Warum Eigentlich Noch Liebe? von tobiiieee (Inspiriert von "Love Sux") ================================================================================ Kapitel 10: Flucht ------------------ I remember waiting on the sunrise And I’ll be right here waiting til you come back around „Weißt du noch, als wir das letzte Mal hier waren?“ Zwanzig Jahre später war Sephiroth die Bergkette nur noch entfernt vertraut. Er hatte sich nie wirklich als ein Kind von Nibelheim verstanden, auch wenn er dort geboren war und Wikipedia ihn nicht unter Midgar, sondern Nibelheim führte. Das Anwesen beim Dorf barg eines seiner dunkelsten Geheimnisse und er konnte froh sein, dass es eigentlich nie jemanden dorthin verschlug.      „Wie genau soll ich das vergessen?“, fragte Genesis. Er wandte sich vom Horizont ab und kam auf Sephiroth zu, der auf einem großen Stein am Wegesrand Platz genommen hatte. Sie waren vom Dorf aus ein wenig den Wanderweg entlang spaziert und hatten sich nach einer knappen Stunde für eine kurze Rast entschieden. Für die zweite Aprilwoche war es noch immer recht kalt, was, wenn er es sich überlegte, typisch für diese nach der Eishölle benannte Gegend war.           „Dir würde schon was einfallen“, sagte er mit einem falschen Lächeln.     „Ah, wir sind heute passiv-aggressiv unterwegs.“    „Ich fand das jetzt gar nicht so passiv.“ Sie lächelten sich kurz an und Genesis setzte sich zu Sephiroth. „Aber im Ernst ... ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn du damals nicht da gewesen wärst.“      „Sicherlich hättest du was angezündet“, sagte Genesis trocken.     „Witzig, du solltest damit auftreten.“           „Ich glaub, in Midgar und eigentlich im ganzen Land will mich gerade niemand sehen. Hab das Herz von Everybody’s Darling gebrochen oder so.“ Sephiroth schmunzelte. I’ll take you away from here From the city that never loved you From the town I always hated Genesis‘ Rückkehr nach Midgar war nicht unbemerkt geblieben. Er hatte eindeutig abgenommen und wohl die eine oder andere Nacht nicht geschlafen. Während Sephiroth also versuchte, seinen erschöpften Mann mit guten hausgemachten Mahlzeiten aufzupäppeln, sammelte sich vor der Haustür eine Traube an Photographen, die er so seit zwanzig Jahren nicht mehr erlebt hatte. Andere Mietparteien begannen sich zu beschweren und er und Genesis mussten vorübergehend das Haus verlassen, um den Frieden zu wahren.   Sie waren zuerst ins Hauptquartier gewechselt, dessen Grundstück immerhin abgeriegelt war, aber sie fühlten sich eingezwängt und vor allem Genesis konnte kaum einen Fuß nach draußen setzen, ohne gejagt zu werden. Für kurze Zeit waren sie auch in Banora, wo es reichlich Platz für sie gab und Sephiroth seine Begeisterung fürs Kochen neu entdecken konnte. Nur war auch Banora fürs Erste nicht richtig.        An einem Tag gingen sie zum Friedhof. Sie waren schon daran gewöhnt, Ergin dort zu besuchen. Jedoch war es das erste Mal seit der Beerdigung zwei Jahre zuvor, dass Sephiroth nun vor dem Grabstein seiner Schwiegermutter stand. Es mochte bereits der dritte Frühling seitdem anbrechen, aber Sephiroth spürte, wie es ihn immer noch in seine Depressionen zurückzuwerfen drohte. Hier hatten sie immerhin erst begonnen. Schlag um Schlag hatte er vierzig Jahre lang ertragen; irgendwann hatte ihn einer davon ausknocken müssen.         Genesis stand an seiner Seite, den Kopf an seine Schulter gelehnt. Sie mussten irgendwo anders hin. I’m with you, win or lose Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)