Einzug in ein Chaos von Pragoma ================================================================================ Kapitel 3: Stillschweigen ------------------------- Stillschweigen konnte Helmut, egal, was Ashton ihm sagen würde, er konnte es für sich behalten. Wie es schien, fiel es dem Nesthäkchen ohnehin schwer, zu reden, sich zu offenbaren und einen Namen zu nennen. "Wollen wir nachher draußen reden?", bot er dem Jüngeren leise an, worauf dieser dankbar nickte. "Essen und dann reden", murmelte Ash leise, während er zwanghaft versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Schon niedlich, wie Helmut fand und irgendwie beschlich ihn das Gefühl, er würde diese Person kennen, die dem Küken den Kopf verdreht hatte. War es am Ende Kevin? Oh bitte nicht, das würde in einer Katastrophe enden und für ein gebrochenes Herz sorgen. Helmut biss sich auf die Unterlippe, wollte es ansprechen, doch da klingelte es bereits an der Tür und Ashton rannte sofort vor. Er würde warten, sich in Geduld üben und solange beten, dass er nicht am Ende doch noch recht hatte. "Sushi Time", rief Ashton, stellte die vielen Tüten auf die Theke der Küche und holte bereits Teller. "Ich hole das Bier", rief Jerome, sprang über die Couch, eilte zum Kühlschrank und holte vier Flaschen Pilsener heraus. "Nimmt sich jeder und dann auf die Terrasse?" "So war es geplant", erwiderte Ashton ruhig, öffnete die Verpackung mit den Makis und suchte nach den Stäbchen zum Essen. Dabei sah er bereits Toms argwöhnischen Blick und musste lachen. "Ach komm, notfalls nimmst du die Hände oder ich füttere dich." Tom brummte lediglich zur Antwort, schnappte sich ein paar seiner geliebten Maki und verzog sich bereits mit Jerome schon nach draußen. "Was hat den denn gebissen?", fragte sich Helmut, ehe er sein Bier schnappte, nach draußen schritt und sich zu seinem Freund auf die Sitzgruppe lümmelte. Ashton zuckte mit den Schultern, griff sich die Stäbchen, etwas Sushi. Hatten sie auch alles, fehlte noch was? Kurz sah sich das Küken um, dann aber lief er raus zu den anderen und setzte sich. "Ihr hättet auch schon anfangen können", grinste er, als er sah, dass seine Mitbewohner tatsächlich gewartet hatten. "Nichts da, angestoßen wird immer, wenn jemand neu einzieht." Jerome nahm sein Bier, ebenso Helmut und auch Tom stieß kurze Zeit später mit Ashton an. "Angucken nicht vergessen, sonst habt ihr sieben Jahre schlechten Sex." "Witzig, Jerome, wirklich witzig", erwiderte Tom, kam aber dennoch seiner Bitte nach, denn schlechter Sex war nicht sonderlich förderlich in seinem Beruf. Das dämliche Grinsen des Lockenkopfes ignorierte er dennoch. "Können wir jetzt endlich essen? Ich hab Hunger", beschwerte sich Helmut und auch Ashton sah aus, als würde er gleich vom Fleisch fallen. "Ich würde sagen, wir essen." "Guter Plan", lenkte Tom ein, nahm die Stäbchen und sah diese an, als würde er bereits einen Schlachtplan entwickeln, wie man nun genau mit diesen Dinger Makis aß. Ashton beobachtete ihn, schüttelte dann aber leise lachend den Kopf. "Du lernst es nie." "Muss ich ja nicht", murmelte Tom, legte die Stäbchen weg und nahm stattdessen seine Finger. Sturkopf dachte sich Ashton, erhob sich dann aber, setzte sich neben ihn und hielt ihm ein Maki mit Stäbchen vor den Mund. "Äh ...?" "Nicht Äh, das heißt Ahh", erklärte Ashton, hielt das Maki weiterhin seinem besten Freund hin und musste sich bereits das Lachen verkneifen. Er war aber auch ein Schussel und manchmal schlimmer als ein Kleinkind. Augenrollend öffnete Tom schließlich doch noch den Mund, ließ sich widerwillig füttern. "Sind sie nicht süß, die zwei?", flüsterte Jerome seinem Freund zu, der sich seinen Lachs schmecken ließ und die beiden Jüngeren nachdenklich ansah. Süß waren sie wirklich, passten sogar seiner Meinung nach perfekt zusammen und doch waren sie seit Kindertagen beste Freunde. Man sagte zwar, Liebe und Freundschaft lagen dicht zusammen, aber Helmut konnte sich nicht vorstellen, dass sowas langfristig Bestand hatte. Lange nachdenken konnte er jedoch nicht, die Tür knallte zu und als er sich umdrehte, sah man einen ziemlich genervten Kevin. "Oha", entfuhr es ihm und auch Jerome sah so aus, als wolle er aufspringen und fragen, wie das Date verlaufen war. Tom und Ashton sahen sich schweigend an, aßen ihr Sushi und hin und wieder tauschten sie mitfühlende Blicke aus. "Fragt lieber nicht", murrte Kevin, der nach draußen kam, sich zwischen Jerome und Helmut quetschte und dem Lockenkopf das Bier klaute. "Ich wollte auch gar nicht fragen", versicherte Jerome sofort, während Helmut bereits aufstand und sich Ashton schnappte. "Kevin ist es hoffentlich nicht", flüsterte er dem Küken zu, schob Ashton in Richtung seines Zimmers und bugsierte ihn auf seinen Schreibtischstuhl. Verwirrt wurde er angesehen, dann aber schüttelte der blonde Junge lachend den Kopf. "Kevin mag zwar heiß sein, aber er ist mir etwas zu alt und auch nicht mein Typ." "Nicht?" Helmut atmete erleichtert aus. "Gut, weil die Laune können wir wohl die nächsten Tage mit ansehen." "Ne, oder?" Ashton rollte mit den Augen und blickte zum Fenster raus, ehe er sich wieder dem Älteren zuwandte. "Es ist Tom." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)