Kyōryū Bōkenki Jura Tripper von SophMacaulay (Der Planet der Dinosaurier) ================================================================================ Kapitel 3: Die Retterin ----------------------- All das Trauern half den Kindern jedoch nicht weiter. Das Triceratops Baby hatte inzwischen aufgehört zu schreien und sich seinem Schicksal ergeben. Es kauerte zu den Füßen seiner toten Mutter und beäugte die Menschen die beratschlagten was nun zu tun sei. Während die Kleinsten sich darüber einig waren dass es furchtbar traurig sei dass der Triceratops hatte sterben müssen, überlegte Young Lady ob das Baby auch ohne Mutter klar kam. Silence sah seine Chance auf einen weiteren Dino gekommen. “Wir könnten es doch einfach mitnehmen!” Er drehte sich zu den anderen um. “Na, was haltet ihr davon?” Er wusste, dass er die meisten auf seiner Seite hatte - nur God widersprach einmal mehr, jedoch mit berechtigtem Einwand. “Red nicht so einen Unsinn! Ist dir klar dass wir von einer ganzen Armee verfolgt werden? Je mehr wir sind, desto mehr Spuren hinterlassen wir auch!” Doch Zans stand seinem Freund bei. “Ist dir klar dass du die Mutter des Kleinen getötet hast? Ohne uns überlebt es nicht! Nach dem was du getan hast ist es deine Pflicht dich um das Kleine zu kümmern!” God knurrte. “Wag es ja nicht mich als Mörder hinzustellen! Das war ein Unfall!”, regte er sich auf und wurde von Boss ausgebremst. “Ich bin auch der Meinung dass wir den Kleinen mitnehmen sollten.” God verschränkte die Arme und machte ein missmutiges Gesicht. “Hör auf dich ständig einzumischen!” “Halt die Klappe!”, hielt Boss dagegen und es wäre vermutlich wieder ein Streit entbrannt, hätte President das nicht im Keim erstickt. “Hey hey, auseinander ihr beiden!”, rief er und schob sich zwischen die Streithähne. “Lasst uns das ganz friedlich und ruhig besprechen.” “Haben wir etwa Zeit zum reden?”, fragte Tiger und erinnerte damit nochmal an die Dringlichkeit der Situation. Ja, sie hatten die Soldaten zwar vertrieben, aber sie waren mitten auf freier Fläche wo sie jeder sehen konnte. Und was hinderte die Soldaten daran zurückzukommen? Eventuell mit mehr Dinosauriern als nur ein paar Reitdinos? Wer wusste schon ob sie nicht auch Fleischfresser dressiert hatten? Das sah auch Präsident ein. “Ja, da hast du natürlich Recht. Aber wir können das Gespräch ja auch im Auto weiterführen.” Das passte God nicht im geringsten. Er drehte sich um und ging wieder ins Auto. “Macht doch was ihr wollt.” Als alle wieder im Auto saßen, ging es weiter, einen guten Platz für die Nacht finden. Sie fuhren ohne Ziel einfach mal geradeaus um zu sehen ob sich ein gutes Plätzchen finden würde, das geschützt lag und wo sie sich halbwegs sicher sein konnten nicht im Schlaf überrascht zu werden, egal ob von Dinos oder Soldaten. Die Kleinen hatten sich vom Schreck schon wieder erholt und während Timmid und Blunder um Silence und das Triceratopsbaby rumwuselten, hatte Gatcha Freude daran aus dem Fenster zu sehen und die Dinos zu beobachten. Leider fehlte Silence der ihr sagte was für Dinos das waren, also wandte sie sich an die Älteren die neben ihr saßen. “Die großen Dinos dahinten, wie heißen die?” Doc, die in Gedanken gewesen war und die Frage nur halb mitbekommen hatte, antwortete: “Das sind friedliche Dinosaurier, die fressen nur Gras.”, was ihr einen bitterbösen Blick von der Kleinen einbrachte. “Das seh ich doch selber! Ich will wissen wie die heißen!” Gerade kleine Kinder konnten unerbittlich sein und Gatcha bildete keine Ausnahme. Einzelkind und eine kleine Prinzessin war sie zumindest ein kleines bisschen verwöhnt und wollte jetzt eine Antwort auf die Frage haben, die ihr Doc jedoch nicht liefern konnte. “Tut mir Leid, Kleines, das weiß ich nicht.” “Aber du weißt doch sonst auch alles?”, wunderte sich Gatcha, kehrte aber auch schnell wieder zu Docs Antwort zurück. “Die tun uns also nix?”, wollte sie wissen. Das wiederum hatte Silence mitbekommen. Ohne die Augen oder seine streichelnden Hände von dem Triceratops zu nehmen sagte er “Die meisten Dinosaurier die wir bisher gesehen haben waren reine Pflanzenfresser. Keine Jäger und somit meistens ungefährlich für uns.” “Meistens?”, hakte Gatcha nach. Das klang jetzt nicht gerade so als wäre es sicher da draußen mit den Dinos zu sein. “Ja meistens. Es sind und bleiben wilde Reptilien.”, antwortete Silence. “Sie werden uns nichts tun,solange wir sie in Ruhe lassen und sie uns nicht für gefährlich halten.” Blunder war das ganze theoretische Gerede zu doof. Er fand seine Frage viel wichtiger. “Wollen wir dem Kleinen nicht einen Namen geben?” Ein Vorschlag der nicht nur bei Silence auf Zustimmung stieß. Der Junge überlegte kurz. Welcher Name würde sich wohl für einen Dino eignen? Kurz und einprägsam und am besten sollte es auch noch zumindest ein klein wenig zu Zans passen. Da hatte er die Idee. “Was haltet ihr von Gonz?” Gonz fand den Namen scheinbar schön, denn er hob den Kopf und verkündete mit einem undefinierbaren Laut seine Zustimmung. Die Freude bei den Zwillingen war groß und sie beglückwünschen ihren Freund zur Namenswahl. Die Freude wurde jäh unterbrochen als God sich von Gonz gestört fühlte. Der Kleine schaute ihn an und das packte God, den Gewissensbisse quälten, so gar nicht. Er sprang auf und fragte mit aggressivem Unterton “Warum glotzt der mich so an?” Wahrscheinlich wäre auch diese Situation schnell eskaliert, hätte eine ruckartige Bremsung God nicht beinahe umfallen lassen. Gerade noch schaffte er es sein Gleichgewicht zu halten. Er ging nach vorne in die Fahrerkabine und fragte Boss. “Sag mal, könnt ihr nicht ein wenig vorsichtiger fahren?”, doch ein Blick nach draußen lenkte ihn ab. Eine Felswand, direkt vor dem Fahrzeug. “Hier kommen wir nicht weiter.”, seufzte Präsident. “Wir müssen umdrehen.” Dabei hatte dieser Weg hier doch so vielversprechend ausgesehen! “Nicht unbedingt umdrehen…”, murmelte Boss und begann an dem Felsmassiv entlang zu fahren. Vielleicht hatten sie ja Glück und würden ein schönes Plätzchen für die Nacht finden? Nach gut zwanzig Minuten Fahrtzeit stellte sich Boss´ Einfall als richtige Entscheidung heraus. Sie fanden ein Felsplateau auf dem es sich gut übernachten ließ: Hoch genug um herannahende Gefahr schon von weitem sehen zu können und doch recht Windstill dank eines kleinen Berges und einem Waldstück das an das Plateau anschloss. Also wurde dort geparkt und alles für das Abendessen vorbereitet. Das Feuer war schnell angezündet und Doc bot an Tank beim Kartoffelschälen zu helfen. Anfangs stimmte er begeistert zu, doch als er sah wie Doc die Kartoffeln schälte, verzweifelte er fast. “Oh nein! Wenn du so viel weg schälst bleibt ja gar nichts mehr übrig und außerdem gehen die Vitamine flöten!” “Aber die Schale ist schmutzig und soviel ich weiß ist sie auch ungesund!”, konterte Doc, passte nicht auf und schnitt sich in den Finger. Tank seufzte und nahm ihr die Kartoffel ab um ihr zu zeigen wie es richtig geht. “Son Quatsch!” Seine Schälkünste brachten ihm mal wieder ein Lob ein. “Bist du aber geschickt!” Aber auch wenn er Doc erstmal beibringen musste wie man Kartoffeln schälte, sie half ihm wenigstens, was man von den anderen nicht behaupten konnte. Die Kleinen spielten und die anderen ergötzten sich einmal mehr an God, der eine auf den Deckel bekam. “Los, beschaff jetzt sofort eine Badewanne!”, meckerte Princess. “Wenn ich nicht baden kann geh ich keinen Schritt weiter!” Tiger, die das Ganze mit Boss aus der Entfernung begutachtete, kicherte. “Hat wohl noch nicht mitbekommen dass sie ja gar nicht laufen muss und wir uns heut Nacht eh nicht mehr vom Fleck bewegen.” “Wo soll ich die den herkriegen?”, versuchte God seine Verlobte zu beruhigen. “Wir können uns alle nicht waschen, damit müssen wir uns abfinden.” Doch das ließ sie nicht gelten. “Allein der Gedanke ist schrecklich genug! Es stinkt hier fürchterlich nach Schweiß. Ich werde sterben wenn ich nicht baden kann!” “An Gestank ist noch keiner gestorben, meine liebe Princess.”, bemerkte God und nahm damit Tiger die Worte aus dem Mund, die dastand und sich köstlich über Princess affektiertes Verhalten amüsierte. “Lass die blöden Sprüche! Ich will jetzt sofort mein Bad!”, beschwerte sich Gods Verlobte und Tiger grinste amüsiert. Das gefiel ihr. Princess gab God ordentlich Kontra wenn es sein musste und oftmals musste God sich zwar zusammenreißen aber er war schien meistens recht handzahm zu sein wenn seine Verlobte ihm Anweisungen erteilte. Eine wunderbare Abwechslung zu dem arroganten Idioten der er sonst war. Boss gefiel das auch sehr gut, denn so konnte er mal wieder glänzen. Er hatte zuvor eine kleine Erkundungstour gemacht und einen kleinen See gefunden. “Vielleicht kann ich dir helfen!”, sagte er. “Ich hab vorhin eine Stelle gefunden an der du baden kannst.” Doch nicht nur Princess war begeistert. Die ganze Gruppe freute sich über die Möglichkeit zu baden und nach diesem anstrengendem Tag einfach mal die Seele baumeln lassen. So machten sich alle auf den Weg zu dem kleinen See und hüpften voller Freude hinein. Es war ein wirklich idyllisches Plätzchen und als Princess dort ankam sah sie gerade noch die Jüngeren darin herumplanschen. Doc, Präsident, Tiger und Tank hatten sich nur eine Katzenwäsche gegönnt, während Princess noch ihr Handtuch gesucht hatte. Immerhin musste das Abendessen gekocht und die Umgebung im Auge behalten werden. So stand Princess am Rand des Tümpels über dem die Glühwürmchen flogen und war begeistert von dem Mondlicht, das sanft auf den See schien und ihn in sanftes Licht tauchte. “Ach nein, ist das romantisch!” Dann drehte sie sich zweifelnd zu Boss um. “Obwohl… Soll ich etwa mit den Jungs baden oder wie hast du dir das gedacht?” Doch Boss konnte sie beruhigen. “Ist doch schon geklärt. Die Mädchen baden dort hinten.” Er deutete auf eine Stelle die auf natürliche Weise durch höhere Steine vom Rest des Sees abgeschirmt war. “Siehst du, ihr seid dort ganz für euch allein.” Princess freute sich sehr. “Du bist ganz toll, ganz anders als die anderen die ich kenne.”, sagte sie und sah dabei bewusst God an, der den Wink mit dem Zaunpfahl sehr wohl verstand und sich fragte was Boss dieses Mal wieder im Schilde führen mochte. Denn so gut kannte er ihn: so etwas tat der Junge nicht aus reiner Herzensgüte. Wollte er ihm etwa tatsächlich sein Mädchen ausspannen? Er schimpfte: “Hey, was bildest du dir eigentlich ein! Hör auf meine Verlobte anzubaggern!” Boss wandte sich mit Grinsen zu ihm um und schüttelte den Kopf. “Blödsinn, mach dir nicht ins Hemd, komm mit!” Boss lief voraus und God folgte ihm misstrauisch. Princess traf noch auf Young Lady, die Gatcha gerade in ihr Kleid half. “Endlich wieder sauber!”, freute sich die Kleine und Princess lächelte. “Ihr seid schon fertig?” Young Lady bestätigte dies und Gatcha meinte begeistert “Ich fühl mich wie neugeboren!” “Das glaub ich!”, sagte Princess und freute sich. Eine kleine Ecke im See ganz für sich allein, das war wunderbar. Sie entkleidete sich und stieg in den See. Herrlich! Zwar ein wenig kalt das Wasser, aber irgendwie tat das auch ungemein gut. Boss und God waren inzwischen an ihrem Ziel angekommen. Ein Gebüsch hinter dem See von dem aus man einen grandiosen Blick auf die Badestelle der Mädchen hatte. “Boah, ist ja irre!” God war erstaunt. Wie lange mochte es wohl gedauert haben dieses Gebüsch zu finden? Nun gut, so wie er Boss und sein “Hobby” kannte, wahrscheinlich nicht allzu lange, aber trotzdem beeindruckend. “Na, hab ich dir zu viel Versprochen? Ist doch ne tolle Aussicht.”, kam es begeistert von Boss. “Ich würde gern noch n bisschen mehr sehen.”, fügte er mit Bedauern hinzu, denn man sah von Princess nicht viel mehr als ein Stückchen Rücken und ihre langen Haare. “Was?”, kam es erschrocken von God. “Nein! Bist du Wahnsinnig?” “Gucken kostet nix!” Boss befürchtete im ersten Moment dass Gods Sinn für Anstand urplötzlich erwacht wäre, aber der hatte ganz andere Beweggründe. “Wenn sie das mitkriegt können wir uns einsargen lassen!” Und damit hatte er durchaus Recht. Würde es Tiger mitbekommen dass sie gespannt hatten würde sie die Jungs nicht einfach mit einer Schimpftirade davon kommen lassen. Die Frau wusste wie sie den beiden Feuer unterm hintern machen konnte. Aber die Chance war zu gut um sie einfach vorbeiziehen zu lassen. “Aber das ist ne einmalige Chance!”, wandte Boss ein, was God allerdings nicht beeindruckte. “Wieso sollte ich dir erlauben meine Verlobte anzusehen?” “Jetzt frag doch nicht so blöd!”, meinte Boss und drehte seinen Kopf wieder nach vorne um Princess weiter zu beobachten, während God versuchte ihn davon abzuhalten. “Hey, ich will das aber nicht!” “Ich hab diesen Platz gefunden!”, wehrte sich Boss und ein Gerangel entstand. “Das ist mir völlig egal!”, grummelte God und ließ sich auch nicht von Boss Ansage “Hör auf man!” davon abhalten ihn zurück zu ziehen. Ein folgenschwerer Fehler, weil er nämlich das Gleichgewicht verlor und im Fall noch Boss mitriss. Beide kullerten aus dem Gebüsch und stürzten ins Wasser, direkt vor die geschockte Princess. Während diese noch um Worte rang, hatte Boss sein Grinsen bereits wieder gefunden. “Hallo! Wie gehts denn so?”, fragte er und bekam als Antwort nur einen lauten Schrei des Entsetzens, der die beiden aus dem Wasser in den Wald jagte. Schnell wie der Blitz liefen die beiden davon, Boss weiter mit Grinsen im Gesicht, God mit weniger Begeisterung. “Vielleicht wär ein anderer Platz doch besser gewesen!”, rief Boss God zu, der an ihm vorbeizog. Doch der hatte ganz andere Probleme. “Dafür wird sie mich bis in die Steinzeit hassen!” Dabei hatten die beiden ein ganz anderes Problem. Tiger hatte Princess schreien gehört und war zum See gesprintet um eine sehr verstörte Princess vorzufinden. Sie ließ sich schildern was passiert war und folgte den beiden in den Wald, wo sie die beiden auch schon bald aufgestöbert hatte. An den Ohren gepackt schleifte sie God und Boss zurück zu den anderen, die sich inzwischen alle ums Feuer versammelt hatten und zu Abend aßen. Es duftete köstlich und schien auch zu schmecken. Boss, der sich einen Teller nehmen wollte kassierte einen Schlag auf die Finger. “Glaubst du ernsthaft, nach dem was du dir vorhin geleistet hast ist alles in Butter?”, fauchte Tiger ihn an. “Ach komm schon… ich hab doch nur n bisschen geguckt! Und es wär auch nicht aufgefallen hätte God sich nicht so aufgeführt.” Ein lautes Klatschen war zu hören und Boss hielt sich die brennende Wange während Tiger ihn anschrie er solle sich gefälligst hinsetzen. Und dann hielt sie wie schon so oft die Rede über Respekt gegenüber dem weiblichen Geschlecht, welchen er zu lernen hatte. Boss und God hörten zu und nickten ergeben. Nach einer weiteren Runde Anschiss für God, der sich anhören durfte dass er schon genug schlechte Eigenschaften hatte und nicht auch noch die von Boss übernehmen müsse, war die Predigt überstanden. Nicht jedoch der Hunger. die beiden durften erst Essen als die anderen fertig waren, denn wie Tiger sagte “Strafe muss sein.” Nachdem sich alle den Bauch vollgeschlagen hatten, saßen sie noch genüsslich ums Feuer herum, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Young Lady wünschte sich an den heimischen Fernseher und die Zwillinge merkten an dass sie ihre Mutter vermissten - was Präsident dazu veranlasste aufzustehen und ihnen allen Mut zuzusprechen. “Jetzt lasst bloß die Köpfe nicht hängen!”, sagte er. “Wir sind bald wieder zu Hause.” “Und wie soll das gehen?” wollte Young Lady wissen. President hielt ein merkwürdiges Gerät in die Höhe. “Hiermit.” “Was ist das?”, wollte Gatcha wissen und starrte auf das Gerät. “Das ist ein Sextant. Damit bestimmt man die Position der Sterne.So finden wir heraus an welcher stelle der Erde wir gerade sind.”, antwortete Präsident, der noch immer die Hoffnung nicht aufgegeben hatte dass sie doch noch auf der Erde waren. “Ja… Kann schon sein.”, sagte Gatcha. “Aber ich denke diese Welt ist ganz anders als unsere?” Das gefiel dem Jungen gar nicht. “Jetzt passt mal auf, ich werde euch beweisen dass wir auf der Erde sind!” Er setzte den Sextanten an, als sich gerade die Wolken verzogen und den Blick auf einen weiteren Planeten freigaben der deutlich neben dem Mond zu sehen war. Die Kinder staunten nicht schlecht. Das hatten sie ja noch nie gesehen! Was zugleich auch der untrügliche Beweis dafür war, dass sie eben nicht mehr auf der Erde waren. Denn die hatte nunmal nachgewiesenermaßen nur einen Mond. Schon wurden Vermutungen angestellt. “Das ist wahrscheinlich die Erde!”, meinte Tank und Tiger fragte “Wie sollen wir da jemals hinkommen?” “Das werden wir aus eigener Kraft nicht schaffen.”, kam es betrübt von Crybaby was die Jüngeren zum Weinen veranlasste. Alle Hoffnung jemals wieder heim zu kommen schien verschwunden zu sein. Und auch President war nur knapp davon entfernt loszuheulen. “Hört auf zu weinen!”, verlangte er. “Sonst fang ich auch gleich an!” Doch keiner hörte auf ihn. “Das habt er nun davon!”, schniefte er und die ersten Tränen rollten über seine Wangen. Er drehte sich weg und versuchte die Tränen zu stoppen. Er als Anführer durfte doch nicht weinen! Er musste Ruhe und Zuversicht ausstrahlen! Auch Doc sah betrübt zu Boden. “Es wäre schön zu wissen ob es für uns überhaupt noch einen Weg nach Hause gibt!” Tiger schüttelte den Kopf. Sie glaubte nicht daran. Nur God hatte noch etwas Zuversicht. God setzte einmal wieder auf Feuerkraft. “Na irgendwie müssen wir ja auch hergekommen sein! Wir finden das, was uns hergebracht hat und wenn sie uns nicht hinlassen schießen wir uns eben den Weg frei!” Diese Aussage brachte Zans zum lachen. “Was ist daran so komisch?!” “Du denkst doch nicht ernsthaft dass du einen Krieg gegen das Königreich Asante gewinnen kannst?” wollte der Flugdino wissen. “Dafür dass du nicht wirklich was ausrichten kannst, reißt du den Mund ganz schön weit auf.”, sagte er und verärgerte God, der sich auf ihn stürzte. “Du dämlicher Vogel, willst du in der Suppenschüssel landen?” Natürlich schritt Silence ein. “Hör auf damit! Du tust ihm weh! Willst du ihn immer noch umbringen?” Schluss jetzt!”, griff Boss in das Geschehen ein und erhoffte sich dadurch eine Erklärung der Flugdinos. “Zans, würdest du mir bitte erklären was das Königreich Asante ist?”, fragte er, God ignorierend der mal wieder wütend davonstapfte. Doch Zans drehte sich beleidigt weg. “Ich denk nicht dran.” Boss seufzte und stand auf. Irgendwie konnte er es Zans nicht verübeln. Da fiel sein Blick auf die Felswand. “Ich muss da irgendwie hoch.”, murmelte er. “Vielleicht erfahr ich ja dann mehr über diese fremde Welt!” Doch er schob es auf den nächsten Tag. Erstmal war es jetzt Zeit schlafen zu gehen, der Tag war aufregend genug gewesen. Und wie würde wohl der morgige Tag verlaufen? Der nächste Tag begann mit unerfreulichen Ereignissen, von denen die Kinder jedoch nichts ahnten. Die Soldaten hatte in der Zwischenzeit eine der Patronenhülsen aufgelesen und per Flugkurier an den König gesandt. Dieser hatte seine Berater zu sich gerufen und ließ sie die Hülse genauestens untersuchen. Die Männer waren fasziniert. “Oho! Gehört das zu der Feuerwaffe die mit unsichtbaren Kugeln schießt?”, fragte einer. “So ein kleines Ding kann Dinosaurier töten!”, wunderte sich ein anderer. “Und? Was denkt ihr?”, wollte der König wissen. “Nun ja, eure Majestät Alihares, wenn wir uns das Wissen der Fremden aneignen könnten um es für uns zu nutzen, könnten das Königreich stark werden wie nie zuvor.”, sprach einer der Berater und die anderen stimmten ihm zu. “General Mosar muss sofort erfahren dass er die Fremden fangen soll.”, sagte einer der Berater in bestimmten Tonfall als er das wohlwollende Nicken seines Königs bemerkte. “Koste es was es wolle! Er haftet mit seinem Kopf!” Wahrscheinlich hätte der Mann noch mehr gesagt, wären er nicht von Dinobrüllen unterbrochen worden. “Was geht da vor!”, verlangte König Alihares von der Wache am Eingang zu wissen. “Tut mir leid Majestät! Ein gestern gefangener Dinosaurier gehorcht unseren Befehlen nicht!” Für sowas hatte der König keine Geduld. “Tötet ihn!”, wies er den Soldaten an. “Jawohl Majestät!”, kam es von der Wache die sich aufmachte den Befehl weiter zu geben. Bei den Kindern ging es wesentlich friedfertiger zu. Nach einem ausgiebigen Frühstück waren Boss, Tank und Tiger aufgebrochen um den Berg den Boss sich gestern ausgesucht hatte, zu besteigen und zu sehen ob sie von da oben eventuell mehr über diesen Ort in Erfahrung bringen konnten. Die meisten der anderen hatten sich am Fuß versammelt und beobachteten die Kletterei der drei von unten. President war mit einem Funkgerät bewaffnet und wartete nur darauf es endlich mal ausprobieren zu können. “Test… Test… Ist n schöner Tag heute!”, drang es aus Boss´ Jackentasche. “Wie läufts denn so bei euch da oben?” Boss suchte sich einen sicheren Standort an dem Steilhang und nahm das Funkgerät in die Hand. “Danke alles in Butter.”, antwortete er nur um kurz darauf einen Schrei loszulassen. Die unten stehenden wunderten sich. “Was ist passiert?”, wollte Crybaby wissen. Doch Boss hatte sich schon wieder gefangen. Er hatte nach oben gesehen und dabei fast das Gleichgewicht verloren. “Hier ist ne tolle Aussicht!” Kurz darauf folgte sein typisches “Wow, ich sehe was was ihr nicht seht!”, und eine lautes “Aua!” Es war nicht schwer zu erraten was passiert war. Vermutlich hatte er Tiger voran klettern lassen und gerade ihren Hintern bewundert. Und Tiger war Tiger. Unermüdlich dabei Boss zu erziehen. Diesmal mit einem Tritt auf den Kopf. Die Kinder die am Boden waren seufzten. Das war ja mal wieder so typisch! “Gut. Wir warten hier bis die drei oben am Gipfel sind! God und Snake, ihr seid die Beobachtungsposten!”, ordnete President an und bekam natürlich Widerworte. “Ich hab null Bock! warum muss ich immer die langweiligsten Sachen machen?” “Weil du der einzige bist, der für diesen Job geeignet ist.”, wollte President God die Aufgabe schmackhaft machen, was ihm aber nicht gelang. Dennoch fügte sich God und er tat gut daran. Denn er wusste nicht, was sich nicht weit vom Lager der Kinder abspielte. Mosar hatte inzwischen seine Befehle erhalten und instruierte seine Gefolgsleute. “Soldaten! Wenn ihr die Gesichter eurer Frauen und Kinder wieder sehen wollt, dann schnappt sie euch!” “Ja General!”, war die Antwort aus vielen Kehlen. “Im Namen des Königs, Spurensucher ausschwärmen!”, die berittenen Soldaten schwärmten aus und der General blickte ihnen nach. Eigentlich war es nicht seine Art seinen eigenen Leuten mit dem Tod zu drohen, aber die Befehle waren unmissverständlich formuliert gewesen. Und er hatte keine Lust seinen Kopf zu verlieren. Den meisten war es zu langweilig geworden ein paar Farbkleckse an einer Steinwand zu beobachten und so hatten sie sie sich aus dem Staub gemacht. Nur Crybaby und Doc waren bei President geblieben, der den Kletterern Anweisungen über das Funkgerät gab. “Ja, gut so! Halt dich am Felsvorsprung über dir fest. Nein! Nein, das ist doch links! Weißt du nicht wo links und rechts ist?” Doc seufzte. “President… Lass sie mal fünf Minuten in Ruhe!” God hatte sich auf einen Baum verzogen von wo aus er die Umgebung gut im Blick hatte und gleichzeitig noch etwas Obst verputzen konnte. Er pflückte sich etwas, das wie eine Birne aussah und biss herzhaft hinein. doch die Freude währte nur kurz. Das war ja widerlich! “Was ist denn das fürn ekliges Obst hier?”, fragte er und wurde aber von Snakes Schreien abgelenkt. “Oh nein! God bitte hilf mir!” Der Gerufene riskierte einen Blick und sah seinen Freund so schnell er konnte vor einem Insekt flüchten, das aussah wie eine überdimensionale Libelle. God schnaubte verächtlich. “Das ist doch bloß ne Libelle. Wieso hat der nur so fürchterliche Angst!” Snake rannte unter dem Ast vorbei auf dem God lag und die Libelle ließ von ihrem eigentlichen Ziel ab. Als er sich das Insekt genauer ansah erkannte er wovor Snake solche Angst gehabt hatte. Alles an dieser Libelle war größer, somit auch die kleinen, aber kräftigen Kauwerkzeuge, in der Fachsprache auch Mandibeln genannt. Das sah ja zum Fürchten aus! Erschrocken warf er sein Obst nach der Libelle und verscheuchte sie damit. Erleichtert seufzte er, begann aber sofort danach zu schimpfen. “So langsam vergeht mir der Spaß! wo sind wir? Lange halte ich das nicht mehr aus!” Snake hatte sich wieder beruhigt und trat näher an den Baum. “Wieso beschwerst du dich?”, fragte er. “Du hast doch selber gesagt wir können uns den Weg zur Erde freischießen. Das wäre endlich mal ne geniale Sache!” Eigentlich wollte God antworten, aber stattdessen verlor er beim Versuch sich wieder gemütlich hinzulegen das Gleichgewicht und stürzte ab. “Oh oh…”, kam es von Snake der wusste was ihm blühte - in solchen Situationen ließ God nur zu gern seinen Frust an ihm aus. Doch bevor das passierte, fiel den beiden Nerd auf, der wenige Schritte von ihnen entfernt dastand wie angewurzelt. “Spionierst du uns nach?”, fragte God und seine Vermutung wurde bestätigt. “President schickt mich. Ich soll nachsehen, ob ihr auch euren Pflichten nachkommt.” “Der spinnt wohl, was?”, rief God empört und rappelte sich auf. Abwehrend hob Nerd die Hände. “Ich tu ja nur was er mir aufgetragen hat! Ich hab doch nichts getan!” Doch sein Bruder spazierte ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen an ihm vorbei. “Eh God… Sag mal… Wo gehst du denn hin?”, wollte Snake wissen. “Ich hab die Nase gestrichen voll!”, meinte der Angesprochene und stapfte wütend zu den anderen. Boss unterdessen war endlich am Gipfel des Berges angelangt. So eine Plackerei aber auch! Sein Kopf schob sich über die Kante - und blickte auf ein Flugsaurierjunges das Zans zum Verwechseln ähnlich sah. Vor lauter Schreck verlor er den Halt und kullerte ein Stück weit den Berg hinunter ehe er seinen Fall bremste in dem er sich an einem Felsvorsprung festhielt. “Ich gebe zu, ich bin überrascht.”, rief er Tiger und Tank zu während er sich wieder nach oben kämpfte. “Was ist passiert Boss?”, wollte Tank wissen. “Ich hab Zans da oben gesehn!” “Häh?”, seine Freunde wollten ihm nicht so recht glauben. “Zans, son Quatsch!” rief Tiger. “Bist du etwa betrunken?” Selbstverständlich wusste sie dass das eigentlich nicht möglich war, aber ihr fiel nichts besseres ein um zu verdeutlichen wie absurd sie seine Aussage fand. Doch als sie alle drei am Gipfel waren konnte sie Boss´ Verwunderung gut verstehen. Da war ein Nest mit lauter Pterodactylusjungen, die Zans wirklich zum verwechseln ähnlich sahen. Allerdings sprachen diese nicht, sondern schrieen wie Vogelbabies lautstark nach ihrer Mutter. “Jetzt seht euch das an.”, meinte Boss und Tank nickte. “Das könnten Brüder oder Schwestern von Zans sein.” Tiger schüttelte den Kopf. “Das glaub ich nicht. Das hätte er uns doch erzählt!” Die drei ließen sich erschöpft auf dem Gipfel nieder. “Oh man, bin ich müde! Tja, man ist eben auch nicht mehr der Jüngste.”, sagte Tank mit Bedauern. Doch Boss ging nicht drauf ein. Stattdessen sah er sich genau um. “Hey, seht mal! Das Meer!” “Entweder ist das ne kleine Insel,” stellte Tank fest. “oder aber wir sind im Kreis gefahren.” Auch Tiger sah sich um. “Hmmm? Seh ich das richtig? Das ist doch ne Stadt!” Die Jungs folgten ihrem Finger mit ihren Blicken - und sie lag richtig. Eingebettet zwischen Hügeln und kleineren Bergen lag eine Stadt. “Das ist doch mal was!”, freute sich Boss und schnappte sich das Funkgerät. “President, kannst du mich hören? Hier spricht Boss!”, doch das Funkgerät rauschte nur. “Mist, hier oben sind wir aus dem Sendebereich raus.” “Wir können ja wieder runter gehen und es ihnen erzählen.”, schlug Tank vor. Doch bevor jemand antworten konnte kam die Mutter der Dinobabies zurück. Und diese war ganz und gar nicht begeistert. Sie kreischte die drei an, die es gewagt hatten ihrem Nest zu nahe zu kommen. “Auch das noch!”, kam es erschrocken von Tank. Der Flugdino setzte zum Angriff an und Boss sah nur eine Möglichkeit zu entkommen. “Springt Leute!”, und die drei sprangen über die Kante und gaben Fersengeld. “Was rennt ihr denn so?”, wollte Tiger wissen nachdem der der Flugdino sie nicht verfolgte. Boss jedoch ging auf Nummer sicher und rannte weiter. “Ich wollte eigentlich noch ein paar Jahre leben!” Man wusste ja nie ob sich der Dino nicht doch noch zur Verfolgung entscheiden würde. Auch am Fuß des Berges gab es Probleme. “Also nochmal.”, wollte Präsident sich vergewissern. “Was hast du da gerade gesagt?” “Ich habe gesagt dass ich dir nicht mehr vertrauen kann!”, antwortete God verärgert. Allein Doc hatte den Mut einzugreifen. “Ich find das ganz schön schäbig von dir!”, griff sie God an. “Du willst den Posten des Anführers mit allen Mitteln!” “Und was spricht dagegen?”, fragte der Gescholtene siegessicher. “Schaut ein Anführer vielleicht einem Mädchen beim Baden zu?”, fragte Princess und brachte God damit aber nur leicht aus der Fassung. “Derjenige der mich nicht wählen würde soll jetzt vortreten!” Triumphierend blickte God in die Runde von denen sich ohne die tatkräftige Unterstützung von Boss und Tiger keiner traute dem angehenden Tyrannen entgegen zu treten. “Nein, also ich sehe mir das nicht länger mit an.”, sagte Zans mit einem seufzen und trippelte von dannen. “So wies aussieht hat keiner von euch was dagegen. Somit führe ich jetzt die Gruppe an!”, begeisterte sich God und wurde dafür mit einem Knurren von Gonz gestraft. “Halt dich da raus, du hast hier gar nichts zu melden, klar?”, fuhr God den Triceratops an, wurde aber von einem Pfeil abgelenkt, der nur Millimeter von seinem Gesicht entfernt vorbeizischte und in einem Baum hinter ihm einschlug. Die Kinder sahen in die Richtung aus der der Pfeil gekommen war und bekamen einen Schreck. “Die Soldaten!” “Das ist das Ende!” “Und Boss, Tiger und tank sind noch nicht zurück!”, riefen sie wie wild durcheinander. “Das sieht nicht gut aus!”, rief God und Princess stichelte: “Na los, jetzt kannst du beweisen dass du als Anführer was taugst!” “Halt den Mund!”, das ging an Princess, danach folgte der Befehl an die Gruppe. “Sofort alle in das Auto!” Alle rannten zum Auto, nur Silence blieb noch stehen. “Zans komm!” Doch Zans war nicht schnell genug. “Zans?” Just in dem Augenblick wurde er von God gepackt, hochgehoben und zusammen mit Gonz zum Auto getragen. Natürlich nicht ohne sich zu wehren und nach Zans zu rufen. “Es ist keine Zeit, wir müssen uns in Sicherheit bringen!”, versuchte God den sich windenden Jungen zu beruhigen, was ihm nicht gelang. Denn Silence hatte zu sehr Angst um seinen Freund. “Sie werden ihn umbringen!” Zans hingegen lief so schnell ihn seine kleinen Beinchen trugen. “Wartet bitte auf mich! ihr könnt mich doch hier nicht alleine lassen!”, rief er, doch God ignorierte das Rufen gekonnt und scheuchte alle ins Auto. Kam ihm ganz Recht, er hatte den kleinen nervigen Dino eh loswerden wollen. Einer weniger der ihm Widerworte geben würde! Zans erreichte gerade noch das Fahrzeug bevor es losfuhr. “Die wollen tatsächlich ohne mich fahren!”, stellte er fest. Was nun? Die Treppe, die sich elektrisch ein und ausfahren ließ, war schon eingeholt worden und so blieb dem Flugsaurier nichts weiter als mit letzter Kraftanstrengung auf die Vorderachse des Gefährts zu flattern und sich dort irgendwie festzuhalten. Mosar wusste dass er nur ein geringes Zeitfenster hatte. Eigentlich war es schon zu spät, denn die Kinder hatten sich in diesem seltsamen, von selber fahrenden Etwas eingeschlossen, da würde er nicht so einfach an sie rankommen. Aber er würde alles versuchen. “Soldaten! Lasst sie nicht entkommen!”, rief er seinen Männern zu, während er fieberhaft nach einer Lösung suchte um der Kinder habhaft zu werden. Schon bald war das Fahrzeug umzingelt und die Kinder sahen besorgt aus dem Fenster. Nur God gab noch den Tapferen. “Das macht nichts. Mit ihren primitiven Waffen können sie unserem Auto nichts anhaben!” Und trotzdem erschrak auch er als ein Pfeilhagel das Auto traf. “Das sieht aber ganz schön gefährlich aus.”, meinte President besorgt und God wollte nicht noch länger warten. “Wir verschwinden!” “Aber das geht nicht! Mein Bruder und die anderen sind noch nicht zurück!”, rief Crybaby. “Genau!” bekräftigte President. “Als Anführer trägst du für alle in der Gruppe die Verantwortung!” “Ich muss in erster Linie an uns denken und nicht an die anderen.”, sagte God und drückte aufs Gaspedal. So eine Gelegenheit seinen Kontrahenten loszuwerden gab es kein zweites Mal, das würde er sich doch nicht entgehen lassen! Er fuhr mitten durch die berittenen Soldaten hindurch die erschrocken ihre Dinos zur Seite lenkten und feierte sich selber. “Habt ihr das gesehen? Das war ein Durchbruch, was?” “Sie besser nach vorne, Mann”, wurde er von Präsident angepflaumt und konnte gerade noch gegensteuern bevor das Auto in eine Steinwand krachte. Jedoch brachte er das Auto dabei in eine so missliche Lage, dass es kurzzeitig auf zwei Rädern fuhr und mit diesen dann auch noch im Boden stecken blieb. Während es die Kinder mal wieder ordentlich durcheinander würfelte, stürzte auch Zans ab. Unsanft schlug er auf dem Boden auf und sah die Soldaten näher kommen. Dieser Tag würde vermutlich sein letzter sein. “Das ist aber kein schöner Ort zum sterben…”, murmelte er. Der einzige der sich an der Situation erfreute war Mosar. “Sehr gut, sie können nicht mehr weiter! Das ist ihr Ende!”, sagte er zu sich selber und hielt seinen Dino zurück, der mit den anderen vorwärts stürmen wollte. God hingegen war noch lange nicht bereit aufzugeben. Als er feststellte dass das Auto nicht mehr fuhr, schnappte er sich ein Gewehr und hielt sich und den anderen die Soldaten mit Schüssen vom Leib. Mosar sah das und freute sich noch mehr. Endlich sah er diese “Zauberwaffe” mal mit eigenen Augen! Und er war gut drauf vorbereitet. “Schilde hoch!”, befahl er seinen Männern. “Vorwärts!” Die Fußsoldaten rückten vor, mit hoch erhobenen Schilden an denen die Kugeln abprallten. God schoss unbeirrt weiter. Erst, als die Soldaten die Schilde runternahmen und die berittenen Soldaten zurückschossen ging er mit einem “Au weia!” auf Tauchstation. Mosar freute sich immer mehr. “Ihr habt uns einmal geschlagen. Ein zweites Mal wird das nicht gehen!” sagte er, den Blick fest auf das Geschehen gerichtet verpasste er seine Chance sich noch einen weiteren Weg zu eröffnen die Kinder gefangen zu nehmen. Hinter ihm huschten Boss, Tiger und Tank vorbei und versteckten sich hinter ein paar Büschen. “Haben die vor uns alle umzubringen?”, fragte Tank ungläubig. Es sah aber auch wirklich so aus, wie die schwer bewaffneten Soldaten das Fahrzeug mit erhobenen Armbrüsten umzingelten. Doch Tiger erkannte das Problem und konnte ihn beruhigen. “Nee, die sehen nur ne Möglichkeit an uns ranzukommen weil der Wagen feststeckt.” “Ich habs!”, meinte Boss und holte das Funkgerät hervor. “President, hörst du mich? Wenn du mich hörst, dann antworte!” President hörte Boss´ Stimme durch das Funkgerät und seine Augen wurden groß. Den drei ging es gut! Er schnappte sich das Gerät und antwortete “Boss, ist bei euch alles in Ordnung?” “Ja ja.”, wiegelte dieser ab. “Sag mal - hat der Wagen nicht eine Winde mit der ihr euch rausziehen könnt?” Die Winde, natürlich! Die hatten die Kinder im Wagen ganz vergessen. Sofort drückte President den entsprechenden Knopf und aus dem Auto schoss ein Haken der an einem Seil hing. Er flog über die Köpfe der Soldaten und prallte kurz vor seinem eigentlichen Ziel an einem Stein ab. Tiger konnte das nicht mit ansehen. “Was macht denn dieser Idiot da?”, schimpfte sie und ballte die Hand zur Faust. Boss drückte Tank das Funkgerät in die Hand “Ok, ich spiel den Lockvogel. Und du machst das Seil an einem Baum fest!” “Das ist gefährlich!”, wandte Tank ein. “Aber wenn ich es nicht mache, wer weiß was dann mit uns passiert!”, Boss stand auf. “Ich gehe!” “Warte!”, eine Stimme, die definitiv keinem von den dreien gehörte erklang hinter ihnen. Eine junge Frau, die einen Reitdino an der Hand hatte stand auf einmal hinter ihnen. Lange, schwarze Locken, zu einem Zopf zusammengebunden, graue Augen die die drei durchdringend ansahen. Um den Hals eine Art goldenes Halsband und eine Kette mit einem roten Stein. Gekleidet war die junge Frau in einer Art Shirt mit tiefem Ausschnitt, langen Ärmeln die bis zu den Ellenbogen aufgerollt waren. Das einzige was es von einem Shirt unterschied war der Latz, der unter ihrem braunen Gürtel herausragte, spitz zulief und ihr bis zu den Knien reichte. Dazu eine Hose, im selben zartrosa Ton wie das Shirt. “Wow! Ist die schön!”, kam es von Boss und noch bevor er einen blöden Spruch loslassen konnte wurde sein Fuß von Tigers getroffen, die mit aller Macht zutrat um ihn daran zu erinnern das ganze nur nicht zu vermasseln. Vor lauter Schmerzen schrie Boss auf doch Tiger kümmerte das wenig. Sie stand mit verschränkten Armen da. “Wir haben keine Zeit für Komplimente!”, womit sie durchaus Recht hatte. “Schon gut, ok.”, meinte Boss und wandte sich an die Fremde. “Sag mir wer du bist!” Doch darauf antwortete die Schönheit nicht, sie sprach gleich das Problem an. “Es ist sehr edel von dir dass du deine Freunde retten willst, es wäre jedoch töricht alleine gegen die Übermacht an Soldaten anzugehen.” Damit lag sie vollkommen richtig, das sahen die drei auch ein. “Na gut, und was schlägst du vor?”, fragte Tank. “Könnt ihr auf einem Dinosaurier reiten?”, war die Gegenfrage. “Auf einem Dinosaurier?!”, wiederholte Boss und sah der jungen Frau fassungslos zu wie sie sich auf ihren Dinosaurier schwang. “Ich denke, ihr werdet keine Zeit haben… Es wäre besser für euch wenn ihr es schnell lernt!”, meinte sie und holte eine Art Pfeife aus ihrer Tasche die einen so durchdringenden Ton erzeugte, dass eine Herde Dinos, die in der Nähe graste, aufgeschreckt wurde und die Flucht nach vorn Ergriff - genau auf die Soldaten zu. Als die Herde bei ihnen vorbeikam schloss sich die Frau mit ihrem Dino der Herde an. “Und jetzt?”, fragte Tank dem die ganze Sache nicht geheuer war. “Es wird uns nichts andres übrigbleiben! Wir müssen uns versuchen!”, rief Boss und stürmte los. Tank versuchte erfolglos ihn noch aufzuhalten. “Du kannst doch nicht…” Doch zu spät. Boss rannte schon mitten in die Herde hinein und sprang so gut es ging auf den Rücken des Dinos, der den Jungen gar nicht zu bemerken schien. Tiger grinste. “Wenn du Angst hast kannst du ja dableiben.”, mit diesen Worten rannte auch sie los, direkt auf die Dinosaurier zu. Sportlich wie sie war schaffte sie es mit einem Sprung an die richtige Stelle zu springen und nur einmal den Fuß über den Nacken des Dinos geschwungen und sie saß auf dem Dino als hätte sie nie etwas anderes gemacht, während Boss sich immer noch auf den Rücken “seines” Dinos kämpfte. Auch Tank rannte los. Dabei wussten die beiden doch wie sehr er Rennen verabscheute! Aber auch er schaffte es mit einem Sprung auf einen Dinorücken. “Wir werden jetzt…”, setzte Mosar gerade an als er die Herde Dinos bemerkte die auf ihn zurannte. “Was?!”, er hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht mit wild gewordenen Dinos! “Die Saurier spielen verrückt!”, waren seine letzten Worte bevor die Herde in ihrer Panik alles niederwalzte was ihnen im Weg stand. Die Soldaten sprangen aus dem Weg. Mit einer Herde Saurier in Panik legte sich keiner von ihnen an, egal was der General sagte. Denn das glich einem Selbstmordkommando. Tiger und Tank sprangen von ihren Dinos ab, als sie den Haken erreicht hatten und schlangen das Stahlseil um einen Baum in der Nähe. “Es kann losgehen!”, gab Tank durch und President startete die Seilwinde, die das Fahrzeug langsam aber bestimmt aus der Schräglage zog. Als das geschafft war, löste Tiger den Haken vom Seil und gemeinsam mit Tank rannte sie zum Fahrzeug, wo Doc schon in der Tür stand und ihnen winkte. “Beeilt euch Leute!”, und so schnell sie konnten rannten die beiden die Stufen hoch und ins Fahrzeug hinein. Jedoch nicht ohne vorher nochmal die schöne Fremde zu sehen, deren Dino kurz neben dem Fahrzeug der Kinder stehen blieb. “Wenn ihr überleben wollt, folgt mir!”, was sie auch taten. Mosar sah sein Glück schon dahinschwinden, als er etwas bemerkte was aus der Kuhle kam, die das Fahrzeug hinterlassen hatte. Es war Zans. Der kleine Flugdino rannte so schnell er konnte. “Nochmal fahrt ihr aber nicht ohne mich!” “Da hast du dich verrechnet Kleiner!”, rief Mosar und trieb seinen Dino an. Wenn er schon nicht die Kinder haben konnte, wollte er wenigstens seinen Auftrag ausführen den jungen Pteranodon zu töten! Schnell holte Mosar Zans ein, der gegen den zweibeinigen Reitdino des Generals keine Chance hatte, er war viel zu langsam. Mosar zückte sein Schwert, holte aus und - verfehlte Zans um Haaresbreite. Noch während der Flugdino Mosar brüllen hörte “Jetzt bist du dran!” spürte er wie ihn jemand vom Boden aufhob. Es war Boss, der das Drama mitbekommen hatte und seinen Dino gewendet hatte um Zans zu retten. Mosar kochte. Heute lief nichts wie er es geplant hatte! In blinder Wut holte er aus und erwischte einen Nachzügler der Herde, der gerade an ihm vorbei rannte. Gekonnt schlitzte er ihm die Halsschlagader auf, was den Saurier sofort zu Fall brachte. Während das Leben aus dem Dinosaurier herausfloss, sah Mosar den geflüchteten Kindern nach. Er steckte sein Schwert zurück in die Schwertscheide und sagte. “Wir sehen uns wieder, Fremde!” Unterdessen hatte sich Zans von seinem Beinahe-Tod erholt. “Das werde ich dir nie vergessen!”, sagte er dankbar zu Boss, der ihn auf dem Arm hielt. “Lass gut sein. Unter Freunden ist das doch selbstverständlich!” Tränen traten in Zans Augen. “Dann gehör ich jetzt zu euch?” Boss lächelte den kleinen Flugsaurier an und dieser kuschelte sich ganz eng an den Jungen. Endlich hatte er Freunde gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)