Würdest du lieber...? TakeruXHikari- Edition von PanicAndSoul ================================================================================ Kapitel 1: Würdest du lieber...? TakeruXHikari- Edition ------------------------------------------------------- Aus dem Augenwinkel schielte Takeru zu Hikari herüber. Sie saßen nun schon eine ganze Weile bei ihr zuhause an einem gemeinsamen Schulprojekt, doch obwohl er wusste, dass er sich eigentlich auf den Klimawandel hätte konzentrieren müssen, fiel es ihm heute unglaublich schwer. Immer wieder gingen ihm die Worte seines Bruders durch den Kopf, während er seiner besten Freundin heimlich verstohlene Blicke zuwarf. „Weißt du, Taichi und ich haben immer ein Spiel zusammen gespielt.“, sagte Yamato zu Takeru. Der Jüngere hatte sich mal wieder bei ihm beklagt, weil er es einfach nicht übers Herz brachte, Hikari seine Gefühle zu gestehen. „Ein Spiel?“, fragte Takeru und sah seinen Bruder nun gespannt an. Yamato stemmte sein Kinn auf eine Hand und bei dem Gedanken an seinen Freund legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Genau. Es heißt: „Würdest du lieber…“. Man stellt sich abwechselnd eine Entscheidungsfrage, die der andere dann beantworten muss. Zum Beispiel, würdest du lieber auf den Kühlschrank oder auf dein Handy verzichten.“, erklärte Yamato. „Und ich müsste dann eine Sache davon auswählen?“, hakte Takeru nach. Der Ältere nickte und sagte dann: „Genau. Und wenn du es geschickt anstellst und die richtige Frage auswählst, kannst du so rausbekommen, ob Hikari auch Gefühle für dich hat und mit dir zusammen sein möchte. Und wenn nicht, kannst du immer noch so tun, als sei alles Teil des Spiels gewesen.“ Als sein Bruder ihm diese Idee vorgeschlagen hatte, war sie Takeru wirklich sehr durchdacht erschienen. Doch nun, da er vor seiner besten Freundin saß, war er sich plötzlich nicht mehr sicher, ob der Plan wirklich so toll war. Wieder hob er seinen Kopf, um ihr einen Blick zuzuwerfen, doch dieses Mal sah er direkt in ihre großen, rehbraunen Augen. Ein Schmunzeln lag auf ihren Lippen als sie sagte: „Wenn du mich weiter so anstarrst, dann kann ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Also sag schon, was ist los?“ Auch Takeru musste unwillkürlich lächeln. Hikari kannte ihn einfach zu gut, sie wusste immer, wenn mit ihm etwas nicht stimmte. Er schob sein Heft beiseite und setzte sich auf. Über den kompletten Boden lagen Schulbücher und Schreibhefte verteilt und mitten drin, hatten sich die beiden dazugelegt, um an ihrem Projekt zu arbeiten. Auch Hikari schob ihre Sachen weg und setzte sich Takeru gegenüber, sie musste eingesehen haben, dass es nichts bringen würde, jetzt weiter zu machen. Gespannt sah sie ihren besten Freund an, als dieser fragte: „Kennst du das Spiel „Würdest du lieber…“, was unsere Brüder immer gespielt haben?“ Hikari runzelte die Stirn. „Ja, das kenne ich. Taichi war eine Zeit lang so versessen darauf, dass er es auch immer mit mir spielen wollte. Warum fragst du?“, erwiderte sie. Takeru zögerte. Sollte er das jetzt wirklich tun? Aber jetzt hatte er nun einmal schon damit angefangen, also konnte er keinen Rückzieher machen. „Yamato hat mir neulich davon erzählt und es klang irgendwie lustig. Da hab ich mich gefragt, ob wir beide es nicht auch mal ausprobieren wollen.“, sagte er und hoffte, dass sie die Nervosität in seiner Stimme nicht hören würde. Einen Moment lang musterte sie ihn einfach nur aus ihren wunderschönen Augen. Dann sagte sie: „Hm, na gut. Wenn du Lust darauf hast, warum nicht. Aber du fängst an.“ Erstaunt darüber, wie schnell sie eingewilligt hatte, weiteten sich Takerus Augen ein wenig. „Oh okay. Lass mich kurz überlegen. Würdest du lieber dauerhaft singen oder dauerhaft tanzen müssen?“, stellte er die erste Frage. Er hatte sich im Vorfeld ein paar Ideen aus dem Internet gesucht, um nicht ganz unvorbereitet zu sein, doch er wollte mit einer leichten Frage für Hikari starten. Sie grinste und antwortete sofort: „Natürlich dauerhaft tanzen. Mein Gesang ist furchtbar, das weißt du selber. Außerdem tanze ich sehr gerne. Das war absichtlich einfach.“ Auch Takeru lächelte sie nun an, er wusste genau, was sie antworten würde. „Jetzt ich. Würdest du lieber allen deinen Google-Verlauf zeigen, oder deine Chatverläufe?“, fragte Hikari. Takeru überlegte einen Moment, ehe er sagte: „Also ich glaube, dann lieber meine Chatverläufe. Ich wüsste jetzt nicht, dass ich mit jemandem etwas Schlimmes schreibe.“ Hikari zog eine Augenbraue hoch. „Du würdest es riskieren, dass andere Menschen lesen, was wir beide so über sie schreiben, nur, damit niemand deinen Google- Verlauf sieht? Takeru Takaishi, du hast mich neugierig gemacht.“, erwiderte Hikari. Takeru grinste seine beste Freundin an. „Wir benutzen doch selten die richtigen Namen der Personen, über die wir reden. Und meistens telefonieren wir. Also wäre ich da sicher.“, sagte er. Außerdem wollte er nicht zugeben, dass er in letzter Zeit wirklich oft gegoogelt hatte, wie man jemandem eine Liebeserklärung machte. „Nächste Frage. Würdest du lieber dein Handy zerstören, oder deinen besten Freund schlagen?“, fragte Takeru. Hikari antwortete, ohne zu zögern: „Natürlich mein Handy zerstören. Ich würde dich niemals schlagen!“ „Auch nicht, wenn ich dein Handy zerstöre?“, fragte er schmunzelnd. Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Du bist viel wichtiger, als so ein doofes Stück Plastik. Oder als sonst irgendetwas.“, erwiderte sie und mit ihrem Lächeln brachte sie sein Herz dazu, viel schneller zu schlagen. Einen Moment sahen sich die beiden einfach nur schweigend an. „Würdest du lieber super schön oder super intelligent sein?“, fragte Hikari als nächstes. Takeru überlegte kurz, dann sagte er: „Naja, ich bin ja schon sehr schön, also wäre ich lieber, super intelligent.“ „Und sehr eingebildet bist du auch. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn du noch etwas schlauer würdest.“, sagte Hikari und lehnte sich ein Stück nach vorne, um ihm mit dem Zeigefinger auf die Stirn zu tippen. Daraufhin begannen beide zu lachen. Natürlich wusste sie, dass Takerus Worte nicht ernst gemeint waren, doch er bekam oft Liebeserklärungen von anderen Mädchen, die er abblitzen ließ und irgendwann war es ein Insider zwischen ihnen geworden, dass der Blonde ein Herzensbrecher war. Hikari konnte ja nicht wissen, dass sein Herz insgeheim schon seit einer halben Ewigkeit nur einem Mädchen gehörte. Und das war sie allein. Als die beiden sich wieder etwas beruhigt hatten, bemerkte Takeru erst, wie nah Hikari ihm noch immer war. Das war seine Chance. Also stellte er jetzt eine weitere Frage: „Würdest du lieber unerwidert in deinen besten Freund verliebt sein, oder erwidert in deinen größten Feind?“ Auf seine Worte hin weiteten sich die Augen des Mädchens und sie starrte ihn an. Sie wollte ein Stück zurückweichen, doch in diesem Moment nahm Takeru all seinen Mut zusammen und legte seine Hand auf ihre, um sie davon abzuhalten. Ihr Blick huschte auf den Boden, dann hob sie wieder den Kopf und sah in seine blauen Augen, die sie aufmerksam musterten. „Ähm…“, gab sie von sich, unsicher, was sie sagen sollte. „Also. Was würdest du wählen?“, fragte Takeru und spürte, wie sein Herzschlag sich von Sekunde zu Sekunde weiter beschleunigte. „Ich… Ich glaube, ich möchte jetzt nicht mehr spielen.“, sagte Hikari schnell und entzog Takeru ihre Hand. Doch weil sie es mit so viel Schwung machte und er dabei gleichzeitig nach unten sah, versetzte sie ihm glatt einen Kinnhaken. „Aua. Du musst mich aber nicht gleich K.O. hauen.“, sagte Takeru und rieb sich die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte. Erschrocken beugte Hikari sich zu ihm und legte ihre Hände auf seine Wangen, um sein Kinn zu inspizieren. „Oh Gott. Es tut mir so leid! Das war keine Absicht. Geht es dir gut?“, fragte sie und tastete sein Gesicht ab. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein Schmunzeln ab. „Also wenn ich nach so einem leichten Schlag schon zu Boden gehen würde, dann wäre ich ja nicht grade standhaft.“, scherzte er. Als Hikari bemerkte, dass er sie aufzog, funkelte sie ihn wütend an, doch ihre Hände ließ sie an Ort und Stelle. „Ich dachte, ich hätte dich total doll erwischt. Und du ziehst mich auch noch auf.“, beklagte sie sich. Takeru, der plötzlich bemerkte, dass Hikari sich wirklich kurz Sorgen um ihn gemacht zu haben schien, tat sein Verhalten nun leid. Sein Lächeln wurde nun liebevoller und er legte eine Hand auf ihre, die noch immer an seiner Wange lag. Dann sagte er: „Tut mir leid. Mir geht es gut, du hast mich nicht schlimm erwischt. Aber ich muss schon zugeben, dass mir das hier grade wirklich gefällt.“ Erstaunt zog sie eine Augenbraue hoch. „Du magst es also, wenn ich dich umhaue?“, fragte sie ungläubig. Er lachte und erwiderte: „Das nicht grade. Aber ich mag es, wie du mich danach umsorgst. So kann ich dir endlich nahe sein. Und so kann ich das hier machen.“  Ganz langsam beugte Takeru sich zu Hikari hinüber. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, hielt er jedoch inne und sah ihr noch einmal prüfend in die Augen. Sein Herz schlug nun so schnell, dass er dachte, es müsse gleich aus seiner Brust springen. Hikari erwiderte seinen Blick. Sie wirkte etwas verunsichert, zog sich jedoch nicht zurück. Und so platzierte Takeru seine Lippen sanft auf ihren. Zögerlich erwiderte das Mädchen den Kuss, der sich nach den zaghaften Anfängen zu intensivieren begann. Ein Strudel der Gefühle prasselte über Takeru hinein. Jahre unterdrückter Liebe, die plötzlich abfallenden Ängste vor Zurückweisung, Sehnsucht, Geborgenheit, Vertrauen. Und all das Vermischte sich mit dem süßen Geschmack von Hikaris und seinem Kuss. Nach einer Weile wurden ihre Küsse wieder zärtlicher, sanfter. Dann lösten sie sich voneinander und Takeru sah dem Mädchen lächelnd in die Augen. Seine Hand lag noch immer in ihrer, doch mittlerweile ruhten sie zwischen ihnen. „Hikari, ich wollte dir schon seit einer gefühlten Ewigkeit etwas sagen, doch ich habe mich nie getraut.“, begann er. Doch Hikari schüttelte nur den Kopf. „Ich glaube, ich weiß ganz genau, was du mir sagen möchtest. Denn ich empfinde genauso, wie du. Ich hatte nur immer viel zu viel Angst, es dir zu sagen. Darum hat Taichi auch gesagt, wir sollen „Würdest du lieber…“ spielen, damit ich dir endlich sagen kann, was ich empfinde.“, sagte sie. Takeru begann zu lachen. „Oh man, ich glaube, unsere Brüder haben sich da abgesprochen. Yamato hat mir nämlich das gleiche gesagt.“, erwiderte er. Auch Hikari lächelte nun und sagte: „Die beiden haben sich ganz sicher verbündet… Aber als es dann soweit war und du mir diese Frage gestellt hast, da hab ich auf einmal kalte Füße bekommen. Nun habe ich aber keine Angst mehr. Takeru, ich liebe dich. Schon seit so vielen Jahren.“ Als er sich noch einmal zu ihr herüberbeugte, erwiderte er: „Oh Hikari. Ich habe so lange gewartet, dich das sagen zu hören. Ich liebe dich auch.“ Dann legte er erneut seine Lippen auf die ihren. „Vielleicht hätten wir unsere Brüder schon eher nach Tipps fragen sollen.“, überlegte Hikari am Abend, als sie sich in Takerus Arme gekuschelt hatte. Unwillkürlich musste er über die Worte seiner Freundin lachen. „Die beiden haben doch selber lange genug gebraucht, um sich über ihre Gefühle füreinander klar zu werden. Ich glaube, manche Leute brauchen eben länger, als andere.“, erwiderte er. Hikari musste nun ebenfalls lachen. „Dann lass uns doch als nächstes Mimi und Izzy vorschlagen, dass sie „Würdest du lieber…“ zusammen spielen sollen.“, sagte sie und erntete erneut ein Lachen von ihrem Freund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)