Adventskalender Haikyuu!! 2023 von Scharon ================================================================================ Kapitel 20: Tanaka ------------------ Ich sehe Asahi eine Weile nach als er sich entfernt. So aufgebracht, wie er war, scheint es ihn wirklich beschäftigt zu haben, wie Noya und ich zu einander stehen. Ich erinnere mich, dass er sich müde an mich gelehnt hatte. Sah das denn wirklich so aus als würden wir kuscheln? Meine Wangen werden spürbar warm. Ich mag Noyas Nähe. Er hat keine Angst vor Körperkontakt und wir berühren uns viel, aber kuscheln? Kuscheln würde er wohl nur mit Asahi wollen. Das macht man doch nur, wenn man verliebt ist, oder? Und das Noya meine Nähe sucht, wenn er gerade Sogen wegen Asahi hat, ist ja auch irgendwie klar. Ich setze meine Suche nach Kyokos Kette gedankenversunken fort, lehne mich hinter die Bühne. Als ich Noya getröstet habe, da haben wir uns umarmt. Aber ganz normal wie Freunde das tun, oder etwa nicht? Er hatte mich an sich gedrückt, in seiner Verzweiflung. Das ist doch was ganz natürliches, dass er Halt gesucht hat. „Hey, Ryu!“ Ich schrecke zusammen und mein Herz schlägt augenblicklich schneller. Ich dreh mich zu Noya um, der sich leicht zu mir vor gelehnt hat, die Finger auf dem Rücken verschränkt. Er lächelt vergnügt. „Was machst du denn hinter der Bühne?“ Ich drehe mich zu ihm um und fasse ihn an den Schultern. „Ich bin auf einer wichtigen Mission. Der wichtigsten überhaupt!“ Er blinzelt, dann grinst er mich an. „Ja?“ Ich nicke. „Kyoko hat ihre Halskette verloren.“ „Was?!“ Entsetzt packt er nun auch meine Schultern. „Die hübsche Silberkette mit dem Vogel dran?“ „Ja, genau.“ Wir sehen uns ernst in die Augen. Dann sprintet er davon, Richtung Geräteraum. Er wird mir helfen, natürlich. Zufrieden grinsend wende ich mich wieder dem Rücken der Bühne zu. Hinter mir quietschen ein paar Schuhe und ich lasse mich ablenken, sehe wie Akaashi zu Kageyama rüber geht. Ich spitze die Ohren, während ich weiter nach Kyokos Halskette suche. „Hast du vielleicht mittlerweile etwas von Oikawa gehört?“ Die Stimme von Fukurudanis Zuspieler klingt besorgt, was mich nicht verwundert, war er ja schließlich hautnah dabei als sich Oikawa im Spiel gegen seine Mannschaft verletzt hat. „Das würde mich auch interessieren“, klinkt sich Bokuto mit lauter, doch bedrückter Stimme in das Gespräch ein. Ich wende ihnen den Kopf zu und sehe wie seine linke Hand über Akaashis Nacken streicht, ehe sie auf seiner Schulter zur Ruhe kommt. Ich spüre, wie mein Herz etwas schneller schlägt. Was für eine zärtliche, vertraute Geste. So berührt man niemanden, für den man nichts empfindet. Dann sind sie wohl tatsächlich ein Paar. Ich ertappe mich bei einem Lächeln, freue mich tatsächlich für die beiden. Dass sie jemanden haben, mit dem sie romantische Gefühle teilen können. Beneidenswert. „Er wird wieder gesund.“ Das Lächeln, was sich auf Kageyamas Lippen formt ist ein sanftes, ehrliches und zugleich erleichtertes Lächeln. Ich atme durch. Sehr schön. Etwa eine Stunde vergeht und während langsam die Sonne untergeht, habe ich die Kette immer noch nicht gefunden. Sie muss aber doch irgendwo in der Halle sein... „Ryu!“ Ich erschrecke mich und sehe Noya mit großen Augen an. „Du bist echt leise wie ein Mäuschen.“ Mein Herz klopft aufgebracht während er nur fragend den Kopf zur Seite legt. Dann grinst er mich an. Ich blinzel irritiert, da nimmt er meine Hände in seine, was mich noch mehr irritiert. Seine schmalen Finger sind angenehm warm. Hoffentlich sieht das Asahi nicht, sonst denkt er gleich wieder was Falsches. Plötzlich spüre ich, wie sich etwas Kleines, Hartes an meine Handfläche drückt. Schnell sehe ich nach und halte Kyokos Kette in der Hand. Erstaunt fliegt mein Blick zu Noya hoch, der mich weiter angrinst. „Hab sie gefunden. Sie war zwischen die Handtücher gerutscht, ganz unten im Wäschewagen.“ „Super!“, rufe ich erfreut und betrachte den glitzernden Schmuck. „Warum hast du sie ihr nicht...?“ Ich breche meinen Satz ab als Noya mir zu zwinkert. „Sie hat doch dich gefragt, oder?“ Mein Herz schlägt schneller. „Danke.“ Ich eile rüber zu Kyoko und als ich neben ihr zum Stehen komme, dreht sie sich bereits zu mir um. „Bitteschön“, sage ich mit warmer Stimme und roten Wangen während ich ihr die Kette hinhalte, dass der Anhänger aus meiner Hand baumelt. Ihre Augen werden riesig und mein Herz klopft schneller. Dann macht sie einen Schritt auf mich zu und wirft die Arme um meinen Hals. Ich erstarre. Sicher setzt mein Herzschlag für ein paar Sekunden aus. „Danke, Tanaka. Du weißt gar nicht wie glücklich du mich machst.“ Jetzt schlägt mein Herz wieder, hämmert gegen die Brust als sie sich an mich schmiegt. Ihre Haare fühlen sich weich an meiner Wange an und sie duftet nach frischem Obst. „G-Gerne“, kommt es gepresst über meine Lippen, ich kann mich immer noch nicht bewegen. Sie lehnt sich zurück umschließt meine Hand in der ich die Kette halte mit beiden Händen und lächelt mich an, dass meine Knie ganz weich werden. „Möchtest... Möchtest du vielleicht mal... mit mir einen Kaffee trinken gehen?“ Ich sehe sie mit großen Augen und offenem Mund an, ihre warmen Augen, die roten Wangen und das verlegene Lächeln. Sie ist so wunderschön... und fragt mich? Eine ganze Weile vergeht, dann bringe ich es endlich über die Lippen, die Antwort. „Ja. Sehr gerne.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)