Inu Yasha no yomi von Hotepneith (Inu Yasha in der Unterwelt) ================================================================================ Kapitel 16: Portal der brüder Teil eins --------------------------------------- Please, take me as I am This isn´t what I planned But I don´t expect that you can understand Cause you´re not me.   Marty Bags: Yugioh   Inu Yasha wandte sich um. Seltsam, selbst wenn sie nur Seelen waren, Halbbruder und Vater auf sich zukommen zu sehen, war schon etwas … wärmespendend. Nicht so wie Kagome, klar, allein der Gedanke an sie verursachte schon wieder so ein Zuschnüren im Hals, aber doch irgendwie. Anders, aber durchaus angenehm. Er war nicht nur der kleine Hanyō, den man im Wald ausgesetzt hatte um zu sterben, er hatte eine Gefährtin, die ihn immer noch liebte, auch, wenn sie getrennt waren, er hatte eine Familie … und, um ehrlich zu sein, was für eine Familie, denn die Zwei, die herankamen waren immerhin beide Daiyōkai. Und Tōtōsai, ja, auch Myōga, hatten behauptet, Sesshōmaru hätte ihren gemeinsamen Vater übertroffen. Hm. Es hatte doch auch geheißen, dass er selbst, wenn er diesen dämlichen Ryuukossusei umbringen würde, der ja im Endeffekt Schuld an Papas Tod gewesen war, wäre er besser als der. Wäre das möglich? Dass sie alle zwei einen der mächtigsten Daiyōkai übertroffen hatten, den es angeblich je gab? Aber, wie wäre das nur möglich? Sicher, Sesshōmarus Mutter war eine Daiyōkai, eine der wenigen weiblichen, soweit er wusste – aber seine Mama war ein Mensch gewesen. Sicher, das wusste er doch. Er war ein Hanyō, eine Blutmischung aus Yōkai und Mensch, nicht mehr, aber ganz bestimmt eben auch nicht weniger. Nur, was sollte er dann.... Der Kami. Der hatte doch auch gesagt er sei vom Kampflevel her zu einem Daiyōkai geworden, er habe es nur noch nicht mitbekommen. War es das? Sein Blut mochte anders sein – aber eben nicht schlechter? Wieso? Gleich. Sie waren da. „Das ist Taku, otōsan, ein Shinigami. Äh, er meinte, dass du... dass Ihr mitgehen könnt bis zum dritten Tor, aber dann sicher nicht mehr weiter.“   „In Eurem eigenen Interesse, werter Taishō,“ beteuerte Taku höflich mit einer tiefen Verneigung, was in beiden Söhnen den Eindruck erweckte, dass ihr Vater selbst hier kein Irgendwer war. „Das Portal, das auf Bitten der Seele, ich meine natürlich Inu Yashas, erschaffen wird, beinhaltet ein gewisses Risiko. Nun ja, mehrere.“ „Einer oder beide könnten in der Unterwelt bleiben.“ Die schlichte Schlussfolgerung eines erfahrenen Feldherrn. „Ja. Aber, um ehrlich zu sein, Sesshōmaru ist sowieso hier und Inu Yasha kannte sein Risiko, wurde mir gesagt. Jedoch, was Euch betrifft, werter Heerführer...“ „Ich bin mir durchaus bewusst was meine Abmachung mit der verehrten okami no yomi beinhaltet, Taku.“ Und das war ein Tadel auf der Stufe: du Trottel, ich rede persönlich mit deiner Chefin.   Ohne Überlegung trafen sich die Blicke der Brüder. Vielleicht mochten sie ihn kampftechnisch übertroffen haben, aber... Ja, da war ein Aber. Vater sprach persönlich mit der Herrin der Unterwelt, und, das dachte allerdings nur Sesshōmaru: Inu Yasha kannte offensichtlich auch Götter, Kishijoten kraulte den Narren immerhin, seine eigene Mutter bekam Besuch von Shinigami.... was hatte er nur verpasst? Oder, genauer – war das, was er immer als seine eigene, ärgerliche, Grenze gesehen hatte, nichts als sein Unvermögen Kami zu erkennen oder zu besänftigen? Nun, zugegeben, er war nicht der Mann andere zu besänftigen. Ein interessanter Gesichtspunkt sich in diesem Punkt zu verbessern. Ungewohnt allein der Gedanke.   Der Todesgott stellte sich derweil unwillkürlich ein ziemlich intensives Gespräch zweier Personen vor bei dem leider er die Hauptrolle spielen würde. Er wusste immerhin, dass der Drache in So´unga im tiefsten Schwefelfeuer der Unterwelt ...äh, gerügt worden war. „Das habe ich auch nie bezweifelt. Es ist nur meine Pflicht auf alles aufmerksam zu machen... so lautet der Befehl der Totengöttin.“ „Nun, dann gehen wir. - Inu Yasha, ich habe einige Fragen an dich.“ Und das war gleichzeitig das unausgesprochene Kommando an den älteren Sohn sich neben den Shinigami zu bewegen. Nichts, was diesbezüglich alle beide begeisterte.   Der Jüngere dagegen blieb stehen um den Vater aufholen zu lassen. Er hatte ihn so viel fragen wollen, sein ganzes Leben lang, oh, so viel. Und jetzt wusste er nichts mehr davon. Aber, immerhin, der wollte ihn ja was fragen – also interessierte der sich doch für ihn?   „Du hast ...drüben....deine Mutter und deine Gefährtin getroffen?“ „Ja.“ Erneut kamen die Gefühle in ihm hoch und er bemühte sich fast verzweifelt sie vor einem Daiyōkai zu verbergen. „Es tat weh. - Natürlich. Ich denke, mein Junge, auch mich würde es schmerzen deine Mutter zu sehen.“ Verständnis? Von immerhin Sesshōmarus Vater? Aber auch dessen Mutter hatte ja irgendwie Gefühle bewiesen, wenngleich gut verborgen. War etwa auch der eisige Bruder im tiefsten Innern anders? Da war Rin gewesen … „Es... es war nicht nur das,“ gab der Hanyō allerdings zu. „Sie... sie stellten mich vor die Wahl. Ich dürfe nur eine Seele mitnehmen. Kagome, Mama oder eben...“ Er nickte nach vorne.   Sesshōmaru hätte fast den Kopf gewandt. Er wusste nur zu gut, dass sich Inu Yasha eher zwischen drei Heere und Kagome werfen würde als zuzulassen, dass ihr etwas passierte. Und dann hatte der... der Narr.... dieser verdammte Narr anscheinend ihn gewählt? Warum?   Der Taishō schloss die Augen für einen Moment und nickte leicht, ehe er seinen Jüngsten ansah. „Du hast einen guten Grund gehabt in diese Welt zu kommen und du hast ihn nicht vergessen. Ich denke, dafür verdienst du den vollkommenen Respekt eines Kriegers, denn ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach war.“ Dieses, zumindest von Yōkai, ungewohnte Mitgefühl hätte den Hanyō fast schluchzen lassen. „Sie... sie hat mich daran erinnert. Mama ging freiwillig zurück, Kagome auch... Es geht doch um Bakusaiga, das ist Sesshōmarus Schwert. Wenn der Drache das benutzen kann... dann ist es aus.“ „Deine Mutter und anscheinend auch deine Gefährtin sind tapfere Frauen.“ „Keibo-sama auch,“ wandte ausgerechnet der Stiefsohn ein. Um den Mund des einstigen Herrn der Hunde zuckte ein Lächeln. „Da hast du allerdings recht.“ Neugier verdrängte die Emotion. „Stimmt es, dass Ihr ihren Bräutigam bei der Heirat umgebracht habt? Und sie nichts dagegen machen konnte?“ „Zum einen, ja, zum anderen, ihr Vater konnte nicht. Sie hätte kein Recht gehabt... Aber, zugegeben, sie hätte etwas unternehmen können.“ Diesmal lag definitiv Erheiterung in der Stimme der Seele. „Aber sie gab mir später zu, dass sie diesen Umschwung nie bereute. Ich war damals bereits der Alpha, Herr aller Hundeyōkai und einiger Verwandter, ich war in ihrem Alter – und ihr Bräutigam war so alt wie ihr Vater. Nur eine Frau mit sehr eigenen Ansichten würde sich dem Inu no Taishō verweigern.“ Inu Yasha zog die schwarzen Brauen zusammen, genoss es jedoch zu sehr einmal seinen Vater da zu haben, um nicht zu erklären: „Naja, ich denke, Kagome schon. In ihrer Zeit wählen Frauen auch mit.“ Er erkannte postwendend seinen Gedankenfehler. „Unter Menschen, zumindest.“ „Unter Menschen. Unter Yōkai sucht man die perfekte Blutlinie. In meiner Familie war es seit zwei Generationen möglich So´unga zu beherrschen. In ihrer Familie gehörte immerhin ihre Großmutter... nein, so kann man es nicht nennen. Kami sind es nicht. Aber sie stammte vom Festland, eine Mondgöttin. Du bist überrascht, Sesshōmaru? Hat dir die Sichel auf deiner Stirn nicht angezeigt was auch in dir liegt?“ Nein, leider nicht, dachte der Fürst des Westens. Mutter hatte auch nie etwas erwähnt... oder doch? Hatte er ihr nur nicht bis zum Ende zugehört, wie so oft als Welpe? Das erklärte allerdings Mutters Kontakte ins Jenseits und ihre magischen Fähigkeiten – und auch die seinen. Und, leider, auch, warum haha-ue sich manchmal über ihn und seine Fehler amüsierte. Er hätte es wissen können, ja, sollen, und auch die Konsequenzen ziehen. So neigte er nur etwas den Kopf, ehe er lieber wieder gerade aus blickte, wo sich das Tor zeigte, steinern und mit einem riesigen Wächter besetzt. Ein Instinkt sagte ihm, dass er an dem nie vorbeikommen würde – aber vermutlich schon in dieser Begleitung.   Der Taishō erkannte ebenfalls den Ausgang und auch ihm war bewusst, dass er diese Pforte nie durchschreiten können würde. Er war tot und blieb es und selbst Inu Yasha war es verwehrt ihn hier herauszuholen. Der hatte sich für seinen Bruder entschieden – eine Entscheidung, die er selbst nur hoch anrechnen konnte. Dafür Mutter und vor allem Gefährtin hier zu lassen, ja, überhaupt es zu schaffen in das yomi no kuni zu gelangen... all das war bestimmt nicht einfach gewesen. Er sollte seine letzten Worte an den jüngeren Sohn weise wählen. „Ich erkenne deinen Mut an, Inu Yasha. Und ich wünsche dir, dass du eines Tages wieder glücklich wirst.“ Nach Menschenart. Denn da steckte viel von Izayoi in dem Jungen, auch, wenn er mit gewissem Stolz die Kriegerehre erkannte. Ob da Sesshōmaru trotz allem einiges bewirkt hatte? Sein Ältester war bestimmt kein guter Erzieher gewesen, dazu war der noch zu jung und zu sehr von sich eingenommen gewesen, nun, wie alle in diesem Alter. Auch er selbst hatte in diesen Jahren dazu geneigt erst zuzuschlagen und dann nachzudenken. So wurde man allerdings nicht Feldherr – und auch nicht Fürst. Da schien Sesshōmaru deutlich dazu gelernt zu haben.   Inu Yasha schluckte unwillkürlich. Was sollte er dazu sagen, zumal der Wächter im Tor sich aufrichtete und sich ein Todesgott zu ihm umdrehte? „Danke, otōsan.“ Und ja, er hatte eine Ahnung bekommen, warum Sesshōmaru diesen Mann so als Muster gewählt hatte. So ergänzte er doch, mit neu gewonnener Anerkennung und Zuneigung: „Chichi-ue.“ Er erntete eine leichte, seitliche Neigung des Kopfes, denn der einstige Taishō hätte nicht gewusst, was er dazu sagen sollte, freute sich jedoch über die offensichtliche Achtung seines Jüngsten. Und machte sich Gedanken. Wenn der dermaßen nach Hinwendung hungerte.... Das jedoch sollte nicht das Problem sein, erkannte er, als er sah, wie der Wächter sich aufrichtete, das Tor deutlich blockierte. „Seelen dürfen nicht passieren,“ brummte der. Taku hätte fast geseufzt. Diese Wächter waren zur Sturheit aufgefordert, ja. „Der werte Taishō wird auch nicht durchgehen,“ erklärte er. „Aber dieser Lebende und diese Seele. Befehl der Herrin. - Äh, Inu Yasha?“ Dieser begriff, dass der dritte Splitter gefordert wurde und zog ihn aus dem Ärmel, legte ihn zu Boden. „Ich bringe ein Geschenk für die omikami no yomi, Izanami-sama.“ „So darfst du durch,“ entschied der Posten, der durchaus sah, dass das Geschenk scheinbar spurlos verschwand. „Aber keine Seele.“ „Ja, bist du denn vollkommen bescheuert?“ entfuhr es dem Hanyō. „Das ist doch der Zweck!“ Diese einfachen Unterweltdämonen, dachte ein Shinigami resigniert und bemühte sich um Ruhe. So legte er dem impulsiven Lebenden eine Hand an den rechten Arm um den davon abzuhalten Tenseiga zu ziehen.„Ja, ich weiß, dass im Normalfall keine Seelen hier durchgehen sollen. Aber das ist ein Sonderfall und ich habe einen Sonderauftrag der Herrin persönlich bekommen. Wenn ich ihn nicht erfüllen kann, bin ich nicht der Einzige, der bestraft wird.“ „Deine Bestrafung ist mir gleich, Shinigami. Ich weiß, dass ich keine Seele hier durchlassen darf.“ Wunderbar, dachten ein Todesgott, zwei Daiyōkai und ein Hanyō in seltenem Gleichklang. Inu Yasha sah betont auf die Hand auf seinem Arm. „Tenseiga?“ Taku holte tief Atem. Damit war er etwas überfordert. Ja, der Lebende und sein Bruder sollten in das Portal, aber... Der Halbdämon hatte keine Zeit die Überlegungen eines Shinigami abzuwarten. „Pass mal auf, Wächter. Ich habe die Erlaubnis, übrigens verdammt, ich meine, sehr teuer bezahlt, dass ich meinen Bruder mit in ein Portal nehmen darf, was immer dann auch passiert. Und, soll ich dir was sagen: wenn du nicht sofort aus dem Weg gehst, obwohl...“ Vorsicht, mahnte er sich. „Obwohl die große Göttin der Unterwelt Izanami-sama mir das zusagen ließ – bist du eben tot. Weg, wohin auch immer. Geh beiseite. Oder bei allem, was mir wichtig ist, ich bringe dich um!“   Der Torwächter war seinerseits überfordert. Sein Auftrag lautete Seelen daran zu hindern hier weg zu laufen. Mit einem Lebenden umzugehen hatte ihm nie jemand beigebracht. Und der Shinigami schien auch leicht irritiert. Immerhin, eine Seele würde doch da bleiben, oder? Und, was sollte das? Er war ein Dämon der Unterwelt. Er konnte doch gar nicht sterben....oder? Aber immerhin berief sich der Lebende auf das Wort... Nun ja. Mit IHR sollte man sich nicht anlegen. Und lügen würde der auch nicht, immerhin hatte der wohl ein Opfer gebracht mit diesem leuchtenden Stein, das angenommen worden war.   Inu Yasha schüttelte die Hand des Todesgottes wie eine lästige Fliege ab und fasste an Tenseiga. „Äh, warte!“ Taku war nicht an weiteren Schwierigkeiten interessiert, die vermutlich, eher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, ihn selbst betreffen würden. „Aus dem Weg jetzt, du Narr. Der Taishō bleibt ja hier!“ Der riesige Wächter versuchte sichtlich nachzudenken. Inu Yasha legte die Hand an Tenseiga und zog es einen Zentimeter, was genügte, dass die Klinge blau auf strahlte. „Nicht!“ keuchte Taku entsetzt. „Das... das wäre gegen die Abmachung!“ „Keh! Entweder wir zwei gehen oder wir zwei bleiben hier. Klar, du komischer Riese? Wenn wir aber beide hierbleiben, hat die okami no yomi ihr Wort gebrochen. Sie hat die drei Splitter erhalten. Ich wäre fast neugierig, was sie dir dazu dann erzählt.“ Dieses blaue Licht verhieß nichts Gutes, erkannte der Posten. Und, es gab vermutlich angenehmere Dinge als der Herrin der Unterwelt Rede und Antwort stehen zu müssen, warum sie ihr Wort gebrochen habe.... „Nur ihr zwei!“ „Ja!“ Der Hanyō schrie es fast. Nach allem, was er an Leuten in den letzten Tagen kennengelernt hatte, fiel ihm nur eines ein: „Aus dem Weg. Und falls dir mal jemand namens Kori über den Weg läuft, darfst du ihn an den spitzen Ohren ziehen, ja?“ Kori? Sesshōmaru warf einen Blick seitwärts. Nun ja, einer seiner Vasallen, ein ziemlich starker. Aber, woher kannte Inu Yasha den? Obwohl, dieser hatte mit Mutter geredet, hatte Tenseiga, musste folglich im Schloss gewesen sein. Nur, was trieb ein Provinzfürst in seiner Abwesenheit in seinem Schloss? Aber da gab es ja jemanden, der ihm Antwort geben konnte. „Kori, hm?“ brummte der Posten. „Hund, oder?“ Aber er drehte sich beiseite. „Komm schon!“ Der Hanyō rannte förmlich durch das Tor, gefolgt von einer Seele. Beide wandten sich allerdings um. Der ehemalige Taishō bemerkte es gerührt. Seine Jungs. Und er wünschte ihnen wirklich, dass sie diese sich drehende Schwärze hinter ihnen überleben würden. Er war stolz auf seine Söhne, die beide ohne zu zögern da hineinsprangen. Oh, er hätte gern viel mehr Zeit mit ihnen verbracht. Nicht hier, das würde bis ans Ende der Welt dauern, aber unter den Lebenden. Aber, das war vorbei. „Taku, bekommst du Informationen, ob sie in der Welt des Schilffeldes angekommen sind? Und wie viele?“ Der Shinigami nickte. „Ja, werter Taishō. Denn ich bekam die Anweisung den, der es nicht schaffte, unverzüglich zu Euch zu bringen.“   Es war Schwärze, in die ein Lebender und eine Seele gesprungen waren, die einige Heimtücken barg. Sobald sie sich darin befanden wurden sie buchstäblich herumgewirbelt, drehten sich, oben, unten, rechts,links, es gab keine Orientierung. Inu Yasha erkannte, dass etwas an ihm vorbeiflog und griff instinktiv nach dem Roten. Es war nicht nur sein Gewand, wie er etwas erschüttert erkannte, darin steckte noch ein Körper. Sein Körper. Und Sesshōmarus Seele trudelte ebenso hilflos wie die seine. „Hundeidiot, fass doch her, das ist ein Körper!“ Deiner, hätte der Herr des Westens fast gesagt, aber er erkannte, dass der Hanyō recht hatte. Ein Körper – zwei Seelen, aber immerhin ein Anhaltspunkt ist dieser Verwirrtheit. Da der Bruder den rechten Arm irgendwie festhielt.... Konnten das Seelen? ...fasste er den anderen Arm. Immerhin hörte dieses Drehen auf. Aber er ließ dennoch fallen: „Sag mir nie, was ich zu tun habe.“ Die unsägliche Anrede ignorierte er besser. „Klar, ist ja nur dein Leben, wie heißt das... mein Fürst? Und mein Körper. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie ich es hierher geschafft habe?“ Nein, aber leider stand er definitiv nach jedem Ehrkodex in dessen Schuld. „Du hast Kagome im Stich gelassen.“ Und er verstand nicht, warum. „Falsch.“ Wieder eine Drehung mit zwei Seelen und einem Körper: „Sie befahl mir sie im Stich zu lassen. Dein dämliches Bakusaiga in der Hand des noch dämlicheren Ryuukoichi wäre in der Lage ganz Japan platt zu machen! Und du bist der Einzige, dem es gehorcht.“ „Er heißt Ryuuichi. Und er gehört mir.“ Das klang ruhig, war aber nichtsdestotrotz ein Todesurteil. „Was ich kaum bezweifle. Ah!“ Der Aufschrei kam durch eine besonders heftige Verwirbelung, die sich flau im Magen bemerkbar machte. Moment mal. Eine Seele hatte doch keinen Magen? Tatsächlich. Als der Hanyō die Lage überprüfte, stelle er fest, dass er wieder in seinem Körper steckte. Soweit so gut, aber … „Töricht wie immer, Inu Yasha,“ sagte etwas in ihm und er konnte sich ohne Mühe vorstellen, dass sie soeben zu zweit in eins steckten. Oh, bitte nicht der schlimmste Fall! Sesshōmaru fuhr fort: „Oder hast du einen Plan?“ Das wäre wirklich neu. „Äh, nein. Niemand konnte etwas dazu sagen, da es das erste Mal ist, dass so ein Portal geschaffen wurde. Das war mit ein Risiko.“ Et atmete tief durch um seinen Magen zu beruhigen. Das war ja schlimmer als auf einem Boot. „Aber, sieh es positiv. Du bekommst meinen Körper, kannst damit doch Bakusaiga zurückbekommen, hast zusätzlich noch Tenseiga und Tessaiga. Und bist natürlich der Fürst des Westens.“ „In deinem Körper.“ Schrecklicher als diese Vorstellung war nur die Idee, was Mutter dazu sagen würde, käme er in ausgerechnet diesem Aussehen zu ihr zurück. „Ja, aber wäre doch besser als ich alleine in meinem Körper und Fürst, das haben sie mir nämlich schon angeboten.“ Und der Narr hatte das dermaßen unbedingt nicht gewollt, dass er sich lieber kopfüber in die Unterwelt gestürzt hatte. Im Gegensatz zu ihm schien der noch immer nicht begriffen zu haben, dass man als Stärkster und Mächtigster auch Verantwortung übernehmen musste und sollte, notfalls als Fürst. Was zugegeben oft langweilige Pflicht war. Wie konnte man nur mit so einem kleinen Bruder geschlagen sein?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)