Nur ein kleiner Urlaub? von Minako (Wriothesley/OC) ================================================================================ Kapitel 2: Die Überfahrt ------------------------ Nach dem Einchecken, ging Minako zunächst alleine auf Erkundungstour, während Wriothesley meinte, kurz ein Nickerchen zu machen in der gemeinsamen Kajüte – oder sollte man besser Luxussuite sagen? Die Kabine war nämlich beinahe größer als Minakos altes Apartment. Die junge Frau spazierte durch die Flure der Unterdecks, bis sie von einem Geräusch stoppte. „Autsch..! Dummer Zeh.“, fluchte eine junge Frauenstimme und Minako blinzelte, als sie in der Nähe des Maschinenraumes, der mit Anemo betrieben wurde, vor einer verdächtigen Kiste kniete. „Hallo? Ist jemand dort?“, fragte sie, bevor ein lauter Schlag aus der Kiste kam, als hätte jemand vor Schreck mit dem Kopf dagegen geschlagen. „BEI MORAX‘ BART!! … Ähm.. ich meine.. Miau?!“, meinte die Stimme leicht schmerzverzerrt. Minako entfernte den Deckel der Kiste und erblickte einen rothaarigen Haarschopf. Die Unbekannte blickte auf und ihre orangenen Pupillen schauten in die neugierigen blauen Augen der Blonden. Die junge Frau, wohl maximal 16 Jahre alt, hatte Sommersprossen im Gesicht und trug Kleidung, die vermuten ließ, dass sie aus Liyue stammte. „Nanu? Hast du dich etwa an Bord geschmuggelt?“, fragte die Blonde erheitert und verschränkte die Arme. „I-Ich.. Nein, ich .. also.. ich arbeite hier!! Hier dürfen Sie nicht sein Fräulein! Gehen Sie bitte zurück an öh.. das obere Dings, ähm Sie wissen schon.“, die Rothaarige stolperte über ihre eigenen Worte, bis sie einknickte. „Okay okay.. Ich kann mir eine Fahrt nicht leisten, aber ich wollte meine Geschwister in Fontaine besuchen..“, seufzte sie dann. „Bitte verraten Sie mich nicht.“ Die Blonde lächelte. „Deine Geschwister? Ich verstehe. Meine Lippen sind versiegelt. Ich hoffe du konntest etwas Zeit mit ihnen verbringen.“ „Ja konnte ich! Vielen Dank für Ihr Schweigen! Oh.. haha, ich heiße übrigens Taiko! Und Sie?“, fragte Taiko und nahm eifrig die Hand der Älteren, um sie zu schütteln. Minako schmunzelte und schüttelte ihre Hand. „Minako. Und kein Grund förmlich zu sein. Du kannst mich ruhig duzen. So alt bin ich noch nicht.“ „Oki Minako! Freut mich, dich kennen zu lernen. Besuchst du auch Familie?“, fragte Taiko dann. „Könnte man so sagen, allerdings sind es eher enge Freunde. Aber ich habe sie eine Zeit lang als meine Familie betrachtet.“, erklärte die Blondine. „Ah cool!“ „Entschuldigung? Aber für Passagiere ist dieser Teil des Schiffs leider nicht zugänglich.“, die Stimme eines Mannes ließ die beiden Frauen aufschrecken. Und Taiko wurde etwas blass. „Gehört diese junge Dame zu Ihnen Fräulein?“, fragte der Mann, auf dessen Namensplakette „Guillaume“ stand, dann misstrauisch. „Ja, tut sie. Wir reisen zusammen. Und wir haben uns verlaufen, tut uns leid.“, entschuldigte sich Minako und Guillaume ließ die beiden noch mal mit einer Warnung und einem strengen Blick davonkommen. Als sie wieder oben an Deck waren, atmete Taiko tief durch. „Puh.. Danke noch mal. Der Typ hat mich vorhin schon fast entdeckt. Ich glaube er hätte mich eiskalt vom Schiff geworfen, wenn raus gekommen wäre, dass ich ein blinder Passagier bin..“, murmelte sie. „Haha, ich denke auch, so grimmig wie er ausgesehen hat. So was solltest du nicht öfter machen.“, schmunzelte Minako. „Werde ich nicht..! Hey, ich hab Lust zu schwimmen. Kommst du mit?“, fragte Taiko dann und lief dann hibbelig auf der Stelle. „Gerne, ich liebe Schwimmen. Dann ziehen wir uns erst mal in unseren Zimmern um und treffen uns in 10 Minuten am Pool?“ „20.“ „Okay?“ „Ja, ich futter vorher noch kurz was.“ „Oh, nach dem Essen sollte man aber nicht ins Wasser.“ „Du hörst dich schon an, wie meine große Schwester.“ „Hahaha.“ Und so verabschiedeten sich die beiden Frauen kurzfristig, um sich in ihre Kabinen zurück zu ziehen. Bei der Gelegenheit konnte sie auch mal schauen, ob Wriothesley noch schlief. Als sie die Tür öffnete, erblickte sie ihren Liebsten auf dem Bett liegen. Eine Hand war über seinem Gesicht, aber anhand seiner Körpersprache wusste sie, dass er wach war. Sie lief zum Bett und kniete sich vor ihm. „Willst du die gesamte Überfahrt hier versauern?“, fragte sie mit einem neckischen Unterton. „Kommst du mit zum Pool?“, fragte sie dann. „Eine Abkühlung klingt verlockend. Warum nicht.“, meinte Wriothesley und Minako war etwas verwundert, dass sie ihn so schnell überzeugen konnte. „Und ich dachte schon, ich müsste dich lange überreden. Oder mit Gewalt hinter mir herziehen.“, lachte sie dann, als sie sich selbst in passende Badekleidung umzog, während Wriothesley es ihr gleichtat. „Du hast immer noch so ein Bild von mir?“, seine neckische Frage ließ sie erneut lachen. „Natürlich nicht. Aber du bist trotzdem so verschanzt in Meropide, dass es trotzdem ungewohnt sein muss, jetzt hier unter die Leute zu kommen.“ „Das ist wahr, aber das heißt nicht, dass ich diesen frischen Wind nicht genieße.“, antwortete er und nahm eine Tasche mit Badetüchern und Zubehör für den Badeausflug mit. „Oh, nicht dass du dich wunderst. Ich habe hier jemanden kennen gelernt eben. Sie wirkt ganz sympathisch, aber sie wirkt manchmal wie Fräulein Furina.“, warnte Minako ihren Freund. „Du hast jemanden kennen gelernt?“, fragte Wriothesley und Minako erzählte ihm von Taiko und wie sie sie getroffen hatte. Er seufzte danach nur. „Es ist nicht gut, wenn du Kontakt zu Leuten hast, die Gesetze missachten.“ „Sie wollte nur ihre Geschwister besuchen. Sie hat keine kriminelle Energie.“, wehrte sich Minako und sah Taiko von weitem. Sie winkte vom hohen Sprungturm. „Hiiiiiiiier!!“, rief sie und sprang auf dem Brett, was eine ziemlich dumme Idee war, denn sie rutschte aus und fiel ins Wasser. „Oh man.“, seufzte Wriothesley und Minako kicherte. „Ich sagte ja, sie ist sehr lebhaft.“ Als Taiko aus dem Pool kletterte, bemerkte sie sofort den attraktiven Mann bei Minako. „Uh, süßer Typ, den du dir da geangelt hast. Ich beneide dich.“, grinste sie und Minako wurde kurz rot. „Ehm, ja. Taiko das ist Wriothesley. Wrio, das ist Taiko.“, stellte sie die beiden einander vor. Danach gingen die drei wieder in den Pool, wo Taiko Minako zu mehreren Wettkämpfen nötigte, wie Wettschwimmen oder wer besser vom Sprungturm springen konnte. Wriothesley beobachtete die beiden, bevor ihm der Trubel im Pool zu viel wurde und er sich zu einem der Whirlpools zurückzog. Er genoss das heiße Wasser und die prickelnde Wirkung der Luftblasen, die durch die Wasserdüsen ins Wasser gepresst wurden. Dabei schaute er wieder zu Minako und Taiko und lächelte leicht. Denn auch seine Freundin wirkte heute deutlich entspannter und fröhlicher, als die letzte Zeit. Ihm war ja mehr als bewusst, dass sie sich einsam fühlen musste, wenn er kaum Zeit für sie hatte. Minako bemerkte den prüfenden Blick aus der Ferne und blickte zu Wriothesley. Sie entfernte sich von Taiko und ließ sich auch im Whirlpool nieder. „Das Mädchen ist echt anstrengend.“, kommentierte sie und seufzte wohlig auf, als das aufgewirbelte Wasser ihre Haut massierte. „Aber immerhin hast du Spaß. Das ist die Hauptsache.“, meinte Wriothesley und legte seinen Arm unter dem Wasser um ihre Hüfte, um sie etwas an sich zu ziehen. Minako lächelte und lehnte mit ihrem Kopf an seiner Schulter. „Es ist spaßig, ja. Aber auf Dauer würde ich sicher wahnsinnig werden.“, lachte sie, als Wriothesley schmunzelte und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. „Oi, oi, es werden aber keine schmutzigen Dinge hier gemacht. Also Badehöschen schön anlassen.“, meinte Taiko fast schon ein wenig zu laut, als sie dazu stieß, was einige andere Besucher veranlasste, zu dem nun erröteten Pärchen zu blicken. „Das hatten wir auch nicht vor.“, wehrte sich die Blonde und boxte ihren Freund in die Seite. „Nun sag doch auch mal was.“, murmelte sie und fühlte die Schamesröte immer mehr von den komischen Blicken der anderen. Wriothesley lachte nur wortlos in sich hinein, er genoss es, sie so hochrot zu sehen. Taiko kicherte und lehnte sich im Whirlpool auch zurück. „Aaaah. So ein Ding hätte ich gerne bei mir Zuhause.“, seufzte sie. Minako und Wriothesley schmunzelten und genossen eine kurze Stille, bevor sie ihr Umfeld wieder mehr wahrnahmen, als sie spielende Kinder hörten und eine ältere Dame sahen, die offenbar Probleme hatte mit der Kondition eines der Kinder. Drei Kinder, 9 Jahre ungefähr, waren bereits im hinteren Bereich des Pools, der wie eine Treppe schrittweise immer tiefer wurde. Das vierte Kind saß im Rollstuhl und wartete darauf, dass ihre ältere Begleiterin – entweder die Großmutter oder Pflegerin – das Kind aus ihrem Rollstuhl hievte, um sie ins Wasser zu setzen. „Immer langsam, eure Oma ist nicht mehr die Jüngste.“, lachte die ältere Dame und versuchte das Mädchen hochzuheben, scheiterte jedoch. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, sprang Wriothesley aus dem Whirlpool und lief zu dem Geschehen. Die beiden Frauen im Whirlpool schauten ihm nach und Minakos Blick wurde sanfter und verträumter, als sie sah, wie Wriothesley Hilfe anbot und das Kind ohne Probleme auf seine Arme hob. „Das ist wirklich sehr zuvorkommend, junger Mann. Vielen Dank.“, bedankte sich die ältere Dame, als Wriothesley das Mädchen in den Pool trug und dort langsam ins Wasser ließ. Dabei achtete er darauf, dass sie nicht unter ging. Die Kinder freuten sich ebenso und versammelten sich um den Schwarzhaarigen. „Wow. Er wirkt äußerlich ein wenig grummelig, aber er scheint ein wirklich toller Mensch zu sein.“, kommentierte Taiko. „Oh ja, das ist er wirklich. Lass dich nicht von seiner Erscheinung täuschen. Er ist der süßeste Mann, den es gibt.“, murmelte sie leise. „Uiuiui, da ist aber jemand heftig verliebt. Gibt es schon Hochzeitspläne?“, stichelte Taiko grinsend weiter. Minako wedelte panisch mit den Armen. „Nein, nein. Noch gar nichts in der Richtung. So lange sind wir auch noch gar nicht zusammen eigentlich..“ „Wie lange?“ „Die Tage müsste es ein Jahr werden.“ „Hui, das ist doch schon lange! Feiert ihr?“ „Ich denke nicht. Er wird sich sicher nicht mal daran erinnern, dass wir Einjähriges haben. Er hat immer sehr viel zu tun.“ „Oh. Wie blöd.“ Minako schüttelte den Kopf auf Taikos Worte. „Das ist nicht schlimm. Ich weiß ja, dass er alles tut, was er kann, um mir zu zeigen, wie wichtig ich ihm bin. Sein größtes Geschenk sind diese Tage, die wir zusammen verbringen können.“ „Aww.“ Wriothesley schien bei den Kindern sehr beliebt geworden zu sein. Die Jungs ahmten ihn nach, wenn er ihnen etwas zeigte (Auf Wunsch des Mädchens, da er so stark war) und die Mädchen himmelten ihn an. Er war begehrt wie ein Prominenter. „Er wäre sicher ein toller Vater..“, meinte die Blondine leise und konnte nicht anders, als sich vorzustellen, wie das Leben an seiner Seite wäre. Dabei beobachtete sie ihn weiter, wie er dem Mädchen am Schluss wieder aus dem Wasser half und zurück auf den Rollstuhl setzte. Als sich die Großmutter noch einmal mit einer Verbeugung bedankte, kratzte er sich verlegen am Nacken und ging wieder zum Whirlpool zurück. Nachdem er sich hingesetzt hatte, war die Blondine wieder in seinen Armen. „Das war so süß von dir.“, meinte sie. Wriothesley lächelte. „Das war nichts Besonderes. Ich bin froh, wenn ich helfen kann.“, antwortete er. „Und DAS liebe ich so an dir. Du willst immer allen helfen.“, säuselte Minako verliebt und kuschelte sich an ihn. „Bei Morax. Nehmt euch endlich ein Zimmer.“, lachte Taiko dann mit einem gespielt genervten Unterton. Das Pärchen sah einander an. „Das hören wir irgendwie öfter. Das erste Mal, als wir noch gar nicht richtig zusammen waren.“, lachte die junge Frau dann. „Und wie immer, halte ich das für eine gute Idee.“, überlegte Wriothesley, woraufhin Minako ihn erneut sanft boxte, diesmal auf die nackte Brust. „Du kannst echt ein Blödmann sein.“, schmunzelte sie dabei verspielt. „Und trotzdem liebst du mich.“ „Touché.“ Nachdem das Schiff in Liyue angelegt hatte, musste sich Taiko von dem Pärchen verabschieden. „Macht's gut! War lustig mit euch. Können wir in Kontakt bleiben?“, fragte die Rothaarige dann mit einem schelmischen Grinsen. „Na klar. Meine Adresse hast du und ich habe deine. Wir können uns Briefe schreiben und mal besuchen kommen. Aber.. nicht mehr als blinder Passagier, in Ordnung?“, zwinkerte Minako. „Sonst muss mein Freund dich verhaften.“, fügte sie hinzu und deutete auf Wriothesley neben sich. „Und das willst du nicht.“ „Och, auf ein bisschen Bondage bei so einem hübschen.. Ja schon gut ich höre auf.“, lachte Taiko, als sie merkte, wie das Paar unruhig auf ihren Witz reagierte und sogar der ruhigeren Minako eine kleine Wutader an der Stirn platzte. Das Schiff fuhr dann direkt in die Region Mondstadt. Dort hielt es an der Falkenküste. „Wir müssen noch ein wenig Laufen bis zur Hauptstadt. Bleiben wir lieber auf dem Weg, wir wollen ja keine Hilichurl oder anderen Monstern begegnen.“, sprach Minako und lief mit Wriothesley, der das Gepäck hinter sich her zog, an Land. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)