3 kleine Oneshots von FlameHashira (Wichtelgeschichte für _Maneki-Neko_) ================================================================================ Kapitel 3: Idiot it's cold (out)inside -------------------------------------- „Das ist doch lächerlich!“, knurrte sie. „Ich bin hier an einer Akademie der Elite und muss mich mit ausgefallenen Heizungen rumschlagen!?“   Bibbernd rieb sie ihre Hände an ihren Oberarmen und atmete tief durch. Maki-Senpai war auf einer Mission in einer anderen Stadt und würde frühstens morgen wieder zurückkommen. Ihre Anwesenheit würde keine Heizungen reparieren oder den Raum mit mehr Wärme füllen, aber es wäre auf jeden Fall besser. Sie hätte jemanden, der bei ihr war und mit ihr herummotzte. Sicherlich würde Maki mit einsteigen und dabei helfen, ihren Direktor zu schnellerer Hilfe zu bewegen. Überhaupt – Gojo-Sensei war so mächtig, wieso konnte er keine Heizungen reparieren!?   Nobara hatte lange darüber nachgedacht, wie sie dieser unsagbaren Kälte entkam, doch es schien nichts wirklich zu bringen. Egal wie viele Kerzen sie aufstellte, die Fenster abgedichtet hatte und sich in Pullover verhüllte – ihre Zehen schienen abzufrieren, wenn sie länger in der verlassenen Mädchen-Unterkunft bleiben würde. Sie war eine eigenständige, selbstbewusste Person, – sie wartete sicherlich nicht darauf, bis ihre Mitschüler den Gentleman in sich fanden und sie dazu einluden, rüber zu kommen. Nobara hatte ihnen bereits den Hinweis gegeben, dass ihr kalt war, aber Fushiguro hatte nur irgendwas darüber erzählt, das er, dass Wetter nicht kontrollieren konnte und Itadori hatte nur zugestimmt. Damit war dieses Gespräch beendet gewesen und Nobara fragte sich, ob diese Deppen jemals mit einem Mädchen kommuniziert hatten, dass nicht Maki oder sie war! Mittlerweile wusste doch jeder Junge, was es zu bedeuten hatte, wenn einem Mädchen kalt war, – aber sie hatte nicht einmal eine Jacke angeboten bekommen, pah!   Sie nahm es jetzt selbst in die Hand, weil sie sonst erfrieren würde – schlafen konnte sie so auch auf keinen Fall.   Knurrend stieg sie in ihre Stiefel und packte sich in ihre dicke Daunenjacke ein, zog die Mütze auf den Kopf, wickelte den Schal um sich und wirkte so unförmig wie nie zuvor. Es mochte übertrieben wirken, weil der Weg zu den Jungs-Unterkünften nicht so bahnbrechend weit war, doch sie fror schon, ohne rauszugehen! Ihre Nase fror beinahe sofort ein, als sie die Tür nach draußen öffnete und kalter Wind entgegenkam, sie kniff die Augen zu und zog den Schal über die Nase hoch. Sie würde sich jegliche Art von Wärme erkämpfen müssen, aber glücklicherweise war sie bereit dazu!   Also stampfte Nobara durch zentimeterhohen Schnee und kniff die Augen zu, wenn der Wind wieder etwas stärker wurde. Ihre Hände waren tief in den Taschen ihrer dicken Jacke vergraben und dank ihres schnellen Schritts kam sie dann auch schnell bei der Unterkunft der Jungen an. Es wäre höflich zu klopfen und sich die Tür öffnen zu lassen, aber vermutlich bunkerten sich Itadori und Fushiguro in ihre Zimmer ein und würden ohnehin nicht reagieren. Außerdem war Höflichkeit für den Arsch, wenn man ihr nicht einmal eine Jacke oder dergleichen anbot! Also riss sie die Schiebetür grob auf, ließ sie sogar extra etwas knallen bei der schnellen Bewegung und stampfte ins Vorzimmer, um die Tür auch genauso schnell und grob zu schließen. Sie atmete zittrig die warme Luft ein.   „K-kugisaki-san!?“, fragte Itadori mit großen Augen und einem unmännlichen Fiepen in der Stimme.   Der Junge stand da, eingepackt in Pullovern und Trainingshosen, mit kuscheligen, peinlichen rosa Hausschuhen. Er trug sogar Ohrschützer, während er in seinen Händen einen Teller mit Sandwichs hielt. Er gab ein lächerliches Bild ab ... Nobara hatte nichts anderes erwartet, immerhin handelte es sich hier um Itadori. Nobara gab ein lautes Schnauben von sich, während sie den Schal runterzog, es war immer noch kalt hier, aber zumindest wärmer als draußen.   „Es ist verdammt kalt“, meinte sie dann.   „Uhm... ja... das stimmt.“   „Wie blöd kann man sein!? Wo ist Fushiguro-san!?“ Es war zwar sinnlos, da dieser eine wandelnde Gefühllosigkeit zu sein schien, aber Nobara würde beiden einprügeln, dass sie sich gefälligst wie ein Gentleman benehmen sollten und nicht wie Idioten! Sie wartete gar nicht darauf, das Itadori ihr antwortete, – der Junge brauchte dafür eindeutig zu viel Zeit – und stürmte stattdessen drauf los, bis zu den Zimmern der Jungs. „Komm raus Fushiguro-san!“, brüllte sie herum.   Itadori kam ihr nach gestolpert, blieb aber sicher hinter einer der Ecken versteckt – als ob ihn das wirklich schützen würde ... Schließlich öffnete sich eine der Türen und Fushiguro streckte seinen Kopf samt Stachelschwein-Frisur nach draußen, um sie anzusehen, als wäre sie eine Idiotin. Rasch streckte sie den Arm aus und zeigte mit dem Finger auf ihren Mitschüler.   „Mir. Ist. Kalt.“   Fushiguro runzelte die Stirn und suchte Blickkontakt mit Itadori, welcher immer noch um die Ecke stand, aber die Schultern unsicher hochzog.   „Seid ihr beide zu oft gegen Wände geschleudert worden, ihr Idioten!? Wenn ich, ein junges hübsches Mädchen, darüber spricht, dass ihr kalt ist, – dann erwartet sie Hilfe dabei dieses Problem zu lösen!“, schnaubte Nobara; wieso hatte sie immer nur solches Pech mit ihren Mitmenschen!? „Das heißt; ihr bietet mit eure Jacken an oder all eure Decken!“   „Aber dann ist doch uns kalt!“, rief Itadori dazwischen.   „Ihr seid doch Jungs, benehmt euch also wie welche!“, verdrehte Nobara die Augen, stemmte ihre Hände in die Hüften, – von denen man dank der dicken Jacke nichts mehr sah. „Habt ihr nie irgendwelche Filme geguckt? In jedem, wo es um eine Romanze geht, kommt doch so eine Szene vor!“, sie ging in ihren Schauspielerinnen-Modus über, als sie die Mütze von ihrem Kopf zog und sie zwischen ihren Händen drückte. Ihre Augen riss die leuchtend auf, als sie beinahe schwärmend zu Fushiguro blickte. „Mir ist soooo kalt, hahhh!“ Jedoch erntete sie nicht mehr als völlig verwirrte und entgeisterte, ja beinahe erschrockene Blicke. „Idioten!“, brüllte sie und bewarf Fushiguro nun mit ihrer Mütze.   Vielleicht musste sie mehr Verständnis zeigen. Sie hatte es eindeutig mit zwei Deppen zu tun, die niemals ein Wort mit einer Frau gewechselt hatten, geschweige denn auf Dates gegangen waren. Offensichtlich hatten sie auch nie irgendwelche Filme mit Romanzen gesehen oder sie komplett ignoriert. Allerdings war es schwierig, Verständnis aufzubringen, wenn sie so fror und es niemand zu verstehen schien. Doch jetzt, wo sie kurz davor war, es aufzugeben, legte jemand eine Decke über ihre Schultern. Mit großen Augen sah sie zu Fushiguro, welcher immer noch einen stoischen Gesichtsausdruck trug, aber ihr wirklich eine Decke gebracht hatte.   Es war also doch nicht hoffnungslos!   „Nun ja... Als meine Schwester noch nicht im Koma lag, haben wir den Winter auch mal ohne Heizung oder dergleichen verbracht“, verriet Fushiguro. „Dann haben wir uns zusammen gekuschelt mit allen Decken, frisch gekochten Tee und irgendwelche schrecklichen Filme geguckt, die nur zur Winterzeit im Fernseher laufen.“   Also bekam Nobara am Ende doch was sie wollte – Wärme. Wenn auch nicht ganz so, wie sie es erwartet hatte, doch es hätte sie schlimmer treffen können als umgeben von gefühlt zehn Decken auf mehreren Futons im Wohnraum der Jungen-Unterkunft. Mit Pullovern und ihren zwei Mitschülern links und rechts von ihr, während der Fernseher irgendeinen kitschigen Film brachte und drei dampfende Teetassen auf dem Tisch in der Nähe standen und ein angenehmes Aroma in der Luft verströmten.   Es war kuschelig und es war warm; trotz das die Heizungen nicht funktionierten und sie es hier mit zwei Idioten zu tun hatte. Nobara war dennoch froh darüber, dass es diese beiden Deppen in ihrem Leben gab. 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