Vom Schicksal erwählt! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 18: Ein schönes Gefühl! ------------------------------- Ein schönes Gefühl! Erleichtert überreichte Kagome der Angestellten der Bank die geforderte Summe und die nächste Rate, die zu zahlen wäre. Nachdem Inuyasha ihr das Geld zugesagt hatte, hatte er ihr schon am nächsten Tag das Geld zukommen lassen. Sofort hatte sie einen Termin bei der Bank vereinbart. Diesen hatte sie zum Glück schnell bekommen. Argwöhnisch ließ die Bankangestellte die Scheine durch die Prüfung laufen. Geduldig wartete Kagome darauf, dass sie fertig war. „Wenn sie mir hier noch unterschreiben würden, bitte“, bat die Angestellte sie anschließend. Erleichtert unterschrieb Kagome das Formular, welches ihr gereicht wurde. „Einen schönen Tag noch“, wünschte sie der Frau. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen verließ Kagome wieder die Bank. Im Moment konnte sie ihr Glück kaum glauben. Sie hatte es gerade wirklich geschafft, sich eine kleine Galgenfrist zu verschaffen und das hatte sie einzig und allein Inuyasha zu verdanken. Mit einem kleinen Lächeln sah Inuyasha auf sein Handy. Soeben hatte er eine Nachricht von Kagome bekommen. Sie hatte das Geld bereits eingezahlt und sich nochmals für seine Hilfe bedankt. Doch das musste sie seiner Meinung gar nicht. Immerhin stand ihr das Geld in ein paar Wochen sowieso zu. Es war Ende Jänner. In den nächsten Wochen würde sie ihn zu so einigen Galas und Veranstaltungen begleiten. Kagome hatte ihm dies versprochen und Inuyasha war sich sicher, dass sie ihr Versprechen halten würde. „Was grinst du denn so?“ Überrascht von der Stimme hob Inuyasha seinen Blick. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Was machst du denn hier?“, fragte er seinen besten Freund. „Darf man seinen besten Freund nicht einmal besuchen?“, wollte Miroku sofort von ihm wissen. Inuyasha zog seine Augenbraue hoch. „Bin ich das denn noch?“, hakte er nach. Immerhin hatten sich die beiden Männer schon länger nicht gesehen oder gehört. „Natürlich. Man muss sich doch nicht jeden Tag sehen oder hören, um befreundet zu sein. Außerdem wollte ich dir etwas Zeit geben. Immerhin habe ich von Sesshomaru gehört, dass du ziemlich sauer warst.“ Damit hatte Miroku recht. Die Zeit hatte er wirklich gebraucht, um wieder runter zu kommen. Sesshomaru hatte er nicht so einfach aus dem Weg gehen können. Die beiden Männer hatten ohnehin eine recht lockere Freundschaft. Dass sie sich mal ein paar Wochen nicht hörten, war keine Seltenheit. „Damit hast du auf jeden Fall eine gute Entscheidung getroffen“, schmunzelte Inuyasha. Mittlerweile freute er sich sogar, dass Miroku ihn besuchen kam. Inuyashas Leben hatte sich um einiges geändert. Er hatte wieder eine Zukunftsperspektive. Er konnte wieder Freude empfinden. „Hast du etwas Zeit? Ich würde gerne mit dir zusammen essen gehen“, wollte Miroku von ihm wissen. Kurz sah sich Inuyasha auf seinem Arbeitsplatz um. Er hatte am heutigen Tag schon so einiges geschafft. Eine kleine Pause würde ihm sicher gut tun. „Gern. Aber das Essen geht auf deine Kosten“, forderte Inuyasha ihn auf. Miroku lachte bei dieser Forderung laut los. „Was immer du willst, Hauptsache du kommst mit“, stimmte dieser zu. Schnell hatte Inuyasha seinen Laptop heruntergefahren, sich seine Jacke geschnappt. Ohne Miroku um Hilfe bieten zu müssen, half sein bester Freund ihm sofort mit seinem Rollstuhl. Eilig hatte sich Inuyasha noch bei seinem Vater abgemeldet, ehe die beiden Männer ihren Weg antraten, um gemeinsam Mittagessen zu gehen. „Kagome“, hörte sie laut ihren Namen in der Menschenmenge. Eilig lief sie daher auf ihre Freundin zu, die bereits wild mit dem Armen wedelte. „Sango“, schloss Kagome sie sofort in die Arme. Nach dem Termin hatten sich die beiden Frauen im Einkaufszentrum für einen schnellen Kaffee verabredet. Sie hatten sich einige Tage nicht gesehen. Beide hatten enorm viel um die Ohren. Denn sie mussten sich um ihre Jobs und auch ihre Brüder kümmern. „Wie geht es dir?“, wollte sie deshalb gleich von ihrer besten Freundin wissen. Immerhin hatte sie um einiges mehr Stress. „Ganz gut. Du weißt doch. Bald ist Valentinstag. Ich versuche jetzt schon so viel wie möglich vorzubereiten“, seufzte Sango. Vermutlich hatte sie selbst in diesem Moment den Kopf nicht ganz frei. „Soll ich dir vielleicht helfen?“, bot Kagome ihr deshalb ihre Hilfe an. Sie hatte tagsüber immer einiges an Zeit. Sie konnte ihr deshalb bestimmt etwas unter die Arme greifen. „Aber du hast doch so viel zu tun und dann kann ich dich nicht einmal bezahlen“, kam es wehleidig von Sango. Doch für Kagome war dies kein Grund ihrer Freundin nicht zu helfen. „Du weißt, dass mich das nicht stört. Ich helfe dir unheimlich gerne“, stellte sie deshalb klar. „Dann würde ich wirklich gern dein Angebot annehmen“, freute sich Sango und sah sie aber seltsam an. „Wie war dein Auftrag?“, wollte sie anschließend wissen. Von was Sango sprach, wusste Kagome sofort. Sie hatte ihr von der Abmachung mit Inuyasha erzählt. Wie es jedoch gelaufen war noch nicht. Die beiden hatten einfach keine Zeit dafür gefunden. „Nicht wirklich toll. Inuyasha will trotzdem, dass ich ihn zu den anderen Veranstaltungen begleite“, seufzte sie. Sie erinnerte sich nicht gern an die Veranstaltung, die sie bereits mit ihm besucht hatte. „Was ist denn passiert?“, wollte Sango jedoch neugierig wissen. „Ach… eigentlich lief es anfangs wirklich toll. Doch dann tauchte seine Exfreundin auf. Sie hat ihn wirklich runtergemacht. Irgendwann ist mir leider der Kragen geplatzt“, erklärte sie und zuckte dabei mit den Schultern. Sango lächelte daraufhin nur. „Typisch du. Wenn jemand denn Menschen, die du magst, etwas antut, wirst du sofort zum Raubtier.“ Kagome zog bei der Bemerkung eine Augenbraue hoch. Für Kagome war es eben selbstverständlich, dass man andere Menschen beschützte. „Ich kann eben mit Ungerechtigheit nichts anfangen“, stimmte Kagome ihrer besten Freundin zumindest zum Teil zu. „Und… wie stehst du zu dem Mann?“, hakte Sango zögernd nach. Kagome verstand zunächst die Frage nicht. „Wie meinst du denn das?“, wollte sie daher wissen. Immerhin war er wie auch die anderen Männer ein einfacher Kunde. „Sei mal ehrlich. Du bist noch nie so weit gegangen. Ich meine... der Mann gibt dir das Geld, um deine Schulden zu begleichen und zusätzlich noch etwas mehr damit du dir eine neue Waschmaschine kaufen kannst“, zählte Sango ihr einige Tatsachen auf. Kagome überlegte einige Momente. Natürlich war es kein Verhältnis wie zu den anderen Männern. Sie schlief nicht mit ihm, auch wenn er ihr Kunde war. Es war natürlich nicht alltäglich, dass ein Kunde für die Schulden gerade stand. „Ich würde sagen, Inuyasha ist sowas ähnliches wie ein Freund“, gab sie nach einigen Überlegungen zu. Denn das Verhältnis zwischen ihnen hatte sich deutlich geändert. Anfangs hatte er sie kaum ausstehen können, jetzt half er ihr aus misslichen Lagen. „Ich würde eher sagen, du magst ihn etwas mehr als du zugeben willst. Pass auf, dass du nicht verletzt wirst“, kam es leise von Sango. „Keine Sorge… so weit kommt es schon nicht“, flüsterte Kagome zurück. Sie hatte nicht vor sich in den jungen Mann zu verlieben. Inuyasha war ein Kunde und in wenigen Wochen würde Kagome ihren Job erledigt haben und ihn nie wieder treffen. „Also… Sess hat gesagt, dass es eigentlich recht gut läuft… mit… naja du weißt schon wem“, kam es nach einigen belanglosen Flosken von Miroku. Scheinbar hatte ihn nicht nur die gute Freundschaft zu Inuyasha zu diesem geführt. Miroku war einfach neugierig geworden, wollte mehr informieren und diese würde er nur von Inuyasha bekommen. „Mit du weißt schon wem…“, brachte Inuyasha tonlos über die Lippen. Ihm passte es ganz und gar nicht wie sein Bruder und Miroku sich über Kagome zu unterhalten schienen. „Naja… immerhin hat sie dich auf diese sagen wir es mal adrett doofe Veranstaltung begleitet.“ Das Miroku dies ebenfalls nicht verborgen geblieben war, hatte sich Inuyasha bereits gedacht. Miroku gehört genau wie er zu dieser Gesellschaft, doch anders als Inuyasha früher ging er nicht zu jeder dieser Veranstaltungen. „Doof trifft es wirklich gut. Das war der reinste Spießrutenlauf. Alle haben mich angestarrt und dann noch Kikyo…“ In Inuyasha stieg wieder die Wut hoch, wenn er an das dachte, was die junge Frau ihm an den Kopf geworfen hatte. Fester umfasste er sein Wasserglas, aus dem er eben einen Schluck nehmen wollte. „Aber sie hat dich beschützt“, kam es nun beiläufig von Miroku. Das Grinsen hätte Inuyasha ihm am liebsten aus dem Gesicht gerissen. „Ja das hat sie. Und sie hat mich aus meinem Bett geworfen und mich in die Öffentlichkeit geschleift“, führte Inuyasha etwas angesäuert fort. Auch wenn die Aktion damals ihm einiges zu denken gegeben hatte, wirklich glücklich war er damals nicht darüber. „Von mir hast du selbst das nie wirklich geduldet. Doch mit ihr bist du mitgegangen und nicht gleich wieder abgehauen“, schmunzelte Miroku. Schien wohl an der Quelle mit Informationen zu saugen. Inuyasha würde seinen Bruder dafür noch eine ordentliche Standpauke halten. Vielleicht sollten sich die beiden lieber um ihr Leben kümmern und nicht um seines. „Weil sie mir keine Wahl gelassen hat“, murmelte Inuyasha, auch wenn es nicht der ganzen Wahrheit entsprach. Ohne Weiteres hätte er einfach gehen können. Obwohl er im Rollstuhl saß, an Kraft fehlte es ihm definitiv nicht. „Im Ernst?“, kam es daher ungläubig von Miroku. „Kagome hat eben schlagende Argumente“, zuckte Inuyasha mit den Schultern, nahm einen weiteren Bissen seines Sandwiches zu sich. „Kagome also… hübscher Name. Ich hoffe nur sie sieht auch so aus.“ Argwöhnisch musterte Inuyasha seinen besten Freund. Er kannte seinen Typ Frau gut und wusste, dass er niemals was anbrennen ließ. Doch bei dem Gedanken, dass Miroku sich an Kagome ranmachen könnte, verging ihm augenblicklich der Appetit. „Lass das! Hörst du“, rutschte es ihm schärfer heraus, als Inuyasha eigentlich beabsichtigt hatte. Mirokus Grinsen wurde dadurch nur noch größer. „Kann es sein, dass ein gewisser jemand sich vielleicht in ein kleines versautes Mädchen verschaut hat?“, stichelte Miroku nach. Inuyashas Augen wurden zu schlitzen und geräuschvoll atmete er aus. „Kagome ist nicht versaut“, widersprach er seinem besten Freund. Mittlerweile hatte er die junge Frau etwas besser kennengelernt. Er wusste, dass sie diesen Job nicht einfach so gewählt hatte. Sie tat es, um ihren Bruder und sich ernähren zu können. „Aber verknallt bist du?“, wollte Miroku interessiert wissen. Inuyasha musste bei dieser Frage schwer schlucken. Er hatte nie darüber nachgedacht. Er wollte sich auch gar nicht in Kagome verlieben. Sie war nun mal nur eine Prostituierte, die ihren Job machte und für ihn engagiert worden war. „Nein. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Sie behandelt mich wie jeden anderen. Sie schreit mich an, zeigt mir die Welt und irgendwie…“ „Sie gibt dir das Gefühl normal zu sein“, beendete Miroku seinen Satz. Inuyasha nickte zur Bestätigung. In den letzten Monaten wurde er immer und immer wieder mit Samthandschuhen angefasst. Niemand hatte sich getraut, ihm etwas zu entgegnen oder ihm etwas abzuschlagen, egal wie blödsinnig es auch war. Doch dann kam Kagome in sein Leben. Sie nahm kein Blatt vor den Mund und gab ihm auch mal Kontra. Etwas, was Inuyasha wirklich vermisst hatte. „Es ist einfach schön bei ihr zu sein. Sie hat es in ihrem Leben auch nicht leicht. Doch anders als ich, hat sie immer nach vorne gesehen. Sie hat mich gezwungen aus meinem Schneckenhaus zu kommen und mir gezeigt, dass ich doch noch so viel machen kann.“ Inuyasha war Kagome unendlich dankbar dafür und würde dies auch ewig sein. Ihm tat es leid, dass er ihr nicht helfen konnte. „Dann genieße dieses wunderschöne Gefühl noch etwas… doch, wenn es endet, schau weiterhin nach vorne.“ Nach diesen Worten trank Miroku sein Glas in einem Zug aus. „Wir sehen uns bei der nächsten Veranstaltung und vergiss nicht zu welcher Veranstaltung du sie als nächstes mitnimmst“, zwinkert er ihm noch zu. Kopfschüttelnd verabschiedet sich Inuyasha von ihm. Er hatte ohnehin schon zu lange in dem kleinen Laden gesessen. Noch einiges hatte er für sein Projekt zu erledigen. Doch die kleine Pause hatte ihm wirklich gut getan. Inuyasha hatte sich endlich etwas von der Seele sprechen können und das tat einfach unheimlich gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)