Best Friend Zone von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Hikari lag im Bett ihres besten Freundes. Des besten Freundes, der sie vorher geküsst hatte! Und das, nach dem ein anderer guter Freund, wenn auch nicht ihr bester, sie heute auch schon geküsst hatte. Und auch wenn Takeru gesagt hatte, dass er das aus Überprüfungszwecken gemacht hatte, dass sie den Kuss vergleichen konnte, hatte ihr das ein wenig Angst eingejagt. Der Kuss mit Daisuke, der war, ja, er war schön gewesen. Er hatte sie nach Hause gebracht und sie dort auf den Mund geküsst. Es war ein angenehmer Kuss gewesen. Ein Kuss, der sich nicht im geringsten so angefühlt hatte, wie sie von einem Kuss erwartet hatte. Sie war sich schon sicher gewesen, dass sie sich einfach zu schöne Vorstellungen gemacht hatte, wie ein Kuss sein müsste. Doch dann … dann hatte Takeru sie gerade geküsst und dieser Kuss, der war genauso gewesen, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Er hatte alles in ihr zum prickeln gebracht, ihr Herz hatte so schnell geschlagen, am liebsten hätte sie ihn weiter geküsst. Und dann war ihr wieder eingefallen, dass der Junge, der sie gerade küsste, ihr bester Freund war und dass er das nur zu Überprüfungszwecken getan hatte! Kaum dass ihr das wieder eingefallen war, hatte sie ihn nicht weiter küssen können. Er war doch ihr bester Freund und das schon so lange! Er durfte diese Gefühle nicht in ihr auslösen! Wenn sie jetzt anfing, mehr für ihn als nur Freundschaft zu empfinden, dann würde doch ihre Freundschaft kaputt gehen, oder? Sie biss sich auf die Unterlippe und presste ihre Augen fest zusammen, um nicht zu weinen, trotzdem lief ihr eine Träne aus den Augenwinkeln. Sie wollte ihn nicht verlieren, niemals! Sie brauchte ihn doch in ihrem Leben! Es war stark zu bezweifeln, dass er mit dem Kuss mehr bezweckt hatte, als ihr klar zu machen, was Daisukes Kuss ihr bedeutete, immerhin hatte er ihr schon im Voraus klar gemacht, dass er ihr bester Freund war. Oh Gott, was sollte sie nur tun? Es musste schon eine ganze Weile später sein, als sie hinter sich eine Bewegung spürte. Die Matratze hob sich ein Stück und auch die Geräusche, die an ihre Ohren gelangten, zeigten ihr, dass Takeru aufgestanden war und das Bett verlassen hatte. Konnte er etwa auch nicht schlafen? Vorsichtig drehte sie sich, versuchte so leise wie möglich zu sein und blickte ins Zimmer hinein. Sie konnte ihren besten Freund erkennen, der mit verschränkten Armen vor seinem Fenster stand und hinaus blickte. Machte er sich etwa Sorgen? Hatte er ebenso wie sie Angst, dass der Kuss ihrer Freundschaft schadete? Sie könnte es verstehen, immerhin hatte er sie geküsst und sie hatte ihn einfach von sich geschoben und ohne ein weiteres Wort schlafen gegangen. Okay, nein, sie hatte etwas gesagt, aber eben nur, dass sie schlafen wollte, weil sie so müde sei, dabei stimmte das überhaupt nicht. Sein Kuss hatte ihren Körper mit Adrenalin überflutet. Es war klar gewesen, bereits als sie gesagt hatte, dass sie schlafen wolle, dass sie genau das nicht würde können. Ihre Hände krallten sich in die Bettdecke. Nein, sie musste ihm klar machen, dass egal was war, sie immer seine Freundin, seine beste Freundin sein würde, er ihr bester Freund war. Diese Stelle würde niemals jemand anderes einnehmen können, er bedeutete ihr zu viel, als dass sie ihn jemals verlieren wollte. Und wenn er ihre Gefühle nicht erwiderte, die ja auch ihr erst durch seinen Kuss klar geworden waren, dann würde sie ihn lieber als besten Freund behalten als ihn nicht mehr an ihrer Seite zu haben. Das würde sie hinbekommen, auf jeden Fall! Kurzerhand schlug sie die Bettdecke zur Seite und rutschte zum Rand, um ihre Beine über diesen zu schwingen. Als ihre nackten Füße den kühlen Boden berührte, zuckte sie kurz zusammen, doch dann stand sie auf und trat hinter Takeru. Er schien sie nicht wahrgenommen, nicht gehört zu haben, denn als sie ihre Arme von hinten um ihn schlang, zuckte er zusammen. ~~~ Ach verdammt! Er konnte nicht weiter hier liegen bleiben, nicht, wenn sie ihm so nahe war. Im Normalfall kuschelte sie sich nachts immer an ihn, umarmte ihn, hielt ihn fest und diese Nächte waren es, in denen er am besten schlafen konnte. Doch heute, heute Nacht lag sie neben ihm, hatte sogar für einen gewissen Abstand gesorgt. Das sicher nur, weil er sie geküsst hatte. Er hätte es nicht tun dürfen! Er hätte sie nicht einfach küssen dürfe und erst recht nicht, als sie mit Daisuke ausgewesen war und es sogar schön gefunden hatte, sie diesen wirklich mochte. War sie vielleicht sogar in ihn verliebt? Alles in Takeru zog sich bei diesem Gedanken zusammen. Das wollte er nicht! Er wollte, dass sie so für ihn empfand. Er wollte, dass sie sich in ihn verliebte, ihn liebte. Er wollte, dass sie ihn immer wieder so küssen würde, wie gerade. Wie sollte er jemals eine andere Frau finden? Keine kam ihr doch jemals gleich, niemand war wie sie. Es gab nur eine Hikari, es würde nie eine andere geben. Oh verdammt, was hatte er nur getan? Er konnte hier nicht liegen bleiben, neben ihr. Er konnte nicht schlafen, sie löste zuviel in ihm aus. Kurzerhand schob er die Decke zur Seite und stieg aus seinem Bett aus. Er trat zum Fenster und schaute hinaus, auf die Lichter der anderen Häuser, die Straßenlaternen, die das Dunkel ein klein wenig erhellten. Er verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und runzelte die Stirn. Wie sollte er das alles wieder gerade biegen können? Er musste Hikari zeigen, dass sie ihm wichtig war, dass er sie an seiner Seite behalten wollten, wenn schon nicht als feste, dann als beste Freundin. Er würde damit klar kommen, wenn sie mit Daisuke zusammen wäre, zudem mochte er diesen ja auch. Wenn schon nicht er an ihrer Seite sein konnte, dann ein Mann, dem er sie anvertrauen könnte und das wäre Daisuke auf jeden Fall! Als sich plötzlich zwei Arme um ihn legten und sich jemand an seinen Rücken presste, zuckte er zusammen. In der Spiegelung des Fensters konnte er erkennen, dass Hikari nicht mehr in seinem Bett lag, doch wer sonst sollte ihn denn jetzt auch umarmen? Sein Herz machte einen Satz und ihm wurde wieder ganz warm. Es war schön, sie so bei sich zu wissen. Doch dann sagte sie etwas, was wieder alles in ihm sich zusammenziehen ließ und sein Herz auch ein klein wenig brach. “Keru … ich … es tut mir leid. Du wirst immer mein bester Freund sein, diesen Platz wird dir niemals jemand streitig machen, das kannst du mir glauben. Es gibt niemanden, der dich ersetzen könnte.” Takeru schloss seine Augen. Das sagte doch alles, oder? Er war für sie nicht mehr als ihr bester Freund und er würde niemals etwas anderes sein. Konnte er damit leben? Aber … er wollte sie in seinem Leben behalten, er wollte nichts tun, was das gefährden würde. Seine Augen öffneten sich wieder und er legte seine Hände auf ihre an seinem Bauch. “Du wirst auch immer meine beste Freundin sein, Hika. Egal, wie es aussieht. Auch wenn du und Davis ein Paar seid, diesen Platz in meinem Leben kannst nur du einnehmen.” Er spürte, wie sich ihre Stirn an seinen Rücken legte. “Okay”, murmelte sie leise. “Okay”, gab er ebenso leise von sich. Einige Minuten blieben sie noch stehen, ehe Takeru seine Hände von ihren nahm und sich herum drehte, ihre Umarmung dadurch auch löste. “Komm, gehen wir ins Bett und schlafen endlich, Hika.” Sie sah ihn mit ihren wunderschönen Augen an und nickte langsam. “In Ordnung”, erwiderte sie und folgte ihm gleich darauf. Kaum dass sie beide im Bett lagen, streckte er einen Arm einladend aus. Er wusste nicht, wie lange er das noch tun durfte, mit ihr in den Armen einzuschlafen, denn spätestens, wenn Hikari und Daisuke wirklich zusammen wären, was sicher nur noch eine Frage der Zeit war, würde sie vermutlich nicht mehr bei ihm im Bett, geschweige den in seinen Armen übernachten. Vielleicht war das hier ja auch schon das letzte Mal, er sollte es also genießen. “Schlaf gut, Hika”, flüsterte er, kaum dass sie sich an ihn gekuschelt hatte. Er senkte seinen Kopf und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe er seine Augen schloss. Hikari schlief schließlich ein, das konnte er ihren Atemzügen entnehmen, die immer tiefer wurden. Er senkte seinen Blick und betrachtete sie. Warum war es ihm noch nie aufgefallen, wie wunderschön sie eigentlich war? Ja doch, er hatte sie schon immer hübsch gefunden, sie sah gut aus. Aber warum wurde ihm erst jetzt klar, dass sie optisch genau seiner Traumfrau entsprach? Nein, vermutlich war es anders - sie war seine Traumfrau und er hatte alle anderen Mädchen vermutlich schon immer mit ihr verglichen, wenn auch unbewusst. Kein Wunder hatte er sich noch für kein Mädchen so interessiert, wie für sie. Sie war einfach die Eine. Er wünschte sich, dass ihm das schon so viel früher bewusst geworden wäre, vielleicht wären sie dann … Was? Was wären sie dann? Sie hatte ihm doch gerade eindeutig klar gemacht, dass er ihr bester Freund war und das auch immer bleiben würde. Immer … Sein Blick huschte zu seinen Lippen. So, wie sie gerade in seinen Armen lag … es wäre ein leichtes, seinen Kopf nur noch ein kleines Stück zu senken und sie nochmal zu küssen. Auf diese wundervollen Lippen, die so weich waren und sich auch genauso himmlisch anfühlten, wie sie aussahen, das wusste er jetzt ja. Sein Herz nahm einen Schlag zu und er ließ seinen Kopf in sein Kopfkissen fallen. Hoffentlich würde das wieder vorbeigehen. Es musste einfach! Wie sonst sollte er Zeit mit seiner besten Freundin verbringen und auch nichts anderes als das in ihr sehen? Er durfte nicht jedes Mal daran denken, wie es sich anfühlte, sie zu küssen, wenn sie zusammen waren. Er musste sich dringend zusammenreißen, sehr dringend! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)