Truth Untold von Seiyna-chan (Hanahaki - Wenn Liebe krank macht) ================================================================================ Kapitel 4: four --------------- Katsuki ♫   Diese beschissene Krankheit hatte mich doch tatsächlich ins Krankenhaus gebracht!   Erst kippte ich nach dem Treffen mit Deku einfach hinter dem Baum um, wo ich erst Stunden später wieder aus meiner Ohnmacht erwachte und dann überkam mich ein Anfall bei einem Besuch ausgerechnet bei meinen Eltern.   Nur mir konnte so ein Scheiß passieren!   Meine lieben Eltern fanden mich bewusstlos zwischen meinen eigenen Blütenblättern und einer weiteren Knospe im Badezimmer liegend auf. Natürlich hatten sie sofort den Krankenwagen gerufen und mich direkt ins Krankenhaus gesteckt.   Die Krankheit war schnell voran geschritten, zum Unmut der Ärzte. Mich nahm die Sache mit Deku und seinen Gefühlen für Shoto wohl zu sehr mit. Mittels einer Notoperation wurden mir einige Zweige des Pflanzenstockes, die meine Lunge umschlossen hielten, abgetrennt. Das ganze erfolgte durch meinen Mund, so wurde sichergestellt, dass mir nichts dabei geschah. Dieser Eingriff war laut den Ärzten, der Letzte den die durchführen konnten. Es war sehr aufwendig und kompliziert, aber das war mir egal. Ich konnte wieder durchatmen, wie schon lange nicht mehr. Das mir Sauerstoff mal so wichtig erscheinen würde, hätte ich auch nicht gedacht. Die Ärzte rieten mir, endlich zu meinen Gefühlen zu stehen oder zumindest, die Nähe zu meinem Verursacher aufzusuchen.   Ein Liebesgeständnis bekam der Nerd mit Sicherheit nicht von mir! Doch wenn ich Zeit mit ihm verbringen würde, zögerte sich der Wachstum hinaus. Insofern er meine Gefühle nicht verletzte. Jede positive Geste, jedes Lächeln würde den Wachstumsprozess einschränken. Ich wusste nicht, ob sich mein Plan, Deku zu verkuppeln damit arrangieren ließ, doch Zeit mit ihm verbringen wollte ich auf jeden Fall. Ob es sich positiv oder negativ auf meinen körperlichen Zustand äußerste würde sich herausstellen.     Ich hatte etwas Zeit dazu bekommen. Mein unausweichlicher Tod zögerte sich also noch etwas hinaus.   Etwas traurig war ich schon, dass der Nerd mir nicht einmal geschrieben hatte, geschweigedenn mich anrief. Dabei hatte ich ihm extra meine Nummer gegeben. Er machte sich wohl keine Gedanken darüber, wie es mir ging oder wo ich abblieb. Es schmerzte, aber daran durfte ich nicht denken. Jeder schmerz den der Nerd verursachte, beschleunigte das Wachstum der Pflanze über meiner Lunge.   War doch klar, dass Deku seine Zeit lieber mit Shoto verbrachte, als sich einmal kurz zu fragen, warum ich nicht zur Schule kam. Ich verstand das. Wenn auch ungern.   Trotz dessen, dass ich mich lieber von ihm fernhalten sollte, wollte ich wissen, wie es zwischen den beiden gelaufen war. Mit Sicherheit konnte ich nicht wissen, dass Deku und Shoto sich getroffen hatten, jedoch ging ich stark davon aus. Schließlich war ich ganze zwei Wochen außer Gefecht gesetzt. Ich wollte schlichtweg erfahren, ob es sich noch lohnt weiter zu leben.   Zum Glück hielt meine Alte ihre Fresse und erzählte es nicht herum. Schlimm genug, dass ich an einer verfickten Liebeskrankheit litt und mein Klassenlehrer darüber informiert wurde. Nun wurde ich auch noch von Aizawa beobachtet, als wäre ich ein verschissenes Kleinkind auf das man aufpassen müsste!   Die machten doch alle viel zu viel Aufwand deswegen, nur weil ich sterbenskrank war. Sollen die mich alle doch einfach in Ruhe sterben lassen. Sterben mit den Gefühlen, die der Kleine niemals erfahren wird. Sterben, weil mein verficktes Herz ihn nicht gehen lassen wollte, nicht gehen lassen konnte.   Welch‘ trauriges Schicksal. Sterben, weil man verliebt war.   Ich lachte verbittert auf, trat die Tür für das Schuldach mit dem Fuß auf und lehnte mich ans Gelände. Wenn man bedachte, dass ich dem Nerd einst geraten hatte vom Schuldach zu springen, bin ich froh, dass er es nicht tat. Im Nachhinein wäre ich wohl nachgesprungen. Geliebt habe ich ihn schließlich schon immer. Seit ich denken konnte, bedeutete mir der kleine Nerd die Welt. Auch das, würde ich mit ins Grab nehmen.     Ich starrte auf die Landschaft, die unsere Schule zu bieten hatte und beobachtete meine Mitschüler dabei, wie sie ihre Mittagspause genossen. In meiner Tasche befanden sich zwei selbstgemachte Bentos, verhungern sollte mir der Nerd schließlich nicht. Sein wohl stand bei mir immer an erster Stelle. Ich war aufgeregt, was er wohl dazu sagen würde, wenn er mein Bento in den Händen hielt und vorallem, ob es ihm schmecken würde. Schon komisch, wenn man bedachte, dass er von meinen Gefühlen nichts ahnte und ich ihm so etwas Kitschiges zubereitete. Was auch noch mit Liebe von mir gemacht wurde. Hoffentlich dachte er nicht, dass ich in ihn verliebt war. Denn das sollte er nicht denken, auch wenn es stimmte. Ah Scheiße! Ich sollte es ihm lieber nicht geben, aber dann war er wegen mir hungrig und ich-   Ein quietschendes Geräusch in meinem Rücken, riss mich aus meinen panischen Gedanken und kündigte die Ankunft des Nerds an. Ich drehte mich mit einem überraschten Ruck um und blickte in verweinte Augen. Erschrocken riss ich meine Augen auf "Was?", fragte ich mehr zu mir selbst. Wieso weinte er denn jetzt? "Kacchan!", rief dieser verheult und rannte auf mich zu. Fassungslos sah ich den Jungen mit den grünen Haaren dabei zu, wie er auf mich zugestürmt kam. Mein Herz raste in meiner Brust.   Ich trat einen Schritt zurück, spürte das Geländer gegen meinen Rücken drücken. Izuku breitete seine Arme aus und sprang den letzten Meter auf mich zu. Ich konnte nicht weiter zurück weichen, wusste auch nicht, ob ich ausweichen wollte. Schon hatte ich den Kleineren um meinen Hals hängen. Völlig benommen legte ich meine Hände um den Grünhaarigen. Meine Finger kribbelten, als ich seinen Körper berührte. Ich vergrub unbemerkt meine Nase in seinen Haaren und roch das erste Mal an ihm. Gott wie gut er doch roch. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, doch war es mehr als schwer, ihn nicht fester an mich zu drücken und nie wieder loszulassen.    "Ich habe mir so Sorgen um dich gemacht! Wo warst du solange? Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich.. ich", er schniefte lautstark, durchnässte mein Hemd mit seinen Tränen. Ich sollte ihn zurecht weißen, doch benebelte seine Anwesenheit, sein Geruch meine Sinne. Ich wollte mehr. "War krank, habe ich doch gesagt", aus verweinten Augen sah er mich an, ließ mich aber nicht los. In meinem Bauch rumorte es, ein Kribbeln jagte über meinen Körper. Mir stockte für einen Moment der Atem und ich hatte das Gefühl, das ich ihm doch mehr bedeutete. Allein die Tatsache, dass er sich an mich klammerte und nicht gewillt war, mich loszulassen. Doch das war unmöglich.. ich hatte ihm das Herz gebrochen, er konnte mich einfach nicht mehr lieben! Außerdem liebte er doch- ich brach diesen Gedanken schnell ab, spürte bereits dieses, mir nur allzu bekannte Kribbeln in meinem Hals. Ich drückte ihn von mir. Gerade ertrug ich seine Nähe nicht weiter, auch wenn es genau das war, was ich wollte. "Was hattest du denn? Eine Lungenentzündung?", schniefte er wieder auf, zog tief Luft durch seine Nase und den Rotz damit hoch. Mit seinen Händen wischte er sich die Tränen aus den Augen. Hör doch auf, so unfassbar süß zu sein..   Was sagte er da? Lungen.. was?   "Ja.. kann sein", gab ich knapp zur Antwort, drückte den Jungen grob an seiner Schulter auf den Boden. Er sollte ja nicht denken, dass mir seine Sorgen mir gegenüber etwas bedeuteten. Deku wehrte sich nicht großartig und setzte sich weiterhin leise schniefend auf den Boden. Verwirrt beobachtete er mich dabei, als ich mich neben ihn setzte, sagte aber nichts dazu, sondern wischte sich nur die neuen Tränen aus seinem schönen, nun etwas aufgequollenen Gesicht. Ich bemühte mich ihn nicht anzusehen (womöglich würde ich an seinem niedlichen Anblick krepieren) und holte stattdessen die beiden Bentos aus meinem Rucksack.   "Hier", damit drückte ich ihm eines in die Hand. "Hab ich für dich gemacht. Also wie war euer Date?", ich riss die Stäbchen auseinander, hob den Deckel runter und begann zu essen. Deku hingegen starrte die geschlossene Box nur still an. "Du sollst essen! Ich mach das doch nicht aus langeweile. Verschwende keine Lebensmittel, Scheißdrecks Nerd", fauchte ich ihn an, etwas zu laut und harsch. Die Wärme in meinen Wangen ließ nichts anderes zu. Deku zuckte bei meinem lauten Ton zusammen und hob den Deckel sofort vom Bento an. „Wow“, kam es ehrfürchtig aus seinem Mund. Starrte fassungslos auf das von mir zubereitete Mittagessen. Seufzend griff ich nach den Stäbchen und brach sie auseinander, nur um sie ihm dann gegen die Brust zu drücken. „Iss endlich“, befahl ich ihm streng. Kurz sah er noch zu mir „Ist das wirklich für mich von dir? Selbstgemacht?“, fragte er unsinnigerweise nach. „Ja verdammte Scheiße!“, knurrte ich ihn an. Langsam wurde ich wirklich sauer. Dies schien auch meine hübsche Begleitung zu bemerken und begann langsam endlich zu essen. "Ist das lecker", er strahlte von einem Ohr bis zum anderen und verschlang mein zubereitetes Mittagessen gierig. Ich grinste zufrieden mit leicht roten Wangen vor mich hin. Ihm schmeckte mein Essen.   "Also?"   Kurz blickte Deku mit vollem Mund zu mir hoch und schien bereits wieder vergessen zu haben, was ich von ihm wollte. „Das Date Deku. Wie war das Date mit Shoto?“, er ließ seine Stäbchen betrübt sinken und schluckte seine letzte Portion in seinem Mund schwer runter. Heilige Scheiße warum sah das so putzig aus? "Ahm.. naja.. wir waren im Park und es war halt komisch ich weiß auch nicht. Du Kacchan?"   "Was ist den?", ich schob mir den letzten Löffel in den Mund und schloss meine Bentobox wieder. Ein Seitenblick zu Deku ließ mich kurz innehalten und verwirrt die Brauen zusammen ziehen. Deku saß da und blickte mich nervös an, dabei stupste er seine Finger aneinder. Was hatte er den jetzt bitte?   "Kannst du.. mir deine Nummer nochmal geben?", hauchte er leise und mied den Blickkontakt mit mir. Wie jetzt? „Die hast du doch", fauchte ich ihn zornig an. Wollte mich der Zwerg etwa verarschen! "Ich habe.. sie möglicherweise.. naja genau genommen ehm..ich hab sie verloren", das ist nicht sein fucking Ernst! Ich gebe ihm extra meine Handynummer und dieser beschissene Streber verliert die einfach! Als ob ich die jedem geben würde. Das war ein fucking Privileg! "Du verarscht mich doch!", fuhr ich ihn agressiv an. Das konnte doch nicht wahr sein! Warum zum Henker war ich genau in diesen Vollidioten verknallt?   Er senkte vorwurfsvoll seinen Kopf. „Tut mir leid..“   "Gib mir dein Handy!", brummte ich genervt von seiner tollpatschigen Art. Deku konnte froh sein, dass er gerade unfassbar süß auf mich wirkte und ich ihm generell nie lange böse sein konnte. Das wusste er nur nicht.   Er tat was ich verlangte. Immerhin gehorchte er. Ich tippte meine Nummer ein und speicherte sie direkt unter 'Kacchan' ab. Warum ausgerechnet dieser Spitzname, wusste ich nicht. Womöglich mochte ich es einfach, dass er mich nach wie vor so nannte. Nur Deku durfte mich so nennen. "So. Hier. Ruf mich mal an, das ich deine auch hab", stellte ich klar, was der Streber auch direkt machte. Zufrieden stellte ich fest, dass mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte.   Ich hatte jetzt seine Nummer! Fuck ja! Ich hatte Dekus Nummer!   Innerlich machte ich Freudensprünge, jubelte glückselig vor mich hin. Kurz räusperte ich mich, ich konnte mich später darüber freuen, nicht das sich ein eindeutiger Laut über meine Lippen schlich. So dämpfte ich gezwungen meine Euphorie und versuchte mich wieder auf diese Verkupplungssache zu konzentrieren. Das Thema, wo ich Zeit mit ihm verbringen konnte ohne, dass es komisch wirkte.   "Also? Was war denn nun im Park. Du lenkst ständig vom Thema ab, also raus damit! Was ist da passiert?"   "Nichts.."   "Wie nichts? Hab ihr Händchengehalten? Geredet? Gelacht? Geknuscht?", schlug ich alles vor, was mir einfiel, was man eben bei einem Date so tat. "Was? D-d-da kü-küsst man sich? Ehm uhm", er wurde sichtlich nervös und lief augenblicklich rot an. Seine Reaktionen waren so herrlich.     "W-wir wollten spazieren gehen, aber mir fiel etwas wichtiges ein und naja ich bin.. naja gegangen?", er lächelte schräg und lachte nervös. Ich schlug mir auf die Stirn "Dein fucking ernst? Du bist einfach abgehauen? Sag mir jetzt aber nicht, dass du ihn hast einfach stehen lassen!", einerseits freute ich mich, dass er den Bastard abserviert hatte. Zumindest mein Herz schien das überaus toll zu finden, so wie es gerade eskalierte. Doch andererseits war es genau das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte. Das war nicht der Sinn meines Ziels! Hier ging es darum, den Schwachkopf mit Todoroki zu verkuppeln! Betrübt ließ Deku seinen hübschen Kopf hängen "Tut mir leid.. ", nuschelte er leise. Ich seufzte schwer. Das wurde schwerer, als ich dachte. "Hast du überhaupt ne Ahnung, wie ein Date abläuft?", fragte ich sicherheitshalber ruhig nach. Ich war ihm keinesfalls böse, denn ganz tief in mir, freute ich mich darüber. Ich sollte so nicht fühlen und doch konnte ich nichts dagegen tun. Wenn er keine Ahnung von Dates hatte, brauchten wir einen neuen Versuch. Wir könnten ja ganz von vorne anfangen, ich könnte ihm zeigen wie ein Date abläuft. Wir könnten- Oh ich hatte da eine geniale Idee! "Nein.. Aber ich denke nicht-"   "Ok.. Dann fangen wir von ganz vorne an. Ich zeig dir, wie ein Date abläuft! Einverstanden?", fragte ich etwas zu euphorisch nach. Er runzelte die Stirn "Wie den?" Deku hatte ja wirklich von nichts eine Ahnung. Schrecklich. Aber besser für mich! "Wir gehen auf ein Date! Kein richtiges.. wir imitieren eines und ich sag dir dabei, was du tun sollst. In Ordnung?", er sah mich lange an. Sah mir einfach in die Augen, was mir die Unsicherheit in die Glieder trieb. Meine Güte, er sollte mich nicht so ansehen! Sonst schrie ich ihm noch meine Gefühle ins Gesicht "Okay", sagte er trocken, wendete seinen Blick nicht von meinen Augen ab und ich konnte einfach nicht wegsehen. Seine Augen waren zu schön, zu einnehmbar. "Gut. Dann hol ich dich Samstag um 15h in deinem Zimmer ab", mit diesen Worten ertönte die Pausenglocke. Wir zuckten synchron erschrocken voneinander weg und wendeten unseren Blick zur Seite ab. Was war das den eben? Ich räusperte mich und begann die Sachen wieder zusammen zu packen. Deku tat es mir sofort gleich, schien förmlich vor mir zu flüchten. Erst da wurden wir zwei Dinge bewusst.   Das eine war, ich hatte während des Treffens kein einziges Kratzen im Hals gespürt. Das andere, kam etwas verzögert. Ich hatte gerade mein erstes Date mit dem Nerd vereinbart!   Heilige Scheiße!     ~•~     Die Woche verging wie im Flug und der Samstag stand unmittelbar bevor.   Deku und Shoto sprachen wirklich nur das mindeste miteinander, als wären sie nicht schon eine Ewigkeit miteinander befreundet. Da musste ich wirklich noch nachhelfen. Mit meiner Freundin hatte ich mich gestern auch noch getroffen und ihr dieselbe Lüge aufgetischt wie Deku. Die Sache mit der Lungenentzündung, die Deku in verdacht hatte, kam wirklich gut an.   Nun stand ich in meinem Badezimmer im Wohnheim und fuhr ein letztes Mal durch meine Haare. Meine Finger zitterten leicht, ich war unheimlich aufgeregt. Meinen Hustenanfall hatte ich schon hinter mir. Wie sollte es auch anders sein, bei der ganzen Aufregung. Mir wurde immer mehr klar, dass ich gleich ein Date mit Deku hatte.   Für ihn war es wohl nichts Besonderes, aber für mich war es das. Ich richtete ein letztes Mal mein gelbes Hemd, das ich offen über meinem weißes Tanktop trug. Meine schwarze Skinny Jeans, die an den Knien eingerissen war, rundete mein Aussehen ab. Ich sah gut aus, vielleicht auch zu gut für ein treffen unter bekannten. Freunden? Oder was auch immer wir waren.   Für mich war es ein Date mit Deku. Dem Jungen in den ich verliebt war.   Angekommen vor seiner Zimmertür, klopfte ich einmal und hörte im Inneren ein fluchen, dann etwas zu Boden fallen. Ich grinste wissend vor mich hin, bis ich seine hohe Stimme vernahm und ein unbeeindrucktes Gesicht aufsetzte. „Bin gleich da!“   Keinen Augenblick später, öffnete er seine Zimmertür und lächelte mir schüchtern entgegen. Mir stockte der Atem. Es war nur ein einfaches Lächeln aber mein ganzer Körper reagierte darauf. Er schloss die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zum Wohnhauseingang. Ich blickte ihm hinterher. Mein Herz schlug so laut in meiner Brust, dass ich es bereits in meinen Ohren hören konnte. Verdammt war er heiß! Deku hatte eine enge schwarze Hose an, die seinen Hintern aufreizend betonte, dass ich mich nur schwer von diesem Anblick losreißen konnte. Dazu trug er ein hellgrünes Hemd, dass seine Augen gut betonten. Mir ging bei seiner Erscheinung nur ein Wort durch den Kopf, wunderschön und heiß, wenn ich meinen Blick wieder sinken ließ. Unauffällig leckte ich mir über meine trockenen Lippen.   Ich versuchte mich zu konzentrieren, ignorierte das Kribbeln in meinen Lenden (hart durfte ich hier auf keinen Fall werden) und eilte ihm hinterher. "Warte doch mal Nerd", maulte ich hinter ihm und freute mich jetzt schon auf unser Lern-Date.   Kaum hatte ich meinen Jungen eingeholt, fing ich auch schon mit meiner gespielten Lernlektion an. Ich hielt ihm die Wohnhaus-Eingangstür auf "Man sollte seinem Date immer die Tür aufhalten", erklärte ich mein Tun, zwinkerte ihm dabei entgegen. Izuku errötete leicht und folgte schüchtern lächelnd meiner Anweisung. „Danke“, hauchte er süßlich und strich sich eine Strähne hinter sein Ohr.   Wahnsinn! Ich durfte alles machen, was ich wollte und nichts würde auffallen. Ganz gleich wie unauffällig auffällig es wäre, dieses Date diente nur als Beispiel – für Deku. Ich würde ihm einen fucking geilen Nachmittag bescheren, den er nicht mehr vergaß!   Unser perfektes Date.   Kaum hatten wir das Wohnheim verlassen, steuerte ich mit ihm das neue Cafe, zwei Straßen weiter an. Es war noch recht unbekannt und weit genug entfernt, dass meine Aktion nicht zufällig beobachtet werden konnte. Zudem wollte ich mit Deku in ein Café gehen, wo ich selbst noch nicht war. Das mit ihm war etwas Besonderes, in jeder Hinsicht.   Angekommen im Café suchte ich uns einen Platz etwas abseits der anderen Gäste. Ein Tisch für zwei Personen. Kaum waren wir an einem passenden Tisch angekommen, drückte ich Deku auf einen Sessel und setzte mich ihm gegenüber hin. Der Nerd sah mich verwirrt an, doch änderte sich sein Ausdruck schnell, als er mein lächeln sah. Ja ich lächelte. Ehrlich und Zufrieden. Das lag daran, dass ich gerade wirklich glücklich war. Das Kratzen in meinem Hals war gänzlich verschwunden und wich einem sanften Kribbeln in meinem Bauch. Das hier mit Deku war wirklich schön. Ich wünschte es könnte immer so ungezwungen zwischen uns sein.   Ich bestellte mir einen Espresso und Deku einen Erdbeershake mit einem Schokokuchen. Ich trank von meinem schwarzen Kaffee und sah dabei zu, wie er seinen Kuchen aß.   "Willst du auch?", fragte er lieblich grinsend, was mich auch grinsen ließ. Er stach mit der Gabel etwas von dem Kuchen ab und hielt es verlockend in die Luft. Ich nickte als Erlaubnis, dass er durfte. Er kam mit dem Stück Kuchen näher und ich öffnete meinen Mund. Dabei beobachtete ich, wie er leicht errötete und jeden meiner Bewegungen genau beobachtete. Seine Augen hingen förmlich an meinen Lippen. Ich ließ seine Gabel wieder frei, die er mit offenen Mund langsam zu sich zurückzog. Man wie verlockend er einfach aussah, am liebsten würde ich ihn küssen. Das tun, was er sich still in seinen Gedanken wünschte. Falls ich seine Signale nicht falsch interpretierte. Ich durfte das nicht tun. Diese Lippen würde nur noch Todoroki küssen dürfen.     Ein Stich zog durch mein Herz bei diesem Gedanken. Ich konnte regenrecht spüren, wie meine Lunge enger wurde, die Blätter sich häuften und an die Oberfläche wollten. Die Atemnot brach über mich ein, verursachte eine Panik in mir. Ich drohte in ein tiefes Loch zu fallen, voller Kummer und Leid. Ich musste hier weg, ich- "Na schmeckt toll oder?", holte mich seine liebliche Stimme wieder zurück. "Ehm war das auch nicht komisch?", fragte er nach und gab mir den Raum, den ich für meine Ablenkung brauchte. "Nein. Genau das macht man bei einem Date. Du greifst nach der Hand..", ich legte meine Hand auf seine und drückte sie kurz. Deku erröte wieder leicht. Mir fiel das Atmen wieder leichter, nur mein Herz spürte ich noch unkontrolliert schlagen. "..und drückst sie sanft. Damit zeigst du Interesse. Dann suchst du ein Thema, was euch beide interessiert. Also Hobbys oder so", erklärte ich ruhig und strich dabei mit dem Daumen über seinen Handrücken. Das Kratzen in meinem Hals verschwand zu meiner Erleichterung endgültig. Wie auch immer Deku das geschafft hatte, aber er rettete mich vor einer Panikattacke.     Deku lächelte süß und sah mir direkt in die Augen, seine Hand drehte sich und verschränkte sich mir meiner. Mein Herz kam mal wieder aus dem Takt. Wenn er nur wüsste, was er damit auslöste "So in etwa?", fragte er wieder unsicher nach. Ich nickte in Trance. "Also ehm was machst du den so in deiner Freizeit?", versuchte er meinen Tipp in die Tat umzusetzen. Das hier war so schön und gut für mein Wesen. Ich fühlte mich wohl bei ihm.     So begann ich ihm etwas von mir zu erzählen. Das ich täglich laufen ging, zweimal die Woche trainierte und viel mit Eijiro zockte. Zumindest das, was ich früher getan hatte. Seit das mit meiner Lunge war, konnte ich nicht mehr trainieren und auch nicht morgens joggen gehen. Die Blüten wirkten sich auf meine Kondition aus. Die Pflanze auf meiner Lunge, verhinderten eine ausgeglichene Atmung und so konnte ich nunmal nicht mehr laufen gehen. Aber laut dem Arzt würde mir nicht mehr viel Zeit bleiben, wenn ich meine Liebe nicht bald gestehe und sie zudem auch erwidert werden sollte. Ein Monat gab er mir noch, solange wäre eine Operation noch möglich. Danach wäre mein Schicksal besiegelt. Ich würde also bald sterben.   Ich versuchte meine aufkommene Trauer nicht zu zeigen und zischte immer wieder bei seinen Fragen. Oder versuchte ihn zu belächeln, dabei war mein Verhalten genau das Gegenteil von dem, was ich eigentlich wollte. Ich wollte ihn lieben, umarmen und küssen stattdessen lachte ich ihn aus, schikanierte ihn und stieß ihn mit aller Kraft von mir. Ich war wirklich ein hoffnungsloser Fall.   Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir in den angrenzenden Park spazieren. Mir war bewusst, dass ich mich im Café daneben benommen hatte und nicht wirklich freundlich auf seine Fragen reagierte. Darum nahm ich jetzt seine Hand in meine und hoffte, dass er mir nicht allzu böse war. Wenigstens das wollte ich für einen Moment spüren. Nur ein wenig seine Nähe, die ich nie haben würde. Seine Hand fühlte sich so perfekt in meiner an, etwas schwitzig aber nicht unangenehm. Ich mochte das Gefühl von seiner Hand in meiner. "Nachdem man sich näher kennen gelernt hat und es sich richtig anfühlt, nimmst du einfach seine Hand in deine", kommentierte ich mein Verhalten. Deku nickte verstehend.   Zwar wusste ich nicht, ob man wirklich gleich die Hand des anderen nehmen sollte beim ersten Treffen, doch war mir das ziemlich egal. Ich wollte einfach nur seine Hand halten.   Ach Izuku.. wenn du nur wüsstest, dass das hier für mich, ein richtiges Date ist. Würdest du es dann auch wollen? Würdest du mit mir auf ein Date gehen wollen, wenn ich dich danach fragen würde?   Unser Weg führte an einem Brunnen vorbei, wo sich einige Tauben sammelten. Dabei erzählte ich ihm lustige Geschichten von meiner selbsternannten Bakusquat bei unseren Zockerabenden. Deku lachte dabei immer wieder und erzählte mir auch kleine Dinge, die er erlebt oder gesehen hatte. Die Stimmung war mehr als angenehm. Die Zeit mit Deku war so unglaublich schön, das es einen zerreißen könnte. Zerreißen vor getäuschtem Glück. Ich wollte das es echt war, ich wollte Deku für mich. Das alles hier sollte ECHT sein. Je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto mehr sehnte ich mich danach.   Zum Abschluss des Nachmittags und unseres Dates, ging ich mit ihm über eine kleine Brücke, wo viele Enten darunter schwammen. Die Sonne war gerade dabei im Horizont zu verschwinden und tauchte die Landschaft in ein helles goldenes Licht. Ich hielt seine Hand und zog ihn etwas dichter zu mir. Meine zweite Hand legte sich auf seine Wange, dabei sah ich ihn einfach nur an. Deku war so wunderschön. Genauso stellte ich mir meinen Partner vor.   "Am Ende siehst du in seine Augen und ergibst dich dem Gefühl, ihn küssen zu wollen. Denn an nichts anderes kannst du mehr denken", sagte ich wahrheitsgemäß frei heraus, was ich am liebsten Tun würde. Was ich fühlte, wenn ich an seiner Seite war. "K-küssen?", stotterte er mit hochrotem Gesicht. "I-ich.. kann", er wurde sichtlich nervös und gewann an einer ungewöhnlichen roten Hautfarbe. Das man überhaupt so dunkel werden konnte im Gesicht war mir neu. Aber Deku sah damit unfassbar süß aus. "Sag bloß du hast noch nie jemanden geküsst?", er schüttelte energisch mit dem Kopf. "Soll.. ich dir zeigen, wie das geht?", bitte sag ja! Bitte erlaubte mir dich zu küssen Deku!   Er blickte unsicher zu mir empor und kam wieder näher.   Gott Deku, weißt du eigentlich was du da machst? Wie schwer du es mir damit machst?   Mein Herz schlug so schnell in meiner Brust, dass ich vermutete es würde demnächst explodieren. "I-ich.. will dich zu nichts zwingen.. aber würdest du das wirklich machen?", er blickte zur Seite. Wie meint er das mich nicht zwingen? Ich wollte doch nichts anderes!   Da meine Hand immernoch auf seiner Wange lag, schob ich seinen Kopf sanft in meine Richtung, stich mit dem Daumen zärtlich über seine glühende Wange. Seinen Kopf schob ich dabei vorsichtig in meine Richtung und kam ihm meinerseits entgegen. Seine Augenlider flatterten zu, je näher ich ihm kam, schien keine Einwände zu haben. Mein Herz schlug so schnell in meiner Brust, dass ich Angst bekam, er könnte es hören. Sanft streifte ich seine Lippen mit meinen, nur ganz zart, bis ich sie vorsichtig auf seine drückte. Kurz hatte ich Angst, er würde zurückweichen, was ich verstehen könnte nach alldem was ich in der Vergangenheit getan hatte, doch dem war nicht so.   Ich bewegte meine Lippen vorsichtig über seine. Eine Explosion an Gefühlen fand in meinem Magen statt und brachte einfach alles ins kribbeln. Ich fühlte mich, als könnte ich fliegen. Nein, als würde ich bereits fliegen. Seine Lippen waren so unfassbar weich, doch eines störte mein Glück.   Er erwiderte nicht.   Ich löste mich leicht von ihm, schwebte mit den Lippen knapp vor seinen. Ich wollte ihn so dringend spüren, nur ein einziges Mal. "Erwidern musst du schon. Beweg deine Lippen einfach gegen meine. Versuch meine Bewegungen zu imitieren", erklärte ich ihm, mehr für mich selbst als wirklich für ihn als eine Lerneinheit. Diese Sache kam mir wirklich zu Gute, jeder Verdacht fiel so von mir ab. Deku nickte abwesend und überbrückte von sich aus, den geringen Abstand zwischen uns. Unsere ganze Umgebung schien zu knistern. Lichterloh zu brennen.   Diesmal drückte Deku seine Lippen auf meine. Schüchtern begann er diese über meine zu bewegen. Ich konnte nicht anders, als dämlich dabei zu grinsen, meine Hand über sein Steißbein abzulegen und den Kuss sogleich zu erwidern. Zu sehr wollte ich ihn auf diese Art spüren. Zärtlich massierten unsere Lippen aufeinander. Meine Hand auf seiner Wange rutschte zurück in seine weichen Haare, wo ich meine Finger zwischen seinen Locken vergrub.   Deku zögerte erst, legte dann aber seine Hände um meinen Nacken, drückte mich so leicht gegen seinen Körper. Oh wie mir sein Körper an meinem gefiel. Wie von selbst rutschte meine Hand auf seinem Steißbein tiefer, legte sich auf seine verlockenden Rundungen und drückte zu. Scheiße wie geil sich sein Hintern einfach anfühlte. Deku zuckte unter der Berührung gegen mich, keuchte erschrocken auf und öffnete mir schließlich seine Lippen. Diese Chance ließ ich mir bestimmt nicht entgehen.     Meine Zunge drängte sich durch seine Lippen und suchte seinen Mundraum ab. Jeder freie Winkel wurde von mir begutachtet, eingeprägt. Der Körper von Deku schmiegte sich immer dichter an meinen. Als ich schließlich seine Zunge leicht anstupste, kam mir der Kleinere schüchtern entgegen und versuchte meine Bewegungen nachzumachen. Ich fühlte mich, als würde ich schweben. Das sich ein Kuss so unglaublich anfühlen konnte, so magisch.   Ich wollte mehr.   Gleichzeitig wollte ich ihm zeigen, was er verpasste. Er sollte mich begehren, mich lieben und nicht diesen Trottel Todoroki. In mich sollte er sich verlieben! Ich begann ihn zu dominierten mit allem, was ich hatte. Meine Finger grub ich fester in seine Locken, drückte ihn dichter an meine Lippen. Ich intensivierte den Kuss immer weiter und brachte ihn schlussendlich dazu leise in den Kuss zu stöhnen.   Gott, wie schön er sich anhörte!   Ich wollte mehr von seinen Tönen. Ich brauchte mehr davon!   Meine Hand löste ich aus seinen Haaren, fuhr seine Seite entlang nach unten, bis sie an seinen absolut geilen Arsch zum Erliegen kam. Ich konnte nicht anders als fest zuzudrücken, ihn abermals in den Kuss keuchen zu hören. Reinste Musik in meinen Ohren und doch war es zu wenig. Ich verlor die Kontrolle über meinen eigenen Körper, unsere Zungen spielten heiß miteinander. Neckten sich begierig. Sein Becken drückte ich gegen meines und da bemerkte ich erst, wie hart ich inzwischen war.   Fuck!   Ich wurde nur wegen eines Kusses steinhart. Ein Kuss mit Deku, der mich für hetero hielt. Ich war so im Arsch.   Sofort ließ ich von ihm ab und ging einen Schritt zurück. Sein Atem war hektisch und seine Augen lustverschleiert. Er wollte es genauso, wie ich. Das sah ich an seinen funkelnden Augen, aber ich durfte nicht! Verdammte Scheiße. Noch nie wollte ich jemanden so intensiv, wie meinen Deku vor mir. Ich muss es ihm sagen! Es war so einfach, nur ein paar lächerliche Worte.   Deku ich liebe dich   Ich leckte mir über die Lippen, grinste ihm selbstsicher entgegen. Ich sag es jetzt einfach. Deku.. ich will nur dich, weil ich dich liebe. "Genau so geht das. Ganz einfach oder?", kam stattdessen überheblich aus meinem Mund. Ich konnte es nicht sagen. Es ging einfach nicht.   Deku wirkte unsicher, seine Hände verschränkte er in seinem Schoß, dann lächelte er schüchtern. "Okay.. Danke Kacchan", er kam auf mich zu und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Damit ging er einfach weiter. Ich stand da und wusste nicht, was ich denken sollte. Dieser Junge raubte mir meinen Verstand.   Ich hob die Hand, wollte ihn aufhalten. Ihm sagen, was ich für ihn empfand. Ihm alles gestehen, doch verließ keine Silbe meinen Mund.       But i still want you.     ~°~•♥•~°~   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)