Best Friend Zone von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Es war ruhig im Wohnzimmer von Yagamis. Die einzigen Geräusche die man vernahm waren das Rascheln, wenn die Papierblätter bewegt wurden, das Deckel abziehen und wieder aufsetzen der Textmarker und ab und an das Kratzen eines Stiftes auf einem Blatt Papier. Es waren wenige Worte, die die beiden Jugendlichen miteinander wechselten, die sich hier breit gemacht hatten. Hikari saß an dem niedrigen Couchtisch, vor sich einen Block, auf den sie ab und an etwas aufschrieb, daneben ein Blatt Papier, auf dem mit einem grünen Textmarker etwas angestrichen war. Hinter ihr lag Takeru bäuchlings auf dem Sofa, vor sich ebenfalls ein Blatt Papier, auf dem er immer mal wieder etwas mit einem grünen Textmarker markierte. Schließlich schloss er diesen wieder und streckte das Blatt zur Seite, neben Hikaris Kopf, wo diese danach griff. “Fertig. Kannst du …?” Noch ehe er aussprechen konnte, nahm Hikari ein Blatt, das schon grüne Markierungen aufwies und reichte es ihm nach hinten. “Und auch noch …” Wieder musste der Junge den Satz nicht beenden, da hielt sie ihm schon einen orangenen Textmarker nach hinten. “Danke.” Und schon machte Takeru sich daran weitere Stellen auf dem Blatt anzustreichen, nun aber in einer anderen Farbe. ~~~ “Bin wieder da!”, erklang ein lauter Ruf, kaum dass sich die Wohnungstüre geöffnet hatte. “Wir sind im Wohnzimmer”, antwortete Hikari und kaum dass sie aufsah, kam ihr Bruder bereits zu ihnen, über seiner Schulter noch seine Sporttasche hängend, die er gleich darauf auf den Boden fallen ließ. Ein breites Grinsen lag auf Taichis Zügen und er fuhr sich durch die wild vom Kopf abstehenden Haaren. “Ach, ich hätte doch gleich davon ausgehen sollen, dass mit dem Wort Wir nicht du und Mama und oder Papa gemeint war sondern Takeru.” Schon hab seine Schwester ihre Augenbrauen. “Ah ja?” “Natürlich, immerhin ist er da, wenn du da bist. Und wenn er nicht hier ist, bist du auch nicht da.” “Was sollte ich auch ohne Hika hier?”, fragte Takeru und setzte sich auf dem Sofa auf. “Was tust du mit ihr hier?” Taichi ließ sich neben den Jüngeren auf das Sofa fallen. “Boah, du stinkst”, gab dieser sofort von sich und rutschte zur Seite, um etwas Abstand zwischen sie zu bringen. “Das kann ich nur bestätigen.” Hikari rümpfte ihre Nase. “Tja, Eau de Sport!” Taichi hob einen Arm und wedelte mit der anderen Hand unter seiner Achsel in Richtung der beiden Jüngeren. “Ih, du bist wirklich widerlich!”, beschwerte sich Hikari sofort, während Takeru nur lachen musste. “Aber um zurück zu meiner Frage zu kommen. Was macht ihr hier? Und wo ist Mama?” “Mama ist einkaufen und wir beide”, Hikari hob ein Blatt Papier hoch, das mit verschiedenen Textmarker-Farben bemalt war, “machen gerade Hausaufgaben.” “Ih, das ist widerlich.” Nun war es Taichi, der sein Gesicht verzog, ehe er seufzend den Kopf nach hinten auf die Lehne fallen ließ. “Da fällt mir ein, dass ich auch noch eine Hausarbeit für die Uni schreiben muss …” “Vielleicht solltest du das auch noch machen?” Hikari stieß ihren Bruder gegen das Knie woraufhin dieser sein Gesicht verzog. “Ich hasse Hausarbeiten aber … Noch mehr als die Hausaufgaben in der Schule!” “Sie dich sicher auch, großer Bruder, aber wenn du die Uni gut und auch nicht in allzu ferner Zukunft abschließen willst, dann solltest du deine Hausarbeiten trotzdem machen und lernen.” “Und du bist zu jung, um schon so ernst zu sein.” Taichi lehnte sich wieder nach vorne, die Ellenbogen auf seinen Knien abgestützt, sein Kinn auf seinen Händen. Er blickte seiner Schwester noch einen Augenblick in die Augen, ehe er seinen Kopf zur Seite drehte. “Du sagtest, Mama ist noch nicht da?” Ein Nicken folgte als Antwort. “Dann sollten wir die Kunst der Stunde noch nutzen, oder?” Wieder ein Nicken. “Hmm, ich sollte eigentlich erst noch duschen, ich meine, ihr habt doch gerade beide gesagt, dass ich ein wenig rieche.” “Wir haben gesagt, du stinkst”, korrigierte Takeru sofort. “Genau, ein wenig rieche, ich denke, eine Dusche wäre sinnvoll.” “Und notwendig.” “Ruhe auf den billigen Plätzen, Matt-Kopie.” Takerus Augenbrauen hoben sich auf diese Aussage. “Mein Bruder ist cool, eine Kopie von ihm zu sein ist ein Lob.” “Ich will aber keine Kopie deines Bruders, Keru. Du bist so perfekt, wie du bist, als Individuum.” Das Mädchen, das auf dem Boden saß, blickte ihren besten Freund ernst an. “Ich glaube, ich muss bei dem Geschleime gleich kotzen.” Taichi gab passende Geräusche zu seiner Aussage von sich. “Gott, Tai, du bist so ekelhaft”, stöhnte Hikari und lehnte sich nach hinten, an Takerus Beinen an, während sie ihren Blick kopfschüttelnd auf ihren Bruder gerichtet hatte. “Ach, das findest du ekelhaft? Dann warte erstmal ab, bis …” “Tai, geh duschen. Hika und ich kochen etwas”, unterbrach Takeru den Älteren, der ihn sofort mit leuchtenden Augen ansah. “Wirklich? Oh, das ist ja toll, dein Essen ist immer der Hammer.” “Danke dir.” Ein Lächeln erschien bei dem Lob auf den Zügen des Jüngeren. “Ach, das ist einfach eine Tatsache und da die Alternative das Essen meiner Mutter ist, kann es nur besser werden.” Taichi winkte ab. Nun lachte Takeru. “Ach, ich mache das ja irgendwie so gesehen nur für mich. Ich habe schon früh herausgefunden, dass wenn ich hier überleben will, ich selbst für meine Verpflegung sorgen muss.” “Was gut für uns ist. Aber es gäbe ja noch eine andere Möglichkeit, von der ich dir abraten will, mit dem Hintergrund, dass ich ja auch mehr davon habe, wenn ich von deinem Essen was abbekomme.” “Und was wäre das für eine Möglichkeit?” Takeru sah seinen Nebensitzer fragend an. “Du bist einfach nicht ständig hier.” “Hmm … das würde im Umkehrschluss halt bedeuten …” “Dass wir bei Keru Zuhause wären und nicht hier”, beendete Hikari den Satz ihres besten Freundes sofort. “Eben. Und das würde wiederum bedeuten, dass ich kein Essen von T.K. bekomme sondern von Mama vergiftet werden, da nehme ich seine Anwesenheit gerne auf mich.” Taichi grinste breit. “Und dass du nicht vergiftet wirst, dafür sorge ich doch gerne”, erklärte der Jüngere und neigte seinen Kopf. “Sehr schön, so klingt das doch gut. Und jetzt gehe ich duschen.” Damit stand Taichi auf. “Und ich werde erst einmal lüften, um den Schweißgestank aus dem Zimmer zu bekommen.” Hikari stand ebenfalls auf. “Du bist viel zu frech! Hab gefälligst endlich mal Respekt vor den Älteren.” Ihr Bruder deutete mit einem Finger auf sie. “Habe ich. Aber du bist acht Jahre alt geworden und dann nur noch gewachsen”, erklärte sie zwinkernd, was ihren besten Freund zu einem lauten Lachen brachte. “Die Jugend von heute”, murmelte Taichi kopfschüttelnd, während er nach seiner Sporttasche griff. “Ich bin duschen.” “Und werf deine Sportsachen gleich in die Waschmaschine”, rief Hikari ihm hinterher. “Klar, Mama!” Wieder lachte Takeru, während seine beste Freundin nur schmunzelte. Sie trat zur Balkontüre und zog diese auf, ehe sie zum Couchtisch zurückging und ihre Sachen zusammen suchte, die noch auf dort lagen. “Wir sind fertig, oder?”, richtete sie über ihre Schulter nach hinten. “Ja, ich denke auch. Dann können wir ja gleich anfangen zu kochen, damit vermeiden wir, dass deine Mutter überhaupt erst anfangen will, wenn sie vom Einkaufen zurückkommt, oder?” “Du kennst sie, Keru.” Hikari kicherte ein wenig, ehe sie nickte. “Gut, dann räumen wir hier kurz noch auf. “Das machen wir.” Und schon befand sich Takeru neben ihr und tat, wie sie besprochen hatten. ~~~ “Oh, hier riecht es ja himmlisch”, rief Yuuko laut, kaum dass sie in die Wohnung eingetreten war. “Ach, Takeru hat den Kochlöffel geschwungen”, erklärte Hikari sofort und ging ihrer Mutter entgegen, um dieser die gefüllten Einkaufstaschen abzunehmen und diese in die offenen Küche der Yagamis zu tragen, wo sie sogleich begann, diese auszuräumen. “Takeru, du musst doch nicht immer kochen, wenn du hier bist”, richtete Yuuko an den Jungen, der vor dem Herd stand. “Yuuko”, er erwiderte das Lächeln der Mutter seiner besten Freundin, “das mache ich wirklich gerne.” Und um die Worte von Taichi zu verwenden, ohne sie laut auszusprechen, das kam ihm schließlich auch zugute. Er mochte Hikaris Familie, er liebte sie alle und sie waren nach so vielen Jahren auch eine Familie für ihn, er durfte jederzeit hierher kommen, er wurde immer mit offenen Armen empfangen, es war sein zweites Zuhause. Wie oft hatte er schon hier gewohnt, wenn seine Mutter auf Geschäftsreisen gewesen war? Aber eines konnte er nicht verleugnen: Yuuko Yagami war die miserabelste Köchin die er je kennengelernt hatte. Und das war noch dazu falsch ausgedrückt - sie war überhaupt keine Köchin, denn dazu sollte man doch etwas zum Essen auf den Tisch bringen und das was Yuuko da so meist fabrizierte, das konnte man nicht wirklich Essen nennen. Er verstand auch, weshalb Susumo Yagami, der hinter seiner Ehefrau in den Raum kam, erleichtert aussah und seine Augen regelrecht zu leuchten schienen. Ja, auch Hikaris Vater freute sich immer, wenn deren bester Freund da war und keiner konnte es ihm verübeln, immerhin konnte man so garantieren, dass es keine komischen Zusammenmischungen von ehemaligen Lebensmitteln gab. Doch, Takeru war in der Familie Yagami sehr beliebt. ~~~ “Takeru, dein Essen ist wie immer sehr gut.” Yuuko lächelte den besten Freund ihrer Tochter an, während sie ihrem Ehemann eine Schüssel reichte, aus der sich dieser sofort einen Nachschlag auf den Teller tat. “Wie sieht es aus, übernachtest du heute hier?” Der Angesprochene und Hikari wechselten einen Blick miteinander, ehe er seinen Kopf schüttelte. “Nein, ich habe meine Schulsachen, die ich morgen brauche, nicht hier, daher muss ich nach Hause. Und meine Mutter erwartet mich auch.” “Nächste Woche bist du ja komplett hier.” Auf Susumos Aussage nickte Takeru. “Ja. Meine Mutter ist mal wieder auf Geschäftsreise und daher die ganze Woche nicht da.” “Ach, fällt gar nicht auf, ob sie da ist oder nicht”, erklärte Taichi und nahm sich ebenfalls einen, erneuten, Nachschlag. “Wie meinst du das?”, fragte Hikari sofort leicht angesäuert. Ihr Bruder zuckte mit seinen Schultern. “Ach, Takeru gehört hier ja eigentlich schon zum Inventar, daher fällt es doch gar nicht auf, wenn er eine ganze Woche am Stück hier ist.” “Hmm …” Die Jüngere sah ihn immer noch misstrauisch an, woraufhin Taichi breit grinste. “Schwesterchen, genieße es einfach, ihn 24/7 um dich zu haben und das wirst du, wie ich dich kenne, auf jeden Fall machen.” “Das hoffe ich doch!”, mischte sich Takeru ein, woraufhin Hikari schmunzelnd ihren Kopf schüttelte. Yuuko und Susumo beobachteten die drei schmunzelnd. Taichi hatte schon ein wenig recht: es machte keinen Unterschied, ob Takeru hier übernachtete oder nicht, irgendwie war er doch auch ein Teil ihrer Familie, was sie alle sehr schön fanden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)