Inu Yasha no yomi von Hotepneith (Inu Yasha in der Unterwelt) ================================================================================ Kapitel 14: Tänzer auf Blut --------------------------- For a charm of powerful trouble, Like a hell-broth boil and bubble. Double, double toil and trouble; Fire burn and caldron bubble. Cool it with a baboon's blood, Then the charm is firm and good. Shakespeare, Macbeth: the three witches   Mit der gewissen Ahnungslosigkeit seiner Art über Gefühle schritt der Shinigami voran. Er konnte nicht spüren, dass sein Kandidat ein wenig, um es noch freundlich auszudrücken, verärgert war. Inu Yasha nahm sich zusammen. Es brachte kaum etwas den Boten anzufauchen, Taku konnte ja wohl nichts für die Prüfungen. Und schon gar nicht für das, was dieser Klingentyp gesagt hatte und ihn doch ziemlich ärgerte. Er sollte sich zusammennehmen. Der schmale Pfad, dem sie bislang am Berghang gefolgt waren, senkte sich etwas, führte anscheinend auf eine bestimmte Stelle zwischen zwei steilen Bergen zu. Kaum schwer zu erraten, dass sich dort das Tor in die Welt der Yōkai befand. Leider wartete da auch noch nach links einer dieser leuchtenden, schwebenden Pfade mit einer Hütte. Das war wohl die nächste Prüfung. Na toll. Der auf Blut tanzt. Also, Namen hatten die hier... da war Taku ja direkt normal. Zugegeben, sein eigener Name war auch ungewöhnlich. Und Sesshōmaru hießen wohl auch die wenigsten. Er sollte sich jetzt hier nicht in Selbstmitleid ergießen, sondern die nächste und damit vorletzte Prüfung bestehen. „Also, der auf Blut tanzt. Kannst du mir noch etwas dazu sagen, Taku?“ „Die üblichen Bedingungen. Die Schwerter bleiben in der Scheide, du darfst ihn nicht verletzen. Wenn du die Hütte passiert hast, ist es erledigt. Oh, und noch etwas. Die Splitter des mächtigen Speers der Schöpfung werden dir gegen ihn nicht helfen. Er ist blind.“ Inu Yasha vermutete keine Sekunde, dass das eine Erleichterung sei. Der Typ hatte eben dann andere Dinge auf der Pfanne, sonst würden sie ihm den nicht als Hindernis präsentieren. „Aber er tanzt auf Blut.....“ „Dem Blut seiner Gegner, ja.“ Der Shinigami blieb stehen und deutete nach unten. „Dort, wo nur noch Schwärze ist, wartet das Tor in die Welt der Yōkai. Davor allerdings liegt deine letzte Prüfung. Mir wurde gesagt, dass es um eine Entscheidung geht.“ „Naja, erst mal muss ich ja wohl den Tänzer ausschalten, oder? Keine Schwerter, kein Klauenangriff....“ Er sollte den ja nicht verletzen. „Denk eben nach.“ „Keh!“ Als ob eben das sein Spezialgebiet wäre. Nun ja, immerhin hatte er schon zwei Proben geknackt, dann sollte eine dritte doch auch möglich sein. „Na, dann bis später.“ Das nannte man wohl Optimismus, dachte der Shinigami, wandte sich jedoch ab um zum anderen Ende der Pfadschleife zu gelangen.   Während der Hanyō den schmalen Pfad entlang ging, dachte er noch einmal an die Worte des Klingendämons – er sei nicht tapfer! Keh! Er hatte sehr schnell lernen müssen, was das bedeutete. Und er hätte den Kerl samt seinen tausend Schwertern mal allein als Kind in einem Wald sehen wollen! Der hatte doch gar keine Ahnung. Selbst Mama.... Ja. Selbst Mama hatte tapfer sein müssen als Kind. Seltsam, das hatte er vollkommen vergessen und fiel ihm jetzt erst ein. Mama. Sie musste da schon gewusst haben, wie schlecht es um sie stand. Er hatte geweint, weil sie so krank und schwach war. Und sie hatte ihm das Versprechen abgenommen, er solle tapfer sein. Er wusste noch, oder eher jetzt wieder, dass er schluchzend gemeint hatte, er sei zu klein um tapfer zu sein. Und sie hatte nur den Kopf geschüttelt und ihm eine Geschichte erzählt. Ihre Geschichte. Warum hatte er es nur vergessen? Sie war klein gewesen, so alt wie er, kaum sechs, als ihr Vater etwas Schlimmes getan hatte. Er und seine gesamte Familie waren zum Tode verurteilt worden. Und ihre Mama, also ja wohl eigentlich seine Großmutter, hatte sie an der Hand gehalten und dem kleinen Mädchen gesagt, sie sollte tapfer sein um die Familie nicht zu blamieren. Drei ihrer Halbbrüder waren hingerichtet worden, als sie und ihre Mutter an die Reihe kamen. Dann hatte irgendwer, wer, das wusste er nicht, gesagt, sie seien begnadigt, weil sie Schwester und Nichte wären, von eben jemand wichtigen. Dann hatte man sie weggebracht, weit entfernt in ein Schloss im Wald. Zwei Dienerinnen, aber jede Menge Samurai. Dort hatten sie gelebt, Essen kam, manchmal sogar Bücher, Kleidung. Als ihre Mutter gestorben war, war Mama allein mit zwei Dienerinnen dort geblieben, verbannt, mit der Auflage nicht zu heiraten. Ja. Und dann hatte Mama wohl irgendwann bei einem Spaziergang im Wald Papa getroffen. Sie war tapfer gewesen, auch, als nach seiner eigenen Geburt Vater tot war, das Schloss niedergebrannt. Irgendwie war es ihr gelungen mit ihrem Halbblutsohn zurück in das Schloss ihrer mütterlichen Familie zu kommen und dort auch aufgenommen zu werden. Tapfer war sie gewesen, denn der Hanyō entsann sich nur zu gut daran, wie die Menschen ihn gemieden hatten. Und doch – sie hatten ihn geduldet, bis Mama gestorben war. Und ihn auch dann nicht umgebracht, sondern nur im Wald ausgesetzt. Moment mal. Natürlich. Der Clan seiner Mutter. Und, auch, wenn er als Halbblut unerwünscht war, so vergoss man doch nicht ohne weiteres das Blut eines Familienangehörigen. Sie hatten den eleganten Umweg gewählt. Nun ja, er sollte nicht böse sein. Auch die väterliche Familie hatte sich ja nicht unbedingt durch brüderliche Liebe ausgezeichnet. Oder vielleicht sogar schon? Immerhin, Sesshōmaru war nicht unbedingt das Musterbeispiel eines großen Bruders gewesen, er hatte oft genug geglaubt, der wolle ihn umbringen. Aber – der Kerl war der Sohn zweier Daiyōkai, praktisch erwachsen und er ein Hanyō, noch dazu ein kleines Kind gewesen. Der hätte ihn doch locker umlegen können, wenn er denn wirklich gewollt hätte? Da war dieser Kampf um Tessaiga in Vaters Grab – und der zynische Satz des Herrn Hundes: du kämpfst ja immer noch wie ein Kleinkind. Und auch, als er selbst durchgedreht war, mit den Motten – da war Sesshōmaru aufgekreuzt und hatte ihn bewusstlos geschlagen. Kagome hatte ihm dann gesagt, sie hätte befürchtet, dass er ihn umbringen wolle, aber der liebe Bruder hatte nur kommentiert: es mache keinen Spaß jemanden wie einen tollwütigen Hund zu erschlagen. Naja. Eine gewisse, manchmal auch verquere, Art von Kriegerehre konnte man ihm nicht absprechen. War es wirklich unter der Würde gewesen ein Kleinkind oder einen durchgeknallten Halbbruder umzubringen? Das machte man nur, wenn der topfit war? Nun gut. Daran war der liebe Bruder ja wohl gescheitert. Und trotzdem, gerade in der letzten Zeit, da hatten sie sich doch eigentlich gut verstanden. Keine ernstgemeinten Duelle mehr, dafür Rin, auf die er aufpassen sollte – was ja immerhin bedeutete, dass ihn Sesshōmaru da für fähiger hielt als Jaken. Wozu zugegeben nicht sonderlich viel gehörte, ehemaliger Krötenkönig hin oder her. Tja. Und jetzt latschte er hier mehr oder weniger die halbe Unterwelt ab um eben besagten großen Bruder wieder ins Leben zu holen. Wann eigentlich hatte er angefangen sich um den Riesenhundeidioten zu sorgen? Vielleicht in dem Moment, als ihm dämmerte, dass an dessen Ableben leider auch ein komplettes Fürstentum samt Braut hing? Oder auch nicht. Ja, der war ein Blödmann, stur, arrogant und …. aber er war eben auch sein einziges Familienmitglied. Und wenn er so recht gesehen hatte, trauerte dessen Mutter auch sehr um ihren einzigen Sohn. Dafür, dass sie ganz sicher nicht glücklich über den Sohn einer Rivalin war, hatte sie sich gut gehalten, ja, war nett zu ihm gewesen.   Oh. Er blieb stehen. Diese ganze Grübelei hatte ihn nahe an die Hütte gebracht und seine Nase verriet ihm Hitze, Gestank. Ein scheinbarer Ring schloss sich würgend um seine Kehle. Das stank nach kochendem Blut! Was war das denn für ein Kerl? Noch einen Schritt näher erkannte er den Dämon deutlich. Nun ja. Blind war der, genauer, der besaß keine Augen, keine Nase, keine Ohren, keine Haare. Um korrekt zu sein, keinen Kopf. Zwischen den Schultern gab es keinen Hals, nichts. Erst auf den zweiten Blick erkannte Inu Yasha etwas wie ein Gesicht. Nun gut. Einen Mund, der sich auf Brusthöhe befand. Ansonsten war der Typ unbekleidet, sah man von einem roten Tuch um die Lenden ab. Unter ihm befand sich eine brodelnde rote Flüssigkeit – kochendes Blut. Und der Dämon glitt da wie auf Schienen drüber. Das war irritierend. Erst dann entdeckte der Hanyō Nägel, die aus der Flüssigkeit ragten, und auf denen sich der „auf Blut tanzt“ bewegte. Metall und kochende Flüssigkeit? Das musste recht heiß sein. Und das, wo seine Füße doch schon förmlich zu erfrieren drohten. Das mit dem Tanzen kam dagegen hin. Elegante Schleifen auf den Nägeln. Äh. Ja. Und jetzt? Keine Schwerter, kein Klauenangriff, keine Juwelensplitter, aber er sollte an dem Kerl vorbei? Hatte nicht jemand eine gute Idee? Kagome? Das waren unter anderem die Sachen wo er sie so schrecklich vermisste. Naja, auch nachts fehlte ihre Wärme, ihr Lachen, wenn er aß... Na schön. Was sollte er denn nur mit diesem Unterweltdämon anfangen? Wie bekam er den aus dem Weg? Sang der etwa? Es war nichts zu hören, aber die Ohren des Hanyō zuckten. Sein Gegenüber bewegte sich in Schleifen, schien stumm vor sich hin zu singen, nach einer unhörbaren Melodie zu tanzen. Sollte er die etwa hören? War das die Lösung? Nein. Seine Ohren waren wirklich gut, aber da war nichts. Und die Tatsache, dass der ein wenig mit den Armen schlängelte, deutete auch auf den Tänzer hin. Nur – wie bekam er den aus dem Weg? Ja, schlangenähnlich. So ungefähr bewegten sich auch die Füße des Tänzers auf den offensichtlich wirklich heißen Nägeln. Sie leuchteten rötlich, glühten in der Dämmerung dieser Welt. Moment mal. Inu Yasha starrte noch einmal die Füße des Unterweltdämonen an. Schritt nach rechts, nach hinten, zur anderen Seite... Und jedes Mal der gleiche Rhythmus, der gleiche Weg über dem brodelnden Blut. War das etwa der sichere Pfad? Jetzt aufmerksam geworden suchte er erneut nach der Wiederholung. Er hatte doch so einige Schwertkämpfe hinter sich gebracht und erkannte, dass den Bewegungen ein Schema zugrunde lag. Nur, welches? Die Nägel, das Metall, natürlich. Die spitzen Nägel waren heiß – lästig und trotz seiner abgehärteten Füße würde das, nun ja, höllisch weh tun. Aber da, wo der Tänzer tanzte, waren die Nägel nicht spitz, eher wie kleine Platten. Vermutlich auch ziemlich warm, aber, das machte ja nichts. Immerhin würde er sich nicht aufspießen. Hm. Der Kerl tanzte also auf den flachen Flächen, immer wieder, erneut den gleichen Weg. Das musste doch einfach die Lösung sein. Wenn er selbst nur auf diesen flachen Platten ging – oder eher, sprang … Naja. Da gab es ziemlich lange Arme. Wenn die ihn in die brodelnde Flüssigkeit stoßen würden, wäre das sein Ende. Das bedeutete, er musste verflixt schnell sein – und genau springen, denn die einzelnen Platten waren sicher einen Meter auseinander. Oh man. Bruderherz konnte sich ausgiebig bei ihm bedanken! Jetzt war es wieder so weit. Der Tänzer wich nach links an die Wand, verschränkte die Arme und zögerte einen Moment, ehe er erneut seine Runde begann. Das musste das Zeitfenster sein, in dem er selbst rasch hinübergelangen konnte. Da waren Platten. Drei Sprünge. Und bitte nicht daneben landen, das würde fatal werden. Schön, der drehte erneut seine Runde, eine endlose Wiederholung, anscheinend. Hier wurde offensichtlich nicht nach Kampftalent oder – geist gefragt, sondern nach einer strategischen Erkenntnis. Immerhin war ihm neu, dass er über so etwas verfügte. Jetzt war es wieder soweit, der Tänzer verschränkte die Arme an der linken Wand. Ohne jedes Zögern setzte der Hanyō auf die flachen Platten – und hastete gleich weiter zur nächsten. Das war wirklich heiß, zumal, seine Füße doch sehr ausgekühlt waren. Noch ein Satz und noch einer – er hatte die andere Seite der Hütte erreicht und drehte sich um. Der Tänzer drehte bereits stoisch die nächste Runde. Musste der arme Kerl das etwa in alle Ewigkeit machen? Das war mehr als langweilig. Immerhin waren die eigenen Füße wieder aufgetaut – und, das gab er zu, wenn er nicht die Polsterungen da gehabt hätte, wäre es noch schmerzhafter geworden. Nun ja, niemand hatte je behauptet, dass die Unterwelt angenehm zu leben sei. Oder wie man das auch immer nennen wollte. So, weiter den Pfad entlang. Nur noch eine Prüfung, dann könnte er in die Welt der toten Yōkai und Sesshōmaru suchen. Ob er wohl seinen Vater auch treffen würde? Was sollte er denn dann zu dem sagen? Und, was für eine Prüfung wartete denn noch auf ihn? Entscheidung? Das war nicht unbedingt seine starke Seite, zumal, wenn er nachdenken musste.   Keine hundert Schritte weiter atmete er tief durch, als der Blutgeruch und das Brodeln seine Sinne nicht mehr malträtierten. Drei Prüfungen waren geschafft, nur noch eine. Unwillkürlich legte er die Klaue an Tessaiga. Sein Schwert würde ihm hier kaum helfen können, schon gar nicht bei einer Entscheidung, aber immerhin hatte Tenseiga da durchaus hilfreich sein können. Das würde schon gehen. Aha. Der Todesgott stand dahinten und wartete. Eigentlich war es nett ihm einen Führer durch diese Gegend zu geben. Ob da wohl die Splitter dieses Speeres hilfreich waren? Jedenfalls musste er am zweiten Tor auch den zweiten Splitter abgeben, sonst... Das sonst wollte er bestimmt nicht kennenlernen. Und er wollte auch den Kami nicht enttäuschen. Der sich offensichtlich wirklich Gedanken um ihn gemacht hatte. „Taku.“ „Du hast drei Prüfungen bestanden. Dann komm.“ „Es geht um eine Entscheidung?“ Der Shinigami schlag seinen Umhang unwillkürlich enger um sich. „Die richtige Entscheidung.“ „Und woher soll ich wissen, was richtig und was falsch ist?“ „Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht einmal welche Entscheidung du treffen sollst.“ „Tipps ja, aber nicht zu viele, oder?“ „Du lebst seit Stunden in der Unterwelt. Das ist ungewöhnlich genug.“ „Mag ja stimmen. Aber ich bin auch nicht gerade begeistert davon hier herumzulaufen.“ „Das wiederum war deine Entscheidung.“ „Taku, du nervst.“ „Lass mich raten.“ Der Todesgott wandte sich nicht um. „Wäre ich sterblich und in deiner Welt, würdest du mich hierher schicken?“ „Keh. Wenn ich alle Leute, die mir auf die Nerven gehen, hierher geschickt hätte, hättet ihr wegen Überfüllung schließen müssen.“ „Ich hörte, dein Bruder und du hättet auch so für gewisse Zuwächse gesorgt.“ „Und Naraku, ja. Und so der eine oder andere Drache auch. Und, wenn ich mich so an Schlachtfelder erinnere, waren die Menschen auch nicht gerade untätig.“ „Da hast du allerdings recht. Menschliche Schlachtfelder bedeuten für uns Shinigami immer eine Menge Arbeit. - Übrigens auch eure Schwerter.“ „Du meinst Tessaiga und Bakusaiga? Tessaiga kann mit einem Schlag einhundert Dämonen töten, Bakusaiga eintausend. Ja, zugegeben, klingt nach Arbeit. Da habe ich noch nie dran gedacht.“ Taku hätte fast geseufzt. „Immerhin weißt du das.“ „He! Ich habe nie jemanden umgebracht, der nicht mich oder meine Freunde umbringen wollte.“ „Und dein Bruder?“ „Nii-san? Der bringt Leute schon um wenn sie ihn schräg ansehen. Aber, das muss ich zugeben, er warnt.“ „Wieviel ist ein Leben wert, Inu Yasha? Das sollst du für dich nun entscheiden.“ Der Hanyō schloss daraus, dass der Todesgott irgendwelche neuen Informationen erhalten hatte und guckte an dem vorbei. Auf dem Platz vor dem Tor, in der Dunkelheit kaum zu erkennen, warteten zwei weitere Shinigami. Zwischen denen standen zwei Seelen, durchscheinende, weiße Gebilde in der Düsternis. Und ...Er rang nach Atem, als sie sich zu ihm umdrehten. „Kagome! Mama!“ Mit vier weiten Sprüngen stand er bei ihnen, wollte sie beide in die Arme schließen – und scheiterte an der Nicht-Existenz ihrer Körper. „Inu Yasha!“ kam es von beiden praktisch gleichzeitig. Dann ergänzte Kagome: „Du bist hier ...lebendig...?“ „Äh, ja.“ Wie sollte er das sagen. Er war doch so froh sie zu sehen und....Taku! Der Blick aus goldfarbenen Augen, der dem Shinigami galt, verriet die Familienähnlichkeit mit einem gewissen Hundefürsten. „Was soll das?“ So ganz genau wusste das Taku auch nicht, also sah er zu den Kollegen. Einer der Neuankömmlinge meinte: „Uns wurde mitgeteilt, dass du eine Seele aus der Unterwelt abholen willst. Soweit wir wissen, diese beiden. Mutter oder Gefährtin. Entscheide dich.“ Was? Inu Yasha rang nach Atem. Eigentlich wollte er doch Sesshōmaru … Und jetzt das? „Das ist ...grausam....“ brachte er heraus. „Ja. Das ist es!“ Kagome fuhr herum und nur die Tatsache, dass sie als Seele nichts gegen Todesgötter ausrichten konnte, und auch keinen Bogen zur Hand hatte, ließ sie seufzen. Izayoi dagegen lächelte wehmütig. „Sie ist deine Gefährtin, Inu Yasha. Ich bin schon so lange hier. Nimm sie mit. Falls du ...falls du es irgendwie einrichten kannst, dass du deinen Vater triffst, grüße ihn von mir, mein Kleiner, ja? Euch beiden, viel Glück.“ Sie wandte sich zu den Shinigami. „Bringt mich zurück. Er soll glücklich werden.“ „Mama!“ Inu Yasha brachte es kaum hervor. „Mama!“ Sie wandte den Kopf. „Werde du glücklich, dann bin ich es auch.“ Und dann war sie mit einem der Todesgötter verschwunden. Der Hanyō brach in die Knie. „Mama!“ „Das ist unglaublich großherzig von ihr gewesen,“ flüsterte Kagome und ließ sich vor ihm nieder. Erst jetzt erkannte er, dass sie nicht mehr so alt war, wie zu dem Zeitpunkt an dem sie verstorben war. Eher so alt, wie er sie kennengelernt hatte. Sie versuchte seine Hand zu nehmen, scheiterte jedoch. „Kagome....“ „Was ist denn? Du kamst in diese Welt, um.... um deine Mutter zu holen?“ Er schüttelte den Kopf. „Es ist schlimmer.“ Und Tränen begannen zu fließen. „Inu Yasha! Was ist denn los? Bitte, erzähle es mir doch. Du weißt doch, ich kann viel verstehen – aber, du musst es mir erklären. Was ist denn nur passiert? Wie lange bin ich schon tot?“ „Fünfzig Jahre und ungefähr eine Woche. Ich weiß nicht, wie die Zeit in der Welt der Lebenden verläuft.“ Er würgte es fast heraus, als er mit dem Ärmel über sein Gesicht fuhr. „Das ist so gemein, das hier, so....“ „Warum bist du hier, lebendig?“ „Bakusaiga....“ „Bakusaiga? Das ist doch Sesshōmarus Schwert?“ Er nickte nur. „Bitte, erkläre es mir. Inu Yasha, nicht weinen. Sage es mir doch, vielleicht kann ich dir helfen.“ Kagome! Seine Tränen flossen reichlicher und heißer, ohne, dass er Worte fand.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)