A different Journey von Iwa-chaaan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 42: Das Paket --------------------- Ungläubig starrte Zorro auf die Stelle, wo Nami eben noch zu sehen gewesen war. Er merkte gar nicht, wie er ihren Namen brüllte, so wie Ruffy es auch getan hatte, und er rüttelte wie ein Irrer an den Ketten, doch sie lösten sich nicht. Verdammt, so durfte das nicht enden. Weder für Nami noch für den Rest. Er musste etwas tun! Sie konnte doch nicht einfach so gestorben sein. Nicht, wo er ihr noch so viel zu sagen hatte. Nicht, wo er noch … Dieser Suzaku stolzierte in ihre Richtung, als er mit einem kalten Lachen sagte: „Süß, wie ihr euch sorgt, aber die Kleine hat es hinter sich. Und ihr seid als nächstes dran.“ Zorro verspürte diesen unbändigen Drang, ihn zu Sushi zu verarbeiten, doch er kam nicht an seine Schwerter. Und selbst wenn, waren die Ketten aus Seestein, was nicht einmal er durchschneiden konnte. Verdammter Dreck! Ein Kichern ließ sie alle verstummen und sie schauten zu Killer rüber, doch es war nicht er, der sich da nicht einkriegte, sondern jemand dahinter. Stirnrunzelnd bewegte er den Kopf leicht nach vorn – so weit, wie es eben ging – und erkannte hinter Kids Vize Narumi, Namis Mutter. Ach ja, sie hatte man ja ebenfalls zu ihnen gehängt. Sie kicherte beinahe vergnügt und als sich der König vor sie stellte, sah sie ihn mit einem arroganten Lächeln an. „Lass dir eins gesagt sein: Sie wird dich besiegen.“ „Was macht dich da so sicher? So einen Sturz kann man nicht überleben! Das sind 25 Meter!“, erwiderte er wütend, doch sie ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Im Gegensatz zu dir hat sie aber noch Verbündete.“ „Die hängen alle neben dir, wie du selbst sehen kannst!“ Dieser Suzaku wurde langsam richtig sauer, doch auch Zorro fragte sich, wen sie meinen könnte. Er wusste von keinem, der hier sonst noch wäre, um Nami helfen zu können. Also wie kam sie darauf? Verwirrt schaute er zwischen den Beiden hin und her. Oder hatte Robin recht und wir waren noch andere, die nach den Schlüsseln für sie suchten? Aber wer sollte das sein? Welche aus Kids oder Laws Crew? „Nein, es hängen nicht alle an der Mauer“, meldete sich eine Stimme zu Wort und Zorro hätte sie unter Millionen sofort wiedererkannt. Ungläubig starrte er zurück an die Stelle, wo Nami heruntergeschmissen worden war und traute seinem Auge kaum. Da stand er: Falkenauge. „Was!? Was machst du hier?“ Der König starrte ihn fassungslos an. Man sah ihm das Unbehagen regelrecht an, welches der Samurai bei dem Möchtegernkönig auslöste. „Hey Law, du gibst gerade aber kein gutes Bild eines Samurai ab.“ Die stechenden Augen taxierten den Schwarzhaarigen, in der Stimme ein Hauch Spott, und Zorro konnte es noch immer nicht glauben. Was machte der hier? Und was hatte er mit Nami zu tun? „Das war so auch nicht geplant“, brummte Law und Suzaku zischte gefährlich. „Beantworte mir meine Frage. Was hast du hier zu suchen?“ Die Stimme klang geradezu herrisch, doch Zorro wusste, dass ihn das nicht interessierte. Er war so gut und so stark, dass er Leute einfach ignorieren konnte, und diese würden ihn trotzdem nicht angreifen. Denn wenn sie es täten, wäre es das Letzte, was sie getan haben. Und das wussten die ebenfalls. „Was ist mit Nami? Geht es ihr gut?“, wollte Ruffy wissen und Mihawk wandte den Blick zu seinem Captain, als er nickte. „Ja, ihr geht es gut. Du kannst dich selbst davon überzeugen, Strohhut Ruffy. Was man so mitbekommt, scheint dir der Hut ja immer besser zu passen. Das freut mich zu hören.“ Falkenauges Mundwinkel zuckte kurz, dann machte er zwei Schritte zur Seite, und zum Vorschein kam Nami. Es schien ihr soweit gut zu gehen, jedenfalls hatte sie keine weiteren Verletzungen, so wie er das sah, doch dann entdeckte er etwas anderes, was ihn ungläubig die Augenbrauen lupfen ließ. [style type="italic"]Was in drei Teufelsnamen? [/style] Sie trug einen Gürtel, an dem drei Schwertscheiden befestigt waren. Zwei der Schwerter – eins mit silbernem Griff und eins mit goldenem Griff – zog sie aus ihren Scheiden – das dritte hatte einen meeresblauen Griff – und starrte den König förmlich an. Nami schien alles weitere auszublenden, während er gar nicht wusste, was er mit diesem Anblick anfangen sollte. Seit wann benutzte sie Schwerter? Zorro war verwirrt, sehr verwirrt. Sein Kopf war mit Watte gefüllt, als er beobachtete, wie Nami auf den ebenfalls überraschten Suzaku losging. Er schaffte es nicht ganz, dem Angriff auszuweichen und so klaffte an seiner rechten Flanke eine tiefe Schnittwunde. „Verdammt, was geht denn jetzt ab?“, knurrte er und hielt sich die blutende Wunde. „Entschuldige, aber Falkenauge stand wohl im Stau, sonst hätten wir von Anfang richtig kämpfen können. Also ich wäre dann soweit. Wie sieht es bei dir aus?“ Sie lächelte ihn an und Zorro verstand die Welt nicht mehr. Bisher hatte sie seine Schwerter ein paar Mal getragen und auf sie Acht gegeben und mit seinem Wado hatte sie einem Kind schonmal Angst gemacht, als sie damit rumgefuchelt hatte, doch als richtige Schwertkämpferin war sie bisher nicht in Erscheinung getreten. „Namilein? Seit wann kämpfst du denn mit drei Schwertern? Das ist doch Sache der Grasrübe!“, meldete sich der Koch verwirrt und halb verzweifelt zu Wort, nachdem auch er anscheinend den ersten Schock verwunden hatte. Allerdings war er noch ganz bleich im Gesicht. Vielleicht war der doch noch nicht überwunden. „Echt mal, was ist da los?“, wollte auch Franky wissen, während Chopper und Ruffy nur leuchtende Augen hatten. Die Zwei waren eben leicht zu begeistern. „Ich freue mich, mit meinen eigenen Augen zusehen zu können, wie Nami uns ihre neuen Techniken zeigt! … Ach moment, ich habe ja gar keine Augen mehr! Yohohoho!“ „Dann war das also das Paket, weshalb sie allein auf die Insel wollte?“, schlussfolgerte Robin, als Law sich an sie wandte: „Aber normalerweise kämpft sie doch mit diesem blauen Stab, oder nicht? Warum sollte sie jetzt während eines Kampfes auf Schwerter wechseln?“ „Ich weiß es nicht. Aber wenn Nami den Kampf so lange hinauszögert, bis sie ihre Wunschwaffen hat, dann wird sie sich schon etwas dabei gedacht haben. Und dass Falkenauge persönlich sie ihr bringt, lässt für mich nur den Schluss zu, dass sie in den vergangenen zwei Jahren, wo wir getrennt waren, mit ihm viel zu tun hatte. Warum sonst sollte ausgerechnet er Nami Schwerter bringen?“ Zorro nickte gedanklich zu Robins Worten. Wie immer war das, was sie sagte, logisch, und trotzdem fühlte es sich surreal an, Nami mit zwei Schwertern kämpfend zu sehen. Doch als Suzaku aus einer Feder ein Schwert formte und sie weiterkämpften, wurde es immer klarer: Er schaute ihr gern dabei zu. Sie kämpfte geschmeidig wie eine Katze, auch wenn man merkte, dass ihre Schwertführung noch lange nicht zu 100% ausgereift war. Sowas erforderte viel längeres Training, doch wenn Falkenauge in den zwei Jahren seine Finger im Spiel gehabt hatte, dann hatte er seine Sache mehr als ordentlich gemacht. Er erinnerte sich daran, dass Mihawk nicht jeden Tag im Schloss gewesen war, sondern zwischendurch auch mal gefehlt hatte, weshalb er dann allein trainiert hatte. An diesen Tagen musste er bei Nami gewesen sein, um ihr zu helfen. Das war alles so abgefahren. Der Schlagabtausch wurde immer brutaler und beide erlitten weitere Verletzungen. Zorro konnte der Orangehaarigen ansehen, dass sie das nicht mehr ewig durchhalten würde. Der Kampf ging auch schon eine Zeit, also war es kein Wunder, dass ihr allmählich die Puste ausging. Suzaku jedoch grinste so siegessicher, dass er sicher war, dass er noch ein Ass im Ärmel hatte, und das gefiel Zorro gar nicht. Was konnte jetzt noch kommen? „Hast du denn dein Rüstungshaki auch so weit trainiert, dass du zuschlagen kannst, ohne die Person zu berühren?“, wollte er unheilvoll grinsend wissen und Nami runzelte für eine Sekunde die Stirn, als er mit der flachen Hand nach ihr schlug. Obwohl Zorro sehen konnte, dass er sie nicht berührte, wurde sie von einem heftigen Schlag getroffen und knallte mit voller Wucht gegen die Seitenmauer des Palastes. „Nami!“, brüllten Ruffy, Sanji und Franky und die Wand war richtig eingedellt, wo sie gegen geprallt war. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, warf der König noch eine Federklinge hinterher und die Navigatorin schrie vor Schmerz auf, als sie sie auf der linken Seite durchbohrte. „Fuck Nami!“ Wieder versuchte er an seinen Ketten zu reißen, doch sie gaben einfach nicht nach. „Nami, du musst da weg!“, schrie Robin und selbst ihre Stimme zitterte. Alarmiert schaute der Schwertkämpfer zu Suzaku und sah, dass mehrere Federklingen vor ihm in der Luft schwebten. Er wollte sie garantiert auf Nami schießen. Das wäre ihr Ende. „Lasst uns alle gleichzeitig an den Ketten reißen! Dann müssen die doch endlich ab gehen!“, meinte Zorro knurrend und hoffte, dass die Mauer nachgeben würde, wenn sie es alle zur selben Zeit versuchten. „Okay!“ Kurz schauten sie sich alle an, dann rissen sie wie die Irren an den Ketten, aber auch das brachte nichts, sodass sie die Aktion abbrachen. „Nein, haltet euch da raus. Das ist mein Kampf!“, rief Nami plötzlich und Zorro sah sie an. Ihr Blick war entschlossen auf ihren Gegner gerichtet und mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie die Klinge herauszuziehen, doch sie steckte in der Wand fest. „Verdammte Scheiße.“ Fluchend gab sie es nach zwei Versuchen auf und atmete tief durch. Was hatte sie vor? Mit zusammengepressten Lippen drückte sie sich langsam von der Wand weg. „Nami, die Klinge! Bist du des Wahnsinns!?“ Sanji kreischte fast vor Panik, doch die Orangehaarige hörte nicht auf ihn. Stück für Stück kämpfte sie sich weiter vor und Zorros Auge war geweitet. Die Schmerzen mussten für sie wahnsinnig groß sein, doch sie biss die Zähne zusammen und da die Klinge keinen Griff hatte, würde sie es schaffen können. So zäh kannte er die Navigatorin gar nicht. Lag es an diesem Kampf, dass sie über ihre Grenzen hinausging? Oder hatte das mit Falkenauge zu tun, der noch immer am Rand des Platzes stand und den Kampf mit verschränkten Armen schweigend verfolgte? Als sie die Klinge endlich hinter sich gelassen hatte, sank sie fertig auf die Knie und würgte Blut hoch. Verdammte Scheiße, sie würde nur noch ein paar Minuten durchhalten. Zum Glück war Suzaku so perplex über ihre Aktion, dass er seine Klingen noch immer nicht hatte fliegen lassen. Allerdings fing er sich schnell und meinte: „Na dann, Schätzchen. Zeit fürs Finale. Dann kann ich deine Freunde töten und mich mit meiner rechten Hand endlich auf den Weg zum One Piece machen.“ „Vergiss es!“ Nami riss sich ein Hosenbein ihrer Jeans ab und band es sich um die Taille, um die Blutung zu stoppen. Keuchend rappelte sie sich vorsichtig auf und meinte: „Ruffy wird der König der Piraten! Und ich werde ihn dahin bringen! Genauso wie ich die anderen überall hinbringen werde, wo sie hinwollen, damit sie ihre Träume erfüllen können! Das ist meine Aufgabe als Navigatorin!“ Zorro war immer beeindruckter von ihrem Willen und ihrer Stärke. Was war alles in den vergangenen zwei Jahren passiert, dass sie sich so krass weiterentwickelt hatte? Er konnte nur staunend zusehen und auch den anderen hatte es die Sprache verschlagen. Mittlerweile glaubte er, dass sie diesen Möchtegernkönig besiegen konnte, und ein Grinsen formte sich auf seinen Lippen. Mit ihr würden sie zukünftig noch schlagfertiger sein. Sie stand inzwischen wieder und sah entschlossen zu Suzaku rüber, der sie auslachte. Doch die Orangehaarige ließ sich davon nicht ablenken. Sie ließ ihn lachen und stakste zu ihrem goldenen Schwert, das bei dem Angriff auf den Boden gefallen war. Die anderen hatte sie noch in den Scheiden bei sich. „Schluss jetzt. Lass es uns endlich hinter uns bringen“, sagte sie mit fester Stimme und der König beruhigte sich wieder und erwiderte grinsend: „Ja, sehe ich auch so. Also komm schon. Zeig deinen besten Angriff, damit ich den Sieg auch richtig auskosten kann.“ Nami grinste schwach, als sie das Schwert aufhob und sich dann gerade hinstellte. „Sorry, aber den Sieg auskosten werde ich.“ Fest nahm sie den Griff in die Hand und murmelte: „Black Blade: Schwarze Sonne.“ Der goldene Griff und die Klinge wurden pechschwarz und Zorro schaute anerkennend zu. Das beherrschte sie also auch schon. In den zwei Jahren Training musste sie rund um die Uhr geübt haben, denn sie hatte ja auch noch das Wetter und die Strömungen der neuen Welt studiert – zumindest hatte sie das erzählt und es gab keinen Grund, ihr das nicht zu glauben. Wie sollte sie das alles auf die Reihe bekommen haben, wenn sie auch noch geschlafen hatte? Das war doch unmöglich. Suzaku stand bereit, ihren Angriff abzuwehren, als Nami auf ihn zugerannt kam. Sie sprang in die Luft, hatte das Schwert über ihren Kopf gehoben, und ließ es in einer schnellen Bewegung auf den König hinabsausen. Der König lenkte ihren Angriff zur Seite, als seine Klinge plötzlich nachgab und mit einem weiteren Schwerthieb lag der Mann schwer verletzt auf dem Boden. Der hatte es hinter sich. Für eine Sekunde herrschte Stille, dann brachen ihre Freunde in Jubelstürme aus. Sie lächelte ihnen zu und für eine Sekunde glaubte er, ihren Blick auf sich zu spüren, da sank sie auf die Knie. Sie beugte sich vor, bis ihre Stirn den Boden berührte und die anderen machten sich sofort sorgen. Doch er bemerkte das leichte Zittern ihres Körpers. Sie weinte. Es war wohl alles einfach zu viel und die Emotionen bahnten sich nun ihren Weg an die Oberfläche. Er konnte es ihr nicht verdenken. Aber sie hatte es geschafft und er war stolz auf sie. Das war kein leichter Kampf gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)