Kagome unter Anklage von Hotepneith (Der 32 und letzte Fall Lord Sesshoumarus) ================================================================================ Kapitel 5: Brüderliche Ermittlung --------------------------------- Irgendetwas stimmte hier nicht, das war Inu Yasha klar. Irgendwie war es unmöglich, den Schatz zu stehlen und die Samurai zu vergiften. Klar war nur, dass es Kagome sicher nicht gewesen war. Immerhin schien der Herr Halbbruder das auch zu akzeptieren. Aber wieso liefen sie jetzt hier wie die Idioten im Hof herum? Er wiederholte die Frage laut.   Sesshoumaru ertappte sich bei dem sehnsüchtigen Gedanken an schweigsame Gehilfen. Aber, das wusste er, wenn er diesem Narren keine Erklärung gab, würde der ihm nur weiter lästig fallen. Es gab wahrlich keinen unter allen noch Lebenden, der es derart vermochte auf seinen Nerven förmlich spazieren zu gehen. Leider war ein Duell gegen den hier und jetzt nicht nur unpraktisch, sondern würde Versagen bedeuten. Zumindest in Myougas Augen, der das unter Garantie in Windeseile in halb Japan erzählen würde. Nun gut, nur Toutousai und Bokuseno, was allerdings einen ähnlichen Effekt hätte. So atmete er einmal durch. „Deine…hm…Begleiterin hat ausgesagt, dass sie das Fest verlassen und sich hier im Hof aufgehalten habe, auf der Suche nach dir. Sie gab an, dabei alle Mauern betrachtet zu haben, herumgelaufen zu sein.“   „Ja, schon.“ Der Halbdämon deutete nach rechts. „Ich bin dort hinten gesessen, im Garten, mitten zwischen den Hortensien. Sie hat mich da wohl übersehen, und ich nicht auf sie geachtet.“ Leider. Aber woher hätte er wissen sollen, dass etwas Derartiges passieren würde? „Und ich konnte von da nicht in die Richtung sehen, in der dieser dämliche Esaki stand.“   „Und dieser konnte dich nicht sehen. Aber er konnte auch nicht sehen…“ Der Hundedämon blickte sich noch einmal um, ehe er weiterging, in Richtung auf den Quertrakt der Stallungen und Samuraiunterkünfte, dann schräg nach links daran hinten vorbei. Er warf nur einen raschen Seitenblick zu dem Gang zwischen den Gebäuden, wo sich die Tür in den Küchentrakt befand, an der noch immer ein Samurai postiert war.   Inu Yasha begriff. Wenn in der Dunkelheit jemand diesen Weg genommen hätte, hätte Esaki genau in dem Augenblick, in dem der Unbekannte durch sein Blickfeld kam, nach rechts blicken müssen. Und es war fraglich, ob er sich irgendetwas dabei gedacht hätte. Schließlich war das hier der Haupthof und da kam jeder mal vorbei. Es wäre ein gewisses Risiko gewesen, aber es war nicht unmöglich. „Du hast recht“, erklärte er erleichtert. „Wenn jemand so läuft, kann ihn kaum einer entdecken.“ „Überdies denken Menschen gewöhnlich nicht.“ „Keh!“ Der Hundedämon vervollständigte prompt. „Nun, du auch nicht.“ Das gab er jedem schriftlich, der danach fragen würde. Zu fragen wagte. „He, was soll das denn heißen?“ Unwillkürlich wanderte Inu Yashas Hand zu Tessaiga. Na bitte. Unkontrolliert. Falls Vaters Bastard einmal auch nur andeutungsweise mit beiden Gehirnhälften denken würde, von etwas Selbstbeherrschung ganz zu schweigen … Aber nun gut, er hatte sich bereit erklärt den Fall zu lösen, dazu sollte er jetzt auch stehen. Ein Dämon, ein Wort. „Kannst du dir vorstellen, wie der Diebstahl stattfand?“ „Nein.“ Der Halbdämon musste zähneknirschend beipflichten, ergänzte allerdings: „Aber der ach so tolle Herr Halbbruder weiß es?“ Ruhig bleiben, selbstbeherrscht und sachlich, wie es einem Hundefürsten ziemte. „Ich sammele die Tatsachen, die mit dem Diebstahl zusammenhängen. Erst danach werde ich eine Theorie aufstellen.“ Sesshoumaru bog ab, um hinter dem Stallgebäude nach links zu gehen. „Ja, klar“, machte sein jüngerer Bruder. „Wenn man hier rumspaziert, kann einen Esaki oder sonst der Wächter nicht sehen. Und wenn man dann hinten wieder nach links geht, kommt man zwar wieder an dem Weg vorbei, an dem er steht, aber er müsste dann genau in dem Moment nach links gucken,. Und wenn es dunkel war…“ Der Halbdämon hatte es verstanden! Man sollte den Tag im Kalender rot markieren. Nun gut. Er hatte es früher auch Sakura erläutert. „Wenn etwas wie ein Diebstahl oder ein Mord stattgefunden hat, muss man alle Tatsachen betrachten. Wenn man dann das, was unmöglich ist, ausschließt, wird das, was übrig bleibt, der wahre Ablauf sein.“ Inu Yasha öffnete zwei Mal den Mund, ehe er schlicht äußerte: „So habe ich dich noch nie reden gehört….“ Nun gut, sie hatten auch noch nie zusammen ermittelt. Er sollte wirklich Myouga mal fragen, was da früher so gelaufen war. Das klang unheimlich interessant.   Sie gingen weiter, warfen nur einen raschen Blick in den Durchgang, wo an der Tür zum Küchentrakt der Samurai Wache hielt, der gelangweilt die Hauswand gegenüber anstarrte. Er drehte den Kopf nicht nach rechts oder links. Vor der Rückseite des Küchentraktes blieben sie stehen. Die Außenmauer des Schlosses war zehn Meter weg, unten mit Büschen bewachsen. Oben liefen Wachen, aber deren Befehl lautete nach außen. Überdies hätte sich jemand schon hinabbeugen müssen, um hierher zu blicken. „Hier, siehst du, diese Fenster sind alle vergittert.“ Der Halbdämon wies darauf. „Und die Öffnungen sind so klein.“ Sein älterer Bruder schwankte einen Augenblick, ob er es erklären sollte, meinte aber dann jedoch in einem unklaren Gefühl von Anleiten: „Die Nägel dieser Gitter sind hier an der Außenseite eingeschlagen worden.“ „Ja, und?“ Mit gewissem inneren Seufzen erklärte der Hundefürst das Offensichtliche. „Dann kann man sie auch von dieser Seite aus ziehen.“ „Seit wann bist du Handwerker?“ Inu Yasha ärgerte sich das unter die Nase gerieben zu bekommen. Um zu zeigen, dass er auch denken konnte, fuhr er fort: „Das bedeutet aber, dass praktisch jeder diesen Weg hat nehmen können, hier hinten völlig unbeobachtet herumstehen konnte – und die Nägel herauszog. Dann ist es doch klar, dass es Kagome nicht war!“ Waren große Brüder denn immer so arme Hunde? Oder gab es auch kleine Brüder, die nicht die Pest waren? Vielleicht Cholera? Er war fast bereit sich mit so etwas schon zufrieden zu geben. „Nichts ist klar. Fürst Kanouchi hat sie deswegen verdächtigt, weil sie eben diesen Weg von der Empfangshalle, über den Hof, hinter dem Quergebäude entlang hätte nehmen können. Außer ihr hat kaum jemand diesen Empfang verlassen. - Und ich vermute auch, dass er diesem Esaki zutraut seinen Posten kurz geräumt zu haben.“ Was der Fürst um der Clanehre willen natürlich nie aussprechen würde. „Das heißt, wir müssen weitersuchen?“ Stimmt, dachte Inu Yasha, die Holnzägel sind so in die Gitter geschlagen, dass man sie von hier leicht hätte ziehen können. „Aber es kann doch keiner der Gäste gewesen sein, ich meine… höchstens der Typ, den der Burgvogt erwähnte, in schwarz gekleidet. Er sagte, dass er ihn nicht kannte. Und Fremde kamen nicht durch das Tor, da waren ja auch Samurai.“ Wirklich, falls der Kerl einmal gründlich und logisch nachdachte, würde sich der Himmel vermutlich vor Begeisterung grün färben! „Du und dein Menschenweib kamt auch durch das Tor.“ „Was meinst du?“ „Fürst Kanouchi lud jeden ein, der heute um Gastfreundschaft bat.“ Er wäre langsam wirklich auf Vaters kreative Strafen für seinen jüngeren Sohn neugierig. „Ja, schön, aber die waren doch alle beim Fest.“ Nun gut, er selbst nicht, Kagome auch nicht lange. Und der Unbekannte auch nicht. Um den anscheinend schlechten Eindruck, den er offensichtlich gerade hinterließ, etwas zu korrigieren, meinte er: „Ich… ich habe auch mal jemanden über den Hof gehen….nein, nicht sehen, es war ja dunkel, aber gehört. Das muss der Typ dann gewesen sein.“ Oder es war Kagome gewesen, aber warum hatte er sie dann nicht erkannt? Und warum hatte er sie überhaupt nicht bemerkt? Möglich, dachte Sesshoumaru, aber nicht sicher. „Ich will Esaki sprechen.“ „Äh, was? Den Samurai? Ich habe doch schon mit ihm geredet. Traust du mir denn gar nichts zu?“ fuhr Inu Yasha auf, in einer seltsamen Mischung aus Zorn und Enttäuschung. „Du hast zu mir gesagt, was du ihn gefragt hast.“ Immerhin hatte der Hundeidiot sich das gemerkt. „Und? Ich habe ihn doch gefragt, ob er seinen Platz verlassen hat! Oder ob ihm etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Er meinte nein.“ Selbstbeherrschung, mahnte sich der große Bruder, zum wievielten Mal in den letzten Minuten? „In der Tat. Du hast ihn aber nicht gefragt, was Gewöhnliches passierte.“ „Nein“, erklärte Inu Yasha missmutig. Er schwankte ein wenig hin und her. Zum einen war es natürlich gut, wenn sich ein solch guter und offensichtlich erfahrener Ermittler um die Freilassung seiner Freundin bemühte – aber das war eben auch Sesshoumaru und er hatte nicht die mindeste Lust, dauernd von dem unter die Nase gerieben zu bekommen, wie unerfahren und dumm er selbst war. „Bring dann Esaki mit.“ „Wartest du hier?“ fragte der Jüngere verwirrt nach. Das verdiente keine Antwort. Sesshoumaru betrachtete nachdenklich das Fenstergitter. Mit einem leisen, ärgerlichen Laut sprang Inu Yasha davon. Je eher Kagome aus dem Kerker kam, umso besser wäre es. Aber Myouga würde etwas zu hören bekommen, wenn sie draußen war. Ihm diesen arroganten Hund zu servieren!   Der Hundefürst musterte das Fenster. Er hatte vergessen gehabt, wie unwohl er sich in einem Menschenschloss stets gefühlt hatte. Es wurde Zeit, den Diebstahl zu klären, den Dieb samt der Beute zu finden. Denn dieser musste sich noch im Schlossbereich aufhalten. Die Samurai am Tor hatten niemanden mehr hinausgelassen. Hm. Hatte man das Wie, hatte man den Wer... Wie konnte der Diebstahl abgelaufen sein? Wie wurden die Samurai vor der Tür im Flur unter ihren eigenen Augen und denen der Küchenhelfer vergiftet? Nein, ermahnte er sich. Keine Theorie aufstellen. Erst einmal müsste er Esaki befragen. Und dann…..Ja. Und dann?   Inu Yasha kehrte mit dem Samurai zurück, der sich höflich verneigte. „Du hast meinem Halbbruder gesagt, dass nicht Ungewöhnliches passiert sei, an diesem Abend.“ „Ja, Lord Sesshoumaru.“ Er warf sich auf den Boden. Schön, das eine war auch ein Dämon gewesen, aber….nun, um ehrlich zu sein, sah der jüngere Bruder nicht so….so gefährlich aus. „Ich bitte um Verzeihung….“ Wofür bat der Samurai denn um Verzeihung, fragte sich Inu Yasha unwillkürlich. Menschen, dachte Sesshoumaru nur. Seit Jahrhunderten immer die gleichen törichten Reaktionen. „Ich wünsche eine Antwort: ist nur nichts Ungewöhnliches geschehen oder gar nichts?“ „Ich…ich verstehe nicht, Lord Sesshoumaru.“ „Wer betrat den Küchentrakt durch deine Tür? Wohl alle, die in der Küche arbeiteten.“ Es hatte schon Zeiten gegeben, in denen er solche dummen Zeugen ein wenig anders behandelt hatte. „Ja, ja, das schon.“ Erleichtert begriff Esaki, auf was das hinauslaufen sollte. „Alle zehn Frauen, und natürlich die beiden Kollegen. Ja, wenn Ihr das so seht, muss eine der Frauen das Gift gehabt haben…Aber wie sollte sie den Diebstahl durchführen, allein?“ „Würden denn deine Kollegen im Dienst was trinken?“ fragte Inu Yasha prompt und kassierte ebenso unverzüglich einen eisigen Blick seines Halbbruders. Der Samurai antwortete jedoch hastig in den Boden. „Ich…nun, gewöhnlich nicht. Da bin ich mir sicher.“ „Ging noch jemand durch deine Tür?“ fuhr der Hundedämon im Verhör fort. „Nein.“ Esaki erkannte, dass das wichtig war. „Also, kein Fremder. Nur der kleine Kyo, aber der gehört ja praktisch zum Küchenpersonal, weil er da immer mithelfen will. Er ist so ein netter Junge. Aber sicher kein Fremder. Ich hörte, dem Burgvogt sei ein Fremder aufgefallen…“ „Das Denken überlasse mir!“ Dem eisigen Tonfall nach war das dem Krieger auch anzuraten. Der Hundefürst betrachtete noch einmal das vergitterte Fenster. „Ich möchte den Raum sehen, in dem der Schatz aufbewahrt wurde.“ „Komm mit“, sagte Inu Yasha doch hilfsbereit, weil sich der Herr Halbruder sichtlich Mühe gab Kagome aus dem Gefängnis zu holen. „Ich habe ihn mir zwar schon angesehen, aber wenn du meinst, dass du in einem leeren Raum was Besseres finden kannst…“ Was brütete der Herr Hund denn aus? Irgendetwas hatte der doch vor? Was war jetzt wichtig? Dass man die Gitter relativ leicht vom Fenster wegmachen konnte? Aber das Fenster war zu klein. Außerdem: wie hätte der Dieb dann die Samurai vergiften sollen? Und vor allem warum? Das wäre doch gar nicht nötig gewesen, wenn er durch das Fenster gekommen wäre. Aber das war doch unmöglich. Wollte Sesshoumaru das mit den Samurai nun klären?   Die Halbbrüder und Esaki gingen an der augenblicklichen Wache vorbei in den Küchentrakt. Sesshoumaru fand die Aussage des Halbdämons bestätigt, dass kleine Lüftungslöcher in den Türen waren, vergittert. Niemand konnte dort einfach hindurch fassen. Vor der Tür zu der eigentlichen Schatzkammer stand nun niemand. Es wäre auch sinnlos gewesen noch Samurai zu postieren. Er witterte. Aber es waren zu viele Menschen hier gewesen, als dass man noch die Geschehnisse hätte erahnen können. „Der Riegel.“ Esaki eilte vor und machte die Tür auf. Natürlich würde ein solch vornehmer Herr nicht selbst öffnen. Der Dämonenfürst betrat den Raum und musterte die leere, kleine, Truhe gründlich. „Inu Yasha. Der Heiler.“ Langsam reichte es dem Halbdämon doch. „Sag mal, bin ich vielleicht Jaken? Geh doch selbst hin. Er wird bei seinen Patienten sein.“ Er bemerkte gerade noch den Blick. „Schon gut. Bin schon weg.“ Kagome wäre nicht geholfen, wenn sie sich streiten würden. Leider. Am liebsten hätte er Tessaiga gezogen. Was fiel diesem Mistkerl ein ihn derart herumkommandieren zu wollen? Noch schlimmer, es zu tun? Sesshoumaru war etwas befriedigt. Immerhin schien Inu Yasha verstanden zu haben, dass er seinen Teil der Ermittlungen übernehmen sollte. Er drehte sich um und verließ den Küchentrakt, blieb im Hof stehen.   Der Burgvogt, auf dem Weg zu den Wachen am Tor, hatte ihn gesehen. Umso erschrockener zuckte er zusammen, als er den Dämon plötzlich neben sich erblickte. „Lord Sesshoumaru!“ Er vergaß fast sich zu verneigen. „Kamura, heute sind Wachposten auf allen Mauerseiten. War das während des Festes auch der Fall?“ „Nein, Lord Sesshoumaru. Ich habe heute mehr Samurai postiert, auf Befehl des edlen Fürsten. Falls…falls Eure Mandantin unschuldig ist, wünscht Fürst Kanouchi auf diese Art zu verhindern, dass der wahre Täter unbemerkt über die Mauer entkommt. Gestern waren zwei Samurai auf den beiden Torseiten, sowie je einer an allen vier Ecktürmen.“ Er nahm an, dass dies wichtig war, wollte sich allerdings unwillkürlich entschuldigen. „Dies ist in Friedenszeiten die gewöhnliche Besetzung.“ „Welche Anweisung haben die Posten?“ „Sie...sie achten auf die Dinge außerhalb des Schlosses.“ Shoji Kamura verstand. „Und konnten so den Hof nicht beobachten, das ist wahr, Lord Sesshoumaru. Aber es standen drei Samurai am Küchentrakt Wache, einer vor der Tür und die beiden vor der Schatzkammer.“ Der Hundedämon hatte sich bereits wieder umgedreht, da er wittern konnte, dass sein Halbbruder mit dem Heiler auf den Hof kam. Der Burgvogt betrachtete dies als Entlassung und eilte rasch weiter.   Der Heiler war ein buddhistischer Mönch, der höflich den Kopf neigte. Seine spirituellen Kräfte waren groß genug, dass er erkennen konnte, dass dieser Dämon nicht in seiner Liga spielte, eher drei Stufen drüber. „Ihr wünscht mich zu sprechen?“ „Wie geht es den beiden Samurai?“ „Sie werden nicht sterben, aber sie schlafen den Rausch noch aus. Wollt Ihr wissen, welches Gift sie erhalten haben?“ Da dachte jemand mit. Das war angenehm. Der Heiler nahm das Schweigen als Zustimmung. „Soweit ich es sagen kann, haben sie den Wein getrunken. Wie Euch vielleicht bekannt ist, vertragen etliche Menschen keinen Wein, sind bereits nach wenigen Schlucken betrunken und schlafen ein.“ „Kein Gift, also!“ sagte Inu Yasha erleichtert. „Aber wenn sie im Dienst was getrunken haben...“ „Inu Yasha!“ Der Name enthielt Tadel. „Weiter, Heiler.“ Der Halbdämon starrte seinen Bruder an. Was hatte er denn nun schon wieder falsch gemacht? Und wieso sollte der Heiler weiterreden? Der hatte doch gerade gesagt, dass kein Gift im Spiel war? Der Mönch nickte ein wenig. „Der Wein allein hätte sie einschlafen lassen. Und sie werden ihre Strafe für ihr Vergehen sicher erhalten. Burgvogt Kamura liebt es in keinster Weise, wenn seine Männer ihren Dienst versäumen. Aber in dem Becher befand sich auch ein Kräutertrank, der sie bewusstlos werden ließ. Aus dieser fatalen Mischung erklärt sich ihre lange Betäubung.“ „Woher weißt du das mit dem Gift?“ fragte Inu Yasha prompt. Wieso drückte sich der Kerl denn nicht gleich klar aus? „Ich nahm die Becher mit und untersuchte sie.“ Der Heiler klang erstaunt. Sesshoumaru nickte ein wenig. „Du kannst gehen.“ „Danke.“ Der Mönch verschwand. Interessant, dass dieser Dämonenfürst sofort begriffen hatte, dass es sich um zwei Dinge gehandelt haben musste. Er hatte gehört, dass dieser bereits solche Ermittlungen geführt hatte, und sich das eigentlich nicht vorstellen können. Jetzt glaubte er es. Der Halbdämon sah seitwärts. „Und? Bist du jetzt schlauer? Wer war es?“ „Wie war es, Inu Yasha.“ „Was?“ „Hat man das Wie eine Tat passiert ist, hat man auch den Wer.“ Das hatte er ihm doch schon gesagt. „Und? Hast du das Wie?“ Inu Yasha wollte Kagome aus dem Gefängnis holen, je eher, desto lieber. „Du etwa nicht?“ Der jüngere Halbbruder legte unwillkürlich die Hand an Tessaiga, ehe er wieder einmal daran dachte, dass er die Hilfe dieses arroganten Hundes benötigte. Ein Duell würde Kagome nicht helfen. „Nein“, gab er zu. „Dann sagst du Fürst Kanouchi, wer es war?“ Das verdiente ja wohl keine Antwort, dachte Sesshoumaru und drehte sich um.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)