Vom Schicksal erwählt! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 19: Eine kleine Unaufmerksamkeit! ----------------------------------------- Eine kleine Unaufmerksamkeit! Zufrieden wischte sich Kagome den Schweiß von der Stirn, nachdem sie ihr soeben fertiggestelltes Kunstwerk betrachtete. Wie versprochen half sie ihrer besten Freundin am heutigen Tag den Laden für Valentinstag vorzubereiten. „Langsam könnte man meinen, dass du eine Lehre zur Gärtnerin und Floristin gemacht hast.“ Staunend betrachte Sango den Aufbau. „Soll ich etwas ändern?“, wollte Kagome dennoch wissen. Immerhin hatte Sango einen gewissen Blick für Dinge, die Kagome vielleicht nicht so wichtig waren. „Nein. Es sieht wirklich gut aus. Danke nochmal, dass du mir hilfst“, bedankte sie sich abermals. „Nicht dafür. Was soll ich denn als nächstes tun?“, wollte Kagome wissen. Immerhin gab es bestimmt noch einiges, bei dem sie Sango unter die Arme greifen konnte. „Du könntest…“ Doch das kleine Glöckchen an der Tür unterbrach das Gespräch abrupt. Mit einem Lächeln wendeten sich die beiden Frauen dem Kunden zu. „Hallo“, kam es lächelnd von der jungen Frau, die Kagome mittlerweile sehr bekannt war. „Kann ich ihnen helfen?“, wollte Sango professionell von ihr erfahren. Kurz sah sich Rin in dem kleinen, aber gemütlichen Laden um. „Könnten sie mir einen Strauß zusammenbinden? Ich würde gerne das Grab meiner Eltern besuchen“, erklärte Rin ihr Anliegen. Wie immer suchte Sango ein paar Blumen für den Anlass zusammen. Sie machte einen groben Entwurf und sprach sich mit ihrer Kundin ab. Kagome beobachtete stillschweigend das Geschehen, hatte zuvor nie mitbekommen, dass jemand aus der Familie Takahashi Blumen bei Sango gekauft hatte. „Hilfst du heute wieder aus?“, sprach Rin sie plötzlich an, als Sango mit der Beratung fertig geworden war und den Strauß begonnen hatte zu binden. „Ja. Aber was machst du hier?“, tat Kagome ihre Verwunderung kund. „Sess hat mir von dem Laden erzählt, in dem du ihn damals begegnet bist. Seitdem komme ich regelmäßig, um hier Blumen zu kaufen, dich habe ich allerdings noch nie hier erwischt“, lächelte Rin. Nun erinnerte sich Kagome auch wieder an damals. Sie hatte ihm einen Strauß gemacht für Rin. Es freute Kagome, dass sie Sango durch diesen Gefallen damals eine neue Kundin beschert hatte. „Ich muss leider wieder weitermachen“, entschuldige sich Kagome. Denn es gab noch so viel für die beiden Frauen zu tun. Kleine Pläusche waren da eben nur mangelhaft im Zeitplan enthalten. „Nicht schlimm. Wir sehen uns ja heute Abend“, winkte Rin ab. Nur zögernd brachte Kagome ein kleines Nicken zustande. Sie würde am liebsten auf diese Veranstaltung verzichten. Doch versprochen war eben versprochen und Kagome würde sich daranhalten, auch wenn sie keine große Lust darauf hatte, sich nochmals zu blamieren. „Wieso muss es unbedingt rot sein?“, seufzte Inuyasha frustriert, während Rin ihm eine Krawatte umgebunden hatte. „Weil morgen der Tag der Liebe ist und Kagome ein rotes Kleid von mir bekommen hat“, stellte sie sofort klar. Noch ein paar Handgriffe erledigte sie, um sein Aussehen zu verbessern. „Aber Kagome und ich sind kein Liebespaar. Wir gehen da einfach nur zusammen hin. Kannst du ihr nicht das Blaue geben?“, bettelte er sie an. Am heutigen Abend würden sowieso alle Blicke auf ihnen liegen. Der Aufruhr vom letzten Mal war bestimmt noch gut in Erinnerung. Dass sie beide nun auch noch zusammen in der Farbe der Liebe erscheinen würden, würde nur noch für mehr Gesprächsstoff sorgen. „Nein. Blau steht Kagome nicht. Außerdem haben wir keine Zeit mehr alles zu ändern“, sprach sie ein gekonntes Machtwort. Die junge Frau war schon immer eine recht zielstrebige Persönlichkeit gewesen, wenn sie etwas wollte. Dass sie genau diese Farbe wählte, zeigte nur, was sie sich insgeheim wünschte. In den letzten Wochen hatte sie immer und immer wieder das Thema Kagome aufgeworfen. Sie schien die junge Frau wirklich zu mögen und hätte sie am liebsten in ihre Familie aufnehmen wollen. „Ist es zu spät, um zu sagen, dass es mir nicht gut geht?“, kam es sarkastisch über seine Lippen. Rins Antwort kannte er darauf schon, bevor sie diese überhaupt ausgesprochen hatte. „Viel zu spät“, erklang auch ihre melodische Stimme. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, schob sie Inuyasha auch gleich aus seinem Zimmer. Vermutlich wollte sie einfach verhindern, dass er seine Zimmertür abschloss und doch noch zu Hause blieb. „Kagome kommt heute direkt zu der Veranstaltung?“, hakte sie nach. Nickend bestätigte er ihre Frage. Sie hatte ihm schon am Nachmittag geschrieben, dass sie es leider nicht schaffte pünktlich zu sein. Inuyasha hatte Sesshomaru deshalb gebeten zu ihr zu fahren und ihr das Kleid, welches Rin ausgesucht hatte, zu bringen. Das sein Bruder nun ebenfalls ihre Adresse kannte passte dem jungen Mann nicht wirklich, doch zeitlich wäre es auch für ihn zu knapp geworden. Ihm war schlicht nichts anderes übriggeblieben. „Na hoffentlich konnte sie sich ordentlich vorbereiten.“ Inuyasha war sich sogar ziemlich sicher, dass Kagome dies hinbekommen würde. Er hatte sie noch nie ohne Schminke gesehen und war sich sicher, dass sie genau wusste, wie sie sich für eine Veranstaltung zu stylen hatte. Wartend stand Kagome vor dem imposanten Gebäude, das am heutigen Tag die Veranstaltung ausrichtete. Um an dieser teilnehmen zu können, brauchte man eine Einladung, die sie erst von Inuyasha bekommen würde. Kagome hatte sich extra beeilt, nachdem sie zuvor noch einen Auftrag für Naraku erledigen musste. Dass sie nun hier war, wusste der Mann im mittleren Alter natürlich nicht. Kagome hatte zusammen mit Sango einen Auftrag vorgetäuscht. Sie hatte ihre beste Freundin gebeten dringend nach diesem Kunden sofort da zu sein. Zu ihrem Glück hatte alles geklappt. Die Veranstaltung hatte am späteren Abend begonnen. Demnach hatte sie ausreichend Zeit gehabt, noch zu duschen und sich ordentlich zu stylen. Sango hatte sie anschließend zur Veranstaltung gefahren und ihr einen schönen Abend gewünscht. Sie war sich noch nicht sicher, ob dies wirklich wahr werden würde. Immer wieder spürte sie die Blicke auf sich. Vermutlich, weil sie einigen doch in Erinnerung geblieben war. „Kagome“, hörte sie plötzlich ihren Namen. Suchend sah sie sich um und entdeckte nun auch die Limousine, aus der soeben die Familie Takahashi stieg. Inuyashas Vater half seinen Sohn soeben in den Rollstuhl, der von Sesshomaru bereitgestellt worden war. Mit einem mulmigen Gefühl lief sie auf die kleine Familie zu. „Du siehst wirklich hübsch aus“, lächelte Rin sie an und richtete kurz eine Haarsträhne, die wohl noch nicht ganz perfekt saß. „Danke schön“, kam es leise von Kagome. Solche Komplimente bekam sie nicht oft. Sie freute sich und doch war es ihr irgendwie peinlich. „Wollen wir auch gleich reingehen?“, wurde von Inuyashas Vater in die Runde gefragt, als auch Inuyasha endlich in seinem Rollstuhl saß. Mit leicht klopfendem Herzen folgte Kagome der Familie. Die Damen hatten sich bei ihren Männern eingehackt, während Kagome einfach neben Inuyasha herlief, der von ihrem Fahrer die kleine Rampe hinaufgeschoben wurde. Am großen Eingangstor wartete ein Mann auf die Familie. „Eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses für die Damen.“ Überrascht sah Kagome auf die wunderschöne rote Rose, die ihr von dem Mann mit einem Lächeln gereicht wurde. „Danke schön“, bedankte sich Kagome und roch einen kurzen Moment an der Blume. „Kommst du?“, hörte sie Inuyashas Stimme. Eilig erhob sie wieder ihren Blick und entdeckte, dass die anderen schon einige Schritte von ihr entfernt standen. Mit schnellen Schritten schloss sie daher zur Familie auf, um diesen Abend beginnen zu können. Kurz sah Inuyasha Kagome hinterher, nachdem diese kurz auf die Toilette gehen wollte. Er musste schon zugeben, dass sie am heutigen Abend wirklich umwerfend aussah. Das rote Kleid aus Seide mit der schwarzen Spitze stand ihr wirklich hervorragend. Der tiefe V-Ausschnitt setzte ihre Oberweite perfekt in Szene und der durchsichtige Tüll um ihre Beine gab einen schönen Blick auf ihre langen Beine frei. Das Kleid lag eng an ihren Körper. Ihre Kurven wurden perfekt hervorgehoben und machten sie damit zu einem Hingucker des Abends. Den anderen Männern schien dies ebenfalls aufgefallen zu sein. Immer wieder warfen sie ihr Blicke zu oder sahen ihr wie jetzt gerade hinterher. „Ich muss schon sagen… so heiß hätte ich sie mir nicht vorgestellt.“ Überrascht sah Inuyasha auf Miroku, der sich soeben neben ihn gesetzt hatte, da er dies nicht mitbekommen hatte. „Hör auf so zu reden“, knurrte Inuyasha. Er empfand schon die Blicke der lüsternen Kerle schwer zu ertragen. „Du kannst mir nicht sagen, dass dich ihr Aufzug nicht anmacht“, machte er einfach weiter. Inuyasha konnte dem nicht widersprechen. Er fand Kagome unheimlich attraktiv an diesem Abend. Doch sie war eben nur seine Begleitung. Sie war eben gekauft, um ihm den Abend zu versüßen. „Ich freue mich wirklich sie kennenzulernen“, freute sich Miroku. Inuyasha atmete tief durch. Sein Freund war keine einfache Person. Frauen waren oft sein Spielzeug und Kagome sollte auf keinen Fall sein neues Opfer werden. „Lass deine Finger bei dir“, forderte er deshalb von seinem besten Freund. „Keine Angst, Kumpel… diese Frau gehört dir allein.“ Inuyasha musste sich bei der Bemerkung ein Lachen verkneifen. Kagome würde niemals ihm gehören. Sie war eine Prostituierte, die jeden Mann in andere Welten brachte. „Hör auf mit deinen blöden Sprüchen. Wenn du sie in Verlegenheit bringst, setzt es was“, murrte Inuyasha und sah, dass Kagome bereits zu ihnen zurück kam. Er hoffte wirklich, dass sie mit Mirokus Art umgehen konnte. Immerhin würde sie ihn noch so einige Male bei den Veranstaltungen sehen müssen. „Guten Abend.“ Kurz senkte Kagome den Blick und versuchte sich so professionell wie möglich zu benehmen. „Hey. Die Förmlichkeit kannst du lassen. Ich bin Miroku... Inuyashas bester Freund“, ergriff der Mann einfach ihre Hand. Überrascht sah sie zu Inuyasha, der kopfschüttelnd eine Hand am Kopf hatte. Es schien ihm peinlich zu sein. „Freut mich, Miroku. Ich bin Kagome die Begleitung von Inuyasha an diesem Abend“, stellte sie sich auch vor. Anschließend setzte sie sich wieder auf ihren Platz neben Inuyasha. Miroku nahm den Platz neben ihr ein, waren Rin und Sesshomaru doch soeben auf die Tanzfläche verschwunden. „Nicht nur am heutigen Abend, wie ich erfahren durfte. Du siehst wirklich hinreißend aus“, lächelte er charmant. Kagome war sich sicher, dass er so einige Frauen mit diesem Lächeln herumkriegte. Doch bei ihr blieb der Effekt aus. Sie ließ sich nicht mehr so einfach einlullen. „Danke. Du aber auch“, gab sie das Kompliment zurück. Immerhin hatten sich am heutigen Abend nicht nur die Damen in Schale geworfen. Auch die Herren zeigten, was sie hatten. „Gefällt dir der Abend denn? Ohne Kikyo muss er doch perfekt sein, oder?“ Kurz entglitten Kagome die Gesichtszüge. So offen auf Inuyashas Exverlobte angesprochen zu werden, war wirklich unangenehm. „Miroku“, wurde er auch gleich von Inuyasha gestoppt. Für Kagome änderte es nichts an der Situation. Irgendwie hatte sie sowieso das Gefühl, dass alle drauf warteten, dass sie sich wieder einen Fehltritt erlauben würde. Kurz glitt ihr Blick zur Tanzfläche. Rin und Sesshomaru amüsierten sich wirklich sehr. Vielleicht würde Kagome eine Ablenkung auch guttun. „Willst du tanzen?“, fragte sie daher Inuyasha. Ein Rollstuhl hinderte sie in ihren Augen nicht daran, dass man auf einer Tanzfläche seinen Spaß hatte. „Wie bitte?“, kam es auch gleich ungläubig von ihm. „Wir gehen tanzen“, stellte sie fest und was schon aufgestanden und hatte sich hinter Inuyasha gestellt. Die Proteste seinerseits ignorierte sie einfach. Sie wollte der Situation entkommen und ihr war egal wie. Fassungslos schaute Inuyasha Kagome dabei zu, wie sie anfingen, sich im Takt zu bewegen. „Kagome… hör auf damit“, forderte er von ihr. Er konnte ja verstehen, dass es unangenehm für sie gewesen war. Doch dass sie sich nun so gewagt auf der Tanzfläche präsentierte, war wirklich unpassend, zumindest für ihn. „Ach komm schon… hab doch einfach ein bisschen Spaß!“, sprach sie und beugte sich lächelnd zu ihm herunter. Dabei legte sie ihre Hände um seine Schultern. Früher als er noch laufen konnte, wäre er bestimmt auf ihre Aufforderung eingegangen. Doch nun saß er im Rollstuhl, er konnte nicht einfach mit ihr tanzen. „Kagome… bitte“, bat er die junge Frau. Doch diese schien langsam gefallen am Tanzen gefunden zu haben. „Gib mir deine Hände“, verlangte sie von ihm. Da Inuyasha dieser nicht nachkam, schnappte sie sich diese einfach selbst. Langsam und vorsichtig begann sie ihn zu schieben und zu ziehen, fast so, als würden sie wirklich tanzen. Kagome lächelte dabei unaufhörlich. Für Inuyasha war es wirklich unangenehm, immerhin sahen sie alle an. Dennoch ließ er ihr diesen Spaß. Immerhin quälte sie sich durch diesen Tag, weshalb er ihr immerhin diesen einen Tanz gewähren konnte. Erleichtert verließen Kagome und Inuyasha zusammen mit seiner Familie die Veranstaltung. Trotz der etwas seltsamen Stimmung lief der Abend doch besser als zunächst erwartet. Müde war die junge Frau dennoch. Doch ihr Abend war noch lange nicht vorbei. Sie musste nach Hause und anschließend noch einmal auf den Strich, schließlich musste sie Naraku noch etwas vorspielen. „Inuyasha…“ Kagome war etwas eingefallen, was sie ihm unbedingt noch geben wollte. „Ja?“, fragte er und schaute sie wieder an, während sie auf die Limousine warteten. Sie standen etwas abseits seiner Familie, die schon am Straßenrand standen. „Danke für diesen schönen Abend“, bedankte sie und wühlte nebenbei in ihrer kleinen Handtasche. Sie hatte dem Anlass entsprechend, eine Kleinigkeit für ihn vorbereitet. Immerhin war an diesem Tag Valentinstag. Ein kleines Präsent zum Zeichen ihrer anfänglichen Freundschaft fand Kagome deshalb passend. „Danke schön.“ Vorsichtig legte Kagome die Kekse, die sie gebacken hatte, auf seinen Schoß und wollte ihm noch einen Kuss auf die Wange geben. Doch genau in dem Moment richtete Inuyasha wieder seinen Blick zu ihr. Weit rissen sich Kagomes Augen auf, als ihre Lippen auf die von Inuyashas landeten. „Entschuldige“, kam es eilig aus ihrem Mund, nachdem sie sich gelöst hatte. Das kleine Missgeschick war ihr wirklich peinlich vor allem, weil Inuyasha ebenfalls keinen Ton sagte und sie einfach nur erschrocken ansah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)