Rot wie das Leben von Coronet (Eine Tragödie in fünf Akten) ================================================================================ Kapitel 4: Mit schwelender Hoffnung ----------------------------------- »Gemeinsam können wir über alles siegen, selbst über’s Sterben!« Cloves Fassungslosigkeit bricht sich in einem Aufschrei Bahn. Sie ist verwirrt. Glücklich. Überwältigt. Das hier ist doch Panem! Es kann nur einer gewinnen – Cato lacht, umfasst ihr Gesicht mit beiden Händen. Küsst sie. Auf die Lippen, die Stirn. »Wir kehren zusammen nach Hause zurück!« »Wir werden Geschichte schreiben.« »Wir haben bereits Geschichte geschrieben.« Sie weiß, dass Lächeln ihr nicht steht, doch ihre Mundwinkel wollen nicht auf sie hören. Nach allem, was sie durchgemacht haben! Breiter und breiter grinst sie, bis ihre Haut unter dem Arenastaub spannt. Die Schicht aus Dreck und Zweifeln, die sie langsam eingehüllt hat, bricht Stück für Stück auf. Gemeinsam mit Cato siegen ... das ist mehr, als sie je erhofft hätte. Oder ... hat sie sich nicht bereits mit seinem Tod abgefunden? Ein, zwei, drei Herzschläge lang sieht sie nur vor sich, wie sie alles teilen muss. Den Applaus. Die Krone. Das Preisgeld. Das Haus im Siegerdorf. Ihr Ruhm, ihr Leben – für immer an Cato gekettet. Aber das ist lächerlich. Natürlich will sie nicht, dass er stirbt. An seiner Seite ist sie doch lebendig, wild, ungezähmt. Gemeinsam werden sie doppelt so großen Ruhm erringen. Damit werden diese Hungerspiele – und sie, Clove – für immer unvergessen. »Und du wolltest, dass ich bis zum nächsten Jahr warte!«, neckt sie Cato, der inzwischen unzählige Küsse auf ihren Hals gehaucht hat. »Wenn ich du wäre, hätte ich auch gewartet. Es hat mich immer geärgert, dass ich ausgerechnet ein Jahr zu früh 18 werden musste. Konnte ich ja nicht ahnen, dass diese Spiele noch viel aufregender werden als ein Jubeljubiläum.« Clove streicht mit den Fingernägeln über seine Wirbelsäule unter dem dünnen T-Shirt. »Jetzt kannst du mal sehen, was für ein Glück du hast, mich zu haben.« Da ist es, dieses selbstgefällige Lächeln, mit dem er im Kapitol die Zuschauerherzen beeindruckt hat. So attraktiv wie ärgerlich. »Oh, ich bin froh, dich nicht gegen mich zu haben.« »Also – denkst du immer noch, dass das hier eine dumme Idee war?« Cato zieht sie so eng an sich, dass sie seinen Herzschlag fühlt. »Nein. Vielleicht ein bisschen gefährlich, aber ... schön.« »Vielleicht haben wir das Publikum ja gerade deswegen von uns überzeugt.« Bei der Erinnerung an ihre Showeinlage am See kichert Clove. Wenn sie nicht beide schutzlos mit dem Rücken zum Wald wären, würde sie sich glatt bedanken wollen. Diesen Gedanken scheint Cato auf ihrem Gesicht zu lesen, denn er schüttelt sacht den Kopf. »Wer weiß. Außer uns gibt es nur noch Zwölf und deren Show kennen wir ja zu Genüge.« Stimmt, Zwölf. An die brennenden Klappergestelle hat sie bisher gar nicht gedacht. »Dann wird es Zeit, dem Liebespaar die Herzen zu brechen. Die Zeit der großen Tragödien ist vorbei, Panems Geschichte wird von Siegern geschrieben!« Ihr Enthusiasmus steckt Cato an. Er grinst in die Richtung, wo sie die Kameras vermuten, und schenkt dem unsichtbaren Publikum ein Zwinkern. Ganz sicher gibt es just in diesem Moment Menschen da draußen, die Clove gern eigenhändig umbringen würden, weil sie ihm nahe sein darf. Aber die können ihr nichts, denn seine Sponsoren sind ab sofort die ihren. Außerdem hat sie Panem einen prächtigen Ausblick verschafft, der anders als unrühmliche Pinkelszenen sicher nicht geschnitten wurde. Im Dunkel der Nacht schmieden sie beide stundenlang Pläne, die Zwölfer auseinanderzutreiben. Mit ihrem Tod bietet sich Clove die letzte Chance, dem Kapitol die Show zu bieten, die es verdient ... verlangt. Diese Parallele zwischen Zwei und Zwölf darf sie nicht leichtfertig wegwerfen. Am nächsten Morgen suchen sie als Erstes Marvels Fallen im dichten Wald. Er hat einige aufgestellt, immer entlang des Wassers und kleinerer Wildwechsel. Glücklicherweise zahlt sich Brutus’ Training aus. Oft genug sind die Schnüre und Netze perfekt getarnt, sodass es nur ihrer Erfahrung zu verdanken ist, dass sie nicht darüber stolpern. Dennoch ist Clove froh, dass Cato bereitwillig die Führung übernimmt. Der Gedanke, dass er somit derjenige ist, der Marvel eventuell posthum auf den Leim geht, beruhigt sie. Zur Not kann sie auch alleine siegen. Wäre das nicht sogar beeindruckender, im Alleingang gegen das Doppelpack aus Zwölf zu bestehen ...? Nein, nein, diese Vorstellung drängt sie tief in ihr Inneres. Nur für den Notfall. Sie muss sich bloß daran gewöhnen, dass Cato mit einem Mal wieder leben darf. Dass sie nicht länger den Abschied planen braucht. Sie schließt zu ihm auf und schiebt ihre Hand in seine, Finger um Finger mit den seinen verflochten. Er sieht überrascht aus, doch dann lächelt er und sie grinst. So ist es gut; so ist es einfacher.   Gegen Nachmittag finden sie den Ort, an der Marvel gestorben sein muss. Die Leiche ist längst fort, aber auf dem Laub klebt an zwei Stellen noch rostiges Rot, das in den Sonnenstrahlen zusehends oxidiert. Von Marvels Speer keine Spur – er scheint das Mädchen aus Elf auf dem Gewissen zu haben. Am Ende hat er also doch etwas gefangen. Damit hat Clove trotz der doppelten Kanone nicht gerechnet – wenn da nicht der unumstößliche Beweis in Form zerschnittener Schnüre liegen würde, zwischen blutigen Blättern ... und Blumen. Haufenweise welkenden gelben, lila und blauen Blüten. Hat Marvels Mörder der Kleinen aus Elf etwa ... die letzte Ehre erwiesen? Darauf kann sie sich keinen Reim machen. Aber letztlich ist es egal. Spätestens auf der Siegesfeier wird sie erfahren, was genau hier geschehen ist und darüber lachen. Jetzt muss sie allerdings an diesem Sieg arbeiten, also wirft sie einen zweiten Blick auf Marvels Todesstätte – und findet eine Pfeilspitze. Glimmers Pfeilspitze. Der Schaft dahinter unsauber gebrochen. Als hätte ein Körper ihn im Fallen unter sich begraben. Glimmer ist tot. Das kann nur eines bedeuten – ihr Bogen hat sie überlebt und ist noch in der Arena. Zwölf ist die Einzige, die ihn genommen haben könnte. Clove erlaubt sich ein zufriedenes Kichern und schließt das Bruchstück in ihre Faust. Die Gegnerin zu kennen, ist immer von Vorteil. So kann sie nicht nur dafür sorgen, dass das Glück nicht länger mit ihr ist, sondern auch verhindern, dass sie ihre Fähigkeiten nutzt. Mit ihrem neuen Wissen um die Ausstattung ihrer Gegenspielerin verfeinert Clove gemeinsam mit Cato ihren Plan. Sie müssen die beiden Zwölfer überrumpeln, wenn sie nicht wie Marvel durchbohrt werden wollen. Zum Glück erinnern sie, dass Loverboy seit dem Jägerwespenangriff verletzt ist. Solange Catos Schnitt nur tief genug ist, bedeutet das wiederum, dass er nicht weit von dem Ort weggelaufen sein wird, an dem die Jägerwespen ihr Bündnis durchlöchert haben. Sie suchen die Stelle erneut auf und folgen der Spur aus zertretenen Ästen, Blutsprenkeln und niedergedrückten Büschen, die der Tölpel hinterlassen hat. Selbst als die Nacht über sie hereinbricht, geben Clove und Cato nicht auf. Schlafen können sie, sobald sie wieder daheim sind. Für heute jedoch leuchten sie mit den Taschenlampen durch das Gewirr dunkler Äste, immer auf der Suche nach verräterischem Rot. Anstelle der Zwölfer stolpern sie im Morgengrauen allerdings über gänzlich andere Spuren. Kaum sichtbar im feinen Aschenstaub, der sich hier seit dem Brand auf den Waldboden gelegt hat, und dennoch auffällig in seiner untypischen Form. Zehenspitzen, menschliche. So klein, dass es sich unmöglich um Elf handeln kann. Fünf also. Clove hat sich nicht die Mühe gemacht, ihren Namen zu merken. Ehrlicherweise hat sie mit einem frühen Tod des Mädchens gerechnet, deren Gesicht bereits jetzt in ihrer Erinnerung verschwimmt. Ein typisches Blutbadgesicht, sie weiß noch, wie das ihr erster – und letzter – Gedanke zu der Tributin war. Abwägend wirft Clove ihr Lieblingsmesser auf und ab. »Was meinst du – lohnt Fünf sich? Als kleine Vorspeise?« »Früher oder später müssen wir sie eh erwischen.« Cato zuckt mit den Achseln. »Und wenn sie so nah bei Zwölf ist ... vielleicht weiß sie was.« Die Spuren führen sie zu einem anderen Wasserlauf, an dem sie sich beinahe verlieren. Bis Clove einige Beeren auffallen, die sich im Gestrüpp am seichten Bachufer verfangen haben. Als hätte jemand eine ganze Handvoll ins Wasser geworfen. Absichtlich? Misstrauisch dreht Clove eine der dunklen Kugeln durch ihre Finger. Sie erinnert sich entfernt an den Theorieunterricht – und ihre Langeweile, wann immer sie die Dias mit den Giftpflanzen durchgegangen sind. Trotz ihrer Ignoranz löst die glänzende, fast schon schwarze Beere kein gutes Gefühl in ihr aus. Niemand würde bekömmliches Essen in der Arena einfach so zurücklassen. Dabei sieht es durchaus lecker aus. Dunkelroter Saft läuft über Cloves Finger, als sie die Frucht zerdrückt und sie muss den Drang unterdrücken, ihn abzulecken. Cato ist genau so ahnungslos wie sie, aber er schließt sich ihrer Meinung an, dass die Beeren höchstwahrscheinlich mit Vorsicht – wenn überhaupt – zu genießen sind. In Ermanglung einer konkreten Spur entscheiden sie sich schließlich dafür, dem Flusslauf zu folgen. Unterwegs entdecken sie weitere Beeren, doch sonst nichts. Keinem von ihnen behagt es, dass sie an dem zusehends steinigeren Bach so offen zu sehen sind. Vielleicht sind die Beeren eine Finte der Zwölfer? Mit ihrem Bogen könnte das Flammenmädchen hinter jedem größeren Stein kauern und sie blitzschnell aus dem Hinterhalt erledigen. Nein, für heute haben sie genug mit dem Schicksal gespielt und ziehen sich lieber in den Schutz des Waldes zurück. Sie haben gerade ihr Lager aufgeschlagen, da hört Clove das Knacken. Leise, aber beständig. Knack, knack. Kurze Pause – und gleich noch einmal. Es kommt von den Ästen ... über ihr. Cloves Blick rast in die Baumkronen, ihre Hand reißt das Messer nach oben. »Cato!« Er steht nur ein paar Meter entfernt und sie hört, wie er sein Schwert zieht. Knack, knack. Es raschelt zwischen den Blättern. Fast wird das Geräusch vom Rauschen Cloves eigenen Blutes übertüncht. In ihrer Brust spielt das Leben zu einem Trommelkonzert auf; jede Faser ihres Körpers vibriert im Takt des Adrenalins – und Glimmers Schreien. Das Gift der Jägerwespen rast erneut durch ihre Glieder. »Clove ...« Catos Stimme dringt durch den Nebel aus Halluzinationen, genauso wie Tage zuvor. Immer wieder hat sie ihn rufen hören; ihn vor sich stehen sehen mit dem gezogenen Schwert, von dessen Klinge es rot tropfte. Ihr Blut. Dabei war es Peetas. Peetas Blut. Cato hat ihm das Bein aufgeschlitzt, nicht ihren Bauch. Aber es schmerzt, es brennt ... Nein. Nein, das ist nicht real, sie ist nicht gestochen worden – Clove reißt die Lider auf, so weit sie kann. Zwingt das Licht der Realität in ihr Bewusstsein. Da sitzt das Mädchen aus Fünf. Auf dem untersten Ast eines Baumes, die Augen ebenso aufgerissen, außer Atem. Cloves Messer pfeift durch die Luft und das dumme Ding wirft sich zur Seite. Staub wirbelt auf, als sie auf die Erde schlägt. Eins muss man ihr lassen: Es ist beeindruckend, wie schnell sie wieder auf den nackten Füßen steht. Ihre Schuhe hängen von dem Beutel auf ihrem Rücken. Vergebliche Umsicht, denn Cloves zweites Messer gräbt sich in ihren bloßen Spann. Tränen treten in die Augen des Mädchens, sie zischt – aber sie sagt kein Wort. Das reicht, um Clove nicht das nächste Messer werfen zu lassen. Dafür tritt Cato hinter die Fünferin, greift in ihr rotes Haar und zieht ihren Kopf zurück. Seine Schwertklinge ist eigentlich viel zu lang für derartige Spielchen, aber er legt sie trotzdem an ihre Kehle. Die Lippen der Tributin sind so fest aufeinandergepresst, dass sie jegliche Farbe verloren haben. Kein Angstschrei, kein Flehen hat eine Chance. Diese winzige Demonstration des Widerstandes reicht Clove bereits. Nach elf Tagen voller Enttäuschungen juckt es ihr in den Fingern, diesen Stolz zu brechen. Sie grinst Cato an. »Gemeinsam?« »Gemeinsam.« Er schubst das Mädchen vor ihr auf die Erde und tatsächlich versucht das dumme Kind doch, wegzukriechen. Sie fummelt in ihrer Hosentasche, bis sie ein paar zerdrückte schwarze Beeren zutage bringt. Clove bohrt den Absatz in ihre Hand, sodass die Früchte und Finger darunter zerquetschen. Der Tributin entweicht ein neuerliches Keuchen, sonst nichts. »Hey, hey ...«, säuselt Clove und kniet sich zu ihrem Opfer herab. Die grünen Augen des Mädchens flackern von links nach rechts, nur nicht zu Clove. »Bist du etwa auch auf der Jagd nach Zwölf gewesen? Ganz schön clever von dir, sie mit den Beeren hereinlegen zu wollen. Und feige, findest du nicht?« Die Lider der Tributin senken sich, aber ihre Mundwinkel zucken. Ein Lächeln. Clove wischt es ihre eigene Grimasse vom Gesicht, zumindest für ein paar Sekunden. Sie hat damit gerechnet, dass die Angst auf den Zügen ihres Opfers sich vertiefen würde. Dass sie den Kopf schütteln würde. Meist lieben diese Randdistriktlerkinder es, zu beteuern wie unschuldig sie sind. Eine Bühne, die Clove der Tributin sicherlich nicht nehmen wollte. Doch sie hat es tatsächlich darauf angelegt. Dabei wollte Clove nur im Dunkeln stochern und nicht ins Schwarze treffen. Sie packt den dünnen Haarschopf und biegt den Kopf des Mädchens so weit zurück, dass die Haut an ihrem Hals sich weiß spannt. Das Blut in den Adern darunter pumpt in wahnwitziger Geschwindigkeit durch Fünfs Körper, als wolle es unzählige noch ungelebte Jahre in wenigen Minuten kompensieren. Aber daraus wird nichts, denn Clove drückt ihr mit der anderen Hand ihr Lieblingsmesser unters Auge. »Ach, so ist das also ... du bist stolz auf dich?« Die Lippen der Fünferin werden noch dünner. Clove setzt den ersten Schnitt. »Erbärmlich«, haucht sie ihr ins Ohr. »Aber du hast noch eine Chance, etwas in diesen Spielen zu bedeuten. Sag mir einfach, wo sie sind. Hilf uns und dein Name wird nicht vergessen.« Die Klinge erreicht den Kieferknochen des Mädchens, ohne, dass ihr ein Laut entweicht. Sie zittert am ganzen Körper, ihre Lippen färben sich langsam blau, doch sie verrät nichts. Am liebsten würde Clove das Messer in ihrer Brust vergraben. Bis zum Heft. Es einfach hinter sie bringen. Eine weniger. Der beschissene Arenastaub kitzelt in ihrer Nase und das hier ist nicht halb so befriedigend wie erhofft. »Glaubst du etwa noch, dass du gewinnen kannst?«, wendet sich nun auch Cato an ihr gemeinsames Opfer. Seine Hand übernimmt von Clove den Griff am Kopf der Tributin und lässt ihr somit den Freiraum, sich dem Mädchen mit voller Aufmerksamkeit zu widmen. »Komm schon«, murmelt Clove wieder. »Du wirst sterben, aber dein Name kann noch etwas bedeuten.« »Als wenn du meinen Namen kennen würdest.« Endlich hat das Mädchen ihr Schweigen gebrochen – ausgerechnet dafür. Dieses Mal lächelt sie nicht, doch ihr Blick ist erstaunlich unerschrocken. »Aber im Gegensatz zu dir habe ich kein Problem damit, als Niemand zu sterben.« Die Fünferin schließt die Augen wieder. Selbst nachdem Clove die Klinge das erste Mal in ihrem Bauch versenkt, öffnet sie diese nicht erneut. Als hätte sie sich bereits von der Welt verabschiedet. Als könnte der kalte Stahl ihr nichts mehr anhaben. Das Blut auf Cloves Händen ist warm und vermischt sich mit dem grauem Staub, der überall an ihr haftet. Es tropft zu Boden, versickert zwischen geschwärzten Blättern und Asche in der durstigen Erde. Das Rot ist nicht lebendig; Clove ist nicht glücklich. Genervt stößt sie die Tributin in den Dreck zu Catos Füße. »Los, mach!« Er hebt eine Augenbraue, sagt aber nichts. Am Ende braucht es nur einen Schwerthieb, damit die Kanone donnert. Schon sind es nur noch drei. Clove sollte sich freuen. Sie hat sich immer vorgestellt, wie erhebend diese Momente sein müssen. Doch inzwischen bleibt nur das Gefühl, dass diese Spiele eine grässliche Verschwendung sind, genauso wie die Hinrichtungen in Zwei. Zum ersten Mal denkt sie daran, wie froh sie sein wird, wenn es vorbei ist. »Alles in Ordnung?« Überrascht hebt sie den Kopf. Sie hat nicht bemerkt, dass Cato den Körper weggebracht hat. Doch jetzt steht er wieder vor ihr und er sieht ... besorgt aus. Da ist eine Falte auf seiner Stirn, die sie nur einmal zuvor gesehen hat. In der Nacht auf dem Dach. »Klar.« Cato geht nicht auf den offensichtlichen Widerspruch zwischen ihrer brüchigen Steinstaubstimme und der Aussage ein. Er zieht bloß an ihrer Hand, sodass sie gegen seine Brust stolpert. Umarmt sie, küsst ihr Haar und übernimmt die Show für das Publikum, von der sie daheim in Zwei noch glaubte, dass sie viel besser darin sei. Dabei hätte sie es schon auf dem Weg zum Zug merken sollen, dass er das ebenso gut beherrscht wie den Schwertkampf. Sie lassen sich am Feuer nieder, Clove mit der Wange an Catos Oberkörper. Heute denkt sie gar nicht erst daran, ihn in aufsehenerregender Art zu berühren. Am liebsten möchte sie schlafen. Dann geht es schneller rum. Wenn sie die Augen wieder öffnet, stehen vielleicht schon die beiden Zwölfer vor ihnen.   Außer in ihren Träumen werden Cloves Wünsche nicht erhört. Als sie erwacht, sind sie und Cato alleine. Also müssen sie ihre Gegner suchen, bevor die Spielmacher ihnen zuvorkommen. Immerhin wissen sie dank ihres Opfers aus Fünf eine Sache: Die Zwölfer sind in der Nähe. Aus sicherer Entfernung nehmen sie das gegenüberliegende Flussufer unter die Lupe. Wenigstens können sie dabei eines ihrer früheren Sponsorengeschenke, ein Fernglas, vernünftig in Szene setzen. Der letzte Fallschirm liegt eine ganze Weile zurück, aber an generellem Unwillen, sie zu sponsern, kann das nicht liegen. Es muss sich nur lohnen, ihnen etwas zu schicken, und in dieser Phase der Hungerspiele wird das meiste bereits Unsummen kosten. Vielleicht signalisiert der Einsatz eines älteren Geschenks den Zuschauern ja, dass sie ruhig tiefer in die Taschen greifen dürfen. Doch weder Kanonen noch Fallschirmklingeln sind am Himmel zu hören, während sie das Versteck der Zwölfer suchen. Stattdessen erklingt zur Mittagszeit ein Gong, auf den eine Ankündigung der Spielmacher erfolgt. Ein Festmahl, am Füllhorn. Gegenstände, die von den Tributen am meisten gebraucht werden, sollen am nächsten Morgen dort auf sie warten. So spät in den Spielen kann das nur eins bedeuten – es muss sich um etwas wirklich, wirklich Wertvolles handeln. Nahrung, Medikamente, Waffen; damit sind sie zu Genüge ausgestattet. Es muss etwas sein, dass für Sieger geschaffen ist. Clove reibt die verschwitzten Handflächen an ihrer Hose, doch das verteilt den elendigen Arenastaub nur. Dass sie und Cato gemeinsam hingehen, steht nicht in Frage. Und die anderen wären blöd, nicht zu kommen. Damit können sie sich die lästige Suche sparen, darin sind sie und Cato einig. Alles fügt sich, als würden die Spielmacher nach annähernd zwei Wochen Mitleid haben und sämtliche Hebel in Bewegung setzen, um es ihnen so einfach wie möglich zu gestalten. Fast ist Clove angesichts dieser Hilfestellung beleidigt – aber nur fast. Ihr Drang, endlich wieder zu duschen, ist größer. Beschwingt von der Aussicht pfeift Clove vor sich her, während sie zum Füllhorn zurückkehren. Die Siegeshymne läuft unablässig in ihrem Kopf ab; sie wird noch platzen, wenn sie es nicht hinauslässt. Schon morgen kann es vorbei sein! Sie spürt förmlich die seidenen Bettlaken unter ihren Fingerspitzen, obwohl es nur Catos rauer Handrücken ist, den sie streichelt. Noch ist das Festmahl weit weg und so liegt das Füllhorn ausgestorben in den abendlichen Sonnenstrahlen da, sobald Cato und Clove den äußeren Ring aus Bäumen erreichen. Mit dem Fernglas suchen sie in den fernen Büschen nach Anzeichen der Zwölfer oder des Elfers, doch nichts. Einmal mehr scheinen sie ganz alleine in der Arena zu sein. Die Spuren des verwüsteten Lagers sind verschwunden, als hätte es nie existiert. Als wäre die Erinnerung an Marvel, Glimmer und selbst Drei reine Einbildung, eine weitere Halluzination des Jägerwespengifts. Insgeheim ist Clove erleichtert, eine grüne Ebene vor sich zu finden, die ihr völlig neu erscheint. Schlechte Träume hatte sie in den letzten Nächten genug und so kann sie sich zumindest einreden, dass es hier sicher ist. Nun, wo sie weiß, dass es nur noch drei andere Gegner gibt und dass mindestens zwei von ihnen aus der Richtung direkt gegenüber der gähnenden Füllhornöffnung kommen werden, hat Clove eine Idee, die sie nur als brillant beschreiben kann. Marvel oder die Fünferin sind nicht die Einzigen, die Fallen stellen können. »Lass uns heute nacht im Füllhorn schlafen«, schlägt sie Cato vor, die Arme um seine Hüften geschlungen. »Nur wir zwei, eine letzte, feierliche Nacht in der Arena. Und morgen zum Frühstück holen wir uns das Festmahl und anschließend den Sieg.« Cato grinst und in Cloves Ohrwurm der Siegeshymne mischt sich johlendes Publikum. Vielleicht ist das gar kein Staub, der auf ihrem Gesicht spannt, sondern bereits das glitzernde Siegeskonfetti. Vielleicht muss sich der Sieg so anfühlen. Ganz bestimmt. Sogar ihr Vater hat schließlich immer behauptet »Ohne Fleiß kein Preis«.   Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt das Festmahl. Der Elfer ist unvorsichtig – ein Fehler, den Cloves Messer in seinem Handrücken bestraft, kaum dass er die Hand um den Beutel mit der Elf geschlossen hat. Die wahre Show gehört allerdings Cato und dessen Schwertkünsten. Clove sieht zu, wie versprochen, obwohl die Messer ihr immer wieder zuflüstern, sie doch zu werfen. Aber ihren Einsatz braucht es nicht. Der Kampf beider Tribute ist brutal und ehrlich. Der Hungerspiele würdig, obschon nicht ihr Stil. Pure, blanke Action; klirrendes Metall. Echter Überlebensdrang. Es spritzt rot in alle Richtungen. Ein Kribbeln breitet sich in Cloves Gliedern aus, das sie sonst nur kennt, wenn der Knoten in ihrem Inneren platzt und sie mit Euphorie flutet. Eine Erregung, die gewöhnlich bloß Sekunden hält, egal wie sehr sie die Fingerspitzen – oder Cato – bemüht. Auch diesmal vergeht das Glück, aber langsamer. Erst der Aufschrei Catos, der kein bisschen nach roher Kraft klingt, vertreibt die Wonne. Da ist so viel mehr Rot ... und wenig Stoff über seinem Oberarm. Die rostrote Jacke erhält plötzlich eine neue Farbe und der Unterschied zwischen Kleidung und nackter Haut verschwimmt vor Cloves Augen. Die gebogene Klinge des Elfers ist genauso glitschig wie Catos Schwert. Schon holt der Riese wieder aus – Clove faucht wie eine der Katzen, an denen sie die Freuden des Überlebens ausgetestet hat. Ihr erstes Messer zischt geradewegs zwischen den Tributen hindurch. Das Zweite trifft. »Cato!« Entgegen allen guten Vorsätzen rennt sie in den Kampf, springt dem Elfer aufs breite Kreuz, die Beine um seine Brust geschlungen, ihre Finger in sein Gesicht gegraben. Sie bekommt seine Augen zu fassen, drückt zu. Würgt. Noch etwas, das sie sich erregender, weniger ... ekelhaft vorgestellt hat. Und vor allem weniger verzweifelt. Der Tribut schreit, aber er schlägt weiter um sich. Wischt Catos lahmen Arm fort, trifft seinen Oberschenkel. Clove beißt in Elfs Hals, bis unter Dreck und Schweiß Eisengeschmack ihren Mund füllt. Überall ist Blut, fremdes, heißes Blut, das sich mit dem Staub auf ihren Lippen vermischt bis Clove speiübel wird. Sie spuckt aus, schlingt stattdessen ihre viel zu dürren Finger um den kräftigen Hals ihres Gegners. »Cato! Los! Steh auf!« Sie will es befehlen, aber selbst in ihren Ohren klingt es flehentlich. Und endlich, als hätte er sie erhört, berappelt Cato sich wieder. Sein nächster Hieb trennt die Hand mit der gebogenen Klinge vom Arm des Elfers. In einem blinden Schmerzensschrei schüttelt dieser Clove ab. Doch es nützt alles nichts. Wie Regen sprenkelt sein Blut über Cloves Gesicht und er stolpert zu Boden, jeder Schlag Catos fataler im Vergleich zum Vorigen. Als die Kanone endlich donnert, zittert Clove immer noch. Ihre Lippen beben unter Catos, der es sich nicht nehmen lässt, den Triumph mit ihr zu teilen. Sein Grinsen schmeckt nach Blut und Sieg. Kaum, dass er sie loslässt, stolpert sie zur Seite und erbricht sich in eine blutrote Pfütze. Krämpfe schütteln ihre Schultern wie Schluchzer und obwohl das alles war, was sie wollte ... ist sie froh, dass es vorbei ist. Vom eigentlichen Höhepunkt – und Finale – ist derweil nichts zu sehen. Keine Zwölfer, keine Pfeile. Nur das ferne Dröhnen des Hovercrafts, das die verstreuten Gliedmaßen des Elfers aufsammeln kommt. Immerhin haben die Sponsoren Cloves unausgesprochene Hoffnungen erhört: Cato und sie finden in ihren Festmahlbeuteln zwei Ganzkörperanzüge aus dem modernsten Schutzgewebe, was das Kapitol zu bieten hat. Geschmeidig wie Stoff, nur aus Metall. Damit sind sie so gut wie unbesiegbar. So kann sich das Fiasko mit dem Elfer nicht wiederholen. Die Sonne nähert sich rasend schnell dem Zenit, sodass Clove nicht sicher ist, ob ihr Zeitgefühl sie trügt, oder die Spielmacher den großen Showdown gerne im Dunkeln hätten. Als würde Zwölf noch weitere Hindernisse brauchen. Wie auch immer – ewig verstecken können sich die beiden Turteltäubchen nicht mehr. Die Spielmacher wollen, dass es hier endet, wo es angefangen hat. Clove ist das nur recht. Und je länger die Zwölfer warten, desto schlechter stehen die Chancen für sie. Viele Vorräte sind im Füllhorn nicht verblieben, das Meiste hatten sie in ihrem Bündnis auf der Pyramide angehäuft. Trotzdem findet Cato eine Flasche Brandbeschleuniger – für alle, die unfähig sind, ein Feuer zu entzünden, oder keine Lust haben, sich mit Feuersteinen abzumühen – und in Cloves Rucksack sind ein paar Streichhölzer übergeblieben. Der Grundstein für einen Plan, der noch besser ist als der Einfall, sich im Füllhorn zu verstecken. Angesichts all des zähen Bluts vom Elfer fällt die Spur aus glänzender Flüssigkeit rund um das Metallgebilde gar nicht auf. Das Gras ist so oder so rutschig. Die Dämmerung bricht herein, als Clove von ihrem Beobachtungsposten auf dem Füllhorn endlich etwas in der Ferne ausmacht. Vögel flattern in Scharen aus den Bäumen empor – und dann hört sie das schaurige Jaulen. Obwohl es unter der doppelten Schicht aus Rüstung und Kleidung entsetzlich heiß ist, läuft es Clove kalt den Rücken hinab. »Cato?« Ihre Stimme ist bloß ein Wispern. Leises Schaben auf dem Metall. Er rutscht neben ihr über das blankpolierte Füllhorn und drückt ihre Hand. »Gleich sind wir Sieger. Gleich.« Bevor Clove an eine Antwort denken kann, bricht die Gestalt aus der Baumbegrenzung hervor. Langer Zopf, Bogen im Griff. Das Flammenmädchen. Sie dreht sich immer wieder um. Hinter ihr folgt nicht nur Loverboy, nein – Clove reißt die Augen auf. Zwei, drei – zehn ... und mehr riesige Wölfe springen aus dem Wald. Die beiden Zwölfer rennen derart schnell auf das Füllhorn zu, dass sie weder Cato und Clove, noch das feuchte Gras bemerken. Als das Streichholz auf den Brandbeschleuniger trifft, ist es bereits zu spät. Äußerst reale Flammen hüllen die Tribute ein, die so gerne mit dem Feuer gespielt haben. Auf einmal scheint es ihnen nicht länger zu gefallen, denn sie schreien – und da hat Clove die süße Musik in ihren Ohren, die Panik, die ihr seit den Straßenkatzen keiner mehr gegeben hat. Es ist zu gut, um wahr zu sein, dass die Zwölfer es trotzdem schaffen, den Flammenring zu durchbrechen und das Füllhorn zu erklimmen. Sie schlagen gegenseitig die Glutnester auf ihren Kleidern aus, eine bessere Show könnte Clove sich gar nicht wünschen. Sie präsentieren ihren Untergang auf dem Silbertablett, garniert mit allem Pathos, den das Kapitol sich wünscht. Zwei gegen Zwölf, tragisches Liebespaar gegen eingespieltes Team – und dazu diese flammende Hommage. Wenn es ein Drehbuch gäbe, Clove würde es genau so hineinschreiben. Die Zwölfer versuchen wirklich, tapfer auszusehen, sobald sie ihre Gegner erspähen. Unter Brandblasen, Dreck und Schweiß ist erstaunlicher Lebenswille verborgen. Aber dass dieser nicht reicht, weiß Clove spätestens seit Fünf. Glimmers Bogen hat das Feuer überlebt und schon prallt ein Pfeil an Catos Brust ab. Irritation. Das nächste Geschoss streift Clove, bevor es neuerlich von Catos Panzerung abgelenkt wird. Offenbar sieht das Flammenmädchen in ihm den gefährlicheren Tribut. Damit ist jetzt Schluss! Clove macht drei Schritte vorwärts und schnappt sich Loverboy, dessen Bewegungen schwerfällig sind. Er ist kein großartiger Gegner, besonders in diesem Moment nicht, das wird ihr nach einem Blick in seine rotunterlaufenen Augen klar. Der Beginn eines Fiebers glänzt in ihnen. Catos Schnitt auf seinem Oberschenkel ist nicht so tief, wie erhofft, aber genug, um ihn zu schwächen. Ein Messer an seiner Kehle schleift Clove Loverboy zur Öffnung des Füllhorns, vor dem das orangene Flammenmeer wütet. Dahinter streifen die Wolfsmutationen auf und ab, hungrige Zuschauer des Spektakels. »Katniss ...«, haucht der Junge flehentlich und der Bogen in ihren Händen zittert doch tatsächlich, als sie vehement den Kopf schüttelt. Das reinste Schnulzentheater, was die beiden hier abziehen. Zum Kotzen süß. Aber nicht mit Clove. Sie drückt zu, bis Loverboys Blut über ihre Messerklinge tropft. Noch einmal fleht er und wieder schüttelt seine Angebetete den Kopf. Hofft sie denn wirklich, gemeinsam mit ihm den Sieg an sich zu reißen? Clove hat genug. »Na los, komm schon her und rette deinen Loverboy«, zischt sie. Neben ihr steht Cato, sein Schwert gezogen. Das Blut von Elf darauf schimmert im Feuerschein genauso wie sein eigenes, das durch die behelfsmäßigen Verbände drückt. Eine Erinnerung, dass nicht nur Loverboys Zeit läuft. »Komm schon Zwölf, tu uns den Gefallen und beende es!« Und das Flammenmädchen schießt. Geradewegs in Cloves Handrücken. Sengender Schmerz. Sie stolpert. Greift nach allem, was sie erwischen kann. Eine Stoffjacke. Ein Schrei – ihr Schrei? – und die ganze Welt dreht sich. Sie fällt. »Clove!« Cato hält sie fest. Seine Hand umklammert ihren Unterarm, Flammen lecken an ihren Schuhsohlen. Loverboys Jacke reißt unter ihren Fingern und dann ist er fort. Es sind seine Schreie, die sich mit Cloves mischen. Und Zwölfs. Nur noch eine. Leben heißt Überleben. Und Clove will verdammt sein, wenn sie nicht überlebt! Sie zieht sich an Catos Hand empor, bekommt die Kante des Füllhorns zu greifen. Ein Pfeil verfehlt ihren Kopf. Oder Catos. Es ist egal. Clove zückt gleich zwei Messer und wirft. Jetzt ist es Zwölf, die stolpert und ihren – Glimmers – Bogen fallen lässt. Cato geht hinüber und während sie noch ihre vom Messer durchlöcherte Hand umklammert, packt er sie wie ein Kaninchen am Genick. »Schmeiß sie runter!«, faucht Clove. »Sie mag doch so gerne Feuer!« Zwölf strampelt wie irre, als Cato sie am ausgestreckten Arm über den Rand des Füllhorns hält. Doch Clove hat nur noch ein geringschätziges Schnauben für sie übrig. Hauptsache, es ist vorbei. »Sag Loverboy Adieu von mir.« In dem Moment, da Zwölfs trotziges Gesicht endlich verschwindet, treffen Cloves Knie mit einem Knirschen aufs Metall. Ein Beben schüttelt ihren Körper. Die Luft schmeckt nach Asche, aber sie lebt. Sie hat überlebt. Alle Schreie erlöschen und zweimal erklingt die Kanone. Nur noch sie und Cato. »Wir haben es geschafft ... Cato, wir haben es geschafft ...« Clove starrt auf den Pfeil in ihrer linken Hand. Sie sieht ihn und begreift den Schmerz trotzdem nicht. Sie hat überlebt. Cato umarmt sie so fest, dass es ihr die wenige Luft direkt wieder raubt. Aber sie ist ihm nicht böse. Bald hat sie sämtliche Luft der Welt. Gleich kommt ihr Feuerwerk, das Richtige, nicht diese selbstgemachte Version und dann wird alles gut. Sie hört keine Fanfaren. ... Und dann wird alles gut. Es müssen die längsten Sekunden ihres Lebens sein, in denen dieser Gedanke immer wieder durch ihren Kopf kreist. Und dann wird alles gut; alles wird gut, gleich ... Aber sie hört keine Fanfaren und es ist nur das Feuer, das den Nachthimmel erhellt. Nichts wird gut. Das erkennt sie in dem Moment, da der Gong schlägt und Claudius Templesmith die Regeländerung zurücknimmt. Denn das hier ist Panem – und es kann nur einer überleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)