “J verständlich, das was ihm hier angetan wird...” Alisson brach ab und aß ebenfalls. Sie schwiegen kurz. “Ich hoffe so, dass er es hier raus schaffen wird” “Alisson sah sich kurz um. “Süße, wir arbeiten daran, ok?” sagte sie dann leise. Mia nickte. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie das schaffen sollten, das Zentrum war gut bewacht, ähnlich Hell´s Gate. Da wird es schwer unbemerkt heraus zu kommen. Früh am nächsten Morgen wachte Mia auf. Sie setzte sich auf und streckte sich. Ihr Blick fiel aus dem Fenster. Es regnete, was nicht selten hier vor kam. Sie lehnte sich in ihrem Bett zurück, zog die Decke hoch und lies den Blick weiter aus dem Fenster schweifen. Sie war jemand, der die Ruhe und Entspannung sehr zu schätzen wusste und jeden Moment ausnutzte um mit ihren Gedanken alleine zu sein und diese einfach irgendwohin schweifen zu lassen. Oft verging so unbemerkt einiges an Zeit in der sie Gedankenverloren irgendwo stand und saß und man sie erst mehrfach ansprechen musste bis sie bemerkte, dass dort jemand war der etwas von ihr wollte. Oft waren es Gedanken über Pandora, wie es wohl dort draussen war oder von ihren Geschichten und ganz anderen Welten, Abenteuern, Helden und Entdeckern... Doch momentan galten ihre Gedanken jemand anderen. Ira´ti. Sie wusste nicht warum, aber er nahm einen großen Platz in ihren Gedanken ein. Sie machte sich Sorgen. Seit sie gesehen hatte wie die Forscher ihn behandelten, Sah sie die Einrichtung und die Wissenschaftler in einem anderen Licht. Vor allem Mister Young und seine Gefolgschaft. Wie viele hatten sie schon so behandelt? Waren vor Ira´ti schon andere Na´vi hier gefangen? Behandelten sie die Tiere von Pandora genauso? Oder gar ihre Mitmenschen? Mia erschauerte wenn sie darüber nachdachte. Sie stand auf und zog sich an, danach ging sie etwas frühstücken. Ihr war eine Idee gekommen. So gut wie jeder mochte Musik, für sie war Musik etwas wunderschönes, beruhigendes, wohltuendes. Man konnte förmlich in sie eintauchen und die Welt um sich herum vergessen. So erging es ihr zumindest immer, vor allem wenn sie sang oder ihre Violine spielte. Sie war froh, dass Alisson ihr früh beigebracht hatte zu spielen, so hatte sie einen Ausgleich zu ihrem oftmal recht tristen Alltag auf der Station. Mit ihrer Violine ging sie auf Station D und machte es sich dort vorerst auf ihrer Decke bequem. Sie wollte so normal wie möglich wirklich wenn sie Ira´ti sah. Konnte sie ihm zeigen, dass nicht alle hier so graußam waren wie Mister Young und seine Leute? Sie saß auf ihrem Platz und hatte sich vorerst wieder ihr Buch genommen. Es verging einige Zeit , Ira´ti lies sich jedoch nicht blicken. Wahrscheinlich hatte er keine Lust sich zu zeigen was Mia auch verstehen konnte, sie hatten ihm hier seinen letzten Rest Würde genommen und das war für so ziemlich jeden beschämend. Also gut, dachte sich Mia und nahm sich ihre Violine. Sie stand auf und ging ein Stück näher an die Glaswand heran. Sanft fing sie an zu spielen. Die Melodie hallte durch den Raum und Mia war sich sicher, dass auch Ira´ti die Musik hören konnte. “Was treibt sie da?” fragte Mister Young vor den Beobachtungsbildschirmen und runzelte die Stirn. “Sie versucht ihn mit Musik zu locken, das ist garkeine so dumme Idee” sagte Alisson die neben Mister Young im Raum saß und ebenfalls auf die Monitore blickte. “Das soll etwas bringen?” Anderson Young war kein Mann, der auf Dinge wie Musik etwas gab. Für ihn war dies nur Ablenkung von den Dingen die wichtig waren und erledigt gehörten. Alisson sah zu ihm “Wir werden es sehen” sie schien optimistischer und lächelte. “Mia hatte schon immer gute Einfälle und an Kreativität fehlt es ihr auch nicht” Es vergingen einige Minuten in der Mia spielte, dann, langsam , kam Ira´ti zum Vorschein. Skeptisch sah er zu Mia und ihrer Violine, dann kam er vorsichtig näher. Er lies Mia nicht aus den Augen. Immer noch sah er sie skeptisch an bis er direkt vor der Glaswand stand. Mia sah zu ihm auf und lächelte ihn an. Mister Young und Alisson sahen gespannt auf den Monitoren zu. Mia hörte auf zu spielen und sah hoch zu Ira´ti. “was willst du hier?” kam es plötzlich von ihm. Kurz war sie perlpex. Wieder einmal fiel ihr auf, wie groß er war. Sie selber war schon nicht klein und war größer als die anderen hier, doch Ira´ti überragte sie locker um zwei Köpfe. “Ich ...möchte dir zeigen, dass es hier auch Menschen gibt, die nicht wie die anderen sind” sagte sie und musterte ihn gespannt. Mia musste aufpassen was sie sagte, sonst würde sie Young verraten, dass sie etwas gesehen hatte was sie nicht sehen sollte. “Ihr seid alle falsch” kam es von Ira´ti und er machte eine abwertende Geste in Richtung Mia. Sie schüttelte den Kopf “Nein, das stimmt nicht, nicht alle sind so...” Ira´ti schien sie genauer zu betrachten und ihm schien ihr Aussehen aufgefallen zu sein “Was haben sie mit dir angestellt?” fragte er. “Wie meinst du das?” Mia sah ihn etwas scheel an. “Dein Aussehen. Du bist keine Na´vi” “Ich, also...ich weiss es nicht” kam es stockend von ihr. Ira´ti schüttelte den kopf “Das was sie mit dir angestellt haben ist eine Schande...eine Schande für die Na´vi” “Jetzt hör mir mal zu!” plötzlich wurde Mia lauter “Ich bin gewiss alles andere als eine Schande, meine Mutter liebt mich so wie ich bin und ich weiss nicht, was es mit mir und deinem Volk auf sich hat, aber ich werde es heraus finden. Ich...” sie stoppte mitten im Satz. Eigentlich wollte sie sagen, Dass sie denjenigen, der für Ira´ti´s Leid verantwortlich ist, zur Verantwortung ziehen und verurteilen lassen wollte, aber damit hätte sie verraten dass sie etwas gesehen hatte was sie nicht sehen sollte. Ira´ti´s Mund verzog sich zu einem schiefen lächeln. “Du bist ja so naiv. Du hast keine Ahnung von was du da redest Mädchen. Du bist keine von uns und wirst es auch nie sein. Du bist ein Spielzeug der Menschen und gehörst weder zu Ihnen noch zu uns. Geh und verschwende nicht deine Zeit hier” Er schien kurz die Lippen aufeinander zu pressen und noch etwas sagen zu wollen, verkniff es sich aber dann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)