Best Friend Zone von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- “Was ist denn hier los?” Hikari weigerte sich aufzusehen, als die Stimme ihres ehemals besten Freundes im Klassenzimmer neben ihr ertönte. Sie hatte das ganze Wochenende über Angst vor diesem Augenblick gehabt. Sie wollte ihn nicht mehr sehen, doch wie sollte das funktionieren, wenn sie in einer gemeinsamen Klasse waren? Auf ihrem Handy hatte sie ihn blockieren können und so gut wie keine Zeit Zuhause verbracht, um ihm nur nicht über den Weg zu laufen, doch das ging in der Schule nicht und erst recht nicht, wenn sie auch noch nebeneinander saßen. Doch zumindest für letzteres gab es eine Lösung, auch wenn diese nur halbherzig war. “Hikari meinte, ich soll den Platz mit ihr tauschen”, erklärte Hanamaki da schon, der auf deren bisherigen Platz saß. Fassungslos blickte Takeru zu dem Mädchen, das ihn durchgehend ignorierte, wie bereits das ganze Wochenende. Sie hatte nicht einmal auf seine Nachrichten reagiert und seine Anrufe waren immer direkt abgewiesen worden. Er hatte den Montag herbeigesehnt, in der Schule würde sie ihm schließlich nicht ausweichen können, das hatte er sich die ganze Zeit über eingeredet. “Hika, das ist doch Quatsch”, richtete er direkt an sie. Als sie nun doch ihren Kopf hob, machte sein Herz erst einen Satz, um sich im nächsten Augenblick zu fühlen, als würde es zersplittern. “Du bist es doch der will, dass ich jede Aufgabe mit Davis zusammen mache! So macht es uns das viel einfacher, also hör auf dich zu beschweren!”, zischte sie ihn an und wandte sich wieder ab. “Hika …” Doch nun reagierte sie überhaupt nicht mehr, nein, stattdessen stand sie sogar auf und ging davon. Unsicher ließ sich Takeru an seinem Platz nieder, nachdem er sich an Hanamaki vorbei geschoben hatte. “Hey T.K.”, Daisuke drehte sich zu diesem herum, “es tut mir wirklich leid. Sie hat darauf bestanden und …” “Schon okay, Davis”, winkte der Angesprochene müde ab, “ich bin selbst daran schuld, wie es jetzt ist. Wie”, hilflos blickte er zu Hikari, die vorne bei einem Regal stand und Zeug durchblätterte, “geht es ihr?” “Nicht so gut, aber das kannst du dir vielleicht denken.” “Ja … Es tut mir wirklich leid, dass es so ist.” “Ach T.K.”, Daisuke seufzte, nahm seinen Blick aber nicht von seinem Kumpel, “du hast wirklich keine Ahnung, was hier eigentlich los ist.” “Dann sag es mir, bitte!” Takeru verzweifelte schier. “Das kann und darf ich nicht, ich werde ihr Vertrauen nicht ausnutzen. Aber ihr müsst miteinander reden. Ihr müsst das klären.” Takeru schluckte, ehe er nickte. “Ich will nichts anderes als das, Davis. Aber … sie will nicht mit mir reden.” “Dann solltest du da eine Lösung finden, Alter. Dringend!” Auf die Aussage nickte Takeru und fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. “Ich versuche es”, flüsterte er fast tonlos. “Das ist gut.” Daisuke sah ihn noch einen Augenblick an, dann drehte er sich auf seinem Platz nach vorne, da in dem Moment ihr Lehrer ins Klassenzimmer eintrat. ~~~ Takeru presste seine Lippen fest zusammen, ebenso seine Fäuste. Hikari war ihm aus dem Weg gegangen, sie hatte ihm keine Chance gegeben, mit ihr zu sprechen. Dabei wollte er nichts mehr als das! Aber jetzt, jetzt würde sie ihm nicht entkommen. Kaum dass die Schulglocke ertönte, die das Ende der Stunde bekannt gab, warf er sich regelrecht über seinen Tisch und ergriff Hikaris Schulter. Mit großen Augen sah sie zu ihm nach hinten. “Bitte lass uns reden”, brachte er hervor. Da riss sie sich bereits aus seinem Griff. “Mach was du willst, aber lass mich raus.” Und ehe Takeru sich hatte aufrappeln und ihr folgen können, war sie bereits auf und davon. “Das war wohl nichts, T.K.”, seufzte Daisuke. Der sah niedergeschlagen auf die noch offenstehende Türe, ehe er nach seinen Sachen griff und loslief. Weit kam er nicht, da eine Hand ihn fest- und damit aufhielt. “Dir ist schon klar, dass du gleich Basketball-Training hast?” “Ähm”, nachdenklich blickte Takeru wieder zur Türe, ehe er mit seinen Schultern zuckte, “egal, ich schwänze. Es ist wichtiger, mit Kari zu sprechen, als beim Training zu sein.” “T.K., fang so gar nicht erst an.” “Was? Warst es nicht du, der mir erst heute gesagt hat, dass ich mit ihr reden soll?” Wütend wurde Daisuke angefunkelt, der sogleich abwehrend seine Hände vor sich hielt. “Du merkst es doch selbst, sie will gerade nicht mit dir reden. Ja, sie ist wütend, sehr wütend sogar. Du wirst es aber nicht besser machen, in dem du sie jetzt bedrängst. Geh ins Training, lass deinen Unmut raus und dann versuchst du es morgen nochmal.” Takeru ließ seine Arme sinken, sah seinen Freund verunsichert an. “Meinst du wirklich?” “Ja. Und du weißt, dass ich recht habe.” Daisuke klopfte ihm auf die Schulter. “Ja, vermutlich”, murmelte Takeru und ließ seinen Kopf hängen. Gleich darauf hob er ihn wieder und suchte in seinem Rucksack nach seinem Handy. “Ich schreibe ihr trotzdem kurz und frage, ob ich nachher kommen kann. Schlussendlich hast du auch damit recht, dass wir das klären und miteinander sprechen müssen.” Gerade als er begann, die Nachricht zu tippen, legte sich Daisukes Hand auf seinen Arm, drückte diesen hinunter und damit auch das Handy. “Sie hat dich blockiert”, erklärte er. “Sie … sie hat was?” “Dich blockiert.” “Aber … aber das …” Fassungslos starrte der Größere auf das Telefon in seinen Händen. “Sie hat mich blockiert?” “Ja, es tut mir wirklich leid, T.K..” “Das …” “Komm mit, wir gehen zum Training.” Und damit zog Daisuke seinen Freund einfach mit sich, der das teilnahmslos über sich entgehen ließ. ~~~ Egal, was er die Tage tat, Hikari ging ihrem früheren besten Freund weiterhin aus dem Weg. Weshalb seine Anrufe und Nachrichten nicht durchgingen, hatte Takeru ja inzwischen mitbekommen. Doch auch in der Schule verweigerte sie es, Kontakt mit ihm zu haben oder aufzunehmen. Sobald er sie ansprach, ging sie davon, wenn das nicht möglich war, ignorierte sie ihn. Egal was er tat, er bemerkte, dass sie wütend auf ihn war. Er bekam keine Chance, es irgendwie gut zu machen, nicht die kleinste. Es ging ihm nicht gut, ganz im Gegenteil, es ging ihm beschissen. Und das Einzige was helfen konnte, nein, die Einzige, die helfen konnte, wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er hatte es echt verkackt. Er hätte sich nicht in sie verlieben dürfen, das war ihm klar, aber was sollte er dagegen tun? Er konnte seine Gefühle nicht abstellen. Er hatte es probiert, es ging nicht. Takeru betrachtete durchgehend Hikari, die schräg vor ihm saß. Sie ständig zu sehen machte es nicht besser. Er wollte einfach bei ihr sein, Zeit mit ihr verbringen … sie in den Arm nehmen. Sie küssen … “Argh!”, entkam es ihm und er vergrub seine Hände in seinen Haaren, während er seine Stirn vor sich auf die Tischplatte drückte. Genau diese Gedanken waren es, die dafür sorgten, dass alles kaputt ging! Er wollte nicht so an sie denken. Sie war doch immer noch seine Hika! Seine beste Freundin! “Takeru, alles in Ordnung bei dir?” - “Takeru?” - “Takeru Takaishi!” “Hey T.K., reiß dich zusammen”, zischte Daisuke und trat ihm von vorne gegen das Schienbein. Sofort hob der Angesprochene seinen Kopf. “Hast du sie noch alle?”, presste er aufgebracht hervor. “Du musst aufpassen”, murmelte sein Freund und deutete nach vorne. Takerus Blick folgte dem Fingerzeig, wobei er Hikaris streifte, die sich sofort wieder nach vorne drehte. Gleich darauf trafen Takerus Augen auf die seines Lehrers. Kaum dass das geschah, zog er seinen Kopf ein. Herr Yamamoto sah nicht sehr begeistert aus. “Takeru, nachdem du mir ja bisher nicht zugehört hast, will ich, dass du nach vorne kommst und diese Aufgabe hier löst!” Der Angesprochene sah auf die Tafel, auf der eine Matheaufgabe stand. “Oh verdammt”, murmelte er. “Das sagst du jetzt, aber ich verspreche, es wird noch schlimmer werden. Und jetzt los!” Erneut deutete Herr Yamamoto auf die Tafel und machte einen Schritt nach hinten. “Wer bei mir immer Unterricht nicht aufpasst oder schläft, muss mit den Konsequenzen leben.” Unsicher stand Takeru auf, schob sich an Hanamaki vorbei in den Flur und ging langsam nach vorne. Auf dem Weg warf er einen Blick auf Hikari, die direkt am Gang saß. Ihre Blick trafen sich jedoch nicht, da sie stur zum Fenster sah. “Hier.” Herr Yamamoto drückte ihm ein Stück Kreide in die Hand, kaum dass sein Schüler vor der Tafel angekommen war. Dieser trat nach vorne und sah unsicher auf die Zahlen und Buchstaben. Warum verdammt nochmal kam das Alphabet in Mathe vor? Buchstaben hatten etwas mit sprechen, schreiben und lesen zu tun. Zum Rechnen gehörten Zahlen. Zahlen, nichts anderes! Er biss sich auf die Unterlippe. Er würde um das hier nicht herum kommen. Er hob seine Hand und setzte die Kreide an die Tafel, als er die Stimme seines Lehrers hinter sich hörte. “Er kommt viel zu sehr nach seinem Bruder”, murmelte dieser und sorgte dafür, dass Takeru seine Stirn runzelte und ein Stöhnen unterdrückte. Yamato machte ihm die Schulzeit oft genug schwer. Dieser und Taichi hatten so viel angestellt, dass es gewisse Vorbehalte gab, die ihn und Hikari betroffen hatten … Hikari … Und wieder waren seine Gedanken bei ihr angelangt. Würde das jemals wieder anders werden? Vielleicht sollte er ihr einfach Zeit lassen. Doch, das war sicher die richtige Entscheidung, auch wenn es ihm weh tat und er das eigentlich gar nicht wollte. Doch er musste ihr die Zeit lassen, nur ein paar Tage, dann würde sie sicherlich wieder mit ihm reden. “Heute bitte noch, Takeru”, erklang da erneut Herr Yamamotos Stimme. Wieder runzelte der Angesprochene seine Stirn, ehe er die Kreide fester aufdrückte und begann, die Gleichung zu lösen, es zumindest versuchte. Hikari würde Zeit bekommen und dann würde alles wieder gut werden, es musste einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)