Ich bin da. Immer von Krasawaza (Baku x Deku) ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Izuku war von dem Empfang im Wohnheim gerührt. Die letzten Tage hatten sehr an seinen Nerven gezerrt. Alle sprachen durcheinander und Izuku war Iida sehr dankbar, als dieser die Klasse unterbrach. Izuku sagte zwar zu Tenya, dass alles gut war, aber Izuku log. Nichts war gut. Night Eye war Tod und Mirio konnte seine Spezialität nicht mehr nutzen. Eri wurde isoliert. Iida schüttelte ihn nach der Aussage durch. Momo begann Tee aufzusetzen und Rikido wollte ihnen seinen Kuchen geben. Izuku lehnte dankend ab. „Ich möchte jetzt einfach ins Bett. Der Tag war anstrengend." Jeder verstand es. Bakugo sprang von der Couch auf. „Wusste ich es doch! Du kommst damit nicht klar! SO WIRST DU NIE EIN HELD WERDEN! SCHEISS DEKU!" Izuku sah ihn nur an und fasste dann einen Entschluss. Es reichte ihm einfach. „Tut mir leid Bakugo, dass Night Eye vor meinen Augen gestorben ist und ich jetzt nur meine Ruhe möchte!" Alle hielten den Atem an. Izuku hatte nicht gebrüllt, aber er hatte energischer gesprochen, als er es sonst tat. Zudem hatte er Bakugo statt Kacchan gesagt. Deutlich sah man wie der Blonde noch wütender wurde. „WIE HAST DU MICH GENANNT?" „DU WOLLTEST IMMER, DASS ICH DEN ALBERNEN NAMEN LASSE. DU WOLLTEST, DASS ICH ERWACHSEN WERDE! ES WIRD ZEIT, DASS ICH DAS AUCH MACHE! ICH HABE KEINE LUST MEHR AUF DIE KINDISCHEN STREITEREIEN!" Iida wollte dazwischen gehen, aber das brauchte er nicht, da Izuku sich einfach umdrehte und nach oben rannte. Bakugo stürmte hinterher und blieb vor der Treppe stehen. „DU SCHEISS NERD WIRST ES NIEMALS ZU ETWAS BRINGEN! BESSER WÄRE ES, WENN DU DIE UA VERLASSEN WÜRDEST!" Man hörte ein dumpfes Geräusch und dann rauschten Izuku und Bakugo quer durch den Raum und krachten an die gegenüberliegende Wand. Alle sahen, dass Izuku wirklich wütend war. Seine Nerven mussten blank liegen. Das war auch kein Wunder. Keiner verstand, warum Bakugo Izuku nach so einem Auftrag so dermaßen provozierte, aber sie waren auch geschockt, dass Izuku völlig ausflippte. Die nächsten Worte verstanden sie nicht wirklich. „ES WÜRDE DIR PASSEN, WENN ICH NICHT DA WÄRE? WEISST DU WAS? DAMALS STAND ICH SCHON AUF DEM DACH! DU WEISST WANN!" „HÄTTEST DU DOCH EINFACH GEMACHT, WAS ICH DIR GESAGT HABE!" Izuku zog Bakugo etwas von der Wand weg, nur um ihn wieder mit voller Wucht dagegen zu stoßen. Bakugo wollte seine Explosionen einsetzen, aber Izuku verhinderte dies, indem er Bakugo immer wieder gegen die Wand stieß. „EIN ANRUF MEINER MUTTER HINDERTE MICH DARAN! EIN ANRUF! DESHALB SPRANG ICH NICHT VOM DACH! Ich war so verzweifelt, als du sagtest, ich solle vom Dach springen, dass ich es fast tat." Tränen rannen an seinen Wangen herab und Izuku ließ Bakugo los. Dieser wollte den kleineren greifen, doch Izuku rannte hoch in sein Zimmer. Geschockt sah die Klasse ihn an. „WAS SCHAUT IHR IDIOTEN SO?" Eijiro kam langsam auf ihn zu. „Du hast zu Izuku gesagt er solle von einem Dach springen?" Bakugo schnalzte lediglich mit der Zunge und ging selbst in sein Zimmer. Ochako sah auf den Boden. Sie wollte Izuku unbedingt trösten. „Da liegt ein Rucksack. Weiß jemand, wem der gehört?" Denki deutete auf die Treppe. Die Schüler kamen zu ihm. „Das ist der von Izuku. Ich bringe ihn ihm." Ochako nahm den Rucksack und ging in den zweiten Stock. Sie klopfte, doch Izuku gab keinen Laut von sich. Kurz stand sie unschlüssig vor der Tür und fragte sich, was sie jetzt mit dem Rucksack machen sollte. Erneut klopfte sie, doch wieder kam kein Laut. Sie sah auf den Rucksack in ihrer Hand und griff nach der Türklinke. Entschlossen drückte sie die Klinke runter und betrat den Raum. „Izuku, ich habe hier deinen Rucksack." Sie sah sich um. Izuku war gar nicht in seinem Zimmer. Sie ließ den Rucksack fallen und durchsuchte das ganze Zimmer und den Balkon. Sie fand ihn nicht. Schnell rannte sie wieder runter und gab den anderen Bescheid. Sofort gab Iida Aizawa Bescheid und die anderen Schüler durchsuchten erst das Wohnheim und dann das Gelände. Kyoka fand ihn schlussendlich mit ihrer Spezialität im Wald neben dem Wohnheim. Tatsächlich konnte man ihn vom Wohnheim aus sehen. Aizawa brachte ihn in sein Zimmer. Er schien erschöpft eingeschlafen zu sein. ---- Am nächsten Morgen behandelten alle Izuku etwas vorsichtiger. Zwar war diesem das nicht recht, aber er sagte dazu auch nichts. Er traute seiner Stimme einfach nicht. Stattdessen blieb er die meiste Zeit auf seinem Zimmer. Erst, als es wieder lauter wurde, als Bakugo von dem Sonderkurs zurückkam, ging er kurz runter. Er hörte sich an, was dieser und Shoto erzählten. Er musste sich ein Lachen verkneifen, als er von der Aufgabe hörte. Jedoch, als Kacchan sprach, tat es ihm weh. Die Stimme tat so unglaublich weh in der Brust. Als er es nicht mehr aushielt, ging er wieder in sein Zimmer. Ochako folgte ihm, aber vor seiner Tür wimmelte er sie ab. Eijiro wandte sich dann ernst an Bakugo. „Hast du ihm echt gesagt, dass er von einem Dach springen soll?" „Er ging mir halt auf den Sack!" Genervt ging Bakugo in sein Zimmer und die restlichen Studenten waren ratlos. Sie beschlossen, dass sie ihn in Ruhe ließen. Immerhin kannten sie Bakugo. Er betonte seine Attacken oft mit 'stirb', sonderlich ernst nahmen sie das nicht. Und dadurch auch seine Drohungen nicht. ---- Langsam wurde es kälter. Die Situation hatte sich im Wohnheim wenig geändert. Bakugo und Izuku gingen sich komplett aus dem Weg. Einen Vorteil hatte es. Es war dadurch auch sehr still geworden. Izuku strengte sich in der Schule deutlich mehr an und eines Tages hängte sich Yuga an ihn. Er kam ständig und gab ihm Käse. Es wurde unheimlich, bis Izuku den Grund erfuhr. Die Spezialität von Yuga verletzte ihn und dieser dachte, dass es bei Izuku dasselbe war. Im Grunde stimmte es, aber eben nur, bis Izuku seinen Körper angepasst hatte. Seit diesem Tag verstanden sie sich wirklich gut. Es war Anfang Oktober, als die Klasse sich im USJ versammelte. Auf dem Boden waren drei Kreise gemalt. Verwirrt sahen die Schüler ihren Klassenlehrer an. „Ihr stellt euch jetzt um den äußeren Kreis und dann warten wir." Noch immer verwirrt tat die Klassen, was ihr Lehrer sagte. Plötzlich wurde Izuku gepackt und in die Mitte der Kreise gezogen. Sofort wollte er sich wehren, aber Aizawa löschte seine Spezialität. Vor ihm stand eine junge Frau in einen grauen Umhang gehüllt. Möglicherweise sogar in seinem Alter und sie lächelte. „Ich bin Shiori Ukai und ich werde ein paar Übungen die nächsten Wochen mit euch machen. Ich habe Deku in meiner Gewalt und ihr müsst ihn befreien. Ihr könnt aber nicht in meine Nähe. Der zweite Kreis ist zu eurem Schutz. Meine Spezialität weite ich gleich bis zu diesem Kreis aus. Ihr solltet nicht hinein geraten." Sie schloss kurz die Augen und öffnete sie kurz darauf wieder. Keiner sah etwas von der Spezialität. „Meine Spezialität ist die Luft. Ich habe zwischen dem zweiten und dritten Kreis den Sauerstoff entfernt. Sobald ihr in den Kreis tretet, verschwindet der Sauerstoff aus eurem Körper. Luft anhalten wird nicht funktionieren. Ihr habt jetzt eine halbe Stunde, um euch eine eigene Strategie zu überlegen." Sie wandte sich an Deku. „Ich habe eure Akten gelesen. Dich wählte ich nur aus, weil du sonst sofort losgestürmt wärst. Das ist mit meiner Fähigkeit jedoch gefährlich. Wenn der Kreis betreten wird, stirbt man. Du wärst jedoch trotzdem in den Kreis gesprungen." Izuku verstand es. Ihn wurmte es zwar, dass er in dieser Übung nichts machen durfte, aber er verstand den Standpunkt. In der nächsten Übung durfte er sicher wieder mitmachen. Jetzt versuchte er sich auf seine Klassenkameraden zu konzentrieren. Sie hatten mehrere Gruppen gebildet und diskutierten. Shiori lief in der Sauerstofflosen Zone und achtete sehr darauf, dass keiner den zweiten Kreis betrat. Aizawa sah sich das ganz genau an. Womöglich wollte er eingreifen und die Fähigkeit der Frau löschen, falls was passierte. Bakugo beobachtete alles eine Weile, bis er einfach an den Kreis trat und seine Hand ausstreckte. Sofort stand Shiori vor ihm und hob auch ihre Hand und legte sie auf seine. So hielt sie seine Hand außerhalb des zweiten Kreises. „Was willst du tun?" „Ich sprenge deinen Kreis!" „Dann drück ganz vorsichtig, bis ich stopp sage." Erst wollte Bakugo ihre Hand wegschlagen, tat dann jedoch widerwillig was sie sagte, als sie ihn stoppen ließ, wartete er ab. Shiori ging einfach die paar Schritte in den letzten Kreis, stützte sich lässig bei ihrem Gefangenen ab und legte dann den Kopf schief. Leise flüsterte sie nur für Deku ein paar Worte. „Das wird lustig." Izuku verstand es nicht und wartete genauso gespannt. Als Shiori schlussendlich nickte, passierte nichts. Bakugo zog wütend seine Hand zurück und testete seine Explosionen. Sie funktionierten einwandfrei, jedoch, als er sie in die Richtung des Kreises richtete, gingen sie nicht weiter als der Strich. „WAS SOLL DIESE SCHEISSE?!?" „Ohne Sauerstoff kann Feuer sich nicht verbreiten. Du bist bei dieser Übung nicht nützlich." Dieser Satz brachte Bakugo völlig zum Ausflippen und er jagte eine Explosion nach der anderen auf den zweiten Kreis. Nichts passierte, es war, als würden die Explosionen im Nichts verschwinden. Shoto versuchte daraufhin sein Feuer in den Kreis zu leiten, aber auch das ging nicht. Dann versuchte er es mit dem Eis. Einen halben Meter kam das Eis in den Kreis und stoppte dann. „Mit dem Sauerstoff habe ich auch den Wasserstoff entfernt. Ich habe deine Akte gelesen. Das ist mir zu gefährlich." Shoto nickte bloß und sprach dann mit Iida und Ochako. Die restlichen Gruppen verarbeiteten die Informationen. „Da Shoto nicht durchkommt, müssen wir uns etwas überlegen. Hanta könnte Izuku mit seinem Tape rausziehen, aber Izuku würde sterben, wenn er durch den Sauerstoffleeren Raum gezogen werden würde." Shiori hörte hier und da etwas zu, bevor sie zu Izuku zurück ging und ihn nach seiner Meinung fragte. „Ich würde Hanta sagen, er solle dich fesseln. Und dann... weiß ich noch nicht." „Guter Ansatz. Weißt du, was eure beste Chance ist dich zu befreien? Mich zu fesseln, aber nicht so banal, wie du dachtest. Wenn Mina und Hanta zusammenarbeiten, könnten deine Kameraden mich vergiften und dich so befreien. Momo könnte auch Betäubungsmittel herstellen und hier her werfen. Es gibt Möglichkeiten. Man muss sie nur erkennen. Denk immer daran. Es gibt immer einen Weg, der den geringsten Schaden verursacht." Izuku nickte dankbar bei dem Hinweis und dachte weiter nach. Wenn man es so betrachtete, gab es noch mehrere Möglichkeiten. Izuku hoffte, dass seine Freunde auch auf die Lösungen kamen. „Die Zeit ist gleich um, langsam solltet ihr einen Plan haben." Einige Schüler nickten sich zu und plötzlich wurde Shiori von hinten mit Hantas Tape angegriffen. Sie fiel sofort um und schien bewusstlos zu sein. Bevor jedoch jemand in den zweiten Kreis treten konnte, hielt Aizawa sie auf. Er löschte die Fähigkeit von Shiori und warf eine kleine Phiole in den Kreis. Das Fläschchen zerbrach und eine blaue Wolke kam heraus. „Gut, der Sauerstoff ist wieder hergestellt. Izuku, du kannst dich aus dem kleinen Kreis bewegen." Der Schüler nickte nur und befreite jedoch erstmal Shiori von dem Tape. Nach ein paar Minuten erwachte die Frau wieder. Sie setzte sich auf und hob sich den Kopf. Izuku wollte sofort fragen, ob alles in Ordnung war, doch die Frau hob einfach die Hand. „Durchgefallen." Alle sahen sie geschockt an. Wieso waren sie durchgefallen. „Aizawa, erklären Sie es." Umständlich erhob sich Shiori und trat ein paar Schritte von der Gruppe weg und übergab sich in einen Busch. „Shiori hat recht. Ihr seid durchgefallen. Es war richtig den Gegner zu belauschen, aber erstens, solltet ihr nach einer halben Stunde eure Ergebnisse präsentieren, damit Shiori euch auch im Blick hat und zweitens hieß es, dass ihr eine eigene Strategie überlegen solltet. Wie gesagt, es war richtig zu lauschen, aber falsch es eins zu eins umzusetzen. Die meisten Gegner sind nicht so töricht und sprechen ihre Schachstellen aus. Shiori tat es nur, um mit Deku zu diskutieren. Sprich sie unterrichtete ihn. Beim nächsten Mal werdet ihr euch eine eigene Strategie überlegen." Shiori kam langsam auf Aizawa zu. „Ich geh mal zu Recovery Girl." Er nickte und die Frau hielt sich den Kopf. Sofort waren Tenya und Ochako bei ihr und begleiteten sie. Ochako wollte die Frau im Notfall schwerelos machen. „Für die Übung hättet ihr 70 Punkte gebraucht. Ich gebe euch für die Versuche von Bakugo und Todoroki je 15 Punkte. Den Versuch der Spionage werte ich auch, auch wenn es nicht die Aufgabe war. Noch mal 15 Punkte. Gesamt 45 Punkte. Nächste Woche erwarte ich mehr Punkte. Wer dann die Geisel ist, weiß ich nicht, aber so wie ich Shiori kennengelernt habe wird es Hanta." Die Klasse war überhaupt nicht begeistert durchgefallen zu sein, aber es gefiel ihnen die Übungen zu machen. Sie mussten nicht durch ein Haus rennen und den Feind und die Geisel suchen. Jedoch war es schwierig das Ziel vor Augen zu haben, aber keine Möglichkeit zu haben daran zu kommen. ---- „Frau Ukai, geht es Ihnen gut?" „Ja, ich denke, ich reagiere nur schlecht auf den Schlag auf meinen Kopf." Shiori erklärte Ochako und Tenya auf dem Weg zur Krankenstation, wieso sie durchgefallen waren, und die Schüler verstanden es. Als sie die Lehrerin bei Recovery Girl abgesetzt hatten, gingen sie zurück sich umziehen. Bevor sie in den Gang zu den Kabinen einbogen, hörten sie Stimmen und blieben stehen. Sie wollten nicht lauschen, aber sie trauten sich nicht um die Ecke zu gehen, als sie eine Explosion hörten. „Ich wusste, dass du nutzlos bist, DU SCHEISS NERD!" „Lass mich in Ruhe." Vorsichtig sah Ochako um die Ecke und erkannte Izuku, der von Bakugo an die Wand geworfen wurde. Links und rechts stützte er sich ab. An seinen Händen stieg Rauch auf. „Ich sage es noch einmal, verschwinde von der UA." Bakugo zog sich zurück und Izuku rannte ins Wohnheim zurück. Iida wollte den Blonden sofort zurechtweisen, aber Ochako hielt ihn zurück. Bakugo würde jetzt jeden angreifen. Fast hätten sie die geflüsterten Worte nicht verstanden. Sie dachte erst, sie hätte es sich eingebildet, doch Tenya schaute genauso geschockt. Als Bakugo auch verschwunden war, zogen die beiden sich schnell um. ---- Izuku verschwand sofort in seinem Zimmer. Er wollte sich abreagieren, aber wusste nicht wie, so begann er zu lernen. Wieso wollte Kacchan, dass er die UA verließ? Es war sein Traum Superheld zu werden. Das war es schon immer. Kacchan wusste es. Als es klopfte, hatte Izuku nicht die geringste Lust zu öffnen und das musste er auch nicht. Ochako und Iida kamen in sein Zimmer und sahen sich erstmal erstaunt um. „ Du hast dein Zimmer aber ordentlich verändert." „Die ganzen All Might Figuren waren eine reine Ablenkung." Izuku ignorierte die beiden und schrieb den Satz für seine Hausaufgaben fertig. Als das Mädchen sah, dass Izuku sein Heft zur Seite legte, sahen sie und Iida sich noch einmal an. Tenya nickte. „Es tut mir leid, aber wir haben den Streit vorhin mitbekommen." Izuku winkte nur ab. Ein Streit zwischen ihm und Kacchan war normal. Ochako knetete ihre Hände. „Als du weg warst hat Bakugo noch etwas gesagt." Jetzt hatte sie wirklich seine Aufmerksamkeit. Was konnte so schlimm sein, dass Ochako so nervös war? „Bakugo hat gefragt, wie er sein Versprechen halten soll, wenn du da bist." Izuku sprang auf. Was meinte Kacchan damit? Ochako und Iida fragten ihn dasselbe, doch er wusste es selbst nicht. Sein Gefühl sagte ihm nur, dass es wichtig war. Er bedankte sich und schob die beiden dann aus seinem Zimmer. An der Tür sank er auf den Boden und fragte sich immer wieder, was sein Kindheitsfreund damit meinte. Hatte Izuku ein Versprechen vergessen? ---- Das Schulfest war ein voller Erfolg gewesen. Eri lachte wieder und wohnte jetzt im Lehrer Wohnheim. Izuku hatte auch die Erlaubnis sie immer wieder zu besuchen. Und nun stand Halloween  vor der Tür und sie hatten eine kleine Feier geplant. Woher der ganze Alkohol kam, wusste Izuku nicht, nur, dass er nicht mehr als ein Glas von der Bowl nehmen sollte. „Hey Izuku, mir gefällt dein Kostüm." Izuku sah an sich herunter wirklich ausgefallen war es nicht. Er hatte rote Farbe auf einem weißen Hemd verteilt und seine Maske von seinem Heldenoutfit aufgesetzt. Ochako hatte auch nicht wirklich ein einfallsreiches Kostüm. Sie hatte sich ganz weiß im Gesicht angemalt und wie ein Kind ein Bettlaken um die Schulter. Immerhin flog sie. Jedoch war ein Geist nicht wirklich originell. Izuku erwiderte das Kompliment dennoch. Irgendwann klopfte es und Eri kam mit einem 'süßes, sonst gibt es saures' rein. Rikido gab ihr sofort etwas von dem Kuchen und Eri setzte sich auf die Couch. Izuku setzte sich neben sie und ließ sich von ihr erzählen, wie es im Wohnheim der Lehrer war. Alle standen um sie herum und hörten zu und gleichzeitig baten sie alle Götter darum, dass Aizawa nichts von der Bowl nahm. Er würde sie erwürgen. Alle samt. Jedoch hatten sie glück, dass Eri nach dem Kuchen, der Freude und den wilden Erzählungen sehr schnell wieder müde war und Aizawa sie wieder ins Wohnheim der Lehrer brachte. Denki ließ sich in den Sessel fallen. „Man hab ich schiss gehabt." Kyoka und Mina schlossen sich ihm an. Nach ein paar Minuten, in denen fast jeder zustimmte, schlug Denki vor etwas zu spielen. „Kein Bock auf den Kindergarten. Wenn ihr etwas spielen wollt, gehe ich ins Bett." Bakugo erhob sich. Er war der Einzige, der kein Kostüm trug. Seine Schritte führten ihn erst zur Bowl, dann die Treppe hoch. Eijiro sah ihm kurz nach. „Wie viel hat er getrunken?" Nur fragende Gesichter sahen ihn an. „Ich habe ihn immer nur mit einem vollen oder einem ganz leeren Glas gesehen. Es war mehrmals voll. Ich staune nur darüber, wie viel er verträgt." Er zuckte mit den Schultern und auch der Rest dachte den restlichen Abend nicht mehr daran. ---- Es war sehr spät, als Izuku in sein Zimmer ging. Zusammen mit Yuga stieg er in den zweiten Stock. „Ist dein Zimmer offen?" Izuku runzelte die Stirn und nickte Yuga zu. Jemand war in seinem Zimmer gewesen und hatte die Tür vergessen. Beide gingen langsam und wachsam weiter. So leicht angetrunken war das jedoch nicht mehr so einfach. Da die Tür so deutlich offen war, konnte Izuku leicht von draußen reinschielen. Yuga machte ein Zeichen mit seiner Hand und sie sprangen beide ins Zimmer. „Was?" „Hä?" Yuga und Izuku sahen sich noch einmal an und blinzelten, doch das Bild blieb gleich. Bakugo Katsuki lag im Bett von Izuku Midoriya. Yuga wollte schon fragen, aber Izuku winkte nur ab. „Ich weiß es auch nicht." „Soll ich dir helfen ihn rauszubekommen?" „Nicht nötig." Unsicher nickte Yuga, aber verließ dann das Zimmer. Izuku schloss die Tür und trat dann auf sein Bett zu. „Bakugo!" Keine Reaktion. Izuku rüttelte leicht an dessen Schulter. Keine Reaktion. „Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Wie kommt der hier überhaupt rein?" Eine kalte Briese beantwortete seine Frage. Izuku hatte die Balkontür offen gelassen, aber warum hatte er dann die Tür geöffnet? Wollte er wieder gehen und hatte es sich anders überlegt? Schnell schloss er die Tür und fragte sich dann wieder, was er machen sollte. Sich zu Bakugo ins Bett legen kam gar nicht infrage und jemand anderen Bitten ging auch nicht. Warum wachte dieser auch nicht auf. Die Worte von Eijiro fielen ihm wieder ein. Hatte Kacchan wirklich so viel getrunken? Noch einmal rüttelte er an der Schulter des Schlafenden. Keine Reaktion. Izuku seufzte und holte aus seinem Schrank eine zweite Decke raus und verließ das Zimmer. Unten auf der Couch dürfte es gemütlich genug sein. ---- Izuku wachte auf. Irgendwas hatte ihn geweckt. Langsam öffnete er die Augen. Über ihn war Kacchan gebeugt. „Bist du jetzt wach, Nerd?" „Du bist nicht mehr in meinem Bett?" „Tz!" Izuku erhob sich. Sein Blick glitt zur Uhr. Es war kurz nach drei. Er gähnte und erhob sich. Wenn sein Bett frei war, konnte er sich ja da rein legen. War immerhin bequemer. Langsam schlurfte Izuku in sein Zimmer. Er bemerkte nicht mal, dass Bakugo ihm folgte. Als er in seinem Zimmer ankam und die Tür schließen wollte, hielt Bakugo die Tür offen. „Was?" „Ich laufe jetzt sicherlich nicht in den vierten Stock!" Izuku sah seinen Kindheitsfreund an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. Wollte dieser es nicht verstehen? Die Tür knallte ins Schloss und Bakugo kam auf ihn zu. Bevor jedoch Izuku wirklich etwas sagen konnte, wurde er von Katsuki ins Bett geschubst. Und noch schneller war der andere neben ihm und hatte die Decke über sie gezogen. Kräftige Arme umschlangen Izuku. „Schlaf jetzt!" „Bist du nicht mehr ganz dicht! Was willst du in meinem Bett! Ich will nicht mit jemanden im Bett sein, der mir den Tod wünscht!" Bakugo drehte sich auf den Rücken und legte einen Arm über seine Augen. Tief seufzte er. Izuku dachte, dass es seine Chance war und wollte aufstehen. Es funktionierte nicht. Er hätte über Kacchan klettern müssen, dieser jedoch hielt ihn schon vorher fest. „Ich will dich nicht Tod sehen. Ich will dich in Sicherheit sehen." Es war ungewohnt ruhig von dem Jungen und es nahm Izuku den Wind aus den Segeln. Seufzend legte er sich zurück und lag jetzt auch auf dem Rücken. „Eine seltsame Art das zu zeigen hast du." Bakugo drehte sich zu Izuku um. „Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Kurz nach dem ich das gesagt habe, habe ich es bereut. Seitdem war ich immer in deiner Nähe und habe aufgepasst. Ich...Ich habe dich auf dem Dach gesehen. Wärst du wirklich gesprungen, hätte ich dich gefangen. Seitdem habe ich deine Seite nicht mehr verlassen. Ich wollte nicht, dass sich das womöglich wiederholte." Izuku hielt den Atem an. Kacchan klang so verletzt, aber dabei hatte dieser keinen Grund dazu. Dass, was Kacchan sagte, warf Izuku völlig aus der Bahn. „Wieso hast du es dann wiederholt?" „Ich war so unglaublich wütend. Ich habe in den Nachrichten gesehen, was passiert war und Aizawa hat uns einiges erzählt. Ich war wütend, weil du dich mal wieder in Gefahr begeben hast und frustriert, weil ich dich nicht beschützen konnte." In diesem Moment fühlte sich Izuku völlig hilflos. Kacchan klammerte sich an ihn und zuckte nur verräterisch. Er wusste, sein Kindheitsfreund weinte, immerhin spürte er, wie sein T-Shirt nass wurde, aber etwas dagegen machen konnte er nicht. Schlussendlich legte er seine Arme um ihn und strich sanft über seinen Rücken. Izuku hoffte, dass Kacchan es ernst meinte, aber glaubte eher daran, dass Eijiro recht hatte und einfach der Alkohol aus Bakugo sprach. Nach einer Ewigkeit schliefen sie beide so ein. ---- Am nächsten Morgen hörte Izuku nur ein Poltern und war sofort hellwach. Immerhin sollte er in seinem Zimmer allein sein. Auf dem Boden saß Bakugo und Izuku erinnerte sich an das nächtliche Gespräch. Izuku wurde völlig geschockt, verwirrt und wütend angesehen. Sofort wusste er, was das hieß. „Du hast es vergessen? Dann kannst du ja endlich in dein Zimmer gehen." Die Wut schien zu verrauchen und die Verwirrung wurde größer. Bakugo sah sich im Zimmer um. Das war wirklich nicht sein Zimmer. „Was hast du scheiß Nerd mit mir gemacht!" „Nichts. Ich habe dabei versagt dich aus meinem Bett zu werfen. Du bist in mein Zimmer eingebrochen!" Izuku erhob sich einfach und kramte in seinem Schrank. Schnell fand er ein Handtuch und Kleidung. Ohne Bakugo weiter zu beachten, ging Izuku und verließ dann sein Zimmer, um zur Dusche zu gelangen. Auf dem Gang traf er Yuga wieder, der gerade von der Dusche kam. „Es war heute Nacht noch ganz schön laut. Alles in Ordnung?" „Ja. Bakugo hat nur die Tür zugeschlagen und sich geweigert zu gehen. Jetzt sitzt er völlig verwirrt in meinem Zimmer. Ich denke, er hat gestern zu viel getrunken. Ich wollte ihn eigentlich fragen, warum er die Tür aufgemacht hatte. Immerhin kam er wohl durch die Balkontür." Yuga sah nur etwas mitleidig aus und tätschelte ihm die Schulter. Izuku verstand es und ging dann weiter zur Dusche. Nachdem er sich fertig für den Tag gemacht hatte, ging er wieder in sein Zimmer. Er hatte die Hoffnung, dass Kacchan endlich gegangen war, doch diese Hoffnung wurde zerschlagen, als er die Tür öffnete. Bakugo saß einfach auf seinem Bett und starrte den Boden an. Nur kurz hob er den Kopf, als Izuku das Zimmer betrat. „Bakugo, du hast ein eigenes Zimmer." Plötzlich sprang der angesprochene auf und stürmte auf Izuku zu. „HÖR AUF DAMIT!" Izuku erschrak heftig und stolperte, als er Rückwärts ausweichen wollte. Fast wäre er mit dem Kopf gegen die Tür geknallt, aber Kacchan fing ihn auf. Ihre Gesichter waren sich so nah. Izuku atmete heftig. Bakugo zog seinen Kopf etwas zurück und hob Izuku auf seine Arme. Schnell überwandte er die paar Schritte zum Bett und ließ den jüngeren darauf fallen. „Hör auf damit mich Bakugo zu nennen." „Du wolltest es so. Soll ich dich etwa Katsuki nennen?" Bakugo sah ihn mit einem tödlichen Blick an. Izuku fühlte sich hilflos, schon wieder. „Ist das heute Nacht wirklich passiert? Haben wir wirklich darüber gesprochen, dass ich immer an deiner Seite war." Izuku nickte nur und verhielt sich sonst still. Sein Kindheitsfreund war ziemlich gereizt und Izuku wusste, ein falsches Wort und er hatte eine Explosion vor der Nase. Bakugo tigerte im Zimmer auf und ab, als er das Nicken sah. Plötzlich blieb er stehen. „Vergiss einfach was passiert ist." „Ich dachte mir schon, dass nur der Alkohol aus dir gesprochen hat. Keine Sorge, ich habe es nicht ernst genommen. Warum hast du eigentlich die Tür geöffnet, obwohl du durch die Balkontür gekommen bist?" Bakugo verengte seine Augen zu Schlitzen. Wollte der andere, dass es ernst war? Die Frage ignorierte er komplett, er wusste es selbst nicht. Noch ein letztes Mal musterte er Izuku und verschwand dann über den Balkon und flog in sein Zimmer. Izuku ging zum Frühstück runter, aß eine Kleinigkeit und schloss sich dann den ganzen Tag in seinem Zimmer ein. Weder Ochako noch Iida ließ er ins Zimmer. ---- Als er zum Abendessen nicht kam, reichte es Katsuki. Er lud Essen in eine Schüssel und schnappte sich dann Yuga. Im zweiten Stock angekommen, bedrohte er Yuga, bis dieser ihn in sein Zimmer ließ. Über den Balkon gelangte Bakugo vor das Zimmer von Izuku. Der Vorhang war zu Seite geschoben und so konnte er sehen, dass Izuku schlief. Er testete, ob die Tür offen war. Diesmal hatte er kein Glück. Wütend klopfte er gegen die Scheibe. Izuku regte sich, aber machte die Tür nicht auf. „DRECKS DEKU! MACH DIE SCHEISS TÜR AUF!" Izuku schrak hoch und starrte durch die Balkontür seinen Kindheitsfreund an. Dieser trug doch tatsächlich eine Schüssel mit Essen. Die Hand an der Scheibe qualmte und Izuku beeilte sich, die Tür zu öffnen, bevor es keine Scheibe mehr gab. Bakugo stellte die Schüssel auf den Schreibtisch und blitzte dann Izuku wütend an. Izuku beeilte sich damit, sich zu bedanken. „Danke, Bakugo." „SCHEISSE VERDAMMT! ICH SAGTE, DU SOLLST MICH NICHT SO NENNEN!" Izuku zog den Kopf ein und setzte sich zurück auf das Bett. Hoffentlich ging Bakugo bald. So langsam hatte er Angst, dass Bakugo ihn schlug. Seufzend setzte sich Bakugo auf den Stuhl am Schreibtisch und gab Izuku die Schüssel rüber. „Nenn mich bitte wieder so wie vorher. Es fühlt sich falsch an, wenn du etwas anderes sagst." Izuku ließ die Gabel in die Schüssel fallen. Was war mit Kacchan los? Dieser war ziemlich umgänglich seit letzter Nacht. Izuku stellte die Schüssel auf die Seite und faltete die Hände in seinem Schoß. Laut versuchte er seine Gedanken zu Ordnen. Kacchan sollte hören, was in ihm vorging. „Erst willst du, dass ich von einem Dach springe, dann sagst du mir, dass du mich gefangen hättest. Du sagst mir, ich soll dich nicht Kacchan nennen, dann mache ich das und es passt dann dir nicht. Ich soll dich in Ruhe lassen, mache es und finde dich dann in meinem Bett und werde dich nicht los. Was soll das? Auf die Gefahr hin, dass du mich schlägst, aber ich muss trotzdem fragen. Warum bist du plötzlich so anders?" Im ersten Moment dachte Izuku, Bakugo würde ihn angreifen und der jüngere war sich sicher, dass Bakugo genau das vor hatte, aber er kontrollierte sich und sah aus dem Fenster. „Bei unserem Streit vor ein paar Wochen sagtest du, dass du keine Lust mehr auf unsere Streitereien hast und ich habe lange darüber nachgedacht. Wir wollen Helden sein, da können wir nicht mit unseren Kameraden im Streit liegen. Ich habe viele beleidigt, aber nur bei dir bereue ich es, dass du dich von mir abgewandt hast. Du warst immer da und ich will nicht, dass du nicht mehr da bist. Das ist mir in den letzten Wochen klar geworden." Izuku konnte Katsuki nur anstarren. Er hätte nie gedacht, dass ein einzelner Satz bei Kacchan so eine Wirkung hatte. Jedoch, wenn Izuku tief in sich hinein hörte, dann fühlte es sich gut an, dass Kacchan fast schon nett zu ihm war. Sein Herz schlug schneller. „Danke. Danke, dass du so ehrlich bist." Izuku hatte das Bedürfnis diese Worte zu sagen und sein Gegenüber nickte leicht. Izuku fühlte sich leichter und begann wieder zu essen. Kacchan derweil blätterte etwas in den Notizbüchern, die auf dem Schreibtisch lagen. Izuku wollte es ihm erst verbieten, erinnerte er sich doch daran, was sein Kindheitsfreund früher damit gemacht hatte, aber diesmal schien er wirklich nur die Notizen zu lesen. Sie schwiegen noch lange, nachdem Izuku mit dem Essen fertig war. Plötzlich klopfte es an der Balkontür. Izuku sprang auf, als er Yuga erkannte. „Ich wollte nur fragen, ob alles in Ordnung ist. Bakugo war vorhin richtig wütend." „Ja, es ist alles gut. Danke, dass du dir Sorgen machst." Nicht ganz überzeugt, aber dennoch halbwegs zufrieden ging er wieder. „Wir sollten langsam schlafen gehen. Morgen ist Schule und ich will morgen mal nicht in der Befreiungsübung durchfallen." Kacchan nickte nur und verließ das Zimmer ohne ein Wort. Izuku zog ein T-Shirt und eine Jogginghose aus dem Schrank. Schnell war er umgezogen und legte sich hin. Es knallte und er saß senkrecht im Bett. In der Tür stand Kacchan und hatte sogar Kleidung für den nächsten Tag in der Hand und seine Tasche für die Schule. „Was?" „Ich werde heute wieder hier schlafen." „Warum?" Darauf antwortete Bakugo nicht mehr, sondern legte einfach seine Kleidung auf den Stuhl und seinen Rucksack daneben auf den Boden. Dann stand er vor dem Bett. Izuku machte, wie von selbst Platz und Kacchan schlüpfte unter die Decke. „Machst du das jetzt jede Nacht?" „Gute Idee." „WA-" Izuku konnte sich nicht weiter beschweren, weil Kacchan ihn küsste. Er riss seine Augen auf und erstarrte. Eine Hand von Bakugo streichelte sanft seine Seite entlang. Es fühlte sich gut an. Sehr gut sogar. Langsam schloss Izuku die Augen und begann seine Lippen leicht zu bewegen. Sie lösten den Kuss, als ihnen die Luft ausging. „Endlich bist du still." Bakugo zog Izuku in seine Arme. „Schlaf jetzt." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)